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The First Avenger: Civil War

Titel: The First Avenger: Civil War (engl. „Captain America: Civil War“)
Genre: Action / Science-Fiction / Comicverfilmung
Regie: Anthony Russo / Joe Russo
Musik: Henry Jackman
Produzenten: Kevin Feige
Dauer: ca. 142 Minuten
Erscheinungsjahr: 2016
Altersfreigabe: FSK 12

„Aus Freunden werden Feinde, aus Verbündeten Gegner – und über allem schwebt eine völlig neue Bedrohung, die das ganze Universum einschneidend verändern wird!
‚The First Avenger: Civil War’ beginnt genau dort, wo ‚Avengers: Age of Ultron’ aufgehört hat: Unter Führung von Captain Steve Rogers (Chris Evans) ist das neue Team der Avengers weiterhin für den Erhalt des Friedens im Einsatz, als sie in einen internationalen Vorfall verwickelt werden, der erhebliche Kollateralschäden verursacht. Schnell werden Forderungen nach einer Kontrolle der Einsätze der Avengers laut. Dieser neue politische Druck treibt einen tiefen Keil zwischen Captain America und Iron Man (Robert Downey Jr.) und das daraus entstehende Kräfteringen spaltet das Team der Avengers in zwei Lager. Unüberwindbare Gräben tun sich auf – gerade als ein neuer skrupelloser Feind auf der Bildfläche erscheint…“
(Rückentext der DVD)

Die MCU-Reihe geht bei mir weiter und dieses Mal habe ich mir den dritten Teil von Captain America angeschaut. Jeder weiß, wer damit gemeint ist, doch irgendwelche „Experten“ meinen es nicht gut mit uns, denn die deutsche Übersetzung der Titel ist im Zuge dieser besonderen Filmreihe etwas aus dem Ruder gelaufen. Während Teil eins noch „Captain America: The First Avenger“ hieß, war der deutsche Titel des zweiten Teils schon etwas anders: „The Return of the First Avenger“. Teil drei heißt wiederum „The First Avenger: Civil War“. Im englischen Original heißen alle drei Teile im Übrigen „Captain America“ – jeweils mit einem Namenszusatz.
Zwar ist diese Reihe in ihrer Umbenennung für den deutschsprachigen Raum immer noch irgendwie im Rahmen, aber dann auch wiederum nicht. Mich jedenfalls stört es, dass „Captain America: Winter Soldier“ im deutschen „The Return of the First Avenger“ heißt.
Nun möchte ich aber zum ursprünglichen Thema kommen: „Captain America: Civil War“.

Die Grundgeschichte scheint sehr einfach zu sein, für mich war sie jedoch bei weitem nicht so vorhersehbar, wie ich es erwartet habe. Bei diesem Streifen von einer Quintessenz zu sprechen, fällt mir etwas schwerer, da der Film sich etwas reißerisch der grundlegenden Frage stellt, wie sehr die Freiheit des Einzelnen beschnitten werden darf, um die Sicherheit von vielen zu schützen. Diese existenziellen Fragen sind auch heute noch von Bedeutung.

Auch wenn „Civil War“ im Kern solche Themen behandelt, ist er dennoch ein Captain-America-Abenteuer und zwar – bis hier hin – das beste Solo-Abenteuer im MCU.
Die Handlung schließt direkt an die Geschehnissen von „Avengers: Age of Ultron“ an. Es wird mitunter ebenjene Geschichte aufgearbeitet, in dessen Folge sich die Avengers einige Anschuldigungen anhören lassen dürfen. Auch treten in diesem Kontext neue Figuren in Erscheinung, die ganz eigene Motive verfolgen, um die Ereignisse zu verarbeiten.
Viel mehr möchte ich zu der Story von „The First Avenger: Civil War“ nicht verraten.

