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Iron Man 3

Titel: Iron Man 3
Genre: Action / Science-Fiction / Comicverfilmung
Regie: Shane Black
Musik: Brian Tyler
Produzenten: Kevin Feige
Dauer: ca. 125 Minuten
Erscheinungsjahr: 2013
Altersfreigabe: FSK 12

„Er ist exzentrisch, genial, scharfzüngig – doch nicht unbesiegbar. Das muss Tony Stark alias Iron Man erkennen, als er sich einem Gegner gegenübersieht, der keine Grenzen kennt. Nachdem dieser ihm all das, was Stark am Herzen liegt, genommen hat, begibt sich der geschlagene Held auf die leidvolle Suche, den zu finden, der dafür verantwortlich ist – eine Reise, die seinen Mut und seine Standhaftigkeit auf eine harte Probe stellen wird. Mit dem Rücken zur Wand stehend kann sich Stark nur noch auf seine eigenen Instrumente, seinen Scharfsinn und seine Instinkte verlassen, um jene zu schützten, die ihm am wichtigsten sind. Während er sich langsam wieder zu alter Form zurückkämpft, findet Stark die Antwort auf die Frage, die ihn insgeheim schon lange verfolgt: Macht der Mann den Anzug oder macht der Anzug den Mann?“
(Rückentext der DVD)

Sowohl in den Fortsetzungsmonat als auch zu meiner Challenge um das Marvel Cinemativ Universe passt „Iron Man 3“. Und damit habe ich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.
Hier bekommt ihr meine Kritik zu diesem Streifen.

Nachdem die ersten beiden Filme von Jon Favreau inszeniert wurden, haben wir mit Shane Black den gleichen Regisseur, der auch „The Nice Guys“ gedreht hat. Rückblickend betrachtet erkennt man seine klare Handschrift.

Das Storytelling und die Charakterinszenierung wurden im Gegensatz zu den beiden Vorgängern runderneuert. Die Handlung wird in einer großen Rückblende erzählt und dabei immer wieder mit Erklärungen von Tony Stark aus dem Off kommentiert. Das ist insgesamt das erste Mal, dass wir so etwas im MCU erleben und ist an dieser Stelle eine wahre Bereicherung. Für die folgenden Filme wünsche ich mir aber dieses Mittel nicht, da es auch zur Handlung und Charakterentwicklung passen muss. In diesem Fall passt der Off-Kommentar sehr gut und bereitet wahre Freude.

Auch sonst bewegen wir uns nach wie vor in einem sehr chronologischen Rahmen, allerdings auch mit einem großen Zeitsprung, der aber keine Verwirrung oder Unklarheit stiftet. Es geht insgesamt sehr abwechslungsreich zu und handlungstechnisch erleben wir an dieser Stelle viel mehr, als es noch bei „Iron Man“ oder „Iron Man 2“ der Fall gewesen ist.
Auch wird Bezug auf die Ereignisse in New York und den Einsatz der „Avengers“ genommen und diese werden erläutert. Die Erzählweise bietet sowohl genügend Platz für neue Charaktere, als auch die Möglichkeit, die alten und bekannten Figuren sich entwickeln zu lassen. Am Beispiel von Tony Stark erleben wir zwar keinen komplett neuen Charakter, aber eine Figur, die sich logisch und auch folgerichtig weiterentwickelt hat. Auch mit der Einführung der neuen Antagonisten macht man hier einiges richtig, aber ebenso genau so viel falsch. Wieder hat man jemanden, der von der Kernkompetenz her ähnlich gestrickt ist wie Iron Man, der nur nicht begünstigt wurde oder so viel Glück hatte wie Tony Stark. Aldrich Killian ist, ähnlich wie Tony, ein Wissenschaftler, der Stark Industries eine Beteiligung am neuesten Projekt anbietet. Diese wird allerdings aufgrund von Bedenken, dass das hergestellte Mittel auch als Waffe einsetzbar ist, ausgeschlagen. Mit dem Mandarin bekommt der Zuschauer zusätzlich eine unberechenbare Figur geliefert, die die Welt mit Terroranschlägen in Angst versetzt.
Hier zeigt das MCU seine Variabilität und stellt sich auch gleich schön breit auf, denn mit Iron Man und Iron Patriot (in „Iron Man 2“ noch War Machine genannt) gibt es im Prinzip nicht nur einen, sondern gleich zwei „Anzug“-Träger.

