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The First Avenger: Civil War

Titel: The First Avenger: Civil War (engl. „Captain America: Civil War“)
Genre: Action / Science-Fiction / Comicverfilmung
Regie: Anthony Russo / Joe Russo
Musik: Henry Jackman
Produzenten: Kevin Feige
Dauer: ca. 142 Minuten
Erscheinungsjahr: 2016
Altersfreigabe: FSK 12

„Aus Freunden werden Feinde, aus Verbündeten Gegner – und über allem schwebt eine völlig neue Bedrohung, die das ganze Universum einschneidend verändern wird!
‚The First Avenger: Civil War’ beginnt genau dort, wo ‚Avengers: Age of Ultron’ aufgehört hat: Unter Führung von Captain Steve Rogers (Chris Evans) ist das neue Team der Avengers weiterhin für den Erhalt des Friedens im Einsatz, als sie in einen internationalen Vorfall verwickelt werden, der erhebliche Kollateralschäden verursacht. Schnell werden Forderungen nach einer Kontrolle der Einsätze der Avengers laut. Dieser neue politische Druck treibt einen tiefen Keil zwischen Captain America und Iron Man (Robert Downey Jr.) und das daraus entstehende Kräfteringen spaltet das Team der Avengers in zwei Lager. Unüberwindbare Gräben tun sich auf – gerade als ein neuer skrupelloser Feind auf der Bildfläche erscheint…“
(Rückentext der DVD)

Die MCU-Reihe geht bei mir weiter und dieses Mal habe ich mir den dritten Teil von Captain America angeschaut. Jeder weiß, wer damit gemeint ist, doch irgendwelche „Experten“ meinen es nicht gut mit uns, denn die deutsche Übersetzung der Titel ist im Zuge dieser besonderen Filmreihe etwas aus dem Ruder gelaufen. Während Teil eins noch „Captain America: The First Avenger“ hieß, war der deutsche Titel des zweiten Teils schon etwas anders: „The Return of the First Avenger“. Teil drei heißt wiederum „The First Avenger: Civil War“. Im englischen Original heißen alle drei Teile im Übrigen „Captain America“ – jeweils mit einem Namenszusatz.
Zwar ist diese Reihe in ihrer Umbenennung für den deutschsprachigen Raum immer noch irgendwie im Rahmen, aber dann auch wiederum nicht. Mich jedenfalls stört es, dass „Captain America: Winter Soldier“ im deutschen „The Return of the First Avenger“ heißt.
Nun möchte ich aber zum ursprünglichen Thema kommen: „Captain America: Civil War“.

Die Grundgeschichte scheint sehr einfach zu sein, für mich war sie jedoch bei weitem nicht so vorhersehbar, wie ich es erwartet habe. Bei diesem Streifen von einer Quintessenz zu sprechen, fällt mir etwas schwerer, da der Film sich etwas reißerisch der grundlegenden Frage stellt, wie sehr die Freiheit des Einzelnen beschnitten werden darf, um die Sicherheit von vielen zu schützen. Diese existenziellen Fragen sind auch heute noch von Bedeutung.

Auch wenn „Civil War“ im Kern solche Themen behandelt, ist er dennoch ein Captain-America-Abenteuer und zwar – bis hier hin – das beste Solo-Abenteuer im MCU.
Die Handlung schließt direkt an die Geschehnissen von „Avengers: Age of Ultron“ an. Es wird mitunter ebenjene Geschichte aufgearbeitet, in dessen Folge sich die Avengers einige Anschuldigungen anhören lassen dürfen. Auch treten in diesem Kontext neue Figuren in Erscheinung, die ganz eigene Motive verfolgen, um die Ereignisse zu verarbeiten.
Viel mehr möchte ich zu der Story von „The First Avenger: Civil War“ nicht verraten.

Die ganze Atmosphäre in diesem Film ist von der ersten bis zur letzten Sekunde extrem bemerkenswert, denn sie wird mit zunehmender Dauer immer düsterer. Die Bildgestaltung zu Beginn des Streifens ist überwiegend hell mit glänzenden Oberflächen und einer guten Struktur. Auch dort sehen wir vereinzelt matte und deckende Farben, die die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, was sich im Grunde auch in den Kostümen von Iron Man und Captain America widerspiegelt. Irgendwann in der Mitte des Streifens erfährt „The First Avenger: Civil War“ in der Bildsprache eine Kehrtwende. Deckende und matte Farben dominieren dann das Bild und glänzende und helle Oberflächen sind stark zurückgenommen. Das ist insofern interessant, weil es übergeordnet aussagt, von wo das MCU herkommt und wohin es gehen wird, nicht nur mit den Charakteren, sondern ganz konkret auch mit der Handlung. Aus einer glänzenden Vergangenheit in eine düstere Zukunft?
Ganz direkt daran gekoppelt hängt auch die Spannung. Selten hat mich ein MCU-Film so sehr gefesselt wie dieser. Gleichzeitig fiel mir eine Besprechung selten so schwer, wie von „Captain America: Civil War“, ist die Handlung doch vielschichtig, in der Komposition der Bilder einfach für die große Leinwand gemacht und atmosphärisch, gestalterisch und von den darstellerischen Leistungen nicht nur auf dem Punkt, sondern ganz klar over the Top.

Entsprechend glaubwürdig fallen die Figuren in diesem Setting aus. Sei es ein Tom Holland als Spider-Man, der zu dem Zeitpunkt des Erscheinens von „Civil War“ noch kein Solo-Abenteuer hatte, oder Daniel Brühl als Helmut Zemo, dessen Rolle ich nicht näher erläutern möchte. Natürlich sind auch all die anderen Superhelden dabei, die sich schlussendlich für eine Seite entscheiden. „Team Cap“ oder „Team Iron Man“?

Das Setting, die Effekte, die Filmmusik, die Kostüme und alles, was drum herum eine mehr oder weniger wichtige Rolle spielt, ist in diesem Film einfach grandios. Klar, die allermeisten Kostüme sind bekannt, jedoch hat in keinem Film zuvor der Iron-Man-Anzug so schön gestrahlt und das Captain-America-Outfit so rough ausgesehen wie hier. Die Filmmusik hat den Streifen perfekt untermalt und hat auch spannungstechnisch Akzente gesetzt. Die Effekte, wovon einige künstlich mithilfe von CGI produziert wurden, andere wiederum ganz handgemacht sind, wirken nie deplatziert oder minderwertig. Die Kulissen und insbesondere die echten Schauplätze – wovon einige auch in Deutschland liegen – passen perfekt zum Geschehen. Dadurch, dass Orte wie der Flughafen Leipzig/Halle oder eine Fußgängerunterführung aus Berlin als Drehort hergehalten haben, wirkt der Streifen tatsächlich geerdet und weniger auf Hochglanz poliert, wie beispielsweise die übrigen Solo-Abenteuer aller Superhelden aus dem MCU.

Meine Meinung:
Ich könnte die ganze Zeit so weiterschreiben und ich würde am liebsten hier näher ins Detail gehen, aber ich möchte nicht spoilern, daher tue ich es auch nicht. Inzwischen sollten die allermeisten Leute, die sich für Filme und gute Geschichten interessieren, diesen Streifen kennen, die werden dann aber auch wissen, was ich meine, ohne dass ich es benenne.

„The First Avenger: Civil War“ hat mich umgehauen. Ich bin nach wie vor kein Verfechter des MCU, aber die Storyline, der Aufbau der Geschichte und das Hinführen zu diesem Punkt durch die einzelnen Solo-Abenteuer, suchen Ihresgleichen. Die Stringenz, mit der diese Reihe umgesetzt wurde, ist bemerkenswert und dass es zu einer solchen Spaltung kommt, war früher oder später abzusehen. Vom Aussehen, der Handlung und den Akteuren kommt dieser Film einem „The Dark Knight“ ziemlich nahe, nur eben mit dem Unterschied, dass das MCU gleich mit 10 Helden aufwarten muss, wohingegen es für Warner Bros. und DC reicht, einen dunklen Ritter und einen anarchistischen Verrückten auf die Leinwand zu bringen.

