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The Dark Knight Rises

Titel: The Dark Knight Rises
Genre: Comicverfilmung / Action
Regie: Christopher Nolan
Musik: Hans Zimmer
Produzenten: Christopher Nolan / Emma Thomas / Charles Roven
Dauer: ca. 164 Minuten
Erscheinungsjahr: 2012
Altersfreigabe: FSK 12

Im dritten und letzten Film der „The Dark Knight“-Trilogie bekommt Batman/Bruce Wayne einen neuen, härteren und erbarmungsloseren Gegner. Bane versetzt Gotham City in Angst und Schrecken und verlangt nichts weniger, als das Aufbegehren der Bevölkerung, sich ihre Stadt zurückzuholen. Ein Spiel, bei dem es keine Gewinner geben soll. Wird sich der Dunkle Ritter durchsetzen können oder kommt er beim Versuch, die Stadt zu retten, unter die Räder?

Der August war leider bisher nicht so erfolgreich, wie ich es mir gewünscht habe. Einen Film habe ich mir fest vorgenommen anzuschauen und das war „The Dark Knight Rises“. Mein liebster aller Superhelden hat bei mir einen ganz besonderen Platz und so kam ich nicht drum herum, auch diesen Film in seiner Schönheit zu zelebrieren, einfach, weil ich alle Batman-Filme zelebriere, die ich in irgendeiner Weise toll finde. Da mir die BluRay vorliegt, gibt es keinen Rückentext.

Die Handlung dreht sich natürlich wieder um Bruce Wayne. Einige Jahre nach „The Dark Knight“ und dem Tod von Harvey Dent ist Batman ein gesuchter Verbrecher. Die Kriminalitätsrate ist stetig gesunken und Commissioner Jim Gordon ist ein „Kriegsheld in Friedenszeiten“ und deswegen auch immer bedeutungsloser für die Polizei in Gotham. Während John Daggett Bane engagiert, um eine Übernahme von Wayne Enterprises in die Wege zu leiten, gibt Bruce die Leitung der Firma an Miranda Tate ab, wodurch Daggett keine Kontrolle über Wayne Enterprises bekommt.
Bane beginnt die Stadt zu terrorisieren, Anarchie bricht aus und durch Gotham fährt ein Atomsprengkopf, der nicht mehr entschärft werden kann.

Erzählerisch bewegt sich „The Dark Knight Rises“ auf einem ähnlichem Niveau wie sein Vorgänger. Schon mit der ersten Minute wird ein sehr ernster und zugleich bedrückender Ton angeschlagen.
Auffallend ist der Einsatz der Musik, aber dazu später mehr.
Die Art und Weise, wie die Figuren eingeführt und dargestellt werden, ist extrem unterhaltsam und erzeugt Spannung und Interesse. Bestes Beispiel ist die Vorstellung von Bane in den ersten zehn Minuten. Ähnlich verhält es sich mit Catwoman/Selina Kyle oder John Blake. Alle drei werden mit einer Szene oder einer Situation eingeführt, die charakteristisch für diese Figur ist.
Zwischenzeitlich meldet sich auch Bruce Wayne mit seinem Butler Alfred und Commissioner Jim Gordon zurück, allerdings ohne besonderes Augenmerk oder hervorgehobene Brisanz.

In allen Belangen ist „The Dark Knight Rises“ wirklich sehr gut, allerdings muss er sich mit „Batman Begins“ und „The Dark Knight“ messen. Insgesamt wird dabei die Luft für ihn sehr dünn. Besser, spannender und atmosphärischer als das zweite Abenteuer dieser Reihe bekommt man eine Geschichte fast gar nicht inszeniert und daher sind das wirklich riesengroße Fußstapfen, in die dieser Film treten muss.
Spannungstechnisch bewegen wir uns nach wie vor am Limit. Durch die stilvolle Einführung der Figuren, die atmosphärische Dichte, die sogar die Luft im Wohnzimmer vor dem Fernseher zum Zittern brachte, eine brisante und gefährliche Handlung und knackige Actionsequenzen bleibt dem Zuschauer nichts anderes übrig, als sich dem Ganzen hinzugeben und zuzusehen, was mit ihm geschieht.
Was leider fehlte, war der Kick des Ungewissen, mit dem im Vorgänger, insbesondere durch den Joker, die Massen gebannt und elektrisiert wurden. Mit dem, was „The Dark Knight Rises“ abliefert, bekommt der Zuschauer aber auch wesentlich mehr geboten, als bei anderen Mainstream-Action-Comicverfilmungen à la „Iron Man“.

