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American Gods (Staffel 1)

Titel: American Gods (Season 1)
Idee Serie: Bryan Fuller / Michael Green
Idee Romanvorlage: Neil Gaiman
Genre: Fantasy / Mystery
Titellied: Brian Reitzell
Dauer: 8 Folgen à ca. 50-60 Minuten
Erscheinungsjahr: USA: 2017 / Deutschland: 2017
Altersfreigabe: FSK 16

„Als Shadow Moon nach dem tragischen Tod seiner Frau aus dem Gefängnis entlassen wird, trifft er auf den geheimnisvollen Mr. Wednesday und nimmt eine Stelle als sein Bodyguard an. Schnell findet er sich in einer verborgenen, magischen Welt wieder, in der die alten Götter an ihrer zunehmenden Bedeutungslosigkeit leiden, weil neue Götter immer mächtiger werden. Gemeinsam begeben sie sich auf einen Roadtrip quer durch Amerika, um die alten Gottheiten im Kampf zu vereinen und ihren Ruhm wiederherzustellen.“
(Rückentext der DVD)

Ach ja, ich hatte mich wirklich gefreut, mit „American Gods“ anzufangen und es hat auch kaum ein Wochenende gedauert, bis ich die komplette Staffel durch hatte. Wie ich nun letzten Endes die Staffel empfunden habe, erfahrt ihr in meiner Kritik.

An erster Stelle sei gesagt, dass diese Serie auf dem gleichnamigen Roman von Neil Gaiman basiert. Die erste Staffel erzählt aber, laut Aussagen der Produzenten und Schauspieler, nicht einmal ein Drittel des Romans. Es ist also nur eine Frage der Zeit, wann Staffel 2 realisiert wird.

Die Handlung lässt sich, meiner Meinung nach, gar nicht mal so leicht zusammenfassen, wie es der Rückentext versucht. Natürlich gibt es eine „Hauptstory“, die sich wie ein roter Faden durch die komplette Staffel zieht, aber die Erzählstruktur ist eine etwas andere.
Es geht also nicht nur um Shadow Moon und Mr. Wednesday, die zusammen einen Roadtrip machen, sondern auch um viele Dinge, die Abseits dessen passieren. Dennoch hat mir das Gebotene gut gefallen.

Spannend anzusehen war, dass jede Folge anders ist und auch von anderen Stilmitteln dominiert wird. Bereits in der ersten Folge wurde ich auf unterschiedliche Arten überrascht. Einerseits fixt die Charaktertiefe auf eine so überzeugende Art an, dass man unbedingt weiterschauen möchte, andererseits ist die Brutalität auf einem so hohen Level, dass mich die „FSK 16“-Einstufung schon sehr stark wundert.

Im Verlauf der Serie habe ich festgestellt, dass insbesondere am Anfang das Potential voll ausgeschöpft wurde und mit jeder Folge immer ein Stückchen mehr verloren geht. Heißt im Umkehrschluss, dass am Ende der letzten Folge nicht mehr ganz so viel Serienspaß übriggeblieben ist, wie am Anfang hineingegeben wurde. So verhält es sich zumindest mit der Spannung.

Die Handlung ist in ihrer Struktur der Erzählung mitunter auch sehr verwirrend. Ich erinnere mich, dass eine Episode an einem gewissen Punkt aufhört und die nächste Folge an einem ganz anderen Punkt startet und sich dann auch nicht auf die vorangegangene Episode und deren Geschehnisse bezieht. Wenn das Ganze ohne jegliche Erklärung passiert, dann fragt man sich als Zuschauer schon, was das nun soll.
Bis auf den ominösen, roten Faden gibt es fast keine tiefergreifende Struktur. Definitiv kann man aber sagen, dass jede Folge anders ist und es immer wieder Elemente gibt, die dem Zuschauer besser oder schlechter gefallen.

Mir haben auch die unterschiedlichen Charaktere sehr gut gefallen, denn die Unterschiede sind mitunter gravierend. Jede Figur hat irgendein charakterliches Merkmal, das sie besonders auszeichnet und da gibt es keinen Darsteller, der seine Figur nicht glaubwürdig verkörpert hat. Dabei war es vollkommen egal, ob die Figur mit spannenden, aber zugleich absurden Monologen hervorsticht oder ob die Figur aus Irland, der ehemaligen Sowjetunion oder aus dem Grab kommt.

Emotionstechnisch bewegen wir uns auf vielen Ebenen und bekommen auch dementsprechend vieles und Unterschiedliches zu sehen. Ich habe gerne beobachtet, wie sich eine Figur durch den Tod verändert hat.

