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Fighting with my Family

Titel: Fighting with my Family
Genre: Filmbiografie
Regie: Stephen Merchant
Musik: Vik Sharma
Produzenten: Michael J. Luisi / Kevin Misher
Dauer: ca. 108 Minuten
Erscheinungsjahr: 2019
Altersfreigabe: FSK 16

„Für Paige und Zak ist Wrestling mehr als ein Sport, es ist das einzig Wahre im Leben. Ihre kühnsten Träume werden wahr, als sie beim Probetraining der WWE (World Wrestling Entertainment) antreten dürfen. Doch die Wege der Geschwister trennen sich, als nur Paige einen Platz im hart umkämpften Ausbildungsprogramm erhält. Sie muss ihre Familie in England zurücklassen und sich von nun an allein im Ring dieser gnadenlosen Welt des Showbiz stellen. Dabei hat sie nur ein Ziel vor Augen: Sie will endlich ihren Traum vom Wrestling leben…“
(Rückentext der BluRay)

Es ist irgendwie folgerichtig, dass ich mir diesen Film anschaue, denn ich bin nicht nur ein Fan von Sport in Filmen, sondern ich bin insbesondere ein großer Fan von Kampfsport in Filmen. „Fighting with my Family“ ist ein Biopic und zeigt eine wahre Geschichte der Wrestling-Welt, denn im Leben der englischen Wrestling-Familie Knight dreht sich alles um diesen speziellen Sport. Während sich die Eltern mehr oder weniger ihren Traum der großen Wrestling-Karriere nur im heimischen England erfüllen können, haben ihre Kinder Zak und Saraya (bekannt unter ihrem Ringnamen Paige) die Chance, bei einem Probetraining den Sprung in die WWE zu schaffen. Die beiden Geschwister treten dort gemeinsam an, doch nur Paige wird angenommen, während Zak in England bleibt und in der elterlichen Independent-Liga antritt. Für diejenigen, die sich auskennen, ist der Rest Geschichte.

Besonders eindrucksvoll empfand ich die Handlung und den Werdegang von Paige aus dem kleinen verschlafenen Ort in England bis hin zum WWE-Superstar. Auffallend war aber auch der Look, der vor allem in der ersten Hälfte stark an eine Low-Budget-Produktion erinnert und den einfachen und unaufgeregten Charakter Norwichs einfängt, wohingegen die zweite Hälfte besonders durch die hellen Aufnahmen von Kalifornien geprägt ist.

Auf narrativer Ebene erlebt der Zuschauer schlicht den Werdegang von Paige, wo sich dennoch Nebenschauplätze auftun. Beispielsweise behandelt der Streifen zusätzlich das Familienleben in England, die Aufgaben des Bruders und die Einbindung in die elterliche Wrestling-Schule. Auch wenn wir einen Blick auf diese anderen Schauplätze erhalten, bleibt Paige im Fokus. Allen voran werden wir Zeuge ihrer Einsamkeit in den USA und welchen Widrigkeiten sie sich stellen muss. Dabei entstehen immer wieder situationskomische Szenen, in denen man mindestens schmunzeln muss, die das Geschehen auflockern.

Die Darstellungen der Familie Knight wirken in erster Linie überzogen, sie sind aber durchaus authentisch. Auch die anderen Figuren liefern ein glaubhaftes Bild ab. Dwayne „The Rock“ Johnson spielt sich selbst und hinterlässt einen mehr als witzigen und selbstironischen Eindruck.

Emotionen werden sowohl durch die Bildsprache als auch durch die Vertonung und Untermalung der Szenen hervorgehoben und verstärkt. Außerdem spielen hier die Dialoge eine große Rolle. Vor allem in dem, was die Charaktere sagen, spiegeln sich viele Emotionen wider. Die Tonalität des Films ist besonders in diesen Szenen vorsichtig und derb zugleich. Wenn beispielsweise Paige über Ängste und Anstrengungen spricht, tut sie dies nicht einfach so, sondern immer mit einer gewissen Art Humor aber auch Zerrissenheit zwischen „für den Traum weitermachen“ und „aufgeben, weil die Familie in England ist“.

Zusammengefasst verbindet „Fighting with my Family“ das Genre eines Biopics und eines Sportfilms gekonnt. Die Lebenswelten der Familie Knight im Allgemeinen und die von Paige im Besonderen sind sehr eng miteinander und dem Wrestling verwoben. Was man als Zuschauer allerdings letzten Endes bekommt, ist ein toller, stimmungsmachender Film, der in vielen Moment komisch daherkommt, aber auch seine Phasen hat, in denen er spannend, tragisch und kämpferisch bis mutig ist. Untermauert werden diese Empfindungen durch den passenden Einsatz der Musik, einer abwechslungsreichen Bildsprache, die immer wieder diesen ganz besonderen Sport in den Mittelpunkt rückt, und einer narrativen Ebene, die sich vorangestellt mit dem Thema „Kämpfen oder Verlieren“ auseinandersetzt. Dabei gilt der letzte Punkt nicht ausschließlich für Paige, sondern vor allem auch für die Familie in England, die sich um ganz andere Dinge kümmern muss, wie z. B. die Wrestling-Schule und die Realisierung des eigenen Programms.

Fazit:
„Fighting with my Family“ war die komplette Zeit über ein unterhaltsamer Spaß, der seine Ecken und Kanten hat, aber dabei immer die richtige Tonalität hat. Ich hatte Spaß und habe mich an all den Fights, den Showeinlagen und den Figuren erfreut.
Obwohl der Film ein Biopic ist, fühlt er sich nicht so an.
Wer also in erster Linie Wrestling mag und in zweiter Linie Sportfilme gut findet, wird mit „Fighting with my Family“ auf jeden Fall seinen Spaß haben.

