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Zwei Kurze, bitte! #10

Wir sind in der Jubiläumsausgabe von „Zwei Kurze, bitte!“. Im Gepäck habe ich dafür zwei Fortsetzungen. „Kung Fu Panda 2“ und „Kung Fu Panda 3“. Wer noch einmal meine Eindrücke zum ersten Teil lesen will, darf gerne hier klicken.
Die Kung-Fu-Panda-Reihe ist nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene spannend und wieso das so ist, werde ich hier in der 10. Ausgabe von „Zwei Kurze, bitte!“ erläutern.

Titel: Kung Fu Panda 2 (2011)
Regie: Jennifer Yuh Nelson
Genre: Animationsfilm
Aktuell verfügbar auf Netflix (Stand 28.12.2020)

Drei Jahre nach seinem ersten Teil und mit einer neuen Regisseurin ausgestattet, erschien der zweite Teil von „Kung Fu Panda“. Die Geschichte dreht sich um den Panda Po, der im ersten Teil durch äußerst ominöse Umstände zum Drachenkrieger ernannt wurde. Im zweiten Teil darf er seine Fähigkeiten unter Beweis stellen und mit seinen Freunden – den Kung-Fu-Meistern, die Furiosen Fünf – einen übermächtigen Gegner besiegen und die Tradition des Kung Fus vor der Vernichtung retten. „Kung Fu Panda 2“ ist ein Überraschungspaket voller Witz, Spannung und einer fesselnden Story. Wechselnde Animationen, asiatische Klänge und Figuren, die berühren, mitreißen und aufmuntern. Auch auf der Metaebene ist „Kung Fu Panda“ ein Film, der Fragen nach der eigenen Identität stellt und die Antworten dem Zuschauer nicht schuldig bleibt. Ein schön erzähltes Abenteuer, das dich für eine kurze Zeit aus dem Alltag zieht und dich auf eine Reise mitnimmt.

Titel: Kung Fu Panda 3 (2016)
Regie: Jennifer Yuh Nelson / Alessandro Carloni
Genre: Animationsfilm

Auf Teil drei der Kung-Fu-Panda-Reihe mussten die Zuschauer länger warten als auf Teil zwei. Der Cliffhanger am Ende von Teil zwei hat die Erwartungen aber auch die Freude geschürt. Po trifft zum ersten Mal Artgenossen und lernt den Lebensstil eines Pandas kennen. Gleichermaßen muss er sich auf einen übermächtigen Gegner aus einer anderen Welt vorbereiten, der allen Kung-Fu-Kriegern überlegen ist. Wird Po das Chi meistern, um ein ernstzunehmender Gegner zu sein?
Teil drei dieser Reihe findet einen würdigen Abschluss und beantwortet nahezu alle offengebliebenen Fragen. Narrativ steht dieser Teil seinen Vorgängern in nichts nach. Er packt sogar noch einen oben drauf und stellt wieder einmal ganz persönliche Fragen der Identität und wie man mit der eigenen Zugehörigkeit umgeht. Außerdem gibt der Film als Message mit, dass jeder ein Talent hat und es immer etwas gibt, was man ein bisschen besser kann als andere, man muss es nur herausfinden. Übergeordnet brilliert die ganze Reihe mit seinem Animationsstil, der sich von Teil zu Teil etwas verändert hat und mit unterschiedlichen Stilen spielt. Das lockert nicht nur die Bildsprache auf, sondern erfüllt auch seinen narrativen Zweck.

Unterm Strich kann ich die beiden Nachfolger von „Kung Fu Panda“ sehr empfehlen, da sie eine tolle Geschichte weiterführen und im Vergleich nicht abstinken. Alle Filme sind voller Witz, Charme und Abenteuer und wissen sowohl die kleinen als auch die großen Zuschauer zu überzeugen und zu unterhalten.

Zwei Kurze, bitte! #9

Die heutige Ausgabe von „Zwei Kurze, bitte!“: Filme, die für die große Leinwand gemacht sind.
Und in diesem besonderen Fall dreht es sich um Tim Burtons „Big Fish“, der eine außergewöhnliche Geschichte des Lebens erzählt und Roland Emmerichs „10.000 BC“, der die Geschichte des Lebens an sich erzählt. Ich wünsche allen Lesern viel Spaß!