„Iron Man 3“ hat sich auch in Bezug auf die Spannung geändert. Die Änderung besteht nicht nur darin, Tony Stark menschlicher und verletzlicher werden zu lassen, sondern auch in einem ausgewogeneren Mix aus Action- und Charakterszenen. Das ist gut gelungen, denn der Zuschauer erlebt dadurch einen philosophischen Ansatz über Recht und Unrecht, bekommt aber auch einen wesentlich selbstkritischeren Tony vor die Nase gesetzt.
In Bezug auf die Action lässt sich sagen, dass in der Mehrheit aller aufregenden Szenen ein gutes Maß behalten wurde, d.h. aufregende Szenen sind nicht zu dominant oder zu unglaubwürdig gewesen. Wie gesagt, in der Mehrheit. Zu stark unrealistische Actionszenen mit ausschweifenden Kämpfen und unglaubwürdigem Verlauf gibt es allerdings leider auch.
Ansonsten sind Explosionssequenzen und ähnliches technisch gut gemacht und bieten an dieser Stelle astreines Popcorn-Kino für Zuhause.

Die Emotionen bekommen mehr Platz in diesem Streifen und das gefällt zumindest mir sehr gut. Auch aufgrund der Tatsache, dass Tony posttraumatische Stresssymptome aus der Zeit in New York aufweist, wird hier dem Zuschauer ein emotional breiteres Bild geboten. Die offene Gefühlslage macht auch vor den Antagonisten kein Halt und lässt daher Aktionen und entsprechende Reaktionen auf einem emotionalen Sockel ruhen.

Das Setting hat einiges anzubieten. Sowohl Kostüme als auch Schauplätze sind vielfältig und stilecht. Die unterschiedlichsten Anzüge von Iron Man sind unglaublich kreativ und bieten besonders für Cineasten ein besonderes Vergnügen.
Die Schauplätze sind abwechslungsreich. Vom Stark Tower, dem Anwesen von Tony und seinem Keller, Hobbyraum und Tiefgarage in einem, bis hin zu Außenaufnahmen im Hafen oder im Flugzeug bekommt man viele Kulissen geboten. Mal sind diese zweckdienlich, mal aufwendig in Szene gesetzt. Die meiste Zeit ist die visuelle Arbeit abgestimmt und bietet ein wertiges Bild.

Die musikalische Untermalung hat sich ebenso verändert. Im dritten Teil ist sie poppiger, aktiver und dient nicht nur der Unterstützung. Vielmehr ist sie ein Stilmittel, das sich seinen Weg in den Vordergrund immer wieder gezielt sucht. Das Setting macht den Filmspaß maßgeblich aus.

Meine Meinung:
Mit „Iron Man 3“ habe ich nicht nur eine Fortsetzung geschaut, sondern auch gleich meine MCU-Challenge vorangetrieben. Abschließend muss ich sagen, dass dieser Teil der wohl beste Film aus der Iron-Man-Reihe ist, das liegt vermutlich daran, dass man mit Shane Black neue Ideen ins MCU geholt und mehr gewagt hat.

Ich hatte meine Freude mit diesem Film, nicht nur weil er kurzweiligen Filmspaß geboten hat, sondern man auch wunderbare Charakterentwicklung zeigt und so nicht im MCU stagniert.
Logische Schlussfolgerung ist, dass in allen Bereichen Punkte gut gemacht werden konnten.

Meine Wertung:
Spannung: 7,5 von 10
Action: 7,5 von 10
Story: 7,0 von 10
Länge: 8,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 7,5 von 10
Authentizität: 8,0 von 10
Musik: 8,0 von 10
Setting: 8,0 von 10
GESAMT: 7,7

Reihenfolge:
1. Iron Man
2. Iron Man 2
3. Iron Man 3

Marvel Cinematic Universe:
1. Iron Man
2. Der unglaubliche Hulk
3. Iron Man 2
4. Thor
5. Captain America – The First Avenger
6. Marvel’s The Avengers
7. Iron Man 3
8. Thor – The Dark Kingdom
9. The Return of the First Avenger
10. Guardians of the Galaxy
11. Avengers: Age of Ultron
12. Ant-Man
13. The First Avenger: Civil War