Schlagwort-Archive: Mark Strong

1917

Titel: 1917
Genre: Kriegsfilm
Regie: Sam Mendes
Musik: Thomas Newman
Produzenten: Sam Mendes / Pippa Harris / Jayne-Ann Tenggren / Callum McDougall / Brian Oliver / Michael Lerman / Julie Pastor
Dauer: ca. 115 Minuten
Erscheinungsjahr: 2019
Altersfreigabe: FSK 12

„Auf dem Höhepunkt des Krieges erhalten die beiden britischen Soldaten Schofield (George MacKay) und Blake (Dean-Charles Chapman) einen nahezu unmöglichen Auftrag. In einem Wettlauf gegen die Zeit müssen sie sich tief ins Feindesgebiet vorwagen und eine Nachricht überbringen, die verhindern soll, dass hunderte ihrer Kameraden in eine tödliche Falle geraten – darunter auch Blakes eigener Bruder.“
(Rückentext der DVD)

Sam Mendes hat bereits 2005 mit „Jarhead“ einen in meinen Augen sehr starken Kriegfilm inszeniert. 2019 kam sein Werk „1917“ in die Kinos, das im ersten Weltkrieg spielt.
Zwei Soldaten werden losgeschickt, eine Nachricht an einen Colonel zu übermitteln, der gerne schnell handelt. Der Inhalt der Nachricht könnte aber nicht brisanter sein, denn wenn er einen großangelegten Angriff durchführt, wird er in eine Falle laufen.

Dieser Film erklärt weder wie es zum ersten Weltkrieg kam, noch wie er ausgegangen ist. Er erzählt eine Geschichte einer Mission. Ob diese Mission so auch in Wirklichkeit passiert ist, kann ich nicht zu 100 % bestätigen, allerdings kann ich bestätigen, dass dieser Film auf Erzählungen basiert, die der Regisseur von seinem Opa erzählt bekommen hat, der seinerzeit 1917 im ersten Weltkrieg diente und ebensolche Nachrichten überbringen musste.

„1917“ ist, und das kann ich vorweg nehmen, einer der besten Kriegsfilme, die ich je gesehen habe. Das liegt vor allem an der Machart, den Charakteren und dem Setting.

Die Figuren sind allesamt absolut authentisch. Vor allem die beiden Hauptfiguren Schofield und Blake stehen im Mittelpunkt des Geschehens und schaffen es durch ihr Spiel, den Zuschauer von der ersten Minute an zu erreichen und mitzunehmen. Das schaffen die zwei vor allem dadurch, dass das Publikum in ihren Gesichtern die komplette Emotionspalette sehen und ablesen kann.

Die Machart ist geschickt und bietet sich für diesen Film an, denn der Streifen ist im Stile eines Oneshot-Films gedreht und das war auch beabsichtigt. Keine Kulisse und kein Schauplatz ist zweimal zu sehen, die eingesetzte Kamera war in dem Fall besonders leicht, um schnelles An- und Abmontieren von Kränen, Gestellen oder anderen Fahrzeugen sicherzustellen. Die Crewmitglieder trugen ebenfalls Soldatenuniformen, um sich hinterher stimmig ins Bild zu mischen. Keine Szene ist direkt ausgeleuchtet. Die Freiluftaufnahmen wurden bei Wolken gedreht, Nachtaufnahmen hatten zwar Lichtquellen, aber ausgeleuchtet wurden sie trotzdem nicht.
Schlussendlich zählt zum Setting auch die Musik, die in diesem Streifen besonders tragend ist. Für die Filmmusik verantwortlich zeichnet sich der vielfach für den Oscar® nominierte Komponist Thomas Newman, der bereits in anderen Filmen mit Sam Mendes zusammenarbeitete. Film und Musik haben einen gemeinsamen Rhythmus und unterstützen sich gegenseitig. Im Klartext raubt die Musik dem Film nicht die Show.

„1917“ hat viel zu geben. Glaubwürdige Emotionen, packende und sehr spannende Momente und Szenen, Oneshot-Stil und Kulissen, die den Zuschauer vom ersten Moment in ihren Bann ziehen und die perfekte musikalische Untermalung. Darüber hinaus sind im Cast auch bekanntere Darsteller wie Colin Firth, Mark Strong und Benedict Cumberbatch, die aber in der Gesamtheit eine sehr geringe Screentime haben. Die beiden Hauptfiguren sind einfach bockstark und tragen den Film auf ihren Schultern.