Titel: Big Fish (2003)
Regie: Tim Burton
Genre: Tragikomödie

Tim Burtons „Big Fish“ erzählt die Geschichte von Edward Bloom, der auf dem Sterbebett liegt. Sein Sohn unternimmt einen letzten Versuch, die nichtvorhandene Vater-Sohn-Beziehung zu kitten und will die Wahrheit hinter all den Lügengeschichten herausfinden.
Ewan McGregor spielt den eigenwilligen, erfinderischen und abenteuerlustigen Edward Bloom auf eine unfassbar unterhaltsame Weise. Die komplette Geschichte überzeugt durch eine ganze Reihe fantasievoller Elemente. Teils witzig, teils tragisch wird der Film vorangetrieben und fordert ein ums andere Mal auch viel Geduld vom Zuschauer ab. Zum Ende hin nimmt der Streifen dann noch einmal Fahrt auf und schließt mit einer zum Schmunzelnden Anekdote ab. Tim-Burton-Fans werden den Film mögen, andere werden nicht ganz so begeistert sein. Erzählerisch ist der Film für die große Leinwand gemacht, trotzdem ist er nur bedingt zu empfehlen.

Titel: 10.000 BC (2008)
Regie: Roland Emmerich
Genre: Abenteuer / Action

In diesem visuell beeindruckenden Film dreht sich alles um die Abenteuer des ersten Helden der Geschichte, der auf dem Weg ist, seine große Liebe aus den Fängen ihrer Entführer zu befreien.
So simpel der Plot ist, so beeindruckend ist er erzählt. Chronologisch und ohne größere Überraschungen verfolgt das Publikum den Protagonisten, der immer wieder mit Emotionen und Widrigkeiten zu kämpfen hat, sich selbst überwinden und seine Verbündeten überzeugen muss.
Ein wahrgewordenes Bildspektakel, das sein volles Potential mit entsprechendem Equipment ausschöpfen kann. Wer kein eigenes Kino besitzt, kann auch zur DVD oder BluRay greifen und sich diesen Traum von Film einfach auf seinem riesengroßen Fernseher anschauen.

Unterm Strich kann ich euch nur einen Film sehr ans Herz legen und für den anderen gibt es nur eine bedingte Empfehlung. Den einen aufgrund seiner faszinierenden Geschichte, den anderen wegen seiner Bilder. Das ist wahrer Stoff fürs Kino.

Zwei Kurze, bitte! #8

Die heutige Ausgabe von „Zwei Kurze, bitte!“ wird aus Deutschland dominiert. Richtig gelesen. Der deutsche Film kann was und ich bin so froh darüber, dass ich mir diese beiden Filme angeschaut habe. Dabei sind „Die vierte Macht“ von Dennis Gansel und Fatih Akins „Soul Kitchen“, gleichzeitig heißt es auch zweimal Moritz Bleibtreu.

Titel: Die vierte Macht (2012)
Regie: Dennis Gansel
Genre: Thriller

Ein deutscher Thriller? Und was für einer! Paul Jensen ist Journalist und geht nach Moskau. Er soll als Klatschreporter einem alten Magazin neues Leben einhauchen und knüpft dort Kontakte. Unter anderem auch zur geheimnisvollen Russin Katja, die selbst auch Journalistin ist. Bei einem Bombenanschlag stirbt Katja, und Paul steht unter Verdacht, den Anschlag verübt zu haben. Paul wird instrumentalisiert, doch wenn er nicht im russischen Geheimgefängnis sterben will, muss er anfangen, die Puzzleteile zusammenzusetzen.
Selten habe ich einen so spannenden Thriller aus Deutschland gesehen, der mit einem vernünftigen Unterbau daherkommt, wie „Die vierte Macht“. Was die einen Revolution nennen, nennen die anderen Terror, doch wo liegt die Wahrheit und wer will sie wissen?
„Die vierte Macht“, ein Film, der bei vielen unterm Radar fliegt. Das sollte sich ändern, am besten gleich jetzt!

