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[Gastrezension] Pretty Little Liars (Staffel 4)

Titel: Pretty Little Liars (Staffel 4) (engl.: „Pretty Little Liars (Season 4)“)
Idee: Marlene King (Serie) / Sara Shepard (Bücher)
Genre: Mystery / Drama / Romanverfilmung
Musik: Michael Suby
Dauer: 24 Folgen à ca. 42 Minuten
Erscheinungsjahr: USA: 2013/2014 / Deutschland: 2013/2014
Altersfreigabe: FSK 12

„Als Reaktion auf das geheimnisvolle Hüttenfeuer in der dritten Staffel finden Aria, Emily, Hanna und Spencer einen überraschenden neuen Verbündeten, der ihnen hilft, die Ereignisse jener Nacht aufzuklären und Red Coat zu demaskieren. Doch als in Rosewood eine weitere Leiche auftaucht, werden die Girls in neue Mordfallermittlungen gezogen, in deren Verlauf nicht nur sie selbst, sondern auch ihre Freunde und Familien in Verdacht geraten. ‚A‘ lauert weiterhin im Hintergrund, und weil Alison spürt, dass sie näher dran ist als je zuvor, werden die Lügnerinnen bei ihrer Detektivarbeit immer dreister – aber auch die Geschichten, die sie erzählen, um ihre Geheimnisse zu verbergen! Erleben wir also mit ihnen zusammen die schockierenden neuen Wendungen und verheerenden Lügen in allen 24 schrecklich spannenden Episoden der vierten Staffel von Pretty Little Liars nach der Bestseller-Buchreihe von Sara Shepard.“ (Rückentext der DVD)

Ich konnte ja nicht abwarten. Direkt nachdem ich das finale der dritten Staffel gesehen hatte, legte ich die erste DVD der vierten Staffel in den Player. Wozu soll ich Cliffhanger aussitzen, wenn ich sie direkt auflösen kann?
Um es vorwegzunehmen: Staffel 4 ist für mich bisher deutlich die schwächste. Ich habe dieses Mal sogar an manchen Tagen nur eine Folge geguckt oder auch mal keine. Das war bei den letzten drei Staffeln undenkbar.

Detective Wilden wird ermordet aufgefunden und die Polizei in Rosewood versucht nun, den Mörder ausfindig zu machen. Dabei scheuen sie wieder nicht, unkonventionelle Ermittlungstaktiken anzuwenden. Natürlich geraten schnell die vier Mädchen in Verdacht, denn so oft, wie sie in den letzten Jahren mit Wilden aneinandergeraten sind, müssen sie doch mehr als ein Motiv haben.
Zusätzlich ziehen sich die Kreise um Roter Mantel immer näher. Der Verdacht, wer sich dahinter verbergen könnte, wird immer konkreter.

Ernsthafterweise hat mich der ganze Wilden-Mordfall wahnsinnig kalt gelassen. Er war eine schreckliche, nervige Figur und ich war froh, als er tot war. Dass sich vor allem die erste Hälfte dieser Staffel nun so sehr darum dreht, machte es sehr zäh. Da wurde plötzlich eine Person zum Mittelpunkt der Serie gemacht, die besser einfach in der Versenkung verschwunden wäre.
Durch mein fehlendes Interesse, sank auch meine Spannung fast in den Keller.
Doch wie schon in Staffel 3 gab es mit der Halloween-Folge einen Bruch. Hatte mir die aus der vorherigen Season schon gut gefallen, setzt diese noch einen drauf. Ich war wahnsinnig begeistert von ihr. So sehr, dass ich unbedingt das Serien-Spin-Off „Ravenswood“ sehen würde, das direkt an diese Folge anschließt. Doch noch habe ich nicht gefunden, wo ich das auf legalem Wege tun könnte.
Anschließend wandelte sich die ganze Staffel. Es wurde wieder deutlich spannender und drehte sich auch wieder um bedeutendere Fragen.
Für manches bekam man Antworten, doch die eröffneten nicht selten neue Fragen.