Nichtsdestotrotz muss ich eine klare Empfehlung aussprechen – retrospektiv auch für die meisten vorangegangenen Streifen des MCU, wenn es zur Folge hat, dass man dann hier landet.

Meine Wertung:
Spannung: 9,0 von 10
Action: 9,0 von 10
Story: 8,5 von 10
Länge: 7,5 von 10
Gefühl/Emotionen: 8,0 von 10
Authentizität: 9,0 von 10
Musik: 9,0 von 10
Setting: 10 von 10
GESAMT: 8,8

Reihenfolge:
1. Captain America – The First Avenger
2. The Return of The First Avenger
3. The First Avenger: Civil War

Marvel Cinematic Universe:
1. Iron Man
2. Der unglaubliche Hulk
3. Iron Man 2
4. Thor
5. Captain America: The First Avenger
6. Marvel’s The Avengers
7. Iron Man 3
8. Thor – The Dark Kingdom
9. The Return of the First Avenger
10. Guardians of the Galaxy
11. Avengers: Age of Ultron
12. Ant-Man
13. The First Avenger: Civil War

Avengers: Age of Ultron

Titel: Avengers: Age of Ultron
Genre: Comicverfilmung / Action / Science-Fiction
Regie: Joss Whedon
Musik: Brian Tyler / Danny Elfman
Produzenten: Kevin Feige
Dauer: ca. 135 Minuten
Erscheinungsjahr: 2015
Altersfreigabe: FSK 12

„Als Iron Man Tony Stark (Robert Downey Jr.) ein stillgelegtes Friedensprogramm reaktiviert, gerät die Situation plötzlich außer Kontrolle und die Avengers müssen sich erneut verbünden, um die Erde vor ihrer Zerstörung durch den scheinbar übermächtigen Ultron zu bewahren.“
(Rückentext der DVD)

Dieses Mal geht es weiter mit dem Marvel Cinematic Universe. Heute: „Avengers: Age of Ultron“

Inzwischen sollte jeder wissen, dass ich dem MCU sehr skeptisch gegenüberstehe. Es ist ja nicht so, dass ich von der stringenten Erzählweise des Gesamtkunstwerks „MCU“ nicht begeistert wäre und dass ich mir nicht eine solche Geduld und einen solchen Aufbau von Warner und seinem DCEU wünschen würde, aber was nicht ist, soll wohl nicht sein.

Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht, wo ich anfangen soll, denn im Prinzip habe ich nichts so richtig auszusetzen. „Avengers: Age of Ultron“ macht nicht alles richtig, aber macht auch nicht sehr viel falsch. Aber ich versuche, ihn doch etwas genauer zu betrachten, damit ich dazu am Ende etwas sagen kann.
Wenn ich mir bisher das MCU anschaue, dann muss ich schon sagen, dass die Anzahl der mittelmäßigen Filme viel zu hoch ist. „Der unglaubliche Hulk“, die Iron-Man-Trilogie, Captain America, Thor und „Guardians of the Galaxy“ sind im Prinzip die Vorgeschichten vom zweiten Aufeinandertreffen der Superhelden aus dem Hause Marvel, jedoch erinnere ich mich rückwirkend nur an einen oder maximal zwei Filme, die mich wirklich gut unterhalten haben. Insofern ist „Avengers: Age of Ultron“ eine kleine Überraschung gewesen, da ich wieder nur Mittelmäßiges erwartet habe.

Die Handlung ist zwar denkbar einfach und auch nur auf fehlendes kommunikatives Handeln der Protagonisten gestützt, allen voran von Iron Man Tony Stark, jedoch lässt sich da jetzt nichts mehr dran ändern. Unterm Strich bleibt handlungstechnisch jedoch ein bitterer Nachgeschmack übrig.
Narrativ erhalten wir den Einheitsbrei, den man bereits kennt. Es gibt fast keine Überraschungen und die Handlung ist weitestgehend vorhersehbar. Was „Age of Ultron“ von all den anderen MCU-Filmen unterscheidet, ist dabei so einfach wie logisch: der Bösewicht.

Der Rückentext verrät es schon, aber Ultron ist eigentlich ein missglücktes Projekt von Tony Stark, das nun anfängt, die Menschheit zu bedrohen. In gewohnter Superhelden-Manier schreiten die Avengers ein, um eine Katastrophe zu verhindern. Meines Erachtens gibt es da drei ganz konkrete Punkte, die „Age of Ultron“ von den anderen Filmen abhebt:
1. Ultron:
Eine künstliche Intelligenz, geschaffen von Iron Man. Das Projekt wendet sich gegen seinen Entwickler und beschreitet damit komplett neue Wege im MCU.
2. Die Handlung:
Ja, richtig gelesen. Ich spreche von der Handlung. Weiter oben sage ich zwar, dass man den gewohnten Einheitsbrei bekommt, aber das muss ja nicht immer schlecht sein. Viel mehr erfährt man in „Age of Ultron“ zum ersten Mal etwas über Hawkeye und Black Widow. Dabei fühlt sich der komplette Film nicht so an, als wäre er tatsächlich ein Avengers-Abenteuer, sondern als wäre er ein Einzelfilm der beiden Helden. Jeremy Renner und Scarlett Johansson zeigen, was so alles in ihren Figuren steckt und schlagen dabei erstaunlich ruhige Töne an, die dem Ganzen einen Drall geben und so das MCU – für den Moment – auf eine neue Stufen heben. Die Handlung bekommt aber nicht nur durch die beiden Avengers-Mitglieder mehr Tiefe, sondern vor allem auch durch Ultron. Wären wir in einem DCEU-Film, wären die Wörter: „Kniet nieder Götter.“, mit an Sicherheit angrenzender Wahrscheinlichkeit gefallen. So aber wurden philosophische Fragen aufgeworfen, bei denen man sich selbst auch fragt, wer über Recht und Unrecht entscheidet. Vor allem: Sind Superhelden nicht auch eine Bedrohung für die Menschheit? Unter gewissen Vorzeichen und Voraussetzungen muss man diese Frage bejahen.
3. Das Feeling:
Aus der Welt des Fußballs kennen wir den Spruch „Ich hatte vom Feeling her ein gutes Gefühl“ (Andreas Möller). Was hat es mit den Avengers zu tun?
Das lässt sich nicht ganz einfach, aber doch hoffentlich eindeutig erklären.
Im Jahr 2000 kam Bryan Singers „X-Men“ in die Kinos. Er zeigte damit erstmalig, wie unglaublich vielseitig eine Comicverfilmung sein kann. „Avengers: Age of Ultron“ ist zumindest auf den Spuren von „X-Men“, auch wenn er nie an die Qualität oder den Unterhaltungswert herankommt.

Die Figuren passen zum Geschehen. Ein bisschen weniger Iron Man und dafür ein bisschen mehr Hawkeye und ich werde noch ein richtiger Fan. Glaubwürdigkeit und Tiefe sind weitestgehend vorhanden, auch wenn die Geschichte narrativ und inhaltlich einfach strukturiert und vorhersehbar ist.

Die Länge beträgt ca. 135 Minuten, die sich erstaunlich kurz anfühlen, in denen sich Charakterszenen und Actionsequenzen den Film gerecht teilen. Visuell wurde in vielen Szenen mit CGI nachgeholfen, wodurch die Actionszenen teilweise noch aufgeblähter wirken.
Spannung resultiert vor allem aus dem guten Mix und der Abwechslung, aber auch aus besonders aufregenden Szenen, in denen es nicht nur zur Sache geht, sondern die den Film auch inhaltlich voranbringen. Aufgrund seiner starken Vorhersehbarkeit stellt sich nie ein richtiges Gefesseltsein ein. Grundsätzlich beinhaltet „Avengers: Age of Ultron“ verhältnismäßig wenig Actionsequenzen, welche allerdings meist gut und spektakulär inszeniert wurden.