Meine Meinung:
„1917“ ist, wie ich es bereits oben erwähnt habe, einer der besten Kriegsfilme, die ich je gesehen habe. Ich hing die komplette Zeit sehr nervös vor dem TV-Gerät, weil ich es kaum erwarten konnte, was Schofield und Blake erleben. Ich wurde gepackt, mitgerissen und überrascht.

Ich kann „1917“ klar empfehlen, weil mir dieser Streifen ein besonders intensives Filmerlebnis beschert hat. Ein richtiges Highlight!

 

 

Meine Wertung:
Spannung: 9,0 von 10
Story: 9,0 von 10
Länge: 9,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 8,5 von 10
Authentizität: 8,5 von 10
Musik: 9,0 von 10
Action: 8,0 von 10
GESAMT: 8,7

Shazam!

Titel: Shazam!
Genre: Action / Science-Fiction / Comicverfilmung
Regie: David F. Sandberg
Musik: Benjamin Wallfisch
Produzenten: Peter Safran
Dauer: ca. 132 Minuten
Erscheinungsjahr: 2019
Altersfreigabe: FSK 12

„Billy Batson (Asher Angel) ist ein cleverer 14-jähriger Junge, der sich magisch in den erwachsenen Superhelden Shazam! (Zachery Levi) verwandeln kann: er muss nur ein Wort rufen. Seine neuentdeckten Kräfte werden bald auf die Probe gestellt, als er gegen den finsteren Dr. Thaddeus Sivana (Mark Strong) kämpft.“
(Rückentext der DVD)

Inzwischen solltet ihr wissen, dass ich ein großer Fan von Comicverfilmungen bin. Heute dreht es sich um den nächsten Film aus dem DCEU, der aus dem Hause Warner Bros. stammt: „Shazam!“

Billy Batson ist ein Pflegekind, das während der Suche nach seiner Mutter immer wieder in verschiedenen Familien unterkommt, von denen Billy schnellstmöglich wieder flieht. In seiner neuen Pflegefamilie angekommen, muss er sich ein Zimmer mit Freddy teilen, der ein immenses Wissen über Superhelden hat. Als der Zauber von Shazam, dem letzten Zauberer und Hüter über die Sieben Todsünden, Billy in dessen Höhle führt, werden ihm die Kräfte von Shazam übertragen. Verwandelt und mit einigen Superkräften ausgestattet, findet sich Billy in der Realität wieder. Mit Freddys Hilfe will er nun herausfinden, welche Superkräfte er hat, bis sich Dr. Thaddeus Sivana auf den Weg macht, um den Einzigen aus dem Weg zu schaffen, der ihm gefährlich werden kann: Shazam!

Die Story ist grundsolide erzählt. Die Figuren werden schlüssig eingeführt und als Zuschauer bekommt man ein Gefühl dafür, woher Protagonist und Antagonist kommen und warum sie gegensätzlich sind. In der Narration behält sich der Streifen aber die eine oder andere situationskomische Szene vor, die den Zuschauer befreit auflachen lässt. Der Streifen legt, außer im Showdown, kein großes Augenmerk auf die Konflikte zwischen Shazam und Dr. Sivana, als viel mehr auf die Erprobung und das Herausfinden der Superkräfte. Man merkt es „Shazam!“ aber dennoch an, dass alles auf einen letzten großen Kampf hinarbeitet, wie es genretypisch in nahezu allen Comic- bzw. Superheldenfilmen der Fall ist.

Neben all den aufregenden Szenen gibt es auch eine ganze Reihe an Charakterszenen, die dem Film eine gewisse Tiefe verleihen. Leider wurde an dieser Stelle viel zu oft aufbauendes, charakterliches Facettenreichtum mit Plattitüden oder komischen One-Linern zunichte gemacht. „Shazam!“ bewegt sich daher merklich am Rande einer glaubwürdigen und authentischen Darbietung, driftet dann aber sehr schnell in eine komische-überspitzte Ecke, die einer charakterlichen Weiterentwicklung entgegenwirkt.
Viel zu spät werden erkenntnisreiche Töne angespielt, um ein „gemeinsam sind wir stark“-Gefühl – und damit unweigerlich ein Happy End – zu beschwören.

Spannung entstand zumeist künstlich, als Resultat einer Actionsequenz, obwohl auch die Charakterszenen das Potential, größeres Interesse hervorzurufen, hatten. Zweifelsfrei ist die Aufmerksamkeit und das Interesse des Zuschauers kurz vor dem Showdown am höchsten, immerhin hat der Streifen die meiste Zeit darauf hingearbeitet.

