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Watchmen – Die Wächter

Titel: Watchmen – Die Wächter (engl. „Watchmen“)
Genre: Science-Fiction / Comicverfilmung
Regie: Zack Snyder
Musik: Tyler Bates
Produzenten: Lawrence Gordon / Lloyd Levin / Deborah Snyder
Dauer: ca. 155 Minuten
Erscheinungsjahr: 2009
Altersfreigabe: FSK 16

„Es ist das Jahr 1985 und die Superhelden schließen sich zusammen, um den Mord an einem der ihren aufzuklären. Schon bald decken sie einen teuflischen Plan auf, der die gesamte Menschheit in tödliche Gefahr bringt. Während die Superhelden darum kämpfen, das drohende Unheil zu stoppen, entdecken sie, dass sie selbst das Ziel der Vernichtung sind. Doch wenn die Superhelden tot sind, wer wird uns retten?“
(Rückentext der DVD)

Selten fiel es mir schwerer, eine Review zu einem Film zu schreiben, als bei diesem. „Watchmen – Die Wächter“ basiert auf den gleichnamigen Comic, der für viele, viele Jahre als unverfilmbar galt. Dann kam Zack Snyder und sollte uns eines Besseren belehren.
2009 setzte er mit gewohnter Akribie und Sorgfalt einen Streifen um, der sehr viele Stärken, aber auch einige Schwächen hat.

Die Handlung dreht sich um eine bessere Bürgerwehr, die sowohl die Straßen der USA mehr oder weniger sauber hält, als auch gleichzeitig geopolitisch eingesetzt wird: die Watchmen.
Die Story spielt im Jahr 1985 auf einer alternativen Erde. Inmitten des Kalten Krieges steht die Welt vor dem Abgrund. Die metaphorische Weltuntergangsuhr steht auf fünf Minuten vor 12 und der Comedian – ein Mitglied der Watchmen – wurde umgebracht.
Was steckt hinter dem Mord an dem Comedian und kann das Unheil des Weltuntergangs abgewendet werden?

Die Sache mit der Handlung:
Eine von vielen Besonderheiten ist die Erzählung. Zwar wird die Geschichte kontinuierlich vorangetrieben, weiß aber durch Rückblenden die Geschichte zu erweitern und Aufschluss darüber zu geben, wer hinten den Mitgliedern der Watchmen steckt. Immer mal wieder wird der Streifen durch diese Rückblenden unterbrochen und findet im Anschluss dessen nahtlos zurück zur Haupthandlung. Man darf jedoch auch nicht außer Acht lassen, dass es sich bei „Watchmen“ um einen Film von Zack Snyder handelt. Epische Bilder und Kamerafahrten, tolle Kostüme und Kulissen und eine dichte Atmosphäre und ein Blick für das Detail gehören zum guten Ton und werden natürlich abgeliefert, jedoch ist die Handlung komplex. So komplex, dass der Zuschauer nicht nur sehr viel Konzentration, sondern auch Sitzfleisch braucht. Das Folgen der Handlung steht also dem Genießen der Bilder gegenüber, was zwangsläufig dazu führt, dass man diesen Film mindestens zweimal schauen muss. Bedeutet: zweimal 155 Minuten – kritisch!

Die Sache mit den Figuren:
Zwar findet der Zuschauer im Cast keine großen Namen, dafür aber großartige Leistungen – natürlich in differenzierter Form. Mir ist besonders aufgefallen, dass es Figuren gibt, die einen stabilen moralischen Kompass haben und solche, die ihn nicht haben. Gleichzeitig stehen diese Figuren aber auf der gleichen „Seite“. Der Zuschauer hat also mehr oder weniger die Wahl, ob der mordende Vergewaltiger mit einem Alkohol- und Narzissmusproblem zur Identifikationsfigur wird oder die Figur, die für Recht und Ordnung steht und dabei auch im privaten Umfeld eher unauffällig und rechtschaffend ist. Die Vielfalt der Facetten ist in der Tat so groß und die Charaktertiefe bei nahezu allen Figuren enorm. Snyder nutzt die Laufzeit und die durchweg gelungene Einführung der Figuren, um den einzelnen Akteuren ein glaubhaftes und authentisches Auftreten zu sichern. Wir werden Zeuge von übernatürlicher Macht, Resignation und dem Verlust, an das Gute im Menschen zu glauben. Einzelne Figuren spiegeln dabei die schlimmsten Eigenschaften der Gesellschaft wider. Ein Manko ist jedoch, dass es oft an Emotionalität fehlt. Heißt nicht, dass es grundsätzlich daran fehlt, aber wenn Gefühle gezeigt werden, dann sind sie oft wie ein Ausbruch, der sich über den Zuschauer ergießt, daher manchmal etwas drüber.

Die Sache mit dem Setting:
Snydereske Zeitlupenaufnahmen, atemberaubende Bilder, Totalen, Nahaufnahmen, Kamerafahrten, noch nie zuvor gesehene Orte und in den Actionsequenzen wird sehr dynamisch die Kamera bewegt, sodass der Fokus ganz bei den Handlungen liegt. „Watchmen“ ist eine Augenweide. Ein Kuss vor einer apokalyptischen Explosion, sich im Scheine der Sterne räkelnde nackte Frauenkörper oder ein Besuch auf dem Mars sind dabei nur die Kirsche auf der Sahne. Abgerundet wird der gesamte Film authentisch von der passenden Musik aus den 1980er-Jahren oder entsprechender Musik in den Rückblenden.
Auch die Kostüme und die Kulissen sind absolut passend und überzeugend und über jeden Zweifel erhabend.