Die Emotionen habe ich teilweise auch schon weiter oben beschrieben. Hawkeye und Black Widow bekommen eine tiefere Beleuchtung, die auch – oder vor allem – auf der emotionalen Ebene sehr gut funktioniert. Nicht zu vergessen Ultron, der, obwohl er eine künstliche Intelligenz ist, scheinbar auch über Selbstreflektion verfügt. Die anderen Figuren bleiben jedoch typisch im MCU-Schema.

Meine Meinung:
Nach bereits so vielen Filmen, die zum MCU gehören, fange ich langsam an, zu ermüden. Es werden einfach immer mehr Filme in immer kürzeren Abständen herausgebracht. Es fällt mir schwer, den Überblick zu behalten. Inzwischen sitze ich schon mit dem Handy in der Hand und recherchiere nebenbei, wo ich mich im Handlungsstrang befinde.

Mit Überraschungen und hochtrabender Spannung kann allerdings „Age of Ultron“ nicht punkten. Schlussendlich ist er allerdings einer der besseren MCU-Filme, auch wenn man seine Schwächen nicht von der Hand weisen kann.

Meine Wertung:
Spannung: 7,0 von 10
Action: 8,5 von 10
Story: 7,0 von 10
Länge: 8,5 von 10
Gefühl/Emotionen: 7,0 von 10
Authentizität: 8,0 von 10
Musik: 6,5 von 10
Setting: 7,5 von 10
GESAMT: 7,5

Reihenfolge:
1. Marvel’s The Avengers
2. Avengers: Age of Ultron

Marvel Cinematic Universe:
1. Iron Man
2. Der unglaubliche Hulk
3. Iron Man 2
4. Thor
5. Captain America: The First Avenger
6. Marvel’s The Avengers
7. Iron Man 3
8. Thor – The Dark Kingdom
9. The Return of the First Avenger
10. Guardians of the Galaxy
11. Avengers: Age of Ultron
12. Ant-Man
13. The First Avenger: Civil War

The Return of the First Avenger

Titel: The Return of the First Avenger (engl.: „Captain America: The Winter Soldier“)
Genre: Action / Science-Fiction / Comicverfilmung
Regie: Anthony Russo / Joe Russo
Musik: Henry Jackman
Produzenten: Kevin Feige
Dauer: ca. 130 Minuten
Erscheinungsjahr: 2014
Altersfreigabe: FSK 12

„Zwei Jahre sind vergangen, seit Steve Rogers alias Captain America (Chris Evans) gemeinsam mit den Avengers in New York einen außerirdischen Angriff zurückgeschlagen hat.

Zurück in Washington, kämpft er im Auftrag von Nick Fury (Samuel L. Jackson) gemeinsam mit Natasha Romanoff alias Black Widow (Scarlett Johansson) erfolgreich in neuen Geheimoperationen. Als bei einem Einsatz ein S.H.I.E.L.D.-Agent unter Beschuss gerät, wird Rogers plötzlich in ein Netz von Intrigen hineingezogen, das zu einer Gefahr für die ganze Welt zu werden droht. Gemeinsam mit seinen Verbündeten steht er schon bald einem ebenso unerwarteten wie höchst gefährlichen Gegner gegenüber – dem Winter Soldier.“
(Rückentext der DVD)

Auf meiner Reise durch das Marvel-Cinematic-Universe führte mich mein Weg zum zweiten Abenteuer von Captain America. Der deutsche Titel lautet „The Return of the First Avenger“, was das immer mit den anderen Titeln soll, weiß ich auch nicht. Die deutschen Vermarkter haben wohl irgendein Problem mit „Captain America: The Winter Soldier“.

Der Zuschauer merkt schon sehr früh, dass er mit der Captain-America-Reihe keine gewöhnlichen Comicverfilmungen bekommt. Ohne den dritten Teil zu kennen, kann man bereits jetzt und nach nur wenigen Minuten im zweiten Teil feststellen, dass die Grundthematik hinter dieser Verfilmung eine ganz Besondere ist. Rückblickend betrachtet, verändert dieser Film sogar die Handlung des Vorgängers. Bisher kann man aber sagen, dass sich „Captain America“ zwei Elementen hingibt. Das erste Element ist oberflächlich betrachtet ein reines Action-Element. Besonders auffällig sind die vielfältigen Variationen: Explosionen, Schießereien und Nahkampf-Szenen, die allesamt durchchoreografiert und dabei nicht zu viel sind. Es wird eine perfekte Balance zwischen Actionsequenzen und Charakterszenen geschaffen, die alles sehr homogen wirken lässt.
Das zweite Element ist im Grunde ein tiefgreifend-moralisches Element. Ganz klar wird hier der Charakter von Steve Rogers hervorgehoben, der auf eine besorgniserregende Art und Weise fragt, wo Freiheit anfängt, wo sie aufhört und welche Mittel zur Verteidigung erlaubt sind.
Damit ist „The Return of the First Avenger“ weitaus philosophischer als alle anderen Filme aus dem MCU.

Die Handlung ist chronologisch erzählt und stringent aufgebaut. Was ich leider wieder nicht so toll finde, ist, dass man sich nicht auf die Ereignisse aus dem ersten Zusammenkommen der Avengers bezieht. Stattdessen ist dieser Teil, natürlich ganz im Stile eines Einzelabenteuers, losgelöst zu betrachten. Erzähltechnisch wartet der Streifen nicht nur mit einer schlüssigen Handlung auf, sondern auch durch einige Wendungen und Überraschungen.

Grundsätzlich steckt in diesem Streifen sehr viel Spannung und das auch gleich auf mehreren Ebenen. Auf der Handlungsebene sind es Intrigen und Manipulationen, die immer wieder das Interesse der Zuschauer wecken und nach oben treiben. Unterstützt wird die Handlung durch ein paar sehr hübsche und sehr stark inszenierte Actionsequenzen. Zu guter Letzt ist es die Charakterebene, die für Spannung sorgt. Figuren und ihre Beziehungskonstellationen sind dabei extrem unterhaltsam und bergen die komplette Zeit Konfliktpotential.

Stark sind auch die emotionalen Ausprägungen, dabei agieren die Figuren stets gefühlstechnisch glaubwürdig. Der moralische Aspekt, der immer wieder von Captain America angestoßen und hervorgehoben wird, spielt da eine nicht unwesentliche Rolle. Wenn man genauer hinschaut, erkennt man auch die List, mit denen die Charaktere ausgestattet sind.
Dem Cast kann man bloß eine herausragende Leistung attestieren.
Folgerichtig steht es ähnlich positiv um die Glaubwürdigkeit der Darsteller.

Die Musik ist einzig darauf ausgelegt, den Film zu untermalen, ohne dabei ein besonderes Alleinstellungsmerkmal zu besitzen. Ganz anders sieht es da mit dem Setting aus. Die Kameraarbeit ist solide und folgt den Prinzipien des Marvel-Cinematic-Universe. Actionlastig und auf maximale Spannung ausgelegt.
Die Kulissen überzeugen durch eine hohe Vielfalt, die einzig und allein dem Film hilft, die Story glaubwürdig zu transportieren und darzustellen. Die Auswahl ist dahingehend sehr gelungen.

Meine Meinung:
„The Return of the First Avenger“ ist der bisher beste Film im gesamten MCU. Die Story, die Spannung und die Glaubwürdigkeit haben mir insbesondere bei dieser außergewöhnlichen Thematik gut gefallen. „Captain America“ zeigt beispielhaft, wie Action- und Charaktersequenzen miteinander agieren können, ohne dass dabei eine komplett hanebüchene Story bei herumkommt und der Unterhaltungswert auf mehreren Ebenen gegeben ist.

Im Gegensatz zu den „Thor“-Filmen, wo mit jedem neuen Teil die Qualität abnimmt, schafft es „Captain America“ nicht nur seine Heimat zu retten, sondern auch meinen Filmspaß, denn den hatte ich gewiss.

