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The Amazing Spider-Man

Titel: The Amazing Spider-Man
Genre: Action / Science-Fiction / Comicverfilmung
Regie: Marc Webb
Musik: James Horner
Produzenten: Avi Arad / Matthew Tolmach / Laura Ziskin
Dauer: ca. 136 Minuten
Erscheinungsjahr: 2012
Altersfreigabe: FSK 12

„Der jugendliche Außenseiter Peter (Andrew Garfield) versucht, das Geheimnis seiner Vergangenheit zu lüften und das Herz seiner Highschool-Liebe Gwen Stacy (Emma Stone) zu erobern. Ein mysteriöser Aktenkoffer seines Vaters, der ihn als Kind verlassen hat, führt Peter zu dessen ehemaligen Partner Dr. Connors. Die Enthüllung des Geheimnisses um seinen Vater besiegelt sein Schicksal, ‚Spider-Man’ zu werden und sich Connors’ bösartigem Ego, der Echse, zu stellen.“
(Rückentext der Blu Ray)

Als Kind habe ich Spider-Man-Comics gelesen und die Zeichentrickserie geschaut. Peter Parker alias Spider-Man ist meine zweitliebste Comicfigur, direkt hinter Batman. Nun habe ich mir „The Amazing Spider-Man“ angeschaut und bin auch sehr froh darüber.

Einige von euch werden sich fragen, worin der Unterschied zwischen „Spider-Man“, „The Amazing Spider-Man“ und „Spider-Man: Homecoming“ liegt. Die Antwort ist dabei eigentlich ganz simpel: Es sind unterschiedliche Spider-Men die in unterschiedlichen Universen leben. Eine ziemlich gute Einführung und Erklärung darüber, wie viele unterschiedliche Spider-Men es gibt, gibt der Film „Spider-Man: A New Universe“.

Die Handlung erzählt die Geschichte von dem Highschool-Schüler Peter Parker, der von einer genmanipulierten Spinne gebissen wurde, wodurch er seine Superkräfte erhält. Nach der Entdeckung einer Aktentasche kommt Peter dem Geheimnis nach dem Verbleib seiner Eltern und der Tätigkeit seines Vaters auf die Spur. Sein Weg führt ihn zu einem alten Arbeitskollegen seines Vaters, der an dem Thema „artenübergreifende Genetik“ forscht.

Spider-Man habe ich schon als Kind als einen Helden wahrgenommen, mit dem man sich am ehesten identifizieren kann und genau dieses Gefühl kam bei mir wieder auf. Das Besondere an diesem Film ist, dass die ganze Geschichte keinen erwachsenen Peter Parker zeigt, sondern eine jüngere Version. Einen Schüler, der ganz im Sinne eines Heranwachsenden eigene Probleme hat. Marc Webb inszeniert hier also eine Mischung aus Comic-Action und Coming-of-Age und trifft damit meinen Geschmack.

Die Darsteller sind glaubwürdig, allen voran natürlich Andrew Garfield und Emma Stone, die wunderbar in dieses Setting passen. Auch was die emotionale Tiefe angeht, schafft es dieser Streifen, dass sich Peter mit den unterschiedlichen Schicksalsschlägen auseinandersetzt, ohne dabei zu zerbrechen, gleichwohl ihn die Dinge sehr zu beschäftigen scheinen. Auch die immer wiederkehrenden, aufmüpfigen Kommentare Peters finden ihren Platz im Film. Dabei wirken sie selten deplatziert oder eingebildet.
Auch der Antagonist passt sehr gut in diese Geschichte, da er mit allzu menschlichen Beweggründen in die Handlung einsteigt und sich zusehends in einer charakterlichen Abwärtsspirale befindet. Im Grunde ist die Echse einer der wenigen Antagonisten, die ihr Schicksal wirklich in der eigenen Hand halten und aufgrund ihres Wissens und ihrer Motivation einen anderen Weg hätte einschlagen können.

Die Erzählweise ist immer auf den Punkt, Nebenhandlungen ordnen sich weitestgehend unter und münden immer wieder in der Haupthandlung. Das Ganze ist so verpackt, dass der Streifen über einen roten Faden verfügt, der nicht zu sehr konstruiert ist.
Sehspaß ist also garantiert, da es keine nervigen Nebenhandlungen gibt, die zu sehr verwirren oder von offensichtlichen Schwächen ablenken. Zwar ist „The Amazing Spider-Man“ nicht der beste Film aller Zeiten, aber zumindest eine grundsolide Comicverfilmung, die Spaß bereitet. Spider-Man steht drauf und Spider-Man steckt drin, keine Mogelpackung.

Das Setting ist wie immer New York, Hometown von Peter Parker alias Spider-Man. Die Aufnahmen wirken sehr hochwertig, es gibt keine verpixelten Bilder und manche Szenen oder Einzelaufnahmen sind einfach bombastisch, zum Beispiel, wenn sich Spider-Man in einer spiegelnden Glasfassade sieht. Wie gesagt, es bringt einfach Spaß. Die musikalische Untermalung ist stimmig und unterstützender Natur. In einer Szene ist sie absurd und tragend zugleich. Dabei handelt es sich um die berühmte Cameo-Szene von Stan Lee, der nicht bemerkt, dass im Hintergrund die Echse und Spider-Man kämpfen, stattdessen hört er über seine Kopfhörer eine Oper. Fantastisch!
Auch die Effekte verfehlen nicht ihre Wirkung, aber auch hier gilt: Es ist einfach grundsolide. Als Zuschauer denkt man nie, dass etwas echt schlecht gemacht aussieht, aber die Ausreißer nach oben sind auch nur vereinzelt zu finden.

Meine Meinung:
Wer mag sie nicht, die hilfsbereite Spinne von nebenan? „The Amazing Spider-Man“ ist ein gelungener erster Teil, der mir einfach Spaß bereitet hat. Ich mochte diese Version auch als Kind in den Zeichentrickserien schon lieber als die anderen Versionen.

Wenn ich einen Vergleich zwischen der Toby-Maguire-2002er-Version und der Andrew-Garfield-2012er-Version anstellen müsste, dann würde ich mich immer noch für die „The Amazing Spider-Man“-Version von Andrew Garfield entscheiden. Einfach weil ich den Cast, die Handlung und den Bösewichten besser finde.
In der Trilogie von Sam Raimi hatte ich immer das Gefühl, dass Spider-Man auf ein Podest gestellt wurde, er dem aber nie gerecht werden konnte und das ist wohl auch das größte Manko, dass ich an der ersten Reihe festmachen kann.
Andrew Garfield wirkt gleich viel sympathischer, mit seinen zerzausten Haaren kommt er nicht so aalglatt rüber. Gwen Stacy ist in meinen Augen auch die bessere Freundin als MJ.

