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Valerian – Die Stadt der tausend Planeten

Titel: Valerian – Die Stadt der tausend Planeten (engl.: „Valerian and the City of a Thousand Planets“)
Genre: Comicverfilmung / Science-Fiction / Fantasy
Regie: Luc Besson
Musik: Alexandre Desplat
Produzenten: Luc Besson
Dauer: ca. 132 Minuten
Erscheinungsjahr: 2017
Altersfreigabe: FSK 12

„28. Jahrhundert: Die Spezialagenten Valerian und Laureline sind mit der Aufrechterhaltung der Ordnung im gesamten Universum beauftragt. Auf Anordnung ihres Kommandanten begeben sich die beiden auf eine Sondermission in die intergalaktische Stadt Alpha: einer Mega-Metropole, die unzählige Spezies des Universums beheimatet. Doch nicht jeder in der Stadt der Tausend Planeten verfolgt dieselben Ziele – im Verborgenen wächst eine dunkle Macht heran, die nicht nur Alpha, sondern die gesamte Galaxie in Gefahr bringt…“
(Rückentext der DVD)

Meine Herzdame schenkte mir „Valerian – Die Stadt der tausend Planeten“ zu Weihnachten und ich kam leider erst jetzt dazu, mir diesen Film anzuschauen. Außerdem ist das mein erster Film für die Filmreise-Challenge (weitere Informationen zu dieser Challenge findest du unten!). Wie ich Luc Bessons neusten Film empfinde, kannst du nun hier im Anschluss in meiner Kritik lesen.

Als ich „Space Oddity“ von David Bowie in der Anfangssequenz hörte, fühlte ich mich wie in einen anderen Film gezogen. Nach kurzem Überlegen kam es mir dann, es war „Das erstaunliche Leben des Walter Mitty“. Schon damals war ich von diesem Song, an passender Stelle in diesem Film, entzückt. Auch dieses Mal fühlte ich die Vibes dieses grandiosen Songs, aber irgendwie fühlt sich diese erste Sequenz abgekupfert an und das ist schade, dabei will ich „Valerian – Die Stadt der tausend Planeten“ eine echte Chance geben. Nach 5 Minuten konnte ich jedoch nicht ahnen, dass „Space Oddity“ bloß der Anfang ist.

Die komplette Story scheint vielleicht sehr gut im Comic zu funktionieren (ich habe den Comic leider nie gelesen), aber schafft sie es auch gleichermaßen in bewegten Bildern zu überzeugen?
Auch wenn die Handlung an und für sich stringent erzählt wird, so ist es dennoch so, dass ganze Teile der Handlung verzichtbar sind. Überraschung hier, Wendung dort um dann letzten Endes wieder auf den ursprünglichen Pfad zu kommen. An diesen Stellen wird etwas konstruiert, um die Laufzeit 10 oder vielleicht 15 Minuten länger zu machen. Der Streifen fühlt sich dadurch zwar nicht automatisch länger an, aber er wird in die Länge gezogen. Manchmal ergibt es Sinn, im Fall von „Valerian“ hingegen nicht. Außerdem sollte man den Rückentext nicht für bare Münze nehmen, denn die Handlung ist schon recht dürftig und viele Wünsche bleiben unerfüllt.

Auf der Rückseite der DVD-Hülle werden einige Kommentare von Zeitschriften gezeigt. Die TV Movie wird zitiert mit den Worten: „DIESER FILM SPIELT ZWEIFELLOS IN DER ‚STAR-WARS’-LIGA.“ Ganz klar weiß man schon nach kurzer Zeit, warum ausgerechnet diese Assoziation zustande kommt. Eigentlich wartet man nur gespannt darauf, dass jetzt irgendeiner mit einem Laser-Schwert auftaucht. Und nicht nur das, ein Bösewicht sieht in etwa so aus wie Jubba the Hutt und ganz zu schweigen von den beiden Protagonisten Valerian und Laureline. Sie erinnern ein wenig an Han Solo und Prinzessin Leia. Auch ganze Plätze sind dem Star-Wars-Universum nachempfunden und so sehe ich mich vor meinem inneren Auge immer auf Tatooine.