Die Sache mit der Empfehlung:
„Watchmen – Die Wächter“ ist für mich eine Empfehlung wert, ich kann aber auch die Kritiker verstehen. Auf der einen Seite haben wir hier einen rundum gelungenen Film, der unterhaltsam, spannend und dicht erzählt ist. Die gesamte Geschichte ist sehr komplex und verlangt ein gewisses Maß an Konzentration. Auf der anderen Seite dauert der Streifen satte 155 Minuten (in der Kinoversion; Uncut noch mal deutlich länger).
Manche Kritiker werden außerdem die – in wenigen Teilen – behäbige und recht emotionslose Art der Erzählung kritisieren. Die Dinge kann ich nicht wegdiskutieren, aber mich hat es nicht gestört. Comicfans werden Spaß haben und Zack Snyder hat es allen gezeigt: Den unverfilmbaren Comic gibt es nicht.


Im Rahmen der Filmreise-Challenge habe ich nun Aufgabe #63 „Schaue die Verfilmung eines Comics“ beendet. Für weitere Informationen klickt bitte einfach auf das Banner.

Meine Meinung:
„Watchmen“ hat mir Spaß bereitet und ich hab diesen Film wirklich genossen. Die lange Laufzeit war für mich kein Hindernis, da ich diesen Streifen zum einen bereits mehrfach gesehen habe und zum anderen ohnehin lange Film mit einer guten Einführung fast lieber mag als kurze Streifen, die eher plattitüdenhaft daherkommen.

„Watchmen – Die Wächter“ war für mich außerdem eine Vorbereitung auf die gleichnamige Serie, die zuletzt bei der Primetime-Emmy-Verleihung 2020 als beste Miniserie ausgezeichnet wurde und nur darauf wartet, von mir geschaut zu werden.

Meine Wertung:
Spannung: 8,0 von 10
Action: 7,0 von 10
Story: 8,5 von 10
Länge: 7,5 von 10
Gefühl/Emotionen: 7,0 von 10
Authentizität: 9,5 von 10
Musik: 9,0 von 10
Setting: 10 von 10
GESAMT: 8,0

Justice League

Titel: Justice League
Genre: Comicverfilmung
Regie: Zack Snyder / Joss Whedon
Musik: Danny Elfman
Produzenten: Charles Roven / Deborah Snyder / Jon Berg / Geoff Johns
Dauer: ca. 120 Minuten
Erscheinungsjahr: 2017
Altersfreigabe: FSK 12

„Bruce Wayne hat seinen Glauben an die Menschheit wiedergefunden – Supermans selbstlose Aktion hat ihn inspiriert. Jetzt bittet er seine neue Mitstreiterin Diana Prince um Hilfe, denn es gilt, einem noch gewaltigeren Feind entgegenzutreten: Gemeinsam stellen Batman und Wonder Woman umgehend ein Team von Metamenschen zusammen, um sich gegen die neue Bedrohung zu verteidigen. Doch obwohl auf diese Weise eine beispiellose Heldenliga zusammenkommt – Batman, Wonder Woman, Aquaman, Cyborg und The Flash –, könnte es möglicherweise bereits zu spät sein, unsere Erde vor diesem katastrophalen Angriff zu retten.“
(Rückentext der BluRay)

Gleichwohl ich ein großer Fan von Comicverfilmungen – insbesondere Batman – bin, war ich schon ein wenig ernüchtert von dem, was mir „Justice League“ geboten hat.

Doch was war ausschlaggebend? Zunächst einmal kommt der Spruch „Viele Köche verderben den Brei“ nicht von ungefähr. Auch wenn es gute Beispiele dafür gibt, dass zwei Regisseure einen Film wunderbar inszenieren können, hat es hier nicht funktioniert.
Zack Snyder und Joss Whedon sind zwei Meister ihrer Zunft, die beide sehr oft bewiesen haben, dass sie etwas auf dem Kasten haben. „Justice League“ ist kein Film, der als Aushängeschild beider Regisseure dienen kann. Ich sehe ein großes Problem darin, dass kein „originaler“ Directors Cut ins Kino gekommen ist. Wir als Zuschauer wissen nicht, ob Joss Whedon den Film im Sinne von Zack Snyder weitergeführt und inszeniert hat, die Vermutung liegt aber nahe, dass das nicht der Fall gewesen ist. Anders als zum Beispiel „Batman v Super“ oder „Man of Steel“, hat „Justice League“ eine Laufzeit von knapp zwei Stunden. Die anderen beiden Filme liegen mit zweieinhalb und drei Stunden deutlich drüber. Auch sonst wirkt „Justice League“ nicht zu Ende gedacht. Das größte Manko liegt allerdings nicht zwingend im Film selbst, sondern im Aufbau.

Das DCEU hat sich das MCU als strukturelles Vorbild genommen. Als man merkte, dass der stringente Aufbau – der im MCU immerhin viele Jahre und mindestens genauso viele Filme gedauert hat – nicht in der Form zu realisieren ist, drückten die Macher auf die Tube. Alles nur, weil die Hälse im Hause Warner nicht schnell genug gefüllt werden können.