Technisch bietet „Shazam!“ ein paar coole Aufnahmen, wie z. B. ein Bus, der von einer Brücke stürzt und in Superhelden-Manier aufgefangen wird oder aber wenn Pro- oder Antagonist durch die Luft fliegen. Auch die ganzen Szenen, in denen Shazam mit Freddy seine Kräfte erforscht, sind technisch einwandfrei. Das Szenenbild ändert sich hin und wieder und bringt dadurch Abwechslung in den Film. Der Zuschauer bekommt eine weitere Perspektive geboten, wenn er das Bild aus einer Smartphone-Kamera sieht.
Die Kostüme sind einfallsreich und originell. Der gelbe Blitz und das weiße Cape mit Kapuze sind einfach hervorragend in Szene gesetzt. Auch die anderen Figuren haben etwas, das sie wiedererkennen lässt.
Die musikalische Untermalung ist passend und stiehlt dem Film nicht die Show, viel mehr wird der Zuschauer dank dieser eher noch in die Handlung hineingezogen.

Meine Meinung:
„Shazam!“ ist nach „Aquaman“ der nächste Streifen aus dem DCEU. Ich hatte Spaß an der Handlung und den unterschiedlichen Figuren. Vor allem mochte ich, dass Billy ein Jugendlicher war, der mit Superkräften ausgestattet wurde.

Auch das Gefühl, das der Streifen erzeugt, ist im Grunde sehr positiv. Ich wollte nicht erst am Ende wissen, was passiert, sondern schon am Anfang. Ich war von den allermeisten Figuren begeistert und jede hat ihres zur Story beigetragen.
„Shazam!“ hat für mich auch mehr und glaubwürdigeren Witz in eine Comicverfilmung gebracht, als viele andere Genrevertreter.
Ich kann „Shazam!“ dahingehend nur empfehlen und wünsche allen, die sich diesen Film anschauen werden, einen tollen DVD-Abend.

Meine Wertung:
Spannung: 6,5 von 10
Action: 8,0 von 10
Story: 6,5 von 10
Länge: 7,5 von 10
Gefühl/Emotionen: 5,5 von 10
Authentizität: 6,0 von 10
Musik: 7,0 von 10
Setting: 8,0 von 10
GESAMT: 6,9

„Justice League“-Reihe:
1. Man of Steel
2. Batman v Superman – Dawn of Justice
3. Suicide Squad
4. Wonder Woman
5. Justice League
6. Aquaman
7. Shazam!

Kingsman: The Golden Circle

Titel: Kingsman: The Golden Circle
Genre: Action / Komödie
Regie: Matthew Vaughn
Musik: Henry Jackman / Matthew Margeson
Produzenten: Matthew Vaughn
Dauer: ca. 135 Minuten
Erscheinungsjahr: 2017
Altersfreigabe: FSK 16

„‚Kingsman: The Secret Service’ macht die Welt mit den Kingsman bekannt – einem unabhängigen, internationalen Geheimdienst, der auf höchstem Level von Diskretion operiert und dessen ultimatives Ziel es ist, die Welt sicher zu halten. In ‚Kingsman: The Golden Circle’ müssen sich unsere Helden einer neuen Herausforderung stellen. Nachdem ihr Hauptquartier zerstört wird und die ganze Welt in Gefahr gerät, führt sie ihre Reise zur Entdeckung einer verbündeten US-Spionageorganisation namens Statesman, die bis in die Tage der Gründung beider Organisation zurückreicht. In einem neuen Abenteuer, das Stärke und den Einfallsreichtum der Agenten bis zum Äußersten fordert, verbünden sich die beiden Elite-Geheimorganisationen. Sie bekämpfen ihren rücksichtslosen gemeinsamen Feind, um die Welt zu retten, was für Eggsy langsam zur Gewohnheit wird…“
(Rückentext der DVD)

Weiter geht es mit den Kingsman. Ich war von „Kingsman: The Secret Service“ wirklich begeistert und habe daher auch nicht umsonst mein Highlight-Siegel vergeben. Stellte sich natürlich nur die Frage, ob es die Kinsgman schaffen, mich auch mit ihrem Nachfolger zu unterhalten.

Die Handlung dreht sich wieder einmal um den ehemaligen Nachwuchs-Kingsman Eggsy, der inzwischen zu einem richtigen Agenten herangereift und ausgebildet ist. In „Kingsman: The Golden Circle“ werden die Kingsman mit den Statesman zusammenarbeiten müssen, um eine weltweite Bedrohung besiegen zu können.

