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#9

IMG_8552Titel: #9 (engl. „9“)
Genre: Animationsfilm
Regie: Shane Acker
Musik: Deborah Lurie / Danny Elfman
Produzenten: Timur Bekmambetow / Tim Burton / Dana Ginsburg / Jim Lemley
Dauer: ca. 79 Minuten
Erscheinungsjahr: 2009
Altersfreigabe: FSK 12

„Ein Krieg zwischen Mensch und Maschine hat die Welt in eine apokalyptische Trümmerwüste verwandelt. Die einzigen Überlebenden sind neun kleine Stoffpuppen, auf die ein Heer von mechanischen Bestien gnadenlos Jagd macht. Als Nummer 9 nach den Gründen für die Angriffe sucht, stößt er auf das Geheimnis seiner eigenen Existenz: Ein Wissenschaftler hatte die Puppen in den letzten Tagen der Menschheit erschaffen und auf eine Mission geschickt. Sie sollten die Herrschaft der Maschinen beenden und dem Leben auf der Erde eine neue Chance erkämpfen…“
(Rückentext der BluRay)

Durch Zufall bin ich zu dem Vergnügen gekommen, diesen Film zu sehen. Ein irgendwie süßes Cover, der Satz „produziert von Tim Burton“ und ein etwas locker sitzendes Portemonnaie sorgen dann schließlich für den Rest. Ein Umsatzplus für den örtlichen BluRay-Dealer meines Vertrauens.

Die Story von „#9“ fängt sehr unvermittelt an. Das Publikum findet sich in einer unwirklichen Welt, bei einer unwirklichen Figur, zu einer unwirklichen Zeit wieder. Durch immer wiederkehrende Rückblenden erfährt der Zuschauer, wie es war, bevor die Menschheit ausgestorben ist.
Die Erzählweise ist zwar nicht sehr raffiniert, aber in Kombination mit den Figuren und der Geschichte, die mehr ein Endzeitszenario darstellt, schwer zu schlagen.
Darüber hinaus ist die Story nicht verwirrend und obwohl es sich hierbei um einen Animationsfilm handelt, ist er nicht unbedingt etwas für kleine Kinder.

Die Spannung des Films wird quasi nur durch die Geschichte und die Puppen erzeugt. Dabei ist sie äußerst unterschiedlich zu vernehmen: von sehr aufregenden Szenen, die auch aus einem Actionfilm kommen könnten, bis hin zu sehr denkwürdigen Momenten, die aber nicht weniger brisant sind. Das Schöne ist, dass der Film dabei weder langweilig ist und noch locker lässt sowie den Zuschauer sehr gut zu unterhalten weiß. Die Atmosphäre trägt ihr Übriges bei. Durch gedeckte Farben wird die ganze Zeit ein beklemmendes und gefährliches Umfeld dargestellt. Im Allgemeinen ist „#9“ farbtechnisch sehr düster gehalten.

„#9“ lebt von seinen Animationen und die sind wirklich gut gelungen. Die Puppen sind sehr detailreich animiert und in ihrer Darstellung zwar ähnlich, aber dennoch besitzt jede ihre ganz individuelle Eigenschaft, die sie von anderen unterscheidet. In jeder Einstellung merkt man, wie viel Mühe man sich mit den Puppen gegeben hat, da sie ja auch schließlich der Motor des Streifens sind. Die Maschinen sind ebenfalls sehr kreativ umgesetzt. Durch ihre Darstellung sehen sie beängstigend und übermächtig aus. Die wenigen Menschen sind sehr realitätsnah gezeichnet und animiert.

Die Filmmusik hat in erster Linie unterstützend gewirkt und ebenso zur Atmosphäre beigetragen. „Somewhere over the Rainbow“ von einer leiernden Schallplatte hat das Publikum ebenfalls zu hören bekommen.

Meine Meinung:
Alles in allem konnte „#9“ für kurzweilige Unterhaltung sorgen. Die Geschichte ist zwar nicht komplex, aber unterhaltend und auch die Animationen sind sehr zauberhaft und absolut gelungen. Die Puppen sind würdige Protagonisten, allen voran die mit der Nummer 9 auf dem Rücken, aber auch die anderen stehen ihr in nichts nach.

Spannungstechnisch ist der Film vielseitig und das ist mindestens genau so überzeugend.
Die Laufzeit hätte aber durchaus mehr betragen können. Mit ca. 79 Minuten ist „#9“ verhältnismäßig kurz und ich hätte mir gerne noch etwas mehr Zeit mit den Stofffiguren gewünscht.

Die Filmmusik war wirklich nur unterstützender Natur, natürlich wäre vermutlich ein richtiger Soundtrack mit gesungenen Liedern total fehl am Platz, aber so richtig geil war die Filmmusik, bis auf „Somewhere over the Rainbow“, nicht.
Am Ende muss ich aber sagen, dass dem Film viel fehlt. Zum einen Tiefe, zum anderen hätte die Story durchaus ausgeschmückt werden können. So vielseitig die Spannung war, sie war nicht gänzlich einnehmend. So ergeben sich in allen Kategorien ein paar Abzüge.

Meine Wertung:
Spannung: 7,5 von 10
Story: 7,5 von 10
Länge: 5,5 von 10
Animation: 8,5 von 10
Musik: 6,5 von 10
GESAMT: 7,1