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„Der Koffer“ im September 2017 [mit Video]

Die S-E-P-T-E-M-B-E-R-Challenge ist beendet und dementsprechend gibt es auch von meiner Seite ein Fazit zu dieser Blogaktion.
An dieser Stelle ein kleines Dankeschön an alle teilnehmenden Blogs. Es hat mich gefreut, dass ihr mit euren Beiträgen die S-E-P-T-E-M-B-E-R-Challenge nicht nur erfolgreich gemacht habt, sondern auch bereichert habt. Ich habe mich wirklich über jeden Artikel gefreut.

Ich hatte von vorneherein keine Probleme damit, mir die richtigen Filme auszusuchen. Ich hätte mir natürlich am liebsten die Nieten erspart, aber mein Anspruch war es auch nicht, die ganze Zeit nur die besten Filme zu schauen. Am Ende hatte ich vor allem großen Spaß mit dieser Challenge. Ich kann euch versichern, dass ich nur Filme geschaut habe, die sonst nicht in nächster Zeit in den DVD-Player gewandert wären.
Unten findet ihr noch einmal alle Filme, die ich im September geschaut habe.

Nun geht es weiter mit meinen neu hereingekommenen Filmen. Ich habe im September wirklich viel Geld für DVDs ausgegeben. Neben ein paar Rezensionsexemplaren kamen auch eine Vielzahl von Serien und Filmen dazu.

„New In“ sind:
• „Boston“ (DVD, 2017) [Rezensionsexemplar]
• „Guardians of the Galaxy Vol. 2“ (BluRay, 2017)
• „Fargo“ (DVD, 1996)
• „Fargo“ (Staffel 1) (DVD, 2014)
• „Rick and Morty“ (Staffel 1) (DVD, 2014)
• „Hacksaw Ridge – Die Entscheidung“ (DVD, 2016)
• „The Boss Baby“ (DVD, 2017)
• „Hell or High Water“ (DVD, 2016)
• „Manchester by the Sea“ (DVD, 2016)
• „Split“ (DVD, 2016)
• „Ally McBeal“ (Staffel 3) (DVD, 1999/2000)
• „Ally McBeal“ (Staffel 4) (DVD, 2000/2001)
• „Ally McBeal“ (Staffel 5) (DVD, 2001/2002)
• „Ray“ (DVD, 2004)
• „The Warriors Gate“ (DVD, 2016) [Rezensionsexemplar]
• „The Missing“ (Staffel 2) (DVD, 2017) [Rezensionsexemplar]
• „Ash vs. Evil Dead“ (Staffel 1) (DVD, 2015/2016)
• „Spartacus – War of the Damned“ (Staffel 3) (DVD, 2013)
• „Kingdom“ (Staffel 1) (DVD, 2014/2015)
• „Snowpiercer“ (BluRay, 2013)
• „Lommbock“ (DVD, 2017)
• „Life“ (DVD, 2017)
• „Cars“ (DVD, 2006)
• „Cars 2“ (DVD, 2011)

Bis auf „The Warriors Gate“ habe ich alle Filme zur S-E-P-T-E-M-B-E-R-Challenge geschaut.
Hier findet ihr noch einmal alle Filme aus diesem Monat in einer Übersicht.

Auf der „Watched“-Liste sieht es wie folgt aus:
• „Source Code“ (DVD, 2011)

• „Eyes Wide Shut“ (DVD, 1999)

• „Percy Jackson – Diebe im Olymp“ (DVD, 2010)

• „Toni Erdmann“ (DVD, 2016)

• „Edward mit den Scherenhänden“ (DVD, 1990)

• „Merida – Legende der Highlands“ (DVD, 2012)

• „Boston“ (DVD, 2017) [Rezensionsexemplar]

• „Extrem laut & unglaublich nah“ (DVD, 2012)

• „Regression“ (DVD, 2015)

• „The Warriors Gate“ (DVD, 2016) [Rezensionsexemplar]

Das waren sie, die Filme im September. Mit „Boston“ und „The Warriors Gate“ habe ich gleich zwei brandaktuelle Streifen gesehen. Mit „Edward mit den Scherenhänden“ und „Eyes Wide Shut“ habe ich in meiner Challenge zwei Filme aus den 1990ern Jahren behandelt. An dieser Stelle nochmals einen herzlichen Dank an alle Teilnehmer.

septembe*R*-Challenge: Regression

Titel: Regression
Genre: Psychothriller
Regie: Alejandro Amenábar
Musik: Roque Baños
Produzenten: Alejandro Amenábar / Fernando Bovaira / Christina Piovesan
Dauer: ca. 103 Minuten
Erscheinungsjahr: 2015
Altersfreigabe: FSK 16

„Eine Kleinstadt in Minnesota im Jahr 1990: Detective Bruce Kenner (Ethan Hawke) ermittelt im Fall der jungen Angela Gray (Emma Watson), die ihren Vater John (David Dencik) des sexuellen Missbrauchs bezichtigt. Als sich dieser unerwartet und ohne sich überhaupt an die Tat erinnern zu können, schuldig bekennt, wird der renommierte Psychologe Kenneth Raines (David Thewlis) hinzugezogen, um Johns verdrängten Erinnerungen mit Hilfe einer Regressionstherapie wieder hervorzuholen. Dabei tritt allmählich ein Geheimnis von ungeahnten Ausmaß zutage. Angela scheint nicht nur das Opfer ihres eigenen Vaters, sondern auch einer satanischen Sekte geworden zu sein. Kenners Ermittlungen in diese Richtungen bringen den Polizisten bald um den Verstand. Er wird von Wahnvorstellungen und Alpträumen heimgesucht. Wer treibt hier sein böses Spiel?“
(Rückentext der DVD)

Nun bin ich am Ende meiner S-E-P-T-E-M-B-E-R-Challenge angelangt und freue mich, dass ich es noch rechtzeitig geschafft habe.
Zum Abschluss habe ich mir noch einen richtigen „Schocker“ herausgesucht und hoffe natürlich, dass ich entsprechend unterhalten werde.
Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich nicht viel mit Filmen aus dem Genre Psychothriller oder Horror anfangen kann, umso verwunderter war meine Herzdame, als ich ihr den Trailer zu „Regression“ zeigte und mein ernsthaftes Interesse an diesem Film bekundete. Irgendwann schenkte sie ihn mir dann einfach. Das ist inzwischen schon gut ein Jahr her und, nun ja, heute habe ich ihn mir angeschaut.

Wenn ich sage, dass ich ohne große Erwartungen an diesen Streifen gegangen bin, dann erzähle ich nicht ganz die Wahrheit, bin ich doch ein kleiner Fan von Ethan Hawke und Emma Watson und sehe diese zwei immer als ein kleines Qualitätsmerkmal an.

Um es vorweg zu nehmen, der erwartete Schrecken blieb aus, aber dafür bekam ich etwas komplett anderes. Der Film basiert auf einer wahren Begebenheit und erzählt von Angela, die ihren Vater des sexuellen Missbrauchs beschuldigt, der dann auch noch ein Geständnis ablegt, ohne sich an die Taten zu erinnern. Schon früh wird klar, dass auch eine satanische Sekte eine Rolle spielt. Mithilfe der Regressionstherapie will man nun die verborgenen Erinnerungen des Vaters hervorholen. Soweit zur Handlung.

Für mich klang das schon alles sehr spannend und ich war bereit, mich komplett dem Film hinzugeben und mich einfangen zu lassen. Aber das gestaltete sich von Anfang an als ein schwieriges Unterfangen, startete der Film doch recht behäbig und ließ sich Zeit. Auch das erwartete Nervenkitzelige blieb aus – und zwar komplett. Erst nach circa einer halben Stunde ist die Story soweit erzählt, dass sie langsam Interesse weckt, dennoch schafft „Regression“ es nicht, mich gänzlich abzuholen.
Erzählerisch macht es der Film aber clever und verschießt nicht sein ganzes Pulver bereits am Anfang. Immer wieder werden Informationen preisgegeben, die dafür sorgen, dass man vorangegangene Szenen erst deutlich später einzuschätzen weiß.

Ich muss gestehen, insgesamt bin ich schon etwas enttäuscht von „Regression“. Auch wenn die Darsteller extrem gut sind und auch die Erzählmethode dem Ganzen weiterhilft, wiegt die Fehlleistung der ersten halben Stunde schwer. Sehr schwer.