Es gab insgesamt viele Szenen, die sich in mein Gehirn gebrannt haben und die sich noch lange in meinem Gedächtnis befinden werden. An erster Stelle sind es die, die dem Zuschauer zeigen, wie die Götter nach Amerika gekommen sind, weil sie eigentlich auch zeigen, wie die Götter insgesamt an einen Ort gekommen sind.

Das Setting ist besonders aufregend. Es gibt viele Szenenwechsel, unterschiedlichste Kulissen, Kameraeinstellungen, Perspektiven, Filter und Farben. Alles in allem eine sehr aufwendige und überzeugende Präsentation. In Verbindung mit dem Score bekommt man zeitweise sogar auf der Audioschiene eine tolle und hochwertige Arbeit geboten.

Meine Meinung:
Die erste Staffel von „American Gods“ hat mir trotz seiner unverkennbaren Schwächen gut gefallen. Aber von vorne: Setting, Charaktere und Authentizität/Emotionen fallen positiv auf. Nicht so gut kommen die Erzählweise, die abnehmende Spannung und die immer wiederkehrenden Längen an.

Grundsätzlich hat mir die Staffel schon gefallen, auch wenn ich mit dem Ende der 8. Folge und dem Verlauf der Handlung etwas hadere. Es gab allerdings immer wieder Elemente, sei es visueller oder anderer Natur, die mich für mein Dranbleiben belohnten.
Für die zweite Staffel ist auf jeden Fall noch viel Luft nach oben vorhanden und ich freue mich auch schon auf sie, alleine schon um zu sehen, wie diese dann umgesetzt wird.

Meine Wertung:
Story: 7,0 von 10
Spannung: 5,5 von 10
Länge: 5,5 von 10
Authentizität: 9,0 von 10
Emotionen: 8,0 von 10
Setting: 8,0 von 10
Musik: 8,0 von 10
GESAMT: 7,3

Prison Break (Staffel 2)

Titel: Prison Break (Season 2)
Idee: Paul Scheuring
Genre: Action / Drama
Musik: Ramin Djawadi (Main Titles)
Dauer: 22 Folgen à ca. 42 Minuten
Erscheinungsjahr: USA: 2006-2007 / Deutschland: 2007-2008
Altersfreigabe: FSK 16

„Michael Scofield (Wentworth Miller) und sein Bruder Lincoln Burrows (Dominic Purcell) sind die meistgesuchten Männer Amerikas. Der Wettlauf gegen die Zeit, der sie zum Ausbruch aus dem Gefängnis von Fox River getrieben hat, ist längst nicht zu Ende. Jetzt werden die beiden Brüder und ihre Fluchtgenossen – eine Bande hartgesottener Krimineller – bis über die Grenzen der Vereinigten Staaten hinaus gejagt. Der harte Weg auf der Suche nach Beweisen für Lincolns Unschuld ist von tödlichem Verrat, versteckten Dollarmillionen und einer finsteren Regierungsverschwörung gepflastert. Und dieses Mal kommen nicht alle lebend davon…“
(Rückentext der DVD)

Ich habe mich nun seit einiger Zeit um die zweite Staffel von „Prison Break“ gekümmert. Aus unterschiedlichsten Gründen habe ich nicht weiter gucken können, einer der wichtigsten Gründe war die S-E-P-T-E-M-B-E-R-Challenge im letzten Monat. Es wurde also allerhöchste Zeit, dass ich die Staffel endlich beende.

Die Handlung dreht sich nach wie vor um Michael Scofield, der seinen Bruder Lincoln Burrows aus dem Fox-River-Gefängnis befreien will bzw. befreit hat. Die zweite Staffel beginnt nämlich circa acht Stunden nach dem Ausbruch und behandelt die darauffolgenden Tage, die die Brüder inklusive ihrer Komplizen unrechtmäßig auf freiem Fuß verbringen und wie sie von mehreren Leuten verfolgt werden.

Das Bemerkenswerte ist, dass die Macher es schaffen, die Beweggründe von allen Beteiligten, sei es auf der Seite der Entflohenen oder auf der der Verfolger, glaubwürdig und plausibel aussehen zu lassen. Damit passiert so allerhand mit dem Zuschauer, womit er in erster Linie nicht rechnet.
Bei allem Rechts- und Unrechtsverständnis habe ich mich mit der Situation konfrontiert gesehen, dass ich Sympathien für Ausbrecher empfunden habe und genau das Gegenteil bei den Gesetzeshütern der Fall gewesen ist.
Das zeigt auch einmal mehr, dass man etwas Falsches aus den richtigen Gründen tun kann oder muss und umgekehrt.