Das Endprodukt, was der Zuschauer im Kino, auf DVD und auf BluRay erhalten hat, ist, gelinde gesagt, sehr, sehr dünn. Der Streifen ist ein CGI-Feuerwerk, das an vielen Stellen sehr schlecht und unecht aussieht. Angefangen bei der Retusche von Henry Cavills Bart (sein Schnauzbart musste in einigen Szenen retuschiert werden, weil er ihn sich aufgrund eines anderen Filmprojektes nicht abrasieren durfte), über die unbefriedigenden Effekte in den Unterwasserszenen bis hin zu den teils am Rand stark verpixelten Aufnahmen im Showdown.
Die Postproduktion, unter Leitung von Joss Whedon, dauerte knapp zwei Monate und verschlang obendrein 25 Mio. USD. Beides ist außergewöhnlich. Im Vergleich dazu gibt es Oscar®-Gewinner, die mit einem Gesamtbudget von etwas mehr als 1,5 Mio. USD ausgekommen sind (z. B. „Moonlight“).

Aber auch sonst bekommt der Zuschauer eine kleine Mogelpackung geboten. Stereotype Figuren, vorhersehbare Story und ein Soundtrack, der nicht im Ansatz so gut ist, wie in den Trailern. Um mal beim Thema zu bleiben: Die Trailer sind das Beste am ganzen Film. Ein deutlich düsteres Ergebnis mit einer höheren FSK-Stufe, tiefere Einblicke in die Figuren anstelle eines Filmes aus dem alles Gute herausgeschnitten wurde, hätte mir deutlich besser gefallen. „Justice League“ ist ein Film, in dem eine Gruppe zusammengeführt wird, aber eine echte Gruppendynamik kommt nicht auf. Ich habe es den Schauspielern nicht abgenommen, was sie da gesagt oder getan haben. An dieser Stelle muss ich auch in Bezug auf die Dialoge und den Schnitt eine klare Unzufriedenheit äußern. Die Dialoge wirken teilweise sehr gestelzt. Hin und wieder wird ein One-Liner ausgepackt, der dann das Ziel verfehlt und die Situation nicht deutlich auflockert, sondern eher zum Kopfschütteln animiert. Der Schnitt hat gezeigt, dass er schneiden kann. Sequenzen wirken dadurch zusammenhangslos und verwirren, statt aufzuklären.

Ich würde nicht sagen, dass ich enttäuscht gewesen bin, denn um enttäuscht zu sein, muss man etwas erwartet haben. Habe ich aber nicht.

Meine Meinung:
Danke, aber nein danke. „Justice League“ ist auf einer Skala aller überschätzten Filme der neue Tiefpunkt. Viele Köche verderben eben doch den Brei. Ein Gutes hat es aber, der Streifen dauert nur zwei Stunden und die sind in der Regel nach 120 Minuten vorbei. Schlimmer wäre es, wenn dieser Film länger gedauert hätte.

Ja, Batman ist nach dem Film weiterhin mein liebster Superheld, umso mehr hoffe ich darauf, dass es bald mal wieder ein Abenteuer mit ihm gibt, das mich zufriedenstellen kann.

Meine Wertung:
Spannung: 4,0 von 10
Action: 6,0 von 10
Story: 3,0 von 10
Länge: 3,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 4,0 von 10
Authentizität: 5,0 von 10
Musik: 5,0 von 10
GESAMT: 4,3

„Justice League“-Reihe:
1. Man of Steel
2. Batman v Superman – Dawn of Justice
3. Suicide Squad
4. Wonder Woman
5. Justice League
6. Aquaman

300

Titel: 300
Genre: Comicverfilmung
Regie: Zack Snyder
Musik: Tyler Bates
Produzenten: Mark Canton / Bernie Goldman / Jeffrey Silver / Gianni Nunnari
Dauer: ca. 112 Minuten
Erscheinungsjahr: 2006
Altersfreigabe: FSK 16

„Der epochale Comic von Frank Miller (Sin City) stürmt die Leinwand mit Blut und Donner. Sein ungezähmter visueller Stil, werkgetreu zum Leben erweckt in einer mitreißenden Mischung aus Realfilm und Computeranimation. Er erzählt die historische Schlacht an den Thermopylen und schildert den gigantischen Kampf, in dem König Leonidas (Gerard Butler) und 300 Spartaner bis zum Tod gegen Xerxes (Rodrigo Santoro) und sein gewaltiges persisches Heer kämpften. Erleben Sie Geschichte aus der Schwertperspektive! Und einen Monumentalfilm der neuen Generation.“
(Rückentext der DVD)

Über die Weihnachtsfeiertage konnte ich einige Filme anschauen. „300“ war einer davon. Schon vor rund zehn Jahren war dieser Streifen ein Augenschmaus. Reicht es denn auch für heutige Standards?

Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, ist dieser Film doch schon so bekannt und für seinen Stil, seine Kameraarbeit und seine Zeitlupen bekannt.