Meine Wertung:
Spannung: 8,5 von 10
Action: 9,5 von 10
Story: 8,5 von 10
Länge: 7,5 von 10
Gefühl/Emotionen: 8,0 von 10
Authentizität: 8,0 von 10
Musik: 7,0 von 10
Setting: 7,0 von 10
GESAMT: 8,0

Reihenfolge
1. Captain America: The First Avenger
2. The Return of the First Avenger
3. The First Avenger: Civil War

Marvel Cinematic Universe:
1. Iron Man
2. Der unglaubliche Hulk
3. Iron Man 2
4. Thor
5. Captain America: The First Avenger
6. Marvel’s The Avengers
7. Iron Man 3
8. Thor – The Dark Kingdom
9. The Return of the First Avenger
10. Guardians of the Galaxy
11. Avengers: Age of Ultron
12. Ant-Man
13. The First Avenger: Civil War

Marvel’s The Avengers

Titel: Marvel’s The Avengers
Genre: Action / Science-Fiction / Comicverfilmung
Regie: Joss Whedon
Musik: Alan Silvestri
Produzenten: Kevin Feige
Dauer: ca. 138 Minuten
Erscheinungsjahr: 2012
Altersfreigabe: FSK 12

„Marvel präsentiert MARVEL’S THE AVENGERS, das ultimative Team. Die legendären Superhelden Iron Man, der unglaubliche Hulk, Thor und Captain America versammeln sich zum ersten Mal in einer neuen actiongeladenen Story mit den Schauspielern Robert Downey Jr., Scarlett Johansson und Samuel L. Jackson in den Hauptrollen und unter der Regie von Joss Whedon. Als ein unerwarteter Feind den Weltfrieden und die globale Sicherheit bedroht, sieht sich Nick Fury, führender Kopf der mächtigen internationalen Friedensorganisation S.H.I.E.L.D., gezwungen ein Team zusammenzustellen, das die Welt vor dem Absturz in die Katastrophe bewahrt. Mit jeder Menge exklusiven must-have Inhalten, einschließlich zusätzlicher und erweiterter Szenen und Pannen vom Dreh ist MARVEL’S THE AVENGERS voller Action, Abenteuer und spektakulären Spezialeffekten bepackt.“
(Rückentext der DVD)

Im Rahmen meiner MCU-Challenge, in der ich alle Filme des Marvel-Cinematic-Universe schaue, habe ich zuletzt „Captain America – The First Avenger“ einer zweiten Sichtung unterzogen. Nun steht das erste große Zusammentreffen von Iron Man, Hulk, Thor und Captain America an. Einer meiner engsten Freunde kam zu Besuch und wir schauten uns diesen Streifen an und genossen dabei die Atmosphäre, die durch Bild und – vor allem – Sound erzeugt wurde.

Die Handlung von „The Avengers“ ist weitestgehend chronologisch und ohne große Kniffe erzählt. Allerdings muss man an dieser Stelle sagen, dass die Helden nicht einfach nur in die Suppe geschmissen werden und man dann schaut, was passiert, sondern, es wird besonders am Anfang darauf geachtet, dass die Figuren noch einmal in die Geschichte eingeführt werden. Bevor der eigentliche Teil der Handlung beginnt, wird der Zuschauer also mit den Charakteren aus den ersten fünf Filmen konfrontiert. Ganz entscheidend sind natürlich auch Nebendarsteller, die zum Teil ebenfalls schon mal in der Gesamtstory vorgekommen sind.
„The Avengers“ spielt zeitlich direkt nach „Captain America – The First Avenger“, der wiederum ja selbst auch nur in einer riesigen Rückblende erzählt wurde. Die Ereignisse spielen also nicht in der direkten Nachkriegszeit!
Der Zuschauer bekommt mit diesem Streifen eine klassische, actionreiche und bildgewaltige Comicverfilmung, doch wie sieht es da im Detail aus?

Die Action: Ganz klar, bei so vielen Superhelden in einem Film geht es tierisch zur Sache und in der Tat hat der Streifen qualitätsmäßig einiges zu bieten, aber nicht nur. Positiv ist, dass das Publikum eine Vielzahl unterschiedlichster Action zu sehen bekommt. Dabei geht es – nicht nur –aber auch um ganz klassische Schießereien, Muskelspiele oder Verfolgungsjagden, und darüber hinaus um „psychische“ Action. Es geht verbal in den Charakterszenen ebenso zur Sache wie in allen anderen Actionsequenzen. Rein optisch kann der Beobachter nicht aussetzen. Verpixelte Bilder oder Bildabschnitte sind so gut wie nicht vorhanden und ganz abgesehen davon, dass alle Figuren scheinbar eine Pferdelunge haben und nie erschöpft oder ausgelaugt zu sein scheinen, kann man auch fast nicht meckern. Aber eben nur fast. Besonders in den aufregenden Szenen wird aus einer ruhigen Kameraführung eine sehr actionlastige und unruhige. Joss Whedon vertraut in diesem Punkt nicht der Handlung und will durch ebenjenes Mittel nachhelfen. Szenerien sind dadurch sehr unstrukturiert und unübersichtlich. Am Ende bleiben jede Menge verwackelte Bilder.

Die Emotionen sind überwiegend zurückgenommen und spielen auch sonst keine größere Rolle. Es gibt naturgemäß immer mal wieder Aktionen und Reaktionen, die im Kern einen emotionalen Ursprung haben. Dem Ganzen wird aber nie auf den Grund gegangen. Schade, da hat man Potential verschleudert.
Hinsichtlich der Glaubwürdigkeit lässt sich feststellen, dass Robert Downey Jr. nach wie vor einen klassischen Iron Man, Chris Hemsworth seinen Thor und Chris Evans den wunderbaren ersten richtigen Helden Captain America mimt. Mark Ruffalo spielt erstmals den unglaublichen Hulk und macht prinzipiell eine gute Figur, allerdings gibt es da noch etwas zu sagen.
Fangen wir vorne an: Tony Stark ist wie immer überheblich, selbstverliebt und ein kleiner Playboy. Er spielt sich von Anfang an in den Vordergrund, ist aber von der ersten Minute an nicht der eigentliche Star des Streifens.
Chris Hemsworth spielt unseren nordischen Halbgott Thor. Er wiederum hat sich im Vergleich zu seinem Solo-Auftritt verändert. Bezüglich der Wortwahl und der grundsätzlichen Ausdrucksweise hat er sich, trotz seiner außerirdischen Herkunft, entwickelt. Er klingt inzwischen angepasst und nicht so wie im ersten Teil, wo ihm Gepflogenheiten und technische Geräte bzw. gesellschaftliche Konventionen unbekannt sind.
Chris Evans ist Captain America. Er ist mit Abstand der einzige im Cast, der nicht angepasst ist. Er tritt noch für Werte ein und hat da eine klare Vorstellung bzw. Meinung. Seine charakterliche Zeichnung ist mit Abstand am glaubwürdigsten.
Mark Ruffalo ist, wie bereits erwähnt, erstmalig der Hulk. Eine mehr als unglückliche Wahl der Besetzung, wie ich persönlich finde und so ist auch seine Leistung. Wo es beim Solo-Auftritt mit Edward Norton noch ein innerer Zwiespalt klar und deutlich zu vernehmen war, ist ebenjener Aspekt im Charakter von Dr. Bruce Banner komplett entfernt. Zu schade, da dieser Punkt elementar für diese Figur gewesen ist.
Der eigentliche Star des Films ist aber Nick Fury, gespielt von Samuel L. Jackson. Er hat nicht nur die Ausstrahlung eines wahren Bosses, sondern auch ganz klar das optische Auftreten.
In den Charakterszenen stellt sich ebenjenes immer wieder heraus und wird zum Glück perfekt von Jackson inszeniert. Charakterlich sind die Figuren breiter aufgestellt als im Bereich ihrer Emotionen, aber nicht so breit, dass man hier großes dramatisches Kino erwarten sollte. In ihren Bahnen bewegen sich die Figuren ziemlich vorhersehbar.

