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The Dark Knight Rises

Titel: The Dark Knight Rises
Genre: Comicverfilmung / Action
Regie: Christopher Nolan
Musik: Hans Zimmer
Produzenten: Christopher Nolan / Emma Thomas / Charles Roven
Dauer: ca. 164 Minuten
Erscheinungsjahr: 2012
Altersfreigabe: FSK 12

Im dritten und letzten Film der „The Dark Knight“-Trilogie bekommt Batman/Bruce Wayne einen neuen, härteren und erbarmungsloseren Gegner. Bane versetzt Gotham City in Angst und Schrecken und verlangt nichts weniger, als das Aufbegehren der Bevölkerung, sich ihre Stadt zurückzuholen. Ein Spiel, bei dem es keine Gewinner geben soll. Wird sich der Dunkle Ritter durchsetzen können oder kommt er beim Versuch, die Stadt zu retten, unter die Räder?

Der August war leider bisher nicht so erfolgreich, wie ich es mir gewünscht habe. Einen Film habe ich mir fest vorgenommen anzuschauen und das war „The Dark Knight Rises“. Mein liebster aller Superhelden hat bei mir einen ganz besonderen Platz und so kam ich nicht drum herum, auch diesen Film in seiner Schönheit zu zelebrieren, einfach, weil ich alle Batman-Filme zelebriere, die ich in irgendeiner Weise toll finde. Da mir die BluRay vorliegt, gibt es keinen Rückentext.

Die Handlung dreht sich natürlich wieder um Bruce Wayne. Einige Jahre nach „The Dark Knight“ und dem Tod von Harvey Dent ist Batman ein gesuchter Verbrecher. Die Kriminalitätsrate ist stetig gesunken und Commissioner Jim Gordon ist ein „Kriegsheld in Friedenszeiten“ und deswegen auch immer bedeutungsloser für die Polizei in Gotham. Während John Daggett Bane engagiert, um eine Übernahme von Wayne Enterprises in die Wege zu leiten, gibt Bruce die Leitung der Firma an Miranda Tate ab, wodurch Daggett keine Kontrolle über Wayne Enterprises bekommt.
Bane beginnt die Stadt zu terrorisieren, Anarchie bricht aus und durch Gotham fährt ein Atomsprengkopf, der nicht mehr entschärft werden kann.

Erzählerisch bewegt sich „The Dark Knight Rises“ auf einem ähnlichem Niveau wie sein Vorgänger. Schon mit der ersten Minute wird ein sehr ernster und zugleich bedrückender Ton angeschlagen.
Auffallend ist der Einsatz der Musik, aber dazu später mehr.
Die Art und Weise, wie die Figuren eingeführt und dargestellt werden, ist extrem unterhaltsam und erzeugt Spannung und Interesse. Bestes Beispiel ist die Vorstellung von Bane in den ersten zehn Minuten. Ähnlich verhält es sich mit Catwoman/Selina Kyle oder John Blake. Alle drei werden mit einer Szene oder einer Situation eingeführt, die charakteristisch für diese Figur ist.
Zwischenzeitlich meldet sich auch Bruce Wayne mit seinem Butler Alfred und Commissioner Jim Gordon zurück, allerdings ohne besonderes Augenmerk oder hervorgehobene Brisanz.

