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Pirates of the Caribbean – Am Ende der Welt

Titel: Pirates of the Caribbean – Am Ende der Welt (engl. „Pirates of the Caribbean: At World´s End“)
Genre: Abenteuer / Fantasy
Regie: Gore Verbinski
Musik: Hans Zimmer
Produzenten: Jerry Bruckheimer
Dauer: ca. 162 Minuten
Erscheinungsjahr: 2007
Altersfreigabe: FSK 12

„Wieder einmal stechen Elizabeth Swann (Keira Knightley) und Will Turner (Orlando Bloom) in See, um in einem verzweifelten Versuch Captain Jacks (Johnny Depp) Seele zu retten. Diesmal müssen sie dafür jedoch ein Bündnis mit ihrem einstigen Widersacher, dem verschlagenen Barbossa (Geoffrey Rush) eingehen. Währenddessen treibt Davy Jones (Bill Nighy) mit seinem Geisterschiff ‚Flying Dutchman‘ sein Unwesen auf den Weltmeeren. Immer mit der Gefahr des Verrats konfrontiert, schlagen sich Will und Elizabeth durch wilde Gewässer bis ins exotische Singapur, wo sich am Ende jeder für eine Seite entscheiden muss. Denn in der letzten gewaltigen Schlacht steht nicht nur das eigene Schicksal auf dem Spiel, sondern die Zukunft aller Piraten…“
(Rückentext der DVD)

Vor knapp zwei Jahren habe ich den zweiten Teil der „Fluch der Karibik“-Trilogie gesichtet und prognostiziert, dass ich zwei Jahre später mit Teil drei und vier fertig bin. Pustekuchen. Inzwischen sind zwei Jahre vergangen und die DVDs meines Schwagers liegen schon eine ganze Weile bei mir herum. Jetzt, wo er seine Filme langsam wiederhaben will, habe ich mir Teil drei angeschaut.

Nachdem die große Ernüchterung am Ende von Teil zwei vorhanden war, hatte ich große Hoffnungen in Teil drei. In meinen Erinnerungen war „Das Ende der Welt“ atmosphärischer und spannender als sein direkter Vorgänger. Ich bin froh, dass meine Erinnerungen nicht daneben lagen.

Die Handlung knüpft an seinem Vorgänger an und beginnt ohne große Einführung der Figuren, Vorwissen wird also erwartet. Und auch sonst geht es von der ersten Minute an sehr dynamisch und spannend los. Und genau hier ist der Punkt, den dieser Teil seinem Vorgänger voraus hat: „Am Ende der Welt“ hat es nicht verpasst, seine Zuschauer am Anfang mitzunehmen. Auch sonst funktioniert die chronologisch und stringent erzählte Story um die Rettung Jack Sparrows und einen großen Showdown aller Beteiligten. Dabei fällt es so gut wie gar nicht auf, dass es keine größeren Wendungen oder Überraschungen gibt.

Spannungstechnisch haut dieser Teil auch voll rein. Bis auf eine kleine Phase in der Mitte des Films fesselt er, sowohl durch die Erzählweise als auch durch die Inszenierung. Man merkt direkt, dass sich die Spannung die ganze Zeit über aufbaut und dabei keine zwischenzeitlichen Entspannungen sucht. Lediglich dieses Spannungs-Plateau, das sich in der Mitte befindet, wurde mitgenommen und sorgt dabei für ein Halten des Niveaus. Negativ fällt hier jedoch die Laufzeit auf, denn mit 162 Minuten streckt sich nicht nur das Geschehen, sondern auch der Aufbau der Spannung, die sich aber besonders in der letzten halben Stunde unentwegt entlädt.

In das Gesamtbild fügen sich die Figuren nahtlos ein. Johnny Depp spielt seine Rolle des Jack Sparrows gewohnt drüber und Orlando Bloom und Keira Knightley versuchen durch die deutlich erhöhte Screentime auch etwas vom Kuchen abzubekommen. Dadurch mutiert das Ganze nicht zu einer Jack-Sparrow-Gedächtnis-Gala, sondern wird viel mehr von vielen Schultern gleichzeitig getragen, wodurch es auch Platz für die Nebendarsteller gibt. Und auch sonst entdeckt der Zuschauer einige interessante Charaktere, die sich abseits der „großen drei“ (Bloom, Knightley und Depp) bewegen. So erleben wir Chow Yun-Fat und Rolling-Stones-Gitarrist Keith Richards als Piraten, die beide auf ihre Weise der Handlung und der Atmosphäre einen speziellen Drall mitgeben. Ein großer Negativpunkt an dieser Stelle: Emotionen werden insgesamt nur sehr, sehr klein geschrieben. Die wenigen Momente, in denen gefühlstechnisch mehr geht, sind rar und kurz gesät.

Das Setting wiederrum ist passend. Und überhaupt kann man „Pirates of the Caribbean – Am Ende der Welt“ von technischer Seite aus keine Vorwürfe machen. Das Szenenbild ist stets stimmig und fängt die ganze Thematik wunderbar ein. Wir befinden uns in einem Piraten-Setting, die Schiffe, die Interaktionen und auch die Effekte sind ganz darauf ausgelegt. Es gibt Seeschlachten, Kanonenkugeln, die durch die Luft fliegen, einen Strudel und Kämpfe mit einem Säbel. Es wehen Piratenflaggen und es fliegen Dreispitze. Das Make-Up, die Kostüme und auch die Musik passen perfekt zu diesem Film. Hier gibt es wirklich nichts Negatives zu erwähnen.

Meine Meinung:
Der dritte Teil der „Fluch der Karibik“-Reihe musste einiges wieder gut machen und das hat er auch geschafft. Nach einem enttäuschenden zweiten Teil hatte ich dieses Mal das Gefühl, dass die Geschichte auf einen Punkt gebracht wurde, von dem es eigentlich nicht mehr weitergehen muss. Inzwischen wissen wir aber, dass es bereits Teil vier und fünf gibt.

Ich hatte die meiste Zeit meinen Spaß, jedoch fiel es mir schwer, im Mittelteil dran zu bleiben. Dem Streifen hätten also gut und gerne 20 bis 30 Minuten weniger nicht geschadet. Unterm Strich bin ich aber wirklich zufrieden und froh, dass ich diese Trilogie abgeschlossen habe. Für alle, die ohnehin Fan der Reihe sind und auch für all diejenigen, die Piratenfilme oder Filme mit Johnny Depp oder Orlando Bloom (oder sogar mit beiden zusammen) mögen, ist dieser Film auf jeden Fall ein „must see“, ebenso für Blockbuster-Fans. Alle anderen werden aber auch ihren Spaß finden und diese Reihe zu schätzen wissen.