Spannungstechnisch brilliert „Marvel’s The Avengers“ vorwiegend durch seine einfache Erzählweise und seine vielfältige Action. Charakterszenen üben wenig bis keinen Reiz auf den Zuschauer aus und auch die Emotionen sind bei weitem nicht so spannend, dass das Publikum unbedingt wissen will, wie es weitergeht. Unter diesem Gesichtspunkt bleibt ganz klar zu sagen, dass die Figuren dem Beobachter egal sind.

Mit einer Länge von ca. 138 Minuten, hat „Marvel’s The Avengers“ eine beachtliche Laufzeit. Actionszenen überwiegen in dem Streifen und sorgen gleichermaßen dafür, dass es kaum zu Längen kommt.

Die musikalische Untermalung war eine Mischung aus klassischen und modernen Stücken.
Die aktuellen Stücke sind mehr dem Genre Rock zuzuordnen. Auch wenn die Musik überwiegend unterstützend in die Szene eingebaut wurde, blieb sie nie richtig im Gedächtnis. Der Streifen bewegt sich auch sonst weit entfernt davon, die Melodie besonders atmosphärisch einzusetzen. Potential hat man an dieser Stelle auch mehr als verschenkt.

Das Setting New York ist, meiner Meinung nach, immer eine grandiose Kulisse. Durch einige Elemente wird es aber zu einer anderen Stadt als die, die wir aus der echten Welt kennen. Die Kostüme sind allesamt sehr phantasievoll, allerdings durch die Solo-Filme eben auch schon bekannt. Auch sonst überzeugt dieser Streifen durch Elemente, die cineastisch kaum besser zur Geltung gebracht werden konnten. Helicarrier und der Stark-Tower runden mehr oder weniger das Bild ab. Negativaspekte gibt es aber auch hier: Eine Szene soll in Stuttgart spielen. Man erkennt ziemlich deutlich, dass es kein echter Schauplatz ist, sondern eben nur eine aufgebaute Kulisse und darüber hinaus gibt es eben auch eklatante Fehler: Polizeiautos mit gelbem Licht und deutsche Polizeiautos mit amerikanischen Nummernschildern. Sehr auffällig. Hinzu kommt die in Actionszenen verwackelte Kamera; dieses Mittel haben die Rächer nicht nötig.
Auch erkennt man ganz deutlich, dass einige Szenen vor Greenscreen aufgenommen wurden, da der Hintergrund extrem schlecht eingefügt wurde. Davon ab gibt es einige Filmfehler, die definitiv ins Auge stechen werden.

Meine Meinung:
Mit diesem Streifen bekommt das Publikum klassisches Popcorn-Kino geboten. Das ist auch vollkommen okay. Im Bereich der Comicverfilmungen gehört „The Avengers“ aber definitiv zu den besseren Vertretern. Durch Wortwitz, viel Action und einer grundsätzlich guten und soliden Story überzeugt Joss Whedons „Marvel’s Avengers“.

Auf der anderen Seite stehen aber auch viele Kleinigkeiten, die den Streifen insgesamt unrund wirken lassen. Spannung und Story harmonieren insgesamt zwar gut, aber mich nervt das verschwendete Potential. Besonders gut gefällt mir die Einführung der Figuren und der stringente Handlungsverlauf. Punkte muss ich dennoch abziehen.

Meine Wertung:
Spannung: 7,5 von 10
Action: 8,5 von 10
Story: 7,5 von 10
Länge: 7,5 von 10
Gefühl/Emotionen: 5,5 von 10
Authentizität: 8,0 von 10
Musik: 7,0 von 10
Setting: 7,0 von 10
GESAMT: 7,3

Reihenfolge:
1. Marvel’s The Avengers
2. Avengers: Age of Ultron

Marvel Cinematic Universe:
1. Iron Man
2. Der unglaubliche Hulk
3. Iron Man 2
4. Thor
5. Captain America – The First Avenger
6. Marvel’s The Avengers
7. Iron Man 3
8. Thor – The Dark Kingdom
9. The Return of the First Avenger
10. Guardians of the Galaxy
11. Avengers: Age of Ultron
12. Ant-Man
13. The First Avenger: Civil War

Iron Man 2

iron-man-2_coverTitel: Iron Man 2
Genre: Action / Science-Fiction / Comicverfilmung
Regie: Jon Favreau
Musik: John Debney
Produzenten: Avi Arad / Kevin Feige
Dauer: ca. 120 Minuten
Erscheinungsjahr: 2010
Altersfreigabe: FSK 12

„Die ganze Welt weiß, dass Milliardär Tony Stark als Superheld IRON MAN für Recht und Ordnung sorgt. Doch Politik und Presse erhöhen den Druck, seine Technologie der Regierung zugänglich zu machen. Zudem ruft seine Erfindung neue Schurken auf den Plan: Mit dem Waffenindustriellen Justin Hammer und dem peitschenschwingenden Whiplash warten gefährliche Gegner auf ihn. Gemeinsam mit Assistentin Pepper Potts und Freund Rhodey stürzt er sich erneut in den Kampf gegen das Böse.“
(Rückentext der DVD)

„Iron Man 2“ ist der nächste Film im Marvel Cinematic Universe. Nach „Der unglaubliche Hulk“ ist es der dritte Film in der chronologischen Reihenfolge.

Die Handlung wird im Rückentext sehr gut zusammengefasst und beschreibt im Wesentlichen das, worum es auch tatsächlich im Film geht.
Erzählerisch werden Ereignisse aus dem Vorgänger – „Iron Man“ – aufgegriffen und noch einmal etwas anders gezeigt. Ansonsten bleibt die Art und Weise der Erzählung recht unaufgeregt. Diesen Mangel macht der Streifen durch Tempo und eine hohe Ereignisdichte wieder wett.

Im Wesentlichen wurden die beiden Antagonisten als einzig nennenswerte Figuren neu in die Handlung eingeführt und an diesem Punkt macht es Sinn, gleich zwei neue Charaktere involviert zu haben. Zum einen haben wir Ivan Vanko (Mickey Rourke), der der Sohn eines sowjetischen Wissenschaftlers ist und dessen Vater einst mit Howard Stark zusammen gearbeitet hat und zum anderen haben wir Justin Hammer (Sam Rockwell), ein Waffenhersteller, der sich im Konkurrenzkampf mit Tony Stark befindet.
Beide Figuren bedienen ein gewisses Spektrum. Mickey Rourke passt perfekt in die Rolle des Ivan Vanko/Whiplash. Seine körperliche Präsenz und sein Aussehen verleihen dieser Figur ein authentisches Gesicht. Lediglich das Bild eines Physikers, der unter widrigen Bedingungen gearbeitet hat und deswegen Iron Man nicht nur in Physis, sondern auch in Wissen ebenbürtig ist, wirkt eher unglaubwürdig und aufgesetzt. Viel überzeugender ist da die Figur des Justin Hammer. Seine Beweggründe sind niedere bzw. nur wirtschaftlicher Natur, will er nicht nur mit Tony Stark auf der gleichen Stufe stehen, sondern ihn auch übertrumpfen. Diese Kombination aus zwei sich ergänzenden Antagonisten bietet zusätzliches Spannungspotential und ist bis hier hin ein Alleinstellungsmerkmal von „Iron Man 2“.

Emotionen werden nicht sehr groß geschrieben bei „Iron Man 2“. Wo man im ersten Teil noch einiges zwischen den Zeilen finden konnte, lässt Teil 2 sehr stark nach. Rache und Vergeltung sind, wie auch schon im Vorgänger, offensichtlichere Gefühle. Ein Funke Zuneigung und Freundschaft findet man zwar auch, das reicht aber nicht für eine breite Palette gezeigter Emotionen.
Insgesamt bleiben die Figuren doch sehr oberflächlich.