Dieses Mal gab es ein paar mehr Motto-Folgen, was nicht nur sehr gut passte, sondern auch Spaß machte. Die Erzählweise mit den Rückblenden gefiel mir schon immer gut, nun kam aber mehr Abwechslung hinein.

In jeder Staffel entwickelten sich die Figuren weiter und auch dieses Mal war das so.
Nicht jede Entwicklung gefiel mir – klar. Manche enttäuschten mich sogar sehr. Das lag aber nicht am schlechten Schauspiel oder unlogischen Änderungen. Ich war schlicht und ergreifend von den Figuren an sich enttäuscht. Und das ist doch wirklich gut, wenn man so mitfühlt.
Das konnte ich dieses Mal tatsächlich wieder mehr – vorrangig natürlich in der zweiten Staffelhälfte. Einige Male war ich bewegt oder bekam Gänsehaut. Leider nicht mehr so sehr, wie in der ersten Staffel.

Die Authentizität ist gleichbleibend zur dritten Staffel. Die Figuren leiden zum Glück immer noch deutlich länger als in der ersten oder zweiten Staffel, was ein Pluspunkt für mich ist.

Musikalisch blieb man erst einmal auf der Entwicklung der vorherigen Staffel, was gut und passend war. Es muss sich ja nicht in jeder Staffel etwas in diesem Bereich tun.

Wieder ist man mit 24 Episoden und damit 1012 Minuten dabei. Grundsätzlich finde ich das immer noch toll. Für die Geschichte von Staffel 4 war es aber doch zu lang.

Meine Meinung:
Ich hatte in Staffel 3 schon ein kleines Problem mit der ersten Staffelhälfte, hier war es noch extremer. Eine Freundin von mir hängt seit Monaten genau an dieser Stelle fest und ist gedanklich schon ausgestiegen. Ich kann sie ein wenig verstehen.
Auch wenn die zweite Hälfte von der Spannung und Geschichte her deutlich anzieht, gibt es nur wenig neue Erkenntnisse. Vor allem eine große Überraschung dieser Staffel scheint in den Rätseln zu sehr aufgebauscht, wenn man sich das Ergebnis ansieht.
Insgesamt scheint die ganze vierte Staffel ein wenig auf der Stelle zu treten. Sie brachte zwar logische Entwicklungen, scheint aber eher nur die Grundlage für Staffel 5 geschaffen zu haben. Zum Glück liegt diese schon wieder neben dem Player. Auf die bin ich nun nämlich wirklich gespannt.

Meine Wertung:
Story 4,5 von 10
Spannung: 5,0 von 10
Länge: 6,0 von 10
Authentizität: 8,5 von 10
Emotionen: 8,0 von 10
Schnitt: 9,0 von 10
Musik: 8,5 von 10
GESAMT: 7,1

Reihenfolge:
1. Pretty Little Liars (Staffel 1)
2. Pretty Little Liars (Staffel 2)
3. Pretty Little Liars (Staffel 3)
4. Pretty Little Liars (Staffel 4)
5. Pretty Little Liars (Staffel 5)
6. Pretty Little Liars (Staffel 6)
7. Pretty Little Liars (Staffel 7)

Autor: buecherherz

[Gastrezension] Pretty Little Liars (Staffel 3)

Titel: Pretty Little Liars (Staffel 3) (engl.: „Pretty Little Liars (Season 3)“)
Idee: Marlene King (Serie) / Sara Shepard (Bücher)
Genre: Mystery / Drama / Romanverfilmung
Musik: Michael Suby
Dauer: 24 Folgen à ca. 42 Minuten
Erscheinungsjahr: USA: 2012/2013 / Deutschland: 2013
Altersfreigabe: FSK 12

