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Mitternachtszirkus – Willkommen in der Welt der Vampire

IMG_5965Titel: Mitternachtszirkus – Willkommen in der Welt der Vampire (engl. „Cirque du Freak – The Vampire´s Assistant“)
Genre: Fantasy / Romanverfilmung
Regie: Paul Weitz
Musik: Stephen Trask
Produzenten: Ewan Leslie / Lauren Shuler Donner
Dauer: ca. 104 Minuten
Erscheinungsjahr: 2009
Altersfreigabe: FSK 12

„Der 16-jährige Darren Shan (Chris Massoglia) besucht einen unheimlichen Mitternachtszirkus, wo er von einem Vampir (John C. Reilly) gebissen wird. Weil er nicht in sein altes Leben zurück kann, geht der untote Teenager mit der Freakshow auf Tournee. Für Darren beginnt ein fantastisches neues Leben mit Vampiren, Wolfsmenschen und einer bärtigen Frau (Salma Hayek). Das alles könnte total cool sein, wenn nicht plötzlich Krieg zwischen den Vampiren ausbrechen würde. Nun ist es Darrens Aufgabe, die Welt zu retten – sonst ist die Menschheit dem Untergang geweiht…“
(Rückentext der DVD)

Ich glaube, es war 2011 oder 2012, als ich „Mitternachtszirkus – Willkommen in der Welt der Vampire“ zum ersten Mal sah. Ich kann mich nicht mehr genau daran erinnern. Auch wusste ich den Titel nicht mehr ganz genau außer dem Wort ‚Mitternachtszirkus’, den Rest dazu hatte ich bereits vergessen. Das hat auch vollkommen gereicht. Bei dem DVD-Dealer meines Vertrauens war der Film leider nicht vorrätig, aber dennoch konnte ich ihn mir am Ende einer Woche abholen. An die Story an sich konnte ich mich auch nicht mehr so genau erinnern, doch jetzt habe ich mir den Film ein weiteres Mal angesehen.

Die Geschichte basiert auf der zwölfteiligen Darren-Shan-Serie von dem Autoren Darren O´Shaughnessy. In „Mitternachtszirkus“ werden die ersten drei Bücher filmisch umgesetzt.
Die Story wird chronologisch und eher unaufgeregt erzählt. Kniffe sind eigentlich so gut wie keine vorhanden und darüber hinaus war die Handlung überaus vorhersehbar. Es wurde alles sehr neutral und ohne Wertung erzählt und dargestellt. Spannung wurde in dem Fall nicht durch die Erzählung an sich erzeugt, sondern eher durch den Eigenantrieb, den eine Geschichte mit der Zeit bekommt.
Begünstigt durch die Personenkonstellation und die Geschehnisse entstehen interessante Momente, ohne dabei richtig spannend zu sein.

Mit 104 Minuten ist die Geschichte auch mehr als auserzählt. Gefühlt geht der Film 15 Minuten zu lang. Obwohl die „entfallenen Szenen“ auch schon rund 20 Minuten gingen, hätte man „Mitternachtszirkus“ getrost ein bisschen stärker kürzen können, ohne dabei den Hauptstrang zu verfälschen.

Es gibt nicht so viel, woran man die Authentizität fest machen kann. Ein Punkt sind die Emotionen, die allesamt nicht sonderlich ausgeprägt waren. Ein kleiner Flirt hier, ein bisschen Sorgen machen da, aber keine großen Emotionen. Auch auf der Seite der Antagonisten ist es kein unerbittlicher Hass, sondern eher ein: „Ihr nervt mich nur unglaublich und deswegen mag ich euch nicht“. Es gibt kein Aufbäumen, keine extremen Gefühle und somit auch nichts, oder nur sehr wenig, was den Zuschauer mitreißen kann. Ein weiterer Punkt ist natürlich die Originalität. Dabei stellt sich mir die Frage: Wie glaubwürdig ist der Schauspieler in seiner Rolle? John C. Reilly als einen herangereiften Vampir zu sehen, ist einfach toll. Er macht seine Sache gut und überzeugend. Und auch all die anderen Figuren sind toll besetzt. Selma Hayek als Madam Truska ist ebenso gut, wie Patrick Fugit als Evra der Schlangenjunge.
Josh Hutcherson („Tribute von Panem“), Ken Watanabe („Batman Begins“) und Willem Dafoe („Das Schicksal ist ein mieser Verräter“) sind noch ein paar weitere Namen, die an diesem Film mitgewirkt haben und das Potential steigern.
In ihren Rollen haben wirklich alle Schauspieler gut gepasst und waren, bis auf den Teil der Emotionen, originell.