Titel: Soul Kitchen (2009)
Regie: Fatih Akin
Genre: Komödie

Zinos ist der Betreiber des schlecht laufenden Soul Kitchen, einem Restaurant/Kneipe in Hamburg-Wilhelmsburg. Und da das noch nicht genug ist, zieht seine Freundin nach China, er bekommt einen Bandscheibenvorfall und sein krimineller Bruder platzt in Zinos leben. Mit dem Engagement des exzentrischen Spitzenkochs Shayn beginnt das Rad sich zu drehen, aber Zinos will den Laden loswerden. Doch dann passieren unvorhergesehene Dinge, alle auf einmal.
Fatih Akin inszenierte hier einen wundervoll atmosphärischen und stimmungsvollen Film, der mit einer Leichtigkeit daherkommt und uns einfach nur Zeuge des Lebens werden lässt. Er zeigt die vielen kleinen Problemchen, die jeder irgendwie hat und lässt uns dennoch spüren, wie schön das Leben sein kann, wenn man nur die richtigen Leute, die passende Musik und leckeres Essen hat. Akin hat nicht ganz unrecht, wenn er sein Werk als „neuen Heimatfilm“ bezeichnet, denn genau das ist er auch. Er wirft ein Blick in meine Heimat Hamburg und zeigt Bilder, Architektur und Viertel, die es vor der Gentrifizierung zu schützen gilt. Kulturgut für Jedermann, wenn man so will. Auch wenn es nicht bei jedem so sein wird, aber mir ging „Soul Kitchen“ direkt ins Herz.

Zwei Kurze, bitte! #7

In der heutigen Ausgabe befinden wir uns auf ganz gefährlichen Wegen. „Carlito´s Way – Weg zur Macht“ aus dem Jahr 2005. Kennt ihr nicht? Wundert mich nicht, es spielt in dem Prequel zu „Carlito´s Way“ ja auch nicht Al Pacino, sondern Jay Hernandez mit. Dafür ist der zweite Film etwas bekannter: „GoodFellas“.

Titel: Carlito´s Way – Weg zur Macht (2005)
Regie: Michael Bregman
Genre: Gangster-/Mafiafilm

Um in der New Yorker Unterwelt die unangefochtene Nummer 1 zu sein, muss Carlito lernen, seinen Freunden zu vertrauen und die Gesetze der Straße zu respektieren. Dieses uninspirierte Stück Film brilliert nicht. Schlechte Dialoge und noch schlechtere schauspielerische Leistungen werden nur durch eine sterbenslangweilige Geschichte und einen miserablen Schnitt übertrumpft. Wen wundert es, dass niemand diesen Film kennt? Mich nicht. Wer kann, sollte einen großen Bogen um das Prequel zu „Carlito´s Way“ machen. Liegt wohl auch daran, dass weder der Regisseur noch der Hauptdarsteller geblieben ist.

Titel: GoodFellas – Drei Jahrzehnte Mafia (1990)
Regie: Martin Scorsese
Genre: Gangster-/Mafiafilm

Henry Hill lebt als Halb-Ire-halb-Italiener im Dunstkreis der fünf großen amerikanischen Cosa-Nostra-Familien seinen ganz eigenen amerikanischen Traum. In drei Jahrzehnten, in denen er als Mobster in diesem assoziierten Kreis arbeitet, erfährt der Zuschauer sehr viel über Strukturen, Kodex, Loyalität und Machenschaften. Mehr noch ist dieses Meisterwerk eine Chronologie des Verbrechens, aber auch des sich Hocharbeitens und Tieffallens. Eine Geschichte voller Erfolg, Gewalt und Verrat.
„GoodFellas“ ist ein Paradebeispiel, warum ich dieses Genre so sehr liebe. Spannend und abwechslungsreich portraitiert der Meister des Mafiafilms Scorsese diese eine Figur. Er lässt sie altern, Erfahrungen sammeln, Fehler begehen und Angst haben, aber auch noch so viele andere Dinge. In der Narration ist „GoodFellas“ ein Werk, das ständig einem Höhepunkt zuarbeitet und dabei insbesondere durch seine Atmosphäre, seine unterschiedlichen Figuren und seine Explizitheit unterstützt wird. Zweifellos ein Must-See, ein Meisterwerk, eine Empfehlung.

Zwei Kurze, bitte! #6

Heute habe ich eine besondere Ausgabe von „Zwei Kurze, bitte!“ für euch, denn es gibt ein kurzes „OSS 117“-Special. Ja, ihr habt richtig gelesen, ein SPECIAL!
Mit dabei, wen wundert es, „OSS 117 – Der Spion, der sich liebte“ und „OSS 117 – Er selbst ist sich genug“. Ich wünsche euch gutes Durchhalten, denn von nun an geht es bergab.