„Der lange Sommerurlaub war offenbar genau das, was Aria, Emily, Hanna und Spencer brauchten, um sich von dem traumatischen Jahr zu erholen, in dem Maya ermordet und Mona als ‚A‘ identifiziert wurde. Obwohl jetzt scheinbar alles ‚normal‘ läuft, haben die vier Girls ihre Erlebnisse durchaus noch nicht verarbeitet. Bei Schulbeginn jährt sich auch Alisons Tod zum zweiten Mal – doch was als der Versuch beginnt, endlich einen Schlussstrich zu ziehen, entwickelt sich zu einem schockierenden neuen Albtraum. Weitere Familiengeheimnisse werden bekannt, und die Bündnisse in den intimen Beziehungen der Girls verlagern sich, während neue unheimliche Rätsel auftauchen. Rätsel, die die Mädchen unbedingt lösen müssen, um ihre Unschuld zu beweisen, die Wahrheit über Alisons letzte Tage herauszufinden und – selbst am Leben zu bleiben.“
(Rückentext der DVD)

Drei Tage. Genau so lange habe ich für die dritte Staffel gebraucht. In jeder freien Minute habe ich die Serie angehabt. Und als es auf den Schlusssprint zuging, habe ich sogar eine komplette Nacht durchgeguckt und habe den nächsten Tag völlig übernächtigt verlebt.

Es ist fünf Monate her, seit Mona als „A“ enttarnt wurde. Sie befindet sich nun in einer psychiatrischen Klinik. Doch nichtsdestotrotz erhalten die Mädchen weiterhin Nachrichten von „A“. Wer kann dies nun sein? Und vor allem: Wer ist die Frau im roten Mantel, die immer öfter auftaucht?
Vor allem Mona ist in der ersten Hälfte der Staffel großes Thema. Dabei gibt es einige Folgen, die sich im Kreis drehen und die Geschichte im Großen und Ganzen nicht weiterbringen. Es war schön, sie zu sehen, wenn man die Mädchen und die Serie im Allgemeinen mag. Prinzipiell hätte man aber auch auf einige Folgen verzichten können.
Anders als die Halloween-Folge in Staffel 2, die sich mit Geschehnissen aus der Vergangenheit auseinandersetzte, folgte plötzlich nach einigen mauen Folgen plötzlich eine wahnsinnig spannende und aufregende Folge. Und direkt mit dem anschließenden Midseason-Finale machte mich „Pretty Little Liars“ so sprachlos, dass ich nicht mehr aufhören konnte, eine Folge nach der anderen anzuschmeißen. Was der ersten Hälfte an Spannung fehlte, machte die zweite mehr als wett. Plötzlich waren da viele neue Geheimnisse und Rätsel, die sowohl die Mädchen als auch die Zuschauer fesselten und in den Bann zogen.

Insgesamt bleibt die Serie aber ihrer Art, Geheimnisse zu entschlüsseln, nämlich mit Rückblenden, treu. Dabei bleibt auch die kleine Schwäche, dass manche Rätsel schnell gelöst und Schlüsse schnell geschlossen werden.

Von der ersten zur zweiten Staffel hatten sich die Figuren deutlich weiterentwickelt. Zur dritten Staffel machen sie tatsächlich noch einen Schritt nach vorn. Viele Personen dürfen dieses Mal Facetten zeigen, die man noch nicht sah und ihnen auch nicht zugetraut hätte. In diesem Bereich lagen dieses Mal wohl die größten Überraschungen.

Zugelegt hat der Cast auch im Bereich der Emotionen. In der Rezension zur letzten Staffel bemängelte ich noch, dass Schicksalsschläge und dramatische Wendungen die Mädchen kaum aus der Bahn werfen. Das wurde geändert. Nun zeigen alle ihren Kummer länger und intensiver und machen alles noch authentischer.

Musikalisch haben sich die Macher weiter von der ersten Staffel entfernt. Die süßen, ruhigen Mädchensongs werden immer seltener. Die Songs sind immer durchmischter und schlagen auch mal – im Verhältnis – härtere Töne an. Dabei wird die Musik nie unpassend. Insgesamt macht sie mehr Spaß als in den Anfängen der Serie.

Staffel 3 hat 24 Folgen und damit zwei mehr als die erste und eine weniger als die zweite Staffel. Grundsätzlich ist es natürlich immer noch sehr schön, dass man viel sehen kann und nicht nach acht Folgen aus der Story geschmissen wird. Andererseits trat man vor allem in der ersten Hälfte ab und zu schon ziemlich auf der Stelle, womit zwei oder drei Folgen weniger wohl auch nicht geschadet hätten.