Meine Wertung:
Story: 8,0 von 10
Länge: 7,5 von 10
Gefühl/Emotionen: 8,0 von 10
Authentizität: 8,0 von 10
Musik: 7,0 von 10
Setting: 9,5 von 10
GESAMT: 8,0

When the Game Stands Tall

Titel: When the Game Stands Tall
Genre: Sportfilm
Regie: Thomas Carter
Musik: John Paesano
Produzenten: David Zelon
Dauer: ca. 110 Minuten
Erscheinungsjahr: 2014
Altersfreigabe: FSK 6

Nach einer wahren Geschichte spielt Jim Caviezel (‚Die Passion Christi’) den Highschool-Footballtrainer Bob Ladouceur in der Saison, die alles ändern soll. Als Coach der Spartans sagt Bob seinen Spielern stets, dass Gewinnen keine Rolle spielt. Doch irgendwie hat er das Team mit Hilfe seines Assistenten Terry Edison (Michael Chiklis, TV-Serie ‚The Shield – Gesetz der Gewalt’) zu rekordverdächtigen 151 Siegen in Folge geführt. Als seine Frau Bev (Laura Dern, ‚Jurassic Park’) will, dass er seiner Familie mehr Zeit widmet, gerät Bob unter Druck, die Erfolgsserie aufrechtzuerhalten. Mitten in einer Saison voller Krisen und Tragödien, in der für die Spartans alles auf dem Spiel steht, wird Bob durch einen außergewöhnlichen jungen Spieler (Alexander Ludwig, ‚Die Tribute von Panem – The Hunger Games’) klar, dass Teamarbeit wichtiger ist, als persönlicher Ruhm.
(Rückentext der DVD)

Und dann erwischt es dich und du siehst diesen einen Film, der dich persönlich weiterbringt.
In der Tat, das passiert mir nicht oft, aber „When the Game Stands Tall“ hat mich aus dem Nichts erwischt.
Meinen persönlichen Erfahrungsbericht könnt ihr an dieser Stelle lesen.
Ohne Umschweife: Dieser Film basiert auf einer wahren Geschichte und wenn man über sportliche Rekorde spricht, werden hierzulande eher die fragwürdigen, aber eindeutigen Erfolge des Klassen-Primus in der Fußball Bundesliga genannt. Im amerikanischen Sport sind es die New England Patriots, die in den letzten 20 Jahren die Nordamerikanische Footballliga dominierten. Bisher gelang es aber nur einem Team ohne Niederlage in einer Saison, den Super Bowl zu gewinnen – den Miami Dolphins 1972. So eine perfekte Saison zu spielen ist äußerst selten, aber dieses eine Highschool-Team hat es nicht nur über eine Saison geschafft, sondern über mehrere Jahre, besser als ihre Gegner zu sein – in jedem Spiel!
Ihr merkt vielleicht, dass ich voll in der Thematik drin bin und dazu kommt, dass ich seit Jahren American Football verfolge – auch zum Leidwesen meiner Mitmenschen. Aber was ist nun mit diesem Film? Inhaltlich gibt der Rückentext einfach alles wieder, doch „When the Game Stands Tall“ macht es etwas anders. Statt ein Team auf dem Weg zum Erfolg zu begleiten, quasi vom Verlierer-Team zum Sieger-Gen, beleuchtet dieser Streifen einen Zeitraum, in dem das Team in der größten Krise seit Jahren steckt. Sie sind schon Top of the Pops und wollen dahin zurück. Dabei wird eindrücklich gezeigt, was mit den jungen Spielern passiert, welche Reifeschritte sie gehen und wie das soziale und emotionale Leben sich wandelt.

Krisen richtig bewältigen, aber wie?
Im Mannschaftssport – oder anders gelagerten Gruppengefügen – ist es etwas Selbstverständliches, sich gemeinsam aus einer schweren Zeit zu arbeiten. Zusammenhalt statt Individualismus. Die Spartans erleiden gleich mehrere Schicksalsschläge, die jeden Einzelnen aus der Bahn werfen würden. Gemeinsam sind sie stark. Folgerichtig werden Krisen oder Probleme über das Kollektiv überwunden, um stärker hervorzukommen. Dabei zeigt „When the Game Stands Tall“ auf eine sehr spannende und facettenreiche Weise, wie das funktioniert.
Was ist das Besondere an „When the Game Stands Tall“?
Es ist definitiv der Geist, eine Aura voller Positivität, der den Weg über das Medium Film zum Zuschauer geht. Es sind die leisen Töne, die abseits des Erfolges oder Misserfolges auf dem Footballfeld den Beobachter abholen und unterhalten. Es sind die Figuren und die Darsteller, die all das zum Leben erwecken und Emotionen transportieren. Es ist die
(Erfolgs-)Geschichte eines Teams, das irgendwie nie so richtig erwähnt wird, wenn man sich die Footballübertragungen anschaut. Ja, und in gewisser Weise trainiert der Coach nicht nur seine Spieler, sondern auch die Zuschauer, indem er dem Football-Nachwuchs etwas über Glaube, Liebe, Respekt und Mut beibringt und sich damit auch ein Platz im Herzen des Publikums sichert.
Die Antwort auf eine Frage bleibt der Film allerdings noch schuldig: Was ist das Geheimrezept der Siegesserie? An dieser Stelle bietet der Film viele Interpretationsmöglichkeiten und wenn man sich das Gefüge genauer anschaut, dann darf eigentlich nur ein Schluss gezogen werden. Meiner Meinung nach ist es der Teamgeist, der Zusammenhalt und das starke Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. All das wird in dem Star-Spieler, der nicht nur mit den Schicksalsschlägen des Teams zu kämpfen hat, sondern auch unter dem Druck seines Vaters steht, personifiziert.

