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The Magicians (Staffel 1)

Titel: The Magicians (Season 1)
Idee: Sera Gamble / John McNamara
Genre: Fantasy / Drama
Titellied: The Magicians Theme
Dauer: 13 Folgen à ca. 42 Minuten
Erscheinungsjahr: 2015 / 2016
Altersfreigabe: FSK 16

„Die Brakebills University ist eine magische Institution. Hier werden junge Erwachsene darin ausgebildet, ihre übernatürlichen Fähigkeiten zu nutzen. Quentin, der bislang nichts von seinen Kräften ahnte, findet scheinbar zufällig seinen Weg in das College und wird sofort aufgenommen. Mit der Zeit begreift er, dass er ein mächtiger Zauberer ist und dass die Fantasiewelt, von der er als Kind nur gelesen hat, wirklich existiert – und eine dunkle Bedrohung darstellt.“
(Rückentext der DVD)

Wenn bei uns das Vorabendprogramm läuft, schaue ich nicht immer so genau hin. Doch dann habe ich diese eine Vorschau gesehen und war sofort begeistert. „The Magicians“ lief dann auf dem bekannten Sender, dessen Zielgruppe Frauen zwischen 20 und 45 Jahren sind. Ich hatte mir fest vorgenommen, die erste Folge anzuschauen, doch ich war abgelenkt und habe nur die Hälfte mitbekommen. Der Titel und die Grundthematik blieben aber immer in meinem Kopf.
Später dann, nach einigen Monaten, habe ich die DVD im Laden gesehen und zugeschlagen.

Magische Kräfte. Wer hat sich nicht selbst schon vorgestellt, welche zu haben und einfach drauf los zu zaubern? Als Kind habe ich immer mit einem Stift herumgewedelt und so getan, als sei es mein persönlicher Zauberstab. Es gibt viele Filme über diese Kraft, allen voran „Harry Potter“ mit seinem unglaublichen Erfolg. Als Erwachsener denke ich immer noch: „Zaubern ist eine coole Fähigkeit.“ Inzwischen sind meine Vorstellungen aber davon abgekommen, mit einem Stift als Stab herumzuwedeln.
Handzeichen, Sprüche und Formen bzw. Zeichnungen reichen ja auch vollkommen aus.

Die Geschichte dreht sich um Quentin und Julia. Er ist an der Brakebills University, sie leider nicht und dennoch ist auch sie eine Magierin. Es ist kein einfaches Abenteuer, das die beiden auf unterschiedliche Arten erleben. Es ist größer. Auf dem Weg, ihr Ziel zu erreichen, lernen sie verschiedene Zauber, Götter und andere Fabelwesen kennen. Und all das dreht sich um die Fantasiewelt „Fillory“.
Die Erzählweise ist weitestgehend chronologisch, einzelne Folgen unterscheiden sich jedoch teilweise eklatant voneinander, was den Aufbau und die Struktur angeht.
Das Gute daran ist, dass es vom Zuschauer zu 100 Prozent Aufmerksamkeit verlangt, das Schlechte ist, dass es dadurch durchaus zu Irritationen kommt.

Die Kulissen sind vielfältig. Von einer realitätsnahen Umgebung, wie wir sie aus einer Großstadt kennen, über die Gebäude oder Räumlichkeiten einer Universität, bis hin zu einer sehr fantasievollen und farbenprächtigen Welt, die schöner und unwirklicher nicht sein kann.

Die Figuren sind allesamt sehr originell und auch die Fähigkeiten jedes einzelnen sind unglaublich. Und damit geht es eigentlich los: Die Konstellation der Figuren, eingebettet in dieses Szenario passt einfach hervorragend. Keine Figur ist unglaubwürdig, geschweige denn unnatürlich. Darüber hinaus sind die Emotionen der einzelnen Charaktere stimmig. Insoweit passt es ziemlich gut, dass wirklich jede Figur einen eigenen Gemütsstempel trägt, also mit einer gewissen Grundstimmung bzw. -ausrichtung auftritt. Im Laufe der ganzen Staffel ändern sich die dargestellten Emotionen, aber nicht abrupt, sondern kontinuierlich und das ist vermutlich auch der Schlüssel an der ganzen Sache. Die Figuren verändern nicht ihr „Gesicht“, sondern gewinnen Tiefe und Breite dazu.
Auch die Anzahl der Gefühle ist hoch, jedoch wird nicht jede Emotion zu Ende präsentiert bzw. dann auch echt rüber gebracht.

Ab Folge eins sind in der ganzen Serie die Fantasyelemente gestreut. „The Magicians“ schafft es, die Gratwanderung zwischen realer Welt und ausgedachten Dingen gut zu beschreiten. Die Zauber sind nicht abgedreht und passen sich auch den Gegebenheiten an. Die Handlung wirkt in diesem Fall absolut natürlich.

Die Musik ist teilweise instrumental, die die Spannung gekonnt nach oben treibt und dann gab es da noch die richtigen Songs, die in die Indie-Richtung gehen. Die haben auch allesamt gepasst, irritierend ist bloß, dass sie in der deutschen Übersetzung mit Untertiteln belegt wurden und das obwohl sie weder für noch gegen die Handlung gearbeitet haben. Durch die Untertitel wird aber genau das suggeriert. Unterm Strich bleibt die musikalische Untermalung eher unaufgeregt und hat kein Ohrwurmpotential.

„The Magicians“ basiert auf dem gleichnamigen Roman von Lev Grossman. In 13 Folgen, à 42 Minuten wird uns die ganze Story, mal mehr, mal weniger spannend erzählt. Die ganze Zeit wird es aber niemals langweilig. Die Serie ist absolut mehr als zu empfehlen.

Meine Meinung:
Meine Herzdame und ich haben die ganze Staffel so ziemlich am Stück an einem Wochenende durchgeschaut. Ich hatte kein Problem, mich in die Handlung einzufinden. Die Figuren waren für mich ab der ersten Minute greifbar und irgendwie fesselnd und natürlich.
Die Bodenständigkeit der Figuren hat es mir auch einfach gemacht mitzufühlen und mich auch wiederzufinden.

Diese Serie ist über alle Maßen empfehlenswert und ein Muss für jeden Fantasy-Fan.

Meine Wertung:
Story: 8,0 von 10
Fantasy: 9,0 von 10
Länge: 7,0 von 10
Authentizität: 9,0 von 10
Emotionen: 8,0 von 10
Musik: 7,0 von 10
GESAMT: 8,0

Reihenfolge
1. The Magicians (Staffel 1)
2. The Magicians (Staffel 2)