Meine Meinung:
Ich bin voll drin in der Serie. Vor allem die zweite Hälfte dieser Staffel hat mich atemlos gemacht und mir mein Herz gebrochen. Ich musste unbedingt darüber mit Leuten sprechen. So schrieb ich einer Freundin in der Nacht, in der ich nicht geschlafen habe, sondern die Folgen 12 bis 21 verschlungen habe, ständig Nachrichten. Jeden neuesten Verdacht teilte ich mit ihr von nachts um 2 bis morgens um 9. Da war es mir egal, dass sie nicht antworten konnte.
Die ungebrochene Faszination, die „Pretty Little Liars“ auf mich ausübt, und der Cliffhanger am Ende dieser Staffel machen, dass sich Staffel 4 schon in meinem DVD-Player befindet.

Meine Wertung:
Story 7,5 von 10
Spannung: 7,0 von 10
Länge: 7,5 von 10
Authentizität: 8,5 von 10
Emotionen: 9,0 von 10
Schnitt: 9,0 von 10
Musik: 8,5 von 10
GESAMT: 8,1

Reihenfolge:
1. Pretty Little Liars (Staffel 1)
2. Pretty Little Liars (Staffel 2)
3. Pretty Little Liars (Staffel 3)
4. Pretty Little Liars (Staffel 4)
5. Pretty Little Liars (Staffel 5)
6. Pretty Little Liars (Staffel 6)
7. Pretty Little Liars (Staffel 7)

Autor: buecherherz

[Gastrezension] Pretty Little Liars (Staffel 2)

Titel: Pretty Little Liars (Staffel 2) (engl.: „Pretty Little Liars (Season 2)“)
Idee: Marlene King (Serie) / Sara Shepard (Bücher)
Genre: Mystery / Drama / Romanverfilmung
Musik: Michael Suby
Dauer: 25 Folgen à ca. 42 Minuten
Erscheinungsjahr: USA: 2011/2012 / Deutschland: 2013
Altersfreigabe: FSK 12

„Ganz Rosewood will wissen, wer Alison umgebracht hat – gemunkelt wird von Aria, Emily, Hanna und Spencer. Die Girls sehen sich gezwungen, ihre Freundschaft von nun an heimlich zu pflegen, und weil sie auch eine Therapie machen müssen, fühlen sie sich völlig isoliert. Gibt es vor dem aufmerksamen Auge von „A“ kein Entrinnen? Nicht nur das Verhältnis zu den Eltern ist zerrüttet – auch in den Liebesbeziehungen hängt der Haussegen schief. Deshalb überlegen die Girls, ob sie ihr Geheimnis preisgeben sollen – was ihren Pakt nur noch mehr belastet. Während das Geheimnis immer undurchdringlicher erscheint, tauchen weitere Leichen auf, und „A“s Botschaften werden immer bedrohlicher. Jetzt brauchen die Girls einander mehr denn je.“
(Rückentext der DVD)

Ich habe es nicht ausgehalten und konnte keine Pause nach Staffel 1 machen. Ich musste unbedingt weiterschauen und sehen, wie es mit den vier Freundinnen weitergeht.

Nicht nur ich machte direkt weiter, auch Staffel 2 setzt nur wenige Stunden nach dem Finale der Vorgängerstaffel an. Ians Leiche ist verschwunden und niemand glaubt Aria, Hanna, Emily und Spencer. Nicht einmal ihre Eltern. So finden sie sich bald bei einer Psychologin wieder. Doch nicht nur deswegen fällt es der Clique immer schwerer, das Geheimnis um A zu verschweigen. Es fällt auch immer schwerer, ihre Freunde und Familien zu belügen. Und das, obwohl As Schritte und Forderungen immer extremer, gefährlicher und schmerzhafter werden.

