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Guardians of the Galaxy [Rewatched]

Guardians of the Galaxy
Titel: Guardians of the Galaxy
Genre: Action / Science-Fiction / Comicverfilmung
Regie: James Gunn
Musik: Tyler Bates
Produzenten: Kevin Feige
Dauer: ca. 121 Minuten
Erscheinungsjahr: 2014
Altersfreigabe: FSK 12

„Von den Machern von ‚Marvel´s THE AVENGERS‘ kommen jetzt die ‚GUARDIANS OF THE GALAXY‘!
Der Pilot und Vagabund Peter Quill (Chris Pratt), auch bekannt als ‚Star Lord‘, ist immer auf der Suche nach kostbaren Relikten. Bei seinem letzten Beutezug stiehlt er, ohne es zu ahnen, eine mysteriöse Superwaffe, auf die offensichtlich das ganze Universum scharf ist, und macht sich damit nicht nur zum neuen Lieblingsfeind des gewieften Schurken Ronan. Denn wer immer diese Waffe besitzt, ist in der Lage den gesamten Kosmos zu unterwerfen.
Auf seiner wilden Flucht verbündet sich Quill notgedrungen mit einem bunt zusammengewürfelten Haufen Außenseiter: dem waffenschwingenden Waschbären Rocket Racoon, dem Baummenschen Groot, der ebenso rätselhaften wie tödlichen Gamora (Zoë Saldana) und dem rachedurstigen Drax der Zerstörer. Unter dem Namen Guardians of the Galaxy zieht diese spezielle Heldentruppe gemeinsam in den Kampf um das Schicksal des gesamten Universums. Irgendjemand muss den Job ja erledigen!“
(Rückentext der BluRay)

Im Rahmen meiner chronologischen Sichtung des Marvel-Cinematic-Universe habe ich mich erneut mit dem ersten Teil von „Guardians of the Galaxy“ befasst. (Hier kannst du meine erste Kritik noch einmal lesen.) Auch wenn sich ganz unten nichts an der Bewertung ändern wird, wollte ich ihn erneut besprechen. Mit dem Wissen aller vorher gelaufenen Filme habe ich eine bessere Übersicht und eine bessere Vorstellung der Handlung im Gesamtkontext des MCUs.

An erster Stelle muss ich sagen, dass es bisher kaum einen witzigeren Film im MCU gibt. Selbst Iron Man mit seinen flotten Sprüchen ist in seinen drei Einzelfilmen dagegen ein Chorknabe. Peter „Star-Lord“ Quill und seine Beschützer des Universums sind in vielerlei Hinsicht das absurdeste Gespann im kompletten MCU. Das Besondere ist, dass sie die gesamte Zeit auf ihre Art zu unterhalten wissen und es dabei nicht an witzigen bis frechen Gegebenheiten fehlen lassen.

Handlungstechnisch werden fast alle wichtigen Figuren gekonnt und ausreichend eingeführt. Es gibt aber auch Figuren, die grundsätzlich eher wenig zu bieten haben. Die rätselhafte Gamora ist gar nicht mal so rätselhaft und Drax ist rachsüchtig und ein Zerstörer, da gibt es nichts dran zu rütteln. Rocket Racoon hingegen ist zwar sehr geschickt an der Waffe, hat aber auch unter der Oberfläche einiges zu bieten, ebenso der sprechende Baum Groot, der zwar immer nur „Ich bin Groot“ von sich gibt, aber damit so viel mehr aussagt. Im Gefüge der Guardians hat man hier eine heterogene Gruppe, die im Laufe der Zeit zusammenwächst und füreinander einsteht.
Die Figur mit der größten Schwäche ist meiner Meinung nach Ronan, weil er unüberlegt handelt und sich selbst viel zu sehr überschätzt.