Vorab: Teil eins und Teil zwei kann man nur bedingt miteinander vergleichen. „The Secret Service“ beruhte seinerzeit noch auf einen Comic, „The Golden Circle“ hat diese Vorlage nicht und dennoch ist diese Fortsetzung eine logische Schlussfolgerung, die aus den Erfolgen des ersten Teils resultiert.
Dabei kann man sagen, dass „Kingsman“ nicht dem Klischee unterliegt – Teil zwei steht seinem Vorgänger nämlich in nichts nach.

Aber wie gut ist „Kingsman: The Golden Circle“? Finanziell gesehen hatte „The Secret Service“ ein paar Millionen weniger zur Verfügung als „The Golden Circle“, wohingegen beide in etwa die gleiche Summe eingespielt haben. Demnach sollte „The Secret Service“ der bessere – weil erfolgreichere – Film sein. Ich denke allerdings, dass es einfach nur daran liegt, dass „The Secret Service“ das eingestaubte Image von Agentenfilmen aufpoliert hat und durch seinen Witz überrascht und zeitgleich unterhalten hat.
Wenn ich mir allerdings die Figuren anschaue und dabei strikt zwischen gut und böse trenne, dann habe ich auf der guten Seite allen voran Eggsy und die Kingsman, die nach wie vor sehr stilecht und stylisch daherkommen und zusätzlich gibt es die Statesman. Sie unterscheiden sich nicht nur im Aussehen von den Kingsman, sondern auch im Equipment. Ihre Südstaaten-Kleidung lässt sie wie Cowboys wirken, in Kombination mit der Ausrüstung ergibt dies ein verrückt-witziges Bild. Auf der bösen Seite gibt es hingegen eine Organisation unter der Führung einer Frau – Poppy Adams. Ihre charakterlichen Eigenschaften lassen sich nicht komplett trennscharf aufzeigen oder nennen. Sie ist nämlich ein durchaus rational handelnder Akteur, der aber auch seine emotionalen, blutrünstigen und unberechenbaren Momente hat.

Aber wie schneidet „The Golden Circle“ im Vergleich zu seinem Vorgänger ab?
Ich weiß, weiter oben habe ich gesagt, dass er seinem Vorgänger in nichts nachsteht, dennoch gibt es da eine Sache, die ich mal ansprechen muss. Wie so oft, wenn es um Gut gegen Böse geht, steht und fällt eine Geschichte mit seinem Antagonisten. Ist er zu mächtig, kann ein Film auch sehr schnell frustrierend sein. Ist er hingegen zu lasch, ist der Streifen sehr leicht zu durchschauen oder ggf. nicht sonderlich spannend. Poppy Adams, gespielt von Julianne Moore, lässt mich in vielerlei Hinsicht zwiegespalten zurück. Das liegt nicht daran, dass sie zu mächtig oder zu schwach gewesen ist, sondern vermutlich daran, dass in „The Secret Service“ ein hervorragender Samuel L. Jackson performed hat und gleichzeitig die Protagonisten persönlichen und aberwitzigen Kontakt zum Antagonisten hatten. Im Prinzip fehlte mir vermutlich das Salz in der Suppe. Das ist aber auch nur Meckern auf hohem Niveau.

Von der größten Schwäche zur größten Stärke:
Genau da wartet der Streifen mit mehreren Dingen auf. An der Narration und einigen sehr tollen Spannungsbögen in der stringenten Handlung hat sich nichts verändert. Da sind beide Filme wirklich gleichwertig. „The Golden Circle“ sticht aber in den Punkten Musik und Spezialeffekte respektive Action hervor.
Die Songs im Streifen werden auf eine extrem unterhaltsame wie spannende Weise verwendet. Es fühlt sich einfach alles genau richtig und stimmig an.
Die Kombination aus Action und Musik wird oft verwendet, um die Geschichte voranzutreiben und auch das funktioniert exzellent.
Vor allem der Endkampf mit der musikalischen Untermalung des Songs „Word Up“ von The BossHoss hat auf sehr vielen Ebenen etwas zu bieten. Die Inszenierung, die Kameraführung, die Effekte und die Musik harmonieren besonders gut, sodass man durchaus das Staunen beginnt.

Setting und Kostüme sind originell, glaubwürdig und fügen sich in den Gesamteindruck eines wertigen Films.

