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Kingsman: The Secret Service

Titel: Kingsman: The Secret Service
Genre: Action / Komödie / Comicverfilmung
Regie: Matthew Vaughn
Musik: Henry Jackman / Matthew Margeson
Produzenten: Adam Bohling / David Reid / Matthew Vaughn
Dauer: ca. 123 Minuten
Erscheinungsjahr: 2014
Altersfreigabe: FSK 16

„Eggsy (Taron Egerton) ist ein Unruhestifter, der immer wieder in Konflikt mit anderen Jungs im Londoner Viertel gerät. Als er eines Tages dank des geheimnisvollen und eleganten Harry Hart (Colin Firth) aus dem Gefängnis entlassen wird, beginnt für Eggsy ein anderes Leben. Harry gehört zu den Kingsman, einer supergeheimen, elitären Agentenorganisation angeführt von Arthur (Michael Caine), die vielversprechende Teenager für ihr hochqualifiziertes Nachwuchsprogramm rekrutiert. Und Harry hat Eggsy ausgewählt. Das Training beginnt – zur selben Zeit als die Welt von dem verrückten High-Tech-Genie Valentine (Samuel L. Jackson) bedroht wird.“
(Rückentext der DVD)

Bevor es ins Kino geht, um den zweiten Teil von „Kingsman“ zu sehen, habe ich mir heute noch einmal den Vorgänger angeschaut, um die Erinnerungen aufzufrischen.
Zum Glück liegt mir die DVD vor, sodass es für mich ein Leichtes ist, sie kurzfristig anzuschauen.

Inhaltlich bringt der Rückentext alles Wesentliche auf den Punkt. Erzählerisch ist „Kingsman“ allerdings sehr flott unterwegs und das weiß letzten Endes auch sehr gut zu unterhalten.
Gleich zu Anfang werden die wichtigen Figuren gekonnt eingeführt und im Laufe der Zeit auch logisch weiterentwickelt. Aber der Film punktet nicht nur aufgrund seiner Handlung und der Erzählweise, sondern auch dadurch, dass er eine witzige Mischung aus Action- und Agentenfilm ist. Und spätestens wenn sich Samuel L. Jackson und Colin Firth über alte James-Bond-Filme und deren Schurken unterhalten – und es dabei zu witzigen Äußerungen kommt – weiß der Zuschauer, dass sich „Kingsman: The Secret Service“ selbst nicht zu ernst nimmt.

Auch unter anderen Gesichtspunkten schafft es „Kingsman“ sehr gut zu unterhalten.
Wenn man sich die Action, die Filmmusik und den Cast genauer anschaut, dann findet man nichts, was nicht in irgendeiner Form zufriedenstellend ist.
Die Action-Sequenzen sind allesamt hochwertig in den Kameraeinstellungen, teilweise sehr gut choreographiert und abwechslungsreich. Außerdem ist die Balance zwischen Action- und Charakterszenen ausgeglichen. Selbst scheinbar unspektakuläre Abschnitte sind extrem interessant gestaltet – wie die bereits erwähnte Szene, in der sich Samuel L. Jackson und Colin Firth unterhalten.

Oft habe ich die zwei ja nun schon erwähnt, dann will ich jetzt auch auf die Leistung der Darsteller zu sprechen kommen und da bietet sich uns natürlich ein vielfältiges Bild von einem sehr guten Cast. Neben den bereits erwähnten Darstellern finden wir auch Mark Strong, Michael Caine und Mark Hamill vor. Taron Egerton, Sofia Boutella und Sophie Cookson kann man eher noch als Nachwuchsdarsteller bezeichnen. Aber eines haben allesamt gemeinsam: Sie sind in der Kombination eine Bereicherung für jeden Filmliebenden. Es bereitet einfach Spaß, sich diesen Film anzuschauen, weil die Leistung stimmt und die Figuren toll sind. Ob Protagonist oder Antagonist, die Figuren kommen glaubwürdig rüber.

Der humoristische Anteil ist im Verhältnis allerdings doch eher gering. Zwar gibt es immer wieder sehr witzige Gespräche, Tätigkeiten oder sonstige Begebenheiten, in denen der Zuschauer ein ums andere Mal grinst, allerdings ist es nicht so, dass man sich den Bauch vor Lachen halten muss.
Unterm Strich kann man aber sagen, dass der Witz gut zum Gesamteindruck passt.

Das Schöne an „Kingsman“ ist, dass die Emotionen und Motive für den Zuschauer keine Geheimnisse sind. Von Anfang an ist klar, was aus welchem Grund gemacht wird und woher der Impuls stammt. Es ist aber nie so, dass die Figuren vorhersehbar oder die Charaktere gar eindimensional sind.
Angefangen mit Eggsy, der zu Beginn sehr wütend und verzweifelt zu sein scheint, bis zu Harry, der die meiste Zeit eine Art Bedauern stark nach außen trug. Darüber hinaus sehen wir insbesondere gelungene Darstellungen von Mut und Verzweiflung.
Liebe und Angst sind aber mindestens ebenso elementar wie die anderen beiden Gefühle. Auch die emotionale Bindung, die Eggsy zu seinem Mentor Harry aufbaut, wird thematisiert.

Die musikalische Untermalung ist abwechslungsreich. Von klassischen Stücken, die spannungsfördernd sind und besonders in Actionszenen ihren Einsatz haben, bis hin zu gesungenen, popartigen Songs, die über den ganzen Film verteilt sind, ist alles dabei.
Abgerundet wird der ganze Streifen mit einer Vielzahl von unterschiedlichen Schauplätzen und einer sehr guten Kameraarbeit.

Meine Meinung:
Matthew Vaughn hat mit „Kingsman: The Secret Service“ einen witzigen, rasanten und actionreichen Agentenfilm gedreht, der mit tollen Haupt- und Nebenfiguren, aber auch mit einer logischen und abgedrehten Handlung punktet.

Vaughn hat bereits mit „Kick Ass“ und „X-Men: Erste Entscheidung“ sein können unter Beweis gestellt. Offensichtlich hat er einen Hang zur Comicverfilmung. Sei es drum, mir gefällt es und ich hoffe, dass seine zukünftigen Werke – allen voran „Kingsman: The Golden Circle“ – mich ebenso begeistern wie dieses. Ein klares Highlight für besonders gute und kurzweilige Unterhaltung.

Meine Wertung:
Spannung: 8,5 von 10
Action: 8,0 von 10
Humor: 7,0 von 10
Story: 8,5 von 10
Länge: 9,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 8,0 von 10
Authentizität: 8,0 von 10
Musik: 7,5 von 10
Setting: 9,5 von 10
GESAMT: 8,2

Reihenfolge:
1. Kingsman: The Secret Service
2. Kingsman: The Golden Circle