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sep*T*ember-Challenge 2.0: Tanz der Teufel II – Jetzt wird noch mehr getanzt

Titel: Tanz der Teufel II – Jetzt wird noch mehr getanzt (engl.: „Evil Dead II – Dead by Dawn“)
Genre: Horror / Splatterkomödie
Regie: Sam Raimi
Musik: Joseph LoDuca
Produzenten: Robert G. Tapert
Dauer: ca. 84 Minuten
Erscheinungsjahr: 1987
Altersfreigabe: FSK 16

„Ash Williams (Bruce Campbell) kehrt zurück zu der Hütte, in der das Unheil seinen Lauf nahm. Wieder beschwört er mit dem Buch des Todes die Mächte des Bösen herauf, die sofort von seiner Freundin Linda (Denise Bixler) Besitz ergreifen. Von da an geht es ans Eingemachte, denn die Ausgeburten der Hölle müssen gebannt werden, bevor sie die Weltherrschaft an sich reißen. Nebenbei muss Ash sich der Angriffe seiner ‚dämonischen’ Hand erwehren. Keine leichte Aufgabe, aber eine Kettensäge ist allemal ein guter Anfang…“
(Rückentext der DVD)

Das T in September steht dieses Jahr für „Tanz der Teufel II“. Sam Raimi hat einen zweiten Teil zu seinem 1982 erschienen „Tanz der Teufel“ gedreht. Damals wollte ich meine eigenen Grenzen austesten und über den Tellerrand der Sehgewohnheiten schauen. Schnell stellte ich fest, dass „Tanz der Teufel“ mehr oder weniger so etwas wie eine Persiflage an einen Horrorfilm ist. Dabei sah Teil 1 weder gut aus, noch konnte er mich mit besonderen Kniffen aus der Reserve locken. Meine Erwartungen an Teil 2 sind entsprechend niedrig.

Die Handlung ist so unlogisch wie vorhersehbar. Ganz davon ab wird im Film nie klar, dass Ash um die Rettung der Welt kämpft. Mich wundert es stets, wie dumm die Charaktere handeln. Wieder fährt Ash mit einem Mädchen zur Hütte im Wald und wieder wird das Tonband abgespielt. Warum tut er das? Er hat doch schon im ersten Teil gesehen, dass das keine gute Idee gewesen ist. Ein solch unlogisches Verhalten vermiest mir jeden Filmspaß.
Und überhaupt: Warum ist der deutsche Untertitel „Jetzt wird noch mehr getanzt“, wenn man im ganzen Film keine Tanzeinlage zu Gesicht bekommt?

In einigen leicht humoristischen Szenen muss man zwar nicht lachen, jedoch schüttelt man vor Fassungslosigkeit den Kopf. Es geht dann eher darum, dass der Film tatsächlich versucht, mit solch platten und ideenlosen Witzen Lacher zu generieren. Aber auch sonst steht „Tanz der Teufel II“ seinem Vorgänger in nichts nach. Die Musik ist unglaublich anstrengend und nervig. Die Bilder sind allesamt nicht schön und teilweise erreicht man da auch die Grenzen des guten Geschmacks. Blut gibt es sehr viel, aber das habe ich auch nicht anders erwartet. Zu guter letzt ist die Handlung wenig innovativ und die Spannung bleibt sogar ganz weg.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „Tanz der Teufel II“ eine klassische Fortsetzung ist. Sie kommt nicht an die (wirklich schwache) Leistung des Vorgängers ran.

Meine Meinung:
Manche Filme sind eine wahre Bereicherung, manche Filme kann man gesehen haben und einige Filme sind ein schöner Griff ins Klo. „Tanz der Teufel II“ zählt definitiv zu der letzten Kategorie.

Wenn ich wenigstens schlechte Unterhaltung gehabt hätte, dann gäbe es etwas, worüber ich mich ärgern könnte, aber dieser Film hat mich rein gar nicht unterhalten.
Was ich aber tatsächlich interessant fand, war, dass der Streifen sein Ende im Prinzip schon selbst verraten hat. Wer aufpasst, wird wissen was ich meine. Ich bin aber tatsächlich schon gespannt, ob „Armee der Finsternis“ ebenfalls so trashig wird.

Meine Wertung:
Spannung: 2,0 von 10
Story: 2,0 von 10
Länge: 3,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 2,0 von 10
Authentizität: 2,0 von 10
Humor: 3,5 von 10
Horror: 5,0 von 10
GESAMT: 2,8

Reihenfolge:
1. Tanz der Teufel
2. Tanz der Teufel II – Jetzt wird noch mehr getanzt

Tanz der Teufel

Titel: Tanz der Teufel (engl. „The Evil Dead“)
Genre: Horror
Regie: Sam Raimi
Musik: Joseph LoDuca
Produzenten: Robert G. Tapert
Dauer: ca. 82 Minuten
Erscheinungsjahr: 1981
Altersfreigabe: FSK 16

„Fünf Freunde (u.a. Bruce Campell und Ellen Sandweiss) wollen das Wochenende in einer kleinen Blockhütte mitten im Wald verbringen. Im Keller finden sie ein mysteriöses Buch und ein Tape, das sie sogleich abspielen. Das hätten sie besser nicht getan, denn es handelt sich um die Aufnahme einer Vorlesung aus dem Buch der Toten – und das Böse lässt nicht lange auf sich warten…“
(Rückentext der DVD)

Eigentlich wollte ich diese Kritik zu Halloween veröffentlicht haben. Leider hat das nicht geklappt.
Ich habe mir vorgenommen, öfter mal meine eigenen Grenzen zu überschreiten und mutig zu sein, indem ich mich Situationen aussetze, die mir persönlich nicht gefallen und sogar großes Unbehagen hervorrufen. Horrorfilme sind für mich ganz klar so etwas.

