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Das geheime Fenster

Titel: Das geheime Fenster (engl.: „Secret window“)
Genre: Thriller / Romanverfilmung
Regie: David Koepp
Musik: Philip Glass
Produzenten: Gavin Polone
Dauer: ca. 92 Minuten
Erscheinungsjahr: 2004
Altersfreigabe: FSK 16

„Mort Rainey durchlebt gerade eine schwere Zeit. Nachdem er seine Frau Amy in flagranti mit einem anderen erwischt hatte, trennte er sich von ihr und zog hinaus aufs Land in ein einsames Haus. Eines Tages taucht vor seiner Tür ein mysteriöser Mann auf, der sich als John Shooter vorstellt und Mort beschuldigt, eine seiner Geschichten gestohlen zu haben. Obwohl sich Mort sicher ist, dieses Missverständnis schnell aufklären zu können, indem er Shooter einfach die Originalversion seines Scripts zeigt, die bereits zwei Jahre vor der von Shooter erschienen ist, misslingt dieser Versuch: Denn der psychotische Fremde hat ihm ein Zeitlimit gesetzt, und das Original ist nicht mehr auffindbar. Außerdem geschehen plötzlich eine Reihe merkwürdiger Dinge, die Mort daran hindern, noch rechtzeitig an das Gesuchte heranzukommen. Nun versucht er heraufzufinden, wer Shooter tatsächlich ist und ob er für all die eigenartigen Geschehnisse verantwortlich ist.“
(Rückentext der DVD)

Auch wenn der Oktober bei mir unter keinem Motto steht, möchte ich dennoch so viele Filme gucken, wie es mir möglich ist. Den Anfang macht „Das geheime Fenster“ mit Johnny Depp. Eine ältere Rolle, in der er noch nicht dieses Jack-Sparrow-Gehabe aus „Fluch der Karibik“ in jedem Film untergebracht hat.

Vorweg: Die Geschichte basiert auf einer Novelle von Stephen King und nicht nur ich, sondern auch meine Herzdame habe festgestellt, dass man entweder King-Jünger oder Gegner ist. Ich bin wohl ein Gegner. Wieso und warum erfahrt ihr nun in meiner Kritik zu „Das geheime Fenster“.

Die Handlung ist zwar einfach erzählt, versucht aber den Zuschauer dahingehend so zu beeinflussen, dass am Ende alles genau so hingedreht werden kann, dass die Auflösung maximale Spannung erzeugt. Ich für meinen Teil empfand alles ziemlich behäbig und eher langweilig. Es kam eben keine Spannung auf und auch die die Auflösung zum Ende hin ist nicht spannend, sondern allerhöchstens einfallslos und vorhersehbar.
Die Idee hinter der Geschichte ist aber soweit ganz gut. Man hat halt ihr volles Potential nicht ausgeschöpft und daher wird der Zuschauer eher enttäuscht als befriedigt zurückgelassen.
Die Darsteller haben einigermaßen gepasst und haben ihre Sache auch gut gemacht, aber das Script hat leider nicht mehr hergegeben als ein paar eindimensionale Charaktere, die vielleicht gerade mal denjenigen begeistern, der noch nie einen Thriller gesehen hat.

Johnny Depp hat dabei noch am meisten zu tun, da seine Rolle mehr Tiefe verlangt. Bis zum Ende hin macht er seine Sache ziemlich gut und schafft es bis zu einem Punkt, glaubwürdig zu sein. Ab dem großen Wendepunkt verliert die Geschichte nicht nur an Spannung, sondern auch die darstellerische Leistung.
Man kann aber dennoch sagen, dass Depp mit seinen Rollen damals wesentlich breiter aufgestellt war, was heute allerdings nicht mehr der Fall ist.
Die Figuren waren allesamt durchschnittlich glaubwürdig. Es gab keine großen Ausreißer, wenig Szenen, in denen man sagen konnte, dass das Gespielte besonders (un-)glaubwürdig gewesen ist. Auch die Emotionen blieben im Zaun. Auf mich machten die Figuren eher einen genervten bis gleichgültigen Eindruck. Ab dem Wendepunkt ändert sich das allerdings ein kleines bisschen, Spannung konnte aber dennoch nicht aufgebaut werden.

Die musikalische Unterstützung bewegte sich im unteren Mittelmaß. Sie war nicht herausragend gut, aber auch nicht schlecht. Am Ende hat sie aber es dennoch nicht geschafft, eine gewisse Spannung aufzubauen und damit blieb sie hinter ihren Aufgaben und Möglichkeiten.

Mit 92 Minuten war der Film am Ende aber immer noch deutlich zu lang und bietet keine solide oder auch nur ansatzweise gute Unterhaltung. Selbst für den hartgesottenen Johnny-Depp-Fan können diese eineinhalb Stunden sehr, sehr lang werden.

Meine Meinung:
Oh Gott wurde ich gelangweilt. „Das geheime Fenster“ ist schlussendlich ein echter Fehlkauf gewesen, den ich einfach niemandem empfehlen kann.
Für mich ist dieser Streifen eher ein Pseudo-Thriller, der in seiner Konsequenz viel zu viel von sich erwartet.
Durch Horror-Elemente hätte aus einer langweiligen Fahrt mit einem Karussell eine wilde Achterbahnfahrt werden können. Hätte.