Am Ende ist „The Amazing Spider-Man“ ein runder und grundsolider Streifen, der eine Geschichte aus einem Comic erzählt.

Meine Wertung:
Spannung: 7,5 von 10
Action: 7,0 von 10
Story: 8,5 von 10
Länge: 8,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 8,0 von 10
Authentizität: 8,0 von 10
Musik: 7,0 von 10
Setting: 7,5 von 10
GESAMT: 7,7

Spider-Man: A New Universe

Titel: Spider-Man: A New Universe (engl. „Spider-Man: Into the Spider-Verse“)
Genre: Animationsfilm
Regie: Bob Persichetti / Peter Ramsey / Rodney Rothman
Musik: Daniel Pemberton
Produzenten: Avi Arad / Amy Pascal / Phil Lord / Christopher Miller / Christina Steinberg
Dauer: ca. 112 Minuten
Erscheinungsjahr: 2018
Altersfreigabe: FSK 6

„‚Spider-Man: A New Universe‘ präsentiert uns Miles Morales, einen Teenager aus Brooklyn, und die grenzenlosen Möglichkeiten des Spider-Universums, in dem mehr als einer die Maske tragen kann.“
(Rückentext der DVD)

Als ich letztens beim DVD-Dealer meines Vertrauens war und mich dort neu ausstattete, stolperte ich mehr oder weniger zufällig über diesen Film. Ich mochte die Idee eines Spider-Man-Multiversums schon immer irgendwie sehr gerne und war deshalb gespannt, ob ich mir das Richtige unter diesem Titel vorstellen kann. Dass er dann zusätzlich einen Oscar® als bester Animationsfilm gewonnen hat, hat zusätzlich dafür gesorgt, dass ich den Streifen so interessant finde. Nun geht es aber um meine Kritik.

Miles Morales wird ein neuer Spider-Man, denn auch er wird von einer genetisch veränderten Spinne gebissen, wodurch er letzten Endes seine Fähigkeiten erhält.
Währenddessen versucht Peter Parker (alias Spider-Man) die fiesen Pläne von Kingpin zu durchschauen und zu vereiteln. Mehr sollte über die Geschichte nicht gesagt werden, außer, dass es mehr als die zwei Spider-Mans gibt.

Die Geschichte ist vielschichtig aufgebaut und entstaubt das in die Jahre gekommene Image von Spider-Man.
Obwohl Peter Parker mit der „Spider-Man“-Trilogie oder den „The Amazing Spider-Man“-Filmen neues Leben eingehaucht wurde, wird nun Miles Morales als Spider-Man in den Fokus gerückt, auch wenn weiterhin ebenfalls auf Peter Parker gebaut wird. Insofern wird hier also ein neuer Weg eingeschlagen und gleichermaßen eine alternative Wirklichkeit angeboten.
In der Komplexität, der Zusammenstellung der Figuren und der Handlung spielt „Spider-Man: A New Universe“ auf jeden Fall bei den besseren Animationsfilmen mit. Auch wenn am Ende des Tages die Geschichte denkbar einfach ist, so gewinnt er durch die Narration und die Figuren.

„Spider-Man“ verbindet so viele kleine Elemente miteinander, die das Gesamtwerk wunderbar wirken lassen. So ist der Streifen spannend, witzig, wunderbar animiert und gleichermaßen bunt wie auch düster. Und am Ende ist der Vorteil eines Animationsfilmes der, dass Dinge, die mit einer normalen Kamera nicht dargestellt werden können, darstellbar sind.

Die Länge von ca. 112 Minuten ist sehr angemessen. Der gesamte Streifen bekommt genügend Möglichkeiten, sich zu entfalten und die Figuren einzuführen, was am Ende auch sehr gelungen inszeniert wird.

Der Animationsstil ist nicht umsonst Oscar®-prämiert. Er besticht durch eine hohe Vielfalt, die vom klassischen Zeichentrick, über Manga bis hin zu modernen Animationen reicht.

Ein weiterer Punkt ist die Musik. Ich fahre voll darauf ab, wenn Szenen passend untermalt werden und dieser Punkt wird sehr gut getroffen. Auch hier begeht der Film unkonventionelle Wege, denn man bekommt seltener klassische Klänge zu hören, als viel mehr Hip Hop oder Rap-Musik. In der Gesamtheit passen Bild und Ton sehr gut zusammen und haben einen hohen Unterhaltungswert.

Meine Meinung:
Ich als Spider-Man-Fan, der schon als kleiner Junge die Zeichentrickserie und die paar Comics, die es in Deutschland gab, gesehen und gelesen hat, war anfangs eher skeptisch. Ich war mir nicht sicher, ob mir Miles Morales und die Einführung eines neuen Spider-Man-Universums gefehlt haben. Dennoch habe ich dem Film die Chance gegeben, sich zu etablieren und bin sehr froh darüber.

„Spider-Man: A New Universe“ hat mich unterhalten und überrascht und bekommt daher von mir eine klare Empfehlung für alle Comic-Fans und all diejenigen, die eine tolle Geschichte mit einer abgefahrenen Umsetzung sehen möchten und Spider-Man mögen.

Meine Wertung:
Spannung: 8,0 von 10
Animationen: 9,0 von 10
Story: 9,0 von 10
Länge: 8,0 von 10
Musik: 9,0 von 10
GESAMT: 8,6

Thor – The Dark Kingdom

Titel: Thor – The Dark Kingdom (engl.: „Thor – The Dark World“)
Genre: Comicverfilmung / Action / Science-Fiction
Regie: Alan Taylor
Musik: Brian Tylor
Produzenten: Kevin Feige
Dauer: ca. 108 Minuten
Erscheinungsjahr: 2013
Altersfreigabe: FSK 12

„Ein rachsüchtiger alter Feind droht das gesamte Universum erneut in ewige Finsternis zu versetzen. Konfrontiert mit einem schattenhaften Gegner, dem selbst Odin (Anthony Hopkins) und Asgard kaum Widerstand leisten können, muss Thor (Chris Hemsworth) an seine äußersten Grenzen gehen, um die kosmische Ordnung wiederherzustellen. Wiedervereint mit Jane Foster (Natalie Portman) und gezwungen eine Gemeinschaft mit seinem heimtückischen Bruder Loki (Tom Hiddelston) zu bilden, begibt sich Thor auf eine lebensgefährliche Mission, um Erde und Universum vor dem Untergang zu bewahren.“
(Rückentext der DVD)

Nach langer Zeit habe ich es mal wieder geschafft, einen Film zu schauen, der in das „Marvel Cinematic Universe“ gehört. Mein persönliches Objekt der Begierde war dieses Mal „Thor – The Dark Kingdom“. An erster Stelle ist mir aufgefallen, dass der englische Titel ein anderer ist als der deutsche. Wieso, weshalb, warum? – Ich habe keine Ahnung. Es ist mir wirklich schleierhaft, denn meiner Meinung nach haben sich die Macher bei dem Titelzusatz „The Dark World“ schon irgendetwas gedacht. Ihr habt es also schon mitbekommen, ich stecke voll in Phase 2!