Die Erzählweise ist wieder einmal aufregend und spannend gehalten. Es gibt viele Schauplätze und man wechselt immer wieder zwischen allen Beteiligten. Mal ist man bei Michael und Lincoln, dann wieder bei jemand anderes und springt auf einmal wieder ganz woanders hin. Es werden also demnach viele Handlungsstränge parallel erzählt und das funktioniert auch in der kompletten Staffel ausnahmslos gut. Ich habe dadurch von allen einen umfassenden Eindruck erhalten und nicht zuletzt werden die Motive auch verdeutlicht.

Der Cast wurde um ein paar Akteure erweitert, was in gewisser Weise auch sehr sinnvoll war. So gibt es auf der Seite der Flüchtigen zwar keine Erweiterung, aber dafür kommen ein paar ziemlich gemeine Typen auf der Seite der Bundesbehörden dazu, die nun hemmungslos Jagd auf die Ausbrecher machen.
An oberster Stelle ist William Fichtner, der als FBI-Agent Alexander Mahone in Erscheinung tritt und die Serie durch sein facettenreiches Spiel zu bereichern weiß.
Auch im Bereich der Nebenrollen gibt es die ein oder andere sinnvolle Ergänzung.

So ziemlich jede Figur ist sehr originell und hat irgendein Erkennungsmerkmal. Die Charaktertiefe ist auf ganzer Linie beeindruckend und so nehme ich persönlich jedem seine Rolle ab. Für mich ist Wentworth Miller quasi Michael Scofield und Dominic Purcell ist Lincoln Burrows. Ist es nicht das, was man sich von einer Serie wünscht oder verspricht?
Zwar sind die Emotionen alles in allem stark limitiert, doch das ist im Gesamtpaket nicht allzu schlimm.
Spannungstechnisch gibt es viele Höhepunkte. Spannungsbögen werden dabei immer wieder gut aufgebaut und zur richtigen Zeit entspannt. Natürlich enden viele Folgen mit einem Cliffhanger, sodass der Zuschauer angefixt wird, weiterzuschauen.

Ja, „Prison Break“ schafft es erstaunlich gut zu unterhalten, aber es gibt eine Sache, die den Spaß etwas mindert. Insbesondere für Alexander Mahone geht alles viel zu leicht. Im ersten Moment ist es logisch, aber es zieht sich wie ein roter Faden durch die Staffel. Er sieht etwas und kombiniert zu sauber und schnell und ist den Flüchtigen immer auf den Fersen. Auch beim wiederholten Anschauen von Bildern oder Szenen sehe ich als Zuschauer bei weitem nicht das, was der FBI-Agent sieht und daher sind dann die Schritte stark konstruiert und zum Teil auch unglaubwürdig.

Die Schnitte und das Setting sind absolut ok, da gibt es keine größeren Mängel oder Dinge, die ich zu bemängeln hätte. Die Musik ist spannungsfördernd, aber nie herausragend gut oder schlecht. Sie ist rein unterstützender Natur und erfüllt ihren Zweck.

Meine Meinung:
Nun habe ich auch die zweite Staffel von „Prison Break“ beendet und muss sagen, dass ich die meiste Zeit meinen Spaß hatte. Mich nervte es zwischenzeitlich, dass die Ermittlungen zu schnell und zu einfach waren. Die Story selbst ist die komplette Zeit sehr interessant und spannend und ich fühlte mich richtig gut unterhalten.

Was natürlich auch für die Serie spricht, ist die schöne Laufzeit von 22 Episoden à ca. 42 Minuten. Da bringt es doch richtig Spaß zuzuschauen.

Am Ende bekommt man als Zuschauer eine grundsolide und gute Unterhaltung, die Story regt auch zum Weiterschauen an und zeigt, dass man Verständnis und Mitgefühl für flüchtige Straftäter haben kann.

Meine Wertung:
Story: 8,0 von 10
Genre: 9,0 von 10
Spannung: 9,5 von 10
Länge: 9,5 von 10
Authentizität: 9,5 von 10
Emotionen: 7,5 von 10
Schnitt: 7,5 von 10
Musik: 7,0 von 10
GESAMT: 8,4

Reihenfolge:
1. Prison Break (Staffel 1)
2. Prison Break (Staffel 2)

John Wick: Kapitel 2

Titel: John Wick: Kapitel 2 (engl. „John Wick: Chapter 2“)
Genre: Action
Regie: Chad Stahelski
Musik: Tyler Bates / Joel J. Richards
Produzenten: Basil Iwanyk / Erica Lee
Dauer: ca. 123 Minuten
Erscheinungsjahr: 2017
Altersfreigabe: FSK 18

„John Wick ist ein weiteres Mal dazu gezwungen, aus dem Ruhestand zurückzukehren: Sein ehemaliger Kollege Santino D’Antonio will die Kontrolle über eine mysteriöse, international expandierende Organisation von Auftragskillern erlangen. Ein alter Blutschwur verpflichtet John, ihm dabei zu helfen. Er reist nach Rom, wo er gegen einige der tödlichsten Killer der Welt antreten muss.“
(Rückentext der BluRay)

Im Gegensatz zu seinem Vorgänger habe ich „John Wick: Kapitel 2“ nicht im Kino gesehen. Als einer meiner engsten Freunde zu Besuch war und wir uns auch schon „Marvel’s The Avengers“ angeschaut haben, lief direkt danach genau dieser Film. Es war also ein Tag, wie er mir am meisten gefällt.