In allen Belangen ist „The Dark Knight Rises“ wirklich sehr gut, allerdings muss er sich mit „Batman Begins“ und „The Dark Knight“ messen. Insgesamt wird dabei die Luft für ihn sehr dünn. Besser, spannender und atmosphärischer als das zweite Abenteuer dieser Reihe bekommt man eine Geschichte fast gar nicht inszeniert und daher sind das wirklich riesengroße Fußstapfen, in die dieser Film treten muss.
Spannungstechnisch bewegen wir uns nach wie vor am Limit. Durch die stilvolle Einführung der Figuren, die atmosphärische Dichte, die sogar die Luft im Wohnzimmer vor dem Fernseher zum Zittern brachte, eine brisante und gefährliche Handlung und knackige Actionsequenzen bleibt dem Zuschauer nichts anderes übrig, als sich dem Ganzen hinzugeben und zuzusehen, was mit ihm geschieht.
Was leider fehlte, war der Kick des Ungewissen, mit dem im Vorgänger, insbesondere durch den Joker, die Massen gebannt und elektrisiert wurden. Mit dem, was „The Dark Knight Rises“ abliefert, bekommt der Zuschauer aber auch wesentlich mehr geboten, als bei anderen Mainstream-Action-Comicverfilmungen à la „Iron Man“.

Die Emotionen hätten fast nicht vielfältiger sein können. Verzweiflung, Von Wut und Hass bis hin zu Mut, Liebe und Hoffnung und alles, was dazwischen liegt, wird gezeigt. Mal mehr, mal weniger, aber meistens intensiv und sehr eindringlich und unverkennbar.
Auch die Glaubwürdigkeit der Figuren ist wieder einmal erschreckend gut. Mit Catwoman, John Blake, Bane und Miranda Tate bekommt der Zuschauer gleich vier neue Figuren geboten, die sich leistungsmäßig alle auf einem sehr hohen Niveau befinden.
Einzig Gary Oldman als Commissioner Jim Gordon muss wieder aus der Reihe tanzen. Ein Zwiespalt, in dem sich der Commissioner befindet, wird zwar teilweise thematisiert und angesprochen, jedoch spiegelt sich diese Belastung weder mimisch noch in der Körpersprache wider.
Besonders hervorheben muss ich an dieser Stelle allerdings Tom Hardy. Mit seiner Darbietung beweist er einmal mehr, dass er nicht einfach nur ein Darsteller ist, der Mal den Muskelprotz raushängen lässt, sondern auch mit einer Maske Emotionen zeigen kann. Besonders bemerkenswert empfinde ich, dass er einfach nur die obere Gesichtshälfte benötigt, um ein maximales an Glaubwürdigkeit und Emotionen zu zeigen. In der ersten Hälfte des Films zeigt er hier einen erbarmungslosen Charakter, der nur vor Gefahr strotzt. In der zweiten Hälfte bekommen wir auch einen Einblick in seine Vergangenheit und dadurch noch einmal eine Facette mehr, die seine Leistung auf ein höheres Level bringt.

In den Actionsequenzen bekommt das Publikum, wie nicht anders zu erwarten, ein sehr wertiges Bild geboten. Die Kameraarbeit war besonders in diesem Zusammenhang vielfältig. Mal bekommen wir eine sehr ruhige Kameraführung und haben die Möglichkeit, die Szenen auf uns wirken zu lassen und mal sind wir mitten drin und haben das Gefühl, dass die Bilder direkt aus der Ego-Perspektive auf dem Bildschirm landen. Auch bei diesen Szenen wird immer schön draufgehalten, sodass wir ein unverfälschtes Bild der Dinge bekommen. Mir persönlich hat das sehr gut gefallen, auch wenn das Spiel mit Licht und Schatten oder mit Helligkeit und Dunkelheit nicht mehr so im Vordergrund steht, wie beispielsweise noch bei „The Dark Knight“.

Ein weiterer wichtiger und nahezu herausragender Punkt ist die musikalische Untermalung. Auf der einen Seite haben wir Hans Zimmer, der wirklich ein Meister seines Fachs ist und vermutlich am besten weiß, wie man einen sehr guten Film perfekt untermalt. Nichts weniger ist hier passiert. Und auf der anderen Seite haben wir den krassen Gegenteil, nämlich dass Musik und Ton auch einfach weggelassen werden. Wir bekommen dann so ein Gefühl, als ob wir in einer schalldichten Kammer sitzen würden und nicht einmal die berühmte Stecknadel fallen hören. Es ist eine sehr beklemmende Stille, die allerdings durch Effekte oder eine natürliche Geräuschkulisse, wie z.B. Flugzeuglärm oder einem singenden Kind, durchbrochen wird.