Mit „Tanz der Teufel“ habe ich mir einen klassischen Horrorfilm angesehen, der sogar als ein „Meilenstein“ des Gore- und Splatterkinos angesehen wird. Wie ich ihn empfunden habe, erfahrt ihr nun in meiner Kritik.

Die Handlung ist wirklich stark überschaubar: Fünf Freunde fahren in den Wald und wollen dort das Wochenende verbringen. Noch am gleichen Abend erkunden alle das Haus und finden ein Buch und ein Tonbandgerät mit einer Aufnahme. Diese wird abgespielt und beschwört quasi das Böse. Ab der Mitte fließt Blut und zwar bis zum Ende.

Anfang der 1980er Jahre hat man noch freiwillig ein Wochenende im Wald verbracht, heutzutage macht man so etwas nicht mehr. Zum Glück, denn Filme wie „Tanz der Teufel“ zeigen uns, dass das keine gute Idee ist und das nicht nur, weil es dort kein WLAN gibt.
Von Anfang an ist der Streifen unfreiwillig komisch. Schon auf der Hinfahrt, in einem recht unspektakulären Ausweichmanöver mit dem Auto, sieht man die hohe Kunst des Horrorfilms, indem die Insassen wild herumkreischen. Man sieht dann eine Mitfahrerin an der Scheibe kleben mit weit aufgerissenem Mund und einem schockierten Blick, der näher dem Tod als dem Leben ist. Ich fand es sehr amüsant und dachte mir: „Wenn jeder Horrorfilm so ist, dann ist meine Angst unbegründet.“
Der Reiz eines Horrorfilms ist für mich nicht die gezeigte Brutalität (ich selbst schaue gerne Kampf-, Action- und Kriegsfilme), sondern das, was der Film mit der menschlichen Psyche macht. Wenn es der Film in den Kopf schafft und man danach nur noch paranoid ist, dann hat der Streifen seinen Reiz entfaltet.
„Tanz der Teufel“ ist nicht so ein Film und er hat es zu keiner Sekunde in meinen Kopf geschafft.
Hin und wieder überkam mich der Ekel, weil die gezeigten Dinge wirklich unappetitlich sind.

Die Effekte sind so typisch für die 1980er Jahre. Allesamt sehen sie für heutige Maßstäbe extrem schlecht und unglaubwürdig aus. Auch die Schnitte wirken mehr so wie ein schlechter Scherz.

Spannungstechnisch ist der Film auch nicht das Wahre. Hier denke ich aber auch, dass ihn sich viele Leute deshalb anschauen, weil er so ein „Klassiker“ ist. Ansonsten kann er mit so ziemlich nichts aufwarten und das Interesse des Zuschauers wecken. Dass der Streifen nun endlich auch in Deutschland verfügbar ist, nachdem er lange auf dem Index stand, ist die andere Sache, die „Tanz der Teufel“ für Genrefans wiederum interessant macht.

Ich, als jemand, der kein Genrefan ist und auch sonst Probleme mit Horrorfilmen hat, finde diesen Film jetzt nicht so schlimm, dass man ihn gänzlich verbieten muss. Aber ich finde, er hätte ein FSK 18 verdient, weil er auch so unendlich geschmacklos ist.

Im Zuge der Darstellung sind alle Emotionen absolut überzogen und überspitzt. Keine Sekunde habe ich die Gefühle in der Mimik oder der Gestik abgenommen. Die Dialoge sind auch eher so mittelmäßig. Die Glaubwürdigkeit lässt dahingehend auch stark zu wünschen übrig.

Die Filmmusik ist absolut klischeehaft und genau das, was man von einem Horrorfilm erwartet. Das Klischee ist aber in diesem Streifen das Richtige und hat gut gepasst.

Meine Meinung:
„Tanz der Teufel“ ist ein klassischer Horrorfilm, ja, aber ist nicht gruselig. Durch seine unfreiwillig komischen Passagen, besonders zu Anfang, lockert er das Geschehen ungemein auf.

Außerdem stelle ich schockiert fest, dass der Streifen nur noch FSK 16 hat. Wie krank ist die Welt geworden? Erst stand er fast 30 Jahre auf dem Index und nun hat er nur noch FSK 16. Ich bin fassungslos und schockiert.