In „John Wick: Kapitel 2“ dreht sich alles um John, der seinen unterbrochenen Ruhestand nun wieder vollziehen möchte. Noch bevor er die Gelegenheit hatte, sich vernünftig zurückzuziehen, klingelte es auch schon wieder an seiner Haustür und ein alter Weggefährte steht nun da und erwartet eine weitere Unterbrechung. Aufgrund eines Blutschwurs und der Regeln, an die sich Auftragskiller im besten Fall halten, schiebt John ein weiteres Mal seine unbeschwerte Zeit auf und erledigt einen Job.

Wie bereits Teil eins ist auch dieser Film von der Handlung her nicht sehr gehaltvoll. Teil zwei schafft es über die Spannung und über all das, was in seinem Vorgänger geschehen ist, den Zuschauer abzuholen (vorausgesetzt das Publikum kennt Teil eins). Es ist grundsätzlich einfach schön anzusehen, wie die Geschichte weitererzählt wird. Viele Fortsetzungen kämpfen damit, wesentlich schwächer als der erste Film zu sein. Dieses Problem hat „John Wick: Kapitel 2“ nicht. Die Story bewegt sich auf einem ähnlich niedrigen Niveau, aber man bekommt in schönerer und besser Qualität geboten, was diesen Film ausmacht: nämlich Action.

Und da sind wir auch schon beim Thema. Über einen längeren Zeitraum bekommt das Publikum eine sehr hohe Zahl an Actionsequenzen zu sehen, die allesamt qualitativ auf einem hohen Niveau sind. Sinnlose Explosionen gibt es nicht, stattdessen wird geballert, was das Zeug hält. Die Trefferquote des Protagonisten ist dabei extrem hoch und die Gegner verhalten sich so wie die KI bei Call of Duty auf der Stufe leicht: Man sieht und hört ihre Schüsse, aber getroffen wird sehr selten.
Auch wenn einige Ausrüstungsgegenstände realistisch betrachtet völliger Quatsch sind, ist die Einführung und die Erklärung ebenjener Sachen plausibel in die Handlung eingebaut. John Wick wird von starken Gegnern auch getroffen und das nicht zu knapp, aber die Auswirkung ist dabei sehr gering.
Das durchchoreographierte Actionspektakel lässt dabei nichts aus. Actionfans kommen aufgrund einer Vielzahl unterschiedlichster Gegner, Gegnermengen, Stunts und Schießereien, Schlägereien und Messerstechereien voll und ganz auf ihre Kosten.

Rückblickend betrachtet, war die Basis in „John Wick“ eine emotionale Komponente. „Kapitel 2“ blendet diesen Punkt nahezu vollständig aus. Das ist schade, denn besonders vor dem Hintergrund der Lebenssituation und der Beweggründe des Ruhestandes wird dem Zuschauer ein schöner und trauriger Kontrast zur tatsächlichen Handlung geboten.

Spannungstechnisch schöpft dieser Streifen alles aus der Action. Das gelingt ihm gut, denn gewürzt wird das Ganze mit einem Antagonisten, der regelrecht zum Kotzen ist. Von der ersten Minute an ist er unsympathisch. Eine Art Langeweile beim Zuschauer wird nicht hervorgerufen, obwohl es Schießereien noch und nöcher gibt und der ganze Streifen voll mit Action ist. Ein grundsätzliches Interesse bleibt die ganze Zeit vorhanden.

In den wenigen Charakterszenen wissen Keanu Reeves, Ian McShane und Riccardo Scamarcio durchaus zu überzeugen. Der stets reservierte Auftragskiller ist eine Rolle, die wie auf den Leib von Keanu Reeves geschneidert wurde. Ian McShane mimt den Chef des Continental in New York, der auch immer wieder als „Regelhüter“ auftritt. Eine Figur, die durchaus Strahlkraft hat. Riccardo Scamarcio stellt sich mir in diesem Film zum ersten Mal vor. Sein leicht verrücktes und überhebliches Auftreten passt aber sehr gut zu seiner Figur. Er schafft es, dass ich den Antagonisten von der ersten Sekunde an richtig doof finde und damit hat er doch auch schon sein Soll erfüllt, oder?
Ich bin gespannt, ob man von ihm zukünftig noch mehr sehen darf.
Eine kleine Überraschung ist Laurence Fishburne. Auch wenn er nur sehr wenig Screentime hat, bietet sich dem Zuschauer hier ein vertrautes Bild, wenn er mit Keanu Reeves in Interaktion tritt. Auch seine darstellerische Leistung ist im Rahmen seiner Figur gut. Im gesamten Cast gibt es einfach niemanden, der mit besonderer Leistung hervorgehoben werden kann.