Die ganze Atmosphäre in diesem Film ist von der ersten bis zur letzten Sekunde extrem bemerkenswert, denn sie wird mit zunehmender Dauer immer düsterer. Die Bildgestaltung zu Beginn des Streifens ist überwiegend hell mit glänzenden Oberflächen und einer guten Struktur. Auch dort sehen wir vereinzelt matte und deckende Farben, die die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, was sich im Grunde auch in den Kostümen von Iron Man und Captain America widerspiegelt. Irgendwann in der Mitte des Streifens erfährt „The First Avenger: Civil War“ in der Bildsprache eine Kehrtwende. Deckende und matte Farben dominieren dann das Bild und glänzende und helle Oberflächen sind stark zurückgenommen. Das ist insofern interessant, weil es übergeordnet aussagt, von wo das MCU herkommt und wohin es gehen wird, nicht nur mit den Charakteren, sondern ganz konkret auch mit der Handlung. Aus einer glänzenden Vergangenheit in eine düstere Zukunft?
Ganz direkt daran gekoppelt hängt auch die Spannung. Selten hat mich ein MCU-Film so sehr gefesselt wie dieser. Gleichzeitig fiel mir eine Besprechung selten so schwer, wie von „Captain America: Civil War“, ist die Handlung doch vielschichtig, in der Komposition der Bilder einfach für die große Leinwand gemacht und atmosphärisch, gestalterisch und von den darstellerischen Leistungen nicht nur auf dem Punkt, sondern ganz klar over the Top.

Entsprechend glaubwürdig fallen die Figuren in diesem Setting aus. Sei es ein Tom Holland als Spider-Man, der zu dem Zeitpunkt des Erscheinens von „Civil War“ noch kein Solo-Abenteuer hatte, oder Daniel Brühl als Helmut Zemo, dessen Rolle ich nicht näher erläutern möchte. Natürlich sind auch all die anderen Superhelden dabei, die sich schlussendlich für eine Seite entscheiden. „Team Cap“ oder „Team Iron Man“?

Das Setting, die Effekte, die Filmmusik, die Kostüme und alles, was drum herum eine mehr oder weniger wichtige Rolle spielt, ist in diesem Film einfach grandios. Klar, die allermeisten Kostüme sind bekannt, jedoch hat in keinem Film zuvor der Iron-Man-Anzug so schön gestrahlt und das Captain-America-Outfit so rough ausgesehen wie hier. Die Filmmusik hat den Streifen perfekt untermalt und hat auch spannungstechnisch Akzente gesetzt. Die Effekte, wovon einige künstlich mithilfe von CGI produziert wurden, andere wiederum ganz handgemacht sind, wirken nie deplatziert oder minderwertig. Die Kulissen und insbesondere die echten Schauplätze – wovon einige auch in Deutschland liegen – passen perfekt zum Geschehen. Dadurch, dass Orte wie der Flughafen Leipzig/Halle oder eine Fußgängerunterführung aus Berlin als Drehort hergehalten haben, wirkt der Streifen tatsächlich geerdet und weniger auf Hochglanz poliert, wie beispielsweise die übrigen Solo-Abenteuer aller Superhelden aus dem MCU.

Meine Meinung:
Ich könnte die ganze Zeit so weiterschreiben und ich würde am liebsten hier näher ins Detail gehen, aber ich möchte nicht spoilern, daher tue ich es auch nicht. Inzwischen sollten die allermeisten Leute, die sich für Filme und gute Geschichten interessieren, diesen Streifen kennen, die werden dann aber auch wissen, was ich meine, ohne dass ich es benenne.

„The First Avenger: Civil War“ hat mich umgehauen. Ich bin nach wie vor kein Verfechter des MCU, aber die Storyline, der Aufbau der Geschichte und das Hinführen zu diesem Punkt durch die einzelnen Solo-Abenteuer, suchen Ihresgleichen. Die Stringenz, mit der diese Reihe umgesetzt wurde, ist bemerkenswert und dass es zu einer solchen Spaltung kommt, war früher oder später abzusehen. Vom Aussehen, der Handlung und den Akteuren kommt dieser Film einem „The Dark Knight“ ziemlich nahe, nur eben mit dem Unterschied, dass das MCU gleich mit 10 Helden aufwarten muss, wohingegen es für Warner Bros. und DC reicht, einen dunklen Ritter und einen anarchistischen Verrückten auf die Leinwand zu bringen.