Fazit:
„When the Game Stands Tall“ greift mich in meiner Komfortzone an, doch statt eine gelbe Flagge zu werfen, lasse ich den Spielzug zu, sauberer Tackle.
Dieser Film bietet nicht einfach nur Unterhaltung, sondern kann gleich mit mehreren Botschaften aufwarten. Die Wichtigste: Glaube! An dich, an Gott, an deine Mitstreiter, egal, aber glaube. Das Kollektiv ist wichtiger als das Individuum – gerade auch in Pandemiezeiten eine Botschaft, die man mal verinnerlichen kann. Und zu guter Letzt: Sieg und Niederlage sind die zwei Seiten einer Medaille. Im Sportlerleben muss man mit beidem leben.

In meinen Augen hat der Film keine Off-Field-Issues und kann daher bedenkenlos empfohlen werden, besonders weil er sich mit seinen Botschaften nicht explizit an Football-Fans richtet, sondern allgemeingültig betrachtet werden kann. Besonderes Football-Wissen wird dem Zuschauer auch nicht abverlangt.

Meine Wertung:
Spannung: 8,5 von 10
Story: 9,5 von 10
Länge: 9,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 9,5 von 10
Authentizität: 9,5 von 10
Musik: 8,0 von 10
Setting: 10 von 10
GESAMT: 9,1

Gib mir Fünf! – Eine Handvoll Filme #1: Dauerbrenner

Herzlich willkommen zu der ersten Ausgabe von „Gib mir Fünf! – Eine Handvoll Filme“. Auf die Idee dieser Kategorie bin ich durch die liebe Jil von „Jil´s Blog“ gekommen. Sie hat nämlich einen tollen Beitrag zu ihren „Top 5 Dauerbrennern“ verfasst, weil sie das gleiche Problem hat wie ich. In Zeiten eines Überangebots an Filmen und Serien durch Netflix, Amazon Prime, Disney+ und Co. weiß man oft nicht mehr, was man schauen soll. Da liegt es nahe, sich damit zu beschäftigen, was man ohnehin vor Ort hat, wie z. B. die eigene DVD-Sammlung. Von vielen meiner Filme habe ich eine klare Vorstellung und weiß, was mich da erwartet. Die meisten dieser rund 800 DVDs habe ich schon mindestens einmal gesehen und kann schon ziemlich genau sagen, worum es geht und wie sie mir gefallen haben.
Jil erzählt auf eine sehr angenehm persönliche Art und Weise, zu welchen Filmen sie greift. Ich möchte die Gelegenheit beim Schopfe packen und es ihr gleichtun.
Nur zur Erklärung: Das ist keine Liste meiner liebsten Filme, sondern einfach eine Liste derer, die ich gerne schaue und immer wieder gucken kann. Eben ein echter Dauerbrenner.

Es gibt einige Filme, die es nicht auf die Liste geschafft haben und die Wahl fiel mir wirklich schwer. Bevor ich zu meinen „Dauerbrennern“ komme, möchte ich die anderen Filme kurz würdigen. Knapp nicht dabei sind „Zurück in die Zukunft“, „Good Will Hunting“, „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“, „Star Wars: Episode V – Das Imperium schlägt zurück“, „Nerve“, „Forrester Gefunden“, „Kingsman: The Secret Service“, „Tödliches Kommando – The Hurt Locker“ oder „Rock N Rolla“. Auch sind „Gamer“, „Codname U.N.C.L.E.“, „Interstellar“, „La La Land“, „Waterworld“ oder „Watchmen“ leider nicht dabei. Es sind also eine ganze Reihe guter Filme nicht auf der Liste der „Dauerbrenner“, aber sie hätten es alle sehr verdient gehabt. Es heißt auch nicht, dass die anderen Filme „besser“ wären, sondern von mir einfach immer geschaut werden können.

„König der Wellen“ (2007)
Also wirklich. „König der Wellen“ hat mich bereits seit seinem Erscheinen fasziniert. Zum einen sind Pinguine eines meiner beiden Lieblingstiere und zum anderen hat der Film einen sportlichen Einschlag. Gepaart mit guter Musik und Dokumentations-Elementen und schon bin ich hin und weg. Ich kann gar nicht sagen, wie oft ich „König der Wellen“ schon gesehen habe, doch trotzdem ist er ein recht junges Mitglied meiner DVD-Sammlung. Seit 2017 befindet er sich als Harddisc in meinem Besitz und ist damit eines meiner Juwelen.
Ich schaue diesen Film einfach gerne an und lasse mich dabei von Cody, Big Z und Chicken Joe auf witzige und charmante Weise unterhalten.

„Almost Famous“ (2000)
Zum ersten Mal habe ich dieses autobiographische Werk Anfang der 2000er im Free-TV gesehen und auch wenn ich damals nur die letzten 40 oder 50 Minuten mitbekommen habe und damit mehr als die Hälfte verpasst habe, war ich schwer begeistert. Noch bis Mitte/Ende der 2000er habe ich die Fernsehzeitung Woche für Woche nach diesem Film gescannt, um ihn auch ja nicht zu verpassen. Noch bevor ich ihn ein weiteres Mal im TV sehen konnte, habe ich ihn mir irgendwann auf DVD gekauft und seitdem zig Mal geschaut. Die Geschichte um den 15-jährigen William, der eine Titelgeschichte für den Rolling Stone schreiben soll und dafür eine Rockband auf der Tour begleitet, ist nicht nur wundervoll erzählt, sondern auch mit einem richtig starken Soundtrack gesegnet.

Pulp Fiction“ (1994)
Das erste Mal habe ich diesen Film 2005 oder 2006 gesehen. Schon damals war er Kult. Die Mischung aus all dem, was Quentin Tarantino schlussendlich auf die Leinwand gebracht hat, ist auf so viele Arten und Weisen verrückt und unterhaltsam. Die Absurdität der Dialoge sucht immer wieder seinesgleichen und findet leider nur in den allerseltensten Fällen einen ähnlich gearteten Streifen. Bei genauerer Betrachtung heißt es aber oft auch: Regisseur? Quentin Tarantino! „Pulp Fiction“ war mein erster Tarantino (in gewisser Weise hat dieser Streifen mich auf eine neue Ebene des Verständnisses gehoben und ich werde ihm immer sehr dankbar dafür sein). Nicht umsonst habe ich diesen Streifen wohl auch mit Abstand am häufigsten gesehen.