„The Dark Knight Rises“ ist ein würdiges Ende dieser Trilogie, aber leider nicht der beste von diesen drei außergewöhnlichen Filmen. Christopher Nolan hat mit dieser Inszenierung einer Sage einen Maßstab gesetzt, der sehr lange nicht erreicht werden wird und kein Batman-Darsteller ist bisher besser gewesen als Christian Bale.
Am Ende bleibt ein spannender, aufregender und beklemmender Film, der nicht einfaches Actionkino bietet, sondern mit einer überaus düsteren und gewalttätigen Atmosphäre aufwartet.

Für jeden Batman-Fan ein Muss, für Filmliebhaber, ambitionierte Kenner oder Fachleute nicht weniger als Pflichtprogramm.

Meine Meinung:
Der Fortsetzungsmonat findet mit „The Dark Knight Rises“ sein Ende. Ich hatte viel Spaß, auch wenn ich aus unterschiedlichsten Gründen nicht so viel in diese Challenge investieren konnte, wie erhofft.

Für mich ist dieser Film, wie bereits erwähnt, nicht der stärkste der Trilogie, aber eben auch nicht der schwächste. Wenn ich eine Reihenfolge nennen müsste, dann würde sie vermutlich „Batman Begins“, „The Dark Knight Rises“ und dann „The Dark Knight“ lauten, dann wäre eine stetige Steigerung vorhanden. Alles nur Konjunktive. Die „The Dark Knight“-Trilogie ist für lange Zeit ein sehr düsteres und beeindruckendes Abenteuer, das unfassbar gut inszeniert wurde.

Wenn man in die Vergangenheit schaut und herausragende Reihen nennen müsste, dann behaupte ich mit Fug und Recht, dass neben „Der Herr der Ringe“, „Der Hobbit“ oder „Star Wars“ auch die „The Dark Knight“-Trilogie genannt werden muss.

Zum Abschluss gibt es zwar kein Hightlight-Siegel, aber dennoch eine klare Empfehlung.
Danke, Christopher Nolan, für ein Stückchen beeindruckender und nachhaltiger Filmkunst.

Meine Wertung:
Spannung: 9,5 von 10
Action: 8,0 von 10
Story: 9,0 von 10
Länge: 8,5 von 10
Gefühl/Emotionen: 8,5 von 10
Authentizität: 8,5 von 10
Musik: 10 von 10
GESAMT: 8,9

Reihenfolge:
1. Batman Begins
2. The Dark Knight
3. The Dark Knight Rises

Taboo (Staffel 1)

Titel: Taboo (Season 1)
Idee: Steven Knight / Tom Hardy / Chips Hardy
Genre: Drama
Titellied: Max Richter
Dauer: 8 Folgen à ca. 58 Minuten
Erscheinungsjahr: UK: 2017 / Deutschland: 2017
Altersfreigabe: FSK 16

„London 1814: Der Einzelgänger James Keziah Delaney kehrt in seine Heimat London zurück. Nach zehn Jahren in Afrika wurde er sogar für tot erklärt. Nun plant er, endlich das Erbe seines Vaters – ein Schifffahrtsunternehmen – anzutreten und sich so eine neue Existenz aufzubauen. Dieses Erbe erweist sich aber als höchst schwierig – es lauern Feinde mit tödlicher Agenda an jeder Ecke. James muss sich seinen Weg durch die ihm feindlich gesinnte Londoner Gesellschaft bahnen, legt sich mit der Krone an und ist gezwungen, seinen eigenen Kopf zu retten. Umgebungen von Verschwörungen, Mord und Betrug entfaltet sich obendrein ein düsteres Familiengeheimnis – eine brandgefährliche Geschichte von Liebe und Verrat…“
(Rückentext der BluRay)