Meine Wertung:
Spannung: 7,5 von 10
Action: 8,5 von 10
Story: 7,0 von 10
Länge: 4,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 4,0 von 10
Authentizität: 6,0 von 10
Musik: 9,0 von 10
Setting: 10 von 10
GESAMT: 7,0

Reihenfolge:
1. Fluch der Karibik
2. Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2
3. Pirates of the Caribbean – Am Ende der Welt
4. Pirates of the Caribbean – Fremde Gezeiten

Avengers: Age of Ultron

Titel: Avengers: Age of Ultron
Genre: Comicverfilmung / Action / Science-Fiction
Regie: Joss Whedon
Musik: Brian Tyler / Danny Elfman
Produzenten: Kevin Feige
Dauer: ca. 135 Minuten
Erscheinungsjahr: 2015
Altersfreigabe: FSK 12

„Als Iron Man Tony Stark (Robert Downey Jr.) ein stillgelegtes Friedensprogramm reaktiviert, gerät die Situation plötzlich außer Kontrolle und die Avengers müssen sich erneut verbünden, um die Erde vor ihrer Zerstörung durch den scheinbar übermächtigen Ultron zu bewahren.“
(Rückentext der DVD)

Dieses Mal geht es weiter mit dem Marvel Cinematic Universe. Heute: „Avengers: Age of Ultron“

Inzwischen sollte jeder wissen, dass ich dem MCU sehr skeptisch gegenüberstehe. Es ist ja nicht so, dass ich von der stringenten Erzählweise des Gesamtkunstwerks „MCU“ nicht begeistert wäre und dass ich mir nicht eine solche Geduld und einen solchen Aufbau von Warner und seinem DCEU wünschen würde, aber was nicht ist, soll wohl nicht sein.

Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht, wo ich anfangen soll, denn im Prinzip habe ich nichts so richtig auszusetzen. „Avengers: Age of Ultron“ macht nicht alles richtig, aber macht auch nicht sehr viel falsch. Aber ich versuche, ihn doch etwas genauer zu betrachten, damit ich dazu am Ende etwas sagen kann.
Wenn ich mir bisher das MCU anschaue, dann muss ich schon sagen, dass die Anzahl der mittelmäßigen Filme viel zu hoch ist. „Der unglaubliche Hulk“, die Iron-Man-Trilogie, Captain America, Thor und „Guardians of the Galaxy“ sind im Prinzip die Vorgeschichten vom zweiten Aufeinandertreffen der Superhelden aus dem Hause Marvel, jedoch erinnere ich mich rückwirkend nur an einen oder maximal zwei Filme, die mich wirklich gut unterhalten haben. Insofern ist „Avengers: Age of Ultron“ eine kleine Überraschung gewesen, da ich wieder nur Mittelmäßiges erwartet habe.

Die Handlung ist zwar denkbar einfach und auch nur auf fehlendes kommunikatives Handeln der Protagonisten gestützt, allen voran von Iron Man Tony Stark, jedoch lässt sich da jetzt nichts mehr dran ändern. Unterm Strich bleibt handlungstechnisch jedoch ein bitterer Nachgeschmack übrig.
Narrativ erhalten wir den Einheitsbrei, den man bereits kennt. Es gibt fast keine Überraschungen und die Handlung ist weitestgehend vorhersehbar. Was „Age of Ultron“ von all den anderen MCU-Filmen unterscheidet, ist dabei so einfach wie logisch: der Bösewicht.

Der Rückentext verrät es schon, aber Ultron ist eigentlich ein missglücktes Projekt von Tony Stark, das nun anfängt, die Menschheit zu bedrohen. In gewohnter Superhelden-Manier schreiten die Avengers ein, um eine Katastrophe zu verhindern. Meines Erachtens gibt es da drei ganz konkrete Punkte, die „Age of Ultron“ von den anderen Filmen abhebt:
1. Ultron:
Eine künstliche Intelligenz, geschaffen von Iron Man. Das Projekt wendet sich gegen seinen Entwickler und beschreitet damit komplett neue Wege im MCU.
2. Die Handlung:
Ja, richtig gelesen. Ich spreche von der Handlung. Weiter oben sage ich zwar, dass man den gewohnten Einheitsbrei bekommt, aber das muss ja nicht immer schlecht sein. Viel mehr erfährt man in „Age of Ultron“ zum ersten Mal etwas über Hawkeye und Black Widow. Dabei fühlt sich der komplette Film nicht so an, als wäre er tatsächlich ein Avengers-Abenteuer, sondern als wäre er ein Einzelfilm der beiden Helden. Jeremy Renner und Scarlett Johansson zeigen, was so alles in ihren Figuren steckt und schlagen dabei erstaunlich ruhige Töne an, die dem Ganzen einen Drall geben und so das MCU – für den Moment – auf eine neue Stufen heben. Die Handlung bekommt aber nicht nur durch die beiden Avengers-Mitglieder mehr Tiefe, sondern vor allem auch durch Ultron. Wären wir in einem DCEU-Film, wären die Wörter: „Kniet nieder Götter.“, mit an Sicherheit angrenzender Wahrscheinlichkeit gefallen. So aber wurden philosophische Fragen aufgeworfen, bei denen man sich selbst auch fragt, wer über Recht und Unrecht entscheidet. Vor allem: Sind Superhelden nicht auch eine Bedrohung für die Menschheit? Unter gewissen Vorzeichen und Voraussetzungen muss man diese Frage bejahen.
3. Das Feeling:
Aus der Welt des Fußballs kennen wir den Spruch „Ich hatte vom Feeling her ein gutes Gefühl“ (Andreas Möller). Was hat es mit den Avengers zu tun?
Das lässt sich nicht ganz einfach, aber doch hoffentlich eindeutig erklären.
Im Jahr 2000 kam Bryan Singers „X-Men“ in die Kinos. Er zeigte damit erstmalig, wie unglaublich vielseitig eine Comicverfilmung sein kann. „Avengers: Age of Ultron“ ist zumindest auf den Spuren von „X-Men“, auch wenn er nie an die Qualität oder den Unterhaltungswert herankommt.