Nichtsdestotrotz muss ich eine klare Empfehlung aussprechen – retrospektiv auch für die meisten vorangegangenen Streifen des MCU, wenn es zur Folge hat, dass man dann hier landet.

Meine Wertung:
Spannung: 9,0 von 10
Action: 9,0 von 10
Story: 8,5 von 10
Länge: 7,5 von 10
Gefühl/Emotionen: 8,0 von 10
Authentizität: 9,0 von 10
Musik: 9,0 von 10
Setting: 10 von 10
GESAMT: 8,8

Reihenfolge:
1. Captain America – The First Avenger
2. The Return of The First Avenger
3. The First Avenger: Civil War

Marvel Cinematic Universe:
1. Iron Man
2. Der unglaubliche Hulk
3. Iron Man 2
4. Thor
5. Captain America: The First Avenger
6. Marvel’s The Avengers
7. Iron Man 3
8. Thor – The Dark Kingdom
9. The Return of the First Avenger
10. Guardians of the Galaxy
11. Avengers: Age of Ultron
12. Ant-Man
13. The First Avenger: Civil War

Der Hobbit – Die Schlacht der Fünf Heere

IMG_6546Titel: Der Hobbit – Die Schlacht der Fünf Heere (engl. „The Hobbit: „The Battle of the Five Armies “)
Genre: Fantasy
Regie: Peter Jackson
Musik: Howard Shore
Produzenten: Peter Jackson / Fran Walsh / Carolynne Cunningham
Dauer: ca. 144 Minuten
Erscheinungsjahr: 2014
Altersfreigabe: FSK 12

„Thorin Eichenschild und die Zwerge von Erebor haben den riesigen Reichtum ihres Heimatlandes zurückgefordert, müssen aber nun die Konsequenzen dafür tragen, dass sie den furchterregenden Drachen Smaug auf Esgaroth losgelassen haben. Sauron, der Dunkle Herrscher, hat Legionen von Orks in einen Überraschungsangriff zum Einsamen Berg geschickt und Bilbo kämpft um sein Leben, während fünf große Heere in den Krieg ziehen. Die Völker der Zwerge, Elben und Menschen müssen jetzt ein Bündnis schließen, wenn sie nicht untergehen wollen.“
(Rückentext der BluRay)

Vor einiger Zeit habe ich begonnen, mir die „Der Hobbit“-Trilogie anzusehen. Nachdem ich schon in meiner Rezension zu „Eine unerwartete Reise“ meine hohen Erwartungen bekräftigt habe, und auch in „Smaugs Einöde“ mit ähnlich hohen Standards an die Sache gegangen bin, komme ich nun zu meinem Bericht über das Ende der Trilogie: „Die Schlacht der Fünf Heere“.

Um ehrlich zu sein, fällt es mir immer schwerer, etwas über diese Filme zu sagen, da schon das meiste in meinem ersten Artikel steht und alles, was im darauffolgenden steht, komplettiert eigentlich alle Eindrücke. Sicher ist, dass Peter Jackson das Publikum noch einmal mit einer Steigerung überraschen muss, um sich deutlich von den ersten beiden Filmen abzuheben.

Die Geschichte schließt nahtlos am Vorgänger an und wird auch weiterhin ohne große Kniffe, dafür aber sehr chronologisch und ohne verwirrend zu sein, erzählt.