Obwohl ich „Tanz der Teufel“ doch eher als langweilig und uninspiriert empfand, muss ich auch sagen, dass ich froh bin, mir diesen „Meilenstein“ angesehen zu haben. Und bei alldem war er doch erstaunlich kurzweilig. Punkte muss ich ihm einfach abziehen, obwohl die alten Effekte schon einen gewissen Charme haben.

Meine Wertung:
Spannung: 5,0 von 10
Story: 5,0 von 10
Länge: 7,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 4,0 von 10
Authentizität: 4,0 von 10
Musik: 7,0 von 10
GESAMT: 5,3

Reihenfolge:
1. Tanz der Teufel
2. Tanz der Teufel II – Jetzt wird noch mehr getanzt

Die fantastische Welt von Oz

Die fantastische Welt von Oz Titel: Die fantastische Welt von Oz (engl. „Oz the Great and Powerful“)
Genre: Fantasy
Regie: Sam Raimi
Musik: Danny Elfman
Produzenten: Joe Roth
Dauer: ca. 125 Minuten
Erscheinungsjahr: 2013
Altersfreigabe: FSK 6

„Disneys episches Abenteuer ‚Die fantastische Welt von Oz‘ vom Regisseur der Spider-Man-Trilogie begleitet Oscar Diggs (James Franco), einen kleinen Zirkusmagier mit zweifelhafter Moral, auf seiner Reise in eine wundersame Welt.
Als sich Diggs im lebhaften Oz wiederfindet, glaubt er, das große Los gezogen zu haben – bis er die drei Hexen (Mila Kunis, Rachel Weisz und Michelle Williams) trifft, die in ihm nicht den großen Zauberer sehen, für den ihn alle anderen halten. Oscar, der widerwillig in die umfangreichen Probleme von Oz und seinen Bewohnern hineingezogen wird, muss herausfinden, wer gut und wer böse ist, bevor es zu spät ist. Dabei macht er sich seine Genialität und die Kunst der Illusion zunutze und wird so zum großen Zauberer und ebenso zu einem besseren Menschen.“
(Rückentext der DVD)

„Die fantastische Welt von Oz“ ist ein farbenprächtiger Familienfilm – trotz der Schwarz/Weiß-Sequenz am Anfang – der mit einer schönen Story punktet.

Eine Flucht aus dem Zirkus treibt Oscar Diggs in einen Tornado, das Versprechen ein besserer Mensch zu werden, bringt ihn dann nach Oz. Eine bunte Welt mit sprechenden Puppen, fliegenden Affen, übergroßen Pflanzen und Hexen.
Direkt nach Eintreffen in Oz trifft Oscar auf die Hexe Theodora, die in ihm die Erfüllung der Prophezeiung sieht, dass ein großer Zauberer nach Oz kommt und die Bevölkerung dieses Landes von der bösen Hexe befreien wird.

Bis auf ein, zwei Szenen ist die Story sehr kinderfreundlich und linear erzählt, in der die Spannung stetig aufgebaut wird. Die Charaktere sind für die künstlich-bunte Welt passend dargestellt, aber stellenweise gekünstelt. Die Figur des Oscar Diggs ist in all seinen Facetten vielfältig und durch James Franco gut besetzt. Die Darstellerinnen für die Hexen sind geeignet und animieren dazu zu überlegen, wer wirklich die gute und die böse Hexe ist. Die Gefühle und Gedanken aller Beteiligten werden überwiegend glaubhaft dargestellt.

Mit guten 120 Minuten Laufzeit ist auch die optimale Länge erreicht. Wäre der Film länger, könnte er langweilig werden, wäre er kürzer, hätte man storytechnisch Inhalt kürzen müssen. So bietet der Film die ideale Mischung aus Länge, Story und Unterhaltung.

Bei der Musik handelt es sich um klassische Filmmusik. Sie drängt sich nie in den Vordergrund und ist nie störend, eigentlich fragt man sich am Ende des Filmes, ob es überhaupt Musik gab. Nichtssagend, aber wenn man drauf achtet, merkt man, dass sie da gewesen ist, sehr unscheinbar und überhaupt nicht dominant.

Die Kameraarbeit ist wirklich gelungen, gute Einstellungen, aber keine Detailaufnahmen. Der Film bietet aber auch nichts, wo man eine Detailaufnahme benötigt hätte. Die Kamerafahrten sind solide und die Schwarz/Weiß-Sequenzen wirken auch alt, so wie man es von dieser Darstellung erwartet.

Meine Meinung:
Ich mag den Film. Wenn man unterhalten werden will, dann kann man sich den Film sehr gut anschauen und er bietet Filmvergnügen für die ganze Familie. Die Story ist nie verwirrend, bietet aber auch nichts, worüber man groß nachdenken müsste. Die Charaktere sind größtenteils gut dargestellt und wirken authentisch, doch ab und zu wirkt es leider doch sehr künstlich.

Die Filmmusik ist nicht überwältigend, die Länge ist absolut ausreichend und der Film wirkt als Ganzes sehr solide.

Meine Wertung:
Spannung: 6,0 von 10
Story: 6,0 von 10
Länge: 7,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 6,5 von 10
Authentizität: 6,0 von 10
Musik: 4,0 von 10
Kameraführung: 7,5 von 10
GESAMT: 6,1