Was die Spannung betrifft, arbeitet der Streifen wirklich viel mit Actionsequenzen. Der Lösung eines Problems geht meistens eine Explosion, Schießerei, Schlägerei oder dergleichen voraus. Das Vorgehen wiederholt sich, nicht nur in diesem Film, sondern in allen MCU-Filmen.
Alleinstellungsmerkmal von „Guardians of the Galaxy“ ist dabei allerdings der Humor. In keinem anderen Film werden so viele Witze gerissen. Gerade auch in diesen turbulenteren Szenen sorgt ein Lacher für Entspannung und hilft dabei, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Was bleibt aber am Ende übrig? Auf der inhaltlichen Ebene lernt der Zuschauer zum ersten Mal Thanos kennen, der in diesem Streifen noch eine nette Nebenrolle hat. Die Guardians wirken im ersten Moment wie ein bunter Haufen, der sich zufällig getroffen hat. Auf den zweiten Blick soll sich der Eindruck bewahrheiten.
Bei den Emotionen kratzt „Guardians of the Galaxy“ weitestgehend an der Oberfläche, bietet dafür aber jede Menge Unterhaltung.

Musik, Setting und der Einsatz von CGI sollte man noch einmal hervorheben. Über alle drei Kategorien könnte man eine halbe Ewigkeit diskutieren. Es heißt aber schon etwas, wenn ich mir den Soundtrack auf CD kaufe und er regelmäßig durch die Kopfhörer an meinem Smartphone dringt.
Das Setting ist vielfältig, obgleich hier sehr viel mit Spezial-Effekten gearbeitet wurde. (Greenscreen lässt grüßen!) Und da bin ich auch beim CGI-Einsatz. Auch wenn ich nicht genau sagen kann, was an dem Film echt ist, weil gefühlt alles aus dem Computer stammt, wirkte es nicht so richtig gefälscht oder billig.

Meine Meinung:
Nach meiner ersten Sichtung von „Guardians of the Galaxy“ hatte ich noch versöhnlichere Worte drauf. Damals fühlte ich mich sehr gut unterhalten, heute empfand ich den Unterhaltungswert immer noch als gegeben, allerdings gibt es da Sachen, die mich irgendwie nicht so richtig zufrieden stellen.
Ganz oben steht die Story! Alles soll ja irgendwie vorbereiten bzw. auf ein anderes Ziel hindeuten. Insofern wirkt der Streifen eher wie ein Übergangsfilm, der mir die Antworten auf eine Frage gibt, die ich nie gestellt habe.

Beim ersten Mal sehen war dieser Streifen noch kurzweilig, inzwischen kenne ich eine Reihe von Szenen, in denen nichts passiert und die für den Ausgang der Geschichte vollkommen unerheblich sind.

Unterm Strich freue ich mich aber auf den zweiten Teil. Irgendeiner muss ihn sich ja ansehen.

Meine Wertung:
Spannung: 8,5 von 10
Humor: 8,0 von 10
Action: 8,5 von 10
Story: 7,0 von 10
Länge: 7,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 7,5 von 10
Authentizität: 8,5 von 10
Musik: 9,0 von 10
GESAMT: 8,0

Reihenfolge:
1. Guardians of the Galaxy
2. Guardians of the Galaxy Vol. 2

Marvel Cinematic Universe:
1. Iron Man
2. Der unglaubliche Hulk
3. Iron Man 2
4. Thor
5. Captain America: The First Avenger
6. Marvel’s The Avengers
7. Iron Man 3
8. Thor – The Dark Kingdom
9. The Return of the First Avenger
10. Guardians of the Galaxy
11. Avengers: Age of Ultron
12. Ant-Man
13. The First Avenger: Civil War

Fluch der Karibik

Titel: Fluch der Karibik (engl. „Pirates of the Caribbean: The Curse of the Black Pearl“)
Genre: Abenteuer / Fantasy
Regie: Gore Verbinski
Musik: Klaus Badelt
Produzenten: Jerry Bruckheimer
Dauer: ca. 137 Minuten
Erscheinungsjahr: 2003
Altersfreigabe: FSK 12

„Das paradiesische Leben des charmanten Piraten Jack Sparrow (Johnny Depp) erhält einen jähen Dämpfer, als der finstere Captain Barbossa (Geoffrey Rush) sein stolzes Schiff, die ‚Black Pearl’, in seine Gewalt bringt und mit ihr die Hafenstadt Port Royal überfällt, wo er die bildhübsche Gouverneurstochter Elizabeth Swann (Keira Knightley) entführt. Das kann der abenteuerlustigen Waffenschmied Will Turner (Orlando Bloom – ‚Der Herr der Ringe’), Elizabeth’ Vertrauter seit Kindertagen, nicht auf sich beruhen lassen. Gemeinsam mit dem Haudegen Sparrow macht er sich auf die Jagd nach der mörderischen Piratenbande um Barbossa – und seiner verlorenen Liebe. Noch ahnen die beiden Draufgänger nichts von einem mysteriösen Fluch, der auf Barbossa und seiner blutrünstigen Mannschaft lastet: Bei Mondschein verwandeln sie sich in lebendige Skelette, dazu verdammt, auf ewig als Untote durch die Nacht zu ziehen. Nur ein außergewöhnliches Geheimnis kann den Fluch brechen…“
(Rückentext der DVD)

