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Prison Break (Staffel 2)

Titel: Prison Break (Season 2)
Idee: Paul Scheuring
Genre: Action / Drama
Musik: Ramin Djawadi (Main Titles)
Dauer: 22 Folgen à ca. 42 Minuten
Erscheinungsjahr: USA: 2006-2007 / Deutschland: 2007-2008
Altersfreigabe: FSK 16

„Michael Scofield (Wentworth Miller) und sein Bruder Lincoln Burrows (Dominic Purcell) sind die meistgesuchten Männer Amerikas. Der Wettlauf gegen die Zeit, der sie zum Ausbruch aus dem Gefängnis von Fox River getrieben hat, ist längst nicht zu Ende. Jetzt werden die beiden Brüder und ihre Fluchtgenossen – eine Bande hartgesottener Krimineller – bis über die Grenzen der Vereinigten Staaten hinaus gejagt. Der harte Weg auf der Suche nach Beweisen für Lincolns Unschuld ist von tödlichem Verrat, versteckten Dollarmillionen und einer finsteren Regierungsverschwörung gepflastert. Und dieses Mal kommen nicht alle lebend davon…“
(Rückentext der DVD)

Ich habe mich nun seit einiger Zeit um die zweite Staffel von „Prison Break“ gekümmert. Aus unterschiedlichsten Gründen habe ich nicht weiter gucken können, einer der wichtigsten Gründe war die S-E-P-T-E-M-B-E-R-Challenge im letzten Monat. Es wurde also allerhöchste Zeit, dass ich die Staffel endlich beende.

Die Handlung dreht sich nach wie vor um Michael Scofield, der seinen Bruder Lincoln Burrows aus dem Fox-River-Gefängnis befreien will bzw. befreit hat. Die zweite Staffel beginnt nämlich circa acht Stunden nach dem Ausbruch und behandelt die darauffolgenden Tage, die die Brüder inklusive ihrer Komplizen unrechtmäßig auf freiem Fuß verbringen und wie sie von mehreren Leuten verfolgt werden.

Das Bemerkenswerte ist, dass die Macher es schaffen, die Beweggründe von allen Beteiligten, sei es auf der Seite der Entflohenen oder auf der der Verfolger, glaubwürdig und plausibel aussehen zu lassen. Damit passiert so allerhand mit dem Zuschauer, womit er in erster Linie nicht rechnet.
Bei allem Rechts- und Unrechtsverständnis habe ich mich mit der Situation konfrontiert gesehen, dass ich Sympathien für Ausbrecher empfunden habe und genau das Gegenteil bei den Gesetzeshütern der Fall gewesen ist.
Das zeigt auch einmal mehr, dass man etwas Falsches aus den richtigen Gründen tun kann oder muss und umgekehrt.

Die Erzählweise ist wieder einmal aufregend und spannend gehalten. Es gibt viele Schauplätze und man wechselt immer wieder zwischen allen Beteiligten. Mal ist man bei Michael und Lincoln, dann wieder bei jemand anderes und springt auf einmal wieder ganz woanders hin. Es werden also demnach viele Handlungsstränge parallel erzählt und das funktioniert auch in der kompletten Staffel ausnahmslos gut. Ich habe dadurch von allen einen umfassenden Eindruck erhalten und nicht zuletzt werden die Motive auch verdeutlicht.

Der Cast wurde um ein paar Akteure erweitert, was in gewisser Weise auch sehr sinnvoll war. So gibt es auf der Seite der Flüchtigen zwar keine Erweiterung, aber dafür kommen ein paar ziemlich gemeine Typen auf der Seite der Bundesbehörden dazu, die nun hemmungslos Jagd auf die Ausbrecher machen.
An oberster Stelle ist William Fichtner, der als FBI-Agent Alexander Mahone in Erscheinung tritt und die Serie durch sein facettenreiches Spiel zu bereichern weiß.
Auch im Bereich der Nebenrollen gibt es die ein oder andere sinnvolle Ergänzung.

So ziemlich jede Figur ist sehr originell und hat irgendein Erkennungsmerkmal. Die Charaktertiefe ist auf ganzer Linie beeindruckend und so nehme ich persönlich jedem seine Rolle ab. Für mich ist Wentworth Miller quasi Michael Scofield und Dominic Purcell ist Lincoln Burrows. Ist es nicht das, was man sich von einer Serie wünscht oder verspricht?
Zwar sind die Emotionen alles in allem stark limitiert, doch das ist im Gesamtpaket nicht allzu schlimm.
Spannungstechnisch gibt es viele Höhepunkte. Spannungsbögen werden dabei immer wieder gut aufgebaut und zur richtigen Zeit entspannt. Natürlich enden viele Folgen mit einem Cliffhanger, sodass der Zuschauer angefixt wird, weiterzuschauen.