Titel: OSS 117 – Der Spion, der sich liebte (2006)
Regie: Michel Hazanavicius
Genre: Agentenparodie

Im Jahre 1955 ist Ägyptens Hauptstadt Kairo ein Schmelztiegel. Geheimagenten aus der ganzen Welt versammeln sich dort. Um für Ordnung zu sorgen, beschließt der französische Präsident, seinen besten Mann zu schicken, den Helden Europas: Hubert Bonisseur de La Bath, auch bekannt als OSS 117. Und damit nimmt das Unheil seinen Anfang. Auf ausgedehnten 95 Minuten schafft es diese schlechte Agentenparodie nicht einmal, mich zum Lachen zu bringen. Ich kann nur mutmaßen, woran es liegt. Ob es aber die Synchronisation, der fehlende Witz in der Handlung oder einfach die selbstverliebte Darstellung einer mittelmäßigen Figur ohne Talent ist, kann ich nicht ganz genau ausmachen. Die Hauptfigur will sich und das Agenten-/Spionage-Genre aufs Korn nehmen, bekommt es aber zu keiner Sekunde hin, Witze zu produzieren, die über ein infantiles Gehabe hinausgehen.
Pure Zeitverschwendung die Erste.

Titel: OSS 117 – Er selbst ist sich genug (2009)
Regie: Michel Hazanavicius
Genre: Agentenparodie

Ende der 1960er Jahre ist OSS 117 in Südamerika. Genauer: in Rio. Dieses Mal soll OSS 117 eine Liste mit Nazi-Kollaborateuren auftreiben. Es wird tatsächlich etwas weniger infantil, dafür etwas mehr bissig. Dennoch knüpft der zweite Teil mehr oder weniger nahtlos an seinen Vorgänger an, zumindest wenn es um den Humor geht. Inhaltlich ist aber auch Teil 2 genauso leer wie sein Vorgänger. Minimal witziger sind dieses Mal die Dialoge, die aber dennoch nicht rechtfertigen, warum man sich diesen Streifen anschauen sollte. Ich kann allen empfehlen, einen weiten Bogen um diese beiden Teile zu machen.
Pure Zeitverschwendung die Zweite.

Zwei Kurze, bitte! #5

„Zwei Kurze, bitte!“ heute mit verschärften Regeln. Hier gibt es kein Kontaktverbot, sondern gleich eine Ausgangssperre. Ich habe auch keine Kosten und Mühen gescheut und nichts weniger als Zack Snyders „Sucker Punch“ und „Die Simpsons – der Film“ in petto.

Titel: Sucker Punch (2011)
Regie: Zack Snyder
Genre: Action-Fantasy

Babydoll kommt in eine Nervenheilanstalt. Weil sie eine Lobotomie bekommen soll, flieht sie in eine Traumwelt. Doch dort warten ganz andere Gefahren als in der Realität. An ihrer Seite sind Mitinsassinnen, die ihr dabei helfen, ihre Ziele zu erreichen.
Ich habe mir nun zum zweiten Mal „Sucker Punch“ angeschaut und finde im Nachhinein, dass ich es besser sein gelassen hätte. Schon damals im Kino wurde ich mit der Handlung nicht warm, empfand diesen Film dennoch immer sehr künstlerisch, obwohl die Effekte und die Kameraführung stark an „300“ und „Watchmen – die Wächter“ erinnern. Kino ist mit Sicherheit auch für solche Filme gemacht worden, allerdings reicht es meiner Meinung nach nicht aus, einen guten Look zu haben. Es bedarf da schon noch etwas mehr: In erster Linie Handlung und in zweiter Linie Figuren, die man mag und mit denen man sich identifizieren kann. Beides fehlt dem Film allerdings gänzlich. Ein kleines Highlight ist der Soundtrack, aber den muss man sich ja nicht im Kino oder auf DVD anhören.