Die Geschichte geht weiter, hat sich aber weder in der Erzählweise, noch in den Grundzügen geändert. Immer noch bestehen die großen Fragen, wer A ist und wer Alison getötet hat. Diese Fragen versuchen die Mädchen immer noch durch eine Mischung aus Detektivarbeit und Schnitzeljagd zu lösen.
Die Spannung ist dabei ungebrochen hoch, vor allem, weil stetig neue Kleinigkeiten und Informationen preisgegeben werden. Dabei werden immer noch neue Verdachtsmomente eingestreut und die Meinungen zu einzelnen Figuren in Frage gestellt. Genau deswegen kommt es zu Überraschungen, Wendungen und sprachlosen Momenten – im und vor dem Fernseher. Nichtsdestotrotz werden die Geschehnisse und neuen Erkenntnisse aber nie unlogisch oder übertrieben. Nur sind manche Zufälle und Pläne von A zu leicht umgesetzt. Zu einfach schlucken die Mädels manchen Köder oder finden den Hinweis. Für manche Schlussfolgerungen würden Normalsterbliche wohl auch länger brauchen als Aria, Hanna, Emily und Spencer.
Die Geschichte und die Geheimnisse sind insgesamt tiefgreifender, weitreichender und verworrener geworden. Deswegen sollte man auch als Zuschauer immer konzentriert bleiben, denn kleine Hinweise, die vor mehreren Folgen aufkamen, könnten plötzlich wieder wichtig werden.
Klassisch für amerikanische Serien gibt es in Staffel 2 auch zum ersten Mal eine Halloween-Folge, die sogar mit einem speziellen Intro aufwartet.

Wieder werden neben dieser Hauptstory andere Themen behandelt, die für Jugendliche wichtig sind, wie homosexuelle Beziehungen oder (Cyber)Mobbing. In diesen augenscheinlichen „Nebenbereichen“ liegt eine ganz große Stärke der Serie.

Die Figuren haben sich deutlich weiterentwickelt. Jeder in seiner Art. Selbst die Nebenfiguren sind nicht mehr die, die sie noch in Staffel 1 waren. Dabei haben alle eine logische, wenn auch nicht immer positive Entwicklung und Veränderung genommen. Auch das macht es so spannend, die Serie zu verfolgen. Man kann sich nie darauf verlassen, dass jemand der bleibt, der er war. Oder eben vielleicht auch nicht war.
Insgesamt machen es einem aber viele Figuren wahnsinnig einfach, sein Herz an sie zu verlieren. Konnte ich in Staffel 1 noch klar Favoriten bei den vier Mädels und ihren jeweiligen Partnern ausmachen, fällt es mir nach dieser Staffel deutlich schwerer. Immer, wenn ich eine einzelne Charakterszene sehe, bin ich sicher, dass das mein Lieblingscharakter ist. Und schon in der nächsten Szene ändert es sich.

Die Emotionen spielen wieder eine große Rolle in der Geschichte. Die volle Bandbreite wird wieder abgedeckt. Und auch dieses Mal schaffen es die Schauspieler sie so überzeugend rüberzubringen, oft nur mit kleinen Blicken, dass sie mich mitgenommen, eingenommen und bewegt haben.
Einzig irritierend ist nur, dass die Figuren so schnell über Schicksalsschläge hinwegkommen. Unfälle, Trennungen, Tode… alles wird relativ kurz betrauert und dann geht es weiter.

Die Musik ist der Mischung aus instrumentaler, klassischer Filmmusik und echten Songs treu geblieben. Auffällig ist, wie unfassbar gutgemacht die Wechsel aus unbeschwerten Klängen hin zu nervenzerreißenden ist. Waren die Songs in der ersten Staffel noch schön und passend, aber irgendwie alle gleich im Stil, öffnet sich die zweite Staffel dahingehend etwas mehr. Der Hauptteil der Songs ist immer noch unbeschwert und leichtherzig, ohne kitschiger Pop zu sein, doch immer öfter werden auch Lieder eingesetzt, die sich deutlich absetzen und kantiger sind.
Für mich hat die Serie auch zwei Songs hervorgebracht, die ich auch nach dem Ausschalten der DVD höre. Einmal der Titelsong „Secret“ von The Pierces und ein Lied, das in der finalen Szenen eingesetzt wurde: „Suggestions“ von Orelia Has Orchestra.