Nachdem unsere titelgebende Figur in seinem ersten Teil „Thor“ bereits eingeführt wurde, erleben wir nun sein zweites Abenteuer. Seine Gegner sind dieses Mal allerdings die Dunkelelfen, die die Konvergenz mit Hilfe des Äthers dafür nutzen wollen, um alle Welten in Dunkelheit zu stürzen.
(Der Äther im MCU ist einer der sechs „Infinity-Steine“ und der einzige, der nicht wirklich ein Stein, sondern eine sich stets veränderbare Flüssigkeit ist.)

Der Zuschauer erlebt die komplette Zeit über eine sehr chronologische Geschichte, die meistens durch den übermäßigen Gebrauch von Actionsequenzen aufzufallen weiß. In der Erzählstruktur von „Thor – The Dark Kingdom“ findet das Publikum kaum bis keine Überraschungen. Alles verläuft genau so, wie der aufmerksame Beobachter bereits nach wenigen Minuten vorhersagen kann. Dass das wirklich schade ist, muss ich fast nicht erwähnen, denn welcher Zuseher lässt sich nicht gerne von der Handlung eines Filmes überraschen?
Was mich persönlich auch stört, ist, dass die Brücke zum ersten Teil oder zu den Avengers fast nicht geschlagen wird. Am Ende von Teil 1 wird die Regenbogenbrücke und der Bifröst zerstört, über die Aufbauarbeiten oder die Zeit zwischen Zerstörung und Wiederherstellung erfährt der Zuschauer so gut wie nichts. In einem halbherzigen Nebensatz wird erwähnt, dass sich Thor nun wieder überall verdient macht, nachdem der Bifröst wieder Instand gesetzt wurde.

Im Gegensatz zu seinem Vorgänger bleibt „Thor – The Dark Kingdom“ hinter seinen Möglichkeiten, weil es eben nicht reicht, eine Story mit Actionelementen aufzubauschen.
Dem Streifen fehlt sehr viel Inhalt und das ist so ziemlich mein größtes Problem. Die Dunkelelfen werden erst als übermächtig dargestellt, um am Ende doch recht einfach besiegt zu werden und das obwohl sie den Äther in ihrem Besitz hatten.

Die Figuren sind fast ohne Ausnahme sehr eindimensional. Es geht emotionstechnisch weder in die Breite, noch in die Tiefe. Auch lassen die Darsteller ein gewisses Facettenreichtum vermissen. Mit der Glaubwürdigkeit oder der Echtheit der Figuren ist es damit auch schon fast gegessen. Sie bedienen ihr Klischee und liefern gerade einmal so viel ab, um da hinzukommen.
Eine kleine Ausnahme gibt es allerdings. Tom Hiddelston schafft es, seine Figur Loki etwas vom stereotypischen Hau-Drauf-Cast, wie Chris Hemsworth, Idris Elba oder Zachery Levi, zu entfernen und bemüht sich um darstellerische Vielfalt. Seine Erwähnung an dieser Stelle ist damit also folgerichtig.

Die Actionsequenzen sehen allesamt gut aus und passen auch zur Handlung, doch nehmen sehr viel Zeit in Anspruch, in der man einfach nur irgendetwas explodieren sieht. Seinen Höhepunkt sollte der Streifen eigentlich auch kurz vor dem Ende haben. Es gab allerdings einiges, was nicht nur besser eingeführt wurde, sondern auch besser ausgesehen hat.
Dennoch, die Qualität der Sequenzen ist höher als noch im ersten Teil. Aber wie so oft, die Hauptarbeit leistet die Kamera, die durch ein unruhiges Bild Aufregung suggeriert.

Spannungstechnisch spielt der Film allerdings in einer sehr viel schlechteren Liga. Da kommt „Thor – The Dark Kingdom“ ganz dem Anspruch nach, einfach nur flach zu unterhalten. Klassisches Popcorn-Kino.

Mit einer Länge von 108 Minuten ist der Streifen dann auch schon mehr als auserzählt. Wenn man sich beeilt hätte, wären auch locker nur 80 bis 90 Minuten drin gewesen. Der Platz, den die Figuren hatten, sich zu entwickeln, wurde fast gar nicht genutzt und deshalb gab es 80 Prozent der Zeit einfach nur Action.

Setting und Musik haben auch soweit gepasst. Was mich immer wieder faszinierte, war Asgard. Eine sehr detailreiche Darstellung einer anderen Welt, die vor allem durch pompöse Gebäude und sehr viel Glanz bestach. Die Kulissen auf der Erde sind London nachempfunden. Man sieht es allerdings sehr deutlich, dass das alles Studioaufnahmen sind.
Musikalisch gibt es ausschließlich unterstützende Stücke, die die Spannung künstlich nach oben treiben sollen. Ein Teilerfolg, weil manche Lieder sehr gut gepasst haben und ihre Aufgabe mit Bravour gemeistert haben.

Meine Meinung:
„Thor – The Dark Kingdom“ (in meinen Augen ist der deutsche Titel Quatsch!) hat mich jetzt nicht vom Hocker gerissen. Als Lückenfüller zwischen Iron Man 3 und dem zweiten Teil von Captain America (noch so ein Film, bei dem der deutsche Titel nicht unbedingt alles besser macht!) kann man ihn sich anschauen.
Was mich jedoch ärgert: Seinen schwachen Vorgänger hat er noch einmal unterboten!
Einmal anschauen reicht also völlig.