Ich möchte also an dieser Stelle die Handlung „kurz und knackig“ behandeln.
Die Geschichte kann man grob in der Zeit der persischen Kriege verorten und in diesem Film soll die Schlacht an den Thermopylen nachgestellt werden. Auf historische Korrektheit ist in diesem Film auf keinen Fall Verlass, denn Zack Snyder hat sich zur Vorlage den Comic von Frank Miller vorgenommen.
Die Handlung ist chronologisch und auch ohne größere Kniffe erzählt. Das Besondere ist eher, dass der Zuschauer sehenden Auges miterlebt, wie Leonidas und seine Spartiaten einen Kampf aufnehmen, den sie unmöglich gewinnen können.

Spannungstechnisch fängt der Streifen eher ruhig und gemächlich an, um schon nach einer Viertelstunde Gas zu geben. Mit dem berühmten Tritt und dem Aufschrei „DAS IST SPARTA!“, geht „300“ ein strammes und sich kontinuierlich aufbauendes Programm durch, das den Zuschauer in seinen Bann, zwischen Super-Zeitlupen, einer gehörigen Portion Blut und vielen Speer- und Schwerthieben, zieht. Man könnte meinen, dass die sich wiederholende Art der Darstellung irgendwann auf das Gemüt schlägt und man „300“ nach der dritten oder vierten gleichen Bildkomposition langweilig findet, aber weit gefehlt. Es bringt einen Spaß sich das anzuschauen, vor allem oder gerade weil man weiß, dass Zack Snyder ein Regisseur ist, der mit einer Vision im Kopf Filme dreht und die Geschichte auf eine ganz besondere Art und Weise umsetzen möchte. Vor 10 Jahren war das noch sein Qualitätsmerkmal. Um zurück auf die Spannung zu kommen, kann man sagen, dass man als Zuschauer zwar nicht permanent das Gefühl hat, etwas zu verpassen, wenn man mal kurz den Raum verlässt, aber man möchte doch auf Nummer sicher gehen. Das Interesse ist also entsprechend hoch.

Um gleich mal bei den prägenden Elementen zu bleiben, möchte ich an dieser Stelle das Setting, die Kameraführung und die Effekte ansprechen. Jeder, der den Film kennt, weiß, was ich meine: Es ist das Bild, das von der ersten bis zur letzten Sekunde mit einem Filter bearbeitet wurde. Der Weichzeichner wurde großzügig eingesetzt und kann als Gegensatz zu den harten und rauen Gesichtern und Handlungen angesehen werden. Der Streifen bekommt dadurch ein künstlerisch wertvolles Design.
Die Kulissen sind in jedem Fall stilecht und überzeugen durch ein detailverliebtes Bild. Nichts scheint auch nur ansatzweise dem Zufall überlassen und jede Einstellung, jeder Szenenaufbau und jeder Effekt scheint durchgeplant ausgewählt und perfekt umgesetzt worden zu sein. Wenn man sich die Kameraführung etwas genauer anschaut, merkt man schnell, dass auch hier ein grundsolides und wertiges Bild gezeigt wird. Der Zuschauer erlebt alles hautnah und wird durch ein stimmiges Gesamtkonzept überzeugt.

Im ersten Moment kann man glauben, dass es in „300“ gar nicht mal so viele Emotionen zu sehen gibt, allerdings wird man auch in diesem Punkt eines Besseren belehrt. Mut und Ehre sind nur vordergründig zu sehen, wenn man allerdings hinter die Fassade schaut, sieht man Sorge, Trauer und auch Liebe. Alles wird mal mehr, mal weniger offensichtlich gezeigt. Um bei der ganzen Wahrheit zu bleiben, muss ich erwähnen, dass die Emotionen zwar da sind und auch gezeigt werden, aber man jetzt nicht immer das Gefühl hat, dass sie in irgendeiner Form echt oder glaubhaft sind. Oft wirkt es gezwungen und man denkt sich als Zuschauer, dass man dann doch lieber eine schöne Actionszene sehen möchte, weil es das ist, was „300“ kann und vielleicht auch ausmacht.
Auch wenn die Emotionen nicht unbedingt das Gelbe vom Ei sind, stimmt aber das Bild wieder bei der Authentizität. Ich nehme den Darstellern auf jeden Fall ihre überzeichneten Rollen ab.

Die Musik spielt in diesem Streifen eine nicht ganz so wichtige Rolle. Was sie aber auszeichnet, ist ihre Fähigkeit, die Szenen auf den Punkt zu untermalen. Eine Sequenz bekommt eine ganz andere Tragweite, wenn sie mit der passenden melodischen Unterstützung daherkommt und das ist in diesem Meisterwerk immer der Fall. Auch hier möchte ich bei der Wahrheit bleiben und erwähnen, dass Zack Snyder auch gezielt Musik weglässt. Nicht immer ist das Weglassen das richtige Mittel, um atmosphärisch eine Schippe draufzusetzen.

Meine Meinung:
Ja, „300“ hat in vielerlei Hinsicht neue Standards gesetzt, die bis heute seinesgleichen suchen. Nur wenige Filme schaffen es auch nur ansatzweise mit diesem Streifen in einer Liga zu spielen.
Aus visueller Sicht hat Zack Snyder ein Werk für die Ewigkeit geschaffen.
Auch wenn es inhaltlich manchmal dünn und emotional nicht immer glaubwürdig ist, beschreitet dieser Streifen in den Punkten Kameraführung und Effekte – für damalige Verhältnisse – ganz neue Wege.

