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Iron Man 2

iron-man-2_coverTitel: Iron Man 2
Genre: Action / Science-Fiction / Comicverfilmung
Regie: Jon Favreau
Musik: John Debney
Produzenten: Avi Arad / Kevin Feige
Dauer: ca. 120 Minuten
Erscheinungsjahr: 2010
Altersfreigabe: FSK 12

„Die ganze Welt weiß, dass Milliardär Tony Stark als Superheld IRON MAN für Recht und Ordnung sorgt. Doch Politik und Presse erhöhen den Druck, seine Technologie der Regierung zugänglich zu machen. Zudem ruft seine Erfindung neue Schurken auf den Plan: Mit dem Waffenindustriellen Justin Hammer und dem peitschenschwingenden Whiplash warten gefährliche Gegner auf ihn. Gemeinsam mit Assistentin Pepper Potts und Freund Rhodey stürzt er sich erneut in den Kampf gegen das Böse.“
(Rückentext der DVD)

„Iron Man 2“ ist der nächste Film im Marvel Cinematic Universe. Nach „Der unglaubliche Hulk“ ist es der dritte Film in der chronologischen Reihenfolge.

Die Handlung wird im Rückentext sehr gut zusammengefasst und beschreibt im Wesentlichen das, worum es auch tatsächlich im Film geht.
Erzählerisch werden Ereignisse aus dem Vorgänger – „Iron Man“ – aufgegriffen und noch einmal etwas anders gezeigt. Ansonsten bleibt die Art und Weise der Erzählung recht unaufgeregt. Diesen Mangel macht der Streifen durch Tempo und eine hohe Ereignisdichte wieder wett.

Im Wesentlichen wurden die beiden Antagonisten als einzig nennenswerte Figuren neu in die Handlung eingeführt und an diesem Punkt macht es Sinn, gleich zwei neue Charaktere involviert zu haben. Zum einen haben wir Ivan Vanko (Mickey Rourke), der der Sohn eines sowjetischen Wissenschaftlers ist und dessen Vater einst mit Howard Stark zusammen gearbeitet hat und zum anderen haben wir Justin Hammer (Sam Rockwell), ein Waffenhersteller, der sich im Konkurrenzkampf mit Tony Stark befindet.
Beide Figuren bedienen ein gewisses Spektrum. Mickey Rourke passt perfekt in die Rolle des Ivan Vanko/Whiplash. Seine körperliche Präsenz und sein Aussehen verleihen dieser Figur ein authentisches Gesicht. Lediglich das Bild eines Physikers, der unter widrigen Bedingungen gearbeitet hat und deswegen Iron Man nicht nur in Physis, sondern auch in Wissen ebenbürtig ist, wirkt eher unglaubwürdig und aufgesetzt. Viel überzeugender ist da die Figur des Justin Hammer. Seine Beweggründe sind niedere bzw. nur wirtschaftlicher Natur, will er nicht nur mit Tony Stark auf der gleichen Stufe stehen, sondern ihn auch übertrumpfen. Diese Kombination aus zwei sich ergänzenden Antagonisten bietet zusätzliches Spannungspotential und ist bis hier hin ein Alleinstellungsmerkmal von „Iron Man 2“.

Emotionen werden nicht sehr groß geschrieben bei „Iron Man 2“. Wo man im ersten Teil noch einiges zwischen den Zeilen finden konnte, lässt Teil 2 sehr stark nach. Rache und Vergeltung sind, wie auch schon im Vorgänger, offensichtlichere Gefühle. Ein Funke Zuneigung und Freundschaft findet man zwar auch, das reicht aber nicht für eine breite Palette gezeigter Emotionen.
Insgesamt bleiben die Figuren doch sehr oberflächlich.