Mit 22 Folgen und 925 Minuten bot die erste Staffel schon viel Stoff, doch die zweite Staffel legt da sogar noch einiges drauf. 25 Folgen und 1050 Minuten lang kann der Zuschauer sich nun in das kleine Städtchen Rosewood begeben und rätseln, entspannen, anspannen, sich gruseln und sich verlieben.

Meine Meinung:
Ich würde mich am liebsten den ganzen Tag mit der Serie beschäftigen, selbst wenn ich sie nicht schaue. Ich möchte sie all meinen Freunden empfehlen oder mit ihnen darüber reden. Oder zumindest würde ich gern ganz viel googeln. Spannende Storys vom Set oder von den Schauspielern lesen. Doch ich traue mich nicht. Zu groß ist meine Angst, gespoilert zu werden.
Ich kann es kaum abwarten, mit Staffel 3 weiterzumachen, denn auch diese liegt schon neben dem Fernseher.

Meine Wertung:
Story 8,5 von 10
Spannung: 8,0 von 10
Länge: 8,5 von 10
Authentizität: 8,0 von 10
Emotionen: 8,0 von 10
Schnitt: 9,0 von 10
Musik: 8,0 von 10
GESAMT: 8,3

Reihenfolge:
1. Pretty Little Liars (Staffel 1)
2. Pretty Little Liars (Staffel 2)
3. Pretty Little Liars (Staffel 3)
4. Pretty Little Liars (Staffel 4)
5. Pretty Little Liars (Staffel 5)
6. Pretty Little Liars (Staffel 6)
7. Pretty Little Liars (Staffel 7)

Autor: buecherherz

[Gastrezension] Pretty Little Liars (Staffel 1)

Titel: Pretty Little Liars (Staffel 1) (engl.: „Pretty Little Liars (Season 1)“)
Idee: Marlene King (Serie) / Sara Shepard (Bücher)
Genre: Mystery / Drama / Romanverfilmung
Musik: Michael Suby
Dauer: 22 Folgen à ca. 42 Minuten
Erscheinungsjahr: 2010
Altersfreigabe: FSK 12

„In dem idyllischen Städtchen Rosewood werden viele Geheimnisse gehütet. Die hässlichsten betreffen die vier schönsten Mädchen des Ortes: die Freundinnen Aria, Spencer, Hanna und Emily, deren dunkle Machenschaften jetzt ans Licht kommen. Vor einem Jahr ist die Cliquen-Anführerin Alison verschwunden – die Gemeinschaft der Gruppe zerbrach. Jetzt bekommen die Girls plötzlich Nachrichten von ‚A’ – mit Informationen, die nur Alison kennen kann. A plaudert die Geheimnisse der Mädchen aus, beobachtet sie auf Schritt und Tritt und stößt wilde Drohungen aus. Die Girls verbünden sich erneut, um herauszufinden, was hier vor sich geht: Ist Alison wieder da? Oder verbirgt sich jemand anderer hinter A?“
(Rückentext der DVD)

Seit Jahren schwärmen einige meiner Freundinnen von „Pretty Little Liars“. Auch auf verschiedenen Seiten im Internet bin ich immer wieder auf die Serie gestoßen. Doch wahrhaft auf meinem Radar erschien sie erst, als plötzlich alle über das große Serienfinale in Staffel 7 sprachen. Und weil auch mein Freund mein wachsendes Interesse mitbekam, schenkte er mir zum Valentinstag die erste Staffel. Doch so richtig packte es mich nicht, die Serie zu beginnen. Bis jetzt. Ich fing an und konnte im Prinzip erst aufhören zu schauen, als die Staffel vorbei war.