Die Musik ist nie überpräsent und ausschließlich unterstützender Natur. Sie untermalt gekonnt die Szenen und ist dabei nie störend. Im Gegensatz zum ersten Teil, hat sie hier nun aber doch einige Überraschungsmomente, da sie mitunter eben sehr schön oder kontrastreich zu dem ist, was sich als Bild dem Publikum gerade bietet.

Mit einer Laufzeit von ca. zwei Stunden ist „John Wick: Kapitel 2“ auch um einiges länger als sein Vorgänger. An sich ist dieser Film auch komplett auserzählt, aber eben noch nicht die komplette Handlung. Ich freue mich an dieser Stelle jetzt schon auf einen dritten Teil.

Nicht nur durch sein vielfältiges Setting ist „John Wick: Kapitel 2“ ein Augenschmaus, sondern auch durch seine ruhige und gezielte Kameraführung. Im Gegensatz zu vielen anderen Filmen bleibt dieser Streifen in den aufregenden Szenen in der Kamera ruhig. Es gibt einfach keine verwackelten Bilder und stattdessen bekommt der Zuschauer einfach die komplette Ladung, ohne Übertreibung oder zusätzlicher Hilfsmittel ab. Die Bilder sprechen dabei absolut für sich.
Auch die Kostüme sind stilecht. Die Anzüge passen sehr gut in das Bild eines seriösen Profi-/Auftragskiller. Die Kulissen bzw. Schauplätze sind immer sehr gut in Szene gesetzt, auch wenn man nicht sehr viel von der Umgebung mitbekommt. Ein unterirdisches Kanalsystem, ein U-Bahn-Waggon oder das Continental-Hotel wirken sehr wertig, aber auch zweckdienlich.

Meine Meinung:
Oh, was habe ich mich gefreut, endlich in den Genuss dieses Streifens gekommen zu sein.
Chad Stahelski überzeugt mit dem Nachfolger „John Wick: Kapitel 2“ auf ganzer Linie und ich bin umso froher, dass es aller Wahrscheinlichkeit nach einen weiteren Teil geben wird.

John Wick ist pure Action und das beweist er auch in diesem Film. Es ist ein Leichtes für den Zuschauer, über inhaltliche Schwächen hinwegzusehen.
Auch die Gerüchteküche lässt mich in Bezug auf das Thema „John Wick“ nicht kalt, denn allem Anschein nach ist eine Prequel-Serie mit dem bisherigen Arbeitstitel „The Continental“ geplant, die sich um das berühmte Hotel und dessen Strukturen und Gäste drehen soll. Ein mögliches Auftreten von John Wick ist dabei nicht ausgeschlossen.*

Auch „Kapitel 2“ weiß mit seinen Elementen zu unterhalten und ist auf jeden Fall ein Must-Have für alle Actionfans.

Meine Wertung:
Spannung: 8,0 von 10
Story: 7,0 von 10
Action: 10 von 10
Länge: 8,5 von 10
Gefühl/Emotionen: 6,0 von 10
Authentizität: 9,0 von 10
Musik: 7,5 von 10
Setting: 8,0 von 10
GESAMT: 8,0

Reihenfolge:
1. John Wick
2. John Wick: Kapitel 2
3. John Wick: Kapitel 3 – Parabellum

Prison Break (Staffel 1)

Titel: Prison Break (Season 1)
Idee: Paul Scheuring
Genre: Action / Drama
Musik: Ramin Djawadi (Main Titles)
Dauer: 22 Folgen à ca. 42 Minuten
Erscheinungsjahr: USA: 2005 / Deutschland: 2007
Altersfreigabe: FSK 16

„Lincoln Burrows (Dominic Purcell) sitzt im Gefängnis und wartet auf seine Hinrichtung. Doch sein Bruder Michael (Wentworth Miller), der als Bauingenieur beim Bau des Gefängnisses mitgearbeitet hat, ist von Lincolns Unschuld überzeugt und hat einen gewagten Plan: Er lässt sich absichtlich bei einem Bankraub verhaften, um in dieselbe Haftanstalt zu kommen und mit Lincoln auszubrechen. Leider verläuft der ausgeklügelte Plan aber alles andere als glatt, denn im Knast weiß niemand, wer Freund und wer Feind ist, und für Lincoln tickt gnadenlos die Uhr: Bis zur Exekution sind es nur noch wenige Tage!“
(Rückentext der DVD)

