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Tränen der Sonne

Titel: Tränen der Sonne (engl. „Tears of the Sun“)
Genre: Kriegsfilm
Regie: Antoine Fuqua
Musik: Hans Zimmer
Produzenten: Mike Lobell
Dauer: ca. 116 Minuten
Erscheinungsjahr: 2003
Altersfreigabe: FSK 16

„Bruce Willis ist Leutnant A. K. Waters, ein Veteran der Spezialeinheit Navy S.E.A.L., die besonders heikle und gefährliche Missionen durchführt. Diesmal soll er in Nigeria Dr. Lena Kendricks (Monica Belucci) aus einem umkämpften Bürgerkriegsgebiet retten. Doch sie akzeptiert seine Hilfe nur, wenn die Flüchtlinge, um die sie sich kümmert, mitkommen dürfen. Eine nervenaufreibende Flucht durch den Dschungel zur rettenden Grenze nach Kamerun beginnt. Und während dieser Mission entwickelt Waters unerwartet Gefühle für Dr. Kendricks…“
(Rückentext der DVD)

Meine neueste Kritik wird sich um den Film „Tränen der Sonne“ drehen. Wie ich diesen schweren und beeindruckenden Film empfand, könnt ihr also nachfolgend erfahren.

Die Handlung ist sehr chronologisch erzählt und berichtet die komplette Zeit von dem Auftrag, den A. K. Waters mit seinem Team auszuführen hat. Dabei bleibt die Kamera meistens bei den Navy S.E.A.L., den Flüchtlingen und der Ärztin. Vom Tempo her ist der Streifen besonders am Anfang merklich rasanter unterwegs. Mit zunehmender Dauer verliert er hier etwas an Zugkraft. Der Showdown kommt so auch nicht unerwartet, es wurde ewig auf ihn hingearbeitet.

Inszenatorisch hat „Tränen der Sonne“ einen erheblichen Mehrwert, denn der Zuschauer wird gleich auf vielen – auch widersprüchlichen – Ebenen angesprochen. Teilweise ist durch den dichten Dschungel das Bild immer etwas dunkler, was entsprechend auch eine beklemmende Atmosphäre erzeugt. Im Gegensatz dazu haben wir Lichtungen, die sonnenüberflutet kräftige Farben zeigen und beim Publikum auch einen Wow-Effekt erzeugen. Ich stellte mir die Frage, wie es sein kann, dass an so einem paradiesischen Ort die Schönheit der Natur und menschliches Leid so nah beieinander liegen.
In meinen Augen ist das auch schon der entscheidende Fakt, der diesen Film zu einem absolut sehenswerten Streifen macht. Alles andere sind nur weitere Stilmittel, die gut eingesetzt und unterstützend wirken.

Die recht ursprüngliche Musik, die im Übrigen hervorragend von Hans Zimmer komponiert wurde, erinnert sehr stark an Urwaldgeräusche. Hier, in meiner Heimatstadt, befindet sich seit langer Zeit das Musical zum Disney-Erfolg „Der König der Löwen“ und mich erinnert die Filmmusik an dieses Musical. Im Prinzip ist das sehr gut, denn der Schauplatz wurde durch die Musik einmal mehr hervorgehoben.

Unter den Darstellern befinden sich zwei bekannte. Mit Bruce Willis und Monica Bellucci bekommen wir in jedem Fall Hochkaräter. Ganz unabhängig davon gibt der übrige Cast ein sehr gutes Bild ab. Die allermeisten Charaktere bieten mitunter sehr gut herausgearbeitete und differenzierte Facetten. Als Zuschauer hat man kaum bis keine Probleme, die Figuren zu verstehen oder in irgendeiner Form Empathie für sie aufzubringen. Es sind die Charakterszenen, in denen die Darsteller auftrumpfen. Sie bieten besonders viele Möglichkeiten, sich und die Figuren in der Tiefe zu präsentieren. So wird aus einem knallharten Action-Darsteller Willis, in einigen Szenen, der facettenreiche und durchaus überzeugende „Charakterdarsteller“.

Es gibt einfach so viel, was diesen Streifen einzigartig macht. Sei es die Musik, die Figuren oder die Emotionen. Letztere spielen von Anfang an eine übergeordnete Rolle, denn der Film funktioniert fast nur über die Emotionen. Alle anderen Stilmittel dienen eigentlich nur der Unterstützung und der Untermalung. Gefühle werden die meiste Zeit glaubhaft dargestellt, sodass das Gesamtpaket durchaus stringent ist.
Einzeln betrachtet ist keine Figur besonders originell oder ausgesprochen kreativ, allerdings ist die Zusammensetzung der Charaktere unter Berücksichtigung der dargestellten Tiefe überzeugend.

