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G wie „Gamer“

IMG_5013Titel: Gamer
Genre: Science-Fiction / Action-Thriller
Regie: Mark Neveldine / Brian Taylor
Musik: Robb Williamson / Geoff Zanelli
Produzenten: Gary Lucchesi / Tom Rosenberg / Skip Williamson / Richard S. Wright
Dauer: ca. 91 Minuten
Erscheinungsjahr: 2009
Altersfreigabe: FSK 18

„Ein Online-Game wird zur grausamen Wirklichkeit: Sträflinge kämpfen in einer Arena als moderne Gladiatoren um Leben und Tod. Dabei werden sie wie Avatare von Computerspielern fremdgesteuert. Kable (Gerard Butler ‚300’) ist unangefochtener Held dieses brutalen Spiels. Von dem Teenager Simon kontrolliert und von Zuschauern live verfolgt, hat er bis jetzt überlebt. Doch um das Leben seiner Familie zu retten, muss er entkommen. Als die Untergrundbewegung ‚Humanz’ zu Kable Kontakt aufnimmt, scheint es endlich einen Ausweg aus dieser Hölle zu geben…“
(Rückentext der DVD)

„Gamer“ ist ein dystopischer Science-Fiction-Thriller mit viel Action. Die Story und die gezeigten Bilder sind sehr explizit und auf keinen Fall was für Jugendliche oder Menschen mit schwachen Nerven.
In der Tat sprach mich damals der Film nur an, weil ich Gerard Butler als Schauspieler sehr gerne mag, als ich dann den Rückentext noch im Laden gelesen habe, versprach ich mir einen halbwegs guten actionlastigen Blockbuster, nichts ahnend, dass ich tatsächlich etwas anderes bekommen soll.

Schon in den Szenen am Anfang deutet alles auf ein Spiel hin und dieses ruckelige Feeling bleibt den ganzen Film über bestehen. Jeder Spieler kennt das Problem mit dem Ping, wenn man für eine Zehntelsekunde keine Kontrolle über das Spiel hat, so verhalten sich dann auch die Bewegungen der Charaktere im Film.
Zurück zur sehr blutigen Story, die keinesfalls flach ist. Mit tollen Effekten und vor dem Hintergrund, dass die modernen Gladiatoren um Leben und Tod kämpfen, wird den Zuschauern eine schlechter werdende Zukunft gezeigt, in der eben nicht alle im Einklang mit der Natur und sich selbst leben. Der Film beschreibt unter anderem eine voranschreitende Technologisierung, es geht sogar soweit, dass die Technik Eingriff in den Körper nimmt. Die komplexe Geschichte verfolgt die ganze Zeit ein übergeordnetes Ziel und weiß auch immer wieder gekonnt darauf zu verweisen.

Spannung im klassischen Sinne wird nicht aufgebaut, dabei ist das Thema der ganzheitlichen Kontrolle wie in einem Computerspiel viel zu umfassend und ergreifend. Nadelstichartig werden aber Momente gezeigt, die der Spannung sehr zuträglich sind.

Durch dieses sehr unkonventionelle Thema und den daraus entstehenden emotionsarmen Bildern möchte man meinen, dass diese auch im Film fern bleiben, dem ist aber nicht so. Verzweiflung und Wut sind hier insbesondere die vorherrschenden Gefühle.

In dem Punkt der Authentizität wissen die meisten Darsteller zu überzeugen, dennoch ist im Cast der ein oder andere Akteur vorhanden, der auf das Publikum weder originell noch überzeugend wirkt.

„Gamer“ hat eine Laufzeit von ca. 91 bleihaltigen Minuten, in denen es kaum langweilig wird.

Die Filmmusik ist sehr stark reduziert, es gibt lediglich zwei nennenswerte und bekannte Hits der 1990er Jahre. Auf unterstützende Musik wird weitestgehend verzichtet.