Die Figuren passen zum Geschehen. Ein bisschen weniger Iron Man und dafür ein bisschen mehr Hawkeye und ich werde noch ein richtiger Fan. Glaubwürdigkeit und Tiefe sind weitestgehend vorhanden, auch wenn die Geschichte narrativ und inhaltlich einfach strukturiert und vorhersehbar ist.

Die Länge beträgt ca. 135 Minuten, die sich erstaunlich kurz anfühlen, in denen sich Charakterszenen und Actionsequenzen den Film gerecht teilen. Visuell wurde in vielen Szenen mit CGI nachgeholfen, wodurch die Actionszenen teilweise noch aufgeblähter wirken.
Spannung resultiert vor allem aus dem guten Mix und der Abwechslung, aber auch aus besonders aufregenden Szenen, in denen es nicht nur zur Sache geht, sondern die den Film auch inhaltlich voranbringen. Aufgrund seiner starken Vorhersehbarkeit stellt sich nie ein richtiges Gefesseltsein ein. Grundsätzlich beinhaltet „Avengers: Age of Ultron“ verhältnismäßig wenig Actionsequenzen, welche allerdings meist gut und spektakulär inszeniert wurden.

Die Emotionen habe ich teilweise auch schon weiter oben beschrieben. Hawkeye und Black Widow bekommen eine tiefere Beleuchtung, die auch – oder vor allem – auf der emotionalen Ebene sehr gut funktioniert. Nicht zu vergessen Ultron, der, obwohl er eine künstliche Intelligenz ist, scheinbar auch über Selbstreflektion verfügt. Die anderen Figuren bleiben jedoch typisch im MCU-Schema.

Meine Meinung:
Nach bereits so vielen Filmen, die zum MCU gehören, fange ich langsam an, zu ermüden. Es werden einfach immer mehr Filme in immer kürzeren Abständen herausgebracht. Es fällt mir schwer, den Überblick zu behalten. Inzwischen sitze ich schon mit dem Handy in der Hand und recherchiere nebenbei, wo ich mich im Handlungsstrang befinde.

Mit Überraschungen und hochtrabender Spannung kann allerdings „Age of Ultron“ nicht punkten. Schlussendlich ist er allerdings einer der besseren MCU-Filme, auch wenn man seine Schwächen nicht von der Hand weisen kann.

Meine Wertung:
Spannung: 7,0 von 10
Action: 8,5 von 10
Story: 7,0 von 10
Länge: 8,5 von 10
Gefühl/Emotionen: 7,0 von 10
Authentizität: 8,0 von 10
Musik: 6,5 von 10
Setting: 7,5 von 10
GESAMT: 7,5

Reihenfolge:
1. Marvel’s The Avengers
2. Avengers: Age of Ultron

Marvel Cinematic Universe:
1. Iron Man
2. Der unglaubliche Hulk
3. Iron Man 2
4. Thor
5. Captain America: The First Avenger
6. Marvel’s The Avengers
7. Iron Man 3
8. Thor – The Dark Kingdom
9. The Return of the First Avenger
10. Guardians of the Galaxy
11. Avengers: Age of Ultron
12. Ant-Man
13. The First Avenger: Civil War

Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2

Titel: Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2 (engl. „Pirates of the Caribbean: Dead Man´s Chest“)
Genre: Abenteuer / Fantasy
Regie: Gore Verbinski
Musik: Hans Zimmer
Produzenten: Jerry Bruckheimer
Dauer: ca. 145 Minuten
Erscheinungsjahr: 2006
Altersfreigabe: FSK 12

„Davy Jones, der mysteriöse Captain des ‚Flying Dutchman’ hat noch eine Rechnung mit Jack Sparrow offen – doch der hat zunächst ganz andere Probleme: Ein Kannibalenstamm möchte ihn am liebsten auffressen! Auch Will Turner und seine stürmische Verlobte Elizabeth sind hinter Jack her – und alle machen sich auf die abenteuerliche Suche nach der geheimnisumwitterten ‚Truhe des Todes’. Die wilde Jagd führt sie kreuz und quer durch die Karibik – furiose Säbelgefechte und Voodoozauber inbegriffen!“
(Rückentext der DVD)

Ich habe mir vor ganz langer Zeit von meinem Schwager die „Fluch der Karibik“-Reihe ausgeliehen. Vor circa einem Jahr habe ich mir den ersten Teil angeschaut, nun kam Teil 2 dran. Ich bin dann also hoffentlich in drei Jahren fertig. Die ersten drei Filme habe ich bereits alle schon einmal gesehen und wollte sie nun noch einmal schauen.

Die Handlung ist chronologisch und ohne großartige Kniffe erzählt. Wie auch im ersten Teil dreht sich alles um Captain Jack Sparrow, Will Turner und Elizabeth, die wieder in irgendeiner Form ein Abenteuer erleben. Ich muss vorwegnehmen, dass dieser Film bei weitem nicht so viel richtig macht wie sein Vorgänger.
Die ersten 40-50 Minuten sind verzichtbar. Das liegt aber auch daran, dass die Handlung in dieser Zeit einfach nichtssagend ist. Man kann sehr gut irgendetwas Nützliches im Haushalt erledigen, ohne dass man Angst haben muss, etwas zu verpassen.
Um es auf den Punkt zu bringen: 90 statt 145 Minuten Laufzeit wären auch absolut ausreichend gewesen.
Die Story handelt im Wesentlichen davon, dass Jack Sparrow die „Truhe des Todes“ sucht und zwischenzeitlich bei einem karibischen Kannibalenstamm auf dem Thron landet. Wie er dahin gekommen ist und warum ausgerechnet dieser Stamm ihn so anhimmelt, bleibt im Grund offen und wird nicht geklärt. Auch Will Turner und Elizabeth werden in die Handlung eingeflochten, sodass Jack und die anderen zwei aus den unterschiedlichsten Motiven gemeinsame Sache machen können.

Die Figuren sind im Vergleich zum Vorgänger auch weniger facettenreich, weniger flexibel in der Spielweise und daher auch bei weitem nicht so glaubwürdig. Das ärgert mich wirklich sehr, vor allem hatte ich den Streifen besser in Erinnerung.