„Fluch der Karibik“ ist einer der erfolgreichsten Filmreihen der Welt und startet seinen ganz persönlichen Siegeszug im Jahr 2003. Da ich nicht direkt im Besitz der Filmreihe bin, habe ich mir kurzerhand die Filme von meinem Schwager ausgeliehen. Heute habe ich mir Teil 1 angeschaut.

Die Handlung dreht sich, wie der Rückentext beschrieben hat, um den Piraten Jack Sparrow, den Waffenschmied Will Turner, die schöne Elizabeth Swann und die Suche nach der „Black Pearl“, einem legendären Piratenschiff.

Die Handlung beginnt früh, sehr früh. Elizabeth und Will sind noch Kinder und begegnen sich auf hoher See. Da der Zuschauer aber nicht gelangweilt werden soll, wird klassischer Weise ein Zeitsprung gemacht, der uns abrupt weit in die Zukunft schleudert. Die beiden sind erwachsen und gestandene Persönlichkeiten. Von nun an wird die Geschichte chronologisch und auf eine sehr abenteuerliche sowie spannende Art erzählt.
Und Spannung ist auch der Punkt. Der Streifen scheint die ganze Zeit nicht still zu stehen. Irgendwas passiert immer und das macht auch den Reiz aus. Wenn man glaubt, etwas vorhersehen zu können, dann macht der Film was anderes und verblüfft entweder mit der Geschichte, mit einer Charaktereigenschaft einer Figur oder eben mit den Spezialeffekten.

Das Gute an „Fluch der Karibik“ ist, dass der Streifen die ganze Zeit über eine wunderbare Balance hält zwischen Abenteuerelementen, situationskomischen – fast schon pointierten – Momenten und sehr aufregenden und actionreichen Szenen. Das Schlechte an der ganzen Sache ist, dass der Film aufgrund der Tatsache, dass er weder Fisch noch Fleisch sein möchte, in jede Richtung ausschlägt, aber nicht genug, um ein typischer Genrefilm zu sein.

Obwohl „Fluch der Karibik“ eine Laufzeit deutlich über zwei Stunden hat, fühlt er sich erstaunlich kurzweilig an. Und da ist es vermutlich von Vorteil, dass er für jeden was dabei hat.

Der Streifen kommt aber nicht nur mit einer gut erzählten Handlung daher, sondern auch mit echt guten Figuren. Allen voran die drei Protagonisten Captain Jack Sparrow (Johnny Depp), Will Turner (Orlando Bloom) und Elizabeth Swann (Keira Knightley), aber auch die beiden Hauptantagonisten Captain Hector Barbossa (Geoffrey Rush) und Commodore James Norrington (Jack Davenport).

Angefangen bei Jack Sparrow: Gefühlt ist das die erfolgreichste Rolle der letzten Jahre von Johnny Depp. Wo er in anderen Filmen eher halbherzig daherkommt, blüht er richtig in dieser sehr speziellen Rolle auf. Depp spielt so frei und wunderbar auf und gibt seiner Figur so unglaublich viele und unterschiedliche Facetten, dass diese Leistung in so einem Film seines Gleichen sucht.
Orlando Bloom und Keira Knightley spielen in Kombination mit Johnny Depp wirklich gut, aber viel besser immer noch zusammen, wenn sie unter sich bleiben. Das kommt nicht oft vor, aber an dieser Beziehung sieht der Zuschauer, wie sehr sich die Charaktere annähern und sich aufeinander einlassen. Das Besondere daran ist, dass nicht nur der Schauspieler Qualitäten aufweisen muss, sondern auch die zu spielende Figur. Sie muss entsprechend Screentime bekommen und breit angelegt sein, um unterschiedliche Facetten zeigen zu können. Aber auch die antagonistischen Figuren erfüllen erstaunlicherweise all diese Bedingungen, um mehrere Gesichter zeigen zu können.