Meine Meinung:
„Gamer“ hat mich in den 91 Minuten gut unterhalten. Der Hauch von Gesellschaftskritik verstummt, meiner Meinung nach, in einem Bleigewitter. Zumindest Gerard Butler liefert ab, aber ein Film mit ihm ist leider immer gleich, am Ende „rettet“ er das Ding.

Die Grundthematik ist komplex und bietet viele Herangehensweisen und Potential, das in diesem Streifen nicht gänzlich ausgeschöpft wurde. Sich in dem Punkt Spannung nur auf die Thematik zu verlassen ist riskant, aber ging in diesem Fall sehr gut auf.

Alles in allem bietet „Gamer“ auf alle Fälle ein Actiongewitter und eine halbwegs tiefgründige Geschichte, die mit guten Ansätzen punktet, aber nicht zu 100% überzeugt.

Meine Wertung:
Spannung: 6,0 von 10
Story: 7,5 von 10
Länge: 7,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 7,5 von 10
Authentizität: 7,0 von 10
Musik: 6,0 von 10
GESAMT: 6,8

D wie „Django Unchained“

IMG_5009Titel: Django Unchained
Genre: Western
Regie: Quentin Tarantino
Musik:
Produzenten: Reginald Hudlin / Stacey Sher / Pilar Savone
Dauer: ca. 165 Minuten
Erscheinungsjahr: 2012
Altersfreigabe: FSK 16

„Angesiedelt in den Südstaaten, erzählt ‚Django Unchained‘ die Geschichte von Django (Jamie Foxx), einem Sklaven, der sich mit dem Kopfgeldjäger Dr. King Schultz (Christoph Waltz) zusammenschließt, um im Gegenzug für seine Freiheit, die gesuchtesten Verbrecher des Südens zur Strecke zu bringen. Er wird zum erfolgreichen Jäger, doch sein größtes Ziel ist es, seine Frau (Kerry Washington) zu finden und zu befreien, die er vor langer Zeit durch Sklavenhandel verloren hat. Als ihre Suche die beiden schließlich zu Calvin Candie (Leonardo DiCaprio), dem berüchtigten und brutalen Besitzer der ‚Candyland‘-Plantage führt, wecken sie das Misstrauen von Stephen (Samuel L. Jackson), Candies treuem Haussklaven. Unter strenger Beobachtung drohen Candie und seine verräterische Bande, ihnen auf die Schliche zu kommen.“
(Rückentext der BluRay)

Die Story von „Django Unchained“ ist nicht in wenigen Worten zusammen zu fassen. Mit vielen Wendungen, witzigen Anekdoten, tiefgründigen Charakteren und wilden Schießereien bietet dieser Film weitaus mehr als die meisten – wenn nicht sogar alle – anderen Filmen.
Komplexität ohne verwirrend zu sein durch eine lineare Erzählweise ist nur eine Stärke des Streifens, Kontinuität und stetiges Vorantreiben der Geschichte ist eine andere. Django und Dr. King Schultz sind Motor des Films, viele „Kleinigkeiten“ unterstützen diese grandiose Story.

Spannung wird den ganzen Film über erzeugt ohne dabei „zu viel“ zu sein. Es ist eigentlich mehr ein beständiges Aufbauen und ein kontrolliertes Entspannen der Situation. Sehr angenehm, da das Publikum nicht bis zum Zerreißen auf die Folter gespannt wird. Darüber hinaus bleibt „Django Unchained“ über jede Szene hinweg interessant und fesselnd. Langweilig hingegen wurde es nie.

165 Minuten sind für diesen Film eine absolut angemessene Laufzeit, gefühlsmäßig war der Film aber keine 2 ½ Stunden lang. Eine weitere Stärke dieses Films.

Wut, Angst, Hass und Neugier sind nur einige der Emotionen, die „Django“ für uns übrig hat. Ohne sie zu erwähnen oder sie zu sehr in den Vordergrund zu stellen, wirken sie nicht zurückgenommen oder künstlich. Die emotionalen Motive der Handlungen sind hingegen klar.