Was die Emotionen betrifft, bewegen wir uns mit „Valerian – Die Stadt der tausend Planeten“ irgendwo im Nirgendwo. Bis auf ein paar wenige Szenen geht es erstaunlich emotionslos zu. Und die wenigen Szenen, in denen man irgendein Gefühl zu sehen bekommt, drehen sich um das Tête-à-Tête der beiden Protagonisten.
Auch die übrige darstellerische Leistung empfinde ich als äußerst fragwürdig und da beziehe ich mich nicht nur auf Dane DeHaan und Cara Delevingne. Als Nebendarsteller sehen wir unter anderem Rihanna, Ethan Hawke und Clive Owen. Um ehrlich zu sein, hätte man auch diese Rollen entweder anders besetzen oder weglassen können. Gut, in ihrer Rolle ist Rihanna fast unverzichtbar, denn es gibt kaum eine weibliche Künstlerin, die sich so gut und rhythmisch bewegen kann und diese eine Tanzszene zu einem Erlebnis machen kann wie sie, aber dennoch war es überflüssig.

Und da sind wir auch schon bei der Authentizität. Keiner hat es geschafft, seine Rolle glaubhaft zu verkörpern und das finde ich besonders schade und bedauernswert, denn „Valerian“ hätte mehr aus seinen Möglichkeiten machen können. Schon in der Wahl von Valerian ist Dane DeHaan rein optisch schon ein kleiner Fehlgriff oder die Darstellung seines Charakters ist ungünstig. Jedenfalls passt es nicht zusammen. Clive Owen gibt auch in diesem Streifen ein ähnlich bemitleidenswertes Bild ab wie in „Shoot ‘em up“. Es ist aber genau dieser Eindruck, der sich durch den ganzen Film zieht.

Wie sieht es denn mit der Spannung aus? Nun ja, ein Vorteil von „Valerian“ ist, dass das Erzähltempo sehr zügig und flott ist. Aufgrund der Tatsache, dass der ganze Film aber so emotionslos ist, geht es dem Zuschauer irgendwie am Hintern vorbei, was mit den Figuren passiert. Der Streifen überschreitet daher nie das Stadium des Interesses.

Die Musik ist gut ausgewählt. Die Anfangssequenz mit „Space Oddity“ hat sich sehr in den Vordergrund gedrängt, da passte die Situation zur Musik und dadurch bedarf es keiner Dialoge, um die Handlung zu erklären. Im weiteren Verlauf bekommt man eher klassische Melodien zu hören. Die gespielten Stücke stehlen dem Film sonst kaum bis nie die Show.

Bei all der Negativität gibt es auch Dinge, die „Valerian“ kann. In erster Linie sind das sehr abenteuerliche Szenen, die durch Computeranimationen unterstützt werden. Ich muss mich korrigieren: Es ist quasi eine ganz lange Computeranimation, die die ganze Zeit gezeigt wird. Zumindest fühlt es sich so an, denn es gibt einfach keine anderen Aufnahmen. Alles ist bearbeitet aber man sieht es nicht, weil es sehr gut gemacht ist. In den Extras sagt Luc Besson, dass er in „Das fünfte Element“ nur wenige Hundert Spezialeffekte/Computeranimationen verwendet hat, damals sei die Technik eben noch nicht reif gewesen. Heute waren es über 2000 Effekte und Animationen. Als Zuschauer sieht man also rund 15 Effekte pro Minute. Klar ist, dass die Szenen dadurch gleich viel aufregender sind, weil sie ausgeschmückt und hochgradig designed sind, daher wird die Kategorie „Action“ vermutlich die einzige sein, in der „Valerian“ verhältnismäßig viele Punkte ergattern kann.

Im Rahmen der Filmreise-Challenge habe ich nun Aufgabe #23 „Schaue einen Film, der auf fremden Planeten oder im All spielt.“ beendet. Für weitere Informationen klickt bitte einfach auf das Banner.

Meine Meinung:
„Valerian – Die Stadt der tausend Planeten“. Dass ich „Space Oddity“ gleich zu Anfang gehört habe, hätte auch etwas Gutes bedeuten können, aber es gibt, wie ich bereits beschrieben habe, zig Anspielungen und Dinge, die diesen Film einfach nur wie eine schlechte Kopie eines sehr guten Filmes aussehen lassen.

Und nicht nur das, dann kommt da auch noch die dünne Handlung, wenig Spannung und schlechte Schauspielerei dazu. Immerhin ist aber der Spezialeffekt (oder die Spezialeffekte) und das Tempo gut und auch angenehm.

Es stellt sich mir nicht die Frage ob, sondern wie viele, Punkte verloren gehen.