Um es auf den Punkt zu bringen: Alle Figuren schaffen es auf ihre Art zu überzeugen. Johnny Depp spielt befreiend und glaubwürdig auf. Orlando Bloom und Keira Knightley harmonieren wunderbar zusammen. Geoffrey Rush inszeniert seine Figur hinterhältig, aber auch berechnend und strahlt dabei die ganze Zeit eine Gefahr aus, sodass jeder weiß: Hey, dieser Typ ist gefährlich.
Jack Davonport – bekannt aus der Serie „Coupling – Wer mit wem?“ – zeigt mit seiner Rolle ebenfalls mehr als nur ein Gesicht. Der Cast ist durch die Bank überzeugend und glaubhaft.

Die musikalische Untermalung ist mehr als gut. In nahezu jeder Szene, in der Musik eingesetzt wird, löst sie Gänsehaut aus und treibt obendrein die Spannung hoch. Der Score hat einen enormen Wiedererkennungswert und kann im gleichen Atemzug mit der Melodie von der „Star Wars“-Saga oder den „Harry Potter“-Filmen genannt werden. Eben ein Merkmal, das unverwechselbar mit dieser Filmreihe verbunden ist.

Mit der Veröffentlichung 2003 haben die Zuschauer einen Film zu sehen bekommen, der lange in Erinnerung bleiben soll und das nicht zuletzt wegen der Effekte. Damals waren sie auf einem enorm hohen Niveau, sodass man meinen sollte, die Filmindustrie würde diese Art der Effekte in auftretender Regelmäßigkeit in ihren Streifen einsetzen. Tatsächlich gibt es viele neue Filme, die wunderbare Effekte einsetzen, aber für mich fühlen sie sich alle sehr künstlich an, wohingegen „Fluch der Karibik“ es nicht wie etwas Gemachtes aussehen lässt. Der Filmspaß lässt in diesem Fall nicht nach, wohingegen andere Streifen mich mit besonders aufwändigen Techniken eher ermüden als fesseln. Hier muss der Daumen ganz klar nach oben gehen.

Das Setting ist ungewöhnlich aber typisch für einen Abenteuerfilm. Wir sind in einer scheinbar sehr großen Welt mit überwiegend kleinen Schauplätzen. Wir sind in einer kleinen Küstenstadt, sehen Gassen, die sehr originell aussehen, aber auch Schiffe über und unter Deck, Höhlen und Inseln, die mit viel Liebe zum Detail erstellt wurden. Das Setting passt sehr gut zum Film und unterstreicht ganz klar das Genre Abenteuer.

Meine Meinung:
„Fluch der Karibik“ ist der Beginn einer wundervollen Filmreihe. Ich hatte mit diesem ersten Teil jede Menge Spaß. Die Handlung ist eine klassische Piratengeschichte, die in ihrer Art solide und aufregend erzählt wurde.
Am Ende ist es aber nicht die Story, die das Publikum erstaunen lässt, sondern alles andere. „Fluch der Karibik“ ist ein Paradebeispiel dafür, wie vielseitige gute Unterhaltung sein kann. Er bedient mal mehr, mal weniger überzeugend mehrere Genres und bleibt die meiste Zeit ein Film für Familien, wo der Vater Action und Humor, die Mutter eine kleine Romanze und das Kind Spannung und Abenteuer bekommt. Der Mix macht es und daher ist dieser Streifen ein Highlight in so vielen Dingen und auch auf meinem Blog.

Meine Wertung:
Abenteuer: 9,5 von 10
Spannung: 8,5 von 10
Länge: 9,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 8,0 von 10
Authentizität: 10 von 10
Musik: 10 von 10
Setting: 8,0 von 10
GESAMT: 9,0

Reihenfolge:
1. Fluch der Karibik
2. Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2
3. Pirates of the Caribbean – Am Ende der Welt
4. Pirates of the Caribbean – Fremde Gezeiten

Colombiana

IMG_5020Titel: Colombiana
Genre: Action / Thriller
Regie: Olivier Megaton
Musik: Nathaniel Méchaly
Produzenten: Luc Besson / Robert Mark Kamen
Dauer: ca. 104 Minuten
Erscheinungsjahr: 2011
Altersfreigabe: FSK 16