Vor 10 Jahren war dieser Film mit Sicherheit ein Highlight, nach dem vierten oder fünften Mal Schauen ist er immer noch ein guter Film, aber bei weitem nicht mehr das, was er in der ersten Sichtung gewesen ist.

Am Ende bleibt folgendes Fazit: „300“ ist und bleibt ein bildgewaltiger, brutaler und kultverdächtiger Film, der durch seine Effekte besticht. Er ist hemmungslos und manchmal verstörend, aber dabei immer so unglaublich schön. Es stört nicht einmal, wenn man Kreaturen zu Gesicht bekommt, die so aussehen, als ob der Teufel sie höchstpersönlich aus der Unterwelt entlassen hat, weil er es sich nicht mehr mit ansehen konnte.

Meine Wertung:
Spannung: 9,0 von 10
Action: 9,5 von 10
Story: 7,5 von 10
Setting: 10 von 10
Länge: 8,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 6,5 von 10
Authentizität: 8,5 von 10
Musik: 7,0 von 10
GESAMT: 8,3

Batman v Superman – Dawn of Justice (Extended Cut)

Batman v Superman_CoverTitel: Batman v Superman – Dawn of Justice (Extended Cut)
Genre: Comicverfilmung
Regie: Zack Snyder
Musik: Hans Zimmer / Junkie XL
Produzenten: Charles Roven / Deborah Snyder
Dauer: ca. 182 Minuten (Kinofassung: ca. 151 Minuten)
Erscheinungsjahr: 2016
Altersfreigabe: FSK 12

„Zwei Titanen der Gerechtigkeit, Batman/Bruce Wayne (Ben Affleck) und Superman/Clark Kent (Henry Cavill), treffen im spannendsten Duell unserer Zeit aufeinander. Doch während es der respekteinflößende Ordnungshüter aus Gotham City mit dem verehrten Ritter aus Metropolis aufnimmt, streitet die Welt darüber, welche Art Helden sie eigentlich braucht… und schon wird die Menschheit von einer neuen Gefahr ungeahnten Ausmaßes bedroht.“
(Rückentext der BluRay)

Im gleichen Monat, in dem „Man of Steel“ veröffentlicht wurde, wurde bekannt gegeben, dass es eine Fortsetzung geben wird. Es gab viele Gerüchte zu diesem Film und irgendwie scheint jeder eine Meinung zu haben. Dann kam „Batman v Superman – Dawn of Justice“ in die Kinos. Ich habe ihn mir damals auch relativ zeitnah angesehen. Wer mich kennt, weiß, dass ich viel mehr auf das DC Universum stehe als auf das von Marvel. Batman ist der Held meiner Kindheit, ich hatte damals ein Batmobil als Spielzeug. Es war mein liebstes Spielzeug. Anfang der 90er Jahre lief da die Serie mit dem „Vorzeige-Batman“ Adam West. Als Kind sollte ich mir die Serie nicht anschauen, ich tat es trotzdem heimlich.
All die Batmans, die es in der Zeit danach gab, haben mir nicht den Batman gegeben, den ich sehen wollte und dann kam Christopher Nolan um die Ecke und brachte mit der „The Dark Knight“-Trilogie eine Reihe raus, in dem jeder Film eine Steigerung ist. Das Batman-Franchise ist mit Sicherheit eines der lukrativsten, die es gibt. Meiner Meinung nach gibt es nur einen Superhelden, der das Potential hat, mehr Zuschauer in die Kinos zu locken als z.B. „Marvel´s Avengers“ und das ist niemand geringeres als der Held meiner Kindheit: Batman. In Verbindung mit Superman muss einfach etwas Großes entstehen.

Die Handlung von „Batman v Superman“ wird sehr linear und mit nur wenigen Nebensträngen erzählt. Man kann sagen, dass die Nebenhandlungen in der Hauptstory münden und ihr zuarbeiten.
Die brisanten Ereignisse aus „Man of Steel“ werden zwar aus der Sicht von Bruce Wayne noch Mal gezeigt, aber das heißt nicht, dass alles selbsterklärend ist. Meiner Meinung nach sollte man schon die Geschichte um Clark Kent gesehen haben, um wirklich alles von diesem Aufeinandertreffen zu verstehen.
In einer Welt, in der Superman nur nach seinem eigenen Gewissen handelt, diskutiert die Menschheit, ob die Helden „befehligt“ werden sollen. Superman ist Fluch und Segen zugleich und so gibt es unterschiedliche Lager. Bruce Wayne sieht eher die Gefahren, die Superman mit sich bringt und versucht auf eigene Faust, den Mann aus Stahl in die Schranken zu weisen, während jemand anderes versucht, Superman zu erpressen. Wie wird die Geschichte ausgehen? Ist der Kryptonier erpressbar? Wird der dunkle Ritter aus Gotham dem Helden aus Metropolis zurechtweisen können?