Meine Wertung:
Spannung: 4,5 von 10
Action: 8,0 von 10
Story: 4,0 von 10
Länge: 6,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 4,0 von 10
Authentizität: 5,5 von 10
Musik: 7,0 von 10
Setting: 6,5 von 10
GESAMT: 5,7

Reihenfolge:
1. Thor
2. Thor – The Dark Kingdom
3. Thor – Tag der Entscheidung

Marvel Cinematic Universe:
1. Iron Man
2. Der unglaubliche Hulk
3. Iron Man 2
4. Thor
5. Captain America: The First Avenger
6. Marvel’s The Avengers
7. Iron Man 3
8. Thor – The Dark Kingdom
9. The Return of the First Avenger
10. Guardians of the Galaxy
11. Avengers: Age of Ultron
12. Ant-Man
13. The First Avenger: Civil War

Iron Man 3

Titel: Iron Man 3
Genre: Action / Science-Fiction / Comicverfilmung
Regie: Shane Black
Musik: Brian Tyler
Produzenten: Kevin Feige
Dauer: ca. 125 Minuten
Erscheinungsjahr: 2013
Altersfreigabe: FSK 12

„Er ist exzentrisch, genial, scharfzüngig – doch nicht unbesiegbar. Das muss Tony Stark alias Iron Man erkennen, als er sich einem Gegner gegenübersieht, der keine Grenzen kennt. Nachdem dieser ihm all das, was Stark am Herzen liegt, genommen hat, begibt sich der geschlagene Held auf die leidvolle Suche, den zu finden, der dafür verantwortlich ist – eine Reise, die seinen Mut und seine Standhaftigkeit auf eine harte Probe stellen wird. Mit dem Rücken zur Wand stehend kann sich Stark nur noch auf seine eigenen Instrumente, seinen Scharfsinn und seine Instinkte verlassen, um jene zu schützten, die ihm am wichtigsten sind. Während er sich langsam wieder zu alter Form zurückkämpft, findet Stark die Antwort auf die Frage, die ihn insgeheim schon lange verfolgt: Macht der Mann den Anzug oder macht der Anzug den Mann?“
(Rückentext der DVD)

Sowohl in den Fortsetzungsmonat als auch zu meiner Challenge um das Marvel Cinemativ Universe passt „Iron Man 3“. Und damit habe ich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.
Hier bekommt ihr meine Kritik zu diesem Streifen.

Nachdem die ersten beiden Filme von Jon Favreau inszeniert wurden, haben wir mit Shane Black den gleichen Regisseur, der auch „The Nice Guys“ gedreht hat. Rückblickend betrachtet erkennt man seine klare Handschrift.

Das Storytelling und die Charakterinszenierung wurden im Gegensatz zu den beiden Vorgängern runderneuert. Die Handlung wird in einer großen Rückblende erzählt und dabei immer wieder mit Erklärungen von Tony Stark aus dem Off kommentiert. Das ist insgesamt das erste Mal, dass wir so etwas im MCU erleben und ist an dieser Stelle eine wahre Bereicherung. Für die folgenden Filme wünsche ich mir aber dieses Mittel nicht, da es auch zur Handlung und Charakterentwicklung passen muss. In diesem Fall passt der Off-Kommentar sehr gut und bereitet wahre Freude.

Auch sonst bewegen wir uns nach wie vor in einem sehr chronologischen Rahmen, allerdings auch mit einem großen Zeitsprung, der aber keine Verwirrung oder Unklarheit stiftet. Es geht insgesamt sehr abwechslungsreich zu und handlungstechnisch erleben wir an dieser Stelle viel mehr, als es noch bei „Iron Man“ oder „Iron Man 2“ der Fall gewesen ist.
Auch wird Bezug auf die Ereignisse in New York und den Einsatz der „Avengers“ genommen und diese werden erläutert. Die Erzählweise bietet sowohl genügend Platz für neue Charaktere, als auch die Möglichkeit, die alten und bekannten Figuren sich entwickeln zu lassen. Am Beispiel von Tony Stark erleben wir zwar keinen komplett neuen Charakter, aber eine Figur, die sich logisch und auch folgerichtig weiterentwickelt hat. Auch mit der Einführung der neuen Antagonisten macht man hier einiges richtig, aber ebenso genau so viel falsch. Wieder hat man jemanden, der von der Kernkompetenz her ähnlich gestrickt ist wie Iron Man, der nur nicht begünstigt wurde oder so viel Glück hatte wie Tony Stark. Aldrich Killian ist, ähnlich wie Tony, ein Wissenschaftler, der Stark Industries eine Beteiligung am neuesten Projekt anbietet. Diese wird allerdings aufgrund von Bedenken, dass das hergestellte Mittel auch als Waffe einsetzbar ist, ausgeschlagen. Mit dem Mandarin bekommt der Zuschauer zusätzlich eine unberechenbare Figur geliefert, die die Welt mit Terroranschlägen in Angst versetzt.
Hier zeigt das MCU seine Variabilität und stellt sich auch gleich schön breit auf, denn mit Iron Man und Iron Patriot (in „Iron Man 2“ noch War Machine genannt) gibt es im Prinzip nicht nur einen, sondern gleich zwei „Anzug“-Träger.

„Iron Man 3“ hat sich auch in Bezug auf die Spannung geändert. Die Änderung besteht nicht nur darin, Tony Stark menschlicher und verletzlicher werden zu lassen, sondern auch in einem ausgewogeneren Mix aus Action- und Charakterszenen. Das ist gut gelungen, denn der Zuschauer erlebt dadurch einen philosophischen Ansatz über Recht und Unrecht, bekommt aber auch einen wesentlich selbstkritischeren Tony vor die Nase gesetzt.
In Bezug auf die Action lässt sich sagen, dass in der Mehrheit aller aufregenden Szenen ein gutes Maß behalten wurde, d.h. aufregende Szenen sind nicht zu dominant oder zu unglaubwürdig gewesen. Wie gesagt, in der Mehrheit. Zu stark unrealistische Actionszenen mit ausschweifenden Kämpfen und unglaubwürdigem Verlauf gibt es allerdings leider auch.
Ansonsten sind Explosionssequenzen und ähnliches technisch gut gemacht und bieten an dieser Stelle astreines Popcorn-Kino für Zuhause.

Die Emotionen bekommen mehr Platz in diesem Streifen und das gefällt zumindest mir sehr gut. Auch aufgrund der Tatsache, dass Tony posttraumatische Stresssymptome aus der Zeit in New York aufweist, wird hier dem Zuschauer ein emotional breiteres Bild geboten. Die offene Gefühlslage macht auch vor den Antagonisten kein Halt und lässt daher Aktionen und entsprechende Reaktionen auf einem emotionalen Sockel ruhen.

Das Setting hat einiges anzubieten. Sowohl Kostüme als auch Schauplätze sind vielfältig und stilecht. Die unterschiedlichsten Anzüge von Iron Man sind unglaublich kreativ und bieten besonders für Cineasten ein besonderes Vergnügen.
Die Schauplätze sind abwechslungsreich. Vom Stark Tower, dem Anwesen von Tony und seinem Keller, Hobbyraum und Tiefgarage in einem, bis hin zu Außenaufnahmen im Hafen oder im Flugzeug bekommt man viele Kulissen geboten. Mal sind diese zweckdienlich, mal aufwendig in Szene gesetzt. Die meiste Zeit ist die visuelle Arbeit abgestimmt und bietet ein wertiges Bild.

Die musikalische Untermalung hat sich ebenso verändert. Im dritten Teil ist sie poppiger, aktiver und dient nicht nur der Unterstützung. Vielmehr ist sie ein Stilmittel, das sich seinen Weg in den Vordergrund immer wieder gezielt sucht. Das Setting macht den Filmspaß maßgeblich aus.

