Titel: Vielleicht, vielleicht auch nicht (engl. „Definitly Maybe“)
Genre: Komödie
Regie: Adam Brooks
Musik: Clint Mansell
Produzenten: Tim Bevan / Eric Fellner
Dauer: ca. 107 Minuten
Erscheinungsjahr: 2008
Altersfreigabe: FSK 0
„Drei Romanzen – drei Katastrophen – eine letzte Chance… Will Hayes (Ryan Reynolds) ist schon über dreißig, lebt getrennt von seiner Frau und wohnt mit seiner zehnjährigen Tochter Maya (Abigail Breslin) mitten in Manhattan. Da die Beziehung ihrer Eltern vor dem Ende steht, will Maya unbedingt wissen, wie sie denn überhaupt begann.
So erzählt Will ihr von den romantischen Verwicklungen mit drei Frauen, die sein Herz erobert haben: Zuerst war da seine große College-Liebe Emily (Elizabeth Banks), das nette Mädchen von nebenan, danach kam seine beste Freundin und Vertraute April (Isla Fisher), und dann gab es da noch die aufregend unbefangene Summer (Rachel Weisz). Während Maya sich fragt, welche der Frauen in diesem Liebesrätsel ihre Mutter ist, erkennt Will, dass er vielleicht noch eine Chance auf ein Happy End hat. Er weiß nur noch nicht, mit wem…“
(Rückentext der DVD)
Inzwischen neigt sich das Alphabet langsam, aber sicher dem Ende zu und ich bin mit meiner Challenge bei „V“ angekommen. Mit „Vielleicht, vielleicht auch nicht“ ist eine Komödie aus dem Jahre 2008 in meiner Challenge dabei.
Die Story, und das ist das Besondere, wird die ganze Zeit über in einer riesigen Rückblende erzählt. Es ist dabei natürlich klar, dass hin und wieder die Geschichte unterbrochen wird, weil entweder Maya oder Will etwas einwerfen. Ebenso hört man die beiden gelegentlich aus dem Off sprechen.
Es fiel mir besonders auf, wie detailreich die ganze Geschichte erzählt wird und dass sie dabei nicht eine Sekunde verwirrend ist. Obwohl ich den Film schon einmal gesehen habe, habe ich mich dennoch dabei ertappt, wie ich selbst mitgerätselt habe, wer die Mutter sein könnte.
Besonders der Umstand, dass die kleine Maya aus der erzählten Geschichte ihres Vaters ein Liebesrätsel macht, erzeugt zwar keine Spannung im klassischen Sinne, aber es hält den Zuschauer bei Laune und am Film. Ich habe bei mir mitbekommen, dass ich ab einem gewissen Punkt auch einfach wissen möchte, wie die Geschichte ausgeht. Dieses Gefühl ist aber neugierbedingt und stützt sich nicht auf Antriebslosigkeit oder Langweile. (Oft schaue ich auch einfach einen Film zu Ende, weil er gerade läuft und ich jetzt 2 Stunden schon davor gesessen habe und das Ende in Sicht ist.)
Das Schöne an dem Film ist, dass der Humor nicht nur von der erzählten Geschichte des Vaters ausgeht, sondern auch von Maya, die manches Mal aus kindlicher Empörung etwas sagt, worüber das Publikum schon mal lachen kann. Darüber hinaus war der Witz nicht versteckt oder übertrieben, er war immer mit einem leichten romantischen Unterton versehen und auf seine ganz eigene Weise herzlich, aber nie plump.
„Vielleicht, vielleicht auch nicht“ zeigt keine großen oder gegensätzliche Gefühle, aber das, was er zeigt, bewegt sich eher in romantischen Gefilden. Der Film dreht sich viel um das Thema Liebe und nicht um Mord, Totschlag oder Hass, dementsprechend „einseitig“ ist die Gefühlspalette.
In dem Punkt der Authentizität muss ich schon sagen, dass mich nicht alles an dem Film überzeugt hat, obwohl ich den Film sehr gerne gesehen habe. Ein trinkfester und oft alkoholisierter Doktorvater, der mit seinen Studentinnen schläft, ein Politiker mit Geheimnissen und ein Freund, der einem den Rücken kehrt, nur weil man auf geschäftlicher Ebene eine Fehlentscheidung getroffen hat, sind nur einige Beispiele von leidenschaftsloser Unkreativität. Man bedient sich an unglaublich eintönigen Klischees. Auch wenn die Darsteller da nichts für können, finde ich das Drehbuch nicht originell.
Die Darsteller hingegen haben ihren Charakteren ein Stück weit Persönlichkeit verliehen, die auch glaubwürdig war. Hier muss ich die drei weiblichen Nebenrollen, gespielt von Isla Fisher, Rachel Weisz und Elizabeth Banks, loben. Sie haben durch ihre glaubhaften Eigenschaften, Vorzüge und „Nachteile“ ihren Rollen besondere Vielfalt und Tiefe verliehen.
Ryan Reynolds in der tragenden Hauptrolle hat auch meistens überzeugen können. Sowohl die Eigenschaften eines liebenden Vaters, Freunds und Partners konnte er gut in seiner Rolle vereinen und widerspiegeln. Ich hatte darüber hinaus nicht das Gefühl, dass irgendjemand seine Figur aufgesetzt gespielt hat.
Die Musik war manchmal abwechslungsreich und unterstützender Natur, aber leider viel zu oft nicht präsent genug, um den Film die nötige Tiefe zu verleihen.
Meine Meinung:
„Vielleicht, vielleicht auch nicht“ hat mir einen schönen Abend beschert. Eine romantische Komödie, die leicht an „How I Met Your Mother“ erinnert, nur mit weniger drum herum. Die ganze Zeit dreht es sich um Will und eine der drei Frauen, wovon eine Mayas Mutter ist.
Gefühlstechnisch kein Überflieger, die Thematik ist aber auch nicht verfehlt.
Mit einer ausreichenden Länge von 107 Minuten wurde daraus – zum Glück – keine „never-ending Lovestory“.
Bis auf ein, zwei Ausnahmen war die Musik leider fast nicht existent oder viel zu zurückhaltend, um irgendjemandes Augenmerk auf irgendwas legen zu können.
Unterm Strich: Handlung und Spannung reichen tatsächlich aus, um einen guten Filmabend zu haben.
Meine Wertung:
Humor: 7,0 von 10
Story: 7,5 von 10
Spannung: 8,0 von 10
Länge: 8,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 7,0 von 10
Authentizität: 7,5 von 10
Musik: 4,0 von 10
GESAMT: 7,0