Als ich die deutsche Facebook-Seite von „Taboo“ mit „Gefällt mir“ markiert habe, hatte sie gerade wenige Hundert Follower. Obendrein hatte ich zu diesem Zeitpunkt nicht eine Minute einer Folge gesehen. Bis auf den Trailer hatte ich mir noch nichts dazu angeschaut, inzwischen habe ich alle Folgen gesehen. Ob ich nach der ersten Staffel von „Taboo“ weiterhin der deutschen Facebook-Seite folgen werde, erfahrt ihr hier in meiner Kritik.

Die Handlung dreht sich um James Keziah Delaney, der aus Afrika zurück nach London kehrt und nun sein Erbe antreten will. Einige Leute aus der Londoner-Gesellschaft haben allerdings etwas dagegen und wollen den ruppigen Heimkehrer lieber tot als lebendig sehen.
Alles Weitere sagt der Rückentext der BluRay auch schon aus. Tatsächlich erschließt sich dem Zuschauer die Handlung in der ersten Staffel nicht gänzlich. Das liegt vor allem an der Erzählweise. Fakt ist: Wir wissen, dass wir in London sind und auch im Jahr 1814, alles andere ist uns weitestgehend fremd. Auch die Aktionen und die Reaktionen von Figuren sind sehr undurchsichtig. Vor allem in Bezug auf James Keziah Delaney bleibt vieles im Verborgenen. Nur sehr langsam von Episode zu Episode entdecken wir die Leichen in den Kellern der Londoner-Gesellschaft.
Die Handlung schlüsselt sich also nicht von der ersten Minute auf. Das Publikum muss aufpassen, zuhören und etwas mitdenken, sonst endet es in einer kompletten Verwirrung und Ahnungslosigkeit.

„Taboo“ ist immer mal wieder spannend, allerdings reicht es oft nicht für mehr als gesteigertes Interesse. Es ist allerdings auch so, dass wenn man die einzelnen Folgen aufmerksam angeschaut hat, man schon ganz gerne wissen möchte, wie es weitergeht. Bei mir persönlich hat es nie dafür gereicht, dass ich mir zwei Folgen am Stück angeschaut habe.
Jede Folge animiert allerdings zum Weiterschauen und das habe ich am Ende auch getan.

Inzwischen ist es fast üblich, dass die einzelnen Staffeln bloß 8 Folgen à ca. 58 Minuten haben. In diesem Rahmen ist die Laufzeit absolut okay. Allerdings finde ich diesen Umstand äußerst schade, denn ich bin in einer Zeit aufgewachsen, in denen Serien mit einer Laufzeit von ca. 58 Minuten pro Folge und einer Episodenanzahl zwischen 15 und 25 absolut gängig gewesen ist. An heutigen Standards angepasst, scheinen 8 Folgen aber offensichtlich gut zu sein.

Die Figuren sind weitestgehend sehr breit aufgestellt und das ist nicht bloß auf die emotionale Ebene bezogen, sondern auch im Punkt der Glaubwürdigkeit bzw. Originalität.
Emotionstechnisch bekommt der Zuschauer von dem Hauptdarsteller Tom Hardy kein vielfältiges Bild geboten. Seine Figur untermalt den durchweg düsteren Ton, die negative Atmosphäre der kompletten Staffel. Trotz der Negativität von James Keziah Delaney gibt es fast keine sichtbaren Emotionen. Die ganze Geschichte ruht auf Tom Hardys Schultern und da sollte man meinen, dass besonders viel Wert auf die Gefühle und den Ausdruck gelegt werden. Seine Emotionspalette ist jedoch mehr als stark limitiert, mit ihm bekommt das Publikum ein dauer-grimmigen Charakter zu sehen, der sehr reserviert, zurückhaltend und doch auch sehr bedacht daherkommt. Seine Leistung ist im Rahmen der Handlung sehr glaubwürdig, doch bekommt man von ihm nur den immergleichen Ausdruck.
Die anderen Figuren warten da schon mit weitaus mehr Vielfalt auf.
Dort sind die Emotionen auch breiter aufgestellt. Neben Wut, Hass und Verachtung gibt es auch Mut, Zuversicht und Hoffnung. An dieser Stelle muss gesagt werden, dass die alles antreibenden Motive Hinterlist und Misstrauen sind und genau das ist es auch, was der Zuschauer mal unterschwellig, mal absolut bewusst, zu sehen bekommt.
Die stark limitierten Gefühle werden also bei den Nebendarstellern weitaus breiter.