Aria, Hanna, Emily und Spencer sind vier sechszehnjährige Mädchen, die sich im Prinzip genau um das Sorgen machen, was einen in dem Alter halt beschäftigt: Jungs, Klamotten, Freund- und Feindschaften, Probleme mit den Eltern und der Schulalltag. Doch was sie von ihren Klassenkameraden unterscheidet, ist die Sorge um ihre ehemalige Anführerin Alison. Sie verbrachten vor einem Jahr einen Abend zusammen und am nächsten Morgen war sie spurlos verschwunden. Niemand weiß, was geschehen ist. Doch ein Mensch scheint doch allerhand zu wissen und lässt das die Mädchen in unheimlichen Nachrichten wissen – A.

Die Story in ihren einzelnen Komponenten ist durchaus nicht neu. Von verschwundenen Personen sieht und liest man immer wieder, unheimliche Nachrichten eines Unbekannten bekamen schon die Leute in „Gossip Girl“ und der Alltag von Jugendlichen wird auch in allerhand Serien und Filmen behandelt. Doch die Mischung hier lässt die Serie trotzdem zu etwas Eigenständigem und Besonderem werden.

Ebendiese Mischung und vor allem die beiden Hauptfragen: „Was ist mit Alison passiert?“ und „Wer ist A?“ treiben die Spannung ab der ersten Folge nach oben und lassen den Zuschauer nicht los. Immer dringender will man wissen, wer dahinter steckt. Wer die Mädchen mit den Nachrichten quält, sie bedroht, sie erschreckt und auch dem Zuschauer eine Gänsehaut über den Rücken jagt.
Durch immer neue Rückblenden vervollständigt sich vor allem das Bild von Alison nach und nach immer mehr und neue Verdachtsmomente entstehen bei den vier Mädchen, aber auch beim Zuschauer. Doch auch im Laufe der Nebenhandlungen entstehen Überraschungen und Wendungen, die keinesfalls uninteressant oder langweilig sind. Immer mal wieder müssen Meinungen über Figuren geändert werden und man denkt ständig mit. Das ist ein unglaublich wichtiger Kniff, um den Zuschauer über 900 Minuten, also gut 15,5 Stunden, die die erste Staffel dauert, an den Bildschirm zu fesseln. Und das schaffen die Macher sowas von hervorragend!
Kleine Dämpfer in der Spannung gab es nur, wenn manche Schlüsse zu schnell gezogen oder manche von A platzierte Hinweise zu schnell gefunden wurden. An der einen oder anderen Stelle wirkte es deswegen etwas zu einfach oder nicht ganz überzeugend.

Die Mädchen besetzen ein paar Klischees, werden dabei jedoch nicht unglaubwürdig. Denn „Die Kluge“ bleibt hier nicht einfach nur das und „Das Modepüppchen“ eben auch nicht nur das. Keiner ist eindimensional. Selbst die Nebenfiguren sind zum größten Teil vielschichtig geschaffen und besitzen spannende Charaktere und ganz individuelle Probleme und Sorgen. Für die Zuschauer bieten sich so viele Figuren, mit denen man sich identifizieren kann und zu denen man Sympathien aufbauen kann.
Nicht umsonst wurde ich von meinen Freundinnen noch während ich mitten in der Staffel gesteckt habe, gefragt: „Und? Wer ist dein Favorit bei den Mädchen und wer bei den Jungs?“

Manches Mal wollte ich als Zuschauer der Clique nur zurufen, dass sie mehr eine Gruppe werden sollen. Nicht so vieles erst einmal mit sich selber ausmachen und deswegen immer mehr zum Spielball von A werden. Doch genau an der Stelle muss man sich ins Gedächtnis rufen, dass die Serie nicht umsonst „Pretty Little Liars“ heißt und auch davon ausgemacht wird, dass alle Charaktere sich gegenseitig belügen.
Das Schauspiel war zwar ab und zu etwas affektiert, das widerspricht aber nicht zwangsläufig der jugendlichen Natur.
Dass die vier Hauptdarstellerinnen zwischen fünf und zehn Jahren älter waren als die dargestellten Figuren, war kein Problem. Zum einen sah man ihnen das nicht an und zum anderen war es sicherlich ein Vorteil beim Transportieren der Gefühle.
Und von Gefühlen gab es allerhand. Ich möchte fast sagen, dass es alle 27 von Forschern definierten Gefühle zu sehen gab. Neben den großen wie Liebe, Angst, Hass oder Eifersucht sind selbst die kleinen da: Nostalgie, Bewunderung, Verwirrung, Glück oder Belustigung. Zu jeder Emotion gibt es sicher mindestens eine Szene, die ihr entspricht. Doch das ist nicht das Erstaunlichste daran. Für mich war viel erstaunlicher die Tatsache, dass ich nicht nur Mitgefühl hatte, sondern das meiste wirklich mitfühlte. Wie noch keine Serie und auch kein Film kamen die Emotionen nicht nur bei mir, sondern in mir an. Auch das macht für mich ein Teil der Faszination dieser Serie aus.