Die Emotionen hätten fast nicht vielfältiger sein können. Verzweiflung, Von Wut und Hass bis hin zu Mut, Liebe und Hoffnung und alles, was dazwischen liegt, wird gezeigt. Mal mehr, mal weniger, aber meistens intensiv und sehr eindringlich und unverkennbar.
Auch die Glaubwürdigkeit der Figuren ist wieder einmal erschreckend gut. Mit Catwoman, John Blake, Bane und Miranda Tate bekommt der Zuschauer gleich vier neue Figuren geboten, die sich leistungsmäßig alle auf einem sehr hohen Niveau befinden.
Einzig Gary Oldman als Commissioner Jim Gordon muss wieder aus der Reihe tanzen. Ein Zwiespalt, in dem sich der Commissioner befindet, wird zwar teilweise thematisiert und angesprochen, jedoch spiegelt sich diese Belastung weder mimisch noch in der Körpersprache wider.
Besonders hervorheben muss ich an dieser Stelle allerdings Tom Hardy. Mit seiner Darbietung beweist er einmal mehr, dass er nicht einfach nur ein Darsteller ist, der Mal den Muskelprotz raushängen lässt, sondern auch mit einer Maske Emotionen zeigen kann. Besonders bemerkenswert empfinde ich, dass er einfach nur die obere Gesichtshälfte benötigt, um ein maximales an Glaubwürdigkeit und Emotionen zu zeigen. In der ersten Hälfte des Films zeigt er hier einen erbarmungslosen Charakter, der nur vor Gefahr strotzt. In der zweiten Hälfte bekommen wir auch einen Einblick in seine Vergangenheit und dadurch noch einmal eine Facette mehr, die seine Leistung auf ein höheres Level bringt.

In den Actionsequenzen bekommt das Publikum, wie nicht anders zu erwarten, ein sehr wertiges Bild geboten. Die Kameraarbeit war besonders in diesem Zusammenhang vielfältig. Mal bekommen wir eine sehr ruhige Kameraführung und haben die Möglichkeit, die Szenen auf uns wirken zu lassen und mal sind wir mitten drin und haben das Gefühl, dass die Bilder direkt aus der Ego-Perspektive auf dem Bildschirm landen. Auch bei diesen Szenen wird immer schön draufgehalten, sodass wir ein unverfälschtes Bild der Dinge bekommen. Mir persönlich hat das sehr gut gefallen, auch wenn das Spiel mit Licht und Schatten oder mit Helligkeit und Dunkelheit nicht mehr so im Vordergrund steht, wie beispielsweise noch bei „The Dark Knight“.

Ein weiterer wichtiger und nahezu herausragender Punkt ist die musikalische Untermalung. Auf der einen Seite haben wir Hans Zimmer, der wirklich ein Meister seines Fachs ist und vermutlich am besten weiß, wie man einen sehr guten Film perfekt untermalt. Nichts weniger ist hier passiert. Und auf der anderen Seite haben wir den krassen Gegenteil, nämlich dass Musik und Ton auch einfach weggelassen werden. Wir bekommen dann so ein Gefühl, als ob wir in einer schalldichten Kammer sitzen würden und nicht einmal die berühmte Stecknadel fallen hören. Es ist eine sehr beklemmende Stille, die allerdings durch Effekte oder eine natürliche Geräuschkulisse, wie z.B. Flugzeuglärm oder einem singenden Kind, durchbrochen wird.

„The Dark Knight Rises“ ist ein würdiges Ende dieser Trilogie, aber leider nicht der beste von diesen drei außergewöhnlichen Filmen. Christopher Nolan hat mit dieser Inszenierung einer Sage einen Maßstab gesetzt, der sehr lange nicht erreicht werden wird und kein Batman-Darsteller ist bisher besser gewesen als Christian Bale.
Am Ende bleibt ein spannender, aufregender und beklemmender Film, der nicht einfaches Actionkino bietet, sondern mit einer überaus düsteren und gewalttätigen Atmosphäre aufwartet.

Für jeden Batman-Fan ein Muss, für Filmliebhaber, ambitionierte Kenner oder Fachleute nicht weniger als Pflichtprogramm.