Ja, „Prison Break“ schafft es erstaunlich gut zu unterhalten, aber es gibt eine Sache, die den Spaß etwas mindert. Insbesondere für Alexander Mahone geht alles viel zu leicht. Im ersten Moment ist es logisch, aber es zieht sich wie ein roter Faden durch die Staffel. Er sieht etwas und kombiniert zu sauber und schnell und ist den Flüchtigen immer auf den Fersen. Auch beim wiederholten Anschauen von Bildern oder Szenen sehe ich als Zuschauer bei weitem nicht das, was der FBI-Agent sieht und daher sind dann die Schritte stark konstruiert und zum Teil auch unglaubwürdig.

Die Schnitte und das Setting sind absolut ok, da gibt es keine größeren Mängel oder Dinge, die ich zu bemängeln hätte. Die Musik ist spannungsfördernd, aber nie herausragend gut oder schlecht. Sie ist rein unterstützender Natur und erfüllt ihren Zweck.

Meine Meinung:
Nun habe ich auch die zweite Staffel von „Prison Break“ beendet und muss sagen, dass ich die meiste Zeit meinen Spaß hatte. Mich nervte es zwischenzeitlich, dass die Ermittlungen zu schnell und zu einfach waren. Die Story selbst ist die komplette Zeit sehr interessant und spannend und ich fühlte mich richtig gut unterhalten.

Was natürlich auch für die Serie spricht, ist die schöne Laufzeit von 22 Episoden à ca. 42 Minuten. Da bringt es doch richtig Spaß zuzuschauen.

Am Ende bekommt man als Zuschauer eine grundsolide und gute Unterhaltung, die Story regt auch zum Weiterschauen an und zeigt, dass man Verständnis und Mitgefühl für flüchtige Straftäter haben kann.

Meine Wertung:
Story: 8,0 von 10
Genre: 9,0 von 10
Spannung: 9,5 von 10
Länge: 9,5 von 10
Authentizität: 9,5 von 10
Emotionen: 7,5 von 10
Schnitt: 7,5 von 10
Musik: 7,0 von 10
GESAMT: 8,4

Reihenfolge:
1. Prison Break (Staffel 1)
2. Prison Break (Staffel 2)

The Dark Knight

Titel: The Dark Knight
Genre: Comicverfilmung / Action
Regie: Christopher Nolan
Musik: Hans Zimmer /James Newton Howard
Produzenten: Christopher Nolan / Emma Thomas / Charles Roven
Dauer: ca. 146 Minuten
Erscheinungsjahr: 2008
Altersfreigabe: FSK 16

„Die Fortsetzung von ‚Batman Begins’. ‚The Dark Knight’ verein Regisseur Christopher Nolan und Hauptdarsteller Christian Bale, der erneut die Rolle des Batman/Bruce Wayne in seinem Kampf gegen das Böse verkörpert. Unterstützt von Lieutenant Jim Gordon und Staatsanwalt Harvey Dent setzt Batman sein Vorhaben fort, das organisierte Verbrechen in Gotham endgültig zu zerschlagen. Das Dreigespann erweist sich als effektiv. Doch bald sehen sie sich einem genialen, immer mächtiger werdenden Kriminellen gegenüberstellt, der als Joker bekannt ist: Er stürzt Gotham in ein anarchisches Chaos und zwingt Batman immer näher an die Grenze zwischen Gerechtigkeit und Rache.“
(Rückentext der DVD)

Und wieder habe ich ein Soloabenteuer meines liebsten Superhelden angeschaut. Heute geht es um den vielfach gelobten, nominierten und ausgezeichneten Streifen „The Dark Knight“.

Die Geschichte dreht sich um Bruce Wayne und sein Alter-Ego Batman. Zeitlich spiel dieser Teil nach seinem Vorgänger „Batman Begins“, der seinerzeit die Geschichte erzählt wie es dazu gekommen ist, dass aus dem Milliardär Bruce Wayne der dunkle Ritter geworden ist. „The Dark Knight“ geht dabei einen Schritt weiter und führt die Story fort.
In einer chronologischen Erzählweise erfährt sieht der Zuschauer erstmalig, wie der Joker auf die Bildfläche tritt und anfängt Gotham ins Chaos zu stürzen. Auf unorthodoxe Art und Weise begeht er Verbrechen und schreckt dabei auch nicht vor Opfern zurück, getreu dem Motto „Je mehr, desto besser“, schreitet der Joker als ein psychisch labiler Krimineller durch die Straßen und verbreitet dabei nicht nur Angst sondern auch Schrecken. Unterstützt von Jim Gordon und Harvey Dent hat Batman zwei Verbündete, die mit ihm gegen einen unberechenbaren Gegner ankämpfen. Dabei müssen alle drei mehr Opfer denn je bringen.

