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Upside Down

upside-down_coverTitel: Upside Down
Genre: Fantasy / Romantik
Regie: Juan Diego Solanas
Musik: Benoît Charest / Sigur Rós
Produzenten: Claude Léger / Dimitri Rassam / Aton Soumache / Jonathan Vanger / Alexis Vonarb
Dauer: ca. 108 Minuten
Erscheinungsjahr: 2012
Altersfreigabe: FSK 12

„Ein Universum jenseits unserer Vorstellungskraft: zwei verbundene und doch getrennte Planeten. Der eine oben der andere unten – der eine arm, der andere reich. Allen Widrigkeiten zum Trotz verliebt sich der romantische Adam aus der armen unteren Welt in Eden, das Mädchen von oben. Es gibt allerdings ein Problem: Kontakte zwischen den Bewohnern der ungleichen Welten sind verboten. Doch Adam will sich damit nicht abfinden und ist fest entschlossen, die Gesetze der Schwerkraft zu überwinden…“
(Rückentext der BluRay)

Ich war auf Shopping-Tour und habe dieses Bild gesehen, diesen Titel gelesen und den Rückentext verinnerlicht. Noch bevor der Film anfing, war ich hin und weg. Ich habe diesen Streifen bis heute noch nie gesehen, noch nie etwas von ihm gelesen oder gehört. Mit so günstigen Vorzeichen ist ein Film, der mir zum Zeitpunkt der Sichtung noch nicht bekannt gewesen ist, noch nie bei mir ins Rennen gestartet.
Ich war gespannt, was er kann und was er mit mir machen wird.

„Upside Down“ ist zweifellos eine Liebesgeschichte, aber nicht nur. Der ganze Streifen dreht sich um Adam und Eden, die sich ineinander verlieben, aber auf zwei unterschiedlichen Planeten leben. Es sind Schwesterplaneten mit jeweils eigener Schwerkraft. Der eine oben, der andere unten. Der Kontakt zu Menschen des anderen Planeten ist verboten und auch sonst herrschen Regeln, die zu beachten sind. Menschen und Dinge werden immer von ihrem Heimatplaneten angezogen. Außerdem wird Materie des einen Planeten auf seiner Schwester ohne Kühlung irgendwann warm bzw. fängt an zu brennen.

Man muss nicht immer eine neue und fetzige Idee für eine Geschichte haben. Manchmal reicht es aus, wenn man einfach eine Vision hat und diese mit Leben füllt. Dieser Streifen ist das beste Beispiel für eine dieser Visionen.

„Upside Down“ ist ein gut und einfach erzählter Film, der seinen Charme versprüht und grundsätzlich lebensbejahend ist. Das ist aber nicht das letzte Wort, das man über diesen Streifen verlieren sollte.
Die ganze Handlung, die Schicksale der beiden und natürlich der Ort des Geschehens sind in der Kombination sowohl sehr unterhaltsam als auch spannend. Durch eine faszinierende Inszenierung nimmt man dem Streifen seine vorhersehbare Handlung nicht krumm.

Emotionstechnisch wird in dieser, nicht unbedingt klassischen, Liebesgeschichte nahezu die komplette Gefühlspalette gezeigt. Dabei sind die beiden Hauptdarsteller Jim Sturgess und Kirsten Dunst weitestgehend überzeugend, lediglich hin und wieder sind sie etwas hölzern im Ausdruck.

Die Figuren sind ebenfalls alle nahezu glaubwürdig, besonders Timothy Spall, den man überwiegend aus den Harry-Potter-Filmen kennt, ist hier hervorzuheben. Er war in seiner Darstellung abgeklärt, ehrlich und erfrischend, aber auch die anderen Darsteller sind mit voller Hingabe bei der Sache. So sehr, dass ich mich in ihnen verlieren konnte. So sehr, dass ich mitgefühlt habe. Kirsten Dunst und Jim Sturgess sind zumindest in diesem Film das Traumpaar, das mich mitgerissen hat und das obwohl ich zum einen ein Mann und zum anderen niemand bin, der sich durch so eine Geschichte leicht mitreißen lässt. Alles Zwischenmenschliche hat so wunderbar gepasst, alles andere aber auch.

Musikalisch gibt es viele melodische Stücke, die die Handlung atmosphärisch untermalen und prägen, allerdings ohne großartigen Wiedererkennungswert. Das soll keineswegs heißen, dass die Stücke nicht gut waren, ganz im Gegenteil. Technisch sind die Stücke auf einem einwandfreien Niveau und auch darüber hinaus sind sie passend arrangiert.

Ein nicht unerheblicher Punkt an diesem Film ist das Setting.
Die Kulissen sind vielfältig, meistens spielt sich das Geschehen in einem Büro, einem Labor oder einer Werkstatt ab, das ist aber nicht das Besondere.
Das Unglaubliche ist nur schwer in Worte zu fassen und genau so etwas bekommt man zu sehen. Zwei Planeten, die so nah beieinander sind und unterschiedlicher nicht sein könnten.
Einzigartiges physikalisches Verhalten und Kameraperspektiven, die unglaubliche Bilder einfangen.
Es gibt aber auch noch diesen Charme, diese spezielle Atmosphäre, das gewisse Etwas.
Naturgemäß und fast schon zu erwarten ist die Tatsache, dass die eine Welt farbenprächtig, reich und pompös ist, wohingegen die andere alles andere ist. Es wird mit diesen Gegensätzen gespielt und das fängt bei den beiden Welten an, geht über die Besitztümer, die Farben und am Ende auch bis zu den Charakteren. Adam der Freigeist, der Fantast und Eden, die Bodenständige, die es toll findet, wenn sich andere für etwas begeistern können.
In einigen Szenen habe ich immer das Gefühl gehabt, etwas aus den 1920er Jahren zu sehen, weil ein Ort oder eine Begebenheit besonders ausgeschmückt werden und dadurch einen erhabenen und stilvollen Eindruck verliehen bekommen.

upside-down_dvdMeine Meinung:
Wie hat es dieser Film geschafft, solange von mir unentdeckt zu bleiben?
Ich hatte richtig Spaß und das Beste ist, dass „Upside Down“ geschafft hat, mich aus meinen Alltag zu reißen. Dabei spielte einfach alles eine Rolle. Es waren die Figuren, die Orte, die Handlung und diese unglaubliche Machart. Egal auf welchen Planeten man nun war, wenn man sich mit jemanden des anderen unterhalten hat, sind die Menschen für einen immer oben.
Ich mochte es, wie der Film mich unterhalten hat und wodurch.

Es ist in jedem Fall ein Filmgenuss, den ich so schnell nicht vergessen werde.
Da ich diesen Film absolut besonders und einzigartig finde, bekommt er das zacksmovie-Highlightsiegel für gute Unterhaltung verliehen.

Meine Wertung:
Spannung: 8,5 von 10
Story: 8,0 von 10
Länge: 8,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 7,5 von 10
Authentizität: 8,5 von 10
Musik: 7,0 von 10
Setting: 10 von 10
GESAMT: 8,2