Die Originalität ist auch bei unzureichenden Emotionen absolut gegeben. Robert Downey Jr. verkörpert Iron Man wie gewohnt selbstverliebt und überheblich. Das macht diese Figur aus. Bis kurz vor Schluss schwappte da zwar auch immer noch eine Portion Demut rüber, dies ist aber dann beim Showdown komplett ad acta gelegt. Mickey Rourke ist nur zur Hälfte glaubwürdig. Den kämpfenden Bösewichten nimmt man ihm mehr ab, als den Wissenschaftler. Sam Rockwells Figur ist hingegen eine Lightversion von Tony Stark, nur ohne den Anzug. Da schlagen beide Figuren in die gleiche Kerbe, aber nur einer hinterlässt Spuren.

Das Setting ist ähnlich wie im ersten Teil. Tony Starks Werkstatt, Büros und heruntergekommene Labore in einer unwirklichen Gegend dominieren die Orte. Besondere Orte wie Monte Carlo muss man an dieser Stelle hervorheben, auch wenn sie vermutlich vor Greenscreen gedreht wurden.
Von den Kulissen muss man nicht allzu viel erwarten und in diesem Fall erfüllen sie ihren Zweck.

Die musikalische Untermalung ist unauffällig. Es gibt keine eingängige Melodie oder ein wiederkehrendes Merkmal, das man in Zukunft mit Iron Man in Verbindung setzen kann.
Grundsätzlich war die Musik aber zweckdienlich und nicht störend.

Actionsequenzen dominieren nicht nur den Sound, sondern auch das Bild. Charakterszenen werden immer wieder unterbrochen und so entsteht leider kein homogener Wechsel aus den unterschiedlichen Sequenzen, sondern eher eine Dominanz von Explosionen und Aufregung.
Ohne Zweifel bekommt der Zuschauer sehr viele und gute Explosionen geboten, aber es ist einfach zu viel.

iron-man-2_dvdMeine Meinung:
Weiter ging es mit dem „Marvel Cinematic Universe“. Ich wurde sehr gut von „Iron Man 2“ unterhalten und freue mich in erster Linie auch über die noch folgenden Filme. Zu diesem Teil kann ich sagen, dass man solides Popcorn-Kino bekommt, das auch auf dem Fernseher sehr gut funktioniert.

In der jüngeren Vergangenheit habe ich Fortsetzungen gesehen, die bei weitem nicht an den guten Leistungen der Vorgänger anknüpfen konnten. Bei „Iron Man 2“ blieb man insgesamt einem Erfolgsrezept treu. Die Unterhaltung hat gepasst und das Wichtigste ist, dass man den Zuschauer mehr mit S.H.I.E.L.D. vertraut macht und auch da anfängt, schon mal etwas anzustoßen, das dann in späteren Filmen wieder aufgegriffen wird.
Dennoch schneidet Teil zwei schlechter als Teil eins ab.

Meine Wertung:
Spannung: 7,0 von 10
Action: 7,0 von 10
Story: 6,0 von 10
Länge: 7,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 5,0 von 10
Authentizität: 7,5 von 10
Musik: 5,0 von 10
Setting: 7,0 von 10
GESAMT: 6,4

Reihenfolge:
1. Iron Man
2. Iron Man 2
3. Iron Man 3

Marvel Cinematic Universe:
1. Iron Man
2. Der unglaubliche Hulk
3. Iron Man 2
4. Thor
5. Captain America: The First Avenger
6. Marvel’s The Avengers
7. Iron Man 3
8. Thor – The Dark Kingdom
9. The Return of the First Avenger
10. Guardians of the Galaxy
11. Avengers: Age of Ultron
12. Ant-Man
13. The First Avenger: Civil War

Krieg der Götter

IMG_6660Titel: Krieg der Götter (engl. „Immortals“)
Genre: Fantasy / Action
Regie: Tarsem Singh
Musik: Trevor Morris
Produzenten: Ryan Kavanaugh / Gianni Nunnari / Mark Canton
Dauer: ca. 110 Minuten
Erscheinungsjahr: 2011
Altersfreigabe: FSK 16

„Auf der Suche nach dem sagenumwobenen Epeiros-Bogen, führt der umbarmherzige König Hyperion (Mickey Rourke) seine mächtige Armee auf einen mörderischen Feldzug quer durch Griechenland. Nur mit den überirdischen Fähigkeiten dieser Waffe kann Hyperion die einst von den Göttern verbannten Titanen befreien und die gesamte Menschheit unterjochen.