Ich möchte natürlich auch noch etwas zu den Darstellern sagen: Ethan Hawke und Emma Watson sind unsere beiden Protagonisten und in den Nebenrollen sehen wir David Dencik und David Thewlis, die allesamt perfekt funktionieren. Das Potential ist nicht einfach nur vorhanden, es wird auch noch gekonnt ausgeschöpft. Alleine die Leistung von Hawke ist über alle Maßen stark und präsent. In Kombination mit Emma Watson, die auch eine sehr starke Bildpräsenz hat, bekommt der Zuschauer also die volle Breitseite zweier sehr, sehr guter Schauspieler. Auch der übrige Cast weiß durch sein Facettenreichtum zu überzeugen. Bei den Emotionen ziehen insbesondere Hawke und Watson alle Register und zeigen eine besonders breite Palette. Die anderen Charaktere überzeugen, indem sie eine gewisse Zwiespältigkeit zeigen und dieses auch emotional zu unterstreichen wissen. An genau diesem Punkt kann sich der Zuschauer wirklich über den Film freuen.

Musikalisch ist der Streifen minimalistisch unterwegs. Er verwendet zwar immer wieder unterstützende Stücke, allerdings sind sie soweit im Hintergrund, dass sie der Atmosphäre und der Handlung eigentlich keine Hilfe sind.

Meine Meinung:
Die Story von „Regression“ klingt zwar spannend, entpuppt sich für mich aber am Ende als kleine Mogelpackung. Ich dachte, ich wage etwas, indem ich mir diesen Film anschaue. Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass ich psychisch gestresst sein würde. Aber stattdessen war ich es nicht und daher ist dieser Film nur augenscheinlich eine Herausforderung gewesen.

Ganz klar wurde das inhaltliche Potential verschenkt. Die darstellerischen Anlagen sind zu genüge vorhanden, um „Regression“ zu einem richtig starken Psychothriller werden zu lassen. Die Punkte verliert der Film alleine durch die Tatsache, dass er nicht krass genug ist. Ihm fehlt an einigen Ecken und Enden das gewisse Etwas.

Meine Wertung:
Spannung: 5,0 von 10
Story: 7,0 von 10
Länge: 5,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 8,5 von 10
Authentizität: 9,5 von 10
Musik: 4,0 von 10
GESAMT: 6,5

Hier geht es zu meinen anderen Beiträgen:
*S*eptember-Challenge: Source Code
s*E*ptember-Challenge: Eyes Wide Shut
se*P*tember-Challenge: Percy Jackson – Diebe im Olymp
sep*T*ember-Challenge: Toni Erdmann
sept*E*mber-Challenge: Edward mit den Scherenhänden
septe*M*ber-Challenge: Merida – Legende der Highlands
septem*B*er-Challenge: Boston
septemb*E*r-Challenge: Extrem laut & unglaublich nah
septembe*R*-Challenge: Regression

Beiträge anderer Teilnehmer:
Shalima – R.E.D. – Älter. Härter. Besser.
Hotaru – Rings – Samara wartet auf dich
Ma-Go – Rogue One: A Star Wars Story
Stepnwolf – Rocky

septemb*E*r-Challenge: Extrem laut & unglaublich nah

Titel: Extrem laut & unglaublich nah (engl.: „Extremely Loud & Incredibly Close“)
Genre: Drama / Romanverfilmung
Regie: Stephen Daldry
Musik: Alexandre Desplat
Produzenten: Scott Rudin
Dauer: ca. 124 Minuten
Erscheinungsjahr: 2011
Altersfreigabe: FSK 12

„Inszeniert nach dem gleichnamigen Bestseller von Jonathan Safran Foer erzählt ‚Extrem Laut und Unglaublich Nah’ die berührende Geschichte des außergewöhnlichen Oskar Schell. Der elfjährige Junge findet eines Tages einen geheimnisvollen Schlüssel seines Vaters, der bei den Anschlägen des 11. Septembers umgekommen ist und begibt sich daraufhin auf eine nicht alltägliche Suche durch die fünf Stadtbezirke von New York. Bei seinen ungewöhnlichen Streifzügen begegnet er den unterschiedlichsten Menschen, die alle sehr persönliche Überlebensstrategien entwickelt haben. Seine Suche endet schließlich dort, wo sie begonnen hat, doch die vielen liebevollen Begegnungen geben Oskar Halt und Trost, um das Geschehene zu verarbeiten und seine Angst vor der lauten und teilweise auch gefährlichen Welt zu überwinden.“
(Rückentext der DVD)

Nun habe ich es getan. Ich habe mir einen der emotionalsten und traurigsten Filme angeschaut, den ich je gesehen habe. „Extrem laut & unglaublich nah“ berührt mich sowohl von der Handlung, als auch von den gezeigten Emotionen.

Aber von vorne: Terror ist, wie ich bereits in meinem „B“-Beitrag in meiner S-E-P-T-E-M-B-E-R-Challenge erwähnt habe, so ziemlich das Schlimmste, was es gibt und niemand sollte Opfer solcher Taten sein. Jeder weiß wohl heute noch, was er am 11. September 2001 gemacht hat. Auch ich.
An diesem Tag verlor auch der sehr introvertierte und skurrile Oskar Schell seinen Vater, der im World Trade Center gewesen ist, als die Türme eingestürzt sind.

Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, denn in Anbetracht der Tatsache, dass es sich um ein Einzelschicksal handelt, in dem ein Junge seinen Vater liebt und vermisst, aber es auch gleichzeitig nur eines von so vielen Schicksalen ist, macht es umso schwieriger, diese Geschichte zu greifen, ja sogar zu begreifen. Thomas Horn spielt den skurrilen Oskar Schell, der intelligent, ängstlich, aber auch gleichzeitig mutig ist. Diesen Mut braucht er auch, nachdem sein Vater von ihm ging. Im Laufe der Zeit breitet sich diese unglaublich schöne, aber zutiefst tragische Geschichte vor dem Zuschauer aus und weiß vor allem mit seinen leisen Tönen zu überzeugen.

„Extrem laut & unlaublich nah“ ist nichts weniger als ein Drama, das dem Publikum in vielerlei Hinsicht eine Gänsehaut über den Rücken treibt, Tränen in die Augen schießt und die Münder weit offen stehen lässt, denn das Maß an Authentizität und Gefühl, das wir hier zu sehen bekommen, ist herzerwärmend und zerreißend zugleich.
Herauszufinden, zu welchem Schloss der geheimnisvolle Schlüssel gehört, ist scheinbar die letzte große Prüfung, die Oskar von seinem Vater gestellt bekommt und er ist der Einzige, der weiß, wie man dieses Rätsel lösen kann.

Ich war zutiefst berührt und ergriffen und mochte jede Minute, ja sogar jede Sekunde, die ich mit Oskar verbringen durfte. Alleine schon deswegen, weil ich wissen will, wie er des Rätsels Lösung immer näher kommt. Für mich stellte sich daher nicht die Frage, ob ich diesen Film spannend fand. Viel mehr wollte ich mehr. Mehr Zeit, mehr Abenteuer, mehr Emotionen, die mich an die Grenze des Ertragbaren treiben. Das Schicksal des kleinen Oskar treibt nämlich auch den Zuschauer mehr denn je an seine Grenzen.

Die musikalische Untermalung war nahezu minimalistisch, dabei aber so sehr auf den Punkt, dass die Szenen perfekt untermalt wurden. Die Hintergrundmusik war nie störend oder unangebracht, viel mehr sorgte sie immer dafür, dass der Fokus bei der Geschichte ist.

Meine Meinung:
„Extrem laut & unglaublich nah“ beeindruckt.
Neben Tom Hanks und Sandra Bullock sehen wir auch Max von Sydow, der für seine Leistung eine Oscar®-Nominierung eingeheimst hat (im Übrigen zu Recht).

Das letzte „E“ in der S-E-P-E-M-B-E-R-Challenge ist ein besonderer, empfehlenswerter und tragischer Film, der seine Wirkung auch nicht nach dem zweiten, dritten oder vierten Mal Sehen verfehlt.
Ein Must-See und ein Highlight.