Ich als kleiner „Fanboy“ von Comicverfilmungen und Serien habe natürlich auch die erste Staffel von „Legends of Tomorrow“ im Free-TV gesehen. Zunächst hat das wenig mit dieser Serie zu tun, aber Kenner wissen, dass Dominic Purcell und Wentworth Miller beide sowohl eine größere Rolle bei „Legends of Tomorrow“ als auch eine kleiner Rolle bei „The Flash“ hatten. Als ich dann gelesen habe, dass sie sich dazu entschieden haben, eine fünfte Staffel von „Prison Break“ zu drehen, wusste ich sofort, wen ich ansprechen könnte, um die ersten vier zu sehen: Meine Schwester.
Sie lieh mir dann auch prompt alle vier Staffeln auf DVD aus. Wie die erste Staffel von „Prison Break“ bei mir abgeschnitten hat, könnt ihr also nun in meiner Kritik lesen.

Der Rückentext der DVD gibt ziemlich genau wieder, was man von der Staffel erwarten kann, ohne zu viel zu verraten. Ich kann an dieser Stelle nicht näher ins Detail gehen, ohne dabei die Beziehungen der Protagonisten aufzulösen und diesen Spaß möchte ich euch nicht nehmen.
Spannungstechnisch macht es diese Season ziemlich clever. Jede Folge endet mit einem Cliffhanger und erzeugt bei dem ganzen Unterfangen aus dem Gefängnis auszubrechen noch einmal zusätzlich Spannung. Auch bei der Nebenhandlung spielt sich einiges in und neben dem Gefängnis ab. Glücklicherweise ist das stimmig, passend zur Geschichte und fügt sich nahtlos in das Geschehen ein. Die Nebenschauplätze überraschen dabei immer mit einem strukturierten Handlungsverlauf und einer direkten Auswirkung auf die Hauptgeschichte.
Ergänzend zur Handlung muss man allerdings auch sagen, dass sie sehr stark konstruiert ist und damit kommen wir zum nächsten Punkt, der besonders wichtig, wenn die Story so aufgebaut ist: Die Darsteller.

Mit Wentworth Miller und Dominic Purcell hat diese Serie zwei Gesichter, die ihre Sache mehr als gut machen. Als Lincoln Burrows und Michael Scofield tragen beide den Löwenanteil der Serie und dabei lassen sie es so einfach aussehen. Mitunter erkennt man an der Leistung dieser beiden Akteure, wie viel Schauspielkunst in der Serie steckt. Einen besonderen Blick muss man auch auf die Ortschaft legen und das in Bezug zur schauspielerischen Leistung setzen, denn in einem echten Gefängnis zu drehen, wo tatsächliche verurteile Schwerverbrecher, wie z.B. der Serienmörder John Wayne Gacy, inhaftiert waren, stelle ich mir besonders heikel vor.
Das gilt aber auch für die Nebendarsteller, die ja am gleichen Ort drehen mussten.
Ob sympathisch oder nicht: Die Darstellungen von Robert Knepper und Peter Stormare als Mithäftlinge sind ebenso herausragend wie die von Amaury Nolasco oder Sarah Wayne Callies als Häftling und Ärztin. Die Harmonie innerhalb des Casts scheint zu stimmen, denn die unterschiedlichsten Konstellationen fühlen sich beim Anschauen nicht nur gut, sondern auch echt an.

Aber nicht nur die Umstände, die Qualität der Darsteller oder die Originalität bzw. Authentizität haben so ziemlich gestimmt, sondern auch die Darbietung der Emotionen. Jede Figur hatte in der 22 Episoden langen ersten Staffel genug Raum, um sich, seine Beweggründe und seine Geschichte zu zeigen. Dementsprechend konnte sich jeder Charakter im Verlauf der Handlung für sich typisch integrieren und agieren, ohne dass es aufgesetzt, geschweige denn künstlich aussieht.
Aufgrund der vielen Figuren ist die emotionale Palette durchgehend breit aufgestellt und dabei spielen nicht nur die „Insassen“ eine Rolle, sondern eben auch ganz entscheidend die Figuren aus der Nebenhandlung.
Frank Grillo („The Purge: Election Year“), Robin Tunney oder Marshall Allman leisten als Grundsäulen der Nebengeschichte hervorragende Arbeit. Paul Adelstein ist als Antagonist ebenso glaubwürdig wie die anderen drei. Grundsätzlich kann ich an dieser Stelle jeden Nebendarsteller nennen, denn in dieser Serie funktionieren die Figuren allesamt. Es gibt tiefe und facettenreiche Figuren, die Emotionen passen sehr gut. Jeder hat genug Zeit und Raum, um sich zu entfalten und sich entsprechend zu präsentieren.
Ich bin vom Cast absolut überzeugt.