Meine Wertung:
Spannung: 4,0 von 10
Action: 9,0 von 10
Story: 3,0 von 10
Länge: 5,5 von 10
Gefühl/Emotionen: 4,0 von 10
Authentizität: 1,0 von 10
Musik: 7,0 von 10
GESAMT: 4,8

The Warriors Gate

©Universum Film

Titel: The Warriors Gate
Genre: Fantasy / Action
Regie: Matthias Hoene
Musik: Klaus Badelt
Produzenten: Mark Gao / Luc Besson
Dauer: ca. 108 Minuten
Erscheinungsjahr: 2016
Altersfreigabe: FSK 12

„Jack (Uriah Shelton) ist ein ganz normaler Teenager, der sich mehr für Videospiele als für die Realität interessiert, in der er von seinen fiesen Mitschülern gehänselt wird. Doch eines Tages wird das Spiel Wirklichkeit: Ohne Vorwarnung wird Jack durch ein magisches Portal ins alte China transportiert. Dort soll er die entführte Prinzessin aus den Fängen des Feindes (Dave Bautista) befreien. Das Problem: Er hat keinerlei Kampferfahrung. Daher bleibt ihm nur übrig, sich auf seine Videospielkenntnisse zu verlassen, die sich bei der Ausbildung zum Kung-Fu-Kämpfer als sehr hilfreich erweisen…“
(Kurzinhalt laut Pressematerial)

Heute kümmere ich mich um den Fantasy-Actionfilm „The Warriors Gate“, welchen ich als kostenloses Rezensionsexemplar erhalten habe.

©Universum Film

Ich schreie ja schon lange nach einem vernünftigen Fantasy-Film, der er schafft, mir kreative Charaktere, ein abgedrehtes und verrücktes Setting und jede Menge Spaß zu bieten. Natürlich dürfen auch eine logische Handlung und ein entsprechendes „Abenteuer“ nicht fehlen, um all das darzustellen.
Als ich den ersten Trailer zu „The Warriors Gate“ gesehen habe, war ich schon ein wenig angefixt, also freute ich mich.

Die Handlung ist nicht nur einfach vom Inhalt her, sondern auch unkreativ in der Erzählweise und damit fangen die Probleme an, die „The Warriors Gate“ bis zum Ende hat. Die Geschichte ist sehr dünn, aber das soll ja eigentlich nichts heißen. Den Figuren fehlt es allerdings an Facettenreichtum und Tiefe, sodass selbst die beste Story Schwierigkeiten hätte, gut rüberzukommen. Dazu kommt noch, dass die Performance eine Mischung aus klassischem Overacting und deutlicher Schwäche ist.
Aufgrund der Unglaubwürdigkeit der Darsteller geht vieles verloren. Und auch sonst waren mir die Figuren zum Teil egal.

©Universum Film

Spannungstechnisch sieht es leider auch nicht viel besser aus. Der Knackpunkt ist hier sowohl die dünne Story als auch die Vorhersehbarkeit. Diese Art von Geschichte, in der der Junge das Mädchen retten muss, auf das er von Anfang an ein Auge geworfen hat, ist weder neu, noch bietet es viele Überraschungen oder Wendnunge. Wo ich hingegen zumindest ein bisschen angesprochen wurde, waren die Actionsequenzen, aber dazu später mehr.

In den Emotionen ist „The Warriors Gate“ sehr limitiert aufgestellt und darunter leidet entsprechend auch die Authentizität. Im Prinzip wirkt alles sehr hölzern und unglaubwürdig. Ich habe es zum Teil nicht verstanden, weil das Overacting in vielen Szenen einfach reingrätscht und die Gefühle, die dargestellt werden sollten, einfach nicht wirken.

Zum Glück gibt es aber die Action. Hin und wieder merkt man schon den Einsatz von moderner Computertechnologie, aber die meiste Zeit erlebt man an diesen Stellen unterhaltsame Martial-Arts-Sequenzen. Die Fights sehen allesamt sehr wertig aus und bringen einfach Spaß.

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„The Warriors Gate“ hat zwei kleine Highlights. Zum einen die Musik und zum anderen das Setting. Die Filmmusik ist eine Mischung aus unterhaltsamen und gesungenen Songs und klassischen Stücken. Besonders zu Beginn überzeugt der Streifen mit einer hohen Vielfalt und macht auf jeden Fall Laune. Das Setting ist ebenso abwechslungsreich. Das alte China sieht genauso aus, wie man es sich vorstellt. Als Zuschauer bekommt man hier einen Wechsel aus prachtvollen Innenaufnahmen und stilechten Außenaufnahmen. Hier bringt „The Warriors Gate“ Spaß und macht seine Sache gut.