Vom Hauptdarsteller (Jamie Foxx) bis hin zur noch so kleinen Nebenrolle (Tom Savini) sind alle Charaktere in ihrer Darstellung und Authentizität über jeden Zweifel erhaben. Eine absolut glanzvolle Leistung eines jeden Schauspielers. An dieser Stelle muss die Leistung von Christoph Waltz besonders hervorgehoben werden, der für seine Darstellung des Dr. King Schultz sogar einen Academy Award erhalten hat.

Die Musik von „Django Unchained“ ist ebenso unterhaltsam wie der Film an sich und überzeugt auch auf ähnlich hohem Niveau. Dominiert wird der Soundtrack von echter, bläserlastiger Westernmusik. Ein klassisches und einige modernere Stücke sind aber ebenso in der Filmmusik vorhanden. Oft schienen die Songs sich in den Vordergrund zu stellen und vom Steifen abzulenken. In diesen Momenten war das nicht allzu schlimm, da man tatsächlich oft nichts anderes gesehen hat, als Dr. King Schultz und Django nebeneinander her reitend. Außerdem hat der Soundtrack auch eine gewisse Ohrwurmqualität, alleine das Anfangslied „Django (Main Theme)“ blieb den ganzen Film über im Kopf.

Obwohl das Genre des Films eher dem Western zuzuschreiben ist, beinhaltet der Streifen auch eine gewisse Action und leider auch Kunstblut in Mengen. Es wurde mit jedem Pistolenschuss dick aufgetragen, teilweise zu dick. Nichtsdestotrotz bleibt der Film interessant und spannend.

Meine Meinung:
Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll. Die Story ist unterhaltsam, fesselnd und spannend. Die Laufzeit vergeht im Flug und die Schauspieler sind unglaublich überzeugend, sowohl in ihrer Breite als auch in ihrer Tiefe. Die Musik ist eine Marke für sich und obendrein amgenehm und abwechslungsreich mit Ohrwurmqualität. Mehr kann man sich von einem Film nicht wünschen. Eine Glatte 10 wird der Film aber leider nicht, er kommt aber ziemlich nah ran.

Um diese Rezension zu schreiben habe ich „Django Unchained“ zum ersten Mal gesehen und stelle fest, dass es längst überfällig war, sich dieses Kunstwerk anzusehen. Bereits jetzt ist er ziemlich nah am Kultstatus dran, das liegt nicht minder an der Tatsache, dass Quentin Tarantino der Regisseur des Streifens ist.

Wie in jeden seiner Filme hat Tarantino auch in „Django“ eine Rolle inne.

Meine Wertung:
Spannung: 8,5 von 10
Story: 10 von 10
Länge: 9,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 9,0 von 10
Authentizität: 9,5 von 10
Musik: 9,5 von 10
Action: 7,5 von 10
GESAMT: 9,0

Hänsel & Gretel – Hexenjäger

IMG_2631Titel: Hänsel & Gretel – Hexenjäger (engl. „Hansel & Gretel – Witch Hunter”)
Genre: Fantasy / Horror / Action
Regie: Tommy Wirkola
Musik: Atli Örvarsson
Produzenten: Will Ferell / Adam McKay / Kevin Messick / Beau Flynn
Dauer: ca. 84 Minuten
Erscheinungsjahr: 2013
Altersfreigabe: FSK 16

„Hänsel (Jeremy Renner) und Gretel (Gemma Arterton) haben ihr Pfefferkuchen-Trauma hinter sich gelassen und arbeiten mittlerweile als professionelle Hexenjäger, die nicht an Blut oder Eingeweiden sparen. Im finsteren Wald aber wartet jetzt die bisher größte Herausforderung auf sie: Ein barbarischer Kampf ums Überleben beginnt – mit brutalem Tempo, gnadenlosen Waffen und jeder Menge Heldenmut“
(Rückentext der DVD)