Zu guter Letzt: Was bleibt von der Handlung übrig?
Ohne viel vorwegnehmen zu wollen, kann man durchaus sagen, dass es schon ein paar Wendungen gibt, die aufgrund der Spannung ihre Daseinsberechtigung haben. Der Inhalt der Geschichte ist – ehrlicherweise – aber nicht sonderlich gehaltvoll. Als Zuschauer hat man aber definitiv seinen Spaß und wird sehr gut unterhalten. Die Handlung brilliert, ebenso wie bei seinem Vorgänger, durch ihre Absurdität und ihren Witz.

Meine Meinung:
„Kingsman: The Golden Circle“ hat mich keineswegs überrascht, denn ich bin davon ausgegangen, dass er meine hohen Erwartungen erfüllen kann. Durch die Statesman bekommt die Handlung bzw. Rahmengeschichte eine weitere Tiefe und lässt dadurch gleichzeitig die Tür für ein Spin-Off offen. Insgesamt mag ich die Geschichte um Eggsy und die Kingsman sehr gerne und bin froh darüber, dass es auch bald ein Prequel zu den Kingsman geben wird.

Das Erfreuliche ist, dass das Erbe von „The Secret Service“ nicht mit Füßen getreten wurde, stattdessen wurde auf die guten Elemente des Vorgängers aufgebaut eine sehenswerte Fortsetzung gedreht. Ich hatte meinen Spaß und kann ohne jeden Zweifel auch diesen Streifen sehr empfehlen.

Meine Wertung:
Spannung: 8,5 von 10
Action: 8,0 von 10
Humor: 7,0 von 10
Story: 8,0 von 10
Länge: 8,5 von 10
Gefühl/Emotion: 8,0 von 10
Authentizität: 8,0 von 10
Setting: 9,5 von 10
Musik: 8,5 von 10
GESAMT: 8,2

Reihenfolge:
1. Kingsman: The Secret Service
2. Kingsman: The Golden Circle

Kingsman: The Secret Service

Titel: Kingsman: The Secret Service
Genre: Action / Komödie / Comicverfilmung
Regie: Matthew Vaughn
Musik: Henry Jackman / Matthew Margeson
Produzenten: Adam Bohling / David Reid / Matthew Vaughn
Dauer: ca. 123 Minuten
Erscheinungsjahr: 2014
Altersfreigabe: FSK 16

„Eggsy (Taron Egerton) ist ein Unruhestifter, der immer wieder in Konflikt mit anderen Jungs im Londoner Viertel gerät. Als er eines Tages dank des geheimnisvollen und eleganten Harry Hart (Colin Firth) aus dem Gefängnis entlassen wird, beginnt für Eggsy ein anderes Leben. Harry gehört zu den Kingsman, einer supergeheimen, elitären Agentenorganisation angeführt von Arthur (Michael Caine), die vielversprechende Teenager für ihr hochqualifiziertes Nachwuchsprogramm rekrutiert. Und Harry hat Eggsy ausgewählt. Das Training beginnt – zur selben Zeit als die Welt von dem verrückten High-Tech-Genie Valentine (Samuel L. Jackson) bedroht wird.“
(Rückentext der DVD)

Bevor es ins Kino geht, um den zweiten Teil von „Kingsman“ zu sehen, habe ich mir heute noch einmal den Vorgänger angeschaut, um die Erinnerungen aufzufrischen.
Zum Glück liegt mir die DVD vor, sodass es für mich ein Leichtes ist, sie kurzfristig anzuschauen.

Inhaltlich bringt der Rückentext alles Wesentliche auf den Punkt. Erzählerisch ist „Kingsman“ allerdings sehr flott unterwegs und das weiß letzten Endes auch sehr gut zu unterhalten.
Gleich zu Anfang werden die wichtigen Figuren gekonnt eingeführt und im Laufe der Zeit auch logisch weiterentwickelt. Aber der Film punktet nicht nur aufgrund seiner Handlung und der Erzählweise, sondern auch dadurch, dass er eine witzige Mischung aus Action- und Agentenfilm ist. Und spätestens wenn sich Samuel L. Jackson und Colin Firth über alte James-Bond-Filme und deren Schurken unterhalten – und es dabei zu witzigen Äußerungen kommt – weiß der Zuschauer, dass sich „Kingsman: The Secret Service“ selbst nicht zu ernst nimmt.

