Titel: The Purge: Election Year
Genre: Thriller
Regie: James DeMonaco
Musik: Nathan Whitehead
Produzenten: Michael Bay / Jason Blum / Andrew Form / Bradley Fuller / Sébastien Lemercier
Dauer: ca. 104 Minuten
Erscheinungsjahr: 2016
Altersfreigabe: FSK 16
„In der Purge-Nacht herrscht alljährlich zwölf Stunden lang absolute Gesetzlosigkeit. Senatorin und Präsidentschaftskandidatin Charlie Roan (Elizabeth Mitchell) setzt sich für die Abschaffung dieses blutigen Gesetzes ein und spaltet die Nation damit in Befürworter und Gegner der brutalen Tradition. In diesem Jahr fällt das Ritual auf den Abend vor der Präsidentschaftswahl. Sicherheitschef Leo Barnes (Frank Grillo), der sich vor zwei Jahren gegen einen blutigen Racheakt in der Purge-Nacht entschieden hatte, ist für die Sicherheit der Senatorin verantwortlich. Als die Nacht der puren Anarchie beginnt, werden Roan und Barnes durch einen hinterhältigen Verrat auf die Straße getrieben. Vollkommen auf sich allein gestellt, kämpfen sie darum, bis zum Morgengrauen zu überleben…“
(Rückentext der DVD)
Heute habe ich mir den dritten Teil der „The Purge“-Reihe angeschaut. Grundsätzlich habe ich mich gefreut, da das ganze Thema in den ersten beiden Teilen unglaublich spannend inszeniert und mit extrem viel Nervenkitzel versehen war. Darüber hinaus lässt der Gedanke an so einen Tag, auch wenn es reine Fiktion ist, das Blut in den Adern gefrieren.
Erstmalig bauen mit „Anarchy´“ und „Election Year“ zwei Teile aufeinander auf, sind aber zeitlich ganz klar von einander getrennt. Die Geschehnisse vom dritten Teil spielen rund zwei Jahre nach seinem Vorgänger, aus dem wir auch schon die Figur Leo, gespielt von Frank Grillo, kennen.
Beginnend mit einer großen Rückblende, hat der Streifen keine weiteren Kniffe in der Art der Erzählung parat. Mithilfe der Rückblende wird die Senatorin Roan in die Handlung eingeführt und verdeutlicht, wie und warum sie sich zur Säuberung positioniert.
Handlungs- und spannungstechnisch liegen allerdings Welten zwischen dem dritten und den beiden ersten Teilen. Nach zwei Fortsetzungen weiß man nun, worum es geht und was der Sinn und Zweck hinter der Purge-Nacht ist. „Election Year“ macht aus einer sehr dystopischen Vorstellung mit einem hohen Gruselfaktor ein actionreiches Katz-und-Maus-Spiel, das mich viel zu sehr an Filme von Steven Segal oder Jean Claude van Damm erinnert.
In diesem Teil macht die Handlung den nächsten logischen Schritt, doch wird hier versäumt, die Motive deutlicher zu untermauern. Die Idee ist zwar gewachsen, jedoch die Umsetzung nicht.
Und auch die nervenzerreißende Spannung ließ so stark nach, dass der Film mit seinen Vorgängern nur noch wenig gemeinsam hat.
Die Charaktere sind durch die Bank eindimensional. Es gibt nur weiß oder schwarz. In einer Nacht wie dieser ist es zwar wenig verwunderlich, dass die einen morden und die anderen eher wegrennen, aber auch das Umfeld, in das die Figuren gebettet werden, ist stark konstruiert und wirkt dadurch einfach unglaubwürdig.
Die Emotionen reihen sich nahtlos in diese Unglaubwürdigkeit ein. Der Funkte zum Publikum springt nicht über. Ein wesentlicher Punkt ist der Vergleich zum ersten Teil „The Purge – die Säuberung“, in dem besonders die Gruselmomente hervor stachen.
Mit rund 104 Minuten ist der Streifen mehr als auserzählt. Die meiste Zeit geht eh für ausgedehnte Actionsequenzen drauf. Die reine Geschichte würde auch mit 20 Minuten weniger sehr gut auskommen und wäre dann immer noch in voller Gänze erzählt.
Im dritten Teil der „The Purge“-Reihe bekommt die Action einen größeren Platz. Explosionen aber auch Kampfszenen mit Stich- und Schusswaffen erinnern an alte Actionfilme wie „Alarmstufe Rot I+II“ mit Steven Segal. Besonders innovativ waren die eingesetzten Effekte allerdings nicht. Irgendwie und irgendwo hat man solche Szenen ja doch schon gesehen. Die Spannung wird nur kaum merklich nach oben getrieben.
Die Musik ist spannungsfördernd aber unauffällig und nichtssagend. Sie war allerdings wohl dosiert und nicht störend.
Meine Meinung:
„The Purge – Die Säuberung“ faszinierte mich mit ihrer außergewöhnlichen Geschichte und dem dystopischen Gedanken. Außerdem war die Inszenierung wie in einem Kammerspiel und sorgte für reichlich Nervenkitzel.
Teil 2 „Anarchy“ führte uns erstmal nach draußen und zeigte uns Bilder der Purge bei Nacht auf der Straße.
„Election Year“ brachte mir nichts Neues. Keine Besonderheit, die die Idee hinter der Geschichte entscheidend voranbringt.
Über weite Strecken konnte mich der Film nur mittelmäßig unterhalten. Ich hatte wenig Spaß und verspürte keinen Nervenkitzel und durch die schlechte Leistung der Schauspieler waren sie mir auch egal. Ich war ihnen nicht nahe genug, um mit ihnen den Überlebenskampf anzunehmen.
Ich bin wirklich enttäuscht von diesem Film und verstehe nicht, wie manch einer sagen kann, dass die „The Purge“-Reihe im Laufe der Filme immer besser wurde. Ich sehe das absolut anders und aus diesem Grund vergebe ich folgende Punktzahlen:
Meine Wertung:
Spannung: 5,5 von 10
Story: 5,5 von 10
Länge: 4,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 4,0 von 10
Authentizität: 3,0 von 10
Action: 6,0 von 10
Musik: 6,0 von 10
GESAMT: 4,9
Reihenfolge:
1. The Purge – Die Säuberung
2. The Purge: Anarchy
3. The Purge: Election Year