Die Story von „Hänsel & Gretel – Hexenjäger“ ist, um es kurz zu sagen, flach. Am Anfang wurde noch einmal kurz die Geschichte um das Lebkuchenhaus sehr schnell erzählt. Dieser Teil hält sich an die Vorlage des Grimm’schen Märchens „Hänsel und Gretel“. Danach wird man auch schnell und zügig mit ein paar Zeitungsausschnitten in die Zukunft transportiert. Ab dann nimmt die Story Fahrt auf, aber gewinnt leider nicht an Inhalt. Die Geschichte wird scheinbar aus der Sicht von Hänsel erzählt. Diese Tatsache ist weder förderlich noch hinderlich für den Film.

Der Streifen bietet sehr viel Action, fast schon zu viel, aber es hält den Zuschauer zumindest an den TV-Geräten. Trotzdem wird so keine ausgewogene Mischung aus Story und Aufregung geboten.
Die Action ist aber tadellos inszeniert und macht das aus dem Film, was er ist: ein actiongeladener Horror-Fantasy-Film, der sehr blutig und auf keinen Fall etwas für schwache Nerven ist.

Auch ohne viel Spannung aufzubauen, unterhält der Spielfilm gut. Aber ohne Spannung wirkt jede
Story etwas fade. Für Actionfilm-Liebhaber reicht das vielleicht aus, aber für alle anderen ist es eindeutig zu wenig.

Ca. 84 Minuten ist für „Hänsel & Gretel – Hexenjäger“ mehr als ausreichend Zeit. Ohne die kurze Variante des Märchens hat der Film nur noch etwas mehr als 60 Minuten zu bieten und das ist zu wenig.

Emotionen wirken sehr künstlich bzw. sind sie nicht sehr ausdrucksstark. Authentisch sind allerhöchstens die Komparsen.

Die Musik war immer unauffällig. Sie hat gekonnt den Film begleitet und sich dabei nie in den Vordergrund gedrängt.

Im Punkto Kameraführung kann der Film super punkten. Es gibt viele Detailaufnahmen und einige Totalen. Die Grundstimmung war eher düster und dies konnte auch durch die Lichtverhältnisse eingefangen werden. In den Actionszenen hat der Zuschauer stets ein scharfes Bild. Auffallend erfrischend ist eine Szene, in der die Kamera Gretels Augen ist. Das Publikum erlebt also alles in dieser Szene aus der Sicht von Gretel. Die Kulissen sind stilecht und fantasievoll und passen somit perfekt in den Film.

Meine Meinung:
Mit viel Action, wenig Story und einer sehr guten Kameraarbeit punktet „Hänsel & Gretel – Hexenjäger“ nicht sonderlich bei mir. Die Story ist wirklich flach und ich fühlte mich einzig und alleine durch zahlreiche Schießereien ein wenig entertaint.

Die Musik war wirklich nicht auffällig, sie unterstützt den Film und ist das einzige Instrument, eine Art letzter Versuch, etwas Spannung aufzubauen.

Die Action in Kombination mit der Kameraarbeit ist wirklich gut. Detailaufnahmen als eine kurze Sequenz in den Actionszenen sind dabei sehr unterhaltsam und lockern eine sehr angespannte Szene auf.

Die Länge ist fast perfekt, länger hätte er für mein Empfinden nicht sein dürfen. Er unterhält nur kurz und selbst das nicht auf hohem Niveau.

Meine Wertung:
Spannung: 5,0 von 10
Action: 8,5 von 10
Story: 4,5 von 10
Länge: 6,5 von 10
Gefühl/Emotionen: 5,5 von 10
Authentizität: 5,0 von 10
Musik: 7,0 von 10
Kameraführung: 8,5 von 10
GESAMT: 6,3