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Avengers: Age of Ultron

Titel: Avengers: Age of Ultron
Genre: Comicverfilmung / Action / Science-Fiction
Regie: Joss Whedon
Musik: Brian Tyler / Danny Elfman
Produzenten: Kevin Feige
Dauer: ca. 135 Minuten
Erscheinungsjahr: 2015
Altersfreigabe: FSK 12

„Als Iron Man Tony Stark (Robert Downey Jr.) ein stillgelegtes Friedensprogramm reaktiviert, gerät die Situation plötzlich außer Kontrolle und die Avengers müssen sich erneut verbünden, um die Erde vor ihrer Zerstörung durch den scheinbar übermächtigen Ultron zu bewahren.“
(Rückentext der DVD)

Dieses Mal geht es weiter mit dem Marvel Cinematic Universe. Heute: „Avengers: Age of Ultron“

Inzwischen sollte jeder wissen, dass ich dem MCU sehr skeptisch gegenüberstehe. Es ist ja nicht so, dass ich von der stringenten Erzählweise des Gesamtkunstwerks „MCU“ nicht begeistert wäre und dass ich mir nicht eine solche Geduld und einen solchen Aufbau von Warner und seinem DCEU wünschen würde, aber was nicht ist, soll wohl nicht sein.

Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht, wo ich anfangen soll, denn im Prinzip habe ich nichts so richtig auszusetzen. „Avengers: Age of Ultron“ macht nicht alles richtig, aber macht auch nicht sehr viel falsch. Aber ich versuche, ihn doch etwas genauer zu betrachten, damit ich dazu am Ende etwas sagen kann.
Wenn ich mir bisher das MCU anschaue, dann muss ich schon sagen, dass die Anzahl der mittelmäßigen Filme viel zu hoch ist. „Der unglaubliche Hulk“, die Iron-Man-Trilogie, Captain America, Thor und „Guardians of the Galaxy“ sind im Prinzip die Vorgeschichten vom zweiten Aufeinandertreffen der Superhelden aus dem Hause Marvel, jedoch erinnere ich mich rückwirkend nur an einen oder maximal zwei Filme, die mich wirklich gut unterhalten haben. Insofern ist „Avengers: Age of Ultron“ eine kleine Überraschung gewesen, da ich wieder nur Mittelmäßiges erwartet habe.

Die Handlung ist zwar denkbar einfach und auch nur auf fehlendes kommunikatives Handeln der Protagonisten gestützt, allen voran von Iron Man Tony Stark, jedoch lässt sich da jetzt nichts mehr dran ändern. Unterm Strich bleibt handlungstechnisch jedoch ein bitterer Nachgeschmack übrig.
Narrativ erhalten wir den Einheitsbrei, den man bereits kennt. Es gibt fast keine Überraschungen und die Handlung ist weitestgehend vorhersehbar. Was „Age of Ultron“ von all den anderen MCU-Filmen unterscheidet, ist dabei so einfach wie logisch: der Bösewicht.

Der Rückentext verrät es schon, aber Ultron ist eigentlich ein missglücktes Projekt von Tony Stark, das nun anfängt, die Menschheit zu bedrohen. In gewohnter Superhelden-Manier schreiten die Avengers ein, um eine Katastrophe zu verhindern. Meines Erachtens gibt es da drei ganz konkrete Punkte, die „Age of Ultron“ von den anderen Filmen abhebt:
1. Ultron:
Eine künstliche Intelligenz, geschaffen von Iron Man. Das Projekt wendet sich gegen seinen Entwickler und beschreitet damit komplett neue Wege im MCU.
2. Die Handlung:
Ja, richtig gelesen. Ich spreche von der Handlung. Weiter oben sage ich zwar, dass man den gewohnten Einheitsbrei bekommt, aber das muss ja nicht immer schlecht sein. Viel mehr erfährt man in „Age of Ultron“ zum ersten Mal etwas über Hawkeye und Black Widow. Dabei fühlt sich der komplette Film nicht so an, als wäre er tatsächlich ein Avengers-Abenteuer, sondern als wäre er ein Einzelfilm der beiden Helden. Jeremy Renner und Scarlett Johansson zeigen, was so alles in ihren Figuren steckt und schlagen dabei erstaunlich ruhige Töne an, die dem Ganzen einen Drall geben und so das MCU – für den Moment – auf eine neue Stufen heben. Die Handlung bekommt aber nicht nur durch die beiden Avengers-Mitglieder mehr Tiefe, sondern vor allem auch durch Ultron. Wären wir in einem DCEU-Film, wären die Wörter: „Kniet nieder Götter.“, mit an Sicherheit angrenzender Wahrscheinlichkeit gefallen. So aber wurden philosophische Fragen aufgeworfen, bei denen man sich selbst auch fragt, wer über Recht und Unrecht entscheidet. Vor allem: Sind Superhelden nicht auch eine Bedrohung für die Menschheit? Unter gewissen Vorzeichen und Voraussetzungen muss man diese Frage bejahen.
3. Das Feeling:
Aus der Welt des Fußballs kennen wir den Spruch „Ich hatte vom Feeling her ein gutes Gefühl“ (Andreas Möller). Was hat es mit den Avengers zu tun?
Das lässt sich nicht ganz einfach, aber doch hoffentlich eindeutig erklären.
Im Jahr 2000 kam Bryan Singers „X-Men“ in die Kinos. Er zeigte damit erstmalig, wie unglaublich vielseitig eine Comicverfilmung sein kann. „Avengers: Age of Ultron“ ist zumindest auf den Spuren von „X-Men“, auch wenn er nie an die Qualität oder den Unterhaltungswert herankommt.

