Titel: Rain Man
Genre: Drama
Regie: Barry Levinson
Musik: Hans Zimmer
Produzenten: Mark Johnson
Dauer: ca. 128 Minuten
Erscheinungsjahr: 1988
Altersfreigabe: FSK 12
„Der windige Autohändler Charlie Babbitt (Tom Cruise) erfährt erst nach dem Tod seines Vaters von der Existenz seines autistischen Bruders Raymond (Dustin Hoffman). Um an dessen Erbe heranzukommen, nimmt er ihn mit auf eine Reise, die sein Leben verändern soll. Aber dann kommt alles anders! Mit seinem Verhalten – von der Weigerung zu fliegen, bis hin zu seiner Sucht nach TV-Quizshows – bringt Raymond den hitzköpfigen Charlie zunächst an die Grenzen seiner Geduld, um ihn schließlich ganz aus seiner egoistischen Welt herauszureißen. Was als unsentimentale Reise der Babbitt-Brüder beginnt, endet als ergreifendes und tiefgründiges Abenteuer, über zwei völlig gegensätzliche Menschen, die plötzlich zueinander finden.“
(Rückentext der DVD)
Der letzte Film meiner S-E-P-T-E-M-B-E-R-Challenge ist „Rain Man“ aus dem Jahr 1988. Zum Schluss greife ich also noch einmal in die Nostalgiekiste.
Die Handlung wird ziemlich gut von dem Rückentext der DVD zusammengefasst. Was mir jedoch absolut missfällt, ist der Abschnitt, in dem dieser Film als „ergreifendes und tiefgründiges Abenteuer“ verklärt wird.
Die Geschichte fing gut an und nahm ihren unglaublich schlechten Lauf, als sich Charlie dazu entschied, seinen Bruder das Geld aus der Tasche zu ziehen. Von Anfang an verfolgte Charlie dabei ausschließlich egoistische Ziele. Die Vormundschaft für seinen autistischen Bruder war dabei nur der erste Schritt. Als er jedoch feststellt, dass Raymond besondere Fähigkeiten besitzt, will er sie gleich in Las Vegas nutzen um noch mehr Geld daraus zu machen. Auch die Umsetzung, dass die beiden Brüder „plötzlich zueinander finden“ wird mit einer lapidaren und halbgaren Szene aufgelöst. Das ist ein klassischer Fall von Potential verschwendet.
Spannungstechnisch und auch auf der emotionalen Ebene bekommt der Zuschauer recht wenig geboten. Das liegt vor allem an der Tatsache, dass die Handlung schwach inszeniert, das Schauspiel von Tom Cruise unglaubwürdig und das Erzähltempo viel zu behäbig ist. Die darstellerische Leistung von Dustin Hoffman hingegen ist auf einem hohem Niveau, für die er zu recht auch einen Oscar® bekommen hat.
Sonnendurchflutete Bilder dominieren die Kameraarbeit. Gleichzeitig schafft es Hans Zimmer, den Score so zu komponieren, dass man immer das Gefühl hat, ein Song von Toto oder einer anderen Band aus der Zeit würde gerade beginnen. Mir persönlich haben die Kulissen und auch der Score sehr gut gefallen, da sie wunderbar zueinander gepasst haben und dem Streifen eine besondere Atmosphäre verliehen haben.
Mit 128 Minuten ist der Film allerdings mehr als nur auserzählt. Dazu kommt, dass die sehr schwache deutsche Synchronisation das Sehvergnügen zusätzlich deutlich gemindert hat.
Meine Meinung:
Die diesjährige S-E-P-T-E-M-B-E-R-Challenge wurde mehr und mehr zu einer Challenge der Oscar®-prämierten Filme. Ich musste feststellen, dass die meisten Gewinnerfilme schlicht und ergreifend stark überbewertet sind.
Ich habe jetzt „Rain Man“ zum zweiten Mal gesehen. Beim ersten Schauen hatte ich noch ein Gefühl von: „Ok, der Film muss jetzt gemocht werden, weil es ein Klassiker ist.“ Heute sehe ich das komplett anders und muss auch zugeben, dass es durchaus bessere Filme gibt.
Aus vielen Gründen ziehe ich gerechtfertigt Punkte ab.
Meine Wertung:
Spannung: 4,5 von 10
Story: 7,5 von 10
Emotionen: 5,5 von 10
Länge: 4,0 von 10
Setting: 7,5 von 10
GESAMT: 5,8