Allein durch die Handlung, die Figurenkonstellation und die Inszenierung wird soviel Spannung aufgebaut, dass es dem Zuschauer kaum im Sitz hält.
Von der ersten Minute an wird Interesse und Aufregung aufgebaut. Es beginnt mit der Musik von Hans Zimmer, die ähnlich wie im ersten Teil, immer in die Gänsehautkerbe schlägt. Weiter sind es die Figuren, allen voran Christian Bale und Heath Ledger, die eine unglaubliche Bildpräsenz haben und immer alle Blicke auf sich ziehen und zu guter Letzt die Geschichte.
Der dunkle Ritter und sein Kampf gegen das Verbrechen, eine klassische Geschichte eines Helden, der alleine für Recht und Ordnung sorgt. Auch in den Charakterszenen entsteht keine Langeweile, ganz im Gegenteil, alles dient dazu den Zuschauer zu fesseln und die Handlung so aufregende wie möglich zu gestalten. Keiner, aus einem sehr berühmten Cast, ist unglaubwürdig oder lässt in irgendeiner Form zu wünschen übrig, auch das ist ein wichtiger Punkt, um die Spannung aufrecht zu erhalten.

Die Emotionen sind sehr vielfältig, auch aufgrund der Tatsache, weil sich Batman immer wieder im Zwiespalt befindet. Auch auf andere Sicht spielen die Gefühle eine Übergeordnete Rolle. Aaron Eckhart und Maggie Gyllenhaal interagieren hervorragend und sehr glaubhaft miteinander und so bahnt sich natürlich eine komplizierte aber echte Liebesbeziehung an.
Gegenüber dem ersten Teil hat sich Gary Oldman wesentlich verbessert und war weitestgehend überzeugend. Die eindimensionale und sehr schwache Katie Holmes wurde durch die besser aufspielende Maggie Gyllenhaal ersetzt.
Den krönenden Abschluss bildet dabei Heath Ledger. Irre überzeugend, gnadenlos unberechenbar und absolut verrückt und dabei so glaubhaft wie kein anderer Darsteller, schafft es Heath Ledger einer Figur so viel Leben einzuhauchen.

Authentisch überzeugend sind nicht nur die oben genannten Darsteller, sondern auch allen voran Michael Caine und Morgan Freeman. Auch sie schaffen es ihren Figuren tiefe und Glaubwürdigkeit zu verleihen. Im Gegensatz zu „Batman Begins“ gibt es in diesem Streifen keinen Darsteller, der in irgendeiner Form schlecht aufgespielt hat. Naturgemäß ist nicht alles zu 100 Prozent glatt gelaufen, aber grundsätzlich stimmt der Eindruck und das Erscheinungsbild.

Mit einer Actionszene beginnt „The Dark Knight“. Wo im ersten Teil der Mix aus Charakter- und Actionszenen noch sehr ausgewogen war, ist er es im zweiten Teil nun nicht mehr. Minutenlang sehen wir mehrere Sequenzen in denen eine Explosion die andere jagt. Ja, schon seit der ersten Minute wird das Stilmittel der Action verwendet und großflächige Teile der Geschichte übersprungen. Technisch ist sie allerdings sehr gut gemacht und hervorragend in Szene gesetzt.

Die Musik wurde wieder von Hans Zimmer und James Newton Howard komponiert. Artverwandt sind die Stücke mit dem ersten Teil und wie schon eingangs erwähnt, sind sie in jedem Fall Gänsehautfördernd. Zwar sind die Stücke alle klassischer Natur, überzeugen aber auf ganzer Linie.

Meine Meinung:
Die „The Dark Knight“-Trilogie begann mit „Batman Begins“ und geht nun weiter mit „The Dark Knight“. Der Film, für dessen Leistung Heath Ledger postum einen Oscar® gewonnen hat, hat mich nicht nur unterhalten, sondern auch auf ganzer Linie überzeugt.

Ich kann hier nicht nur eine Empfehlung für alle Fans von Comicverfilmungen aussprechen, sondern insgesamt für jeden. Spannungstechnisch aber vor allem darstellerisch erreicht „The Dark Knight“ ein Level, das viele Jahre für jeden Schauspieler unerreicht sein wird. Heath Ledgers Darbietung ist über alle Maßen überzeugend und sucht nach wie vor seines Gleichen.

Ein absolutes Highlight, für viele, viele Jahre.

Meine Wertung:
Spannung: 10 von 10
Action: 8,5 von 10
Story: 9,0 von 10
Länge: 8,5 von 10
Gefühl/Emotionen: 9,0 von 10
Authentizität: 9,0 von 10
Musik: 9,0 von 10
GESAMT: 9,0

Reihenfolge:
1. Batman Begins
2. The Dark Knight
3. The Dark Knight Rises