Wenn man die Filme bis jetzt schon gesehen hat, dann stellt sich nicht mehr die Frage, ob der Streifen spannend ist, sondern wie sehr. Inzwischen ist das Publikum an einem Punkt, wo es wissen möchte, was aus den Zwergen, Smaug, den fünf Heeren, Legolas, Bilbo und Gandalf wird. Insgeheim wird auch gehofft, dass eine Brücke zu den „Die Herr der Ringe“-Filme geschlagen wird. Besonders in dem Punkt schafft es der Film – nicht auf den klassischen Wegen –, Interesse zu erzeugen. Darüber hinaus ist „Die Schlacht der Fünf Heere“ aber auch nervenaufreibend.

Der Titel verspricht schon eine sehr aufregende Story, und so ist es auch. Der Film wird mehr als die beiden Vorgänger von Schlachten dominiert. Diese werden sehr gekonnt inszeniert und immer wieder durch kleinere Dialoge „unterbrochen“. Im Prinzip kann man sagen, dass „Die Schlacht der Fünf Heere“ von der ersten Minute an ein kleines „Action-Spektakel“ ist. Die ganze Energie, die sich in „Eine unerwartete Reise“ und in „Smaugs Einöde“ angestaut hat, wird jetzt vollkommen ungefiltert heraus gelassen und überschwemmt die Zuschauer und deren Sinne.

Die Laufzeit ist deutlich geringer als die der beiden ersten Teile. Mit knapp 144 Minuten überbietet „Die Schlacht der Fünf Heere“ gerade einmal die 2 Stunden Marke, ohne auch nur in der Nähe von den 3 Stunden zu sein.

In den Punkten der Gefühle und Emotionen ist es ähnlich wie mit der Action. Jetzt fangen die Charaktere an, alles heraus zu lassen und zeigen, was sie füreinander empfinden. Das Spektrum der Emotionen ist weitläufiger, als es noch in den Vorgängern war. Inzwischen sind Gandalf und Bilbo gefühlstechnisch weitaus mehr an der Zurückeroberung Erebors beteiligt, als sie es noch im ersten Teil waren. Auch eine mentale Weiterentwicklung der Zwerge ist deutlich zu vernehmen.
Hin und wieder wirken die Gefühle bei einigen Nebendarstellern sehr künstlich. Das fiel mir aber auch nur auf, weil sie gerade einige Dialogszenen hatten und sonst weiter nicht ins Geschehen eingegriffen haben.

Auch in dem Punkt der Authentizität gab es eine Steigerung zu vernehmen. Das Ork-Heer ist mit so einer unglaublichen Originalität dargestellt, dass einem buchstäblich das Kinn auf die Tischplatte knallt. Das Heer der Zwerge und der Elben ist mit einer ähnlichen Qualität versehen und überzeugt auf ganzer Linie. Kulissen, Maske und Requisiten sind besonders in dem Punkt über jeden Zweifel erhaben und tragen maßgeblich zur Atmosphäre des Epos bei.

Die Filmmusik hat sich nicht von den Vorgängern unterschieden, dafür hat sie aber genauso gute Arbeit geleistet. Sie unterstreicht den Film und lenkt auch nicht ab. Insbesondere die Schlachten sind mit gelungener Musik unterlegt.
Die Kameraführung ist ähnlich wie die Musik: Keine wesentliche Verbesserungen, aber ebenso solide und gelungen. Der „Wow“-Effekt hat nicht nachgelassen.

Meine Meinung:
„Die Schlacht der Fünf Heere“ beendet eine große Trilogie. „Der Hobbit“ hat mich insgesamt genauso gut unterhalten wie „Der Herr der Ringe“. Ich konnte in einigen Kategorien eine Steigerung feststellen. Das liegt aber auch daran, dass sich dieser Teil mehr „gehen“ lässt als die ersten beiden Teile. Er kommt eben mehr aus sich heraus und das überzeugt. Es hätte auch schon in den Vorgängern überzeugt, aber da war eben leider noch alles – im Verhältnis – sehr zurückhaltend.