Spannungstechnisch verhält es sich ähnlich, wie mit der Handlung. In der ersten Stunde kommt nicht so richtig etwas zusammen und ab dann wird man auch nicht so richtig überzeugt. Zu wenig wird dafür getan, dass sich der Streifen entfalten kann. Der Zuschauer wird nicht so gut abgeholte, wie es noch im Vorgänger der Fall gewesen ist. Zumindest reichen gute Effekte und choreografierte Abenteuerszenen nicht aus.
Auch sonst geht von der Handlung oder der Erzählweise keine Spannung aus.

Die Figuren sind, wie bereits erwähnt, viel zu statisch, als dass sie irgendetwas Positives beitragen könnten. Sie sind auch nicht glaubwürdig. Am Beispiel von Johnny Depp lässt sich sagen, dass seine „typische“ Jack-Sparrow-Art hier erstmalig anfängt zu nerven. Eine Mischung aus Overacting und Parodie auf einen Piraten. Auch die anderen Charaktere machen im Wesentlichen nichts besser und der Einzige, der überzeugt, ist weitestgehend computeranimiert.

Musik und Setting sind die einzigen beiden Kategorien, in denen dieser Film überzeugen konnte. Die Musik ist von Hans Zimmer wunderbar komponiert und arrangiert. Ein Negativpunkt gibt es allerdings: Sie will, unberechtigterweise, in den Vordergrund und gefühlt immer mehr beweisen, als sie tatsächlich geben kann. Das Setting und die Kulissen sind einfach überzeugend. Das Design der Piratenschiffe, Kostüme und Kamerafahrten haben einfach super gepasst und fangen das Thema perfekt ein. Das Abenteuerfeeling, das ich noch im ersten Teil hatte und bewunderte, fehlte mir aber fast gänzlich. Der Film glich einem Actionspektakel, das mit tollen Kampfszenen daherkam, aber für mich nicht einmal ansatzweise mit dem ersten Teil zu vergleichbar ist. „Priates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2“ hat daher einen faden Beigeschmack und schafft es nicht zu überzeugen.

Meine Meinung:
So traurig und hart es klingt, aber „Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2“ war reinste Zeitverschwendung. Mich haben die Figuren nicht überzeugt, die Handlung nicht abgeholt und es wurde auch keine Spannung aufgebaut. Technisch war er nett anzusehen und auch die Effekte haben Spaß gebracht, aber selbst das schlechteste Popcorn-Kino kann mich mehr und besser unterhalten als dieser Streifen.

Es gibt also gehörigen Punktabzug. Da kann man nur hoffen, dass der dritte Teil besser wird. Zumindest habe ich ihn aufregend in Erinnerung. Hoffentlich täusche ich mich da nicht.

Meine Wertung:
Abenteuer: 5,0 von 10
Spannung: 3,0 von 10
Länge: 3,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 4,0 von 10
Authentizität: 4,0 von 10
Musik: 9,0 von 10
Setting: 9,0 von 10
GESAMT: 5,3

Reihenfolge:
1. Fluch der Karibik
2. Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2
3. Pirates of the Caribbean – Am Ende der Welt
4. Pirates of the Caribbean – Fremde Gezeiten

Thor – The Dark Kingdom

Titel: Thor – The Dark Kingdom (engl.: „Thor – The Dark World“)
Genre: Comicverfilmung / Action / Science-Fiction
Regie: Alan Taylor
Musik: Brian Tylor
Produzenten: Kevin Feige
Dauer: ca. 108 Minuten
Erscheinungsjahr: 2013
Altersfreigabe: FSK 12

„Ein rachsüchtiger alter Feind droht das gesamte Universum erneut in ewige Finsternis zu versetzen. Konfrontiert mit einem schattenhaften Gegner, dem selbst Odin (Anthony Hopkins) und Asgard kaum Widerstand leisten können, muss Thor (Chris Hemsworth) an seine äußersten Grenzen gehen, um die kosmische Ordnung wiederherzustellen. Wiedervereint mit Jane Foster (Natalie Portman) und gezwungen eine Gemeinschaft mit seinem heimtückischen Bruder Loki (Tom Hiddelston) zu bilden, begibt sich Thor auf eine lebensgefährliche Mission, um Erde und Universum vor dem Untergang zu bewahren.“
(Rückentext der DVD)

Nach langer Zeit habe ich es mal wieder geschafft, einen Film zu schauen, der in das „Marvel Cinematic Universe“ gehört. Mein persönliches Objekt der Begierde war dieses Mal „Thor – The Dark Kingdom“. An erster Stelle ist mir aufgefallen, dass der englische Titel ein anderer ist als der deutsche. Wieso, weshalb, warum? – Ich habe keine Ahnung. Es ist mir wirklich schleierhaft, denn meiner Meinung nach haben sich die Macher bei dem Titelzusatz „The Dark World“ schon irgendetwas gedacht. Ihr habt es also schon mitbekommen, ich stecke voll in Phase 2!

Nachdem unsere titelgebende Figur in seinem ersten Teil „Thor“ bereits eingeführt wurde, erleben wir nun sein zweites Abenteuer. Seine Gegner sind dieses Mal allerdings die Dunkelelfen, die die Konvergenz mit Hilfe des Äthers dafür nutzen wollen, um alle Welten in Dunkelheit zu stürzen.
(Der Äther im MCU ist einer der sechs „Infinity-Steine“ und der einzige, der nicht wirklich ein Stein, sondern eine sich stets veränderbare Flüssigkeit ist.)

Der Zuschauer erlebt die komplette Zeit über eine sehr chronologische Geschichte, die meistens durch den übermäßigen Gebrauch von Actionsequenzen aufzufallen weiß. In der Erzählstruktur von „Thor – The Dark Kingdom“ findet das Publikum kaum bis keine Überraschungen. Alles verläuft genau so, wie der aufmerksame Beobachter bereits nach wenigen Minuten vorhersagen kann. Dass das wirklich schade ist, muss ich fast nicht erwähnen, denn welcher Zuseher lässt sich nicht gerne von der Handlung eines Filmes überraschen?
Was mich persönlich auch stört, ist, dass die Brücke zum ersten Teil oder zu den Avengers fast nicht geschlagen wird. Am Ende von Teil 1 wird die Regenbogenbrücke und der Bifröst zerstört, über die Aufbauarbeiten oder die Zeit zwischen Zerstörung und Wiederherstellung erfährt der Zuschauer so gut wie nichts. In einem halbherzigen Nebensatz wird erwähnt, dass sich Thor nun wieder überall verdient macht, nachdem der Bifröst wieder Instand gesetzt wurde.