„Cataleya (Zoë Saldana) ist erst neun Jahre alt, als sie die Ermordung ihrer Eltern durch den brutalen kolumbianischen Mafiaboss Don Luis mit ansehen muss. Sie selbst entgeht dem Anschlag nur knapp und es gelingt ihr, zu ihrem Onkel nach Chicago zu fliehen. Getrieben von dem Wunsch nach Rache und fest entschlossen, den Mörder ihrer Eltern aufzuspüren, lässt sie sich zur Profi-Killerin ausbilden. Doch Don Luis genießt inzwischen den Schutz der CIA. Bei dem Versuch, ihren Erzfeind aus der Reserve zu locken, gerät auch Cataleya immer mehr ins Fadenkreuz des FBI…“
(Rückentext der DVD)

Ich habe „Colombiana“ das erste Mal vor zwei Jahren im Pay-TV gesehen und wusste damals schon, dass ich diesen Film sehr gerne auf DVD besitzen möchte. Gesagt, getan.

Die Geschichte von „Colombiana“ wird chronologisch, ohne besondere Kniffe und sehr aufregend erzählt. Schon von der ersten Szene an wirkt alles illegal und das Publikum findet sich rasch schon mitten im Geschehen. So wenig die Erzählweise hergeben konnte, genau so wenig gibt auch der Inhalt her. Mit anderen Worten: Die Story ist flach, und kann mit sehr wenigen Worten wiedergegeben werden. Vorteil ist, wenn man richtig müde ist und bei dem Film einschlafen sollte – was ich mir nur schwer vorstellen kann – dann macht es überhaupt nichts, denn egal, an welcher Stelle man aufwacht, man hat quasi nichts verpasst.
Der Film schafft es aber, großes Interesse zu erzeugen. Trotz vorhersehbarer Geschichte bleibt er irgendwie spannend. Für den intellektuellen Zuschauer mag der Streifen zwar nicht besonders wertvoll sein, aber er schafft es dennoch mit viel Blei, erbarmungslosen Hinrichtungen und einem übergeordnetem Ziel, die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich zu ziehen. Solche Filme haben es nicht so schwer, Spannung zu erzeugen, die Kunst liegt eher darin, sie immer noch einmal mehr steigern zu können und alles in einem Showdown aufzulösen. Das hat im Fall von „Colombiana“ wunderbar funktioniert.

Die Action war alles andere als ausgewogen. Von der ersten Minute an wurde geschossen, geschlagen, gejagt, gekämpft oder etwas zerstört. Damit hat der Film es zwar geschafft, die nicht vorhandene Tiefe zu kaschieren, aber dadurch hat der Streifen leider nichts Wertvolles gewonnen. Ich als Zuschauer musste mich nicht durch die Action quälen, ein bisschen weniger hätte aber auch nicht geschadet.

Wie der Rückentext der DVD schon widerspiegelt, hat Cataleya ein gutes und vor allem emotionales Motiv für ihr Dasein als Profi-Killerin. Dieser emotionale Hintergrund wird am Anfang des Filmes untermauert. Später werden nur wenige emotionale Momente gezeigt, aber dennoch wissen wir mit welchem Hass sie erfüllt ist. Der Film verhält sich so, wie das Wecken eines schlafenden Riesen, der zwar friedlich aussieht, aber wenn er wach ist, wird er explodieren. Der Streifen wird also durch eher negative Gefühle dominiert.

Die Kulissen und die Charaktere passen sehr gut zusammen. Nicht nur, dass alles sehr illegal wirkt, auch die Charaktere strahlen teilweise eine verboten-schmierige Art aus. Man merkt sofort, dass man sich besser nicht mit denen einlassen sollte. Der Mafiaboss Don Luis stellt sich dar als der King im Ring und ist selbst eigentlich nur ein kleines Würstchen, das nur deswegen noch nicht tot ist, weil es a) Geld, b) die richtigen Beziehungen und c) eine kleine Privatarmee hat. Trotz der überschüssigen Action, die hin und wieder durch ein paar „ruhigere“ Szenen unterbrochen wird, schafft es Zoë Saldana, ihrer Figur Cataleya ein gutes Profil mit einer guten Tiefe zu verleihen. Ich hatte auch nie das Gefühl, dass irgendetwas „zu viel“ ist, außer der Action.