Meine Wertung:
Spannung: 7,5 von 10
Story: 9,0 von 10
Länge: 7,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 10 von 10
Authentizität: 9,0 von 10
Musik: 8,0 von 10
GESAMT: 8,4

Hier geht es zu meinen anderen Beiträgen:
*S*eptember-Challenge: Source Code
s*E*ptember-Challenge: Eyes Wide Shut
se*P*tember-Challenge: Percy Jackson – Diebe im Olymp
sep*T*ember-Challenge: Toni Erdmann
sept*E*mber-Challenge: Edward mit den Scherenhänden
septe*M*ber-Challenge: Merida – Legende der Highlands
septem*B*er-Challenge: Boston
septemb*E*r-Challenge: Extrem laut & unglaublich nah
septembe*R*-Challenge: Regression

Beiträge anderer Teilnehmer:
Shalima – Escape Plan
Hotaru – Ernest & Célestine
Ma-Go – Es
Stepnwolf – Eyes Wide Shut

septem*B*er-Challenge: Boston

©STUDIOCANAL

Titel: Boston (engl. „Patriots Day“)
Genre: Thriller
Regie: Peter Berg
Musik: Trent Reznor / Atticus Ross
Produzenten: Dorothy Aufiero / Dylan Clark / Stephen Levinson / Hutch Parker / Michael Radutzky / Scott Stuber / Mark Wahlberg
Dauer: ca. 124 Minuten
Erscheinungsjahr: 2016
Altersfreigabe: FSK 16

„Boston, 15. April 2013 – Wie jedes Jahr zieht es tausende Läufer und Zuschauer aus aller Welt an die Strecke des beliebten Bostoner Marathons. Doch die Feierlichkeiten enden schlagartig, als zwei Sprengsätze an der Zielgerade detonieren. Noch ist unklar, ob den Explosionen weitere folgen werden. Für die Ermittler beginnt ein packender Wettlauf gegen die Zeit und eine der nervenaufreibendsten Großfahndungen in der Geschichte Amerikas nimmt ihren Lauf.“
(Rückentext der DVD)

Für das „B“ in meiner S-E-P-T-E-M-B-E-R-Challenge habe ich mir dieses Mal einen Film ausgesucht, den ich als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen habe. Seit dem 07.09.2017 ist „Boston“ auf DVD und BluRay im Handel erhältlich. Aus unterschiedlichsten Gründen konnte ich den Film nicht vor der Veröffentlichung sehen, daher war es für mich glasklar, dass ich diesen Streifen in meiner Challenge unterbringe.

Wenn es etwas gibt, das niemals zur Normalität werden sollte, dann ist es Terror. Überall auf der Welt passieren täglich schlimme Dinge und eigentlich sollte man Notiz von jeder noch so kleinen Sache nehmen, aber irgendwie geht es nicht, weil die schlechten Nachrichten Tag für Tag zunehmen. Am 15. April 2013 kommt eine dieser schlechten Nachrichten aus der westlichen Welt, von einem Event, das Sportlichkeit, Zusammenhalt und Freude zelebrieren sollte. Der Boston-Marathon ist einer der ältesten der Welt. An ihm verübten zwei Brüder einen Anschlag mit selbstgebauten Bomben, bei dem drei Menschen gestorben sind und in Folge dessen ein weiterer sein Leben ließ. Jeder Tote ist einer zu viel.
Dieser Streifen wurde als Dank für alle Helfer, Ermittler, Sanitäter und Ärzte gedreht und rekonstruiert den schlimmen Tag und die Flucht beziehungsweise Fahndung detailreich. Der Zuschauer lernt nicht nur diensthabende Polizisten kennen, sondern auch Bewohner, die am Patriots Day den Marathon besuchen wollen und die beiden Attentäter, die sich auf ihren Anschlag vorbereiten.

Die Art der Erzählung ist zweigeteilt. In den ersten 45-60 Minuten springen wir zwischen den Protagonisten hin und her und erhalten dadurch Einblicke in die einzelnen Abläufe ihrer Leben. Bis zur Detonation haben wir also eine richtig gelungene Erzählweise, aber ab dann bleibt die Handlung statisch und wir bleiben fortan nur noch bei einem der diensthabenden Polizisten. In der zweiten Hälfte versucht der Streifen seine Stärken in der Erzählung beizubehalten, was ihm nur bedingt gelingt. Auf Dauer hat „Boston“ sichtlich seine Probleme damit.

Was mich verwundert hat, war, wie wenig ich eigentlich von den Umständen des Anschlages wusste und was mir alles nicht klar gewesen ist. Genau dadurch wurde es auch hin und wieder wirklich spannend, obwohl man das Ende schon absehen konnte, wenn man in den letzten Jahren die Nachrichten verfolgt hat. Aufgewertet wurde der Eindruck des Streifens immer wieder durch den Einsatz echter Bilder.

Ich war vom Film die meiste Zeit überrascht, weil er mir die Umstände näherbrachte. Er zeigt auf eine brutale Art und Weise, was die Bostoner Bevölkerung durchgestanden hat, wie schlimm die Verletzungen der Opfer gewesen sind und was die Reaktionen auf das Passierte gewesen ist.

Die Darsteller sind weitestgehend glaubwürdig, allerdings gibt es schon die eine oder andere Szene, in denen die Emotionen wahrscheinlich realitätsnah dargestellt waren, aber beim Zuschauer übertrieben ankommen. Die Macher haben hier nicht auf die Balance geachtet und so kommt auf eine starke Charakterszene meistens eine schwache. Die Actionsequenzen sehen meistens gut und sauber aus, allerdings merkt man dem Streifen insbesondere bei Bildern mit viel Rauch den Einsatz von Greenscreen an. Gerade am Bildrand wird es doch deutlich pixelig.

Meine Meinung:
„Boston“ macht vieles richtig, aber ebenso viel falsch. Stark finde ich, dass man sich hier klar an die Ereignisse gehalten hat und man auch die Schicksale Unbekannter vorgestellt hat.
Ich fand die Erzählweise in der ersten Hälfte wirklich gelungen, aber schade finde ich, dass man das nicht den ganzen Streifen durchgehalten hat.

Die Länge ist mit 124 Minuten erheblich zu doll geraten. Mit 10 bzw. 15 Minuten weniger wäre es nicht getan, um eine gute und annehmbare Länge zu erhalten. Der Streifen wurde jetzt ausgeschmückt und weitreichend erzählt, das kann man so machen, allerdings nagt das auch sehr stark am Zuschauer. Meiner Meinung nach wären 25, wenn nicht sogar 30 Minuten weniger Laufzeit angemessen gewesen.
Am Ende habe ich einen guten Film bekommen, den man mal gesehen haben muss. Terror ist und bleibt etwas Schreckliches und dieser Film zeigt die hässliche Fratze feiger und hinterhältiger Attentäter.

Meine Wertung:
Spannung: 7,0 von 10
Story: 7,5 von 10
Länge: 5,5 von 10
Gefühl/Emotionen: 7,5 von 10
Authentizität: 7,5 von 10
Musik: 6,0 von 10
GESAMT: 6,8

Hier geht es zu meinen anderen Beiträgen:
*S*eptember-Challenge: Source Code
s*E*ptember-Challenge: Eyes Wide Shut
se*P*tember-Challenge: Percy Jackson – Diebe im Olymp
sep*T*ember-Challenge: Toni Erdmann
sept*E*mber-Challenge: Edward mit den Scherenhänden
septe*M*ber-Challenge: Merida – Legende der Highlands
septem*B*er-Challenge: Boston
septemb*E*r-Challenge: Extrem laut & unglaublich nah
septembe*R*-Challenge: Regression

Beiträge anderer Teilnehmer:
Shalima – Breakfast Club
Hotaru – Blame!
Ma-Go – Blue Ruin
Stepnwolf – Before night falls

septe*M*ber-Challenge: Merida – Legende der Highlands

Titel: Merida – Legende der Highlands (engl. „Brave“)
Genre: Animationsfilm
Regie: Steve Purcell / Mark Andrews / Brenda Chapman
Musik: Patrick Doyle
Produzenten: Katherine Sarafian
Dauer: ca. 91 Minuten
Erscheinungsjahr: 2012
Altersfreigabe: FSK 6

„Vor der beeindruckenden Kulisse der mystischen, schottischen Highlands entführt das 13. Animationshighlight der Pixar Animation Studios in ein sagenumwobenes Königreich. Hier sollte die talentierte Bogenschützin Merida eigentlich ihrer Rolle als vornehme Königstochter gerecht werden. Doch ebenso wie ihre übermütigen kleinen Drillingsbrüder hat auch der rebellische Rotschopf nichts als Flausen im Kopf. Wild entschlossen, ihren eigenen Weg im Leben zu finden, trotzt sie uralten Traditionen und beschwört damit unbedacht einen alten Fluch herauf, der das Königreich ins Chaos stürzt. Merida muss nun ihren ganzen Mut beweisen, ihre Familie retten und die wahre Bedeutung von Liebe und Zusammenhalt erfahren.“
(Rückentext der DVD)

Die S-E-P-T-E-M-B-E-R-Challenge geht in die sechste Runde und es ist dieses Mal ein Animationsfilm. Ich habe mir diesbezüglich „Merida“ herausgesucht, weil auch dieser Film für mich etwas Besonderes ist. Ich kann diesen Status rational nicht erklären, aber eben auch nicht emotional. Irgendwann fing ich einfach an, diesen Film zu mögen. Es liegt vielleicht daran, dass ich selbst ein sehr familiärer Mensch bin und ich mich zu einer Gruppe zugehörig fühle, wie jeder andere Mensch auch, der diese Eigenschaft für sich beanspruchen kann. Man ist halt ein exklusives Mitglied und genau darum geht es auch in diesem Streifen.