Im Gegensatz zu seinem Vorgänger bleibt „Thor – The Dark Kingdom“ hinter seinen Möglichkeiten, weil es eben nicht reicht, eine Story mit Actionelementen aufzubauschen.
Dem Streifen fehlt sehr viel Inhalt und das ist so ziemlich mein größtes Problem. Die Dunkelelfen werden erst als übermächtig dargestellt, um am Ende doch recht einfach besiegt zu werden und das obwohl sie den Äther in ihrem Besitz hatten.

Die Figuren sind fast ohne Ausnahme sehr eindimensional. Es geht emotionstechnisch weder in die Breite, noch in die Tiefe. Auch lassen die Darsteller ein gewisses Facettenreichtum vermissen. Mit der Glaubwürdigkeit oder der Echtheit der Figuren ist es damit auch schon fast gegessen. Sie bedienen ihr Klischee und liefern gerade einmal so viel ab, um da hinzukommen.
Eine kleine Ausnahme gibt es allerdings. Tom Hiddelston schafft es, seine Figur Loki etwas vom stereotypischen Hau-Drauf-Cast, wie Chris Hemsworth, Idris Elba oder Zachery Levi, zu entfernen und bemüht sich um darstellerische Vielfalt. Seine Erwähnung an dieser Stelle ist damit also folgerichtig.

Die Actionsequenzen sehen allesamt gut aus und passen auch zur Handlung, doch nehmen sehr viel Zeit in Anspruch, in der man einfach nur irgendetwas explodieren sieht. Seinen Höhepunkt sollte der Streifen eigentlich auch kurz vor dem Ende haben. Es gab allerdings einiges, was nicht nur besser eingeführt wurde, sondern auch besser ausgesehen hat.
Dennoch, die Qualität der Sequenzen ist höher als noch im ersten Teil. Aber wie so oft, die Hauptarbeit leistet die Kamera, die durch ein unruhiges Bild Aufregung suggeriert.

Spannungstechnisch spielt der Film allerdings in einer sehr viel schlechteren Liga. Da kommt „Thor – The Dark Kingdom“ ganz dem Anspruch nach, einfach nur flach zu unterhalten. Klassisches Popcorn-Kino.

Mit einer Länge von 108 Minuten ist der Streifen dann auch schon mehr als auserzählt. Wenn man sich beeilt hätte, wären auch locker nur 80 bis 90 Minuten drin gewesen. Der Platz, den die Figuren hatten, sich zu entwickeln, wurde fast gar nicht genutzt und deshalb gab es 80 Prozent der Zeit einfach nur Action.

Setting und Musik haben auch soweit gepasst. Was mich immer wieder faszinierte, war Asgard. Eine sehr detailreiche Darstellung einer anderen Welt, die vor allem durch pompöse Gebäude und sehr viel Glanz bestach. Die Kulissen auf der Erde sind London nachempfunden. Man sieht es allerdings sehr deutlich, dass das alles Studioaufnahmen sind.
Musikalisch gibt es ausschließlich unterstützende Stücke, die die Spannung künstlich nach oben treiben sollen. Ein Teilerfolg, weil manche Lieder sehr gut gepasst haben und ihre Aufgabe mit Bravour gemeistert haben.

Meine Meinung:
„Thor – The Dark Kingdom“ (in meinen Augen ist der deutsche Titel Quatsch!) hat mich jetzt nicht vom Hocker gerissen. Als Lückenfüller zwischen Iron Man 3 und dem zweiten Teil von Captain America (noch so ein Film, bei dem der deutsche Titel nicht unbedingt alles besser macht!) kann man ihn sich anschauen.
Was mich jedoch ärgert: Seinen schwachen Vorgänger hat er noch einmal unterboten!
Einmal anschauen reicht also völlig.

Meine Wertung:
Spannung: 4,5 von 10
Action: 8,0 von 10
Story: 4,0 von 10
Länge: 6,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 4,0 von 10
Authentizität: 5,5 von 10
Musik: 7,0 von 10
Setting: 6,5 von 10
GESAMT: 5,7

Reihenfolge:
1. Thor
2. Thor – The Dark Kingdom
3. Thor – Tag der Entscheidung

Marvel Cinematic Universe:
1. Iron Man
2. Der unglaubliche Hulk
3. Iron Man 2
4. Thor
5. Captain America: The First Avenger
6. Marvel’s The Avengers
7. Iron Man 3
8. Thor – The Dark Kingdom
9. The Return of the First Avenger
10. Guardians of the Galaxy
11. Avengers: Age of Ultron
12. Ant-Man
13. The First Avenger: Civil War

Marvel’s The Avengers

Titel: Marvel’s The Avengers
Genre: Action / Science-Fiction / Comicverfilmung
Regie: Joss Whedon
Musik: Alan Silvestri
Produzenten: Kevin Feige
Dauer: ca. 138 Minuten
Erscheinungsjahr: 2012
Altersfreigabe: FSK 12

„Marvel präsentiert MARVEL’S THE AVENGERS, das ultimative Team. Die legendären Superhelden Iron Man, der unglaubliche Hulk, Thor und Captain America versammeln sich zum ersten Mal in einer neuen actiongeladenen Story mit den Schauspielern Robert Downey Jr., Scarlett Johansson und Samuel L. Jackson in den Hauptrollen und unter der Regie von Joss Whedon. Als ein unerwarteter Feind den Weltfrieden und die globale Sicherheit bedroht, sieht sich Nick Fury, führender Kopf der mächtigen internationalen Friedensorganisation S.H.I.E.L.D., gezwungen ein Team zusammenzustellen, das die Welt vor dem Absturz in die Katastrophe bewahrt. Mit jeder Menge exklusiven must-have Inhalten, einschließlich zusätzlicher und erweiterter Szenen und Pannen vom Dreh ist MARVEL’S THE AVENGERS voller Action, Abenteuer und spektakulären Spezialeffekten bepackt.“
(Rückentext der DVD)

Im Rahmen meiner MCU-Challenge, in der ich alle Filme des Marvel-Cinematic-Universe schaue, habe ich zuletzt „Captain America – The First Avenger“ einer zweiten Sichtung unterzogen. Nun steht das erste große Zusammentreffen von Iron Man, Hulk, Thor und Captain America an. Einer meiner engsten Freunde kam zu Besuch und wir schauten uns diesen Streifen an und genossen dabei die Atmosphäre, die durch Bild und – vor allem – Sound erzeugt wurde.