Das Setting ist originell und passend. Die Serie ist nicht im Studio, sondern in einem echten Gefängnis entstanden und das Besondere: In diesem Gefängnis saßen echte Schwerverbrecher ihre Strafe ab und wurden zum Teil auch hingerichtet. Auch die Kostüme waren realitätsnah und haben ihre Wirkung nicht verfehlt.

Die Schnitte waren sauber und gut getimt. Auch der Tonschnitt hat gepasst. Das Stilmittel, dass der Ton einer vorangegangenen Szene in die Folgeszene hineingeht und sie so einleitet, war extrem gut, aber auch gleichzeitig nicht zu häufig eingesetzt.

„Prison Break“ ist eine Action-Drama-Serie, mit viel Drama und keiner klassischen Action. Das ist kein Nachteil, denn das Genre passt selten so gut wie bei dieser Serie. Die Action äußert sich nicht in Explosionen, Verfolgungsjagden oder Schießereien, sondern in extremer Aufregung. Die Inszenierung unterstützt die Thematik eines Ausbruches aus dem Gefängnis und das ist eben auch Grund dafür, dass „Prison Break“ unterm Strich eine absolute Empfehlung bekommt.

Was mich besonders freut, ist, dass die Länge endlich mal wieder den Titel „Serie“ verdient hat. 22 Folgen à 42 Minuten ist eine lange Zeit, aber es benötigt Zeit, eine gute Geschichte zu erzählen und in diesem Rahmen erhält sie ausreichend Platz, um sich vollends zu entfalten.

Am Ende bleibt die Musik, die zurückhaltend aber gleichzeitig auch atmosphärisch ist. Sie ist aber zu wenig vorhanden, um nachhaltig im Kopf zu bleiben oder gar das Zünglein an der Waage zu sein. Sie ist gut, aber nicht so gut wie alles andere an dieser Serie.

Meine Meinung:
Als damals „Prison Break“ im Free-TV lief, habe ich angefangen es zu schauen. Als ich dann eingezogen wurde, hatte ich urplötzlich keine Zeit mehr, mich mit dieser Serie zu beschäftigen. Immerhin ist das auch schon ganze 10 Jahre her und heute hat mich die Serie auch wieder abgeholt, gefesselt und voller Spannung habe ich eine Folge nach der anderen angesehen.

Inzwischen läuft die fünfte Staffel im Free-TV und sobald meine Schwester auch diese auf DVD hat, werde ich sie mir ausleihen und anschauen, denn wenn das Niveau so bleibt, wie in Staffel 1, dann werde ich noch jede Menge Spaß mit „Prison Break“ haben.

Es bleibt mir nichts anderes übrig, als dieser Serie eine klare Empfehlung auszusprechen.

Meine Wertung:
Story 8,0 von 10
Genre: 9,0 von 10
Spannung: 9,5 von 10
Länge: 9,5 von 10
Authentizität: 10 von 10
Emotionen: 8,5 von 10
Schnitt: 7,5 von 10
Musik: 7,0 von 10
GESAMT: 8,6

Reihenfolge:
1. Prison Break (Staffel 1)
2. Prison Break (Staffel 2)

C wie „Constantine“

IMG_4880Titel: Constantine
Genre: Mystery-Action-Thriller / Comicverfilmung
Regie: Francis Lawrence
Musik: Klaus Badelt / Brian Tyler
Produzenten: Lorenzo di Bonaventura / Akiva Goldsman
Dauer: ca. 116 Minuten
Erscheinungsjahr: 2005
Altersfreigabe: FSK 16

„John Constantine kann Dämonen erkennen, die sich auf der Erde einnisten, und er fackelt nicht lange – er schickt sie zurück in die Hölle!
Als ‚Constantine’ kämpft Keanu Reeves (‚Matrix’) einmal mehr als paranormal begabter Weltenretter gegen Gegner aus einer anderen Dimension. Der verblüffende Mystery-Action-Thriller basiert auf der DC Comics/Vertigo Reihe Hellblazer und spielt in der Stadt der Engel, in der die Grenzen zur Welt der Geister durchlässig werden und die Hölle loszubrechen droht. Weihwasser. Ein Flammenwerfer mit Drachenatem. Ein zum Schrotgewehr umgebautes Kruzifix. Mit diesen Waffen und der Unterstützung einer unerschrockenen Polizistin (Rachel Weisz) zieht John Constantine als Geister-Krieger in eine apokalyptische Schlacht. Ihr habt Glück: Er kämpft auf eurer Seite.“
(Rückentext der DVD)

„Constantine“ ist die erste Verfilmung des Comics „Hellblazer“ von DC Comics/Vertigo. Die Story dieses Filmes dreht sich um den selbstzerstörerischen Antihelden John Constantine, der aus der Hölle entsprungene Dämonen sehen und die Menschen vor diesen Geschöpfen beschützen kann.