Exklusivität bringt leider auch immer Aufgaben, Verantwortung und Erwartungen mit sich. So wird von Merida erwartet, dass sie eine Königstochter ist und sich schlussendlich auch verheiraten lässt, doch sie hat ihren eigenen Kopf und ist obendrein nicht nur belehrungsresistent, sondern auch noch über alle Maßen stur. Zunehmend gerät sie mit ihrer Mutter aneinander, obwohl beide eigentlich nur wollen, dass sie sich gegenseitig zuhören und Verständnis für ihre Ansichten haben. Aber wie es nun mal so ist, sprechen sie nicht miteinander, sondern eher aneinander vorbei. Der Wunsch nach Veränderung hinterlässt tiefgreifende Spuren und sorgt dafür, dass sich die Familie fast entzweit. Nun liegt es an der Königstochter, die Wogen zu glätten und die Familie zusammenzuhalten.

Inhaltlich hört sich der Film echt nach einem Familiendrama an, aber das Ganze ist ein Animationsfilm, der zeitlich irgendwo im Mittelalter angesiedelt ist und in den schottischen Highlands spielt. Traditionelle Werte und ein besonderes Bewusstsein für die eigene Geschichte spielen in Meridas Familie, aber auch in den anderen Clans, eine wichtige Rolle. Geschichte schreibt man aber nicht nur, indem man alles genau so macht, wie es die Vorfahren gemacht haben, sondern indem man etwas Neues wagt, indem man mutig ist und auch mit den alten Werten sehr hart ins Gericht geht. Diesen Mut erleben wir hier personifiziert durch Merida. Zwar ist die Handlung aus heutiger Sicht realitätsfern, aber es ist immerhin ein Animationsfilm und von daher darf auch gerne ein Schlag Fantasie in der Geschichte sein. So spielen Mythen, Legenden und Hexen eine kleine, aber nicht unwichtige Rolle. Die Quintessenzen des Streifens sind zum einen, dass man sich seine Familie nicht aussuchen kann, dass man die Vergangenheit verstehen muss, um zu wissen, wie es in Zukunft sein kann und dass es sich lohnt, für etwas zu kämpfen, solange du es von ganzem Herzen willst.

Mit der Wahl eines Mädchens als Protagonistin gehen die Macher kein großes Risiko ein, haben weibliche Hauptfiguren doch eine große Tradition im Hause Disney. Auch wenn Berechnung hinter der Wahl des Helden steckt, sind die Wahl und die Erzählweise dennoch irgendwie bemerkenswert.
Die Art der Erzählung ändert sich im Laufe der sehr kurzweiligen 91 Minuten mehrfach, dabei wird fast keine Facette ausgelassen. Der Zuschauer erhält dadurch die Möglichkeit, ein umfassendes Bild aller wichtigen Charaktere zu erhaschen.
Am Beispiel von Merida steht der Beobachter in einer sehr veränderbaren Konstellation zu unserer Heldin, die durch ein paar unüberlegte Taten auch zu einem „Bösewicht“ wird. So schnell wie sich das Geschehen entwickelt, so schnell ändert der Zuschauer seine Meinung über Merida.
Am Ende wird aber das Bild einheitlich komplettiert und zeigt, dass es sich bei dem quirligen Rotschopf mehr um eine mutige und durchsetzungsfähige Figur handelt, als um einen boshaften und niederträchtigen Charakter.

Ich mag es auch, dass das ganze Thema Familie und Zusammenhalt nicht durch irgendwelche humoristischen Einlagen torpediert wird, sondern, dass man es ernsthaft und als Kernaussage betrachtet hat. Dadurch sind einige sehr schöne Szenen entstanden, die zwar von einer gewissen Situationskomik begleitet worden sind, aber die dadurch nicht dominiert waren.
An diesem Punkt hebt sich „Merida – Legende der Highlands“ deutlich von seinen Konkurrenten, wie z.B. „Alles steht Kopf“ oder „Zoomania“, deutlich ab.

Die Animationen sind schlussendlich gut gelungen und waren auf einem Niveau, das man inzwischen durchaus als Standard bezeichnen kann.
Emotionstechnisch geht es zwar primär um das Thema Mut, aber ebenso werden Gefühle wie Angst, Enttäuschung und Wut thematisiert. Wie diese Emotionen in die Handlung eingebaut wurden, ist für den Zuschauer zu jeder Minute schlüssig und trägt somit zum Unterhaltungswert bei.

Zuallerletzt komme ich zur musikalischen Untermalung: Die meiste Zeit haben wir klassische Stücke, die allesamt das Thema Highlands gemein haben und dieses auch durch den stilechten Einsatz von Streichern und Trommeln widerspiegeln. Ganze Szenen werden allerdings eher durch folkloreartige und gesungene Lieder getragen. Dieses Mittel fügt sich ebenso gut ein, wie die unterstützende Musik.

Meine Meinung:
Vielleicht ist es genau so, wie ich eingangs gesagt habe: Es sind die Themen, die für mich bei diesem Film ausschlaggebend sind. Auch wenn ich „Merida – Legende der Highlands“ jetzt schon zum x-ten Mal gesehen habe, so habe ich mich heute zum ersten Mal mit dem Streifen so beschäftigt, dass ich mehr als die Worte: „Ist ein guter Film, musst du dir angucken!“ sagen kann.

Auch wenn dieser Streifen nicht zu den neusten seiner Zunft gehört, verliert er nie an Aktualität und das macht ihn wohl auch zu einem sehr nachhaltigen Film, von dem ich wieder mal spannend, gefühlvoll und kurzweilig unterhalten wurde. Nach wie vor einer meiner Lieblinge.

Meine Wertung:
Spannung: 8,0 von 10
Animationen: 8,0 von 10
Gefühle/Emotionen: 8,0 von 10
Story: 9,0 von 10
Länge: 8,0 von 10
Musik: 7,0 von 10
GESAMT: 8,0

Hier geht es zu meinen anderen Beiträgen:
*S*eptember-Challenge: Source Code
s*E*ptember-Challenge: Eyes Wide Shut
se*P*tember-Challenge: Percy Jackson – Diebe im Olymp
sep*T*ember-Challenge: Toni Erdmann
sept*E*mber-Challenge: Edward mit den Scherenhänden
septe*M*ber-Challenge: Merida – Legende der Highlands
septem*B*er-Challenge: Boston
septemb*E*r-Challenge: Extrem laut & unglaublich nah
septembe*R*-Challenge: Regression

Beiträge anderer Teilnehmer:
Shalima – Mansfield Park
Ma-Go – Married Life
Hotaru – Moon
Stepnwolf – Melancholia

sept*E*mber-Challenge: Edward mit den Scherenhänden

Titel: Edward mit den Scherenhänden (engl. „Edward Scissorhands“)
Genre: Thriller / Tragikomödie
Regie: Tim Burton
Musik: Danny Elfman
Produzenten: Tim Burton / Denise Di Novi
Dauer: ca. 101 Minuten
Erscheinungsjahr: 1990
Altersfreigabe: FSK 6

„Das hätte sich die Avon-Beraterin Peg nicht träumen lassen: Statt Kunden findet sie in einem alten Schloss den Kunstmenschen Edward (Johnny Depp). Dessen Erfinder stirbt kurz vor der Vollendung seines Meisterwerks. Das Ergebnis: Edward sieht aus wie eine Mischung zwischen Pinocchio und missratener Wachsfigur. Das Auffallendste an ihm sind aber seine riesigen Scherenhände. Als die resolute Avon-Lady ihn mit nach Hause nimmt, verliebt Edward sich in Pegs engelsgleiche Tochter Kim (Winona Ryder). Schon bald reißen sich die Leute um den Exoten, der mit seinen Scheren nicht nur Büsche und Bäume, sondern auch Hunde- und Frauenhaare in extravagante Kunstwerke verwandeln kann. Doch leider wollen nicht alle Edwards Talente für gute Zwecke einsetzen und bringen den naiven Scherenmenschen mit dem Gesetz in Konflikt. Sympathie verwandelt sich in Ablehnung und Hass…“
(Rückentext der DVD)

Lange ist es her, als ich das letzte Mal „Edward mit den Scherenhänden“ gesehen habe. Ich kann mich fast nicht mehr erinnern und bis auf ein paar Szenen blieben mir weder Figuren noch Handlungen in Erinnerung. Für die S-E-P-T-E-M-B-E-R-Challenge habe ich beschlossen, dass das zweite „E“ gerne dieser mehr als 25 Jahre alte Streifen sein kann.