„Tränen der Sonne“ zeigt überwiegend kriegerische Handlung und ist aus diesem Grund nicht als reines Drama im klassischen Sinne anzusehen. Die dargestellten Szenen sind ebenfalls einer dieser Punkte, die dem Gesamtkunstwerk einen feinen Schliff geben. Außerdem gibt es zahlreiche Actionszenen, die technisch gesehen wertig ausschauen.
Es fällt mir schwer beispielsweise Bruce Willis in der einen Szene als „Actionheld“ anzusehen und ihn in der nächsten Szene als glaubhaften „Charakterdarsteller“ wahrzunehmen, aber wie gesagt, das ist mein Empfinden.

Meine Meinung:
„Tränen der Sonne“ ist ein wirklich starker Film mit einer berührenden und emotionalen Geschichte, die man erst einmal wegstecken muss.
Daher empfehle ich jedem diesen Streifen.

Was mich störte, war ein konstruierter Nebenstrang, der in die Richtung Lovestory geht. Mich nervt er aus dem Grund, dass es dieser Streifen eigentlich nicht nötig hat, sich so zu diffamieren.

Dennoch, wenn man darüber hinwegsieht, bekommt man einen mehr als sehenswerten Film, der auf vielen Ebenen zu unterhalten weiß und zum Nachdenken anregt.

Meine Wertung:
Spannung: 7,0 von 10
Story: 9,0 von 10
Länge: 7,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 9,5 von 10
Authentizität: 8,5 von 10
Musik: 9,0 von 10
Action: 7,5 von 10
GESAMT: 8,2

Shoot ′em up

Shoot 'em up_CoverTitel: Shoot ′em up
Genre: Action
Regie: Michael Davis
Musik: Paul Haslinger
Produzenten: Rick Benattar / Susan Montford / Don Murphy
Dauer: ca. 83 Minuten
Erscheinungsjahr: 2007
Altersfreigabe: FSK 18

„Tauche ein in eines der spannendsten Action-Abenteuer, die jemals verfilmt wurden. Heftig, mutig und unbestreitbar lustig! Als ein Mann, nur bekannt als Smith (Clive Owen), eine schöne Prostituierte (Monica Bellucci) und ein wahnsinniger Killer (Paul Giamatti) sich ein tödliches Katz und Maus Spiel liefern, entsteht ein explosives, actiongeladenes und von permanentem Kugelhagel begleitetes Schauspiel; so heftig, dass es einen wegbläst!“
(Rückentext der DVD)

In diesem Monat habe ich „Shoot ′em up“ ganz frisch erworben und habe ihn mir dann auch bald angesehen. Ich war gespannt und hatte Vorfreude auf diesen Actionfilm. Die FSK-18-Einstufung gab mir zumindest zu verstehen, dass der Streifen nicht im Free-TV um 20:15 Uhr ausgestrahlt wird. Ein Zitat einer Kritik auf der Rückseite des DVD-Covers beschreibt den Film als „schnell, mörderisch cool und extrem witzig – sensationell!“.
Es kann losgehen.

Die ganze Story dreht sich um Smith und ein Baby, das er durch Zufall „bekommt“, da die Mutter in einem Kugelhagel stirbt. Da es aber offensichtlich die Killer, die hinter der Mutter her waren, auch auf das Kind abgesehen haben, versucht Smith es zu retten. Den Säugling männlichen Geschlechts bringt Smith zu der Prostituierten Donna, während die Killer um ihren Anführer Hertz weiterhin auf der Jagd danach sind.

Die Geschichte ist extrem einfach erzählt. Es gibt kaum Überraschungen, wenig Kniffe und keine Variabilität in der Darstellung oder Erzählstruktur. Dazu kommt, dass alles so unglaublich vorhersehbar ist und man wirklich weiß, was passieren wird. Schon nach wenigen Minuten fühlte es sich so einfallslos an, als würde der Film versuchen, alle Schwächen mit Blei zu kaschieren.
Das Interesse versucht er mit einfacher Pistolenaction, Trickschüssen, Blut und expliziten Handlungen zurück zu gewinnen. Die Schnitte waren okay und tatsächlich bekam der Streifen dadurch mehr Tempo, dennoch stand ich kurz davor, in einen Sekundenschlaf zu fallen.