The Dark Knight“ (2008)
HEATH LEDGER IST DER JOKER!
Mehr sollte es nicht brauchen, um zu erklären, warum ich diesen Film immer wieder sehen kann, ich führe es trotzdem gerne aus.
Atmosphärisch wurde ein Film inszeniert, nein, zelebriert, der unter den Comicverfilmungen seinesgleichen sucht. Auch im Genre der Actionthriller ist „The Dark Knight“ eine Bank. Wenn man sich von dem Gedanken befreit, dass es eigentlich eine Comicverfilmung ist und dann ganz wertfrei dieses Werk beurteilt, dann komme ich zu keiner geringeren Einschätzung als: Meisterhaft! Dieser Film verbindet einfach so unfassbar viele Elemente miteinander und lässt sie wirken, dass man eigentlich nicht anders kann, als ihn sich wieder und wieder und wieder anzuschauen.

Warrior“ (2011)
Ich habe mich mal dabei erwischt, wie ich an einem verregneten Sonntagmorgen zu diesem Film gegriffen habe und ihn angeschaut habe, weil ich nicht wusste, was ich mir sonst anschauen kann. Gut, andere würden vielleicht frühstücken, aber mich dürstete es nach einem Film.
Noch immer bin ich sehr froh darüber, dass ich diese – in Deutschland – Direct-to-DVD-Veröffentlichung entdeckt habe. Seitdem ich ihn das erste Mal sah, war es wie Liebe auf den ersten Blick. Es war ein „nicht mehr loslassen können“, ein „vollkommen überwältigt sein“, sodass ich ihn nicht nur mehrfach gesehen habe, sondern auch jedem, der es hören – oder nicht hören – wollte, empfohlen, geschenkt oder ausgeliehen habe.
Es ist immer stimmungsabhängig, zu welchem Film ich greife, doch „Warrior“ ist der Film, der zu jeder Stimmung passt.

Und damit bin ich am Ende meiner „Dauerbrenner“. Die Filme, die vielleicht nicht meine Lieblingsfilme sind, aber trotzdem sehr hoch im Kurs stehen, täglich geguckt werden zu können.

An dieser Stelle könnt ihr euch ein Bild von Jils Dauerbrennern machen, die sie auf ihrem Blog veröffentlicht hat.

Draft Day – Tag der Entscheidung

Titel: Draft Day – Tag der Entscheidung (engl. „Draft Day“)
Genre: Sportfilm / Drama
Regie: Ivan Reitman
Musik: John Debney
Produzenten: Ivan Reitman / Ali Bell / Joe Medjuck / Gigi Pritzker
Dauer: ca. 106 Minuten
Erscheinungsjahr: 2014
Altersfreigabe: FSK 0

„Sonny Weaver Jr. ist nicht zu beneiden: Der Manager der erfolglosen Cleveland Browns kämpft Jahr für Jahr nicht nur um die Daseinsberechtigung seines Teams, sondern auch mehr und mehr um seine eigene Existenz. Der Eigentümer des Teams setzt ihm daher ein Ultimatum: Wenn die nächste Saison nicht erfolgreich abgeschlossen wird, ist er seinen Job los. Der Draft Day ist der Tag, an dem die Football-Teams Spieler für die neue Saison erwerben, und an diesem fällt auch die Entscheidung über Sonnys persönliche und professionelle Zukunft…“
(Rückentext der DVD)

An jedem ersten Februar-Wochenende findet der Super Bowl statt. Im Jahr 2020 jährt sich die Veranstaltung des größten Einzelsportevents des Jahres zum 54. Mal. Und bevor es am Super Bowl Sunday in Miami zum Kick-off kommt, erwartet euch hier eine kleine Empfehlung, wie ihr den Abend davor heute gut nutzen könnt.
Der Film aus dem Jahr 2014 befasst sich mit dem sogenannten „Draft Day“, dem Tag in der Saison, an dem sich die unterschiedlichen Teams in einer gewissen Reihenfolge Spieler auswählen können (sogenannte Picks), um ihr Team für die kommende Saison zu verstärken. Wobei sie die Picks untereinander auch tauschen und handeln dürfen.

Sonny Weaver Jr. sitzt mit seiner Stelle im Verein ziemlich zwischen Stühlen. Zum einen erhält er – ebenso wie das Team und der Trainerstab – vom Eigentümer sein Gehalt. Zum anderen muss er den Trainer unterstützen, der nicht nur die Spieler trainiert, sondern ihnen auch eine Philosophie übermittelt und sie harmonieren lässt. Die Wünsche beider Seiten müssen also erfüllt werden. Schlüsselpositionen müssen besetzt werden für eine erfolgreiche und ausgewogene Kaderplanung. Hierfür die richtigen Spieler auszuwählen obliegt Sonny.

