Genre: Komödie
Regie: Jean-Paul Salomé
Musik: Bruno Coulais
Produzenten: Kristina Larsen
Dauer: ca. 104 Minuten
Erscheinungsjahr: 2020
Altersfreigabe: FSK 12
„Patience (Isabelle Huppert) ist selbstbewusst, unabhängig und vor allem schlagfertig. Nur bei ihren Finanzen ist Luft nach oben. Als Dolmetscherin im Drogendezernat übersetzt sie abgehörte Telefonate der Drogenszene und ist dafür massiv unterbezahlt. Als das kostspielige Pflegeheim ihrer Mutter wegen unbezahlter Rechnungen droht, die alte Dame auszuquartieren, gerät Patience unter Handlungsdruck. Der Zufall will es, dass gerade eine Drogenlieferung auf dem Weg nach Paris ist. Patience entscheidet sich spontan gegen die Ehrlichkeit und sabotiert die Beschlagnahmung der Drogen. In Eigenregie fahndet sie nach dem hochwertigen Hasch – und wird fündig. Patience macht sich sofort fröhlich ans Werk und zeigt sich von ihrer besten Seite: Als begnadete Verkäuferin mischt sie den Pariser Drogenmarkt maximal auf.“
(Inhalt laut Presseheft – gekürzt)
Am 08.Oktober 2020 startet „Eine Frau mit berauschenden Talenten“ in den deutschen Lichtspielhäusern und ich hatte die Gelegenheit, diesen Film vorab sehen zu können.
Worum es geht:
Patience arbeitet als Dolmetscherin bei der Polizei und hilft dabei, Drogendealer aus dem nordafrikanischen Raum festzusetzen. Eine in die Verbrechen verwickelte Person ist ihr näher als gedacht. Hinzu kommt, dass Patience finanzielle Probleme hat und so entschließt sie sich kurzerhand, die Ermittlungen zu sabotieren und selbst ins Drogengeschäft einzusteigen.
Die Art der Erzählung ist chronologisch. Bruchstückhaft erfährt der Zuschauer etwas über die eine oder andere Figur, was zumindest Aufschluss darüber gibt, warum sie so handelt, wie es letzten Endes gezeigt wird. Über weite Strecken geht es sehr unaufgeregt und behäbig zu, die etwas aufregenderen Szenen sind leider sehr spärlich gesät.
Gleichwohl Isabelle Huppert einen gewissen Einblick in ihre Figur gewährt, fühlt sich der Film ein ums andere Mal emotional distanziert an.
Ebenjene Distanz ist es auch, die dazu führt, dass sich der Zuschauer selten abgeholt fühlt. Problematisch empfinde ich es insofern, dass der Zuschauer sich weder solidarisiert, noch Empathie aufbauen kann. Die Schlagfertigkeit unserer Hauptfigur ist unstrittig, aber dennoch fehlt ihr das gewisse Etwas.
Das ist ganz klar sein französisches Setting. Und ich meine nicht nur die Musik oder Drehorte, sondern die Inszenierung. Sie ist nicht besonders kunstvoll, aber im Gegensatz zu aktuellen deutschen Komödien wird die Pointe nicht um jeden Preis gebracht. Es sind dann eher die Umstände, die dem Zuschauer komplett absurd vorkommen. Lauthals wird dadurch zwar nicht gelacht, aber zumindest geschmunzelt.
„Eine Frau mit berauschenden Talenten“ ist ab dem 08. Oktober 2020 in den deutschen Kinos zu sehen.
Meine Meinung:
Französisches Kino ist immer etwas schwieriger, jedoch haben Filme wie „Ziemlich beste Freunde“ gezeigt, dass es facettenreich, lustig und gleichermaßen kunstvoll und mainstreamig sein kann. „Eine Frau mit berauschenden Talenten“ hat es da natürlich ungleich schwerer. Die Thematik mit dem Drogenhandel ist eigen und nicht jedermanns Sache. Mir hat der Film daher nur bedingt gefallen. Vor allem im letzten Drittel hat der Film seine Stärken, aber ist das ausreichend?
Wenn man mich fragt nicht, aber schlussendlich solltet ihr euch davon selbst ein Bild machen.
Meine Wertung:
Humor: 6,0 von 10
Spannung: 6,0 von 10
Story: 6,5 von 10
Länge: 7,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 6,5 von 10
Authentizität: 7,5 von 10
Musik: 8,0 von 10
GESAMT: 6,8