Der Rückentext beschreibt die Handlung schon sehr gut, es gibt da auch nichts, was ich an dieser Stelle noch erwähnen müsste. In meiner Erinnerung war „Edward mit den Scherenhänden“ sowohl witziger, als auch skurriler und angsteinflößender. Am Ende muss ich aber feststellen, dass dieser Film das alles nicht ist. Er ist nicht witzig, er ist nur ein bisschen skurril, und er ist überhaupt nicht angsteinflößend. Erzählerisch hatte ich übertriebene Erinnerungen und wurde auch in diesem Punkt letzten Endes enttäuscht. Ja, ich war Kind, als ich diesen Film zum ersten Mal gesehen habe, aber wenn der Streifen auch nur im Entferntesten gut oder packend wäre, dann sollte er auch heute seinen Charme sprühen lassen. Also wartete ich. Die Erzählweise ist behäbig und sehr nüchtern bzw. langsam. In die Gänge kommt dieser Film nicht so richtig und so passierte, was zu erwarten war: Mir fielen die Augen zu. Ich wurde in den ersten 20 Minuten nicht so richtig gepackt. Sowohl inhaltlich als auch darstellerisch lässt Tim Burton mit diesem Film viele Wünsche offen.
Dabei ist Edward mit den Scherenhänden eine Figur, die total ins Bild von Tim Burton passt und eigentlich auch genau sein Ding sein sollte, zumindest dann, wenn man sich seine anderen Werke anschaut. Burton steht mindestens für abgedrehte Figuren, Drehbücher und Filme wie Zack Snyder für epische Schlachten.

Tja, wenn es schon storymäßig nicht so recht hinhaut, wie ist dann die Inszenierung? Oder die Spannung? Rein technisch gesehen macht die Inszenierung einen sehr wertigen Eindruck für damalige Verhältnisse. „Edward mit den Scherenhänden“ ist aber definitiv nichts für heutige Cineasten. Neben äußerst einfach gehaltenen Kulissen bekommt man noch wenig ausgetüftelte Kameraeinstellungen zu sehen. Spannungstechnisch fühlte ich mich richtig falsch verstanden, denn auch unter diesem Gesichtspunkt hat es mir der Edward nicht angetan.
Ganz und gar nicht.

Zu den Darstellern möchte ich auch nicht viele Worte verlieren. Der komplette Cast bringt so gut wie keine Leistung. Angefangen mit Johnny Depp und Winona Ryder. Ich habe selten so unglaubwürdige und versteifte Hauptfiguren gesehen wie in diesem Film. Die Dialoge sind äußerst vorhersehbar und absolut unglaubwürdig. Die Emotionen bewegen sich auf einem ähnlichen Niveau und das finde ich persönlich äußerst schade, denn ich bin mir ziemlich sicher, dass der Film zumindest mit einem gewissen Potential ausgestattet ist.
Die Gefühlspalette suggeriert breit aufgestellt zu sein, aber tatsächlich sehen wir so gut wie nichts davon. Besonders die positiven Emotionen werden stark vernachlässigt, bei den negativen wird, besonders zum Ende hin, dick aufgetragen. Potential verschenkt.

Mit 101 Minuten hat Tim Burton diesen Film stark in die Länge gezogen. 20 Minuten hätte man locker einsparen können. Einziger Wermutstropfen ist zumindest die musikalische Unterstützung. Danny Elfman leistet gute Arbeit und bringt einen eigentümlichen Sound in diesen Streifen. Irgendwie klingt die Musik wie aus einer Spieluhr und verleiht dem Film dadurch einen sehr skurrilen Touch, der von mir sehr positiv wahrgenommen wird.

Meine Meinung:
„Edward mit den Scherenhänden“ ist für die S-E-P-T-E-M-B-E-R-Challenge von mir ausgewählt worden und ich muss sagen, dass ich es einerseits bereue, weil ich euch gerne tolle Filme mit überschwänglichen Worten präsentieren möchte, andererseits ist es aber auch eine gute Wahl, weil ich eben nicht immer nur die besten, schönsten und tollsten Filme schaue und kritisiere.

Unterm Strich bin ich ein bisschen enttäuscht von diesem Film, weil ich eine typische Tim-Burton-Qualität erwartet habe, aber nicht beachtet hatte, dass es sich mit „Edward mit den Scherenhänden“ um einen älteren Film handelt und auch Burton mit jedem Werk gewachsen ist.
Trotzdem bin ich unzufrieden. Meine Wertung fällt wie folgt aus:

Meine Wertung:
Spannung: 3,0 von 10
Story: 4,0 von 10
Länge: 3,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 3,0 von 10
Authentizität: 2,0 von 10
Musik: 7,0 von 10
GESAMT: 3,7

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*S*eptember-Challenge: Source Code
s*E*ptember-Challenge: Eyes Wide Shut
se*P*tember-Challenge: Percy Jackson – Diebe im Olymp
sep*T*ember-Challenge: Toni Erdmann
sept*E*mber-Challenge: Edward mit den Scherenhänden
septe*M*ber-Challenge: Merida – Legende der Highlands
septem*B*er-Challenge: Boston
septemb*E*r-Challenge: Extrem laut & unglaublich nah
septembe*R*-Challenge: Regression

Beiträge anderer Teilnehmer:
Shalima – E-Mail für dich
Ma-Go – Europa Report
Hotaru – The Eyes of my Mother
Stepnwolf – Edge of Love

sep*T*ember-Challenge: Toni Erdmann

Titel: Toni Erdmann
Genre: Tragikomödie
Regie: Maren Ade
Musik:
Produzenten: Janine Jackowski / Maren Ade / Jonas Dornbach
Dauer: ca. 156 Minuten
Erscheinungsjahr: 2016
Altersfreigabe: FSK 12

„TONI ERDMANN erzählt die Geschichte von Winfried (Peter Simonischek), einem Musiklehrer, und seiner Tochter Ines (Sandra Hüller), einer Unternehmensberaterin, die um die Welt reist, um Firmen zu optimieren. Da Winfried zu Hause nicht viel von seiner Tochter sieht, beschließt er, sie spontan in Rumänien zu besuchen. Statt sich anzukündigen, überrascht er sie in der Lobby ihrer Firma. Die Annährungsversuche des Vaters scheitern kläglich. Doch dann überrascht Winfried Ines mit einer radikalen Verwandlung in Toni Erdmann, sein schillerndes Alter Ego. Toni nimmt kein Blatt vor den Mund und mischt sich in Ines´ Berufsleben ein. Überraschend lässt Ines sich auf sein Spiel ein, und Vater und Tochter machen eine verblüffende Entdeckung: Je härter sie aneinander geraten, desto näher kommen sie sich.“
(Rückentext der DVD)

Der S-E-P-T-E-M-B-E-R geht in seine nächste Runde.
Ma-Go von Ma-Gos-Filmtipps hat ebenfalls zum Zweck der Challenge „Toni Erdmann“ gesehen. Ich habe es mir verkniffen, seine Review durchzulesen, da ich nicht möchte, dass ich sein Gedankengut in mich aufnehme, bevor ich meines zu Papier gebracht habe.

