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Z wie „Zack and Miri make a Porno“

IMG_7959Titel: Zack and Miri make a Porno
Genre: Komödie
Regie: Kevin Smith
Musik: James L. Venable
Produzenten: Scott Mosier
Dauer: ca. 98 Minuten
Erscheinungsjahr: 2008
Altersfreigabe: FSK 16

„Zack (Seth Rogen) und Miri (Elizabeth Banks) kennen sich seit Ewigkeiten und wohnen auch fast schon genauso lange in einer WG zusammen. Beide sind chronisch pleite, aber so schlimm wie im Moment war es noch nie. Al schließlich Strom und Wasser abgestellt werden, ist das Maß voll. Geld muss her, und zwar schnell! Aber wie? Die Sache liegt auf der Hand – ein selbstgedrehter Porno scheint die Lösung zu sein. In null Komma nichts werden echte Profis gecastet und nach Ladenschluss heißt es in Zacks Coffeeshop von nun an: Kamera läuft! Bis zu dem Tag als auch Zack und Miri eine Liebesszene zum Besten geben sollen. Und da fangen die Probleme richtig an…“
(Rückentext der DVD)

Die Challenge ist vorbei und ich bin nun tatsächlich bei „Z“ angekommen. Ich hatte die Möglichkeit aus einem großen Repertoire von Filmen mir einen geeigneten „Z“-Film auszusuchen. Unter anderem hätte ich „Zurück in die Zukunft“ nehmen können, aber wer bin ich, um zu entscheiden, welcher Film dieser fantastischen Trilogie der Beste ist? Ja, hiermit oute ich mich als „Zurück in die Zukunft“-Fan (oder so etwas Ähnliches).
Es musste nun etwas „Unbekanntes“, aber durchaus Unterhaltsames her. Ich kenne kaum einen, der „Zack and Miri make a Porno“ kennt und deswegen entschied ich mich dafür, diesen Film zu sehen und zu rezensieren.

Mit „Zack and Miri make a Porno“ (nachfolgend nur noch „Zack and Miri“) bekommt das Publikum einen vielseitigen Film zu Gesicht. Die Geschichte dreht sich die ganze Zeit um Zack und Miri und ihren Versuch, aus den Schulden zu kommen. Da bekanntlich die Not erfinderisch macht, drehen die beiden einen Porno, um an Geld zu kommen.
Die Geschichte des ganzen Filmes ist also prinzipiell in wenigen Worten zusammengefasst, umso mehr müssen andere Kriterien den Streifen repräsentieren.

Wie viele Komödien ist auch „Zack and Miri“ nicht im klassischen Sinne spannend. Den Zuschauer interessiert jedoch, wie die beiden es schaffen wollen, aus dieser Miesere heraus zu kommen. Storytechnisch ist der Film leider nicht in der Lage weiter Interesse zu schüren. Spannungstechnisch spielt „Zack and Miri“ nicht in der obersten Liga.

Der Humor besticht eher durch Situationskomik und weniger durch den pointierten Witz. Nicht zu vergessen die verharmloste Vulgärsprache oder gar sexistische Handlungen, die immer wieder für Lacher sorgen sollen. Man kann deswegen sagen, dass der Humor eher plump und direkt ist als subtil oder wirklich witzig.

Hinter der ganzen Geldbeschaffungsmaßnahme steckt ja auch irgendwie eine emotionale Geschichte, die Zack und Miri verbindet. Diese wird mit zunehmender Dauer hervorgehoben und zum Teil thematisiert. Die Gefühle werden aber zurückgenommen, um nicht in eine Romanze abzudriften und den Charakter einer Komödie beizubehalten. Ein Touch Romantik würde den Film aber nicht schlechter machen, ganz im Gegenteil, zuweilen fehlt mir dieses Element, um mehr Witz zu produzieren.

Wenn ich von Authentizität spreche, spreche ich auch von der Originalität eines Filmes. „Zack and Miri“ ist, wenn man den Charme des Streifens betrachtet, sehr originell. Alles wirkt wie ein B-, C- oder D-Movie. Auch die Kulissen des selbstgedrehten Pornofilms wirken wie ein schmuddeliger Hinterhof. Zu den Charakteren muss ich sagen, dass alle Figuren sehr künstlich sind und mit wenig eigener Persönlichkeit ausgestattet wurden. Seth Rogen verleiht seinen Rollen, die immer gleichen Eigenschaften und Wesenszüge: Sie sind meist laut, tollpatschig und – aufgrund seiner Statur – sehr präsent und allgegenwärtig. Elizabeth Banks ist hingegen immer dieses „kleine Püppchen“, dessen Ego hinter einer viel zu großen Klappe versteckt ist, und sich hinten heraus als eine verletzliche und eingeschnappte Figur entpuppt.