Spannungstechnisch bewegt sich der Film auf einem guten Niveau. Er gibt dem Zuschauer Raum zum Atmen und presst ihn an anderer Stelle wieder voll in den Kinositz. Wenn Ereignisse anfangen sich zu überschlagen, wirkt er etwas überladen. Man muss ganz klar sagen, dass der Comicfan, der Zuschauer, der sich gerne mit Comics befasst, oder einfach nur der Fan von actionlastigem Kino, sich gut unterhalten fühlen wird. Der einfache Kinogänger wird durch die Laufzeit der Kinoversion meist schon abgeschreckt, denn mit ca. 150 Minuten ist „Batman v Superman“ nicht gerade kurz. Der Extended Cut hat noch Mal satte 30 Minuten mehr zu bieten und das merkt man.
Einige Elemente werden eingeführt, um die Geschichte um Batman und Superman abzurunden. Es werden Dinge mehr beleuchtet und verständlicher gemacht, sodass sie am Ende mehr Sinn ergeben. Es fühlt sich so an, als ob die Kinofassung so etwas wie eine sehr gute „Beta“ ist und die DVD bzw. BluRay-Version, das eigentliche Kunstwerk mit Bugfixes.

Nachdem man schon sehr viel in den Medien zu diesem Film und der darstellerischen Leistung gehört, gelesen oder gesehen hat, muss ich sagen, dass die Figuren gut funktionieren. Immer wieder habe ich von unzureichender Leistung der Hauptdarsteller gehört und gelesen. Immer wieder gab es Kritik an einer zu flachen Geschichte und ich sehe das etwas anders.
Die Figuren stammen allesamt aus dem DC Universum und auch wenn der kleinste gemeinsame Nenner zwischen Batman und Superman so absurd ist, so menschlich ist er auch.
Mit Henry Cavill hat man zwar den bekannten Clark Kent wieder mit dabei, allerdings hat man mit Ben Affleck einen ganz anderen Bruce Wayne, als man ihn in den herausragenden Filmen von Christopher Nolan gesehen hat. Anders als in „Daredevil“ will man die Leistung von Ben Affleck in diesem Film nicht ungeschehen machen.
Wie gesagt, die Charaktere funktionieren, die Beweggründe sind soweit klar und die Glaubhaftigkeit ist auch überragend.
Mit Jesse Eisenberg hat man einen sehr seltsam aussehenden Lex Luthor ausgesucht. Anfänglich wirkt er nicht so richtig bedrohlich und man nimmt es ihm nur schwer ab, dass er der Antagonist im Film sein soll. Mit zunehmender Spieldauer mutiert er zu einer schlechteren Kopie eines Jokers, wie man ihn in „The Dark Knight“ gesehen hat. Auf mich macht es den Eindruck, als würde er kein anderes System, keine andere Vorgehensweise oder andere Regeln haben wollen, sondern er will keine. Heath Ledger hat genau das, nur mit mehr Überzeugung und mit mehr Herzblut dargestellt als Jesse Eisenberg. Dennoch gehe ich auch hier, zumindest in den Grundzügen, d‘accord.
Gal Gadot spielt die weibliche Hauptrolle und ist über alle Maßen glaubhaft, überzeugend und hübsch.

Die Emotionen waren nur gelegentlich tieferer Natur und doch waren sie in den Momenten klar, unmissverständlich und glaubhaft. Dort, wo der Film gefühlstechnisch nur an der Oberfläche kratzt, ist er dünn und unzureichend. Die meiste Zeit bewegt sich der Film leider auf dem Niveau, wo er gefühlstechnisch nicht das Potential abrufen kann, das ihn mit dem DC Universum zur Verfügung steht. Zwar wurde streckenweise die sehr düstere Atmosphäre sehr gut eingefangen, allerdings nicht in dem Ausmaße, wie man es sich vorgestellt und gewünscht hat.

Der Zuschauer merkte von der ersten Actionsequenz an, dass Zack Snyder nicht weniger als epische Kämpfe inszenieren will. Anders als in den Marvel-Filmen setzt man hier nicht auf viele kleine Auseinandersetzungen, sondern auf einen richtigen Showdown mit einer richtig langen Kampfszene, die es in sich hat. Insgesamt ist hier allerdings zu viel Pathos drin und das macht aus einer sehr ansehnlichen Szene leider etwas Schwerfälliges. Es sieht einfach alles zu sehr gewollt bedeutungsvoll aus.

Die Filmmusik hat wieder niemand geringeres als Hans Zimmer in Zusammenarbeit mit Junkie XL komponiert. Sie ist überwiegend unterstützender Natur, allerdings ist auch hier ein bisschen viel Pathos drin. So gut sie zu dem Film passt, versucht sie zu sehr die bedeutungsvollen Momente zu unterstreichen und wird besonders zum Ende hin schwer. Ansonsten stiehlt sie dem Film aber selten bis kaum die Show, auch wenn sie an ganz wenigen Stellen etwas dominant ist.

Batman v Superman_DVDMeine Meinung:
„Batman v Superman – Dawn of Justice“ ist ein erstes Aufeinandertreffen zweier großer Helden auf der Kinoleinwand und mit Zack Snyder hat auch ein richtig guter Regisseur diesen Film inszeniert.
Ich hatte mich schon, nachdem ich „Man of Steel“ gesehen hatte, auf diesen Film gefreut, immerhin soll der Held meiner Kindheit eine tragende Rolle haben.

Ich werde mich hier nicht an dem Ben-Affleck-Bashing beteiligen, weil ich finde, dass er eine richtig gute Leistung abgeliefert hat. Da gibt es ganz andere Figuren, die wesentlich schwächer waren und die es mehr verdient hätten, in der Öffentlichkeit verrissen zu werden.