Titel: Die Simpsons – Der Film (2007)
Regie: David Silverman
Genre: Zeichentrick

Weil die Bewohner von Springfield nicht auf ihre Umwelt achten, ist der Lake Springfield verschmutzt. Und Homer begeht in Folge dessen einen fatalen Fehler, der die Regierung der USA dazu verleitet, hart durchzugreifen. Springfield steht von nun an unter „Hausarrest“, viel mehr, Springfield wird abgeriegelt, unter einer Glaskuppel.
Es entfaltet sich eine simpsonstypische Geschichte, die viel mehr hat als die 20-minütigen Folgen im Free-TV. Dabei bleibt der gesamte Film auch in der Synchronisation sich und seinen Fans treu. In der deutschen Fassung sprechen die Original-Synchronsprecher die Figuren und das ist auch sehr wichtig, weil auch hierzulande die Familie in Gelb einen fest etablierten Platz hat. Wendungsreich, überraschend und sehr witzig präsentiert sich „Die Simpsons – Der Film“ den Zuschauern und weiß dabei alte Fans und junges, unerfahrenes Publikum zu begeistern.
Eine absolute Empfehlung.

Zwei Kurze, bitte! #4

In der heutigen Ausgabe von „Zwei Kurze, bitte!“ dreht sich alles um Protagonisten in komischen Anzügen. Mit von der Partie sind „Max Steel“, eine Low-Budget-Adaption einer Animationsserie mit Andy Garcia in einer Nebenrolle und „The Call Up“, einem Science-Fiction-Thriller.

Titel: Max Steel (2016)
Regie: Stewart Hendler
Genre: Science-Fiction

In „Max Steel“ aus dem Jahr 2016 dreht sich alles um den Schüler Max, der auf einmal anfängt, besondere Kräfte zu produzieren. Er kann sie allerdings nicht kontrollieren und da kommt das Alien Steel ins Spiel, der mit Max eine Symbiose eingehen kann, um die Energie kontrollierbar zu machen. Natürlich gibt es auch Mächte, die es auf Max und Steel abgesehen haben und dann ist da auch noch die mysteriöse Geschichte um Max’ Vater.
Dass Stewart Hendler eigentlich aus dem Horror-Genre kommt, spürt der Zuschauer auch bei diesem Film. Besonders zu Beginn wird mit der Atmosphäre so gut gespielt, dass teilweise eine sehr bedrückende Stimmung erzeugt wird, die sich nach ca. 15 bis 20 Minuten komplett aufgelöst hat. Ab da nimmt das Unheil im Prinzip seinen Lauf und die vorhersehbare Geschichte wird eigentlich nur von der unglaubwürdigen und schlechten darstellerischen Leistung übertrumpft. In einer Zeit, in der es gut konzipierte Comic-Multiversen gibt, braucht man diesen „Superhelden“ allerdings nicht. Lasst lieber die Finger weg.

Titel: The Call Up (2016)
Regie: Charles Barker
Genre: Science-Fiction / Thriller

In diesem Science-Fiction-Thriller werden acht erfolgreiche Gamer zu einem Betatest einer hochmodernen Virtual-Reality-Simulation nebst Kampfanzug und allem Schnickschnack eingeladen. Die Spieler sollen virtuelle Terroristen töten, Anreiz ist dabei sogar ein Preisgeld für den besten Spieler. Jedoch gibt die Ausrüstung reales Feedback und so wird aus einem Computerspiel plötzlich ein Spiel auf Leben und Tod.
Um es kurz zu fassen: Dieser Film hat Nichts! Die Schauspieler sind schlecht, die Synchronisation ist miserabel, die Effekte nicht vorhanden. Emotionen und Echtheit sind absolut nicht gegeben und die Story findet man in „Gamer“ oder dem Anime „Sword Art Online“ um ein Vielfaches besser präsentiert. Auch hier lieber die Finger von diesem Film lassen, er ist nicht nur Zeit, sondern auch Geldverschwendung.

Zwei Kurze, bitte! #3

Das Motto der heutigen Ausgabe lautet „Hotel“. Mit von der Partie sind sowohl „Hotel Artemis“ mit Jodie Foster in der Hauptrolle als auch „Grand Budapest Hotel“ mit Ralph Fiennes als Hauptprotagonist. Ein weiterer kleiner Fun-Fact: In beiden Filmen spielt auch Jeff Goldblum mit.