Die Musik des Filmes ist abwechslungsreich. Dabei reicht sie von zweitklassiger Pornomusik bis hin zu stimmungsvollen Punk-Rock-Songs, die gekonnt mit dem gezeigten Bild verknüpft werden. Die musikalische Untermalung ist darüber hinaus gelungen.

Meine Meinung:
Auch wenn mich „Zack and Miri“ gut unterhalten hat und ich wirklich meinen Spaß an dem Film hatte, bleiben einige Mängel nicht aus. Die Geschichte ist viel zu klein und unbedeutend, sodass man sie in einigen wenigen Worten zusammenfassen kann. Darüber hinaus ist es leider so, dass das Grundgerüst des Streifens viel zu sehr 08/15 ist und es wenig Kniffe oder große Überraschungen gibt.

Wie ich bereits unter dem Punkt der Spannung beschrieben habe, ist es so, dass der Film es nicht schafft, aus eigenem Antrieb welche zu erzeugen.

Der Humor ist viel zu statisch und wenig einfallsreich. Durch sein plumpes und vulgäres Gehabe stößt er außerdem viel zu sehr ab. Vereinzelt sind aber einige kleine Lacher drin.

Mit rund 98 Minuten erscheint er mir als Komödie vollkommen angemessen.

Auch in dem Punkt der Authentizität sind einige Defizite vorhanden, auch wenn mir persönlich der Charme eines B-Movies durchaus gefällt. Die Charaktere sind in ihrer Darstellung leider alles andere als das Gelbe vom Ei.

Musikalisch hingegen schafft der Film mich schon mehr zu überzeugen. Mit einer großen Auswahl von guten bis hin zu wirklich schlechten Songs, von „Möchtegern-Erotik“-Musik bis hin zu Punk-Rock-Songs ist wirklich vieles dabei.

Unterm Strich muss ich aber leider ein schlechtes Zeugnis ausstellen. Zu einfallslos, zu statisch, zu schlechtes Thema und zu schlechter Humor sind Zeugen dieses Filmes. Ich muss aber auch sagen, dass mir der Film trotzdem wirklich gefallen hat. Manchmal ist Stumpf eben doch Trumpf und so schafft er es, zumindest mich, für eine kurze Zeit zu unterhalten.

Meine Wertung:
Humor: 5,0 von 10
Spannung: 6,0 von 10
Story: 5,0 von 10
Länge: 7,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 6,0 von 10
Authentizität: 6,5 von 10
Musik: 7,5 von 10
GESAMT: 6,1

F wie „From Dusk Till Dawn“

IMG_5011Titel: From Dusk Till Dawn
Genre: Gangsterfilm / Roadmovie / Horror / Splatterfilm
Regie: Robert Rodriguez
Musik: Graeme Revell
Produzenten: Gianni Nunnari / Meir Teper
Dauer: ca. 106 Minuten
Erscheinungsjahr: 1996
Altersfreigabe: FSK 18

„Die berüchtigten und gefürchteten Gecko-Brüder ziehen eine blutige Spur durch ganz Texas. Nach einem geglückten Banküberfall nehmen sie einen Priester und dessen Familie als Geisel, um über die mexikanische Grenze zu flüchten. Im ‚Titty Twister‘ feiern sie ihren Coup – nicht ahnend, dass einige von ihnen das Morgengrauen nicht mehr erleben werden, denn mit Einbruch der Dunkelheit verwandelt sich die Bar in einen höllischen Cocktail aus Blut und Wahnsinn.“
(Rückentext der BluRay)

Ich war tatsächlich erst 9 Jahre jung und besuchte noch die Grundschule, als dieser Film veröffentlicht wurde. Heute, 19 Jahre später, schreibe ich eine Rezension über einen Film, den ich schon viele Male gesehen und mit Spannung verfolgt habe. „From Dusk Till Dawn“ wurde in diversen Schnittfassungen schon im TV ausgestrahlt, die Länge des Films variierte in der Vergangenheit immer stark, die kürzeste Fassung hatte dabei 17 Minuten weniger Film als die Originalfassung. Ein Film von Robert Rodriguez muss man einfach in der originalen Fassung sehen.

Die Story ist wirklich sehr einfach gehalten: Zwei Gangster-Brüder sind auf der Flucht und nehmen ein paar Geiseln. Auf dem Weg nach Mexiko pflastern sie den Weg mit Leichen und Blut. Im „Titty Twister“ geht es mit dem Blutvergießen weiter.

