Titel: Quellen des Lebens
Genre: Drama
Regie: Oskar Roehler
Musik: Martin Todsharow
Produzenten: Stefan Arndt / Uwe Schott / Oliver Berben
Dauer: ca. 166 Minuten
Erscheinungsjahr: 2013
Altersfreigabe: FSK 12
„ ‚Quellen des Lebens‘ erzählt bewegend, mitreißend und mit viel Humor die Geschichte von Robert Freytag und seiner Familie über drei Generationen hinweg – und damit zugleich die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, von den braunen über die schwarzen und über die roten bis zu den Flower Power Zeiten.
Die Rückkehr von Roberts Großvater Erich aus der Kriegsgefangenschaft löst bei seiner Familie in der fränkischen Provinz der 50er Jahre nicht nur Freude aus. Niemand hat mehr mit seiner Ankunft gerechnet. Schon bald aber wird er mit seiner Gartenzwerg-Fabrik ein Teil des deutschen Wirtschaftswunders. Sohn Klaus wiederum, literarisch eher mäßig begabt, träumt während des gesellschaftlichen Umbruchs der 60er Jahre von einer Schriftstellerkarriere. Er verliebt sich in die hochtalentierte und aus wohlhabenden Elternhaus stammende Gisela, die wiederum zu einer bedeutenden Schriftstellerin wird.
Ihr gemeinsames Kind Robert will dabei nicht so recht in die Pläne und Träume der 68er Bohème in West-Berlin passen, und so schicken die Eltern den kleinen Robert auf eine lange Odyssee durch die eigene Familie und in die unterschiedlichsten Orte der Republik. Sie ist erst zu Ende, als Robert als junger Erwachsener seine große Jugendliebe wiederfindet.“
(Rückentext der DVD)
Meine Reise durch das Alphabet hat mich heute zu dem Buchstaben „Q“ geführt. „Q“ wie „Quellen des Lebens“. So habe ich mich auf diesen Film schon sehr gefreut, zum einen, weil es ein deutscher Film ist und zum anderen, weil er recht gut besetzt ist. Mit Moritz Bleibtreu und Jürgen Vogel sind nämlich zwei namhafte deutsche Schauspieler im Film zu sehen.
„Quellen des Lebens“ fängt sehr langsam an. Die Geschichte wird umfassend erzählt und durch Robert – der immer wieder aus dem Off kommt – ergänzt. Die Story startet weit vor der Geburt Roberts und zeigt den Weg, den seine Familie in der schweren Nachkriegszeit gehen musste. Erst als die Geschichte weiter fortgeschritten war, man Roberts Kindheit zu Gesicht bekommt hat und er von seinen Eltern zu seinen Großeltern und zu seinen anderen Großeltern geschickt wird, fängt es an – zumindest vom Verständnis her – verwirrend zu werden.
Spannung wird leider kaum bis gar nicht erzeugt und der Streifen ist damit eher langatmig und langweilig. Trotz dessen schafft es der Film – aus mir unerklärlichen Gründen – den einen oder anderen Zuschauer zu fesseln. Die ganze Vorgeschichte von Roberts Vater und Großeltern hätte man getrost weglassen können, mit Roberts Geburt und Heranwachsen fängt der Film erst an, interessant zu werden. Auf seinem Weg durch die Pubertät bekommt der Zuschauer leider keinen Einblick, da man dort einen Schnitt gemacht hat und ihn erst wieder zeigt, wenn er 15 oder 16 Jahre alt ist. Schade, denn auch das hätte dem Streifen bestimmt gut getan.
Die Länge ist alles andere als passend. 166 Minuten fühlten sich definitiv so an als wären es 4 Stunden. Nach 20 Minuten hatte ich das Gefühl, der Film würde schon eine Stunde laufen.
„Quellen des Lebens“ kommt mit sehr viel Gefühl daher. Der heimkehrende Großvater, der selten Gefühle zugelassen hat und immer stark sein musste, aber auch etwas komplett Neues aufbauen muss, damit es seiner Familie langfristig gut geht. Der nach Anerkennung suchende Vater, der von einer Schriftstellerkarriere träumt. Der Sohn, der viel zu früh mit der bitteren Realität des Lebens konfrontiert wird. Den ganzen Film über werden viele Emotionen geboten, von liebevollen Momenten bis hin zu total verhassten Situationen bekommt der Zuschauer alles geboten, was die Emotionspalette zu bieten hat. Obwohl der Film so viel zeigt, ist der emotionalste Moment im letzten Viertel zu sehen.
Die Darsteller sind alle so authentisch wie möglich. Sie haben einen Charakter in den 50ern, 60ern und 70ern so gespielt und dargestellt, wie man sich das Leben in der Zeit so vorstellt: langweilig und einfältig. Vom Großvater gibt es harte, aber ehrliche – vom Vater harte und gemeine – Worte. Der ältere Robert sticht dabei besonders hervor, denn er bewegt sich eher im „Protest“ und ist damit das absolute Gegenteil von dem, was die Vorfahren darstellen wollen.
Die Musik ist wie der Film: langweilig und nichtssagend. Die einzige Ausnahme ist eine alte Rockballade aus den 60er Jahren.
Meine Meinung:
Ich habe leider keine Ahnung, was der Regisseur dem Publikum mit diesem Film sagen will. Ich gehe sogar noch ein Schritt weiter und frage, ob dieser Film Not getan hat? Letzten Endes muss ich sagen, ich bin froh, diesen Film gesehen zu haben. Falls man mich fragt, werde ich diesen Film ruhigen und guten Gewissens nicht empfehlen.
Der Film hat aber auch – wenn auch nur wenige – gute Seiten. Authentischer kann man ein Leben als Spießbürger einfach nicht darstellen. Und auch von der Gefühlsebene her schafft es der Film, eine gute Umsetzung und zeigt diese.
Im Punkt der Spannung hat der Film aber leider nichts drauf und auch die Geschichte ist bieder und zu langatmig erzählt.
Meine Wertung:
Spannung: 2,0 von 10
Story: 2,0 von 10
Länge: 2,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 6,0 von 10
Authentizität: 6,0 von 10
Musik: 2 von 10
GESAMT: 3,3