Die Handlung ist sehr dynamisch erzählt und profitiert nicht nur von der schauspielerischen Klasse von Kevin Costner, sondern auch von der Schnitttechnik, die immer wieder deutlich macht, dass unterschiedliche Akteure unterschiedliche Interessen vertreten.
„Draft Day“ bietet allerdings weniger Football-Action als man sich erhofft. Viel mehr schlägt der Film in eine Kerbe, die den Background des Footballs beleuchtet. Abseits des Spiels zeigt er auch allerhand Nebenschauplätze, die allesamt realistisch dargestellt sind und so auch in der Realität auftreten können.
Ich bin von „Draft Day“ einfach begeistert, weil er ein sehr kluger und spannender Streifen ist. In den ersten 90 Minuten geht es um den knallharten Sport und die Geschicke eines Generalmanagers an einem der wichtigsten Tage einer Footballsaison. Allerdings verliert er in den letzten zehn Minuten an Stärke, weil er den Fokus weg vom Sport nimmt und sich hin zu persönlichen Belangen des Protagonisten orientiert.
Mit dem Cast bin ich mehr als zufrieden, denn neben Kevin Costner stehen Jennifer Garner, Sean Combs, Denis Leary und Frank Langella vor der Kamera. Wie glaubwürdig und authentisch die Leistungen sind, kann ich allerdings schwer beurteilen, denn die allermeisten Charaktere handeln unterkühlt und sehr professionell und wirken dabei so, als ob sie die Arbeit und Privates strikt voneinander trennen. Dafür dass es so ist, sprechen die letzten zehn Minuten, denn besonders am Ende kommen Emotionen zum Vorschein, die der Film in den ersten 90 Minuten vermissen ließ.
So etwas wie Spannung entsteht durch die Handlung, die Figuren und die Schnitttechnik. Vermutlich werden aber Football-Fans tendenziell etwas mehr und besser unterhalten als Nicht-Football-Fans. Zu keinem Zeitpunkt kam Langeweile auf, viel mehr erschien mir alles rund um den Draft viel zu kurz erzählt. Auch hätten es gerne mehr Figuren, mehr Rivalitäten und mehr Football-Action sein können. Das Konzept, die Nebenschauplätze in den Fokus zu rücken, ist bei diesem Film schlussendlich aber perfekt aufgegangen.

Meine Meinung:
„Draft Day“ bringt einen so richtig in Stimmung und schafft es, Vorfreude zu bereiten. Auch wird die Zeit bis zum Super Bowl kürzer. Meiner Meinung nach wurden die Football-Hintergründe sehr realistisch dargestellt. Ich habe es mir immer genauso vorgestellt, wie die Teams untereinander handeln. Ich kann mir auch für die Zukunft vorstellen, den Draft 2020 zu verfolgen, alleine schon deswegen, um zu erfahren, ob ich den einen oder anderen Spieler aus den College-Football-Übertragungen wiedererkenne.

Zu guter Letzt eine klare Empfehlung für sportbegeisterte Menschen, die auf schlaue Handlungen mit dramaturgischen Verläufen abfahren. So oder so, ein Must-see für Football-Fans.

Meine Wertung:
Story: 8 von 10
Spannung: 8 von 10
Länge: 8,5 von 10
Authentizität: 6 von 10
Gefühl/Emotionen: 4 von 10
Musik: 4 von 10
Setting: 10 von 10
GESAMT: 6,9 von 10

Southpaw

IMG_2823Titel: Southpaw
Genre: Boxfilm / Drama / Sportfilm
Regie: Antoine Fuqua
Musik: James Horner
Produzenten: Antoine Fuqua / Todd Black / Jason Blumenthal / Steve Tisch / Peter Riche / Alan Riche
Dauer: ca. 120 Minuten
Erscheinungsjahr: 2015
Altersfreigabe: FSK 16

„Den Titel des Boxweltmeisters hat sich Billy Hope (Jake Gyllenhaal) hart von ganz unten erarbeitet, nicht zuletzt dank der unermüdlichen Unterstützung seiner geliebten Frau Maureen (Rachel McAdams), die im Hintergrund die Fäden zieht. Doch ein Schicksalsschlag, durch den auch das Leben von Billys kleiner Tochter aus den Fugen gerät, zerstört jäh die Idylle. Als ihn dann auch noch sein langjähriger Freund und Manager (Curtis „50 Cent“ Jackson) im Stich lässt, fällt Billy ins Bodenlose. Erst als Box-Coach Tick Wills (Forest Whitaker) ihn unter seine Fittiche nimmt, ist Billy bereit, sich wieder in den Ring zu wagen und sich dem härtesten Kampf seines Lebens zu stellen: dem Kampf gegen sich selbst.“
(Rückentext der DVD)

Ich hatte es in einer anderen Filmkritik bereits erwähnt, dass ich total auf Sportfilme stehe und so war es irgendwie schon vorher klar, dass ich mir unbedingt „Southpaw“ zulegen muss. Ich habe ihn schon eine ganze Weile, aber ich kam erst jetzt dazu, ihn mir anzusehen. Im Vorfeld habe ich nicht so viel von diesem Film gehört, auch damals nicht, als er frisch in die Kinos kam. Umso besser, denn dann kann ich mich vollkommen unbeeinflusst auf ihn einlassen.

Zu dem Inhalt gibt der Rückentext schon viele Informationen wieder, ohne näher ins Detail zu gehen. Ergänzend kann ich nur sagen, dass das Leben Billy mit voller Breitseite trifft und er ins Wanken gerät. Mit allem, was er hat, versucht er aus einem Sumpf von Trauer, Wut und Hoffnungslosigkeit zu entkommen und zurück in die Spur zu finden. Die Erzählweise ist sehr einfach und hat keine besonderen Kniffe. Der Zuschauer ist die ganze Zeit bei Billy, egal ob er im Ring steht, bei seiner Frau und seinem Kind ist oder im Gym. Wir erfahren somit alles, was Billy explizit betrifft und was er erlebt.
Da es sich bei „Southpaw“ aber um ein Sportledrama handelt, hat ein persönlicher Schicksalsschlag auch immer einen – nicht unerheblichen – Einfluss auf die Karriere des Sportlers. Billys Absturz lässt also nicht lange auf sich warten.
An sich Bedarf es bei dem Film keine größere Konzentration seitens der Zuschauer, denn die Geschichte ist nicht sehr komplex oder unverständlich. Hingegen ist sie unterhaltsam, mitreißend und spannend inszeniert.