Die Filmmusik war leicht verwirrend. Zum Anfang hatte ich das Gefühl, dass ich in einem Spionagefilm sitzen würde, denn die Musik hat es mir quasi suggeriert. Irgendein Agent liegt auf der Lauer und beobachtet ein Verbrechen. Mit zunehmender Dauer hat sich auch die Intensität und Art der Musik geändert, was dazu führte, dass der Film stimmiger wurde. In der Schlussszene wird dann noch einmal ein wirklich großartiger Song rausgeholt, der sehr gut zu diesem einen Moment passt, nämlich „Hurt“ von Johnny Cash.

Meine Meinung:
Trotz einer flachen Geschichte hat mich „Colombiana“ gut unterhalten. Wie ich bereits beschrieben habe, ist dieser Film sehr actionlastig und versucht dadurch seine nötige Tiefe zu verbergen. Es gibt genügend Beispiele, Action gut dosiert zu platzieren und das tatsächliche Augenmerk auf die Story zu legen. Das wäre auch bei diesem Film möglich gewesen, denn das Potential ist vorhanden.

Ich empfand den Film als so spannend, dass ein – wie beschriebenes – Einschlafen nicht möglich wäre. In dem Punkt hat „Colombiana“ vieles richtig gemacht, indem die Spannung hoch gehalten und immer wieder getoppt wurde.
Was mir besonders gut gefallen hat, war die Atmosphäre des Filmes. Durch gute Schauspieler und eine sehr gute Kulisse wurde eine tolle Atmosphäre erstellt, die nur so vor krimineller Energie sprühte.

Die Musik war am Anfang verwirrend, aber mit zunehmender Dauer immer passender. Der Hammer kam am Ende mit Johnny Cash´s „Hurt“.

Meine Wertung:
Spannung: 8,0 von 10
Story: 6,0 von 10
Länge: 7,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 8,0 von 10
Authentizität: 8,0 von 10
Musik: 7,5 von 10
Action: 8,0 von 10
GESAMT: 7,5

Guardians of the Galaxy

IMG_2720Titel: Guardians of the Galaxy
Genre: Action / Science-Fiction / Comicverfilmung
Regie: James Gunn
Musik: Tyler Bates
Produzenten: Kevin Feige
Dauer: ca. 121 Minuten
Erscheinungsjahr: 2014
Altersfreigabe: FSK 12

„Von den Machern von ‚Marvel´s THE AVENGERS‘ kommen jetzt die ‚GUARDIANS OF THE GALAXY‘!
Der Pilot und Vagabund Peter Quill (Chris Pratt), auch bekannt als ‚Star Lord‘, ist immer auf der Suche nach kostbaren Relikten. Bei seinem letzten Beutezug stiehlt er, ohne es zu ahnen, eine mysteriöse Superwaffe, auf die offensichtlich das ganze Universum scharf ist, und macht sich damit nicht nur zum neuen Lieblingsfeind des gewieften Schurken Ronan. Denn wer immer diese Waffe besitzt, ist in der Lage den gesamten Kosmos zu unterwerfen.
Auf seiner wilden Flucht verbündet sich Quill notgedrungen mit einem bunt zusammengewürfelten Haufen Außenseiter: dem waffenschwingenden Waschbären Rocket Racoon, dem Baummenschen Groot, der ebenso rätselhaften wie tödlichen Gamora (Zoë Saldana) und dem rachedurstigen Drax der Zerstörer. Unter dem Namen Guardians of the Galaxy zieht diese spezielle Heldentruppe gemeinsam in den Kampf um das Schicksal des gesamten Universums. Irgendjemand muss den Job ja erledigen!“
(Rückentext der BluRay)

Für das Schicksal des Universums wird aus einem Haufen Außenseiter eine wahrhafte Heldentruppe.

Das Publikum wird durch eine ebenso actionreiche wie humorvolle Story gut unterhalten. Mit vielen Wendungen und unterschiedlichen Charakteren wird der Zuschauer am TV-Gerät gefesselt. In dem Sci-Fi-Szenario dreht sich alles um Peter „Star Lord“ Quill und die Personen, die sich um ihn auftun und an seiner Seite stehen und kämpfen. Es fällt in gewisser Weise auf, dass der Streifen eine Comicverfilmung ist und den Fan wird es freuen, da mit dem Film das „Marvel Cinematic Universe“ um sehr witzige und facettenreiche Figuren erweitert wird.