Die Glaubwürdigkeit ist allerdings beim kompletten Cast absolut gegeben. Tom Hardy ist in dieser Serie grandios. Er verleiht seiner Figur eine unglaubliche Präsenz. Auch andere Darsteller wie Franka Potente, Michael Kelly, David Hayman oder Jessie Buckley sind in ihren Rollen herausragend. Das lässt sich wunderbar von jedem Charakter sagen. Sie haben alle ihre Schwächen, Eigenheiten oder andere Merkmale, die für diese oder jene Figur typisch sind. Nahezu alle haben etwas Hinterlistiges an sich und gleichzeitig gibt es immer wieder Szenen, in denen man die Figur zu kennen glaubt, um dann wieder überrascht oder enttäuscht zu werden.
Das Drehbuch gibt offensichtlich ungemein viel her und so ist in der einen Folge noch klar erkennbar Fisch – und in der nächsten dann schon Fleisch.
Kritikpunkte muss es aber auch geben: Tom Hardy spielt seine Figur zwar grandios und sein Wesen ist unglaublich füllend, aber eben auch statisch. Er bewegt sich atmosphärisch immer auf einem sehr düsteren Level. Sein Charakter ist zwar ebenso tief und hat einen besonders tiefgreifenden Hintergrund, allerdings sind Emotionen in seinem Repertoire nicht sehr weit verbreitet.
Für eine Hauptfigur passiert da allerdings eindeutig zu wenig.

Das Setting ist London im 19. Jahrhundert. Alles ist sehr schmutzig und heruntergekommen. Sowohl London, das schlammig, aber in wohlhabenden Gebieten durchaus auch glamourös ausschaut, als auch die Kleidung der Figuren waren stets vielfältig und einzigartig. Aufgrund des sozialen Standes waren Kostüme sauberer oder eben dreckiger. Darüber hinaus trugen Wohlhabende sehr aufwendige Gewänder, Bedienstete waren doch sehr einfach gekleidet.
Auch die Maskenbildner haben eine sehr gute Arbeit geleistet. Gesichtswunden beispielsweise verheilten von Folge zu Folge, aber nicht so, als sei eine Wunderheilung eingetreten. Dieser „Effekt“ sieht besonders wertig aus, da man die unterschiedlichen Stadien der Heilung sehr gut mitbekommt.

Musik war nur unterschwellig vorhanden. Das Intro ist sehr düster und leicht depressiv, ein sehr eindrucksvolles Stück. In den einzelnen Episoden gibt es bloß unterstützende Melodien, wie man es von einer Dramaserie erwartete. Diese waren nie besonders aufwendig oder blieben länger im Gedächtnis. Besonders stilvolle und atmosphärische klassische Stücke hätten dieser Serie besonders gut gestanden.

Meine Meinung:
Nun ja, ich folge weiterhin der deutschen Facebook-Seite von „Taboo“. Aber ganz klar: In dieser Serie muss noch besonders viel aufgelöst werden. Ich erinnere mich ein wenig an die erste Staffel von „Da Vinci’s Demons“, in der die Handlung zu Beginn ja auch sehr undurchsichtig gewesen ist und erst durch die nachfolgenden Staffeln die Geschichte aufgelöst wurde. Ähnliches verspreche ich mir von der zweiten oder vielleicht sogar dritten Staffel dieser Serie.