Eine passende Mischung aus Kampf- und Charakterszenen zieht immer wieder die Aufmerksamkeit des Zuschauers auf sich, eine abwechslungsreiche Performance mit (ACHTUNG: Boxersprache!) „guter Beinarbeit“. Das Interesse steigt durch sehr gute Kameraeinstellungen, die es schafft, das Publikum direkt mit am Kampf teilhaben zu lassen. Die Action sorgt dann für das Übrige.
In den Charakterszenen können die Zuschauer etwas durchatmen, ohne großen Verlust des Interesses. Solche Momente sprechen nämlich eine komplett andere Ebene an, sodass der Film weiterhin anziehend bleibt.

Der Zuschauer bekommt sowohl im als auch abseits des Ringes viele Emotionen geboten. Im Ring dominieren überwiegend aggressive Gefühle das Geschehen, wohingegen abseits des Rings Liebe, Trauer, Angst und Hoffnungslosigkeit zu den stärksten Vertretern gehören. Einen fließenden Übergang zur Authentizität gibt es – wie so oft – auch, denn im nächsten Punkt habe ich mich gefragt, wie echt diese Gefühle sind. Dadurch, dass der Streifen einen recht bekannten Cast hat, schaut man ihn sich mit hohen Erwartungen an.
Jake Gyllenhaal als Billy Hope zeigt alles, was er hat: Kraft, Energie, Schmerzen, Liebe und Trauer. Er ist der Dreh- und Angelpunkt und durch seine Darbietung bekommt der Film die Atmosphäre eines Sportlerdramas. Die übrigen Darsteller waren auch weitestgehend überzeugend. Am Beispiel Curtis „50 Cent“ Jackson kann man sagen, dass er seine Rolle auffallend gut gespielt hat, jedoch ist dieser Charakter nur negativ in Erinnerung geblieben. Rachel McAdams, Forest Whitaker und, als weitere Nebenrolle, Oona Laurence haben durchweg überzeugt. Ein kleines Manko hat „Southpaw“ aber trotzdem: Es fehlt ein bisschen an der charakterlichen Tiefe, insbesondere bei den Figuren von 50 Cent und Forest Whitaker.

Die musikalische Untermalung hat James Horner übernommen, der unter anderem für „Titanic“, „Avatar – Aufbruch nach Pandora“ und „Apollo 13“ die Musik komponierte bzw. den Soundtrack zusammenstellte. Noch bevor „Southpaw“ veröffentlicht wurde, verstarb er. Der Film und der Soundtrack sind ihm zum Andenken gewidmet.
Nun im Detail: Die Musik war ein Mix aus klassisch komponierten Stücken und einigen populären Songs. Die populäre Musik wird dominiert von Rap-Songs bspw. von Eminem und 50 Cent, die besonders die Aggressivität und die Wut unterstreichen. Die klassischen Stücke hingegen untermalen die Charakterszenen.

Mit ca. 120 Minuten erreicht „Southpaw“ eine gute Länge, allerdings hätten ihm gerne 10 oder 20 Minuten mehr auch sehr gut getan, um charakterliche Stärken und die damit verbundene Tiefe der Figuren hervor zu heben.

Meine Meinung:
„Southpaw“: ein Sportfilm, ein Drama. Was habe ich mich gefreut, endlich wieder so einen Film zu gucken. Ich stehe total auf Sportfilme und dieser Streifen unterstreicht es einmal mehr.

Die Story ist, wie gesagt, nicht sehr komplex, der Film lebt aber von der mitreißenden Inszenierung. Spannung wird durch den Wechsel von Kampf- und Charakterszenen erzeugt. Die dramatische Geschichte wurde durch eine breite Palette von Emotionen gut hervorgehoben und unterstrichen.

Authentisch waren nahezu alle Akteure, insbesondere Jake Gyllenhaal hat in die Rolle des Billy Hope gepasst. Charakterliche Tiefe wird aber nicht von allen Figuren geboten, daher muss ich hier einige Punkte abziehen.

Die musikalische Vertonung war gut und sie passte zum Film. Die klassischen Stücke waren nicht so auffällig wie die Rap-Songs, wodurch ich das Gefühl hatte, dass es verhältnismäßig mehr Rap als klassische Musik gab.

Meine Wertung:
Story: 7,5 von 10
Drama: 7,5 von 10
Spannung: 8,5 von 10
Länge: 8,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 8,5 von 10
Authentizität: 8,5 von 10
Musik: 7,0 von 10
GESAMT: 7,9

Gegen jede Regel

IMG_6425Titel: Gegen jede Regel (engl. „Remember the Titans“)
Genre: Sportfilm
Regie: Boaz Yakin
Musik: Trevor Rabin
Produzenten: Jerry Bruckheimer
Dauer: ca. 109 Minuten
Erscheinungsjahr: 2000
Altersfreigabe: FSK 6

„Herman Boone (Denzel Washington) hat sich seinen neuen Job als Coach der Footballmannschaft ‚Titanen‘ leichter vorgestellt. Die Jungs spielen zwar in einer Mannschaft, aber sie sind kein Team. Doch um zu gewinnen, müssen sie lernen, dass sie nur gemeinsam siegen können. Allerdings vergiften Rivalität und Streitigkeiten die Stimmung in der Mannschaft. Mit hartem Training, Disziplin und einer großen Portion Einfühlungsvermögen gelingt es Boone jedoch die ‚Titanen‘ zusammenzuschweißen. Trotz unterschiedlicher Hautfarbe und Herkunft zeichnet sich das Team schließlich nicht nur durch Siege aus, sondern vor allem durch Mannschaftsgeist, Solidarität und Freundschaft. Eigenschaften, die notwendig werden, als Boone den Intrigen einiger Sportfunktionäre zum Opfer zu fallen droht.“
(Rückentext der DVD)

„Gegen jede Regel“, ein weiterer Disney-Film, auf den ich mich immer freue, wenn ich ihn sehen kann. Dabei macht es für mich keinen Unterschied, ob er im TV oder bei einem DVD-Abend läuft. Ich habe ihn viele, viele Male angeschaut und werde ihn wohl noch genauso oft gucken.