Nahezu jede Szene trägt maßgeblich zum allgemeinen Spannungsgefühl bei. Das lässt einerseits den Film fesselnd wirken, andererseits bekommt das Publikum kaum Möglichkeiten zu Verschnaufpausen, um das Gesehene zu verarbeiten. Im ganzen Film ist dadurch nie Langeweile aufgekommen.

Wie man es von Filmen aus dem Hause Marvel Studios gewohnt ist, ist auch „Guardians of the Galaxy“ ein Actionfeuerwerk gepaart mit Story und Humor, sodass der Streifen unterm Strich eine perfekte Mischung bietet. Explosionen, Kampfszenen, Verfolgungsjagden und Schießereien sind durch den Weltraumfaktor nochmal interessanter anzusehen. In der Inszenierung sind sie alle originell und passen insgesamt in den Film.
Der Humor ist teilweise plump, öfter flach und selten intelligent, aber er bringt immer das Publikum zum Lachen und das ist das Wichtigste. Auch passt er super in den Film und leistet seinen erheblichen Beitrag zum Charme dessen bei.
In 121 Minuten wird die Story dieser Comicverfilmung knackig auf den Punkt gebracht. Durch das hohe Tempo des Films hat das Publikum aber nicht das Gefühl, dass der Film 2 Stunden dauert sondern eher tendenziell weniger.

Insgesamt bekommt das Publikum viel geboten, sei es auf der emotionalen Ebene, wenn es sieht, wie sich die Gruppe um den Star Lord anfreundet und anfängt sich auf einander zu verlassen oder auf der optischen Ebene mit den detailreichen Kostümen und den überzeugenden Kulissen. Darüber hinaus werden die Beweggründe und Motive, so verschieden sie auch sind, auf einer sehr persönlichen Ebene dem Zuschauer näher gebracht.

In dieser Comicverfilmung sind die Figuren so authentisch wie möglich. Die Animationen von Rocket und Groot sind, in diesem Punkt, unglaublich originell und machen den ganzen Film, sowohl durch die Animation als auch durch ihre Eigenschaften, zu einem kleinen Meisterwerk und damit unglaublich sehenswert.
Die Musik ist von vorne bis hinten genial. Pop-Klassiker der 70er und 80er mit sagenhafter Ohrwurmqualität, die dem Zuschauer zum rhythmischen Hin- und Herwippen animieren und sich dennoch nicht in den Vordergrund drängen und dem Film die Show stiehlen. Die Musik ist eine perfekte Untermalung des gesamten Films.

Meine Meinung:
Mir gefiel „Guardians of the Galaxy“ wirklich gut und ich fühlte mich sehr entertaint.
Die Schauplätze und Masken sind allesamt originell und unterstreichen die Comicherkunft.

Besonders gut gefiel mir die Filmmusik, der Humor und die Actionsequenzen. Auch dass die Figuren auf einer emotionalen Ebenen näher gebracht werden, ist unterhaltsam und macht die Charaktere auf gewisse Weise verletzbar.

Wie bereits erwähnt, machen Rocket und Groot den Film durch die Animationen zu etwas Besonderem, aber auch die anderen Charaktere passen in diesen Film.

Meine Wertung:
Spannung: 8,5 von 10
Humor: 8,0 von 10
Action: 8,5 von 10
Story: 7,0 von 10
Länge: 7,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 7,5 von 10
Authentizität: 8,5 von 10
Musik: 9,0 von 10
GESAMT: 8,0

Auge um Auge

FullSizeRenderTitel: Auge um Auge (engl. „Out of the Furnace“)
Genre: Drama
Regie: Scott Cooper
Musik: Dickon Hinchliffe
Produzenten: Michael Costigan / Leonardo DiCaprio / Ryan Kavanaugh / Jennifer Davisson Killoran / Ridley Scott / Tony Scott
Dauer: ca. 112 Minuten
Erscheinungsjahr: 2013
Altersfreigabe: FSK 16

„Der Irak-Kriegsveteran Rodney Baze (Casey Affleck) ist es leid, wie sein älterer Bruder Russell (Christian Bale) für den Lebensunterhalt im Stahlwerk zu schuften. Lieber kämpft er bei illegalen Street-Fights. Eine fatale Entscheidung, denn als er sich dabei mit dem brutalen und eiskalten Bandenchef Harlan DeGroat (Woody Harrelson) anlegt, hat das schlimme Folgen. Rodney kehrt nicht zurück, und auch die Ermittlungen der Polizei laufen ins Leere. Deshalb zieht Russel mit unbändiger Wut auf eigene Faust los…“
(Rückentext der DVD)

Um Gerechtigkeit zu erfahren, ist jedes Mittel recht.

