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BFG – Sophie & der Riese

Titel: BFG – Sophie & der Riese (DVD), BFG – Big Friendly Giant (Kino) (engl.: „The BFG“)
Genre: Fantasy
Regie: Steven Spielberg
Musik: John Williams
Produzenten: Steven Spielberg / Frank Marshall / Sam Mercer
Dauer: ca. 113 Minuten
Erscheinungsjahr: 2016
Altersfreigabe: FSK 0

„Ein junges Londoner Waisenmädchen (Ruby Barnhill) lernt eines Tages einen geheimnisvollen Riesen (Mark Rylance) kennen. Aus der anfänglichen Skepsis erwächst schon bald eine enge Freundschaft zwischen den beiden Außenseitern. Gemeinsam gehen sie durch dick und dünn, erleben Seite an Seite aufregende Abenteuer, tauchen ein in fabelhafte Welten und finden am Ende ihrer fantastischen Reise schließlich zu sich selbst.“
(Rückentext der DVD)

Schon als ich damals im Kino die ersten Trailer von „BFG“ gesehen habe, war ich fest entschlossen, dass ich mir diesen Film im Kino anschauen werde. Es kam komplett anders. Irgendwann war der DVD-Release schon da und ich überlegte, ob ich ihn mir kaufen sollte, doch ich war nicht so recht interessiert, aber ich wusste, dass der Film unter Umständen meiner Herzdame gefallen könnte. Schließlich entschied ich mich dazu, ihr „BFG – Sophie & der Riese“ zu Weihnachten zu schenken.
Inzwischen haben wir uns den Streifen angeschaut und hier findet ihr nun meine Kritik:

Die Handlung bewegt sich in einem sehr linearen Rahmen und ist wenig ausschweifend. Früh wird der Zuschauer mit den beiden wichtigen Figuren bekannt gemacht und schon geht das „Abenteuer“ auch los. Nüchtern und ohne Kniffe plätschert die Geschichte förmlich vor sich hin.
Dass dabei auch spannende und witzige Momente entstehen, ist nicht selbstverständlich.
Hier liegt zumindest ein ganz kleiner Pluspunkt in der Inszenierung und natürlich in der Klasse der Darsteller, die die Geschichte gut transportiert haben.

An sich verspricht der Rückentext allerdings mehr, als die Story tatsächlich hergibt. Sie ist wesentlich entspannter und gediegener, weniger abenteuerreich als gedacht. Dabei wäre das Setting wie geschaffen für ein fantasievolles und turbulentes Abenteuer.
Die Story ist bei all den verpassten Möglichkeiten und den Riesen immer noch weitestgehend kindgerecht. Für Kinder ist die Geschichte um Sophie und ihren neuen Freund absolut passend und spannend, für Erwachsene reicht es vielerorts allerdings nicht.

Spannungstechnisch schafft der Streifen nicht, es auf die Spitze zu treiben, es förmlich herauszukitzeln. Auch da suggeriert uns der Rückentext weitaus mehr, als wir kriegen sollen.
Hin und wieder steigt das Interesse an der Handlung. Der Zuschauer hat zwar nicht das Verlangen zu wissen, wie es weitergeht, er ist dem Ganzen allerdings auch nicht abgeneigt. So richtig gepackt wird man von der ganzen Handlung allerdings nicht.

Emotionstechnisch bewegt sich „BFG – Sophie und der Riese“ an einer sehr niedrigen Schwelle. Die Vielfalt und die Glaubwürdigkeit sind nicht ausreichend, um glaubhaft und gut zu unterhalten. Da hilft es auch nicht, dass die Ausdrucksweise der kleinen Sophie so überkorrekt und die des Riesen an irgendeiner Stelle zwischen Kindergarten und 1. Klasse stehen geblieben ist.
Die Figuren sind auf ihre ganz spezielle Art und Weise besonders und einzigartig. Das ist auch – für den Moment – unterhaltsam und originell, allerdings eben nur für den Moment.
Auch da ist der Unterhaltungswert zuerst ziemlich hoch, flacht aber doch sehr schnell wieder ab.

Der musikalische Einsatz war den ganzen Film über sehr überschaubar. Die Szenen wurden zwar immer wieder mit leichtem Geträller unterlegt, doch die Melodien sind weder atmosphärisch, noch eingängig. In diesem Fall reicht der große Name John Williams (Musik zu „Star Wars“, „Indiana Jones“, „Jurassic Park“) nicht aus, um automatisch die Punkte zu bekommen.

Unterm Strich muss ich sagen, dass der Rückentext einfach zu viel verspricht, die Erwartungshaltung künstlich hochschraubt und dadurch am Ende auch versagt.

Meine Meinung:
Steven Spielberg ist ohne Zweifel einer der größten Namen, den Hollywood derzeit hat. Grundsätzlich kann man sagen, dass seine Filme nicht ohne Grund begehrt und unterhaltsam sind. Mit „BFG – Sophie und der Riese“ ist ihm nicht sein größter Streich gelungen.
Aus der Sicht eines Erwachsenen hält dieser Film keine Überraschungen parat, für Kinder ist dieser Streifen aber wohlmöglich sehr unterhaltsam und witzig.

Da es für mich an allen Ecken und Enden hapert, kann ich keine Kaufempfehlung aussprechen. Am Ende reicht es, wenn man sich diesen Film dann im Free-TV anschaut und auch da muss man nicht zu hundert Prozent aufmerksam sein.
Logische Schlussfolgerung: Punktabzug.

Meine Wertung:
Spannung: 4,0 von 10
Story: 4,0 von 10
Länge: 6,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 4,0 von 10
Authentizität: 5,0 von 10
Musik: 5,0 von 10
GESAMT: 4,7