Die Originalität ist auch bei unzureichenden Emotionen absolut gegeben. Robert Downey Jr. verkörpert Iron Man wie gewohnt selbstverliebt und überheblich. Das macht diese Figur aus. Bis kurz vor Schluss schwappte da zwar auch immer noch eine Portion Demut rüber, dies ist aber dann beim Showdown komplett ad acta gelegt. Mickey Rourke ist nur zur Hälfte glaubwürdig. Den kämpfenden Bösewichten nimmt man ihm mehr ab, als den Wissenschaftler. Sam Rockwells Figur ist hingegen eine Lightversion von Tony Stark, nur ohne den Anzug. Da schlagen beide Figuren in die gleiche Kerbe, aber nur einer hinterlässt Spuren.

Das Setting ist ähnlich wie im ersten Teil. Tony Starks Werkstatt, Büros und heruntergekommene Labore in einer unwirklichen Gegend dominieren die Orte. Besondere Orte wie Monte Carlo muss man an dieser Stelle hervorheben, auch wenn sie vermutlich vor Greenscreen gedreht wurden.
Von den Kulissen muss man nicht allzu viel erwarten und in diesem Fall erfüllen sie ihren Zweck.

Die musikalische Untermalung ist unauffällig. Es gibt keine eingängige Melodie oder ein wiederkehrendes Merkmal, das man in Zukunft mit Iron Man in Verbindung setzen kann.
Grundsätzlich war die Musik aber zweckdienlich und nicht störend.

Actionsequenzen dominieren nicht nur den Sound, sondern auch das Bild. Charakterszenen werden immer wieder unterbrochen und so entsteht leider kein homogener Wechsel aus den unterschiedlichen Sequenzen, sondern eher eine Dominanz von Explosionen und Aufregung.
Ohne Zweifel bekommt der Zuschauer sehr viele und gute Explosionen geboten, aber es ist einfach zu viel.

iron-man-2_dvdMeine Meinung:
Weiter ging es mit dem „Marvel Cinematic Universe“. Ich wurde sehr gut von „Iron Man 2“ unterhalten und freue mich in erster Linie auch über die noch folgenden Filme. Zu diesem Teil kann ich sagen, dass man solides Popcorn-Kino bekommt, das auch auf dem Fernseher sehr gut funktioniert.

In der jüngeren Vergangenheit habe ich Fortsetzungen gesehen, die bei weitem nicht an den guten Leistungen der Vorgänger anknüpfen konnten. Bei „Iron Man 2“ blieb man insgesamt einem Erfolgsrezept treu. Die Unterhaltung hat gepasst und das Wichtigste ist, dass man den Zuschauer mehr mit S.H.I.E.L.D. vertraut macht und auch da anfängt, schon mal etwas anzustoßen, das dann in späteren Filmen wieder aufgegriffen wird.
Dennoch schneidet Teil zwei schlechter als Teil eins ab.

Meine Wertung:
Spannung: 7,0 von 10
Action: 7,0 von 10
Story: 6,0 von 10
Länge: 7,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 5,0 von 10
Authentizität: 7,5 von 10
Musik: 5,0 von 10
Setting: 7,0 von 10
GESAMT: 6,4

Reihenfolge:
1. Iron Man
2. Iron Man 2
3. Iron Man 3

Marvel Cinematic Universe:
1. Iron Man
2. Der unglaubliche Hulk
3. Iron Man 2
4. Thor
5. Captain America: The First Avenger
6. Marvel’s The Avengers
7. Iron Man 3
8. Thor – The Dark Kingdom
9. The Return of the First Avenger
10. Guardians of the Galaxy
11. Avengers: Age of Ultron
12. Ant-Man
13. The First Avenger: Civil War

Prestige – Die Meister der Magie

prestige-die-meister-der-magie_coverTitel: Prestige – Die Meister der Magie (engl. „The Prestige“)
Genre: Thriller
Regie: Christopher Nolan
Musik: David Julyan
Produzenten: Christopher Nolan / Aaron Ryder / Emma Thomas
Dauer: ca. 125 Minuten
Erscheinungsjahr: 2006
Altersfreigabe: FSK 12

„Gibt es ein Geheimnis, für das Sie töten würden? In diesem elektrisierenden spannungsgeladenen Thriller von Christopher Nolan (Batman Begins, Memento) spielen Hugh Jackman und Christian Bale Zauberkünstler, die mit allen Mitteln kämpfen, um einander zu übertrumpfen – was schließlich in tödlichen Täuschungsmanövern mündet. Scarlett Johansson spielt die Bühnenassistentin, die im Kampf der Rivalen zunächst als Schachfigur dient, dann aber eine immer wichtigere Rolle einnimmt. Hervorragend die Nebendarsteller (darunter Michael Caine und David Bowie). Genial die Story. Verblüffend die Auflösung. Wenn Sie ‚Prestige – Die Meister der Magie’ einmal gesehen haben, werden Sie den Film immer sehen wollen. Schauen Sie ganz genau hin.“
(Rückentext der DVD)

Schon des Öfteren hatte ich Lust diesen Film zu sehen, denn ich habe ihn ja auch schon eine ganze Weile auf DVD. Als dann auch meine Herzdame Lust auf diesen Film hatte, wir ihn aber nicht parat hatten, sorgte ich wenig später dafür, dass der Streifen griffbereit war. Es kam dann der Zeitpunkt, wo wir wieder Lust auf „Prestige“ verspürten, mit dem Unterschied, dass ich dieses Mal vorbereitet war.

Ich möchte gar nicht allzu viel zu der Handlung sagen, denn jedes Wort wäre irgendwie schon gespoilert. In diesem Fall muss alles, was der Rückentext aussagt, reichen.

Die Erzählstruktur ist eher verwirrend. Es gibt unterschiedliche zeitliche Ebenen, die nicht klar voneinander getrennt sind. Dabei springt der Fokus immer wieder zwischen den beiden Hauptakteuren. Insgesamt sollte der Zuschauer ohnehin immer aufmerksam sein, denn eine Unachtsamkeit ist vollkommen ausreichend, um wesentliche Punkte im Geschehen zu verpassen. Oft ist es einfach nur ein kurzes Bild, eine Bewegung, ein Satz oder nur ein Gesichtsausdruck, der zwar nicht unbedingt entscheidend, aber wichtig für das Geschehen ist.

Der Zuschauer wird die Handlung mit großem Interesse verfolgen, aber die nervenaufreibende Spannung kommt nicht wirklich auf. Man möchte stets wissen, was die Figuren als nächstes machen, darüber hinaus sind die Tricks, die Shows und die Atmosphäre passend und anziehend und sorgen definitiv für reichlich Unterhaltung.

Die Länge ist mit 125 Minuten eher ausufernd. Handlung, Erzählstruktur und die Tatsache, dass nicht so richtig Spannung aufkommt, sorgen für Längen. Immer wieder sind Szenen sehr detailreich ausgeschmückt und wirken daher überladen. Andererseits ist die Laufzeit nötig, um die Komplexität der Geschichte zu vermitteln, kürzer hätte „Prestige“ wirklich nicht sein dürfen. Auch in diesem Punkt bin ich komplett unentschlossen.

Die Gefühle und Emotionen werden teilweise glaubhaft dargestellt und sind nachvollziehbar. Es gibt aber auch Szenen, in denen sie sehr künstlich und zu viel sind. An diesen Stellen sind sie dann dementsprechend unglaubwürdig.

Was die Authentizität betrifft, bin ich keineswegs zwiegespalten. Die beiden Hauptfiguren gespielt von Hugh Jackman und Christian Bale sind ohne jeden Zweifel sehr originell. Das Schauspiel der beiden ist facettenreich und glaubhaft. Aber auch die Nebendarsteller sind absolut überragend: Mit Michael Caine, Scarlett Johansson und David Bowie sind ebenjene Nebendarsteller großartig besetzt.
Auch diese haben ihre Wirkung nicht verfehlt.