An allem kann noch etwas gedreht und verändert werden und so gibt es für die erste Staffel entsprechende Punktabzüge. ABER: Die Geschichte und die Figuren haben extrem großes Potential. Tom Hardy in einer Serie zu sehen, hat mit Sicherheit Seltenheitswert und ist ein Must-See für alle, die auf Dramaserien stehen und auch nichts gegen den Schauplatz London 1814 haben.

Meine Wertung:
Story: 8,0 von 10
Spannung: 7,0 von 10
Länge: 6,0 von 10
Authentizität: 8,0 von 10
Emotionen: 7,5 von 10
Setting: 8,5 von 10
Musik: 5,0 von 10
GESAMT: 7,1

Warrior

IMG_2474Titel: Warrior
Genre: Sportler-Drama
Regie: Gavin O´Connor
Musik: Mark Isham
Produzenten: Greg O´Connor / Gavin O´Connor
Dauer: ca. 140 Minuten
Erscheinungsjahr: 2011
Altersfreigabe: FSK 16

„Verfolgt von der Vergangenheit kehrt Ex-Marine Tommy nach langer Zeit in seine Heimat zurück. Er bittet seinen Vater Paddy, einen ehemaligen Profiboxer, ihn für ‚Sparta‘, das große Mixed-Martial-Arts-Turnier, fit zu machen. Tommy war früher Ringer und räumt einen Gegner nach dem anderen mit Leichtigkeit aus dem Weg.
Dann jedoch stellt sich ausgerechnet Brendan, Tommys Bruder, dem Duo in den Weg. Brendan hat seit Jahren nicht gekämpft, sondern ist Lehrer und Familienvater, der das Preisgeld braucht, um seine Familie vor dem Ruin zu retten. Anfangs glaubt niemand an Brendan, doch nach den ersten gewonnenen Kämpfen wird er als der Underdog, der alles schaffen kann, gefeiert.

Eine unglaublich mitreißende Geschichte mit packenden Kämpfen nimmt ihren Lauf, als die beiden ungleichen Brüder unausweichlich auf den ultimativen Showdown zusteuern: Bruder gegen Bruder!“
(Rückentext der BluRay)

In einem Kampfsportturnier darf man keine Angst zeigen, auch nicht vor dem eigenen Bruder.

Die Story, die hinter „Warrior“ steckt ist zwar nicht komplex oder bedarf viel Konzentration, dafür ist sie aber sehr unterhaltsam, mitreißend und unglaublich spannend.
Zwei Brüder, die aus komplett unterschiedlichen Gründen an einem Kampfsportturnier teilnehmen. Der eine kämpft um das Wohl seiner Familie, der andere um seine Vergangenheit zu bewältigen, aber eines ist sicher: Beide brauchen das Preisgeld, denn nur der Sieger bekommt die Kohle.

Dazu kommt, dass die Kindheit der beiden ungleichen Brüder alles andere als schön gewesen ist und dies wird immer wieder thematisiert, insbesondere in Dialogen mit dem Vater.
In den Punkten Drama und Spannung wird in dem Film ganze Arbeit geleistet. Wirklich spannende Kämpfe wechseln sich mit Dialogen ab und treiben so die Story voran. Darüber hinaus werden immer im Wechsel die beiden Brüder betrachtet, was auch verdeutlicht, wie sich die Charaktere entwickeln. Die Beziehung zwischen ihnen und ihren Vater wird thematisiert und trägt maßgeblich zur Grundstimmung bei.

„Warrior“ hat mit über 2 Stunden Laufzeit viel zu bieten und glänzt auf ganzer Linie. Auch wenn 140 Minuten eine lange Zeit ist, wird dem Zuschauer nicht langweilig.