Meine Meinung:
Der Fortsetzungsmonat findet mit „The Dark Knight Rises“ sein Ende. Ich hatte viel Spaß, auch wenn ich aus unterschiedlichsten Gründen nicht so viel in diese Challenge investieren konnte, wie erhofft.

Für mich ist dieser Film, wie bereits erwähnt, nicht der stärkste der Trilogie, aber eben auch nicht der schwächste. Wenn ich eine Reihenfolge nennen müsste, dann würde sie vermutlich „Batman Begins“, „The Dark Knight Rises“ und dann „The Dark Knight“ lauten, dann wäre eine stetige Steigerung vorhanden. Alles nur Konjunktive. Die „The Dark Knight“-Trilogie ist für lange Zeit ein sehr düsteres und beeindruckendes Abenteuer, das unfassbar gut inszeniert wurde.

Wenn man in die Vergangenheit schaut und herausragende Reihen nennen müsste, dann behaupte ich mit Fug und Recht, dass neben „Der Herr der Ringe“, „Der Hobbit“ oder „Star Wars“ auch die „The Dark Knight“-Trilogie genannt werden muss.

Zum Abschluss gibt es zwar kein Hightlight-Siegel, aber dennoch eine klare Empfehlung.
Danke, Christopher Nolan, für ein Stückchen beeindruckender und nachhaltiger Filmkunst.

Meine Wertung:
Spannung: 9,5 von 10
Action: 8,0 von 10
Story: 9,0 von 10
Länge: 8,5 von 10
Gefühl/Emotionen: 8,5 von 10
Authentizität: 8,5 von 10
Musik: 10 von 10
GESAMT: 8,9

Reihenfolge:
1. Batman Begins
2. The Dark Knight
3. The Dark Knight Rises

Die Piratenbraut

Titel: Die Piratenbraut (engl. „Cutthroat Island“)
Genre: Abenteuer / Fantasy
Regie: Renny Harlin
Musik: John Debney
Produzenten: James Gorman / Renny Harlin / Laurence Mark / Joel B. Michaels
Dauer: ca. 119 Minuten
Erscheinungsjahr: 1995
Altersfreigabe: FSK 12

„Der gewaltigste Piratenschatz aller Zeiten. Eine Schatzkarte, deren Teile sich im Besitz von drei Brüdern befinden. Und der ungestüme Mord von einem der Brüder an dem anderen. Morgan Adams, die Tochter des ermordeten Piratenkönigs, will den Schatz heben. Hilfe findet die Piratin aber nur bei dem Dieb William Shaw, den sie in einer gewagten Rettungsaktion vor der Versklavung bewahrt.
Bald haben sie zwei Kartenteile gefunden, doch während eines schweren Sturms meutert die Besatzung. Morgan wird samt ihren Anhängern in einem Ruderboot ausgesetzt. Wie es der Zufall will, überleben sie das Unwetter und stranden auf der geheimnisvollen Schatzinsel – aber es fehlt immer noch der letzte Teil der Karte! Und den hat kein anderer als der brutale Brudermörder Dawg Brown…“
(Rückentext der DVD)

Einer meiner engsten Freunde hat mir eine ganze Reihe an Filmen ausgeliehen mit dem Kommentar: „Junge, die Filme musst du gesehen haben, ich finde sie alle toll.“
Nun ja, bei einigen Streifen kann ich es sehr gut nachvollziehen, ob aber „Die Piratenbraut“ auch dazu gehört, erfahrt ihr nun in meiner Kritik.

Genau so wie sich der Rückentext lesen lässt, lässt sich auch der Film anschauen.
Die Geschichte dreht sich um eine Frau, eine Piratin, die auf der Suche nach dem größten Schatz der Geschichte ist. Ihr eigener Onkel macht Jagd auf sie, weil er ebenjenen Schatz für sich beansprucht und da schreckt er auch nicht vor Mord zurück. Als ein Abenteuersetting ist dieser Plot zwar immer noch ein wenig unsinnig, allerdings sollten der Fantasie keine Grenzen gesetzt werden. Ich bin also entsprechend offen an den Streifen herangegangen, obwohl ich wusste, dass „Die Piratenbraut“ der vermeintlich schwächste Film in der Auswahl ist.