©Universum Film

Die Sprache ist noch so eine Sache, die mir negativ aufgefallen ist. Besonders schlecht wird es, wenn normale Sprache auf offensichtliche Slang- bzw. Umgangssprache trifft.
Auch ein Running-Gag wird eingebaut, der ist allerdings von Anfang an nicht witzig.

„The Warriors Gate“ ist seit dem 29.09.2017 im Handel erhältlich.

Meine Meinung:
„The Warriors Gate“ hat eigentlich keine schlechten Vorraussetzungen, um ein richtig guter Film zu sein, doch leider hat er über die komplette Zeit immer wieder sehr große Schwächen.
Erschwerend hinzu kommt, dass die Figuren nicht dazu einladen, mit ihnen mitzufühlen und irgendwie läuft am Ende auch noch alles viel zu glatt.

Ich stehe dem Film sehr zwiespältig gegenüber, vor allem weil die Action-Sequenzen Lust auf mehr machen. Es ist aber zu wenig, um langfristig unterhalten zu können und aus diesem Grund muss ich ihm Punkte abziehen.

Meine Wertung:
Spannung: 5,5 von 10
Action: 8,0 von 10
Story: 5,0 von 10
Länge: 7,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 4,0 von 10
Authentizität: 4,0 von 10
Musik: 7,0 von 10
Setting: 7,0 von 10
GESAMT: 5,9

Arthur und die Minimoys 2 – Die Rückkehr des bösen M

Titel: Arthur und die Minimoys 2 – Die Rückkehr des bösen M (franz.: „Arthur et la Vengeance de Maltazard“)
Genre: Fantasy
Regie: Luc Besson
Musik: Éric Serra
Produzenten: Luc Besson
Dauer: ca. 90 Minuten
Erscheinungsjahr: 2009
Altersfreigabe: FSK 6

„Eigentlich könnte alles so schön sein: Der zehnte Vollmond steht bevor und Arthur kann endlich wieder in das Reich der Minimoys zurückkehren, um seine Freunde und die schöne Prinzessin Selenia wiederzusehen…
Mitten in seiner Vorfreude erreicht Arthur ein eiliger Hilferuf auf einem Reiskorn. Kein Zweifel – der muss von den Minimoys kommen! Arthur überlegt nicht lange und begibt sich auf eine gefährliche Reise. Kopfüber landet er in Max` Bar und muss sich gleich mit den Truppen von Kröb, dem neuen Tyrannen der Sieben Königreiche anlegen, um seinen Freund Beta zu befreien. Als die beiden schließlich im Dorf der Minimoys ankommen, ist Selenia verschwunden. Dahinter kann nur einer stecken: der böse M, der zurückgekehrt ist und einen finsteren Plan schmiedet.“
(Rückentext der DVD)

Wie schon beim ersten Teil „Arthur und die Minimoys“ bin ich auch bei dem zweiten Teil kein Teil der Zielgruppe. Dennoch habe ich mir auch diesen Film auf DVD gekauft. Wie er bei mir abgeschnitten hat, erfahrt ihr nun hier.

Genauso wie bei dem ersten Teil, fängt auch sein Nachfolger sehr realitätsnah an und wandelt sich dann immer mehr zu einem fantasievoll animierten Abenteuer. Dieses Mal ist es ein offensichtlicher Hilferuf, den Arthur dazu bewegt, sich abermals auf die Reise in das Reich der Minimoys zu begeben.
Wie im ersten Teil ist die Erzählweise wieder sehr einfach gehalten, wobei erwachsene Zuschauer gar keine Probleme haben, der Handlung zu folgen und sogar die meisten Dinge erahnen können.
Für ebenjenen Zuschauer hat die Geschichte und Erzählweise keine Überraschungen übrig.

In dem Punkt der Spannung schneidet „Arthur und die Minimoys 2“ wesentlich schlechter ab als noch sein Vorgänger. So richtig fesselnd war dieser Streifen nicht und es war auch eher ein Dahinplätschern der Handlung, ohne dabei einen richtigen Spannungsbogen aufzubauen. Selbst die Machart, die man nun schon aus dem Vorgänger kennt, bietet nicht mehr so viel Anreiz, diesen Film gespannt zu schauen. Die erzählte Geschichte ist unfertig. Wie der Titel bereits verrät, kehrt der böse M zurück und mehr passiert leider auch nicht. Was er anrichtet, wird der dritte Film zeigen. Für wirklich gute Unterhaltung ist das alles sehr dünn.