Die Gefühle kommen nicht zu kurz. In vielen Szenen bekommt der Zuschauer aus erster Hand mit, was die Figur bewegt und antreibt und welcher emotionale Hintergrund besteht. Es geht sogar so weit, dass man einen innerlichen Konflikt anhand des Gesichtsausdruckes erkennt und so erzählt ein Bild wieder mehr als tausend Worte.

Die Authentizität der Charaktere ist über jeden Zweifel erhaben. Das Publikum wird keine Probleme haben, sich in den Akteuren wiederzufinden, da sie alle sehr bodenständig sind und alltägliche Nöte und Sorgen haben. Es wird nichts übertrieben dargestellt oder aufgebauscht. Ob es Verlustängste sind oder das Gefühl der Einsamkeit, es wird relativ realistisch transportiert und macht es einem umso leichter, sich emphatisch zu zeigen.

Die Musik ist unauffällig, aber wenn man auf sie achtet, bekommt man mit, dass viel Abwechslung drin steckt. Von modernen Klängen bis zu wahren Klassikern wird viel geboten und rundet den ganzen Film ab. In den Momenten in denen sie auffällt, drängt sie sich nicht in den Vordergrund und bleibt damit auf einem Level, auf dem sie entspannt und das Augenmerk auf die Geschichte richtet. Sie untermalt Situationen und unterhält, teilweise, mit Ohrwurmqualität.

Die Kameraführung ist auf eine Art und Weise total typisch für Sportler-Dramen, es schwappt immer ein Feeling von den ersten beiden Rocky-Teilen mit. Leicht verkrisselte Bilder sind deswegen nicht ungewöhnlich und tragen maßgeblich zur Unterhaltung, Charme und Stimmung bei.
„Warrior“ kommt ohne Detailaufnahmen aus, die braucht er auch nicht. In einigen Szenen erkennt der Zuschauer klar, wie sich die Figuren gegenüber stehen. Mit Barrieren, Entfernungen und Licht wird gekonnt eine Stimmung erzeugt und untermauert, ob sich zwei Personen wohlgesonnen sind.
In den Kampfszenen ist eine leichte Unschärfe zu vernehmen, die aber nicht sehr ins Gewicht fällt und den Filmspaß nicht mindert.

Meine Meinung:
Es liegt wohl daran, dass ich seit jeher Filme wie „Mighty Ducks“ oder „Cool Runnings“ begeistert gesehen habe, dass mich auch dieser Film auf ganzer Linie entertaint hat.
„Warrior“ bietet für mich auf vielen Ebenen sehr viel Unterhaltung. Die Musik ist abwechslungsreich, mit modernen und klassischen Songs ausgestattet und ausgewogen.
Ich hatte wirklich keine Probleme mich in die Figuren hinein zu versetzen und konnte viele Dinge sehr einfach nachempfinden.

Die Kameraführung hat mich sehr stark an die „Rocky“-Filme erinnert, eine Reihe, die ich sehr gerne gesehen habe.
Die Story ist für mich leicht nachzuvollziehen und verständlich. Die dramatischen Elemente waren sehr klug eingebaut und gut umgesetzt und haben deswegen ihren Teil dazu beigetragen, dass mich der Film fesseln konnte.

Für Sportfans, insbesondere für solche, die Anhänger vom Wrestling oder MMA sind, sind zumindest die Kampfszenen sehr sehenswert. Aber auch auf den anderen Ebenen der Unterhaltung kommt man voll auf seine Kosten, so lebt der Film, meiner Meinung nach, von dem Konflikt der Brüder zueinander.
Mit „Warrior“ macht man nichts falsch an einem Filmabend.

Meine Wertung:
Story: 8,0 von 10
Drama: 7,5 von 10
Spannung: 8,5 von 10
Länge: 8,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 7,5 von 10
Authentizität: 8,5 von 10
Musik: 7,5 von 10
Kameraführung: 8,0 von 10
GESAMT: 7,9