Die Handlung von „The Avengers“ ist weitestgehend chronologisch und ohne große Kniffe erzählt. Allerdings muss man an dieser Stelle sagen, dass die Helden nicht einfach nur in die Suppe geschmissen werden und man dann schaut, was passiert, sondern, es wird besonders am Anfang darauf geachtet, dass die Figuren noch einmal in die Geschichte eingeführt werden. Bevor der eigentliche Teil der Handlung beginnt, wird der Zuschauer also mit den Charakteren aus den ersten fünf Filmen konfrontiert. Ganz entscheidend sind natürlich auch Nebendarsteller, die zum Teil ebenfalls schon mal in der Gesamtstory vorgekommen sind.
„The Avengers“ spielt zeitlich direkt nach „Captain America – The First Avenger“, der wiederum ja selbst auch nur in einer riesigen Rückblende erzählt wurde. Die Ereignisse spielen also nicht in der direkten Nachkriegszeit!
Der Zuschauer bekommt mit diesem Streifen eine klassische, actionreiche und bildgewaltige Comicverfilmung, doch wie sieht es da im Detail aus?

Die Action: Ganz klar, bei so vielen Superhelden in einem Film geht es tierisch zur Sache und in der Tat hat der Streifen qualitätsmäßig einiges zu bieten, aber nicht nur. Positiv ist, dass das Publikum eine Vielzahl unterschiedlichster Action zu sehen bekommt. Dabei geht es – nicht nur –aber auch um ganz klassische Schießereien, Muskelspiele oder Verfolgungsjagden, und darüber hinaus um „psychische“ Action. Es geht verbal in den Charakterszenen ebenso zur Sache wie in allen anderen Actionsequenzen. Rein optisch kann der Beobachter nicht aussetzen. Verpixelte Bilder oder Bildabschnitte sind so gut wie nicht vorhanden und ganz abgesehen davon, dass alle Figuren scheinbar eine Pferdelunge haben und nie erschöpft oder ausgelaugt zu sein scheinen, kann man auch fast nicht meckern. Aber eben nur fast. Besonders in den aufregenden Szenen wird aus einer ruhigen Kameraführung eine sehr actionlastige und unruhige. Joss Whedon vertraut in diesem Punkt nicht der Handlung und will durch ebenjenes Mittel nachhelfen. Szenerien sind dadurch sehr unstrukturiert und unübersichtlich. Am Ende bleiben jede Menge verwackelte Bilder.

Die Emotionen sind überwiegend zurückgenommen und spielen auch sonst keine größere Rolle. Es gibt naturgemäß immer mal wieder Aktionen und Reaktionen, die im Kern einen emotionalen Ursprung haben. Dem Ganzen wird aber nie auf den Grund gegangen. Schade, da hat man Potential verschleudert.
Hinsichtlich der Glaubwürdigkeit lässt sich feststellen, dass Robert Downey Jr. nach wie vor einen klassischen Iron Man, Chris Hemsworth seinen Thor und Chris Evans den wunderbaren ersten richtigen Helden Captain America mimt. Mark Ruffalo spielt erstmals den unglaublichen Hulk und macht prinzipiell eine gute Figur, allerdings gibt es da noch etwas zu sagen.
Fangen wir vorne an: Tony Stark ist wie immer überheblich, selbstverliebt und ein kleiner Playboy. Er spielt sich von Anfang an in den Vordergrund, ist aber von der ersten Minute an nicht der eigentliche Star des Streifens.
Chris Hemsworth spielt unseren nordischen Halbgott Thor. Er wiederum hat sich im Vergleich zu seinem Solo-Auftritt verändert. Bezüglich der Wortwahl und der grundsätzlichen Ausdrucksweise hat er sich, trotz seiner außerirdischen Herkunft, entwickelt. Er klingt inzwischen angepasst und nicht so wie im ersten Teil, wo ihm Gepflogenheiten und technische Geräte bzw. gesellschaftliche Konventionen unbekannt sind.
Chris Evans ist Captain America. Er ist mit Abstand der einzige im Cast, der nicht angepasst ist. Er tritt noch für Werte ein und hat da eine klare Vorstellung bzw. Meinung. Seine charakterliche Zeichnung ist mit Abstand am glaubwürdigsten.
Mark Ruffalo ist, wie bereits erwähnt, erstmalig der Hulk. Eine mehr als unglückliche Wahl der Besetzung, wie ich persönlich finde und so ist auch seine Leistung. Wo es beim Solo-Auftritt mit Edward Norton noch ein innerer Zwiespalt klar und deutlich zu vernehmen war, ist ebenjener Aspekt im Charakter von Dr. Bruce Banner komplett entfernt. Zu schade, da dieser Punkt elementar für diese Figur gewesen ist.
Der eigentliche Star des Films ist aber Nick Fury, gespielt von Samuel L. Jackson. Er hat nicht nur die Ausstrahlung eines wahren Bosses, sondern auch ganz klar das optische Auftreten.
In den Charakterszenen stellt sich ebenjenes immer wieder heraus und wird zum Glück perfekt von Jackson inszeniert. Charakterlich sind die Figuren breiter aufgestellt als im Bereich ihrer Emotionen, aber nicht so breit, dass man hier großes dramatisches Kino erwarten sollte. In ihren Bahnen bewegen sich die Figuren ziemlich vorhersehbar.

Spannungstechnisch brilliert „Marvel’s The Avengers“ vorwiegend durch seine einfache Erzählweise und seine vielfältige Action. Charakterszenen üben wenig bis keinen Reiz auf den Zuschauer aus und auch die Emotionen sind bei weitem nicht so spannend, dass das Publikum unbedingt wissen will, wie es weitergeht. Unter diesem Gesichtspunkt bleibt ganz klar zu sagen, dass die Figuren dem Beobachter egal sind.

Mit einer Länge von ca. 138 Minuten, hat „Marvel’s The Avengers“ eine beachtliche Laufzeit. Actionszenen überwiegen in dem Streifen und sorgen gleichermaßen dafür, dass es kaum zu Längen kommt.