Diesen Film in 90 Minuten zu erzählen, grenzt schon an Frechheit. Ich möchte in diesem Zusammenhang nicht von Zeitverschwendung sprechen, aber es ist halt leider auch nicht weniger.

Auch was die Emotionen betrifft, ist dieser Film nicht das Maß aller Dinge. Grundsätzlich geht der Film in die gleiche Richtung wie sein Vorgänger, allerdings sind im zweiten Teil die Gefühle noch oberflächlicher, noch künstlicher und noch unzufriedenstellender als ohnehin schon.
Zwar sind die Motive für Arthurs Reise zu den Minimoys weitestgehend emotionaler Natur, doch werden sie nicht glaubwürdig dargestellt und somit bekommt alles einen laienhaften Beigeschmack.

Auch an der Glaubwürdigkeit hapert es gewaltig. Die Realfilmsequenzen sind schlecht synchronisiert und deswegen kommt vermutlich auch nichts beim Publikum an. Die schlechte Synchronisation zieht sich wie ein roter Faden durch den ganzen Film, sodass letzten Endes wieder die gleichen Figuren positiv hervorstechen und der Rest leider nur unteres Mittelmaß ist. Besonders schlecht ist die Stimme von Bill Kaulitz, der wieder Arthur vertont.

Die Musik ist begleitend, nicht dominant und auch ohne jeglichen Wiedererkennungswert.

Die Schwächen in den Animationen liegen auf der Hand, denn wie sein Vorgänger ist auch dieser Teil ein Misch aus Realfilm und Animationsfilm. Das Animierte ist zwar gut, aber über ein gewisses Niveau kommt es nicht hinaus. Hier bewegt man sich auf dem gleichen Level wie im ersten Teil. Im Realfilmteil sind die Kulissen schlicht und unspektakulär. Die Handlung spielt sich außerdem eins zu eins an dem gleichen Ort ab, wie im ersten Teil.

Meine Meinung:
Nachdem ich den ersten Teil so sehr mochte, findet man hier ein klassisches Beispiel dafür, dass der zweite Teil nicht an die gute Leistung des Vorgängers herankommt.
Schwach, richtig schwach empfinde ich diese Fortsetzung.

In allen Punkten stinkt dieser Film absolut ab. Ich habe mich um meine Zeit teilweise betrogen gefühlt. Es war langweilig, einfallslos und unkreativ.

Ich hatte keinen Spaß und ich kann auch niemanden diesen Teil empfehlen.

Meine Wertung:
Spannung: 4,0 von 10
Story: 3,0 von 10
Länge: 2,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 4,0 von 10
Authentizität: 4,0 von 10
Musik: 4,0 von 10
Animationen: 6,5 von 10
GESAMT: 3,9

Reihenfolge:

1. Arthur und die Minimoys
2. Arthur und die Minimoys – Die Rückkehr des bösen M
3. Arthur und die Minimoys – Die große Entscheidung

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Arthur und die Minimoys

IMG_4652Titel: Arthur und die Minimoys (franz.: „Arthur et les Minimoys“)
Genre: Fantasy / Animationsfilm
Regie: Luc Besson
Musik: Éric Serra
Produzenten: Luc Besson / Stéphane Lecomte / Emmanuel Prévost
Dauer: ca. 100 Minuten
Erscheinungsjahr: 2006
Altersfreigabe: FSK 6

„So hat Arthur (Freddie Highmore, gesprochen von Tokio Hotel-Sänger Bill Kaulitz) sich die Sommerferien nicht vorgestellt: Das Grundstück seiner Großmutter (Mia Farrow) ist in Gefahr und kann nur durch den Schatz seines verschwundenen Großvaters gerettet werden. Das Problem: der Schatz ist tief unter dem Garten vergraben, im märchenhaften Land der Minimoys – und Arthur bleiben nur 48 Stunden Zeit.
Durch einen Zauber schrumpft Arthur auf 2mm Größe und gelangt in das Königreich der Minimoys. Doch damit geht das Abenteuer erst richtig los, denn das Reich wird von einem unheimlichen Tyrannen bedroht…
Zum Glück stehen Arthur die Minimoy-Prinzessin Selenia (gesprochen von Nena) und ihr kleiner Bruder Beta zur Seite. Werden die drei den bösen Maltazard besiegen und den geheimnisvollen Schatz finden?“
(Rückentext der DVD)

Als Arthur mit seinem ersten Abenteuer erschien, war ich schon längst erwachsen und damit längst nicht mehr die Zielgruppe dieses Filmes. Irgendwann schaute ich ihn mir aber dennoch an. Ich wollte auch wissen, wie es weiter geht, als dann der zweite oder der dritte Teil heraus kam. Ich habe, bis zum heutigen Tag, nur den ersten Teil gesehen und jetzt gibt es hier meine Filmkritik zu „Arthur und die Minimoys“.