Auch unter anderen Gesichtspunkten schafft es „Kingsman“ sehr gut zu unterhalten.
Wenn man sich die Action, die Filmmusik und den Cast genauer anschaut, dann findet man nichts, was nicht in irgendeiner Form zufriedenstellend ist.
Die Action-Sequenzen sind allesamt hochwertig in den Kameraeinstellungen, teilweise sehr gut choreographiert und abwechslungsreich. Außerdem ist die Balance zwischen Action- und Charakterszenen ausgeglichen. Selbst scheinbar unspektakuläre Abschnitte sind extrem interessant gestaltet – wie die bereits erwähnte Szene, in der sich Samuel L. Jackson und Colin Firth unterhalten.

Oft habe ich die zwei ja nun schon erwähnt, dann will ich jetzt auch auf die Leistung der Darsteller zu sprechen kommen und da bietet sich uns natürlich ein vielfältiges Bild von einem sehr guten Cast. Neben den bereits erwähnten Darstellern finden wir auch Mark Strong, Michael Caine und Mark Hamill vor. Taron Egerton, Sofia Boutella und Sophie Cookson kann man eher noch als Nachwuchsdarsteller bezeichnen. Aber eines haben allesamt gemeinsam: Sie sind in der Kombination eine Bereicherung für jeden Filmliebenden. Es bereitet einfach Spaß, sich diesen Film anzuschauen, weil die Leistung stimmt und die Figuren toll sind. Ob Protagonist oder Antagonist, die Figuren kommen glaubwürdig rüber.

Der humoristische Anteil ist im Verhältnis allerdings doch eher gering. Zwar gibt es immer wieder sehr witzige Gespräche, Tätigkeiten oder sonstige Begebenheiten, in denen der Zuschauer ein ums andere Mal grinst, allerdings ist es nicht so, dass man sich den Bauch vor Lachen halten muss.
Unterm Strich kann man aber sagen, dass der Witz gut zum Gesamteindruck passt.

Das Schöne an „Kingsman“ ist, dass die Emotionen und Motive für den Zuschauer keine Geheimnisse sind. Von Anfang an ist klar, was aus welchem Grund gemacht wird und woher der Impuls stammt. Es ist aber nie so, dass die Figuren vorhersehbar oder die Charaktere gar eindimensional sind.
Angefangen mit Eggsy, der zu Beginn sehr wütend und verzweifelt zu sein scheint, bis zu Harry, der die meiste Zeit eine Art Bedauern stark nach außen trug. Darüber hinaus sehen wir insbesondere gelungene Darstellungen von Mut und Verzweiflung.
Liebe und Angst sind aber mindestens ebenso elementar wie die anderen beiden Gefühle. Auch die emotionale Bindung, die Eggsy zu seinem Mentor Harry aufbaut, wird thematisiert.

Die musikalische Untermalung ist abwechslungsreich. Von klassischen Stücken, die spannungsfördernd sind und besonders in Actionszenen ihren Einsatz haben, bis hin zu gesungenen, popartigen Songs, die über den ganzen Film verteilt sind, ist alles dabei.
Abgerundet wird der ganze Streifen mit einer Vielzahl von unterschiedlichen Schauplätzen und einer sehr guten Kameraarbeit.

Meine Meinung:
Matthew Vaughn hat mit „Kingsman: The Secret Service“ einen witzigen, rasanten und actionreichen Agentenfilm gedreht, der mit tollen Haupt- und Nebenfiguren, aber auch mit einer logischen und abgedrehten Handlung punktet.

Vaughn hat bereits mit „Kick Ass“ und „X-Men: Erste Entscheidung“ sein können unter Beweis gestellt. Offensichtlich hat er einen Hang zur Comicverfilmung. Sei es drum, mir gefällt es und ich hoffe, dass seine zukünftigen Werke – allen voran „Kingsman: The Golden Circle“ – mich ebenso begeistern wie dieses. Ein klares Highlight für besonders gute und kurzweilige Unterhaltung.

Meine Wertung:
Spannung: 8,5 von 10
Action: 8,0 von 10
Humor: 7,0 von 10
Story: 8,5 von 10
Länge: 9,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 8,0 von 10
Authentizität: 8,0 von 10
Musik: 7,5 von 10
Setting: 9,5 von 10
GESAMT: 8,2

Reihenfolge:
1. Kingsman: The Secret Service
2. Kingsman: The Golden Circle

Kick-Ass

IMG_3374Titel: Kick-Ass
Genre: Action / Comicverfilmung
Regie: Matthew Vaughn
Musik: John Murphy / Henry Jackman / Marius de Vries / Ilan Eshkeri
Produzenten: Matthew Vaughn / Brad Pitt / Kris Thykier / Adam Bohling / Tarquin Pack / David Reid
Dauer: ca. 112 Minuten
Erscheinungsjahr: 2010
Altersfreigabe: FSK 16

