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[Gastrezension] Der König der Löwen

FullSizeRenderTitel: Der König der Löwen (engl. „The Lion King“)
Genre: Zeichentrickfilm
Regie: Roger Allers / Rob Minkoff
Musik: Hans Zimmer (Musik) / Elton John (Lieder) / Lebo M (Gesang, Leiter des Chors)
Produzenten: Don Hahn
Dauer: ca. 88 Minuten
Erscheinungsjahr: 1994
Altersfreigabe: FSK 0

„Unter der Obhut seines gutmütigen Vaters Mufasa, wächst das aufgeweckte Löwenjunge Simba unbeschwert heran und soll eines Tages dessen Platz als König einnehmen. Aber bis dahin ist es ein langer Weg, der Simbas ganzen Mut erfordert. Begleitet von seinen witzigen Freunden Timon und Pumbaa und deren gemütlicher Lebensphilosophie ‚Hakuna Matata‘, muss sich Simba schließlich seiner größten Herausforderung stellen: dem Kampf mit seinem hinterhältigen Onkel Scar, um die Herrschaft über das ‚Geweihte Land’…“
(Rückentext der DVD)

Ein junger Löwe zeigt uns den Kreis des Lebens.

Es war 1995 als „Der König der Löwen“ in die Kinos kam. Ich war sechs Jahre alt.
Heute, 20 Jahre später, sehe ich den Film immer noch gern. Damals, da wollte ich Plüschtiere und Spielfiguren von Simba, Nala, Rafiki und Co. haben. Heute gehe ich in das gleichnamige Musical.

Für beide Altersgruppen – jung und erwachsen – passt dieser Film hervorragend in einen Filmabend hinein.
Als Kind lernt man die Steppe kennen, man sieht niedliche Figuren, die singen und tanzen und man bekommt weise Ratschläge. Man erfährt, was man tun kann, wenn man seinen Weg verloren hat.
Erwachsene sehen immer noch niedliche Figuren, die singen und tanzen, aber man sieht auch die Töne dazwischen. Man sieht die Machtspiele, politisches Gezänke, was passiert, wenn wir nicht nachhaltig mit der Natur umgehen. Und auch die, die den Kinderschuhen entwachsen sind, können ein bisschen davon mitnehmen, was zu tun ist, wenn man seinen Weg verloren hat.

Die Geschichte erstreckt sich über einen längeren Zeitraum.
Es beginnt bei Simbas Geburt, geht über seine Kindheit bis zu dem Schicksalsschlag, der alles verändert und den jungen Löwen aus der Savanne vertreibt. Hin zu seinen neuen Freunden: Timon und Pumbaa. Das Erdmännchen und das Warzenschwein.

Die Figuren und Landschaften sind nicht nur detailreich, realitätsnah und wunderschön gezeichnet, sondern sie ziehen sein Publikum auch noch näher in die Geschichte hinein.
Man erwischt sich immer wieder, wie man mit dem jungen Löwen, der einmal der König der Tiere werden soll, und seiner Freundin Nala mitfiebert, sich mitfreut und mitängstigt.
So seltsam es klingt: Man kann sich sicher mit der einen oder anderen Figur identifizieren.

So dramatisch die Geschichte zwischendurch ist, so lustig ist sie auch. Vor allem der stets genervte und etwas tollpatschige Hofmeister-Vogel Zazu beschert anfangs die Lacher. Später kommen noch Timon und Pumbaa hinzu und bilden ein wenig das komische Trio des Films.

Freundschaft, Humor, Familie, Schicksalsschläge, Erwachsenwerden: Bei so einer Mischung muss es eine Menge Emotionen geben und die gibt es auch. Freud und Leid sind in diesem Film sehr nah und deswegen kann er das Publikum immer wieder einfangen.

Wie alle Filme der Disney Meisterwerke-Reihe lebt auch dieser nicht nur von der Geschichte und den Figuren, sondern vor allem auch von der Musik, die einen großen Teil ausmacht und die Story vorantreibt.
Allein die hochkarätige Besetzung (Hans Zimmer für die Filmmusik, Elton John für die Lieder) zeigt den Stellenwert.
Vor allem die Einflüsse afrikanischer Musik machen den Soundtrack zu etwas ganz Besonderem.
Die Eingangssequenz, die wohl jeder, der diesen Film bereits gesehen hat, mindestens ein Mal falsch mitgesungen hat, bleibt im Kopf: „Nants ingonyama bagithi baba!“.
Und bei Liedern wie „Hakuna Matata“ singt man nicht nur lauthals mit, sondern dieses Lied hat seinen Weg in die allgemeine Sprache gefunden.

Meine Meinung:
„Der König der Löwen“ war einer der großen Filme in meiner Kindheit und hat sich in meinem Herzen für immer einen Platz gesichert.
Doch auch wenn ich versuche, den Film objektiv zu sehen, gewinnt er auf ganzer Linie: eine tiefgreifende Geschichte, vielschichtige Figuren, detailreiches Erzählen, ungewöhnliches Setting. Gerade durch die vermenschlichten Tiere wird einerseits die Fantasie anregt und wird andererseits trotzdem das wahre Leben in Afrikas Savanne gezeigt.

In die 88 Minuten wurde allerhand Geschichte gepackt, die mich zu keiner Sekunde gelangweilt aufgähnen ließ.

Wenn man sich darauf einlassen kann, dass man sprechenden Tieren zuschaut, wie sie im fernen Afrika leben, dann bekommt man einen wundervollen Film geliefert.

Meine Wertung:
Spannung: 8,5 von 10
Zeichentrick: 8,5 von 10
Humor: 7,0 von 10
Story: 8,5 von 10
Länge: 8,0 von 10
Musik: 9,0 von 10
GESAMT: 8,3

Autor: buecherherz