Die Geschichte beginnt realitätsnah. Arthur und seine Großmutter stehen vor dem Abgrund, der Opa ist schon lange verschwunden und die Oma kann das traute Heim nicht mehr unterhalten. Erspartes gibt es nicht und die Antiquitäten und Andenken aus der Vergangenheit bringen einfach zu wenig ein. Ein Abenteuer, das sein Großvater erlebt hat, ein afrikanischer Volksstamm und ein paar sehr wertvolle Edelsteine, die irgendwo im Garten sind, sind der Schlüssel zum Abwenden einer Katastrophe. Arthur muss diesen Schatz finden und begibt sich auf seine kleine Reise zu den Minimoys.
Die Erzählweise ist äußerst einfach gehalten. Erwachsene können den Handlungsstrang sehr gut erahnen, ansonsten ist es allerdings ein sehr fantasievolles Abenteuer.
Geringfügig hält „Arthur und die Minimoys“ ein paar Überraschungen parat.

Spannungstechnisch verhält es sich ähnlich. Für die Zielgruppe ist dieser Streifen unglaublich anziehend und aufregend. Die Welt der Minimoys ist auch unsere Welt, nur in überlebensgroß. Durch ihre geringe Körpergröße haben sie logischerweise auch eine andere Sicht auf die Dinge. Eine Blüte ist unglaublich groß und ein Tropfen Wasser ist ein kleiner See. Besonders Kinder werden gespannt diesen Film gucken können, aber auch Erwachsene können sich – sofern sie sich auf diesen Streifen einlassen – gespannt auf eine Reise begeben. Allerdings wird sich das ältere Publikum hin und wieder in einem Loch wiederfinden, da „Arthur und die Minimoys“ es nicht gänzlich schafft, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Der Mix aus Real- und Animationsfilm ist nur zum Teil ein zusätzlicher Anreiz.

In den 100 Minuten Laufzeit ist der Streifen schon fast mehr als auserzählt. Teilweise zu ausgeschmückt und zu einfach erzählt. Fehlende Kniffe oder vorhersehbare Überraschungen sind Grund für die Längen.

Die ganze Geschichte basiert auf positiven Gefühlen. Aus Liebe zu seiner Oma und um die Pleite abzuwenden, begibt sich Arthur auf die Suche nach dem Schatz. Bei den Minimoys angekommen, kämpft er mit der Prinzessin Selenia und Beta gegen den Bösen Maltazard und das alles nur, weil die Minimoys Freunde seines Opas sind. Die emotionale Palette scheint früh ihr Ende erreicht zu haben. Neugier, Liebe und Mut machen noch kein Gefühlsfeuerwerk. Mit dem Auftreten von Maltazard bekommt der Zuschauer endlich mal die ersehnte Abwechslung. Getrieben von Abneigung, Rache und Machtgier stellt er hier den Antagonisten dar.
Insgesamt bleiben die Emotionen aber dennoch blaß. Besonders bei Arthur und den restlichen Minimoys kommt nichts rüber. Das liegt aber auch an der schlechten deutschen Synchronisation. Nena und Bill Kaulitz haben beide keine Stimme, die für ihren kraftvollen Ausdruck bekannt sind, es fehlte den von ihnen gesprochenen Figuren zunehmend an Glaubwürdigkeit und stimmlicher „Durchschlagskraft“. So ziemlich jede Figur war schlecht synchronisiert und dadurch verliert sie ungemein an Wert. Im ganzen Film gibt es nur drei gute Synchronstimmen. Ebenjene drei Figuren sind auch mit Abstand die glaubwürdigsten im ganzen Film. Beta (gesprochen von Oliver Rohrbeck), Darkos (gesprochen von Engelbert von Nordhausen) hat zwar ein Sprachfehler, aber auch trotz fehlender Hinterlist und Cleverness nimmt man ihm seine Aktionen ab. Zu guter Letzt kommt Maltazard (gesprochen von Frank Glaubrecht), mit einer bedrohlichen Aura, die von der Stimme zusätzlich unterstützt wird. Er ist der authentischste Charakter. Böse, durchtrieben und hinterlistig, nach Macht lüsternd verfolgt er sein Ziel und überzeugt auf seine ganz eigene Weise als Antagonist.