Titel: Hotel Artemis (2018)
Regie: Drew Pearce
Genre: Action / Dystopie

„Hotel Artemis“ ist ein dystopischer Actionfilm. Im Jahr 2028 ist die Stadt Los Angeles nicht mehr wiederzuerkennen. Nach zahlreichen Aufständen ist es nun schwer, die öffentliche Ordnung aufrecht zu erhalten. Es gibt nur wenige Orte, an denen Regeln so hoch gehalten werden, wie in dem Hotel Artemis, ein geheimes Krankenhaus für Verbrecher aller Art. Nach einem Raubüberfall auf eine Bank werden zwei Kriminelle von der Polizei unsanft überrascht, wobei einer der beiden schwer verletzt wird. Seine Rettung ist das Hotel Artemis. In diesem besonderen Hotel sind sie allerdings nicht die einzigen Gäste und damit beginnen die Probleme.
Das Regiedebüt von Drew Pearce ist ein gut erzähltes und sich stückweise entfaltendes Stück, das sich zu Beginn noch wie ein Kammerspiel anfühlt. Mit zunehmender Dauer bricht der Streifen seine Strukturen auf und lässt den Figuren zusätzlichen Freiraum, wodurch sich noch viel mehr Möglichkeiten ergeben. Zwar ist der Streifen weitestgehend vorhersehbar, jedoch weiß er durch die Inszenierung zu unterhalten. Eine erfrischende und willkommene Abwechslung.

Titel: Grand Budapest Hotel (2014)
Regie: Wes Anderson
Genre: Tragikomödie

„Grand Budapest Hotel“ spielt zwischen den beiden Weltkriegen und erzählt eine verrückte und wendungsreiche Geschichte von Diebstahl, Tod, Betrug und eine abenteuerliche Reise in mehreren Akten. Am Anfang hatte ich Probleme in den Film hineinzufinden. Falls es euch auch so geht, brecht nicht ab, sondern bleibt dran, da es sich wirklich lohnt.
Wes Andersons fabelhaft erzählter Film brilliert durch atemberaubende Kulissen, tolle Kostüme und vor allem durch seine Geschichte. Selten hat es nämlich ein Streifen geschafft, mich so gut, kurzweilig und nachhaltig zu begeistern und mich im wahren Sinne des Wortes mit auf eine Reise zu nehmen.
Abgerundet wird das Ganze durch einen großen, abwechslungsreichen und überaus talentierten Cast, der von vorne bis hinten seine Qualitäten hat und auch weiß, sie einzubringen.
Auf jeden Fall zu empfehlen.

Zwei Kurze, bitte! #2

In der heutigen Ausgabe beschäftige ich mich mit Städten auf Rädern. Die Kurzen heute sind „Snowpiercer“ und „Mortal Engines“.

Titel: Snowpiercer (2013)
Regie: Bong Joon-ho
Genre: Science-Fiction / Action

„Snowpiercer“ ist ein Science-Fiction-Actionfilm und gleichermaßen eine Dystopie. Im Jahr 2028 hat die Menschheit bloß einen Ort, an dem sie lebt: ein fahrender Zug. Ein verrückter Unternehmer hatte nämlich die glorreiche Idee, so etwas wie eine künstliche Eiszeit zu bewirken, damit er sich seinen Traum eines Lebens auf Rädern verwirklichen kann. Der Clou: Die Gesellschaft im Zug ist eine Mehrklassengesellschaft, in der ganz vorne die Wohlhabenden und Reichen leben und ganz hinten der Abschaum. Nach 17 Jahren im Zug beginnen die Menschen vom hinteren Teil zu rebellieren und machen sich auf den Weg nach vorne.
Nicht nur, dass Chris Evans schon bessere Rollen hatte, es gibt auch viele, bessere Filme. Aus der Handlung generierte Spannung kommt so gut wie gar nicht auf. Der Zug bietet die Möglichkeit, ein Kammerspiel aufzuziehen, stattdessen bewegen wir uns in einer Welt, die alles ermöglicht. Es gibt sogar einen Wagon, der in eine Unterwasserwelt umgebaut wurde. Dem Streifen fehlt es an Tiefe, Spannung und Authentizität. Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich mich in einem Zug befinde. Im Innenraum wackelt es nicht und es sind keine typischen Zuggeräusche zu vernehmen. Insgesamt ein Fehlkauf und somit nicht zu empfehlen.