Die Figuren passen zum Geschehen. Ein bisschen weniger Iron Man und dafür ein bisschen mehr Hawkeye und ich werde noch ein richtiger Fan. Glaubwürdigkeit und Tiefe sind weitestgehend vorhanden, auch wenn die Geschichte narrativ und inhaltlich einfach strukturiert und vorhersehbar ist.

Die Länge beträgt ca. 135 Minuten, die sich erstaunlich kurz anfühlen, in denen sich Charakterszenen und Actionsequenzen den Film gerecht teilen. Visuell wurde in vielen Szenen mit CGI nachgeholfen, wodurch die Actionszenen teilweise noch aufgeblähter wirken.
Spannung resultiert vor allem aus dem guten Mix und der Abwechslung, aber auch aus besonders aufregenden Szenen, in denen es nicht nur zur Sache geht, sondern die den Film auch inhaltlich voranbringen. Aufgrund seiner starken Vorhersehbarkeit stellt sich nie ein richtiges Gefesseltsein ein. Grundsätzlich beinhaltet „Avengers: Age of Ultron“ verhältnismäßig wenig Actionsequenzen, welche allerdings meist gut und spektakulär inszeniert wurden.

Die Emotionen habe ich teilweise auch schon weiter oben beschrieben. Hawkeye und Black Widow bekommen eine tiefere Beleuchtung, die auch – oder vor allem – auf der emotionalen Ebene sehr gut funktioniert. Nicht zu vergessen Ultron, der, obwohl er eine künstliche Intelligenz ist, scheinbar auch über Selbstreflektion verfügt. Die anderen Figuren bleiben jedoch typisch im MCU-Schema.

Meine Meinung:
Nach bereits so vielen Filmen, die zum MCU gehören, fange ich langsam an, zu ermüden. Es werden einfach immer mehr Filme in immer kürzeren Abständen herausgebracht. Es fällt mir schwer, den Überblick zu behalten. Inzwischen sitze ich schon mit dem Handy in der Hand und recherchiere nebenbei, wo ich mich im Handlungsstrang befinde.

Mit Überraschungen und hochtrabender Spannung kann allerdings „Age of Ultron“ nicht punkten. Schlussendlich ist er allerdings einer der besseren MCU-Filme, auch wenn man seine Schwächen nicht von der Hand weisen kann.

Meine Wertung:
Spannung: 7,0 von 10
Action: 8,5 von 10
Story: 7,0 von 10
Länge: 8,5 von 10
Gefühl/Emotionen: 7,0 von 10
Authentizität: 8,0 von 10
Musik: 6,5 von 10
Setting: 7,5 von 10
GESAMT: 7,5

Reihenfolge:
1. Marvel’s The Avengers
2. Avengers: Age of Ultron

Marvel Cinematic Universe:
1. Iron Man
2. Der unglaubliche Hulk
3. Iron Man 2
4. Thor
5. Captain America: The First Avenger
6. Marvel’s The Avengers
7. Iron Man 3
8. Thor – The Dark Kingdom
9. The Return of the First Avenger
10. Guardians of the Galaxy
11. Avengers: Age of Ultron
12. Ant-Man
13. The First Avenger: Civil War

Der Dunkle Turm

Titel: Der Dunkle Turm (engl. „The Dark Tower“)
Genre: Action / Abenteuer / Fantasy / Romanverfilmung
Regie: Nikolaj Arcel
Musik: Tom „Junkie XL“ Holkenborg
Produzenten: Akiva Goldsman / Brian Grazer / Ron Howard / Stephen King
Dauer: ca. 91 Minuten
Erscheinungsjahr: 2017
Altersfreigabe: FSK 12

„Der Film basiert auf dem Bestseller des erfolgreichen Autors Stephen King. Revolvermann Roland Deschain (Idris Elba) ist der letzte seiner Art und gefangen in einem ewigen Kampf mit Walter O´Dim, auch bekannt als der Mann in Schwarz (Matthew McConaughey). Roland ist fest entschlossen, ihn daran zu hindern, den Dunklen Turm zu Fall zu bringen, der das ganze Universum zusammenhält. Das Schicksal aller Welten steht auf dem Spiel, als das Gute und das Böse in einer ultimativen Schlacht aufeinanderprallen. Denn Roland ist der Einzige, der den Dunklen Turm vor dem Mann in Schwarz verteidigen kann.“
(Rückentext der DVD)

Das Jahr neigt sich dem Ende und ich konnte mir noch auf den letzten Tagen einen aktuellen Film anschauen. Dieses Mal war es „Der Dunkle Turm“.