Musikalisch gibt es leider nichts Besonderes. Unterstützende klassische Klänge, die allesamt kein Wiedererkennungswert haben. Der Zweck heiligt in diesem Fall die Mittel.

Die Animationen waren gut, bei weitem nicht so schön wie in durchgängigen Animationsfilmen, aber dadurch, dass dieser Film sowohl ein Realfilm als auch ein Animationsfilm ist, hat er es wesentlich schwerer. Zum Teil wirkte es so, als ob die Figuren in ein reales Bild eingebaut wurden, dadurch sahen die Bewegungen nicht flüssig aus und alles bekam ein stockendes Gefühl. Auch fließendes Wasser wirkte stark verzögert und nicht gut animiert.

Meine Meinung:
Ich mochte „Arthur und die Minimoys“ sehr. Vor allem, als ich ihn damals das erste Mal sah, war ich schwer begeistert. Heute bin ich ernüchtert. Der Film ist für Kinder ein riesengroßer Spaß, ein Abenteuer. Für Erwachsene ist die Handlung zu einfach, zu vorhersehbar, zu unspektakulär.
Es verhält sich ähnlich bei der Spannung. Für Kinder genau das Richtige, für Erwachsene ein müdes Lächeln.

100 Minuten sind deutlich zu lang, die Geschichte wäre auch schon nach rund 80 Minuten auserzählt gewesen und man hätte keine unnötigen Längen gehabt.

Gefühlstechnisch war alles viel zu wenig und viel zu schwach.
Authentisch war Maltazard mit einer deutlichen Präsenz. Bei ihm waren Beweggründe klar und verständlich, aber vor allem echt. Ich habe ihm wahrhaftig sein durchtriebenen Charakter abgenommen.

Die Animationen sind unter ihren Möglichkeiten. Zwar ist es schwieriger eine Animation in einen realen Hintergrund einzubauen, allerdings sind darüber hinaus Bewegungen nicht flüssig.

Insgesamt lässt „Arthur und die Minimoys“ richtig Punkte liegen.

Meine Wertung:
Spannung: 6,5 von 10
Story: 6,0 von 10
Länge: 6,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 6,0 von 10
Authentizität: 5,0 von 10
Musik: 5,0 von 10
Animationen: 6,5 von 10
GESAMT: 5,9

Reihenfolge:

1. Arthur und die Minimoys
2. Arthur und die Minimoys – Die Rückkehr des bösen M
3. Arthur und die Minimoys – Die große Entscheidung

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Lucy

IMG_1888Titel: Lucy (franz. „Lucy“)
Genre: Action / Science-Fiction
Regie: Luc Besson
Musik: Eric Serra
Produzenten: Virginie Silla
Dauer: ca. 86 Minuten
Erscheinungsjahr: 2014
Altersfreigabe: FSK 16

„Währen eines Party-Urlaubs in Taipeh gerät US-Studentin Lucy (Scarlett Johansson) in die Fänge des mysteriösen Mr. Chang. Für ihn soll sie eine neuartige Droge nach Europa schmuggeln, die ihr gewaltsam in den Bauch implantiert wird. Als sie sich wehrt, gelangt die gefährliche Substanz in ihren Blutkreislauf und Lucy entwickelt übermenschliche Fähigkeiten. Mit Hilfe des renommierten Hirnforschers Professor Samuel Norman (Morgan Freeman) versucht sie herauszufinden, was mit ihr passiert. Unerbittlich von der Drogenmafia gejagt, mutiert Lucy zu einer Kämpferin jenseits menschlicher Vorstellungskraft.“
(Rückentext der DVD)

„Lucy“ war ein Geschenk meiner Freundin zu meinem Geburtstag. Sie dachte sich, dass mir der Film gefallen könne, obwohl es immer schwierig ist, mir DVDs zu schenken, da ich bereits eine beträchtliche Sammlung habe. „Lucy“ hatte ich aber tatsächlich noch nicht.