Die musikalische Untermalung war eine Mischung aus klassischen und modernen Stücken.
Die aktuellen Stücke sind mehr dem Genre Rock zuzuordnen. Auch wenn die Musik überwiegend unterstützend in die Szene eingebaut wurde, blieb sie nie richtig im Gedächtnis. Der Streifen bewegt sich auch sonst weit entfernt davon, die Melodie besonders atmosphärisch einzusetzen. Potential hat man an dieser Stelle auch mehr als verschenkt.

Das Setting New York ist, meiner Meinung nach, immer eine grandiose Kulisse. Durch einige Elemente wird es aber zu einer anderen Stadt als die, die wir aus der echten Welt kennen. Die Kostüme sind allesamt sehr phantasievoll, allerdings durch die Solo-Filme eben auch schon bekannt. Auch sonst überzeugt dieser Streifen durch Elemente, die cineastisch kaum besser zur Geltung gebracht werden konnten. Helicarrier und der Stark-Tower runden mehr oder weniger das Bild ab. Negativaspekte gibt es aber auch hier: Eine Szene soll in Stuttgart spielen. Man erkennt ziemlich deutlich, dass es kein echter Schauplatz ist, sondern eben nur eine aufgebaute Kulisse und darüber hinaus gibt es eben auch eklatante Fehler: Polizeiautos mit gelbem Licht und deutsche Polizeiautos mit amerikanischen Nummernschildern. Sehr auffällig. Hinzu kommt die in Actionszenen verwackelte Kamera; dieses Mittel haben die Rächer nicht nötig.
Auch erkennt man ganz deutlich, dass einige Szenen vor Greenscreen aufgenommen wurden, da der Hintergrund extrem schlecht eingefügt wurde. Davon ab gibt es einige Filmfehler, die definitiv ins Auge stechen werden.

Meine Meinung:
Mit diesem Streifen bekommt das Publikum klassisches Popcorn-Kino geboten. Das ist auch vollkommen okay. Im Bereich der Comicverfilmungen gehört „The Avengers“ aber definitiv zu den besseren Vertretern. Durch Wortwitz, viel Action und einer grundsätzlich guten und soliden Story überzeugt Joss Whedons „Marvel’s Avengers“.

Auf der anderen Seite stehen aber auch viele Kleinigkeiten, die den Streifen insgesamt unrund wirken lassen. Spannung und Story harmonieren insgesamt zwar gut, aber mich nervt das verschwendete Potential. Besonders gut gefällt mir die Einführung der Figuren und der stringente Handlungsverlauf. Punkte muss ich dennoch abziehen.

Meine Wertung:
Spannung: 7,5 von 10
Action: 8,5 von 10
Story: 7,5 von 10
Länge: 7,5 von 10
Gefühl/Emotionen: 5,5 von 10
Authentizität: 8,0 von 10
Musik: 7,0 von 10
Setting: 7,0 von 10
GESAMT: 7,3

Reihenfolge:
1. Marvel’s The Avengers
2. Avengers: Age of Ultron

Marvel Cinematic Universe:
1. Iron Man
2. Der unglaubliche Hulk
3. Iron Man 2
4. Thor
5. Captain America – The First Avenger
6. Marvel’s The Avengers
7. Iron Man 3
8. Thor – The Dark Kingdom
9. The Return of the First Avenger
10. Guardians of the Galaxy
11. Avengers: Age of Ultron
12. Ant-Man
13. The First Avenger: Civil War

Thor

Titel: Thor
Genre: Comicverfilmung / Action / Science-Fiction
Regie: Kenneth Branagh
Musik: Patrick Doyle
Produzenten: Kevin Feige
Dauer: ca. 110 Minuten
Erscheinungsjahr: 2011
Altersfreigabe: FSK 12

„Die Welt hat viele Helden… aber nur einer von ihnen ist ein Gott. Als der arrogante Krieger Thor (Chris Hemsworth, ‚Star Trek’) von seiner Heimatwelt Asgard auf die Erde verbannt wird, muss er darum kämpfen, seine verlorenen Kräfte wiederzugewinnen. Verfolgt von einer Invasionsmacht, die ihn vernichten soll, muss sich der gefallene Gott des Donners der Schlacht stellen und lernen, was es bedeutet, ein wahrer Held zu sein. Natalie Portman (‚Black Swan’) und Anthony Hopkins (‚Beowolf’) brillieren in diesem Blockbuster-Abenteuer, das von Kritikern ‚ein gigantisches Superhelden-Actionfeuerwerk’ (Big Picture) genannt wird.“
(Rückentext der DVD)

Mit „Thor“ geht meine persönliche „MCU“-Challenge in die nächste Runde. Nachdem ich zuletzt „Iron Man 2“ geschaut hatte und seitdem ja auch schon etwas Zeit vergangen ist, wollte ich unbedingt an dieser Stelle weitermachen.

Die Geschichte von „Thor“ ist zum einen eine Comicverfilmung, aber auch die Verfilmung einer Figur aus der nordischen Mythologie. Und so ist die Handlung nicht die einer klassischen Comicfigur. Als Frostriesen aus Jotunheim es schaffen, in den Palast Odins einzudringen und in letzter Sekunde aufgehalten werden konnten, eine magische Waffe zu stehlen, will der aufbrausende Thor, wie einst Odin, nach Jotunheim einmarschieren, um Macht zu demonstrieren. Odin versagt es ihm und so nimmt das Unheil seinen Lauf, infolgedessen Thor seine Kräfte verliert und von seinem Vater auf die Erde verbannt wird.

Erzählerisch kommt der Film ohne besondere Kniffe aus. Grundsätzlich bleibt er dabei auch chronologisch und springt nicht sonderlich in der Zeit hin und her. Ausgenommen ist der Anfang, wo es eine kurze Rückblende aus dem Krieg zwischen Odins Arsen und den Frostriesen gibt.
Ansonsten bleibt der Streifen in seinen Möglichkeiten und nutzt entsprechend die Gelegenheiten, durch Actionsequenzen die Spannung aufrecht zu halten.