Spannung, Länge und Authentizität haben sich zum Positiven geändert.
In allen drei Punkten konnte sich der Film verbessern: Die Spannung glänzt nicht nur durch den Film, sondern auch, weil wir mehr wissen wollen, als das, was uns der Film erzählt. Kann eine Brücke geschlagen werden zu „Der Herr der Ringe“? Die Authentizität – oder besser die Originalität – ist wahrhaftig überragend. Alles sieht so unglaublich fantasievoll aus und das sogar noch mehr als in den ersten beiden Teilen. Der Film ist bei Weitem nicht so langatmig wie die ersten beiden Streifen und das schlägt sich auch auf die Benotung nieder.

Gegenüber steht, dass sich nur der Punkt der „Story“ zum Negativen verändert hat.
Die Geschichte steht lange still und es hat sich wirklich wenig nach „vorne“ bewegt. Alles wird durch die Schlachten ausgeschmückt und irgendwie auch in die Länge gezogen. Wenn man es überspitzt sagt, hätte der zweite Film mit 20 Minuten mehr Laufzeit das Ende nicht besser oder schlechter verpacken können, jedoch mit wesentlich weniger Schlachten und Actionszenen.

Auch wenn die Action zu viel für einen Film ist, verfehlt sie nicht ihren Zweck. Wie sich die Geschichte aufeinander aufgebaut hat, so hat sich auch die Action sukzessiv aufeinander aufgebaut und deswegen gibt es hier keinen Punktabzug, sondern bleibt bei 8,5.
Letzten Endes muss ich sagen, dass der Unterhaltungswert einer solchen Trilogie unbeschreiblich hoch ist. Im Nachhinein muss ich auch sagen, dass es unfair ist, eine Trilogie in ihre Bestandteile zu zerlegen und zu bewerten. „Der Hobbit“ kann als ein Gesamtkunstwerk angesehen werden.

Meine Wertung:
Spannung: 8,5 von 10
Action: 8,5 von 10
Story: 7,0 von 10
Länge: 8,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 8,0 von 10
Authentizität: 9,5 von 10
Musik: 9,0 von 10
Kameraführung: 9,0 von 10
GESAMT: 8,4

Reihenfolge:
1. Der Hobbit – Eine unerwartete Reise
2. Der Hobbit – Smaugs Einöde
3. Der Hobbit – Die Schlacht der Fünf Heere

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Der Hobbit – Smaugs Einöde

IMG_6544Titel: Der Hobbit – Smaugs Einöde (engl. „The Hobbit: The Desolation of Smaug “)
Genre: Fantasy
Regie: Peter Jackson
Musik: Howard Shore
Produzenten: Peter Jackson / Fran Walsh / Carolynne Cunningham
Dauer: ca. 161 Minuten
Erscheinungsjahr: 2013
Altersfreigabe: FSK 12

„Der Hobbit Bilbo Beutlin, der Zauberer Gandalf und die 13 Zwerge setzen unter der Führung von Thorin Eichenschild ihre Reise fort, um das Zwergenreich Erebor zurückzuerobern. Auf ihrem Weg begegnen sie dem Hautwechsler Beorn; gigantischen Spinnen im Düsterwald; den von Legolas, Tauriel und König Thranduil angeführten Waldelben; und dem mysteriösen Bard, der sie heimlich nach Seestadt bringt. Als sie schließlich den Einsamen Berg erreichen, müssen sie sich der größten Gefahr stellen – dem Drachen Smaug.“
(Rückentext der BluRay)

Nachdem ich mir „Der Hobbit – Eine unerwartete Reise“ angeschaut habe, kam ich nun auch zu dem Vergnügen, mir den zweiten Teil mit dem Zusatztitel „Smaugs Einöde“ anzuschauen.