Der Film beginnt im Jahre 1981 und wird von der Sheryl Yoast erzählt. Sie wandert in ihrer Erzählung zurück in das denkwürdige Jahr, das in die Geschichte eingehen wird. Virginia 1971, sie war neun Jahre alt und in den USA herrschen Krawalle und Rassenhass und ein dunkelhäutiger Trainer übernimmt ein Collage-Footballteam in einem Bundesstaat, in dem die Mehrheit Weiße sind und viele Vorurteile gegenüber Dunkelhäutigen existent sind. Dieser Film zeigt beispielhaft, dass es im Sport egal ist, wie du aussiehst oder woran du glaubst. So ist die Erzählweise des Films die ganze Zeit die eines Beobachters, man kann nur anhand von Gestik, Mimik und dem gesprochenen Wort erfahren, wie sich die Charaktere fühlen. Mit viel Fingerspitzengefühl werden auch moralische Grundwerte vermittelt.

Die Handlung ist nie verwirrend und auch sonst wird sie linear erzählt.
Spannung wird in einem Sportfilm immer durch die sportlichen Handlungen erzeugt, sei es bei einem wichtigen Spiel oder bei einer sehr harten Trainingseinheit. Der Zuschauer spürt förmlichen, wie sich aus einer Mannschaft ein Team bildet. Auch die sozialen Unruhen und die Abneigung der Öffentlichkeit auf die die „Titanen“ treffen, werden sehr spannend inszeniert.

Die Thematik birgt sehr großes Potential in den Punkten Gefühle/Emotionen und Authentizität. „Gegen jede Regel“ schafft es, dieses Potential weitestgehend auszuschöpfen und am besten wird dieses verdeutlicht, indem man sieht, wie aus ehemaligen „Feinden“ mit vielen Vorurteilen, Freunde mit Vertrauen, Freude und einer gewissen Solidarität werden.

Aus anfänglichem Hass wird mehr und mehr Verständnis füreinander, dabei ist die Teambildung ein elementarer Bestandteil der Verständigung. Dieses Gemeinschaftsgefühl ist so stark, dass es sogar der Zuschauer mitbekommt. Jeder einzelne Charakter ist so unfassbar authentisch, dass wirklich jeder sich auf irgendeine Art und Weise mit irgendeiner Figur identifizieren kann.

Die Musik des Filmes ist, wie von vielen Disney-Filmen, großartig. Emotionsgeladen inszeniert und über jeden Zweifel erhaben ist dabei die Auswahl der Songs. Alle Lieder haben ausnahmslos Ohrwurmqualität und damit einen riesigen Mitsing-Faktor. Die Musik belässt es nicht nur bei der Untermalung der Stimmung, sondern wird gekonnt für den Stimmungs- und Spannungsaufbau genutzt. Auch die Verständigung zwischen Schwarz und Weiß wird durch die Musik herbeigeführt, so kommt es schon mal vor, dass ein weißer Spieler eine Soulnummer schmettert und ein schwarzes Teammitglied Foxtrott tanzt.

Meine Meinung:
Ich habe das Gefühl, dass Disney-Filme immer etwas Einzigartiges und mit einem besonderen „Auftrag“ ausgestattet sind. Ich habe mich so sehr unterhalten gefühlt und die Figuren total lieb gewonnen. Bei jedem Mal anschauen habe ich mich riesig auf so ziemlich jeden Charakter gefreut.

Nicht nur, dass dieser Film auf einer wahren Begebenheit beruht, er erzählt auch noch, zumindest teilweise, die Geschichte von Gerry Bertier, einem mehrfachen Goldmedaillen-Gewinner der Paralympics.
Insgesamt ist der Film eine Augenweide. Von vorne bis hinten ist für mich alles stimmig. Die Musik, die Charaktere und die Atmosphäre sind grandios in Szene gesetzt.

Die Länge des Filmes ist mit 109 Minuten definitiv nicht zu lang, es kommt keine Langeweile auf und die Tiefe kommt auch nicht zu kurz.
In „Gegen jede Regel“ ist für alle was dabei, insbesondere Kinder können viel für sich mitnehmen. Nicht nur, dass der Film Toleranz lehrt, er zeigt auch sehr anschaulich, wie sich ein Leben in einem Team aufbaut und entwickeln kann.

„Gegen jede Regel“ ist absolut empfehlenswert.

Meine Wertung:
Spannung: 8,0 von 10
Story: 8,5 von 10
Länge: 8,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 8,0 von 10
Authentizität: 8,0 von 10
Musik: 9,0 von 10
GESAMT: 8,3

Warrior

IMG_2474Titel: Warrior
Genre: Sportler-Drama
Regie: Gavin O´Connor
Musik: Mark Isham
Produzenten: Greg O´Connor / Gavin O´Connor
Dauer: ca. 140 Minuten
Erscheinungsjahr: 2011
Altersfreigabe: FSK 16

„Verfolgt von der Vergangenheit kehrt Ex-Marine Tommy nach langer Zeit in seine Heimat zurück. Er bittet seinen Vater Paddy, einen ehemaligen Profiboxer, ihn für ‚Sparta‘, das große Mixed-Martial-Arts-Turnier, fit zu machen. Tommy war früher Ringer und räumt einen Gegner nach dem anderen mit Leichtigkeit aus dem Weg.
Dann jedoch stellt sich ausgerechnet Brendan, Tommys Bruder, dem Duo in den Weg. Brendan hat seit Jahren nicht gekämpft, sondern ist Lehrer und Familienvater, der das Preisgeld braucht, um seine Familie vor dem Ruin zu retten. Anfangs glaubt niemand an Brendan, doch nach den ersten gewonnenen Kämpfen wird er als der Underdog, der alles schaffen kann, gefeiert.