Mein erstes Interesse wurde geweckt, als ich gelesen habe, dass dieser Film für einen Oscar© nominiert wurde und ich erfreut darüber gewesen bin, dass es endlich mal wieder einen deutschen Teilnehmer gibt. Zu dem Zeitpunkt wusste ich noch gar nichts über den Inhalt des Streifens. Sicherheitshalber habe ich mir aber dennoch die DVD zugelegt. Im Zuge der S-E-P-T-E-M-B-E-R-Challenge habe ich mich erstmals mit der Handlung auseinandergesetzt und dachte: „Oh, ok, könnte anstrengend werden.“

Und wie soll ich sagen? Die Handlung fing schon ziemlich interessant an, in einer eher skurrilen Szene sehen wir zunächst Winfried und später dann noch Toni Erdmann. In Verbindung mit dem Dialog der sich daraus ergibt, war ich zunächst angefixt, weil ich durchaus den humoristischen Aspekt in dieser Konstellation gesehen habe und mich das durchaus ansprach. Der Gedanke, dass sich ein Mensch von Jetzt auf Gleich in zwei unterschiedlichen Rollen befindet, empfinde ich grundsätzlich als spannendes Unterfangen.
Die folgenden 20 Minuten waren leider komplett anders als diese einleitende Sequenz, in der ich Spritzigkeit, Kreativität und Spielfreude gesehen habe. Vielmehr wurde ich als Zuschauer auf eine Geduldsprobe gestellt und ich hielt sie zum Glück durch.

Aber ich muss mit dem Gedanken aufräumen, dass dieser Streifen einer zum Lachen ist. Vielmehr ist es ein dramatisches Spiel, was sich zwar augenscheinlich als Tragikomödie tarnt, aber die witzigen Aspekte finden eher im Hintergrund, auf Nebenschauplätzen und in zweiter Linie statt. Tragisch ist das Verhältnis zwischen Winfried und Ines, das sich mit jeder Minute dem Zuschauer offenlegt. Die meiste Zeit war es wirklich interessant anzuschauen, doch irgendwo in der Mitte war alles zu viel und ich stellte fest: „Alles klar, ich habe es verstanden!“ Es wurde quasi immer wieder inhaltlich auf dem Gleichen herumgeritten und es wurden wenig neue Erkenntnisse gebracht.

Die darstellerische Leistung war in den besonders dramatischen oder tragischen Momenten besonders glaubwürdig. Die meiste Zeit gaben die beiden Hauptdarsteller ein extrem gutes Bild ab. Gerade auch Peter Simonischek, der einmal mehr seine Erfahrung und Klasse aus und durch zahlreiche Theater- und Filmproduktionen zeigt, zieht alle Register, um diese Rollen in einer Figur zu vereinbaren. Auf der einen Seite der liebende Vater, der seine Tochter vermisst und sie gerne näher kennenlernen will, gebrochen und zurückgewiesen, und dann als Toni Erdmann zurückkehrt, um sich als „Fremder“ seiner Tochter zu nähern. Sandra Hüller hat es da wesentlich einfacher, bleibt aber die meiste Zeit auch vom Facettenreichtum und der Spielfreude weit hinter ihrem Schauspielerkollegen zurück. Dennoch muss gesagt sein, dass es natürlich extrem schwer ist, gegen einen stark aufspielenden Peter Simonischek anzukommen.
Einziger Wermutstropfen ist, dass in einigen Szenen, gerade dann, wenn es besonders witzig sein soll, die Dialoge und der Ausdruck durchaus hölzern sind.

Guten Gewissens kann ich sagen, dass diesem Film 20 bis 30 Minuten weniger nicht geschadet hätten. Am Ende gelange aber auch ich zu einigen Erkenntnissen. Auf der Positiv-Seite steht starker gesamter Cast, der insbesondere in den dramatischen bzw. tragischen Momenten zu Höchstformen aufläuft. In den humorvollen Szenen offenbaren sich allerdings einige Schwächen.
Dem Ganzen stehen auf der Negativ-Seite eine ausgedehnte Laufzeit und fehlende musikalische Untermalung gegenüber. Es gibt aber insgesamt auch noch mehr: eine breite emotionale Palette gegenüber stark abnehmender Spannung und zum Schluss ein mehr als unbefriedigendes Ende.

Meine Meinung:
„Toni Erdmann“, ein deutscher Vertreter bei den Oscar©-Verleihungen. War die Nominierung denn auch gerechtfertigt? Definitiv ja. Inhaltlich überzeugt der Streifen durch eine Handlung, die anfänglich wendungsreich ist und zum Ende hin mit einer tollen Quintessenz überzeugt.

Schlussendlich kann ich nicht sagen, für wen dieser Streifen gedacht ist.
Ich fühlte mich einerseits unterhalten und andererseits herausgefordert. Leider hat dieser Film viel zu viele Für und Wider, sodass ich am Ende zwischen Baum und Borke sitze und nicht weiß, wie ich diesen Streifen wohl finde.

Meine Wertung:
Spannung: 7,5 von 10
Story: 7,0 von 10
Länge: 4,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 9,0 von 10
Authentizität: 8,0 von 10
Musik: 4,0 von 10
GESAMT: 6,6

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*S*eptember-Challenge: Source Code
s*E*ptember-Challenge: Eyes Wide Shut
se*P*tember-Challenge: Percy Jackson – Diebe im Olymp
sep*T*ember-Challenge: Toni Erdmann
sept*E*mber-Challenge: Edward mit den Scherenhänden
septe*M*ber-Challenge: Merida – Legende der Highlands
septem*B*er-Challenge: Boston
septemb*E*r-Challenge: Extrem laut & unglaublich nah
septembe*R*-Challenge: Regression

Beiträge anderer Teilnehmer:
Ma-Go – Toni Erdmann
Hotaru – Tremors – Im Land der Raketenwürmer
Shalima – Trumbo
Stepnwolf – Tatort: Stau

se*P*tember-Challenge: Percy Jackson – Diebe im Olymp

Titel: Percy Jackson – Diebe im Olymp (engl.: „Percy Jackson & Olympians: The Lightning Thief“)
Genre: Fantasy / Romanverfilmung
Regie: Chris Columbus
Musik: Christophe Beck
Produzenten: Chris Columbus / Michael Barnathan / Karen Rosenfelt
Dauer: ca. 114 Minuten
Erscheinungsjahr: 2010
Altersfreigabe: FSK 12

„Percy Jackson (Logan Lerman) staunt nicht schlecht, als er erfährt, dass er kein normaler Teenager, sondern als Sohn von Poseidon ein Halbgott mit übernatürlichen Fähigkeiten ist – und ein schwerwiegendes Problem hat. Denn Zeus (Sean Bean) persönlich verdächtigt ihn, den mächtigen Herrscherblitz gestohlen zu haben, ohne den die Welt in einem Krieg zwischen den Göttern unterzugehen droht. Zusammen mit dem Satyr Grover und der hübschen Halbgöttin Annabeth muss Percy den Blitz finden und den eigentlichen Dieb zur Strecke bringen…“
(Rückentext der DVD)

Ich habe vor ca. fünf Jahren zum ersten Mal diesen Film gesehen und wollte ihn auf jeden Fall für den Blog noch einmal anschauen. Die S-E-P-T-E-M-B-E-R-Challenge kommt dafür wie gerufen.

Damals empfand ich diesen Streifen, der auf dem gleichnamigen Roman von Rick Riordan basiert, als sehr sehenswert, weil das Thema griechische Mythologie mehr oder weniger in die heutige Zeit transportiert und dann etwas anders aufgezogen wird. Auch heute finde ich den Ansatz gar nicht schlecht, da ich mich immer für das Thema Mythologie begeistern kann.

Auch heute finde ich den Film nach wie vor gut, allerdings bin ich da nicht mehr ganz so überschwänglich. Alles dreht sich eben um den jungen Percy Jackson, der erfährt, dass er ein Halbgott ist und sein eigener Onkel ihn als Dieb verdächtigt. Sein Weg führt ihn nicht nur in ein geheimes Camp, sondern auch auf einen Trip durch die Vereinigten Staaten und sogar auf den Olymp, äh das Empire State Building.

Die Erzählweise ist sehr einfach gehalten und kommt dem Film zu Gute, da nämlich das Tempo hoch ist und der Streifen dadurch sehr kurzweilig wirkt. Ich habe es ja immer sehr gern, wenn das Erzähltempo nicht deutlich zu langsam ist, womit der Film in die Länge gezogen wird.

Logan Lerman habe ich zum ersten Mal in diesem Film so richtig wahrgenommen und ich muss zugeben, dass er mir in dieser Rolle gut gefallen hat. Dass die Story inhaltliche Schwächen hat, liegt ja schlussendlich nicht am Schauspieler. Ebenso Alexandra Daddario fiel mir zum ersten Mal in „Percy Jackson – Diebe im Olymp“ auf. Im Grunde ist der Hauptcast eher unbekannt, zumindest zur damaligen Zeit, aber dennoch wartet der Film mit großen Darstellern wie Rosario Dawson, Sean Bean, Uma Thurman oder Pierce Brosnan auf. Das hat mir persönlich gut gefallen, vor allem, weil man den Streifen nicht künstlich um die bekannteren Akteure aufgebauscht hat.