Meine Meinung:
Mit „Iron Man 3“ habe ich nicht nur eine Fortsetzung geschaut, sondern auch gleich meine MCU-Challenge vorangetrieben. Abschließend muss ich sagen, dass dieser Teil der wohl beste Film aus der Iron-Man-Reihe ist, das liegt vermutlich daran, dass man mit Shane Black neue Ideen ins MCU geholt und mehr gewagt hat.

Ich hatte meine Freude mit diesem Film, nicht nur weil er kurzweiligen Filmspaß geboten hat, sondern man auch wunderbare Charakterentwicklung zeigt und so nicht im MCU stagniert.
Logische Schlussfolgerung ist, dass in allen Bereichen Punkte gut gemacht werden konnten.

Meine Wertung:
Spannung: 7,5 von 10
Action: 7,5 von 10
Story: 7,0 von 10
Länge: 8,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 7,5 von 10
Authentizität: 8,0 von 10
Musik: 8,0 von 10
Setting: 8,0 von 10
GESAMT: 7,7

Reihenfolge:
1. Iron Man
2. Iron Man 2
3. Iron Man 3

Marvel Cinematic Universe:
1. Iron Man
2. Der unglaubliche Hulk
3. Iron Man 2
4. Thor
5. Captain America – The First Avenger
6. Marvel’s The Avengers
7. Iron Man 3
8. Thor – The Dark Kingdom
9. The Return of the First Avenger
10. Guardians of the Galaxy
11. Avengers: Age of Ultron
12. Ant-Man
13. The First Avenger: Civil War

Iron Man 2

iron-man-2_coverTitel: Iron Man 2
Genre: Action / Science-Fiction / Comicverfilmung
Regie: Jon Favreau
Musik: John Debney
Produzenten: Avi Arad / Kevin Feige
Dauer: ca. 120 Minuten
Erscheinungsjahr: 2010
Altersfreigabe: FSK 12

„Die ganze Welt weiß, dass Milliardär Tony Stark als Superheld IRON MAN für Recht und Ordnung sorgt. Doch Politik und Presse erhöhen den Druck, seine Technologie der Regierung zugänglich zu machen. Zudem ruft seine Erfindung neue Schurken auf den Plan: Mit dem Waffenindustriellen Justin Hammer und dem peitschenschwingenden Whiplash warten gefährliche Gegner auf ihn. Gemeinsam mit Assistentin Pepper Potts und Freund Rhodey stürzt er sich erneut in den Kampf gegen das Böse.“
(Rückentext der DVD)

„Iron Man 2“ ist der nächste Film im Marvel Cinematic Universe. Nach „Der unglaubliche Hulk“ ist es der dritte Film in der chronologischen Reihenfolge.

Die Handlung wird im Rückentext sehr gut zusammengefasst und beschreibt im Wesentlichen das, worum es auch tatsächlich im Film geht.
Erzählerisch werden Ereignisse aus dem Vorgänger – „Iron Man“ – aufgegriffen und noch einmal etwas anders gezeigt. Ansonsten bleibt die Art und Weise der Erzählung recht unaufgeregt. Diesen Mangel macht der Streifen durch Tempo und eine hohe Ereignisdichte wieder wett.

Im Wesentlichen wurden die beiden Antagonisten als einzig nennenswerte Figuren neu in die Handlung eingeführt und an diesem Punkt macht es Sinn, gleich zwei neue Charaktere involviert zu haben. Zum einen haben wir Ivan Vanko (Mickey Rourke), der der Sohn eines sowjetischen Wissenschaftlers ist und dessen Vater einst mit Howard Stark zusammen gearbeitet hat und zum anderen haben wir Justin Hammer (Sam Rockwell), ein Waffenhersteller, der sich im Konkurrenzkampf mit Tony Stark befindet.
Beide Figuren bedienen ein gewisses Spektrum. Mickey Rourke passt perfekt in die Rolle des Ivan Vanko/Whiplash. Seine körperliche Präsenz und sein Aussehen verleihen dieser Figur ein authentisches Gesicht. Lediglich das Bild eines Physikers, der unter widrigen Bedingungen gearbeitet hat und deswegen Iron Man nicht nur in Physis, sondern auch in Wissen ebenbürtig ist, wirkt eher unglaubwürdig und aufgesetzt. Viel überzeugender ist da die Figur des Justin Hammer. Seine Beweggründe sind niedere bzw. nur wirtschaftlicher Natur, will er nicht nur mit Tony Stark auf der gleichen Stufe stehen, sondern ihn auch übertrumpfen. Diese Kombination aus zwei sich ergänzenden Antagonisten bietet zusätzliches Spannungspotential und ist bis hier hin ein Alleinstellungsmerkmal von „Iron Man 2“.

Emotionen werden nicht sehr groß geschrieben bei „Iron Man 2“. Wo man im ersten Teil noch einiges zwischen den Zeilen finden konnte, lässt Teil 2 sehr stark nach. Rache und Vergeltung sind, wie auch schon im Vorgänger, offensichtlichere Gefühle. Ein Funke Zuneigung und Freundschaft findet man zwar auch, das reicht aber nicht für eine breite Palette gezeigter Emotionen.
Insgesamt bleiben die Figuren doch sehr oberflächlich.

Die Originalität ist auch bei unzureichenden Emotionen absolut gegeben. Robert Downey Jr. verkörpert Iron Man wie gewohnt selbstverliebt und überheblich. Das macht diese Figur aus. Bis kurz vor Schluss schwappte da zwar auch immer noch eine Portion Demut rüber, dies ist aber dann beim Showdown komplett ad acta gelegt. Mickey Rourke ist nur zur Hälfte glaubwürdig. Den kämpfenden Bösewichten nimmt man ihm mehr ab, als den Wissenschaftler. Sam Rockwells Figur ist hingegen eine Lightversion von Tony Stark, nur ohne den Anzug. Da schlagen beide Figuren in die gleiche Kerbe, aber nur einer hinterlässt Spuren.

Das Setting ist ähnlich wie im ersten Teil. Tony Starks Werkstatt, Büros und heruntergekommene Labore in einer unwirklichen Gegend dominieren die Orte. Besondere Orte wie Monte Carlo muss man an dieser Stelle hervorheben, auch wenn sie vermutlich vor Greenscreen gedreht wurden.
Von den Kulissen muss man nicht allzu viel erwarten und in diesem Fall erfüllen sie ihren Zweck.

Die musikalische Untermalung ist unauffällig. Es gibt keine eingängige Melodie oder ein wiederkehrendes Merkmal, das man in Zukunft mit Iron Man in Verbindung setzen kann.
Grundsätzlich war die Musik aber zweckdienlich und nicht störend.