Zu der Handlung lässt sich sagen, dass sie flach und ideenlos ist. Zum Ende hin versucht man die ganze Action mit einem Pseudo-Twist zu rechtfertigen, aber da hinkt und hakt es an allen Ecken und Enden. Unterhaltsam ist sie nur für eingefleischte Action-Fans mit besonders niedrigem Anspruch an Filmen.

Die Action lässt mich etwas zwiespältig werden. Auf der einen Seite waren da diese unglaublich coolen Szenen, die technisch gut gemacht waren und schön anzusehen sind. Und auf der anderen Seite sind da diese unbeschreiblich schlechten Sequenzen. Die, in denen man sieht, dass alles vor Blue- bzw. Greenscreen gedreht wurde und der Hintergrund einfach unrealistisch und schlecht bearbeitet aussieht. Schon nach circa der Hälfte des Streifens ist man als Zuschauer auch der Action überdrüssig, da einfach zu viel zu sinnlos eingesetzt ist. Immer wenn ein Loch in der Handlung entsteht, wird dieses mit Blei, Blut und Körperteilen gefüllt.

Nach 10 Minuten war ich schon etwas angeödet und dachte mir zumindest, dass der Film ja trotzdem noch witzig sein kann. Ich habe mich geirrt. Ich habe nicht einmal lachen, schmunzeln oder grinsen müssen. Ich warte tatsächlich immer noch auf den Humor oder die witzigen Passagen. Es gab schon die ein oder andere Handlung, die ich so identifiziert habe, dass sie witzig sein soll, das war sie bloß nicht. Stattdessen haben diese Szenen genervt und den – ohnehin nur schwer zu findenden – Fluss gestört.

Als Zuschauer könnte man denken, dass 83 Minuten Laufzeit nicht lange sind, aber hier fühlt es sich locker so an, als würde der Film zwei Stunden dauern. Ein Qualitätsmerkmal sieht anders aus.

Die Emotionen sind selten bis nie gut dargestellt. Emotionale Gründe zum Verhalten der Figuren werden viel zu oberflächlich behandelt. Dabei waren gute Ansätze vorhanden. Wenn man an dieser Stelle tiefer gegangen wäre, hätte es eine gute Hintergrundgeschichte ergeben können und der Zuschauer könnte sich mit den Figuren identifizieren.
Darüber hinaus sind die gezeigten Emotionen sehr künstlich und unglaubwürdig, das reißt auch ein guter Ansatz nicht mehr raus.

Den Charakteren fehlt an vielen Stellen die nötige Originalität und Glaubwürdigkeit. Sie kamen für mich selten bis nie authentisch rüber. Diese Tatsache mindert für mich den Filmspaß gewaltig. Ich habe keinem der Darsteller ihre Rolle wirklich abgenommen. Selbst bei dem Antagonisten (Paul Giamatti) kann man nicht sagen, dass dieser besonders böse gespielt ist oder fies rüberkommt.

Die Musik hatte ein paar Lichtblicke. Sie war zwar größtenteils instrumental und unterstützend, allerdings gab es auch den einen oder anderen Rocksong, der sich cool angehört hat. Leider wurden diese Akzente viel zu selten gesetzt. Die musikalische Untermalung war im Vergleich zum Rest des Streifens gut.

Shoot 'em up_DVDMeine Meinung:
Ich hatte mir mehr versprochen. „Shoot ′em up“ enttäuscht auf nahezu jeder Linie. Ich konnte mich mit keiner Figur identifizieren. Ich stand allen Figuren eher gleichgültig gegenüber. Sie waren mir egal und deswegen konnte der Streifen mich nicht abholen, weil wir keinen tragbaren gemeinsamen Nenner gefunden haben.

Ich kann diesen Film nicht empfehlen, eher noch muss ich davon abraten, sich diesen Streifen anzuschauen. Jedes Kinderbuch hat mehr Tiefgang, Spannung und Handlung als dieser überaus schlechte Film.
Ich will mein Geld zurück!

Meine Wertung:
Spannung: 3,0 von 10
Story: 2,0 von 10
Action: 4,5 von 10
Humor: 0,0 von 10
Länge: 4,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 5,0 von 10
Authentizität: 2,0 von 10
Musik: 7,5 von 10
GESAMT: 3,5