Ach ja, die Spannung hat auch nicht gefehlt, denn „Percy Jackson“ ist temporeich und durch ein paar Roadmovie-Elemente wird der Zuschauer zusätzlich angesprochen. Kämpfe und Verfolgungsjagden runden das Bild ab und sprechen mich ebenfalls an. Die waren auch alle soweit gut inszeniert und haben mich im gewissen Maße auch unterhalten.

Bei all den positiven Dingen gibt es auch Sachen, die mich immer wieder gestört haben. Da ist der zum Teil fehlende Ausdruck in den Gesichtern der jungen Darsteller oder der schlechte Transport extremer Emotionen, denn die Figuren hatten immer wieder Grund, um Entsprechendes zu fühlen und zu zeigen. Ansonsten kann man bei der Leistung der Schauspieler nicht meckern.

Alles in allem hat der Film seine Daseinsberechtigung und er hat auch einen gewissen Unterhaltungswert, allerdings merkt man ihm seine Zielgruppe deutlich an. Für Erwachsene reicht einmaliges Schauen, Teenager werden länger etwas von „Percy Jackson“ haben.

Meine Meinung:
Die S-E-P-T-E-M-B-E-R-Challenge nimmt langsam aber sicher Form an. „Percy Jackson – Diebe im Olymp“ wollte ich schon lange gesehen haben, denn ich habe auch seinen Nachfolger in meinem DVD-Regal, den ich eigentlich schon längst gesehen haben wollte.

Wie gesagt, ich bin heute nicht mehr ganz so sehr von diesem Film begeistert, wie noch vor einigen Jahren. Ich wünsche mir aber mehr Filme, die ein vernünftiges Fantasy-Setting bedienen und da ist „Percy Jackson“ ein würdiger Vertreter, der zumindest einen guten Ansatz hat. Ehrlich gesagt freue ich mich sehr auf den zweiten Teil.

Meine Wertung:
Spannung: 7,0 von 10
Story: 7,0 von 10
Länge: 8,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 4,0 von 10
Authentizität: 6,0 von 10
Musik: 5,0 von 10
GESAMT: 6,2

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*S*eptember-Challenge: Source Code
s*E*ptember-Challenge: Eyes Wide Shut
se*P*tember-Challenge: Percy Jackson – Diebe im Olymp
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*S*eptember-Challenge: Source Code
s*E*ptember-Challenge: Eyes Wide Shut

Beiträge anderer Teilnehmer:
Shalima – Plötzlich Prinzessin 1+2
Ma-Go – Pulp Fiction
Hotaru – The Perks of Being A Wallflower
Ainu89 – Paper Man
Morgen Luft – Persona
Stepnwolf – Paterson

s*E*ptember-Challenge: Eyes Wide Shut

Titel: Eyes Wide Shut
Genre: Thriller / Drama / Romanverfilmung
Regie: Stanley Kubrick
Musik: Jocelyn Pook
Produzenten: Stanley Kubrick / Jan Harlan
Dauer: ca. 152 Minuten
Erscheinungsjahr: 1999
Altersfreigabe: FSK 16

„Stanley Kubricks gewagter letzter Film ist eine erfrischende psychosexuelle Exkursion, eine mitreißend spannende Geschichte und ein Meilenstein in den Karrieren der Hauptdarsteller Tom Cruise und Nicole Kidman. Cruise spielt einen Arzt, dessen Frau (Kidman) ihre sexuellen Sehnsüchte offenbart. Daraufhin stürzt er sich in ein erotisches Abenteuer, das seine Ehe gefährdet – und ihn möglicherweise sogar in einen Mordfall verwickelt. Mit meisterhaften Ornamenten illustriert Kubrick diesen von Zweifeln und Angst gesteuerten Selbsterfahrungstrip auf dem Weg zur Versöhnung. Gediegene Kamerafahrten, satte Farben, atemberaubende Bilder: eine bravouröse Handschrift, die Kubrick als zeitlosen Filmemacher ausweist, vor dem niemand die Augen verschließen kann.“
(Rückentext der DVD)

Im Gegensatz zu „Source Code“ verbinde ich mit „Eyes Wide Shut“ so ziemlich gar nichts. Auf der Suche nach einem Filmtitel mit „E“ habe ich nur welche in meinem DVD-Regal, die einen Artikel haben. Meine Herzdame schreibt allerdings eine Hausarbeit über diesen Film und hat mich gebeten, ihn mit ihr zusammen zu schauen. Da „Eyes Wide Shut“ keinen Artikel hat, kam meine Herzdame auch auf die Idee, diesen Streifen dann für die S-E-P-T-E-M-B-E-R-Challenge zu verwenden.
Damit bin ich bei meinem nächsten Buchstaben in ebenjener Challenge.
Ich wünsche euch viel Spaß mit dieser Kritik.

Ich habe vor „Eyes Wide Shut“ nur „Uhrwerk Orange“ und „Full Metal Jacket“ von Stanley Kubrick gesehen. Beim ersten Film wurde ich bitterböse enttäuscht und werde ihn mir Zeit meines Lebens kein zweites Mal anschauen. „Full Metal Jacket“ habe ich durch Zufall einen Tag vor meinem Dienstantritt bei der Bundeswehr angesehen und ich war begeistert.

Einleitend zu „Eyes Wide Shut“ muss ich sagen, dass dieser Streifen echte Probleme hat.
Was sich Stanley Kubrick bei der Verfilmung von Arthur Schnitzlers „Traumnovelle“ gedacht hat, ist mir schleierhaft. Von der ersten bis zur letzten Minute wurde ich gelangweilt, weil das Tempo einfach zu langsam ist, weil die Inszenierung zu behäbig ist und weil die Darsteller mich von Anfang an nicht packen konnten. Zur Handlung gibt der Rückentext kaum bis wenig Aufschluss, aber im Prinzip geht es darum, dass die Frau von Dr. Hardford von Orgien und sexuellen Ausflügen träumt. Sie erzählt ihrem Mann etwas davon, woraufhin er sich dazu genötigt fühlt, seine Frau nicht im Traum, sondern tatsächlich zu hintergehen.

Ich habe mich die komplette Zeit über durch diesen Film gequält und auch für meine Herzdame war es kein Spaziergang, denn auch sie kämpfte mit der Geschichte. Wenn ich zukünftig noch einmal jemanden höre, der mir sagt, dass „Sex sells“, dem werde ich raten, sich diesen Film anzuschauen und noch einmal über seine Worte nachzudenken.

Aber nicht nur die Geschichte störte mich, sondern auch die Darsteller. Nicole Kidman und Tom Cruise sind in diesem Streifen hölzern und unglaubwürdig. Ich finde es total klasse, wenn man die Emotionen am Gesicht ablesen kann und bei diesen beiden „Größen“ sucht man vergeblich irgendein Gefühl. Obendrein ist die musikalische Untermalung einfach nur nervtötend gewesen. Immer dieses eindringliche, langweilige und einfach zu dominante Trommeln.

Bei all dem kann man sich fragen, was mit der Spannung ist. Die Antwort folgt zugleich: Gar nichts!
Ich habe selten einen Film gesehen, der so uninteressant ist, wie dieser. Bei all dem muss ich aber auch sagen, dass „Eyes Wide Shut“ sehr gut die Welt der Parallelgesellschaften aufzeigt. Sie wird als „rechtsfreie“ Zone dargestellt und in meiner Vorstellung von Parallelgesellschaften ist das genau so: nämlich rechtsfrei.

Am Ende komme ich zu meinem an den Anfang gestellten Satz, dass dieser Filme echte Probleme hat.
„Eyes Wide Shut“ kann einfach nicht überzeugen und die Geschichte ist so uninteressant, dass ich bei weitem keine Lust mehr habe, mir Arthur Schnitzlers „Traumnovelle“ durchzulesen, obwohl sich dadurch einige Logikfragen des Films klären könnten. Stanley Kubrick hat mit diesem Streifen einfach niemanden einen Gefallen getan.

Meine Meinung:
Es ist so ziemlich alles gesagt.
„Eyes Wide Shut“ ist absolut nicht zu empfehlen. Die Hälfte des gesamten Films sieht man einfach nur, wie Tom Cruise von A nach B geht, ohne dass dabei irgendetwas passiert. Und mir ist absolut schleierhaft, wie man zu so einer Kurzschlussreaktion kommt, nur weil die Frau von sexuellen Sehnsüchten träumt und berichtet.