„Dave Lizewski ist ein stinknormaler Teenager. Keine Freundin, keine Superkräfte, aber eine schräge Idee. Als ‚Kick-Ass’ will er in den Straßen von New York für Recht und Gesetz kämpfen, kassiert dafür aber erst einmal ordentlich Prügel. Gleichzeitig erscheint ein Superheldenduo auf der Bildfläche: Big Daddy und seine kampflustige Tochter Hit-Girl, die der Gangsterbande um Mafioso Frank D´Amico den Krieg erklärt haben. Erst im großen Showdown wird auch Kick-Ass beweisen können, dass er seinen Namen zu Recht trägt… oder dabei draufgehen.“
(Rückentext der DVD)

„Kick-Ass“, einer meiner zehn liebsten Filme. Eigentlich wollte ich ihn mir auf BluRay holen, beim sehen der DVD-Hülle habe ich mich spontan dagegen entschieden. Ich habe ihn nun 5, 6, 7 Mal gesehen und ich liebe ihn nach wie vor.
Es ist schwierig, hier eine objektive Kritik zu schreiben, da ich so viel mit dem Film verbinde.

Die komplette Geschichte wird uns von Dave aus dem Off erzählt, der aktiv das Publikum anspricht und mal mehr, mal weniger, sarkastisch das Geschehen kommentiert. Insgesamt ist die Erzählweise aber recht knifflig, denn es werden gleich drei Handlungsstränge parallel erzählt. Zum einen befinden wir uns bei Dave und seinen Kumpels aus der Highschool, zum anderen bei dem Mafiaboss Frank D´Amico und zum dritten sehen wir Big Daddy und seine Tochter Hit-Girl. Die verschiedenen Storyebenen sind zwar nicht von Anfang an ineinander verstrickt, werden es aber mit zunehmender Laufzeit. Für einen kurzen Abschnitt übernimmt Big Daddy das Erzählen und lässt uns an seiner Geschichte – in Form eines Comicheftes – teilhaben. Besonders stilecht sind die comichaften Einblendungen, die sich durch den ganzen Film ziehen und dem Zuschauer eine kleine Hilfestellung geben, wo oder in welcher Zeit wir uns befinden. Spätestens jetzt wird klar, dass „Kick-Ass“ auf einem Comic basiert und eine klare Verbindung zu seiner Vorlage herstellt. Außerdem ist der Film in einer riesigen Rückblende erzählt. Der Hauptteil der Geschichte spielt tatsächlich 6 Monate in der Vergangenheit. Erst am Ende, ca. die letzten 5-8 Minuten, sind wir in der Gegenwart.

Von Minute eins an wird Spannung erzeugt. Es beginnt mit einem Typen, der auf einem Dach eines Wolkenkratzers steht und ein Superhelden-Kostüm trägt. Was wird er machen? Dazu passend, die einleitenden Worte von Dave aus dem Off. Hier ist der erste Punkt, an dem der Zuschauer abgeholt wird. Besonders die ersten zwanzig Minuten sind von einem stetigen Wechsel von Auf- und Abbauen des Interesses geprägt. Das liegt vermutlich auch daran, dass in dieser Zeit alle wichtigen Figuren eingeführt und vorgestellt werden. Früh merkt man, auf wessen Seite das Publikum gezogen werden soll. Mit zunehmender Laufzeit steigert sich die Intensität und die Entwicklungen der Figuren bekommt seine ganz eigene Dynamik.
Dadurch, dass einige Handlungen stark vorhersehbar sind, kommen Überraschungsmomente beim Zuschauer leider nicht an. Zum Ende des Streifens wird es dann noch Mal richtig heiß und alles gipfelt in einem Actionfeuerwerk, das Seinesgleichen sucht. Ein Showdown, der es wert ist, so genannt zu werden.

Actionmäßig bekommt das Publikum ordentlich was geboten. Schlägereien, Kampfszenen, Explosionen und Schießereien gehören standardmäßig zum Repertoire. „Kick-Ass“ unterscheidet sich da nicht von anderen Actionfilmen und ist auch nichts Besonderes, allerdings sieht es ziemlich cool aus, wenn sich ein Niemand ein Kostüm anzieht und dadurch zu einem anderen Charakter wird.