Die Story von „Auge um Auge“ ist ergreifend und in weiten Teilen realitätsnah aufgebaut. Sie ist durchweg logisch und nicht verwirrend. Der Rückentext der DVD suggeriert wesentlich mehr Action als letzten Endes vorhanden ist. Eher beherbergt der Film eine unglaublich bewegende Erzählweise, die zur Stimmung und der Geschichte passt, und diesen unterstützt.

Der Film ist spannend und fesselnd zugleich, auch wenn der Zuschauer das Gefühl haben könnte, der Film käme nicht so richtig in die Gänge. Das Publikum wird trotz dessen gespannt den Film verfolgen können, da die Geschichte tiefgründig ist und ein paar Wendungen parat hat. Das Gefühl von Anspannung wird durch die Stimmung im Film immer wieder erzeugt.

In Anbetracht der Tatsache, dass der Film anfangs wirklich etwas Zeit benötigt, erscheinen 112 Minuten eher als zu lang, doch tatsächlich ist die Laufzeit perfekt. Die Geschichte ist in dieser Zeit optimal erzählt und nicht unnötiger Weise zu sehr reduziert.

Dieser Streifen strotzt vor Emotionen. Wie im Rückentext erwähnt, wird Russel von Wut angetrieben, sie ist aber nicht das vorherrschende Gefühl. Das Publikum findet die Charaktere immer wieder
sich sorgend, enttäuscht oder verzweifelt vor. Auf der emotionalen Ebene sind die Charaktere durchweg authentisch und glaubwürdig.

In dem Punkt der Authentizität sind die Darsteller über jeden Zweifel erhaben. Der Irak-Kriegsveteran, gespielt von Casey Afflek, der sich mit Street-Fights sein Lebensunterhalt verdient. Der rechtschaffende ältere Bruder, von Christian Bale gespielt, und der wahnsinnige Harlan DeGroat, der von einem scheinbar genauso wahnsinnigen Woody Harrelson performt wird.

Die Filmmusik ist nicht existent. Es gäbe wohl auch kaum eine passable Mischung die die grundbetrübte und niedergeschlagene Stimmung widerspiegeln könnte, die dieser Streifen vermittelt. Ausnahme ist ein einziger Song im Abspann des Films.

Meine Meinung:
Mir hat der Film sehr gut gefallen und mich in allen Belangen perfekt entertaint.
Die Tatsache, dass die Kulisse ein kleines Dorf mit angrenzenden Stahlwerk ist, passt absolut in die emotionsgeladene und sehr bewegende Story.
Die Sorgen und Nöte der Charaktere hätten durchaus auch einen Platz im wahren Leben und sind deswegen nicht weit von der Realität entfernt. Dadurch, dass Spannung durch Wendungen erzeugt und von der Geschichte vorangetrieben wird, fesselte es mich an diesen unglaublichen Film.

In dem Punkten der Emotionen und der Authentizität gingen die Darsteller mit ihrer Leistung unter die Haut und werden, meiner Meinung nach, den strengsten Kritiker überzeugen können.
Das Paket aus Atmosphäre, Story und Spannung ist absolut stimmig und fördernd, der Zuschauer wird genauso wenig gelangweilt sein wie ich.
Ich bin mir nicht sicher, ob es ein Plus- oder ein Minuspunkt ist, dass es keine Filmmusik gibt. Zeitweise hatte ich das Gefühl, dass die Musik fehlen würde, aber andererseits hat es mich nicht gestört, dass sie nicht da war.

Ich kann guten Gewissens eine Empfehlung aussprechen: „Auge um Auge“ ist absolut sehenswert.

Meine Wertung:
Spannung: 8,0 von 10
Story: 9,0 von 10
Länge: 7,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 9,0 von 10
Authentizität: 9,0 von 10
GESAMT: 8,4