Damit ist der zweite Film der S-E-P-T-E-M-B-E-R-Challenge beendet und ich hätte keinen schlechteren Streifen anschauen können. Denkbar schlecht fällt „Eyes Wide Shut“ in der Benotung aus. Für Kubrick-Fans kann sich sein letztes Werk lohnen, für einfache Film- und Fernseh-Gucker ist dieser Streifen einfach nur Zeitverschwendung.

Kennt ihr „Eyes Wide Shut“ und wie bewertet ihr die Inszenierung von Kubricks letztem Film?
Seid ihr vielleicht sogar echte Fans und himmelt diesen Filmschaffenden an?
Hinterlasst gerne ein Kommentar unter diesem Beitrag.

Meine Wertung:
Spannung: 2,0 von 10
Story: 3,0 von 10
Länge: 1,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 2,0 von 10
Authentizität: 1,0 von 10
Musik: 3,0 von 10
GESAMT: 2,0

Hier geht es zu meinen anderen Beiträgen:
*S*eptember-Challenge: Source Code
s*E*ptember-Challenge: Eyes Wide Shut
se*P*tember-Challenge: Percy Jackson – Diebe im Olymp
sep*T*ember-Challenge: Toni Erdmann
sept*E*mber-Challenge: Edward mit den Scherenhänden
septe*M*ber-Challenge: Merida – Legende der Highlands
septem*B*er-Challenge: Boston
septemb*E*r-Challenge: Extrem laut & unglaublich nah
septembe*R*-Challenge: Regression

Beiträge anderer Teilnehmer:
Ma-Go – Enemy
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Ainu89 – Everst
Morgen Luft – Eine fantastische Frau
Stepnwolf – Ein Tick anders

*S*eptember-Challenge: Source Code

Titel: Source Code
Genre: Thriller / Action
Regie: Duncan Jones
Musik: Chris P. Bacon
Produzenten: Mark Gordon / Jordan Wynn / Philippe Rousselet
Dauer: ca. 89 Minuten
Erscheinungsjahr: 2011
Altersfreigabe: FSK 16

„Eine Eilmeldung im Fernsehen: Kurz vor Chicago explodiert ein Personenzug – es gab keine Überlebenden. Wenig später erwacht Colter Stevens (Jake Gyllenhaal) in genau diesem Zug – im Körper eines anderen Mannes und an der Seite der jungen Christina (Michelle Monagham). Nach und nach begreift der Kampfpilot: Er ist im ‚Source Code’. Dank dieser Technologie kann Stevens den Körper eines anderen Menschen übernehmen – für acht Minuten vor dessen Tod. Sein Auftrag: Finde die Bombe und schalte den Bombenleger aus. Wieder und wieder durchlebt Stevens die Katastrophe und setzt das Puzzle mit Christinas Hilfe zusammen. Die Zeit drängt, denn ein weiterer, viel größerer Anschlag droht.“
(Rückentext der DVD)

„Source Code“ ist der erste Film meiner „S-E-P-T-E-M-B-E-R-Challenge“. Und daher möchte ich nicht nach Schema-F eine Kritik dazu schreiben, sondern versuche es etwas anders aufzuziehen.

Mit diesem Streifen wurde mir Jake Gyllenhaal bekannt und seitdem habe ich ihn auf dem Schirm mit dem Hinweis, dass der Film gut sein könnte, denn mir hat er in der Rolle des Colter Stevens sehr gut gefallen. Bisher gab es auch kaum Filme, in denen ich seine Leistung schlecht empfand. Einen ebenso bleibenden Eindruck hat er z.B. auch mit „Southpaw“ hinterlassen.

Was mich an diesem Streifen reizt, ist die Spannung, die aufgebaut wird. Durch die Technologie gelingt es Stevens, sich für die letzten acht Minuten in einen fremden Körper zu transferieren. Der Rückentext suggeriert an der entsprechenden Stelle einen actionlastigen Streifen, aber dem ist bei weitem nicht so. „Source Code“ ist eher ein Thriller mit einigen Actionelementen und einem sehr philosophischen Ansatz, der sich viel und oft um die „Was würdest du tun?“-Frage dreht, wie:
„Wenn du nur noch die nächsten 30 Sekunden leben würdest, was würdest du tun?“.
Gefühlt hat man die Handlung von diesem Film schon irgendwo mal gesehen, aber praktisch fällt mir kein Titel ein, der auch nur im Ansatz mit dieser Raffinesse eine solche wendungsreiche Geschichte erzählt.

Mir gefiel es auch sehr, dass der Film mit einem wissenschaftlichen Ansatz daherkommt, aber die Macher ihn nicht zu sehr nach Theorie aussehen ließen. Viel mehr spielte die Praxis eine Rolle, im Detail dreht es sich auch um eine Parallelwelt und die Einflussnahme von außen durch die Source-Code-Technologie.

So etwas packt mich immer recht schnell und die Zeit vergeht beim Schauen wie im Flug. Doch spätestens, wenn meine Herzfrequenz steigt, merke ich, dass der Film sehr vieles richtig macht. Ich war ergriffen von der Handlung, den emotionalen Motiven und einer sich anbahnenden Lovestory. An dieser Stelle muss ich allerdings sagen, dass der Film am stärksten in den Überraschungen ist. Ich konnte mich dem Bann von „Source Code“ nicht entziehen, auch schon damals nicht, als ich diesen Film das erste Mal sah. Für mich war das einer der ersten Filme, die ich für meine DVD-Sammlung angeschafft habe und ebenso eine meiner ersten Berührungen mit einem Thriller, der vor lauter Spannung meine Nerven bis zum Zerreißen anspannte.

„Source Code“ war für mich auch einer der ersten Filme, bei dem ich merkte, wie wichtig eigentlich Musik in einem Film ist. Besonders dann, wenn sie einfach nur einen Zweck erfüllen sollte. In diesem Fall sollte sie nicht unterhalten, sondern unterstützen, untermalen und Szenen hervorheben, indem der Zuschauer etwas sehr Auffälliges oder Wiederkehrendes hört. Heute ist mir das auch wieder aufgefallen, als kurz vor Schluss ein Musikstück einfach mal doppelt so laut wiedergegeben wurde, als noch zum Anfang des Streifens. Es hat sich aber so sehr eingebrannt, dass der Zuschauer weiß: „Okay, das hier ist jetzt eine wichtige Szene.“.

Meine Meinung:
Diese „Filmkritik“ ist etwas anders geworden, als die übrigen Beiträge, die ich sonst verfasse.
Für S-E-P-T-E-M-B-E-R möchte ich mich auch ein bisschen mehr einbringen und nicht nur über die rein technischen Dinge berichten. Die Handlung war sehr stark und die Darsteller haben sehr gut in den Streifen gepasst. Das ist alles wichtig, aber ebenso wichtig ist, wie sehr mich dieser Film unterhalten hat. Ich konnte, wie gesagt, nicht weggucken und ich war einfach gepackt von der Handlung, den Emotionen und der Spannung.

Gerne darf man auch über Symbolik, Meta-Ebenen und Charaktere sprechen, aber an dieser Stelle belasse ich es mit „Source Code“ und muss zu guter Letzt auch eine Empfehlung aussprechen.
Für alle, die gerne eine Benotung haben möchten, findet sich diese natürlich im Anschluss.
Aber schaut euch doch am besten den Streifen mal an, denn für seine kurze Laufzeit bekommt man eine riesige Portion Unterhaltung geboten.

Meine Wertung:
Spannung: 8,0 von 10
Story: 8,0 von 10
Länge: 9,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 7,5 von 10
Authentizität: 8,5 von 10
Musik: 7,5 von 10
GESAMT: 8,1

Hier geht es zu meinen anderen Beiträgen:
*S*eptember-Challenge: Source Code
s*E*ptember-Challenge: Eyes Wide Shut
se*P*tember-Challenge: Percy Jackson – Diebe im Olymp
sep*T*ember-Challenge: Toni Erdmann
sept*E*mber-Challenge: Edward mit den Scherenhänden
septe*M*ber-Challenge: Merida – Legende der Highlands
septem*B*er-Challenge: Boston
septemb*E*r-Challenge: Extrem laut & unglaublich nah
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Beiträge anderer Teilnehmer:
Hotaru – Still
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