Ohne große Wendungen und mit nur ganz kleinen Überraschungen wird die Geschichte dem Publikum präsentiert. Dabei wird nicht an der Ver(sch)wendung von Kunstblut gespart und so zieht sich das Splatter-Element durch den ganzen Film. Sowohl der Inhalt als auch die Darstellung dessen sind auf keinen Fall für Jugendliche geeignet, da man wirklich viele explizite Szenen und besonders viel Blut zu sehen bekommt.

Mit 106 Minuten bietet „From Dusk Till Dawn“ eine gute Laufzeit und schafft es auch, in der Zeit zu unterhalten und keine Langeweile aufkommen zu lassen.

In dem Punkt der Gefühle und Emotionen hat der Streifen leider nur eine stark begrenzte Auswahl. Wut, Wut, Wut und Angst, und vielleicht am Ende etwas „Hoffnung“ oder „Zuversicht“ sind die vorherrschenden Gefühle im ganzen Film. Aber hauptsächlich Wut. Im Bezug auf die Authentizität war zwar alles etwas dick aufgetragen, aber immer noch originell. Quentin Tarantino als einer der beiden Gecko-Brüder und George Clooney als der andere sind überaus überzeugend. Auch Harvey Keitel haucht seinem Charakter auf überzeugende Weise Leben und Tiefe ein.

Die Filmmusik ist unterhaltsam und abwechslungsreich. Teilweise wird sie von einer sehr speziellen Band im „Titty Twister“ gespielt. Eine Einblendung der Band lockerte dabei immer wieder Szenen auf. Unterm Strich ist die Filmmusik nicht mehr und auch nicht weniger als eine musikalische Untermalung des Films, die einen hohen Wiedererkennungswert hat.

Durch die vielen Kämpfe und Schießereien ist der Streifen auch überaus actionlastig. Wie eingangs erwähnt, ist „From Dusk Till Dawn“ ein verschwenderisches Beispiel für Kunstblutgebrauch, dabei ist die Action quasi der Antriebsmotor, da relativ wenig von der Story kommt. So bekommt das Publikum teilweise das Gefühl, von einer Actionszene zur nächsten getrieben zu werden.

Meine Meinung:
Ich habe mich wirklich sehr gefreut, als ich mich entschied, diesen Film zu sehen. Insbesondere die „FSK 18“-Version ist in Deutschland indiziert.

Ich fühlte mich die ganze Zeit über sehr unterhalten. Durch die vielen Actionszenen ließ ich mich nicht abschrecken. Auch die Tatsache, dass sehr viel Blut spritzt, hat mich nicht weiter gestört.
Insgesamt ist „From Dusk Till Dawn“ trotzdem nichts für schwache Nerven und damit wirklich nicht für Kinder und Jugendliche und sogar die meisten Erwachsenen geeignet.

Die flache Story spricht nicht für den Film, aber die Umsetzung dieser ist in meinen Augen grandios. Filme von Robert Rodriguez haben immer ihren ganz eigenen und nicht ganz jugendfreien Charme, was mir persönlich auch meistens gefällt.

In gewisser Weise ist die begrenzte Auswahl der Emotionen ein kleiner „Hingucker“, da diese besonders einzigartig und vielfältig dargestellt werden und zumindest mich auf ganzer Linie überzeugen.

Wenn ich so etwas wie ein Siegel vergeben könnte, dann würde er das Siegel „absolut sehenswert“ bekommen.

Meine Wertung:
Spannung: 6,5 von 10
Story: 6,0 von 10
Länge: 9,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 8,5 von 10
Authentizität: 8,0 von 10
Musik: 7,5 von 10
Action: 9,0 von 10
GESAMT: 7,8

D wie „Django Unchained“

IMG_5009Titel: Django Unchained
Genre: Western
Regie: Quentin Tarantino
Musik:
Produzenten: Reginald Hudlin / Stacey Sher / Pilar Savone
Dauer: ca. 165 Minuten
Erscheinungsjahr: 2012
Altersfreigabe: FSK 16

„Angesiedelt in den Südstaaten, erzählt ‚Django Unchained‘ die Geschichte von Django (Jamie Foxx), einem Sklaven, der sich mit dem Kopfgeldjäger Dr. King Schultz (Christoph Waltz) zusammenschließt, um im Gegenzug für seine Freiheit, die gesuchtesten Verbrecher des Südens zur Strecke zu bringen. Er wird zum erfolgreichen Jäger, doch sein größtes Ziel ist es, seine Frau (Kerry Washington) zu finden und zu befreien, die er vor langer Zeit durch Sklavenhandel verloren hat. Als ihre Suche die beiden schließlich zu Calvin Candie (Leonardo DiCaprio), dem berüchtigten und brutalen Besitzer der ‚Candyland‘-Plantage führt, wecken sie das Misstrauen von Stephen (Samuel L. Jackson), Candies treuem Haussklaven. Unter strenger Beobachtung drohen Candie und seine verräterische Bande, ihnen auf die Schliche zu kommen.“
(Rückentext der BluRay)