Am Ende wurde ich enttäuscht und abgestraft. Die Handlung ist einfach extrem vorhersehbar und bringt letzten Endes kaum bis keinen Spaß, obwohl die Grundidee gar nicht schlecht ist. Die Auflösung ist obendrein auch noch extrem unbefriedigend. Daher hätte ich meine Zeit auch mit etwas Besserem verbringen können.

Meine Wertung:
Spannung: 3,0 von 10
Story: 5,0 von 10
Länge: 3,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 3,0 von 10
Authentizität: 5,5 von 10
Musik: 5,0 von 10
GESAMT: 4,1

Thank you for Smoking

IMG_2728Titel: Thank you for Smoking
Genre: Komödie
Regie: Jason Reitman
Musik: Rolfe Kent
Produzenten: David O. Sacks
Dauer: ca. 88 Minuten
Erscheinungsjahr: 2005
Altersfreigabe: FSK 12

„Rauchen ist tödlich. Der smarte PR-Manager Nick Naylor (Aaron Eckhart) kämpft mit harten Bandagen für das ramponierte Image der amerikanischen Zigarettenindustrie. Gesundheitsfanatiker wie Senator Finistirre (William H. Macy), der Warnhinweise und Giftaufkleber auf Zigarettenpackungen anbringen lassen möchte, haben gegen den aalglatten Nick keine Chance. Doch eine charmante, aber knallharte Journalistin (Katie Holmes), eine Todesdrohungen und sein 12-jähriger Sohn bringen den gewissenslosen Strategen plötzlich aus dem durchdachten Konzept…
Eine teerschwarze Satire und bitterböse Abrechnung mit den Machenschaften der Tabakindustrie!“
(Rückentext der DVD)

Nick Naylor zeigt uns, wie man mit Argumenten jede Schlacht gewinnen kann.

„Thank you for Smoking“ stellt auf witzige Weise dar, wie die Tabakindustrie versucht, sich die Hände mit dreckigem Wasser sauber zu waschen. Nick Naylor ist in dieser aberwitzigen Komödie der Erzähler und Hauptdarsteller. Die Story ist dabei nie verwirrend oder kompliziert und verfügt obendrein über gesellschaftliche Relevanz.

Spannung kommt nicht im klassischen Sinne auf, die Dialoge sind aber spannend und fesselnd zugleich. Nick Naylor ist der einzige Dreh- und Angelpunkt des Films, durch den die Geschichte stetig vorangetrieben wird. Darüber hinaus baut sich jedoch keine Spannung auf.

Die Laufzeit ist mit ca. 88 Minuten angemessen. Bei der kurzen Laufzeit müssen die Pointen und die Story kurz, knapp und auf dem Punkt sein. Dieses schafft der Streifen ohne Zweifel. In der ganzen Zeit kommt selten bis nie Langeweile auf.

Scharfzüngig, bitterböse und schwarz wie die Nacht kommt der Humor von „Thank you for Smoking“ rüber. Er regt dabei nicht nur zum Lachen, sondern auch zum Nachdenken an, weil er größtenteils mit der Wahrheit spielt. Der Humor ist selten plump und nahezu immer satirisch.

Alle Charaktere sind sehr originell, besonders in ihrer Konstellation zueinander wirken sie authentisch. Dabei wird immer wieder gekonnt gezeigt, wofür jeder seinen Job macht und was ihn antreibt. Insbesondere Aaron Eckhart als Nick Naylor ist in seiner Lobbyisten-Tätigkeit sehr überzeugend.

Die Emotionen sind meistens sehr zurückgenommen und spielen nur selten eine Rolle.

Die Filmmusik ist solide und absolut unauffällig. Schon nach kurzer Zeit ist die Erinnerung an die Musik verblasst. Der Film hat aber auch kaum bis keine Musik nötig, da er nicht davon lebt und sie keinen wesentlichen Teil zur Story beiträgt.

Die Kameraführung ist unspektakulär. Bis auf ein paar Detailaufnahmen hat sie keine besondere Raffinesse und kann auch sonst mit nichts aufwarten.

Meine Meinung:
Mit „Thank you for Smoking“ bekommt jeder, der Satire versteht und mag, einen sehr unterhaltsamen Film zu sehen. Ich hatte jede Minute Spaß an dem Film und kann ihn insbesondere Leuten empfehlen, die sich gerne eine intelligente Satire anschauen.
Die Besetzung ist, meiner Meinung nach, einfach grandios und überzeugt auf ganzer Linie.

Obwohl der Film sonst nichts zu bieten hat, unterhält er ungemein auf hohem Niveau, trotz einer Laufzeit von ca. 88 Minuten.
Das Beste am ganzen Film sind zweifelsohne die Dialoge zwischen Nick und seinen Kollegen aus der Alkohol- und Schusswaffenlobby.

Witziges Detail: Trotz des omnipräsenten Themas wird in keiner einzigen Szene geraucht.

Meine Wertung:
Spannung: 5,5 von 10
Humor: 8,5 von 10
Story: 7,5 von 10
Länge: 8,5 von 10
Gefühl/Emotionen: 5,5 von 10
Authentizität: 7,0 von 10
Musik: 5,0 von 10
Kameraführung: 5,0 von 10
GESAMT: 6,6