Die Geschichte von „Der Hobbit – Smaugs Einöde“ führt die des Vorgängers nahtlos fort. Es ist also von elementarer Wichtigkeit, dass man die Filme in der richtigen Reinfolge schaut. Die Erzählweise bleibt unverändert. Wie schon der erste Teil ist auch der zweite Teil ein Monster, was die Laufzeit betrifft. Mit knappen 161 Minuten ist „Smaugs Einöde“ nur minder kürzer. Ein großer Vorteil des zweiten Films ist, dass die Langatmigkeit des ersten Teils nicht mehr dabei ist. Die Story wirkt, trotz der langen Laufzeit, frischer. Ich war auch verhältnismäßig schnell wieder in der Geschichte und konnte mich sehr gut an das erinnern, was „Der Hobbit – Eine unerwartete Reise“ passierte.

Auch in dem Punkt der Spannung setzt „Smaugs Einöde“ noch einen oben drauf. Dadurch, dass der Drache selbst auch ins Geschehen greift und man ihn näher beleuchtet, gewinnt der Streifen ungemein an Aufregung. Diverse Verfolgungsjagden und Kampfszenen untermauern mit jeder Sekunde das steigende Interesse des Publikums. Die Action kam in „Smaugs Einöde“ auch alles andere als zu kurz. Sie war sehr gut inszeniert, aber nicht zu präsent.

Im Vergleich zu Teil Eins ändert sich gefühlstechnisch nicht viel. Das Publikum wird nicht mehr großartig überrascht, bis auf die Komponente, dass jetzt auch die Elben mit ihrer kühlen und fast gleichgültigen Art mit von der Partie sind. Eine weitere Ausnahme ist, dass auch zum ersten Mal richtig Zuneigung gezeigt und vermittelt wird. Die Emotionen werden teilweise auch auf die Spitze getrieben, so wird aus einfacher Angst Todesangst. Das macht auch insofern Sinn, damit das Publikum eine Steigerung der Handlung und den zunehmenden Stress oder Druck, dem sich die Figuren ausgesetzt sehen, mitbekommt.

Das ist das Schicksal einer Fortsetzung: Wie schon in „Eine unerwartete Reise“ sind auch in „Smaugs Einöde“ die Kostüme, Requisiten und Masken überaus originell, wenn auch nicht mehr überraschend. Auch die Charaktere – insbesondere die Elben – kann man hervorheben.
Ebenso sind die Kulissen stilecht und haben diesen typischen „Der Herr der Ringe“-Touch, der mich schon damals sehr fasziniert hat.

Außerdem besticht der Film, wie es auch schon im ersten Teil war, durch eine ausgewogene Mischung der Filmmusik. Sie hat, wie gewohnt, den Film unterstützt, aufregenden Szenen den nötigen Touch gegeben, um noch aufregender zu werden und dabei nie dem Film die Show gestohlen.

Eine klare Verbesserung konnte ich in Hinsicht der Kameraführung vernehmen. Sie war gelungener, weil sie abwechslungsreich war. Die Kulissen waren vielfältiger und trugen maßgeblich zum „Aussehen“ des Filmes bei. Besonders die Festung der Elben und auch das Innere von Erebor wurden perfekt und absolut stilecht in Szene gesetzt.

Meine Meinung:
Meine ganz persönliche Anspannung bezüglich des zweiten Teils der „Der Hobbit“-Trilogie hat sich absolut gelohnt und ich freue mich wahnsinnig auf „Die Schlacht der Fünf Heere“. Ich muss nicht erwähnen, dass ich mich mehr als gut unterhalten gefühlt habe. Ich hatte ebenso hohe Erwartungen an „Smaugs Einöde“ , wie ich sie an „Eine unerwartete Reise“ hatte und ich bin so froh, dass meine Erwartungen nicht enttäuscht wurden.

Im Vergleich zum Vorgänger konnte sich der zweite Teil aber leider nur gering abheben, das zeigt sich letzten Endes auch in meiner Benotung. Jeweils die Kategorien Gefühle/Emotionen und Kameraführung konnten eine halbe Note nach oben klettern.