Auch wenn dieser Streifen einige Schwächen hat, überwiegen für mich die Stärken.
Der Zuschauer hat nicht nur einen komplett anderen Batman zusehen bekommen, sondern auch insgesamt einen Cast, der abseits dessen ist, was man sich vorgestellt hat. Eine Überraschung ist auch die weibliche Hauptrolle und Jesse Eisenberg.

Für Comicfans wie mich wird dieser Film allerdings ohne Zweifel einen sehr unterhaltsamen Abend bereithalten und der Extended Cut bringt einen erheblichen Mehrwert mit. Ich habe zum Teil sofort erkannt, wo sich die zusätzlichen Minuten befanden.

Die volle Punktzahl wird „Batman v Superman“ allerdings nicht bekommen und insgesamt ist er auch etwas schwächer als der Vorgänger „Man of Steel“.
Ich bin schon gespannt auf die nächsten Ableger aus dem Hause DC.
Es sind ja bereits erste Trailer veröffentlicht und voraussichtliche Termine für „Wonder Woman“ und „Justice League“ bekannt. Worauf ich mich persönlich aber freue ist ein Batman-Solo-Film mit Ben Affleck in der Hauptrolle.

Meine Wertung:
Spannung: 9,0 von 10
Action: 7,0 von 10
Story: 8,0 von 10
Länge: 7,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 7,0 von 10
Authentizität: 8,5 von 10
Musik: 8,0 von 10
GESAMT: 7,8

„Justice League“-Reihe:
1. Man of Steel
2. Batman v Superman – Dawn of Justice
3. Suicide Squad
4. Wonder Woman
5. Justice League
6. Aquaman

M wie „Man of Steel“

IMG_6652Titel: Man of Steel
Genre: Comicverfilmung
Regie: Zack Snyder
Musik: Hans Zimmer
Produzenten: Christopher Nolan / Lloyd Phillips / Charles Roven / Deborah Snyder
Dauer: ca. 143 Minuten
Erscheinungsjahr: 2013
Altersfreigabe: FSK 12

„Ein kleiner Junger erfährt, dass er über außergewöhnliche Fähigkeiten verfügt und nicht von der Erde stammt. Als junger Mann will er herausfinden, woher er kommt und welche Aufgabe ihn hier erwartet. Doch er muss zunächst den Helden in sich entdecken, um die Welt vor der Vernichtung zu bewahren und selbst zum Symbol der Hoffnung aller Menschen aufzusteigen.“
(Rückentext der BluRay)

Nach einer kleinen Filmpause habe ich mir keinen geringeren ausgesucht als „Man of Steel“ von Zack Snyder. Wie viele Filme in meiner Sammlung gehört dieser auch zu denen, die ich jetzt öfter gesehen habe und von daher wusste ich, worauf ich mich einlassen werde.

Zack Snyder hat sich an einen Comic aus dem DC Universum heran getraut und einen Film über eine Figur gedreht, die schon in diversen Ablegern realisiert wurde. Sei es in Serien- oder Filmformaten mit diversen Schauspielern. Insbesondere die Superman-Reihe mit Christopher Reeve feierte weltweit Erfolge und wurde mit mehreren Fortsetzungen versehen. Auch die TV-Serie der 1990er Jahre „Superman – die Abenteuer von Lois & Clark“ sowie die spätere Serie „Smallville“ sind bekannt und geläufig. Ich will den Antworten der Fragen „Was macht diesen Film zu etwas Besonderem? Und Warum?“ etwas näher kommen.

„Man of Steel“ und seine Story rollen das Feld von vorne auf. Halbwegs chronologisch und verständlich erzählt, fängt der Film auf Krypton, dem Heimatplaneten von Clark Kent, an. Schon dort bekommt der Zuschauer unmittelbar mit, welche Gründe seine Eltern haben, ihn auf die Erde zu schicken. Ab dann kann es etwas verwirrend wirken, denn immer wieder befinden wir uns in Clark Kents Erinnerungen und welche Probleme ihm seine Fähigkeiten machen. Das Besondere an der Erzählweise ist, dass sie eigentlich nicht so besonders ist. Durch diese Rückblenden verarbeitet Clark seine Vergangenheit und sie treiben ihn maßgeblich voran. Rat und Unterstützung bekommt er in der Vergangenheit immer wieder von seinem (Zieh-)Vater.

Spannung wird durch die Handlung ganz automatisch erzeugt und der Umstand, dass das Publikum direkt mitbekommt, wie sich Clark und sein Umfeld weiterentwickeln, heizt zusätzlich den Zuschauer an, dran zu bleiben. Nicht zu vergessen, dass es keinen Superhelden ohne Bösewichte gibt. Es ist nicht nur ein Konflikt von Clark Kent und seinem Gegenspieler zu vernehmen, sondern auch ein innerer Konflikt des jungen Superman, was maßgeblich zum Spannungsgefühl beiträgt. Auch die Fragen woher er kommt und warum er auf der Erde ist, treiben ihn und die Geschichte an und sorgen für Aufregung.