Titel: Mortal Engines: Krieg der Städte (2018)
Regie: Christian Rivers
Genre: Science-Fiction / Action

„Mortal Engines“ ist ebenfalls ein Science-Fiction-Actionfilm und eine Dystopie. Die Welt, wie wir sie kennen, gibt es nicht mehr. London – eine Raubtierstadt – ist auf der Suche nach Ressourcen und nimmt dafür kleinere Städte – ebenfalls auf Rollen – ins Visier, um sich deren Rohstoffe zu sichern. Das eigene nahende Ende treibt London in Richtung Asien, wo die sogenannten Anti-Traktionisten in ihrer Siedlung hinter einer großen Mauer leben. Andere Städte haben es bereits nicht geschafft, die Mauer zu überwinden, um an die dortigen Rohstoffe zu gelangen.
Dieser Streifen hat viele Handlungsstränge, die allesamt nur halb zu Ende erzählt werden. Zwar weiß der Streifen visuell zu begeistern, doch an anderer Stelle fehlt ebendiese Begeisterung völlig. Auch sonst entwickelt sich zum Leidwesen des Zuschauers keine Spannung. Viel mehr kämpft der Streifen jede Sekunde damit, den Zuschauer nicht zu vergraulen. Nicht nur, dass die allermeisten Figuren zusätzlich ungeschickt eingeführt werden, nein, das Schauspiel dieser Figuren ist auch noch sehr hölzern.
Auch für diesen Film kann ich leider keine Empfehlung aussprechen.

Zwei Kurze, bitte! #1

Zukünftig werde ich unter dem Titel „Zwei Kurze, bitte!“ zwei kurze Kurzkritiken vorstellen. Hier werden Filme und Serien besprochen, die es leider nicht geschafft haben, von mir in einer „großen“ Rezension besprochen zu werden. Wer die Filme und Serien über den Reiter „Index“ sucht, kommt dann auf die Kurzkritiken.

In der ersten Ausgabe von „Zwei Kurze, bitte!“ geht es um „I Kill Giants“ und „Boss Baby“.


Titel: I Kill Giants (2017)
Regie: Anders Walter
Genre: Drama

„I Kill Giants“ ist ein Coming-of-Age-Drama mit Fantasie-Elementen. Alles dreht sich um ein Mädchen, das felsenfest davon überzeugt ist, dass ihre Stadt von Riesen bedroht wird und sie diese aufhalten muss. Um die Riesen zu töten, legt sie allerhand Fallen aus und patrouilliert. Die Flucht in ihre Fantasiewelt voller Magie und Riesen hat natürlich einen bestimmten Hintergrund: Probleme Zuhause und in der Schule, die durch ihr Umfeld verstärkt werde, setzen ihr zu.
Der Streifen lässt allerhand vermissen, vor allem Spannung, narrative Finesse oder irgendeinen anderen Unterhaltungswert. Die Geschichte ist vorhersehbar und der Weg zur Erkenntnis einfach unfassbar lang. Die Konfrontation mit dem eigentlichen Problem vollzog sich erst im letzten Viertel des Films und die Schlüsse daraus sind unglaubwürdig.
Besser man lässt die Finger davon.


Titel: The Boss Baby (2017)
Regie: Tom McGrath
Genre: Animationsfilm

„The Boss Baby“ dreht sich um Tim und seinen kleinen Bruder. Tim ist es gewohnt, dass er die Aufmerksamkeit seiner Eltern bekommt, doch das Baby stiehlt ihm die Show. Ganz davon ab, dass der kleine Bruder im Anzug und mit Aktentasche daherkommt, verhält er sich auch noch sehr merkwürdig. Am Ende machen aber Tim und das Baby gemeinsame Sache, denn die eigentliche Mission ist es, die Liebe der Eltern gegenüber von Welpen zu verteidigen.
Die Animationen sind die ganze Zeit vielfältig und abwechslungsreich, die Handlung ist familienfreundlich und der Humor pointiert. Spannungstechnisch schafft es der Film aber nicht, dauerhaft an sich zu binden. Ab circa der Hälfte kann der erfahrene Zuschauer bereits jede Szene vorahnen. Und auch als es zum „Showdown“ kommt, ist der Streifen spannungstechnisch allerhöchstens Mittelmaß. „Boss Baby“ bietet grundsätzlich kurzweilige Unterhaltung, Kinder werden aber definitiv mehr Spaß haben als Erwachsene.