Ich verspreche mir von dem dritten Teil eine weitere Steigerung in der Benotung und ein würdiges Ende einer fantastischen Trilogie.

Meine Wertung:
Spannung: 8,0 von 10
Action: 8,5 von 10
Story: 8,0 von 10
Länge: 7,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 8,0 von 10
Authentizität: 9,0 von 10
Musik: 9,0 von 10
Kameraführung: 9,0 von 10
GESAMT: 8,3

Reihenfolge:
1. Der Hobbit – Eine unerwartete Reise
2. Der Hobbit – Smaugs Einöde
3. Der Hobbit – Die Schlacht der Fünf Heere

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Der Hobbit – Eine unerwartete Reise

IMG_6542Titel: Der Hobbit – Eine unerwartete Reise (engl. „The Hobbit: An Unexpected Journey“)
Genre: Fantasy
Regie: Peter Jackson
Musik: Howard Shore
Produzenten: Peter Jackson / Fran Walsh / Carolynne Cunningham
Dauer: ca. 169 Minuten
Erscheinungsjahr: 2012
Altersfreigabe: FSK 12

„ ‚Der Hobbit – Eine unerwartete Reise‘ ist der erste Teil der Filmtrilogie nach dem Buch „Der Hobbit“ von J.R.R. Tolkien und zeigt Bilbo Beutlin mit Zauberer Gandalf und 13 Zwergen auf ihrer epischen Mission, das verlorene Zwergenreich Erebor vom fürchterlichen Drachen Smaug zurückzuerobern. Auf ihrer Reise durchqueren sie die Wildnis, eine von Orks, tödlichen Wargen und den unheimlichen Nekromanten bevölkerte, höchst gefährliche Landschaft. Dabei entdeckt der bescheidene Bilbo Beutlin nicht nur, welch ungeahnter Scharfsinn und Mut in ihm stecken, sondern er gelangt auch in den Besitz eines ‚Schatzes‘: Dieser Ring ist so untrennbar mit dem Schicksal von Mittelerde verbunden, wie Bilbo es sich nicht einmal vorstellen kann.“
(Rückentext der BluRay)

Ich habe mich noch während meiner „A bis Z“-Challenge damit befasst, was danach kommen soll. „Der Hobbit – Eine unerwartete Reise“ soll den Anfang machen. Ich habe mich dazu entschlossen, die Trilogie nicht auf einmal zu sehen, sondern mit etwas (zeitlichem) Abstand zwischen den Filmen zu genießen.

Ich bin mit nichts Geringerem als hohen Erwartungen an den Film gegangen. Ich habe damals schon die „Der Herr der Ringe“-Trilogie zumindest teilweise im Kino gesehen und war fasziniert und überwältigt.

Die Story: Peter Jackson hat mit „Der Hobbit – Eine unerwartete Reise“ den Grundstein einer weiteren Trilogie gelegt. Die Geschichte ist chronologisch erzählt und absolut nicht verwirrend. Hier schlägt der Punkt „Laufzeit“ zu buche, denn mit 169 Minuten ist der erste Hobbit-Teil nicht gerade kurz und wenn die anderen beiden Filme auch nochmal so lang sind, dann kommt man auf fast 9 Stunden Gesamtlaufzeit für diese Trilogie. Um auf den Punkt zurück zu kommen, der Film ist wirklich sehr lang und ich frage mich wirklich, ob die fast 3 Stunden Laufzeit nicht etwas übertrieben sind? Grundsätzlich ist der Streifen alles andere als langweilig und dennoch empfand ich den Film als langatmig. Davon abgesehen fühlte ich mich aber dennoch sehr gut unterhalten. Der Zuschauer hat aus erster Hand mitbekommen, wie und warum sich die Charaktere auf eine solche Reise begeben und darüber hinaus in wie weit sie sich verändern und vielleicht mit Vorurteilen brechen.