Die musikalische Begleitung war ausschließlich klassisch und hat gepasst, war aber weitestgehend unauffällig.

Das Setting ist grandios ausgewählt. Ende des 19. Jahrhunderts ist für mich immer eine Zeit, wo Magier Hochkonjunktur gehabt haben müssen, weil viele Tricks einfach noch nicht bekannt waren. In gewisser Weise ist diese Zeitpunkt perfekt, um zwei aufstrebende und talentierte Magier gegeneinander wetteifern zu lassen. Kostüme und Kulissen sind stilvoll und passen in ebenjene Zeit. Den Ort der Handlung hätte ich vermutlich nicht auf europäischen Boden sein lassen, sondern eher in Übersee. Grundsätzlich wurde hier gute Arbeit geleistet, das ein oder andere Quäntchen fehlte aber, um wirklich zehn Punkte zu erhalten, daher gibt es neun.

prestige-die-meister-der-magie_dvdMeine Meinung:
Ich finde Christopher-Nolan-Filme meistens extrem gelungen und über jeden Zweifel erhaben. Mit „Prestige“ aus dem Jahr 2006 habe ich erstmals eines seiner Werke gesehen, das mich irgendwie nicht richtig überzeugen konnte. Also ja, der Film ist wirklich gut gemacht, aber es sind zu viele Punkte, die mich nicht gänzlich überzeugen konnten. Wenn alles richtig gut gewesen wäre, hätte es mich überzeugt und zwar von der ersten Sekunde an.

Technisch und darstellerisch ist der Film eine astreine Nummer und wirklich richtig gut gemacht. Inhaltlich ist er sehr interessant, aber die nervenaufreibende Spannung fehlt.

Daraus ergeben sich leider einige Punktabzüge.

Meine Wertung:
Spannung: 6,0 von 10
Story: 7,5 von 10
Länge: 6,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 7,0 von 10
Authentizität: 9,0 von 10
Musik: 6,0 von 10
Setting: 9,0 von 10
GESAMT: 7,2

Her

IMG_3373Titel: Her
Genre: Science-Fiction / Drama
Regie: Spike Jonze
Musik: Arcade Fire
Produzenten: Megan Ellison / Vincent Landay
Dauer: ca. 121 Minuten
Erscheinungsjahr: 2013
Altersfreigabe: FSK 12

„‚Her’ spielt in naher Zukunft in Los Angeles: Der hochsensible Theodore (Joaquin Phoenix) lebt davon, anrührend persönliche Briefe für andere Menschen zu verfassen. Eine gescheiterte langjährige Beziehung hat ihm das Herz gebrochen – umso aufgeschlossener reagiert er auf sein neues Betriebssystem, das ihm als intuitive, eigenständige Persönlichkeit angepriesen wird. Als Theodore das System startet, lässt er sich von „Samanthas“ freundlicher Stimme (im Original gesprochen von Scarlett Johansson) bezaubern, denn sie stellt sich mit viel Verständnis, Sensibilität und erstaunlichem Humor auf ihn ein. Samanthas und Theodores Bedürfnisse und Sehnsüchte ergänzen sich, entwickeln sich weiter, ihre Freundschaft wird intensiv… bis sie sich schließlich ineinander verlieben.“
(Rückentext der DVD)

„Her“ war ein ganz spontan gekaufter Film und auf Anraten meiner Herzdame griff ich zu. Oft schmiss sie diesen Film in den Ring, wenn wir uns gefragt haben, was wir uns anschauen wollen. Heute hat sie gewonnen.

„Her“ kommt ruhig, mit einer einfachen Erzählweise und einer aufwühlenden Geschichte daher. Der Rückentext verrät schon recht viel über den Inhalt, deswegen werde ich versuchen, nicht weiter auf das Geschehen einzugehen, sondern nur den Inhalt zu analysieren und einige Gedanken aufzugreifen und weiter zu entwickeln.
Die Erzählweise ist wirklich sehr einfach gehalten und die Einführung der Charaktere ist ebenso schnell vollzogen, wie sich das neue Betriebssystem im Film etabliert hat. Dem Zuschauer kommt OS1 – oder Samantha – wie ein echter Charakter vor. Für das Publikum klingt sie wie eine Stimme aus dem Off, wohingegen Theodore sie, mittels eines Knopfs im Ohr, hören kann. Die Handlung ist von emotional komplexen Vorgängen geprägt und wirft immer wieder Fragen beim Zuschauer auf, die sie auch meistens beantworten kann.

Wenn man sich auf die Handlung und die Figuren eingelassen hat, wächst das Interesse von Minute zu Minute. Die Nerven werden zwar nicht auf die Zerreißprobe gestellt, aber dadurch das „Her“ so unglaublich emphatisch ist, will man auch unbedingt wissen, wie es weiter geht mit Theodore und Samantha. Ebenso will man erfahren, wie offen er mit der Tatsache umgeht, sich in sein Betriebssystem verliebt zu haben oder wie seine Umwelt auf diese Neuigkeit reagiert. Entgegnet man ihm mit Akzeptanz oder wird man ihn für verrückt erklären? Weiß Theodore, dass Samantha bloß in einem Computer lebt und wie will sie überhaupt an seinen sozialen Kontakten und Unternehmungen teilhaben? Wird er sich von nun an nur in seinen eigenen vier Wänden befinden und versuchen eine, auf verschrobene Art und Weise, normale Beziehung mit einem Computer zu führen?
All diese Fragen entstehen nur durch die reine Beobachtung der Handlung und sorgen automatisch maßgeblich dafür, dass das Interesse hoch bleibt. Wendungen im Verlauf der Geschichte scheinen vorhersehbar zu sein, die Ausgänge dieser Überraschungen sind aber tatsächlich unerwartet und aufregend.

Emotional und authentisch, kann man die Leistung der Darsteller beschreiben. Natürlich lebt der Film von Theodore, da er ja auch der Hauptprotagonist ist. Joaquin Phoenix verleiht seiner Figur viel Tiefe und untermalt das Ganze mit einer breiten Gefühlspalette. Von einer leicht depressiven Neigung zu Anfang, verändert sich seine Stimmungslage mit zunehmender Dauer des Films. Ein grundsätzlich positiver Trend wird immer mal wieder von einer kurzen Phase unterbrochen, eine Phase von Einsamkeit und übertriebener Verletzbarkeit. Samantha kommt mit einer gelassenen und humorvollen Art daher, die im Bereich der künstlichen Intelligenz definitiv seines Gleichen sucht.
Auch die Figuren in seinem Umfeld sind stetig dabei, sich zu verändern. Selbst Samantha, die von Anfang an selbstreflektierend ausdrücken kann, was ihr fehlt und was sie sich wünscht, ist dabei, eine merkliche Entwicklung zu durchlaufen.

Für den Zuschauer mag es in erster Linie etwas befremdlich sein, dass sich ein Mann in sein Betriebssystem verliebt und es sich auch in ihn, aber in dieser nicht näher definierten Zukunft von Los Angeles sind die Grenzen von echter und künstlicher Intelligenz nahezu aufgehoben. Samantha wird immer mehr zu einem Wesen mit echten Emotionen und tiefgreifenden Bedürfnissen, sowohl körperlicher als auch geistiger Natur. „Her“ fängt dahingehend (vermutlich sehr) authentisch ein, wie eine veränderte technologisierte Welt aussehen kann und in welchem Ausmaß echte und künstliche Intelligenz anfangen zu interagieren.

Die musikalische Untermalung wurde dominiert von Saitenmelodien, im engeren Sinne von klassischer Klaviermusik. Abwechslung wurde durch den gelegentlichen Gebrauch von Ukulele erzeugt.

Meine Meinung:

Ich war zunächst sehr skeptisch, ob mir „Her“ gefallen könnte, doch schon nach wenigen Minuten wurde ich von den Figuren in ihren Bann gezogen. Meine anfängliche Skepsis verflog.