Die Geschichte ist linear erzählt und nicht verwirrend, auch wenn etwas drum herum vorhanden und wichtig für das Ende des Filmes ist, ist es keineswegs kompliziert den Streifen zu verfolgen.
Spannung wird die ganze Zeit über erzeugt und sogar in eher nüchternen Szenen, in denen irgendwas recherchiert oder sich vorbereitet wird, wirkt alles sehr spannungsfördernd. Auch in den Momenten, in denen es actionreich zugeht, ist alles noch viel aufregender als ohnehin schon.

Die Action von „Constantine“ ist mit tollen visuellen Effekten gespickt, seien es Szenen direkt aus der Hölle oder eine Horde fliegender Dämonen, die sich im Sturzflug auf die Erde befindet. An dieser Stelle sei gesagt, dass die Maskenbildner gute Arbeit geleistet haben, denn die Masken, Kostüme und restlichen Requisiten sind sehr detailreich und einwandfrei in den ganzen Film eingebaut.

In dem Punkt der Gefühle wirkt alles sehr stark zurückgenommen, ist es aber nicht. Der Hauptprotagonist wirkt anfänglich kalt, arrogant und unnahbar. Diese Darstellung verlangt viel von einem guten Schauspieler ab, da es schnell übertrieben aussieht, nicht in dem Fall von „Constantine“. Rachel Weisz hat in ihrer Doppelrolle ebenfalls eine große Bandbreite zu spielen. Während der eine Charakter ängstlich und neugierig zugleich dargestellt werden musste, war es ihre Aufgabe, den zweiten Charakter mit einer verzweifelten Hoffnungslosigkeit auszustatten.
Ob die Charaktere gemäß der Originalvorlage authentisch sind, mag ich hier nicht zu beurteilen, sie kamen jedenfalls sehr echt für das Publikum des Streifens rüber. Insbesondere John Constantine ist kein Charakter, in den man sich als Normalsterblicher hineinversetzen kann. Seine Geschichte und Lebensweise und die Tatsache, dass er gegen Dämonen kämpft, macht es schwer Empathie zu empfinden.

Die Filmmusik war allerhöchstens unterstützend, alles andere wäre vermutlich auch definitiv zu viel gewesen. Anders als bei „Guardians of the Galaxy“ ist die Musik in „Constantine“ kein wichtigeres Element. Den unterstützenden Faktor übt sie mit Bravour aus. In den richtigen Momenten wird Hintergrundmusik eingespielt, die zusätzlich den Fokus voll und ganz auf die Handlung lenkt.

„Constantine“ mit Keanu Reeves in der Hauptrolle schafft es, weitestgehend in seinen 116 Minuten gut zu unterhalten und auch zu überzeugen, unter dem Gesichtspunkt ist die Laufzeit absolut angemessen.

Meine Meinung:
Mich hat der Film sehr gut unterhalten und in den letzten 10 Jahren habe ich ihn vermutlich 15 bis 20 Mal gesehen und ich finde ihn keineswegs langweilig. Ich verfolge die Story – ähnlich wie beim ersten Mal – mit großer Neugier und Spannung.

„Constantine“ ist einer dieser Filme, die ich mir ansehe, wenn es sonntags regnet und ich am Nachmittag einen Film sehen möchte.

Von A bis Z gefällt mir so ziemlich alles an dem Film: Keanu Reeves in der Hauptrolle, seine leicht selbstzerstörerische Art und die Tatsache, dass er sich bei strömenden Regen stilecht mit seinem goldenen Zippo eine Zigarette anzündet – all das macht diesen Film zu einem wahren Goldstück.

Eine DVD-Sammlung ist ohne diesen Film nicht komplett und er gehört deswegen, meiner Meinung nach, in jedes gut sortierte Regal. Selbst wenn man diesen Film nicht besitzt, sondern sich nur aus der Videothek ausleiht, passt er gut in einen DVD-Abend und bietet dort jede Menge Entertainment.

Meine Wertung:
Spannung: 9,0 von 10
Action: 8,5 von 10
Story: 9,0 von 10
Länge: 9,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 8,0 von 10
Authentizität: 8,0 von 10
Musik: 8,0 von 10
GESAMT: 8,5