Die Handlung ist doch verzwickter als sie auf dem Rückentext dargestellt wird. Es dreht sich alles um den 10%-Mythos, der besagt, dass die Menschen nur rund 10% ihres Gehirns oder ihrer geistigen Fähigkeiten nutzen. Mit der Substanz in Lucys Blutkreislauf wird die Nutzung gesteigert, aber in welchem Maß?
Es werden einige Theorien aufgegriffen und wissenschaftlich verarbeitet, auch wenn man diesen Mythos tatsächlich schon längst widerlegt hat.
Die Umsetzung ist überzeugend und unterhaltsam, die Erzählweise ist temporeich und der Film ist von vielen Schnitten und ebenso vielen imposanten Bildern geprägt. Die Geschichte kann man durchaus kontrovers betrachten, da der 10%-Mythos naturgemäß einige Befürworter und Gegner hat. Der Zuschauer bleibt die ganze Zeit über bei Lucy, die in diesem Film der Hauptprotagonist ist, wir erfahren also die Handlung aus erster Hand.

Da es die ganze Zeit um Lucy und die Substanz in ihrem Körper geht, das Publikum aber nicht abschätzen kann, in wie weit sie sich verändern wird, ist das Interesse des Zuschauers dementsprechend hoch. „Lucy“ hält durch die eine oder andere Wendung einige Überraschungen bereit. Die wissenschaftliche Aufarbeitung des „10%-Mythos“ trägt sein Übriges zur Spannung bei.

Insgesamt hat der Film viel zu bieten und in dem Bereich der Action kommt da ein abwechslungsreicher Mix aus klassischen Schießereien, Verfolgungsjagden und passend eingesetzter Science-Fiction-Effekte.

Gefühlstechnisch kommt aber leider nicht viel rüber. So ziemlich jede Figur ist kalt und „berechnend“. Da gibt es nicht einmal eine Ausnahme. Lucys Aktionen sind pragmatisch, ihre Reaktionen dabei nie von ihren Gefühlen beeinflusst.
Auch die Figur des Professor Samuel Norman, gespielt von Morgan Freeman, ist keineswegs gefühlsbetont. Vor dem Hintergrund, dass er ein Professor ist, wirkt er dabei aber noch authentischer.

Und im Punkt der Authentizität ist Morgan Freeman der glaubwürdigste Darsteller. Direkt gefolgt von Scarlett Johansson, die durch die Substanz in ihrem Körper eine sowohl innerliche, als auch – teilweise – äußerliche Verwandlung vollzieht. Der Rest ist nur trauriger Mittelmaß, niemand der positiv oder negativ hervorsticht, blass eben.

Die Musik war im Film ausschließlich unterstützender Natur, die auch weitestgehend gepasst und die Szenen gut unterstrichen hat. Ich hätte mir aber doch den einen oder anderen richtigen Song gewünscht. Im Abspann gibt es dann doch noch zwei weitere Songs, mit düsterer Atmosphäre, die auch sehr gut in den Film gepasst hätten, aber wer schaut bzw. hört sich das an, was im Abspann so vor sich geht?

Meine Meinung:
Was bleibt mir also über „Lucy“ zu sagen?
Auf der Pro-Seite steht ein hohes Maß an Spannung und eine tolle Erzählweise mit einer wissenschaftlichen Betrachtung des 10%-Mythos.
Auf der Contra-Seite stehen wenige bzw. keine Emotionen, viel – fast schon zu viel – Action, was den Film unausgewogen erscheinen lässt und wenig originelle Charaktere, mit Ausnahme von zwei Figuren.

Auch die Story war nicht sonderlich innovativ, dafür aber sehr toll und außergewöhnlich umgesetzt. Die Musik war solide, der ein oder andere richtige Song hätte aber auch gut ins Setting gepasst.

Ein Punkt, den ich bisher noch nicht berücksichtigt habe sind die Bilder, die das Publikum sporadisch zu sehen bekommt. Wissenschaftliche und historische Bilder von monumentalem Ausmaß, die nur dieses eine Gefühl hinterlassen. Wow. Aber ist das das Zünglein an der Waage? Mich hat es zumindest beeindruckt.

Wer also einen Action-Science-Fiction-Film sehen möchte, der ist mit „Lucy“ gut beraten, auch wenn er etwas mehr bekommt als bloße Action und reine Science-Fiction. Eine kleine Überraschung, die da meiner Freundin gelungen ist.

Meine Wertung:
Spannung: 8,5 von 10
Action: 8,0 von 10
Story: 7,0 von 10
Länge: 8,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 6,0 von 10
Authentizität: 6,5 von 10
Musik: 6,5 von 10
GESAMT: 7,2