Ich fühlte mich erstaunlich entertaint. Meine anfänglich niedrigen Erwartungen an den Film wurden schnell sehr weit übertroffen und „Her“ entpuppte sich als ein Kunstwerk mit unschätzbarem Wert. Ein absolutes Highlight, das erfrischend anders als die anderen ist. Eine gefühlvolle Lovestory, ein spannendes Drama und eine Geschichte, die vorhersehbare Wendungen mit überraschenden Ausgängen kombiniert.

Besonders die emotionale Ebene spricht mich sehr an. Die Tatsache, dass sich ein Mann in sein neues Betriebssystem verliebt und Gefühle entwickelt, für etwas Unechtes, das keine echten Gefühle erwidern kann. Problematisch sieht es spätestens dann aus, wenn man diese Gefühle ausleben möchte oder an gesellschaftlichen Aktivitäten zu zweit oder zu viert teilnehmen möchte. Wie wird es aufgenommen? Sieht man dann dort einen Typen mit seinem Smartphone oder zwei gleichwertige Individuen, die auf emotionaler und geistiger Augenhöhe miteinander kommunizieren und interagieren? Sind liebevolle und emphatische Freundschaften überhaupt möglich? „Her“ zeigt dem Zuschauer, wie so eine Zukunft aussehen kann.

Und wenn man Schluss machen will, dann fährt man den PC einfach herunter und lebt. Im Hier und Jetzt, mit echten Menschen, echten Herzen und echten Gefühlen. Das ist zwar komplizierter und anstrengender, aber man bekommt auch echte Liebe zurück.

Meine Wertung:
Spannung: 9,0 von 10
Story: 9,0 von 10
Länge: 8,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 10 von 10
Authentizität: 8,0 von 10
Musik: 8,0 von 10
GESAMT: 8,7

Lucy

IMG_1888Titel: Lucy (franz. „Lucy“)
Genre: Action / Science-Fiction
Regie: Luc Besson
Musik: Eric Serra
Produzenten: Virginie Silla
Dauer: ca. 86 Minuten
Erscheinungsjahr: 2014
Altersfreigabe: FSK 16

„Währen eines Party-Urlaubs in Taipeh gerät US-Studentin Lucy (Scarlett Johansson) in die Fänge des mysteriösen Mr. Chang. Für ihn soll sie eine neuartige Droge nach Europa schmuggeln, die ihr gewaltsam in den Bauch implantiert wird. Als sie sich wehrt, gelangt die gefährliche Substanz in ihren Blutkreislauf und Lucy entwickelt übermenschliche Fähigkeiten. Mit Hilfe des renommierten Hirnforschers Professor Samuel Norman (Morgan Freeman) versucht sie herauszufinden, was mit ihr passiert. Unerbittlich von der Drogenmafia gejagt, mutiert Lucy zu einer Kämpferin jenseits menschlicher Vorstellungskraft.“
(Rückentext der DVD)

„Lucy“ war ein Geschenk meiner Freundin zu meinem Geburtstag. Sie dachte sich, dass mir der Film gefallen könne, obwohl es immer schwierig ist, mir DVDs zu schenken, da ich bereits eine beträchtliche Sammlung habe. „Lucy“ hatte ich aber tatsächlich noch nicht.

Die Handlung ist doch verzwickter als sie auf dem Rückentext dargestellt wird. Es dreht sich alles um den 10%-Mythos, der besagt, dass die Menschen nur rund 10% ihres Gehirns oder ihrer geistigen Fähigkeiten nutzen. Mit der Substanz in Lucys Blutkreislauf wird die Nutzung gesteigert, aber in welchem Maß?
Es werden einige Theorien aufgegriffen und wissenschaftlich verarbeitet, auch wenn man diesen Mythos tatsächlich schon längst widerlegt hat.
Die Umsetzung ist überzeugend und unterhaltsam, die Erzählweise ist temporeich und der Film ist von vielen Schnitten und ebenso vielen imposanten Bildern geprägt. Die Geschichte kann man durchaus kontrovers betrachten, da der 10%-Mythos naturgemäß einige Befürworter und Gegner hat. Der Zuschauer bleibt die ganze Zeit über bei Lucy, die in diesem Film der Hauptprotagonist ist, wir erfahren also die Handlung aus erster Hand.

Da es die ganze Zeit um Lucy und die Substanz in ihrem Körper geht, das Publikum aber nicht abschätzen kann, in wie weit sie sich verändern wird, ist das Interesse des Zuschauers dementsprechend hoch. „Lucy“ hält durch die eine oder andere Wendung einige Überraschungen bereit. Die wissenschaftliche Aufarbeitung des „10%-Mythos“ trägt sein Übriges zur Spannung bei.

Insgesamt hat der Film viel zu bieten und in dem Bereich der Action kommt da ein abwechslungsreicher Mix aus klassischen Schießereien, Verfolgungsjagden und passend eingesetzter Science-Fiction-Effekte.

Gefühlstechnisch kommt aber leider nicht viel rüber. So ziemlich jede Figur ist kalt und „berechnend“. Da gibt es nicht einmal eine Ausnahme. Lucys Aktionen sind pragmatisch, ihre Reaktionen dabei nie von ihren Gefühlen beeinflusst.
Auch die Figur des Professor Samuel Norman, gespielt von Morgan Freeman, ist keineswegs gefühlsbetont. Vor dem Hintergrund, dass er ein Professor ist, wirkt er dabei aber noch authentischer.

Und im Punkt der Authentizität ist Morgan Freeman der glaubwürdigste Darsteller. Direkt gefolgt von Scarlett Johansson, die durch die Substanz in ihrem Körper eine sowohl innerliche, als auch – teilweise – äußerliche Verwandlung vollzieht. Der Rest ist nur trauriger Mittelmaß, niemand der positiv oder negativ hervorsticht, blass eben.

Die Musik war im Film ausschließlich unterstützender Natur, die auch weitestgehend gepasst und die Szenen gut unterstrichen hat. Ich hätte mir aber doch den einen oder anderen richtigen Song gewünscht. Im Abspann gibt es dann doch noch zwei weitere Songs, mit düsterer Atmosphäre, die auch sehr gut in den Film gepasst hätten, aber wer schaut bzw. hört sich das an, was im Abspann so vor sich geht?

Meine Meinung:
Was bleibt mir also über „Lucy“ zu sagen?
Auf der Pro-Seite steht ein hohes Maß an Spannung und eine tolle Erzählweise mit einer wissenschaftlichen Betrachtung des 10%-Mythos.
Auf der Contra-Seite stehen wenige bzw. keine Emotionen, viel – fast schon zu viel – Action, was den Film unausgewogen erscheinen lässt und wenig originelle Charaktere, mit Ausnahme von zwei Figuren.

Auch die Story war nicht sonderlich innovativ, dafür aber sehr toll und außergewöhnlich umgesetzt. Die Musik war solide, der ein oder andere richtige Song hätte aber auch gut ins Setting gepasst.

Ein Punkt, den ich bisher noch nicht berücksichtigt habe sind die Bilder, die das Publikum sporadisch zu sehen bekommt. Wissenschaftliche und historische Bilder von monumentalem Ausmaß, die nur dieses eine Gefühl hinterlassen. Wow. Aber ist das das Zünglein an der Waage? Mich hat es zumindest beeindruckt.

Wer also einen Action-Science-Fiction-Film sehen möchte, der ist mit „Lucy“ gut beraten, auch wenn er etwas mehr bekommt als bloße Action und reine Science-Fiction. Eine kleine Überraschung, die da meiner Freundin gelungen ist.

Meine Wertung:
Spannung: 8,5 von 10
Action: 8,0 von 10
Story: 7,0 von 10
Länge: 8,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 6,0 von 10
Authentizität: 6,5 von 10
Musik: 6,5 von 10
GESAMT: 7,2