Eine unglaublich mitreißende Geschichte mit packenden Kämpfen nimmt ihren Lauf, als die beiden ungleichen Brüder unausweichlich auf den ultimativen Showdown zusteuern: Bruder gegen Bruder!“
(Rückentext der BluRay)

In einem Kampfsportturnier darf man keine Angst zeigen, auch nicht vor dem eigenen Bruder.

Die Story, die hinter „Warrior“ steckt ist zwar nicht komplex oder bedarf viel Konzentration, dafür ist sie aber sehr unterhaltsam, mitreißend und unglaublich spannend.
Zwei Brüder, die aus komplett unterschiedlichen Gründen an einem Kampfsportturnier teilnehmen. Der eine kämpft um das Wohl seiner Familie, der andere um seine Vergangenheit zu bewältigen, aber eines ist sicher: Beide brauchen das Preisgeld, denn nur der Sieger bekommt die Kohle.

Dazu kommt, dass die Kindheit der beiden ungleichen Brüder alles andere als schön gewesen ist und dies wird immer wieder thematisiert, insbesondere in Dialogen mit dem Vater.
In den Punkten Drama und Spannung wird in dem Film ganze Arbeit geleistet. Wirklich spannende Kämpfe wechseln sich mit Dialogen ab und treiben so die Story voran. Darüber hinaus werden immer im Wechsel die beiden Brüder betrachtet, was auch verdeutlicht, wie sich die Charaktere entwickeln. Die Beziehung zwischen ihnen und ihren Vater wird thematisiert und trägt maßgeblich zur Grundstimmung bei.

„Warrior“ hat mit über 2 Stunden Laufzeit viel zu bieten und glänzt auf ganzer Linie. Auch wenn 140 Minuten eine lange Zeit ist, wird dem Zuschauer nicht langweilig.

Die Gefühle kommen nicht zu kurz. In vielen Szenen bekommt der Zuschauer aus erster Hand mit, was die Figur bewegt und antreibt und welcher emotionale Hintergrund besteht. Es geht sogar so weit, dass man einen innerlichen Konflikt anhand des Gesichtsausdruckes erkennt und so erzählt ein Bild wieder mehr als tausend Worte.

Die Authentizität der Charaktere ist über jeden Zweifel erhaben. Das Publikum wird keine Probleme haben, sich in den Akteuren wiederzufinden, da sie alle sehr bodenständig sind und alltägliche Nöte und Sorgen haben. Es wird nichts übertrieben dargestellt oder aufgebauscht. Ob es Verlustängste sind oder das Gefühl der Einsamkeit, es wird relativ realistisch transportiert und macht es einem umso leichter, sich emphatisch zu zeigen.

Die Musik ist unauffällig, aber wenn man auf sie achtet, bekommt man mit, dass viel Abwechslung drin steckt. Von modernen Klängen bis zu wahren Klassikern wird viel geboten und rundet den ganzen Film ab. In den Momenten in denen sie auffällt, drängt sie sich nicht in den Vordergrund und bleibt damit auf einem Level, auf dem sie entspannt und das Augenmerk auf die Geschichte richtet. Sie untermalt Situationen und unterhält, teilweise, mit Ohrwurmqualität.

Die Kameraführung ist auf eine Art und Weise total typisch für Sportler-Dramen, es schwappt immer ein Feeling von den ersten beiden Rocky-Teilen mit. Leicht verkrisselte Bilder sind deswegen nicht ungewöhnlich und tragen maßgeblich zur Unterhaltung, Charme und Stimmung bei.
„Warrior“ kommt ohne Detailaufnahmen aus, die braucht er auch nicht. In einigen Szenen erkennt der Zuschauer klar, wie sich die Figuren gegenüber stehen. Mit Barrieren, Entfernungen und Licht wird gekonnt eine Stimmung erzeugt und untermauert, ob sich zwei Personen wohlgesonnen sind.
In den Kampfszenen ist eine leichte Unschärfe zu vernehmen, die aber nicht sehr ins Gewicht fällt und den Filmspaß nicht mindert.

Meine Meinung:
Es liegt wohl daran, dass ich seit jeher Filme wie „Mighty Ducks“ oder „Cool Runnings“ begeistert gesehen habe, dass mich auch dieser Film auf ganzer Linie entertaint hat.
„Warrior“ bietet für mich auf vielen Ebenen sehr viel Unterhaltung. Die Musik ist abwechslungsreich, mit modernen und klassischen Songs ausgestattet und ausgewogen.
Ich hatte wirklich keine Probleme mich in die Figuren hinein zu versetzen und konnte viele Dinge sehr einfach nachempfinden.

Die Kameraführung hat mich sehr stark an die „Rocky“-Filme erinnert, eine Reihe, die ich sehr gerne gesehen habe.
Die Story ist für mich leicht nachzuvollziehen und verständlich. Die dramatischen Elemente waren sehr klug eingebaut und gut umgesetzt und haben deswegen ihren Teil dazu beigetragen, dass mich der Film fesseln konnte.

Für Sportfans, insbesondere für solche, die Anhänger vom Wrestling oder MMA sind, sind zumindest die Kampfszenen sehr sehenswert. Aber auch auf den anderen Ebenen der Unterhaltung kommt man voll auf seine Kosten, so lebt der Film, meiner Meinung nach, von dem Konflikt der Brüder zueinander.
Mit „Warrior“ macht man nichts falsch an einem Filmabend.

Meine Wertung:
Story: 8,0 von 10
Drama: 7,5 von 10
Spannung: 8,5 von 10
Länge: 8,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 7,5 von 10
Authentizität: 8,5 von 10
Musik: 7,5 von 10
Kameraführung: 8,0 von 10
GESAMT: 7,9