Nachdem ein altes Gesetzt besagt, dass sich die Götter nicht in das Schicksal der Menschen einmischen dürfen, wählt Gottvater Zeus (Luke Evans) den sterblichen Krieger Theseus (Henry Cavill) aus, um gegen Hyperion in die Schlacht zu ziehen und Menschen und Götter vor ihren Untergang zu bewahren. Es beginnt eine fulminante Schlacht zwischen Gut und Böse, zwischen Sterblich und Unsterblich…“
(Rückentext der BluRay)

Als ich vor einiger Zeit bei dem DVD-Dealer meines Vertrauens diverse BluRays im Sale gesehen habe, wanderte unter anderem dieser Film in mein Einkaufskörbchen. Nun, einige Monate später, habe ich mir „Krieg der Götter“ angesehen. Die Vorfreude auf einen Fantasy-Actionfilm ist bei mir immer groß, vor allem wenn auf dem Cover „von den Machern von 300“ drauf steht, wo doch jeder weiß, dass ich ein großer Fan von Hochglanz-Splatter-Kampfszenen bin.
Voller Neugier und Spannung lege ich also die BluRay ein und drücke auf die Play-Taste.

Die Geschichte ist lose in der griechischen Mythologie angesiedelt und glorifiziert dementsprechend die alten griechischen Götter und Helden. Dass das alte Griechenland als Schauplatz für einen blutrünstigen Krieg und erbarmungslose Schlachten herhalten kann und muss, zeigte dem Weltpublikum bereits der Film „300“. Die Story erzählt den Weg von Theseus, der zunächst von einem alten und gebrechlichen Mann „ausgebildet“ wurde, nachdem er in Gefangenschaft geriet und ausbrach, um das hellenische Heer im Krieg gegen Hyperion anzuführen.
Die Erzählweise ist eigentlich recht unspektakulär, durch die Darstellung der Handlung wird sie jedoch stark aufgewertet.

Spannung wird auf vielen Ebenen erzeugt. Auf der einen Seite ist die Geschichte: Die Zeit in der Gefangenschaft und der Ausbruch sorgen dafür, dass das Publikum wissen möchte, wie es mit Theseus und seinen Gefährten weitergeht. Auf der anderen Seite sind diese unglaublichen Schlachten, die Massen an Soldaten und die Schauplätze, die unterschiedlicher nicht sein könnten. In dem Fall wird das Interesse durch die Actionsequenzen hervorgerufen.
Ein weiteres Mittel sind hier die Zeitlupeneffekte, wie man sie bereits aus Filmen wie „Matrix“ oder „300“ kennt. Diese beiden Filme sind sehr gute Beispiele, wie man diese Technologie verwendet und da versucht sich „Krieg der Götter“ einzureihen. Durch den inflationären Gebrauch dieser Kameratechnik wirkt das Ganze jedoch eher so, als würde man die Zeitlupe benutzen, weil man die Möglichkeit dazu hat. Nicht immer ist der Einsatz sinnvoll und erst recht nicht spannungsfördernd. Sinnvoll ist die Zeitlupe, wenn man sieht, wie zunächst einem kritischen Angriff ausgewichen wird und im Anschluss darauf der Gegner einen Speer in die Lunge bekommt. Sinnlos ist sie, wenn man sieht, wie jemand nach einer Waffe greift, der Gebrauch dieser dann aber in Normalgeschwindigkeit gezeigt wird. Leider gab es zu viele Szenen, in denen man diese Zeitlupe falsch eingesetzt hat. Daumen nach unten.