Neben klassischer, stimmungsfördernder und -unterstützender Filmmusik gibt es viele Songs in der Serie. Häufig sind es entspannte, von Frauen gesungene Popsongs, denen ich einen leichten Folk-Einschlag zusprechen würde. Songs, bei denen ich sofort Assoziationen zu Colbie Caillat, Christina Perri und Norah Jones im Kopf hatte. Diese Musik wiegte den Zuschauer in den Charakterszenen schön in Sicherheit, bevor der Spannungsbogen wieder nach oben schnellte, bleibt in der Art jedoch auch eintönig.

Heutige, neue Serien glänzen ja mit immer kürzeren Laufzeiten. Acht bis zehn Folgen sind aktuell eher die Regel als die Ausnahme. Die erste Staffel von „Pretty Little Liars“ ist mittlerweile sieben Jahre alt und überzeugt deswegen noch mit einer stattlichen Anzahl von 22 Folgen à jeweils 42 Minuten. Nicht jede Folge brachte die Story unfassbar weiter und deckte bahnbrechende neue Geheimnisse auf, doch trotzdem gab es keinen Stillstand. Irgendeine Beziehung oder ein Charakter entwickelte sich immer weiter oder es wurden neue Details aus der Vergangenheit entschlüsselt.
Durch das hohe Spannungsniveau kamen kaum Längen auf.

Meine Meinung
Ich habe bei „Pretty Little Liars“ vor dem Schauen immer eine Girlie-Serie erwartet: oberflächlich und für mich uninteressant. Doch etwas ganz anderes habe ich bekommen. Ich wurde von der Serie wie von kaum einer anderen bisher gefesselt und in den Bann gezogen. Zwischendrin musste ich Freundinnen schreiben, um meine Meinung kundzutun. Ich informierte meinen Freund über meine neuen Verdachte und die jeweiligen Indizien dafür. Nach dem Herausnehmen der letzten DVD aus dem Player legte ich direkt Staffel 2, die zum Glück schon in meinem Besitz ist, neben den Fernseher.
Das Ganze klingt wie eine unfassbare Lobhudelei und leider ist es das auch. Ich konnte Schwächen ausmachen, aber sie waren entweder nicht relevant oder nur in einem limitierten Rahmen vorhanden.
Wenn man Lust auf eine Serie mit hübschen Mädchen hat, die keine hübschen Geheimnisse haben und auch nicht vor typischen Teenager-Problemen zurückschreckt, macht man mit „Pretty Little Liars“ nichts verkehrt, sondern alles richtig.

Ich kann ganz klar sagen, dass „Pretty Little Liars“ von jetzt auf gleich zu einer meiner Lieblingsserien wurde.

Meine Wertung:
Story 8,0 von 10
Spannung: 7,5 von 10
Länge: 8,0 von 10
Authentizität: 8,0 von 10
Emotionen: 10 von 10
Schnitt: 9,0 von 10
Musik: 7,0 von 10
GESAMT: 8,3

Reihenfolge:
1. Pretty Little Liars (Staffel 1)
2. Pretty Little Liars (Staffel 2)
3. Pretty Little Liars (Staffel 3)
4. Pretty Little Liars (Staffel 4)
5. Pretty Little Liars (Staffel 5)
6. Pretty Little Liars (Staffel 6)
7. Pretty Little Liars (Staffel 7)

Autor: buecherherz