Actionsequenzen dominieren nicht nur den Sound, sondern auch das Bild. Charakterszenen werden immer wieder unterbrochen und so entsteht leider kein homogener Wechsel aus den unterschiedlichen Sequenzen, sondern eher eine Dominanz von Explosionen und Aufregung.
Ohne Zweifel bekommt der Zuschauer sehr viele und gute Explosionen geboten, aber es ist einfach zu viel.

iron-man-2_dvdMeine Meinung:
Weiter ging es mit dem „Marvel Cinematic Universe“. Ich wurde sehr gut von „Iron Man 2“ unterhalten und freue mich in erster Linie auch über die noch folgenden Filme. Zu diesem Teil kann ich sagen, dass man solides Popcorn-Kino bekommt, das auch auf dem Fernseher sehr gut funktioniert.

In der jüngeren Vergangenheit habe ich Fortsetzungen gesehen, die bei weitem nicht an den guten Leistungen der Vorgänger anknüpfen konnten. Bei „Iron Man 2“ blieb man insgesamt einem Erfolgsrezept treu. Die Unterhaltung hat gepasst und das Wichtigste ist, dass man den Zuschauer mehr mit S.H.I.E.L.D. vertraut macht und auch da anfängt, schon mal etwas anzustoßen, das dann in späteren Filmen wieder aufgegriffen wird.
Dennoch schneidet Teil zwei schlechter als Teil eins ab.

Meine Wertung:
Spannung: 7,0 von 10
Action: 7,0 von 10
Story: 6,0 von 10
Länge: 7,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 5,0 von 10
Authentizität: 7,5 von 10
Musik: 5,0 von 10
Setting: 7,0 von 10
GESAMT: 6,4

Reihenfolge:
1. Iron Man
2. Iron Man 2
3. Iron Man 3

Marvel Cinematic Universe:
1. Iron Man
2. Der unglaubliche Hulk
3. Iron Man 2
4. Thor
5. Captain America: The First Avenger
6. Marvel’s The Avengers
7. Iron Man 3
8. Thor – The Dark Kingdom
9. The Return of the First Avenger
10. Guardians of the Galaxy
11. Avengers: Age of Ultron
12. Ant-Man
13. The First Avenger: Civil War

Der unglaubliche Hulk

der-unglaubliche-hulk_coverTitel: Der unglaubliche Hulk (engl. „The Incredible Hulk“)
Genre: Action / Science-Fiction / Comicverfilmung
Regie: Louis Leterrier
Musik: Craig Armstrong
Produzenten: Avi Arad / Kevin Feige / Gale Anne Hurd
Dauer: ca. 108 Minuten
Erscheinungsjahr: 2008
Altersfreigabe: FSK 16

„Durch biochemische Experimente verstrahlt, führt der Wissenschaftler Bruce Banner (Edward Norton) ein Leben im Abseits: Er zieht sich von seiner Freundin Betty Ross (Liv Tyler) in den Untergrund zurück, immer auf der Suche nach einem Gegenmittel für seine Wutanfälle, bei denen er sich in Hulk verwandelt. Doch General ‚Thunderbolt’ Ross (William Hurt) will diese Superkräfte für seine Zwecke nutzen und hetzt den machtgierigen Soldaten Emil Blonsky (Tim Roth) auf ihn. Dieser verwandelt sich nach einer Injektion in ein Monster, das nur Hulk stoppen kann…“
(Rückentext der DVD)

Weiter geht es mit meiner ganz persönlichen Challenge, alle Filme aus dem MCU (Marvel Cinematic Universe) in „chronologischer Reihenfolge“ zu schauen. Angefangen hatte alles mit „Iron Man“ und der zweite Film auf meiner Liste ist „Der unglaubliche Hulk“.

Was sich im Rückentext der DVD eher abgehandelt und nach einem Actionfeuerwerk anhört, ist in der Praxis doch wesentlich tiefgreifender. Es dreht sich natürlich vordergründig um Bruce Banner und die Fähigkeit, sich zu verwandeln, aber viel wichtiger ist natürlich die Frage, wo das selbstbestimmte Leben aufhört und wie man seine Freiheit wieder zurückgewinnt. Und somit regt „Der unglaubliche Hulk“ nicht unbegründet zum Nachdenken an. Weitergedacht stellt er natürlich auch die Frage, was der Staat, oder hier das Militär, darf.

Durch ergänzende und erklärende Rückblenden wird die sonst chronologische Erzählweise des Filmes unterstützt. Wunderbar und überaus überzeugend vereinbart der Streifen seine Handlungsstränge zu einem gut harmonisierenden Gesamtpaket, das rasante Action mit einer tiefgründigen Handlung kombiniert.

Ebenso wie die Handlung, operiert die Spannung von „Der unglaubliche Hulk“ auch auf mehreren Ebenen. Da gibt es die Action, die zum einen schön anzusehen und zum anderen aber nicht überladen ist. Und dann gibt es natürlich noch die Meta-Ebene. Bruce, der versucht, sich zu heilen, jedoch gleichzeitig weiß, welche Risiken aber auch Chancen die Möglichkeit einer Verwandlung zum Hulk mit sich bringt. Nicht unerheblich für die Spannung sind die (Re-)Aktionen des Antagonisten, hier in Form des Militärs an dessen Spitze General Ross steht.

Mit einem grandios aufspielenden Edward Norton hat „Der unglaubliche Hulk“ einen Darsteller, der die notwendige Anlage für einen tiefen und facettenreichen Charakter mitbringt. Aber nicht nur Edward Norton zeigt gute Leistungen, Liv Tyler und auch William Hurt stehen ihm in nichts nach.
Ganz im Gegensatz zu Tim Roth, der als überambitionierter Handlanger des Militärs flach wirkt und weder Tiefe noch Glaubwürdigkeit in seiner Figur vereinen kann. Die Beweggründe für seinen Kampf gegen den Hulk/Bruce Banner sind niedere. Im Grunde kämpft er gegen ihn, weil er es muss. Da ist es doch erfrischend zu sehen, dass William Hurt als General Ross nicht nur berufliche, sondern auch private Gründe für ein Vorgehen gegen Hulk für sich beanspruchen kann. Ebenso Liv Tyler, als Betty Ross, verbindet Privates wie auch Berufliches mit Bruce Banner. Sind sie doch beide Wissenschaftler und ehemalige Kollegen.
Ebenjene Gründe, sowohl für als auch gegen Bruce Banner sind von den Darstellern glaubwürdig verkörpert worden. Was Tim Roth an nötiger Überzeugungskraft fehlte, hatten dafür die anderen Schauspieler übrig, um die Figuren mit Leben zu füllen.
Grundsätzlich ist aber die Gefühlspalette nicht sehr groß und stellte entsprechend den Cast um Edward Norton vor keine größere Herausforderung.
Am Rande sei hier noch erwähnt, dass Stan Lee (mit Jack Kirby erfand er „Hulk“) und auch Lou Ferrigno (Darsteller des Hulks in der TV-Serie von 1978-1982) jeweils einen Cameo-Auftritt haben.