Hinter dem Gesamtkunstwerk „Kick-Ass“ stecken auch einige Gefühle, die von Rachegelüsten bis zur Lovestory reichen. Alles, was sich dazwischen befindet, ist leider nur so halb vorhanden. Der Fokus liegt nicht auf den Gefühlen und auch die Motive sind – zumindest bei Dave – nicht emotionsbedingt. Das lässt sich aber nicht generalisieren, bei anderen Figuren sind Gefühle die ausschlaggebende Motivation für ihr Handeln.

Dave ist ein Niemand, ein unscheinbarer Typ, der in der Woche zwischen 21 und 2 Uhr nachts Verbrechen bekämpft. Er macht einen nerdigen Eindruck, doch sowie er in seinem Kostüm steckt und zu Kick-Ass wird, ist er mutig und heldenhaft. Im wahrsten Sinne wird er zu einem anderen Menschen. Im echten Leben ist eine solche „Verwandlung“ schwer denkbar, aber im Film oder im Comic ist diese Wesensänderung durchaus nachzuvollziehen.
Dazu lässt sich sagen, dass die Rolle des Mafiabosses Frank D´Amico realitätsnäher als Kick-Ass oder Hit-Girl ist. Am wenigsten überzeugend war die Rolle von Christopher Mintz-Plasse: Er spielt Chris D´Amico/Red Mist. Im gesamten Film ist er unauthentisch und nicht glaubwürdig, da es ihm an vielen Dingen fehlt. Als Sohn eines Mafiabosses kommt er verweichlicht, feige und falsch daher, außerdem spielt er seine Rolle mit einer unangenehmen Milchbubi-Attitüde, die nur von seiner schlechten Frisur übertroffen wird.
Auf der menschlichen Ebene sind Dave Lizewski (Aaron Johnson) und seine beiden Kumpels Marty (Clark Duke) und Todd (Evan Peters) sehr überzeugend. Sie verhalten sich wie drei Freunde aus der Schule, mit post-pubertären Sprüchen und leichtem Machogehabe.
Big Daddy und Hit-Girl (Nicolas Cage und Chloë Moretz) sind sowohl mit als auch ohne Maske eigensinnig. Bis zum Ende des Filmes wirken sie übernatürlich und im Gegensatz zu den anderen Figuren stark arrogant.
Verletzlich, mutig, ehrlich und aufrichtig kommt als einziger in der Mischung Dave/Kick-Ass daher. Das liegt nicht zuletzt daran, dass er ständig Schläge einstecken muss. Er kämpft und überzeugt, sowohl mit als auch ohne Maske.

Über eine Sache in diesem Streifen kann man wirklich nicht meckern: die Filmmusik.
Sie war gleichermaßen zurückhaltend wie unterstützend. Ausnahmen, in denen sie vorherrschendes Stilmittel einer Szene war, wurden sehr gekonnt ausgewählt. Besonders die klassischen Stücke haben einen epischen Charakter und verursachen nichts weniger als Gänsehaut.

Die changierende Papphülle ist ein besonderer Blickfang

Die changierende Papphülle ist ein besonderer Blickfang

Meine Meinung:
„Kick-Ass“ gehört zu den zehn Filmen, die ich an einem verregneten Sonntagnachmittag, zu Weihnachten oder zu Beginn eines perfekten DVD-Abends anschauen kann.

Über einige Schwächen kann ich hinwegsehen, aber um fair zu bleiben muss ich sie hier mit einigen Punkten Abzug „bestrafen“.

Das faszinierende an dem Film ist, dass sich ein stinknormaler Teenager in einen Neoprenanzug zwängt, eine Maske aufsetzt und sich Kick-Ass nennt. Er hat keinerlei besonderer Fähigkeiten außer seinem Sinn für Gerechtigkeit und seinem Mut, Dinge zu tun, vor denen andere Angst haben.

Trotz der komplexen Story mit den drei Handlungssträngen ist der Film nicht verwirrend, auch fällt es mir nicht schwer, der Geschichte zu folgen. Bei einer Laufzeit von ca. 112 Minuten kommt auch keine Langweile auf, selbst dann nicht, als die Charaktere vorgestellt und eingeführt werden.

Insgesamt ist „Kick-Ass“ ein Highlight und ein Film, den man in diesem Genre gesehen haben muss.

Meine Wertung:
Spannung: 8,5 von 10
Action: 8,0 von 10
Story: 8,0 von 10
Länge: 8,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 6,5 von 10
Authentizität: 7,5 von 10
Musik: 10 von 10
GESAMT: 8,1

Reihenfolge:
Kick-Ass
Kick-Ass 2