Die Story von „Django Unchained“ ist nicht in wenigen Worten zusammen zu fassen. Mit vielen Wendungen, witzigen Anekdoten, tiefgründigen Charakteren und wilden Schießereien bietet dieser Film weitaus mehr als die meisten – wenn nicht sogar alle – anderen Filmen.
Komplexität ohne verwirrend zu sein durch eine lineare Erzählweise ist nur eine Stärke des Streifens, Kontinuität und stetiges Vorantreiben der Geschichte ist eine andere. Django und Dr. King Schultz sind Motor des Films, viele „Kleinigkeiten“ unterstützen diese grandiose Story.

Spannung wird den ganzen Film über erzeugt ohne dabei „zu viel“ zu sein. Es ist eigentlich mehr ein beständiges Aufbauen und ein kontrolliertes Entspannen der Situation. Sehr angenehm, da das Publikum nicht bis zum Zerreißen auf die Folter gespannt wird. Darüber hinaus bleibt „Django Unchained“ über jede Szene hinweg interessant und fesselnd. Langweilig hingegen wurde es nie.

165 Minuten sind für diesen Film eine absolut angemessene Laufzeit, gefühlsmäßig war der Film aber keine 2 ½ Stunden lang. Eine weitere Stärke dieses Films.

Wut, Angst, Hass und Neugier sind nur einige der Emotionen, die „Django“ für uns übrig hat. Ohne sie zu erwähnen oder sie zu sehr in den Vordergrund zu stellen, wirken sie nicht zurückgenommen oder künstlich. Die emotionalen Motive der Handlungen sind hingegen klar.

Vom Hauptdarsteller (Jamie Foxx) bis hin zur noch so kleinen Nebenrolle (Tom Savini) sind alle Charaktere in ihrer Darstellung und Authentizität über jeden Zweifel erhaben. Eine absolut glanzvolle Leistung eines jeden Schauspielers. An dieser Stelle muss die Leistung von Christoph Waltz besonders hervorgehoben werden, der für seine Darstellung des Dr. King Schultz sogar einen Academy Award erhalten hat.

Die Musik von „Django Unchained“ ist ebenso unterhaltsam wie der Film an sich und überzeugt auch auf ähnlich hohem Niveau. Dominiert wird der Soundtrack von echter, bläserlastiger Westernmusik. Ein klassisches und einige modernere Stücke sind aber ebenso in der Filmmusik vorhanden. Oft schienen die Songs sich in den Vordergrund zu stellen und vom Steifen abzulenken. In diesen Momenten war das nicht allzu schlimm, da man tatsächlich oft nichts anderes gesehen hat, als Dr. King Schultz und Django nebeneinander her reitend. Außerdem hat der Soundtrack auch eine gewisse Ohrwurmqualität, alleine das Anfangslied „Django (Main Theme)“ blieb den ganzen Film über im Kopf.

Obwohl das Genre des Films eher dem Western zuzuschreiben ist, beinhaltet der Streifen auch eine gewisse Action und leider auch Kunstblut in Mengen. Es wurde mit jedem Pistolenschuss dick aufgetragen, teilweise zu dick. Nichtsdestotrotz bleibt der Film interessant und spannend.

Meine Meinung:
Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll. Die Story ist unterhaltsam, fesselnd und spannend. Die Laufzeit vergeht im Flug und die Schauspieler sind unglaublich überzeugend, sowohl in ihrer Breite als auch in ihrer Tiefe. Die Musik ist eine Marke für sich und obendrein amgenehm und abwechslungsreich mit Ohrwurmqualität. Mehr kann man sich von einem Film nicht wünschen. Eine Glatte 10 wird der Film aber leider nicht, er kommt aber ziemlich nah ran.

Um diese Rezension zu schreiben habe ich „Django Unchained“ zum ersten Mal gesehen und stelle fest, dass es längst überfällig war, sich dieses Kunstwerk anzusehen. Bereits jetzt ist er ziemlich nah am Kultstatus dran, das liegt nicht minder an der Tatsache, dass Quentin Tarantino der Regisseur des Streifens ist.

Wie in jeden seiner Filme hat Tarantino auch in „Django“ eine Rolle inne.

Meine Wertung:
Spannung: 8,5 von 10
Story: 10 von 10
Länge: 9,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 9,0 von 10
Authentizität: 9,5 von 10
Musik: 9,5 von 10
Action: 7,5 von 10
GESAMT: 9,0