Ausschließlich unterstützender Natur ist die wenig atmosphärische und absolut austauschbare Musik im Film eingesetzt. Die weitestgehend klassischen Stücke beeindrucken weniger durch einen überraschenden Takt oder einer melodischen Wendung, als vielmehr durch Eintönigkeit und einer unkreativen Komposition.

Mit Schauplätzen in Nord- als auch Südamerika und tollen Aufnahmen der brasilianischen Favela scheint das Setting ausreichend viele Möglichkeiten zu haben und kreativ zu sein. Mit zunehmender Filmdauer werden die Kulissen allerdings austauschbar. Zerstörte Häuser und Straßenzüge drängen sich in den Vordergrund.

Die Balance zwischen Action- und Charakterszenen wird meistens gehalten, man muss aber auch sagen, dass die aufregenden Stellen eher in der zweiten Hälfte stattfinden, wodurch die meisten handlungsintensiveren Szenen in die erste Hälfte fallen. Zum Ende hin wird also mehr mit Explosionen ein Bild der Zerstörung gemalt, als im vorangegangenen Teil des Streifens.
Positiv ist, dass die Action nicht monoton ist, sondern vielfältig. Mal kommt es in Folge eines Hubschrauberabsturzes zu einem Brand, weil sich das Kerosin entzündet und mal sind da einfache „Kampfszenen“, die eher mit einem Boxkampf verglichen werden können. An dieser Stelle wird das Publikum nicht müde vom Zuschauen.

der-unglaubliche-hulk_dvdMeine Meinung:
Die tolle Veranlagung und die Möglichkeiten, die „Der unglaubliche Hulk“ hat, werden leider nicht vollends ausgeschöpft. Die Tatsache, dass der Film zum Nachdenken anregt, wird nicht weiterverfolgt und so geht das Gedankengut, das der Film verbreiten kann, letzten Endes verloren.

Was darf der Staat und was darf das Militär? Sind bahnbrechende Forschungen, die einen strategischen Vorteil bringen, automatisch höheren Instanzen zu übergeben? In diesem Fall hat Bruce Banner zu viele Gammastrahlen abbekommen und kann sich verwandeln. Hat er damit sein privates Leben an das Militär abgegeben?

Schade, dass der Film in Teilen die Beantwortung der Fragen dem Zuschauer schuldig bleibt. Was übrig bleibt, ist, dass der moralische Ansatz zugunsten eines massentauglichen Produktes einfach über Bord geworfen wird und in der zweiten Hälfte des Streifens inhaltlich sehr stark und sehr schnell nachlässt.

Grundsätzlich hat „Der unglaubliche Hulk“ gut unterhalten. Zu Anfang ein bisschen mehr, zum Ende ein bisschen weniger.

Meine Wertung:
Spannung: 7,5 von 10
Action: 8,0 von 10
Story: 8,0 von 10
Länge: 7,5 von 10
Gefühl/Emotionen: 6,0 von 10
Authentizität: 8,0 von 10
Musik: 4,0 von 10
Setting: 6,0 von 10
GESAMT: 6,9

Marvel Cinematic Universe:
1. Iron Man
2. Der unglaubliche Hulk
3. Iron Man 2
4. Thor
5. Captain America: The First Avenger
6. Marvel’s The Avengers
7. Iron Man 3
8. Thor – The Dark Kingdom
9. The Return of the First Avenger
10. Guardians of the Galaxy
11. Avengers: Age of Ultron
12. Ant-Man
13. The First Avenger: Civil War

Iron Man

iron-man_coverTitel: Iron Man
Genre: Action / Science-Fiction / Comicverfilmung
Regie: Jon Favreau
Musik: Ramin Djawadi
Produzenten: Avi Arad / Kevin Feige
Dauer: ca. 121 Minuten
Erscheinungsjahr: 2008
Altersfreigabe: FSK 12

„Tony Stark (Robert Downey Jr.) ist Milliardär, genialer Erfinder und Chef von Stark Industries, einem führenden waffenproduzierenden Unternehmen. Als Terroristen ihn in Afghanistan gefangen nehmen, wird er gezwungen, eine vernichtende Waffe zu entwickeln. Stark baut sich stattdessen eine High-Tech-Rüstung, die ihm eine enorm gesteigerte Kraft gibt und mit der ihm die Flucht gelingt.“
(Rückentext der DVD)

Ich fange nun mit meiner nächsten – ganz persönlichen – Challenge an: Ich schaue mir nach und nach alle Filme des berühmten „Marvel Cinematic Universe“ an. In meinem Freunden- und Bekanntenkreis weiß jeder, dass ich kein Fan von den verfilmten Marvel-Comics bin, bis auf ein oder zwei Ausnahmen. Ich bin der typische „DC“-Fan. Mein liebster Superheld ist und war immer Batman. Der Stachel sitzt tief, dass Marvel ein so gut funktionierendes Universum mit vielen Figuren aufgebaut hat, das auch noch halbwegs stimmig ist. Auf der anderen Seite bedauere ich es sehr, dass der Versuch von Warner Bros. mit einem ähnlich funktionierenden Universum – rund um den dunklen Rächer und den Mann aus Stahl – bisher eher gefloppt ist. Neidlos muss ich die Leistungen und Errungenschaften, die mit den Produktionen der Marvel-Comics erzielt wurden bzw. werden anerkennen. Für mich Grund genug, jetzt Mal alle Filme in richtiger Reihenfolge anzuschauen. Als Fan von Comics und Comicverfilmungen sind natürlich alle bisher auf DVD oder BluRay erschienenen MCU-Filme in meinem Besitz.

Viele kennen ihn. Wissen seinen Charakter zu analysieren. Milliardär, Genie und charismatischer und von sich selbst überzeugter Frauenheld. Die Rede ist von Tony Stark, oder wie alle anderen ihn kennen: „Iron Man“.
Dieser Streifen zeigt, wie aus Tony Stark Iron Man wurde und was er in Afghanistan erlebt hat, aber damit nicht genug. Als Sohn von Howard Stark (den wir in einigen anderen Filmen wie „Captain America: The First Avenger“ oder der Serie „Marvel’s Agent Carter“ kennenlernen durften) wird er standesgemäß immer mit seinem Vater verglichen und auch das Unternehmen „Stark Industries“ soll weiterhin auf Kurs gehalten werden. Nicht nur, dass die Umstände seiner Entführung nicht geklärt sind, man arbeitet auch in seiner Firma hinter seinem Rücken gegen ihn.

