Titel: Prestige – Die Meister der Magie (engl. „The Prestige“)
Genre: Thriller
Regie: Christopher Nolan
Musik: David Julyan
Produzenten: Christopher Nolan / Aaron Ryder / Emma Thomas
Dauer: ca. 125 Minuten
Erscheinungsjahr: 2006
Altersfreigabe: FSK 12
„Gibt es ein Geheimnis, für das Sie töten würden? In diesem elektrisierenden spannungsgeladenen Thriller von Christopher Nolan (Batman Begins, Memento) spielen Hugh Jackman und Christian Bale Zauberkünstler, die mit allen Mitteln kämpfen, um einander zu übertrumpfen – was schließlich in tödlichen Täuschungsmanövern mündet. Scarlett Johansson spielt die Bühnenassistentin, die im Kampf der Rivalen zunächst als Schachfigur dient, dann aber eine immer wichtigere Rolle einnimmt. Hervorragend die Nebendarsteller (darunter Michael Caine und David Bowie). Genial die Story. Verblüffend die Auflösung. Wenn Sie ‚Prestige – Die Meister der Magie’ einmal gesehen haben, werden Sie den Film immer sehen wollen. Schauen Sie ganz genau hin.“
(Rückentext der DVD)
Schon des Öfteren hatte ich Lust diesen Film zu sehen, denn ich habe ihn ja auch schon eine ganze Weile auf DVD. Als dann auch meine Herzdame Lust auf diesen Film hatte, wir ihn aber nicht parat hatten, sorgte ich wenig später dafür, dass der Streifen griffbereit war. Es kam dann der Zeitpunkt, wo wir wieder Lust auf „Prestige“ verspürten, mit dem Unterschied, dass ich dieses Mal vorbereitet war.
Ich möchte gar nicht allzu viel zu der Handlung sagen, denn jedes Wort wäre irgendwie schon gespoilert. In diesem Fall muss alles, was der Rückentext aussagt, reichen.
Die Erzählstruktur ist eher verwirrend. Es gibt unterschiedliche zeitliche Ebenen, die nicht klar voneinander getrennt sind. Dabei springt der Fokus immer wieder zwischen den beiden Hauptakteuren. Insgesamt sollte der Zuschauer ohnehin immer aufmerksam sein, denn eine Unachtsamkeit ist vollkommen ausreichend, um wesentliche Punkte im Geschehen zu verpassen. Oft ist es einfach nur ein kurzes Bild, eine Bewegung, ein Satz oder nur ein Gesichtsausdruck, der zwar nicht unbedingt entscheidend, aber wichtig für das Geschehen ist.
Der Zuschauer wird die Handlung mit großem Interesse verfolgen, aber die nervenaufreibende Spannung kommt nicht wirklich auf. Man möchte stets wissen, was die Figuren als nächstes machen, darüber hinaus sind die Tricks, die Shows und die Atmosphäre passend und anziehend und sorgen definitiv für reichlich Unterhaltung.
Die Länge ist mit 125 Minuten eher ausufernd. Handlung, Erzählstruktur und die Tatsache, dass nicht so richtig Spannung aufkommt, sorgen für Längen. Immer wieder sind Szenen sehr detailreich ausgeschmückt und wirken daher überladen. Andererseits ist die Laufzeit nötig, um die Komplexität der Geschichte zu vermitteln, kürzer hätte „Prestige“ wirklich nicht sein dürfen. Auch in diesem Punkt bin ich komplett unentschlossen.
Die Gefühle und Emotionen werden teilweise glaubhaft dargestellt und sind nachvollziehbar. Es gibt aber auch Szenen, in denen sie sehr künstlich und zu viel sind. An diesen Stellen sind sie dann dementsprechend unglaubwürdig.
Was die Authentizität betrifft, bin ich keineswegs zwiegespalten. Die beiden Hauptfiguren gespielt von Hugh Jackman und Christian Bale sind ohne jeden Zweifel sehr originell. Das Schauspiel der beiden ist facettenreich und glaubhaft. Aber auch die Nebendarsteller sind absolut überragend: Mit Michael Caine, Scarlett Johansson und David Bowie sind ebenjene Nebendarsteller großartig besetzt.
Auch diese haben ihre Wirkung nicht verfehlt.
Die musikalische Begleitung war ausschließlich klassisch und hat gepasst, war aber weitestgehend unauffällig.
Das Setting ist grandios ausgewählt. Ende des 19. Jahrhunderts ist für mich immer eine Zeit, wo Magier Hochkonjunktur gehabt haben müssen, weil viele Tricks einfach noch nicht bekannt waren. In gewisser Weise ist diese Zeitpunkt perfekt, um zwei aufstrebende und talentierte Magier gegeneinander wetteifern zu lassen. Kostüme und Kulissen sind stilvoll und passen in ebenjene Zeit. Den Ort der Handlung hätte ich vermutlich nicht auf europäischen Boden sein lassen, sondern eher in Übersee. Grundsätzlich wurde hier gute Arbeit geleistet, das ein oder andere Quäntchen fehlte aber, um wirklich zehn Punkte zu erhalten, daher gibt es neun.
Meine Meinung:
Ich finde Christopher-Nolan-Filme meistens extrem gelungen und über jeden Zweifel erhaben. Mit „Prestige“ aus dem Jahr 2006 habe ich erstmals eines seiner Werke gesehen, das mich irgendwie nicht richtig überzeugen konnte. Also ja, der Film ist wirklich gut gemacht, aber es sind zu viele Punkte, die mich nicht gänzlich überzeugen konnten. Wenn alles richtig gut gewesen wäre, hätte es mich überzeugt und zwar von der ersten Sekunde an.
Technisch und darstellerisch ist der Film eine astreine Nummer und wirklich richtig gut gemacht. Inhaltlich ist er sehr interessant, aber die nervenaufreibende Spannung fehlt.
Daraus ergeben sich leider einige Punktabzüge.
Meine Wertung:
Spannung: 6,0 von 10
Story: 7,5 von 10
Länge: 6,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 7,0 von 10
Authentizität: 9,0 von 10
Musik: 6,0 von 10
Setting: 9,0 von 10
GESAMT: 7,2