Titel: Eiskalte Engel (engl. „Cruel Intentions“)
Genre: Drama
Regie: Roger Kumbel
Musik: Ed Shearmur
Produzenten: Michael Fottrell / Neal H. Moritz / Christopher Ball
Dauer: ca. 95 Minuten
Erscheinungsjahr: 1999
Altersfreigabe: FSK 16
„Das Spiel heißt Verführung. Und wer sich verliebt, verliert…
Ein Film über Liebe, Lust und List: Die Stiefgeschwister Kathryn (Sarah Michelle Gellar) und Sebastian (Ryan Phillippe) rasen durch das Leben, als wäre es ein Spiel. Sie sind reich, schön – und skrupellos. Gebrochene Herzen pflastern ihren Weg. Ihr neuestes Opfer heißt Annette (Reese Witherspoon). Kriegt Sebastian sie herum? Eine gemeine Wette. Mit hohem Wetteinsatz. Doch ohne Gewinner, denn diesmal verliebt sich Sebastian in sein Spielzeug…“
(Rückentext der DVD)
Sebastian muss erfahren, was es heißt, sich zu verlieben.
„Eiskalte Engel“ bietet vielen Zuschauern seit vielen Jahren regelmäßige Unterhaltung. Sei es im TV oder auf DVD, nach wie vor übt dieser Film eine Faszination auf die Menschen aus, die besonders einzigartig ist. In gewisser Weise polarisiert der Film durch eine vulgäre Ausdrucksweise, eine schamlose Thematisierung von Sex und Lust und durch die Experimentierfreudigkeit junger Erwachsener. Explizite Szenen sind dabei aber eher Mangelware. Mit einem zweiten und einem dritten Teil wurde „Eiskalte Engel“ inzwischen auch zu einer kleinen Reihe – jedoch nicht mehr mit Besetzung aus Teil 1.
Die Story ist unkonventionell erzählt, der Handlungsstrang ist dabei von einigen Wendungen geprägt und ist alles andere als vorhersehbar. Durch diese Tatsache alleine wird das Publikum dazu animiert, beim Film zu bleiben. Durch viele verschiedene Charaktere bleibt die Story immer interessant und die Dialoge lassen erahnen, in wie weit die Geschichte von den Charaktere getragen wird.
Die ganze Zeit über ist „Eiskalte Engel“ nicht unbedingt spannend, aber eben auch nicht uninteressant. Die Erzählweise macht sehr viel von dem Charme aus und suggeriert zumindest Spannung, auch wenn tatsächlich etwas verhältnismäßig Langweiliges zu sehen ist.
Mit einer Laufzeit von guten eineinhalb Stunden ist der Film zwar nicht abendfüllend, aber auf alle Fälle ein mehr als gutes und anständiges Warm Up.
Die Charaktere sind allesamt sehr authentisch. Die Tragweite reicht dabei von diabolischer Boshaftigkeit über berechenbares Ekel bis hin zur gutgläubigen Jungfrau. Alle Darsteller haben ihren Charakteren eine unglaubliche Originalität verliehen. Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, ob es sich um Minderwertigkeitskomplexe, neurotischen Störungen, Sexsucht, Drogenmissbrauch, extreme Naivität oder Angst handelt, einfach alle Charaktere sind authentisch.
Die gezeigten Gefühle und Emotionen sind dabei auch so vielfältig wie realistisch. Von Anfang bis Ende spielen ebendiese eine übergeordnete Rolle. Sehnsucht, Zuneigung und Liebe sind vorherrschende Gefühle, die in ihrer Tiefe immer latent thematisiert werden, dabei wird auch kein Halt vor gesellschaftlichen Klischees gemacht.
Die Musik von „Eiskalte Engel“ ist ebenso bekannt wie grandios. Lange Zeit nach dem Film hört man sie immer noch regelmäßig in Discotheken, aus Radiogeräten und im Musikfernsehen, dabei sind viele Stücke fest mit dem Film in den Gedanken der Hörer verknüpft. Jeder kennt zumindest jemanden, der eine Stelle sagen kann, in der dieses oder jenes Lied im Film gespielt wurde. Vom Unterhaltungswert bietet dieser Streifen auch in Punkto Musik extrem viel und in dem einen oder anderen Wohnzimmer wird auch heute noch der Original Soundtrack in den CD-Player gelegt und bis zum Ende rauf und runter gehört.
Meine Meinung:
„Eiskalte Engel“ hat mich von der ersten Sekunde entertaint und hat sich durch die extrem gute Erzählweise, Wendungen in der Story und unglaublich authentischen Charakteren zu einem meiner Geheim-Favoriten gemausert. Trotz einer eher unspektakulären Geschichte und verhältnismäßiger Spannungsarmut fesselt er gekonnt den Zuschauer durch andere Elemente am TV Gerät.
Die Länge ist sehr zuträglich für Abende, an denen man nur einen Film sehen möchte oder einen Filmabend, den man mit etwas „Zwanglosem“ beginnen möchte.
Die Musik ist eine Kategorie für sich, denn die Musik in „Eiskalte Engel“ hat nicht nur Ohrwurmqualität, sondern auch einen unbeschreiblichen Wiedererkennungswert. Einmal einen Song im Radio gehört, denkt man automatisch an den Film und ist – zumindest meistens – wieder im Bilde der Geschichte.
Meine Wertung:
Spannung: 6,0 von 10
Story: 8,0 von 10
Länge: 8,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 8,0 von 10
Authentizität: 8,0 von 10
Musik: 9 von 10
GESAMT: 7,3