Die Actionsequenzen wurden oft, wie ich es bereits erwähnt habe, mit der Zeitlupe versehen. Aber nicht nur das ist ein Merkmal dieses Streifens, auch riesig große Heere, abstruse Gegner und blutrünstige Angriffe sind wesentlicher Teil der Action. So ist es nicht selten zu sehen, dass ein Gegner ein Minotaurus-Kostüm trägt oder eine einfache Maske, um das entstellte Gesicht zu verbergen. Außerdem ist der Film, besonders in den Actionszenen, explizit und grausam und sollte daher wirklich nicht angeschaut werden, wenn man nicht das empfohlene Alter erreicht hat. Von mir hätte „Krieg der Götter“ auch gerne ein FSK 18 haben können.

Die Musik war ausschließlich unterstützender Natur, was natürlich den Vorteil hat, dass sie sich nicht in den Vordergrund drängt und somit auch nicht vom Film ablenkt. Andererseits verblassen die Erinnerungen sofort, nachdem man den Film gesehen hat. Die Filmmusik war somit so unauffällig, dass ich mich danach gefragt habe, ob es überhaupt welche gab.

In „Krieg der Götter“ wird ein großes Spektrum der Emotionen gezeigt: Von Freude bis Trauer ist alles dabei. Ebenso ist Rache ein vorherrschendes Gefühl in diesem Streifen und Grund für die meisten, wenn nicht sogar alle, Konflikte.

Die meisten Figuren waren alle nicht sehr originell. Insbesondere König Hyperion, der einzig und alleine deswegen eine riesengroße Streitmacht anführt, weil seine Gebete nicht erhört wurden, scheint mir von der Idee her schon ziemlich aus der Luft gegriffen. Aber wo, wenn nicht in einem Film, kann man solche aus der Luft gegriffenen Ideen umsetzen?
Zu allen anderen Figuren kann man sagen, dass da keiner besonders hervorsticht. Henry Cavill hat vermutlich nur die Rolle des Theseus bekommen, weil er ein jugendliches und athletisches Äußeres hat und nicht, weil er ein besonders guter Schauspieler war und auch Mickey Rourke passt mit seinem verbrauchten Aussehen wunderbar in die Geschichte. Insgesamt war der gesamte Cast mehr Schall und Rauch als Glanz und Gloria.

Meine Meinung:
Krieg der Götter hatte viel Potential, aber es gibt einfach zu viele Dinge, die den Film wertvolle Punkte gekostet haben. Zu häufig und zu sinnlos war der Gebrauch der Zeitlupe, den ich eigentlich total toll finde. Zu mittelmäßig und blass wurden die Charaktere dargestellt. Zu unscheinbar war die Filmmusik.
Gegenüber stehen groß inszenierte Actionsequenzen, originelle Darstellung in Form von Kostümen und Masken und die Emotionen, die eine große Palette bedienen. Insgesamt kann man aber sagen, dass kein Zuschauer ins Kino rennt mit dem Grund, dass die Emotionen so vielfältig wären.

Was mir besonders gut gefallen hat, waren die stark reduzierten Farben, die den Film so wirken lassen, als ob er einen Grauschleier hätte. Dabei wurde nur ein guter Kamerafilter verwendet und auch die Laufzeit war passend, denn mit nicht einmal 2 Stunden Länge ist der Film auch relativ schnell beendet.

Unterm Strich kann ich „Krieg der Götter“ weder empfehlen noch davon abraten, es liegt am Ende an den persönlichen Vorlieben. Ich bin da auch sehr zwiegespalten.

Meine Wertung:
Spannung: 7,5 von 10
Action: 8,0 von 10
Story: 6,5 von 10
Länge: 7,5 von 10
Gefühl/Emotionen: 7,5 von 10
Authentizität: 6,0 von 10
Musik: 5,0 von 10
GESAMT: 6,9