Nun, ich bin jetzt nicht der Fachmann für Stephen King und ich habe auch noch keines seiner Bücher gelesen, aber ich interessiere mich für Filme. „Der Dunkle Turm“ ist einer dieser Streifen, die mich bereits mit dem ersten Trailer total angefixt haben. McConaughey und Elba versprechen für mich einen guten Film, da ich beide Darsteller wirklich sehr gerne mag. Wie ich nun diesen Film finde, könnt ihr hier lesen.

Im Vorfeld habe ich damals viele Kritiken gelesen. Ich hatte zunächst Interesse, diesen Streifen im Kino zu sehen, aber aufgrund der gemischten Bewertungen war ich mir letzten Endes nicht sicher, ob sich ein Besuch lohnt oder nicht.
Ich habe bereits damals vermehrt gelesen, dass „echte King-Fans“ eher enttäuscht sein werden und nur „Nicht-Kenner“ gute Unterhaltung erleben.

Damit ich mein Empfinden besser erklären kann, muss ich mein Urteil vorgreifen, denn für mich ist dieser Steifen von der ersten bis zur letzten Minute fragwürdig und eher ein Fehlkauf.
Das lässt sich wie folgt begründen:
Die Erzählweise ist von Anfang an unaufgeregt und stets bemüht, mit einigen Kniffen etwas Spannung zu erzeugen. Immerhin wird an dieser Stelle der Versuch unternommen, den Zuschauer an den Fernseher zu fesseln. Was ich allerdings noch viel schlimmer finde, ist die Handlung. Nur eine kurze und bruchstückhafte Einführung der unterschiedlichen Charaktere und Zusammenhänge ist nicht ausreichend. Viel mehr noch finde ich die Figuren zum Teil stark nichtssagend. Die Tiefe der Einzelnen lässt sich in der Regel nur dann gänzlich aufzeigen, wenn sie vernünftig eingeführt werden. In „Der Dunkle Turm“ war es nicht der Fall. Ich hatte auch nicht das Gefühl, dass die Handlung stringent ist.

Spannung kam, wie bereits beschrieben, nicht so recht auf. Es gibt allerdings einige Sequenzen, die durch ein abenteuerliches Actionfeeling ein wenig Interesse erzeugen, zumindest auf einer sehr flachen und nicht sonderlich anspruchsvollen Ebene. Unterm Strich ist es aber merklich zu wenig.

Auch die Laufzeit von ca. 91 Minuten ist nicht richtig ausreichend. Damit alles gut funktioniert und die Figuren ihre Wirkung entfalten können, müssen bei dieser Art der Erzählung locker weitere 20 Minuten Filmmaterial her. Aber unter diesen Umständen ist nicht nur die Handlung dünn, sondern sind es auch die Figuren.

Die emotionale Palette und die Glaubwürdigkeit sind unter den Umständen auch nicht gegeben. Bis auf Jake Chambers (gespielt von Tom Taylor) gibt es keine Figur, die hier besonders positiv auffällt. Ich hatte da wohl zu hohe Erwartungen und ließ mich durch die Strahlkraft der berühmten Darsteller blenden. Dass ich dann auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt wurde, wundert mich dann doch eher wenig.

Die Musik ist spannungsfördernd und punktuell gut eingesetzt. Sie trägt allerdings nicht die Szenen und ist auch kein Element, welches sich tiefer in den Kopf brennt.

Meine Meinung:
Wie ich es bereits sagte, hatte ich wohl zu viele Erwartungen an diesen Film. Mir fehlte es an allen Ecken und Enden. Vermutlich ist es genau so, wie die vorherigen Kritiken sagen: King-Kenner werden enttäuscht sein. Auch jemand, der King nicht kennt, wird enttäuscht sein, denn um alles gänzlich zu verstehen, muss man wohl die Bücher gelesen haben.

Auch wenn ich nicht verwirrt werde, erschließt sich mir die Handlung einfach nicht. Es sieht so aus, als ob mir fundamentales Vorwissen fehlt. Außerdem sieht man erstaunlich selten den titelgebenden dunklen Turm.

Was bleibt mir noch übrig: Ja, ich war schon ein wenig enttäuscht, dachte ich doch, dass „Der Dunkle Turm“ ein guter Film wird, weil er so hochkarätige Schauspieler wie Idris Elba und Matthew McConaughey unter sich vereint. Was ich aber zu sehen bekomme, ist Potential, das nicht ausgeschöpft wird und nicht nur dünne Figuren, sondern auch eine sehr flache und nichtssagende Handlung.
Da kann man nur hoffen, dass die anderen Bände der Romanvorlage noch verfilmt werden, wodurch alles mehr oder weniger aufgeklärt wird und auch mehr Einblicke geliefert werden. Bis hierhin gibt es aber Abzüge.

Meine Wertung:
Story: 4,0 von 10
Spannung: 5,5 von 10
Länge: 5,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 5,0 von 10
Authentizität: 4,0 von 10
Musik: 7,0 von 10
GESAMT: 5,1