Nachdem der Film mit einer Rückblende startet und diese nach wenigen Minuten wieder auflöst, ist er fortan chronologisch und linear erzählt. Besondere Kniffe gibt es aber leider keine. Von Anfang an sind die Rollen klar verteilt. Protagonist, aber auch Antagonist sind von der ersten Minute in ihren Rollen und funktionieren auch so ganz gut.

Wo will der Film spannungstechnisch mit uns hin? Die Story hat grundsätzlich viel Potential, aber am Ende bleibt es eine Geschichte die ohne Kniffe und Überraschungen erzählt ist. Sie ist sogar nahezu komplett vorhersehbar. Nervenzerreißende Spannung kommt da eigentlich nicht auf. Action und Explosionen sind an dieser Stelle Mittel Nummer 1 um überhaupt irgendetwas wie Spannung zu erzeugen. Der ganze Film macht aber auf mich keinen spannenden Eindruck als eher einen aufgeregten. Ist es aber genau das, was der Zuschauer haben will? Mir reichen Action und Explosionen nicht aus. Jeder Film der „X-Men“-Trilogie ist spannender als „Iron Man“.

Da wären wir auch schon beim Thema Action:
Am Anfang des „MCU“ wird viel auf Action und Spezialeffekte gesetzt und das wurde auch sehr gut umgesetzt. Durch die Bank wird hier ein Feuerwerk abgebrannt, das höchstens von Michael Bay übertroffen werden kann. In diesem Fall ist aber die ruhige Kameraführung hervorzuheben. Kein sinnloses Gewackel, um alles noch mal viel aufgeregter darzustellen.

Die Musik hat hier auch ein wenig reingespielt. Sie macht Stimmung und untermalt dementsprechend die meisten Szenen. Sie ist zwar immer im Hintergrund, aber gibt auch den Takt bei Zuschauern vor. Ein Gefühl von „jetzt geht’s ab“ schwappt dabei immer rüber.

„Iron Man“ hat damit angefangen: Der Humor macht Halt in den Comicverfilmungen. Pointiert, hin und wieder zweideutig und situationskomisch, dazu das aufgeblasene Ego von Tony Stark und eine etwas schusselige KI und schon hast du die Lacher auf deiner Seite. Durchaus unterhaltsam und amüsant. All das hat mir schon das ein oder andere Mal ein Grinsen ins Gesicht gebracht.

Wenn man sich die Gefühle anschaut, dann könnte man meinen, dass Vergeltung oder Rache das einzige Gefühl ist, was hier gezeigt wird, aber schaut man sich die eine oder andere Szene genauer an, fällt einem auf, dass es mehr gibt. Stolz, Zuneigung und Freundschaft sind vorherrschende Motive für die Handlungen. Aber war das alles auch glaubwürdig?
Definitiv.

Der Antagonist ist durchtrieben und missgünstig, seine größte Schwäche ist, dass er nicht kreativ genug ist. Nicht böse genug, um seine Ziele bis zum Schluss auf die denkbar perfideste Art zu erreichen. Damit bleibt er am Ende leider doch blass gegenüber Tony Stark. Der Unterschied ist immer der gleiche: Entweder man will oder man will nicht. Tony Stark wollte und erschuf Iron Man.
Iron Man ist die Verkörperung des Wollens, der durch den Mut von Tony zu allem im Stande ist.

Die übrigen Figuren haben funktioniert. Einige Nebencharaktere haben ansatzweise mehr Screentime bekommen, wodurch wir einen tieferen Blick in die Figuren bekommen haben. Beispielsweise ist da Pepper, gespielt von Gwyneth Paltrow: Sie ist schlau und loyal und definitiv steckt da etwas in ihr, das Tony schützenswert findet.
Und Lt. Col. James Rhodes, gespielt von Terrence Howard, sitzt mehr als einmal zwischen Baum und Borke. Auf der einen Seite ist er Staatsdiener und auf der anderen Seite ein Freund von Tony. Ich bin an dieser Stelle schon gespannt, wie es ausgerechnet mit diesen beiden Figuren weitergeht.
Auch Jeff Bridges als Obadiah Stane hat zwar funktioniert, aber seine Rolle des Antagonisten hat einige Nachteile mit sich gebracht.
Heute kann ich mir keinen anderen Darsteller für „Iron Man“ vorstellen als Robert Downey Jr. Er haucht dieser Figur so viel Leben ein. Ein facettenreicher Charakter mit unterschiedlichen Motiven und Beweggründen. Auch seine Entwicklung wird im „MCU“ spannend zu beobachten sein.

Das Setting passt sehr gut. In der ersten Hälfte des Filmes befinden wir uns in einer afghanischen Höhle. Alles ist schmutzig und etwas heruntergekommen. Ohne befestigte Wege, eher improvisiert. In der zweiten Hälfte sind wir gleich an mehreren Schauplätzen. Da ist zum einen die Werkstatt von Tony Stark, die zur Hälfte auch eine Garage ist und dann befinden wir uns abwechselnd in einem Kraftwerk, Militärbasis, der Firma „Stark Industries“ und im Inneren des Anzuges. Alle Schauplätze sind sehr originell ausgesucht und erfüllen ihren Zweck.

iron-man_dvdMeine Meinung:
Der erste Film des „Marvel Cinematic Universe“ war zugleich der letzte Film, den ich im Jahr 2016 gesehen habe. Er hat mir wieder einmal Spaß gebracht. Ich bin kein Marvel-Fan, aber mit „Iron Man“ wurde hier ein sehr solider Grundstein für alle nachfolgenden Filme gelegt.

Auch sonst kann ich grundsätzlich nicht meckern. Klar, der Film hat Stärken und auch Schwächen, aber der Gesamteindruck stimmt, außerdem hat mir dieser Streifen kurzweilig Unterhaltung geboten.
Abzüge gibt es für die schwache Erzählweise, die vorhersehbare Story und die mangelnde Spannung.

Meine Wertung:
Spannung: 6,0 von 10
Action: 8,0 von 10
Humor: 7,0 von 10
Story: 5,5 von 10
Länge: 8,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 8,0 von 10
Authentizität: 8,0 von 10
Musik: 6,0 von 10
Setting: 8,0 von 10
GESAMT: 7,2

Reihenfolge:
1. Iron Man
2. Iron Man 2
3. Iron Man 3

Marvel Cinematic Universe:
1. Iron Man
2. Der unglaubliche Hulk
3. Iron Man 2
4. Thor
5. Captain America: The First Avenger
6. Marvel’s The Avengers
7. Iron Man 3
8. Thor – The Dark Kingdom
9. The Return of the First Avenger
10. Guardians of the Galaxy
11. Avengers: Age of Ultron
12. Ant-Man
13. The First Avenger: Civil War