Es gibt wohl kaum eine Comicverfilmung ohne Actionsequenzen und da kann „Man of Steel“ wirklich punkten. Mit Szenen wie von einem anderen Stern, technischen Tricks und Kniffen wird hier fast schon in Michael-Bay-Manier zumindest teilweise ein Actionfeuerwerk inszeniert. Meiner Meinung nach wurde in „Man of Steel“ ein gutes Mittelmaß gefunden, denn zu viel dieser Action hätte dem Film und vor allem der Story nicht gut getan. Wäre die Action weniger hätte es dem Thema „Superman“ nicht gut zu Gesicht gestanden.

Auch in den Punkten Gefühle und Emotionen sowie Authentizität spielt der Streifen oben mit. Hier möchte ich aber nicht die vorherigen Superman-Filme mit „Man of Steel“ vergleichen, sondern sehe dieses Kunstwerk alleinstehend an. So kann man die Gefühlswelt des jungen Clark Kent immer wieder in den Rückblenden beobachten und sie als sehr wütend interpretieren, wohingegen der erwachsenere Clark Kent als eine sehr ausgeglichene und entschlossene Person rüber kommt, die zugleich aber auch von Selbstzweifeln geplagt scheint.

Henry Cavill passt meiner Meinung nach sehr gut in die Rolle des „Man of Steel“, denn er verleiht diesem Außerirdischen nicht nur Stärke und Kalkül, sondern auch jede Menge Emotionen, die diesem Superman zumindest sehr gut stehen und ihn damit auch sehr glaubwürdig aussehen lässt.
Die anderen Charaktere, wie z.B. Kevin Costner oder Diane Lane als die (Zieh-)Eltern liefern souverän ab und sind in ihrer Tiefe absolut glaubwürdig. Russel Crowe und Ayelet Zurer als die echten Eltern stehen den anderen beiden in nichts nach. Amy Adams spielte die Lois Lane sehr sprung- und launenhaft, was manchmal sehr gezwungen aussah.
Für „Man of Steel“ hat sich Zack Snyder prominente und professionelle Hilfe ins Boot geholt. Mit Hans Zimmer war ein Meister für die Musik zuständig, die dem Film nie die Show gestohlen und die Situationen immer sehr passend untermalt hat.

Meine Meinung:
Um auf meine eingangs gestellten Fragen zurück zu kommen, was diesen Film so besonders macht und warum, kann ich folgendes dazu sagen:
Zack Snyder als Regisseur beweist sein Können. Immer wenn ich an einen Film von ihn denke, fallen mir „300“, „Sucker Punch“ und „Watchmen – die Wächter“ ein, die allesamt durch ihre sehr düstere Atmosphäre und erzählerische Vielfalt, Tricks und Kniffe sowie hochkonzentrierte und wohl dosierte Action einen festen Platz in meiner Favoritenliste haben. „Man of Steel“ zeigt nicht nur einen anderen Superman, sondern auch einen anderen Zack Snyder, der in seiner Figur Hoffnung widerspiegelt und nicht nur Tod und Zerstörung.

Hans Zimmer als Filmkomponist ist eine große Nummer, aber leider macht er diesen Film zwar nicht zu etwas Besonderem, aber er wertet ihn maßgeblich auf. Im Vergleich hatte der erste Superman-Film mit Christopher Reeve John Williams als Filmkomponisten, der ebenso – wenn nicht mehr – erfahren als Zimmer zu sein scheint, schließlich war er für die musikalische Vertonung von diversen Steven-Spielberg-Filmen und einiger Star-Wars-Episoden verantwortlich. Williams greift inzwischen auf über 60 Jahre Berufserfahrung zurück.

Der Cast macht hingegen da schon wesentlich mehr her. Jung und Alt auf der Leinwand vereint, Kevin Costner und Russel Crowe zwischen Henry Cavill, Amy Adams und Dylan Sprayberry. Allesamt gute Schauspieler, die ihren Höhepunkt noch vor oder bereits hinter sich haben, aber dennoch ihren Charakteren Leben eingehaucht haben.

Zu guter Letzt: Der andere Superman! „Man of Steel“ ist der andere Superman, der sich von allen anderen unterscheidet. Er hatte nur ca. 143 Minuten Zeit, um sich von vielen Seiten zu zeigen und nicht wie in „Smallville“ ganze 10 Staffeln. Glaubwürdig, stark, hoffnungsvoll und nicht überheblich, gepaart mit einigen Selbstzweifeln, dabei aber nie den Mut und den Glauben an sich verlierend. Das ist vermutlich der ausschlaggebendste Punkt, warum „Man of Steel“ besonders ist.

Wen wundert es, wenn ich sage, dass ich mich sehr gut unterhalten gefühlt habe und ich mich heute schon auf „Batman v Superman: Dawn of Justice“ freue, der soweit ich weiß, auf „Man of Steel“ aufbaut. Unter all den Superhelden ist Superman der Einzige, dessen Fassade sein menschliches Leben ist und sein Kostüm sein wahren Ich zeigt.

Meine Wertung:
Spannung: 9,0 von 10
Action: 8,5 von 10
Story: 8,5 von 10
Länge: 7,5 von 10
Gefühl/Emotionen: 8,5 von 10
Authentizität: 9,0 von 10
Musik: 8,0 von 10
GESAMT: 8,4

„Justice League“-Reihe:
1. Man of Steel
2. Batman v Superman – Dawn of Justice
3. Suicide Squad
4. Wonder Woman
5. Justice League
6. Aquaman