Und da sind wir auch schon bei dem Punkt: Action gibt es jede Menge. Was „Thor“ an Handlung fehlt, versucht er mit Action wieder wett zu machen. So kommt es nämlich, dass der Zuschauer aus einer Actionsequenz in die nächste fällt, immer mal wieder unterbrochen durch Charakterszenen, in denen wir Natalie Portman oder Tom Hiddleston zu Gesicht bekommen. Chris Hemsworths Szenen werden durch Action dominiert. Kampfeinlagen (insbesondere die, die nicht auf der Erde spielen) sehen dabei wertiger aus, als die übrige Action wie Explosionen. Die Hauptarbeit leistet an dieser Stelle aber immer noch die Kamera.
Spannung wird aber sonst weniger erzeugt, weder durch die Handlung, noch durch aufregende Szenen. Im Vergleich dazu machen es andere Solo-Filme im MCU wesentlich besser, wie z.B. „Der unglaubliche Hulk“.

Die Länge ist mit ca. 110 Minuten durchaus passend. Es kommen kaum Längen auf, es ist aber auch nicht so, dass die Zeit wie im Flug vergeht. Es wurde eine gute Laufzeit getroffen, in der die Handlung auserzählt wurde und die Figuren mehr als genug Platz und Zeit hatten, sich darzustellen. Der Rest war, wie bereits erwähnt, sinnlose Action.

Die Emotionen blieben weitestgehend hinterm Berg. Obwohl dieser Streifen die Figur Thor in das Marvel-Cinematic-Universe einführen soll, schafft er es nicht, große Emotionen preiszugeben. Chris Hemsworth beweist mit seiner Leistung als Thor, dass er offensichtlich nur gut aussehen kann und wenig bis keine Emotionen in seine Rollen bringt. Außer ein hohes Maß an Selbstüberschätzung zeigt er nämlich nichts.
Besser fügen sich da Natalie Portman und Tom Hiddleston ein. Sie spielen von Anfang an facettenreich und glaubhaft ihre Rollen. Da wünscht man sich glatt, dass die zwei mehr Screentime bekommen hätten.
Anthony Hopkins, Kat Dennings und Stellan Skarsgård stehen den beiden erstgenannten in fast nichts nach. Sie sind ebenso glaubhaft und authentisch in der Darstellung der Emotionen und ihres Charakters insgesamt.
Authentisch ist Chris Hemsworth nur dann, wenn seine Figur nichts anderes ist als ein stark limitierter und eindimensionaler Gott.

Die musikalische Untermalung ist nie besonders auffällig, aber auch nie unpassend. Patrick Doyle hat hier einen atmosphärischen Score geschaffen, der sich dem Streifen absolut unterordnet. Zwei Ausnahmen gibt es, in denen richtige Songs ausgewählt wurden, davon ist einer in den Credits. Schade, denn gesungene Lieder aus dem Rock/Pop-Genre hätten dem Streifen mit Sicherheit sehr gut getan.

Das Setting ist auf der einen Seite zweckdienlich und auf der anderen Seite kreativ bzw. fantasievoll.
Die Kulissen, die auf der Erde sind, sollten nichts anderes, als der Hintergrund sein, wo Thor ankommt. Mit einem Landstrich und einer kleinen Stadt bzw. einem Dorf in New-Mexico trumpft man visuell nicht auf. Das Bild ist geprägt durch Wüste und alles sieht so aus, als läge überall ein Staubschleier drauf. Alles, was in Asgard oder Jotunheim spielt, ist sehr unwirklich, sehr kreativ mit einem erhellenden bzw. einem sehr dunklen Charakter. Insbesondere durch Außenaufnahmen des Palastes von Odin wird man regelrecht in eine ganz andere Dimension gezogen. Da hat man am Computer sehr gute Arbeit geleistet.
Die Kostüme sind alle so, wie man sich Thor, Odin oder Loki vorstellt. Da hat man sich gut den Klischees bedient und eins zu eins umgesetzt.
Das Outfit von normalen Menschen ist so, wie man es kennt. Jeans, Jacke, Mütze, Schuhe. Austauschbar, ohne besonders in den Vordergrund gehoben zu werden und absolut zweckdienlich.
Zu guter Letzt Thors Hammer. Er passt perfekt zum Outfit. In einigen Nahaufnahmen kann sich jeder Zuschauer ein genaues Bild vom Aussehen machen und wird dabei feststellen, dass viel Wert auf die Details am Griff, den Kanten oder den Seitenflächen gelegt wurde. Ein rundum gut designtes Werkzeug, das dem ersten Auftritt eines Gottes im MCU würdig ist.

Meine Meinung:
An „Thor“ solltet man nicht mit allzu großen Erwartungen herangehen. Das kann ich wie folgt begründen:
Der Streifen ist sehr actionlastig. Charakterszenen gibt es nur sehr wenige und diese sind nicht durch die titelgebende Figur geprägt. Von der Story wird man auch nicht so gut abgeholt, wie von anderen MCU Vorgängern, sodass schnell die eigenen Erwartungen enttäuscht werden können. Bestes Beispiel ist „Der unglaubliche Hulk“, der mit Spannung auf mehreren Ebenen und einer tiefgreifenden Geschichtet brilliert.

Grundsätzlich bekommt man mit „Thor“ Popcornkino. Ich musste mich nicht anstrengen, der Geschichte zu folgen, kurzweilige Unterhaltung bekommt man allemal. Für eingefleischte MCU-Fans ist „Thor“ eine gute Einführung der gleichnamigen Figur.
Und ja, ich bin zwar kein großer Marvel-Fan, aber ein mittelmäßiger Solo-Film für eine Figur, bevor es zu einer großen Zusammenkunft kommt, ist immer noch besser als keiner.

Meine Wertung:
Spannung: 5,0 von 10
Action: 6,5 von 10
Story: 4,0 von 10
Länge: 8,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 4,0 von 10
Authentizität: 5,5 von 10
Musik: 7,0 von 10
Setting: 7,5 von 10
GESAMT: 5,9

Reihenfolge:
1. Thor
2. Thor – The Dark Kingdom
3. Thor – Tag der Entscheidung

Marvel Cinematic Universe:
1. Iron Man
2. Der unglaubliche Hulk
3. Iron Man 2
4. Thor
5. Captain America: The First Avenger
6. Marvel’s The Avengers
7. Iron Man 3
8. Thor – The Dark Kingdom
9. The Return of the First Avenger
10. Guardians of the Galaxy
11. Avengers: Age of Ultron
12. Ant-Man
13. The First Avenger: Civil War