Die Geschichte wird rasant, chronologisch und ohne große Kniffe erzählt. Überraschungen wurden immer wieder eingestreut, waren aber ab der ersten Sekunde nicht mehr überraschend. Die vorhersehbare Handlung versucht durch seine schnelle Erzählweise die Aufmerksamt auf sich zu ziehen, da inhaltlich so gut wie nichts dabei herum kommt.

Spannungstechnisch ist da ebenjene rasante Erzählweise ebenfalls ein sehr dankbares Mittel, um an dieser Stelle erfolgreich zu sein, was anfänglich auch sehr gut funktioniert hat. Tatsächlich läuft es hinten heraus ähnlich wie bei der Story: es ist alles viel zu vorhersehbar. Dialoge, Wendungen, Sequenzen, Geschehnisse, bei allem hätte ich ein Orakel sein können und eins zu eins den Verlauf des Streifens vorhersagen können. Spannungstechnisch geriet ich sogar ab der Mitte in einen Zustand, bei dem ich nicht mehr weit davon entfernt war einzuschlafen.
Mit einer Laufzeit von knapp 119 Minuten ist der Streifen auch weit mehr als auserzählt. In diesem Fall ließen Längen nicht lange auf sich warten.

Die Vorstellung der Emotionen war nicht nur hanebüchen, sondern auch sehr hölzern und unglaubwürdig. Die Gefühlspalette ist dabei stark limitiert, denn bis auf Mut und Rache gibt es kaum bis keine Emotionen. Eine stark angedeutete Romanze entpuppt sich bereits nach zwei Minuten als ein toter Ast.
Die Authentizität der einzelnen Darsteller lässt obendrein auch stark zu wünschen übrig. Die überambitionierte Morgan (Geena Davis) ist so unglaubwürdig als weiblicher Pirat, das ihre Leistung nicht mal mehr von dem Dieb/Lügner/Casanova William (Matthew Modine), der seiner Rolle nur Oberflächlichkeit einhauchen konnte, unterboten wird. Grundsätzlich kann man diesen Maßstab bei allen Darstellern anlegen und man kommt einheitlich auf dieses Ergebnis.

Was dem Zuschauer auch auffallen wird, ist, dass der Streifen extrem überladen mit Action ist. Explosionen an allen Ecken und Enden, Verfolgungsjagden, Kampfszenen und Schießereien wechseln sich ab. Es bleibt nur sehr wenig Zeit für Charakterszenen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Actionsequenzen am Beispiel der Explosionen unglaublich schlecht ausgesehen haben. Ich bin sogar geneigt, sie als „billig“ zu bezeichnen. Stunteinlagen passten sich diesem Eindruck nahtlos an.

Die Musik passt sehr gut zu einem Abenteuerfilm, wobei sie sehr stark an die alten Star-Wars-Filme erinnert. Es ist auf jeden Fall im Bereich des Möglichen, das dort zumindest eine Inspiration hergeholt wurde. Mich würde es nicht wundern, dass sich auch andere Komponisten daher ihre Anregung geholt haben.

Kostüme und Kulissen sind typisch und passen auch sehr gut in das goldene Zeitalter. An der historischen Echtheit darf gezweifelt werden, denn nicht nur ich, sondern auch andere Zuschauer werden Zweifel daran haben, dass Frauen wirklich jemals als Piraten tätig waren. Alles in allem muss man sagen, dass auch bei den Kulissen viel mit Klischees gespielt wurde.

Meine Meinung:
„Die Piratenbraut“ wird nicht mein Lieblingsfilm. Er konnte mich nicht unterhalten, da er die anfängliche Spannung mit schlecht inszenierter Action, unglaubwürdigen Figuren und Längen im Mittelteil zunichte macht.

Geena Davis liefert mit diesem Film auch keine Glanzleistung ab und so bleibt unterm Strich nur eines: Es gibt keine Empfehlung von meiner Seite aus. Im Genre des Abenteuerfilms bleibt „Die Piratenbraut“ voll und ganz in seinem Rahmen, aber in allen anderen Punkten ist dieser Film einfach eine Katastrophe.

Meine Wertung:
Abenteuer: 7,5 von 10
Spannung: 4,0 von 10
Länge: 4,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 4,0 von 10
Authentizität: 4,0 von 10
Action: 5,0 von 10
Musik: 7,0 von 10
Setting: 8,0 von 10
GESAMT: 5,4