Der Hobbit ist sehr spannend. Man ist schon relativ früh im Geschehen drin und bekommt schon einige sehr aufregende Szenen zu sehen. Auch an den Stellen, wo es eher ruhiger von statten geht, ist es keineswegs langweilig, sondern unterhaltsam und ab und zu auch witzig. Aufregende kleinere Schlachten bekam das Publikum schon zu Gesicht, die zur Anspannung beitrugen. Der Film kommt ohne große Knalleffekte ganz gut aus, ohne die Action zu kurz kommen zu lassen.
In dem Punkt der Gefühle und Emotionen weckt „Der Hobbit“ nicht viel beim Publikum. Die Zwerge sind die einzigen mit persönlichem Interesse in dieser Gruppe, aber auch Bilbo Beutlin und Gandalf sind emotional eingebunden. Bilbo besticht durch seine Angst vor dem Unbekannten und Neuen, was ihn auf seiner Reise wohl erwarten wird, aber ebenso mit seinem Mut, den er in den ersten Prüfungen an den Tag gelegt hat. Gandalf ist – auch auf der Gefühlsebene – der treibende Faktor für eine homogene Mischung in der Gruppe. Leider sind alle Gefühle nicht so stark ausgeprägt wie in einem Thriller oder einem klassischen Drama und werden deswegen weniger dazu beitragen, das Publikum auf dieser Ebene abzuholen. Insgesamt kommt der Film eher emotional nüchtern rüber.

Insbesondere Fantasy-Filme machen es einem schwer, sie in dem Punkt der Authentizität zu beurteilen, da es mir ja auch schwer fällt, mich in so eine Situation hineinzuversetzen. Kostüme und Masken gehören aber genauso in diesen Punkt wie die schauspielerische Originalität der Darsteller. Insbesondere in den Punkt der Kostüme/Requisiten/Masken wird in „Der Hobbit“ ganze Arbeit geleistet und viel Akribie an den Tag gelegt, die dem Zuschauer in ihren Bann ziehen.

Die Musik ist sehr stimmungsvoll mit sehr ruhigen Klängen, die den Film gekonnt in Szene setzen. Auch in aufregenden Szenen wird Musik verwendet, die der Situation entspricht und schön zu Geltung bringt. Die Filmmusik war nie störend, langweilig oder fehl am Platz.

Eine längst vergessene Kategorie findet seinen Platz in „Der Hobbit – Eine unerwartete Reise“: die Kameraführung. Ein solcher Film lebt von seinen epischen Bildern und gekonnten Kamerafahrten, aber ebenso den Detailaufnahmen und Totalen. Ich fühlte mich ähnlich wie damals bei „Der Herr der Ringe“ im Kino und war von diesem „Wow“-Effekt einfach überwältigt.

Meine Meinung:
„Der Hobbit – Eine unerwartete Reise“ hat mich und meine hohen Erwartungen nicht im Stich gelassen. Ich fühlte mich sehr gut entertaint und war die meiste Zeit gespannt. Die sehr lange Laufzeit könnte auf viele abschreckend wirken, davon sollte man sich aber nicht beirren lassen.

Ich empfand den Film außerdem als sehr ausgewogen. Gute, aber zurückhaltende Filmmusik, spannende Kämpfe und Verfolgungsjagden mit einer guten Dosis Action und einer – vermutlich – genauso imposanten Geschichte wie die von „Der Herr der Ringe“.

Alles in allem bekommt man vom ersten Hobbit viel geboten und ich bin schon jetzt sehr gespannt auf die beiden Nachfolger.

Meine Wertung:
Spannung: 8,0 von 10
Action: 8,5 von 10
Story: 8,0 von 10
Länge: 7,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 7,5 von 10
Authentizität: 9,0 von 10
Musik: 9,0 von 10
Kameraführung: 8,5 von 10
GESAMT: 8,2

Reihenfolge:
1. Der Hobbit – Eine unerwartete Reise
2. Der Hobbit – Smaugs Einöde
3. Der Hobbit – Die Schlacht der Fünf Heere

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