Dafür, dass es sich bei „Mitternachtszirkus“ eigentlich um einen Fantasyfilm handelt, war der Film erstaunlich humorvoll, denn immer wieder treten die Hauptfiguren mit einem flapsigen Spruch in Erscheinung und lockern die Szenen merklich auf. Dabei behält der Film immer sein düsteres Erscheinungsbild. Die Pointen sind dadurch noch überraschender.

Die Musik ist zwar unterstützender Natur, allerdings ist sie nicht ausschließlich klassisch komponiert. Immer wieder schleichen sich ungewohnte Klänge ein, die Szene auf eine ungewohnte Art unterstreichen. Überwiegend ist allerdings auch die Filmmusik eher düster gehalten. Mal etwas anderes.

IMG_5966Meine Meinung:
Ich mochte die Geschichte um Darren und den „Cirque du Freak“. Schade, dass sie weniger von dem Zirkus und den Kreaturen darin handelt, als von einem sich anbahnenden Krieg zwischen Vampiren.

Man kann aber generell sagen, dass sich dieser Film von vielen anderen Vampirfilmen oder -serien unterscheidet, denn er ist nicht halb so schnulzig. Überrascht hat mich, dass dieser Streifen für sein Genre sehr humorvoll und düster zugleich ist.

Auch wenn „Mitternachtszirkus – Willkommen in der Welt der Vampire“ viele Punkte liegen lässt, ist er ein sehr runder und wirklich guter Film.

Meine Wertung:
Spannung: 6,0 von 10
Story: 7,5 von 10
Länge: 5,5 von 10
Gefühl/Emotionen: 6,5 von 10
Authentizität: 8,0 von 10
Humor: 7,0 von 10
Musik: 8,0 von 10
GESAMT: 6,9

Batman Begins

IMG_5777Titel: Batman Begins
Genre: Comicverfilmung
Regie: Christopher Nolan
Musik: Hans Zimmer / James Newton Howard
Produzenten: Emma Thomas / Charles Roven / Larry J. Franco
Dauer: ca. 134 Minuten
Erscheinungsjahr: 2005
Altersfreigabe: FSK 12

„Als kleiner Junge zum Zeugen des Mordes an seinen Eltern geworden und geplagt von seinen Kindheitserinnerungen, reist der Industrie-Erbe BRUCE WAYNE (CHRISTIAN BALE) ziellos durch die Welt, auf der Suche nach einem Weg jene zu bekämpfen, die Angst und Schrecken verbreiten. Mit der Hilfe seines treuen Butlers ALFRED (MICHAEL CAINE) Detective JIM GORDEN (GARY OLDMAN) und seines Verbündeten LUCIUS FOX (MORGAN FREEMAN) kehrt Wayne schließlich nach GOTHAM CITY zurück und erschafft sein Alter Ego: BATMAN. Als maskierter Kreuzritter kämpft er mit Stärke, Intelligenz und einem Arsenal von High-Tech-Waffen gegen die bösen Kräfte der Unterwelt, die die Stadt bedrohen.“
(Rückentext der DVD)

Mein liebster Superheld. Schon als Kind habe ich mir im Fernsehen die TV-Serie mit Adam West angesehen. Schon damals mochte ich Batman, Robin und all die Feinde. Bruce Wayne, ein Typ, der ein Unternehmen geerbt hat und nun richtig viel Geld hat. Mithilfe des Geldes kann er sich all dieses technische Equipment leisten und wird so zu Batman. In der TV-Serie war Bruce Wayne ein Gentleman, ein erhabener Held, der Gotham City beschützt. Wie wird Christopher Nolan Batman interpretieren?

Zum – vielleicht – ersten Mal bekommt das Publikum die Entstehungsgeschichte von Batman erzählt. Der Film behandelt auf eine sehr originelle Weise die Geburt von Batman. Damit fängt der Streifen auch schon an. Von dem Moment an, wo Bruces Eltern erschossen werden bis zu dem Zeitpunkt, wo Batman geboren wird, vergehen viele Jahre und Bruce hat viel in der Zeit unternommen, aber nie das Richtige. Die komplette Handlung dreht sich um die Entstehung von Batman, das Training von Bruce Wayne, seine Gefühlslage, was ihn dazu bewogen hat, Batman zu werden und seine ersten „Feinde“.

Spannung wird dabei gekonnt von der ersten Minute an aufgebaut. Selbst die Szenen, in denen es nicht sonderlich aufgeregt zugeht, gibt es keinen Leerlauf. Hier muss man Christian Bales darstellerische Leistung anerkennen, denn auf der einen Seite schafft er es, einen Playboy zu verkörpern und auf der anderen Seite einen Helden, der lieber unentdeckt bleibt. Es sind die zwei Seiten einer Medaille, die er hier gleich gut verkörpert. Die komplette Handlung liegt auf seinen Schultern, unterstützt wird er dabei von drei weiteren großartigen Schauspielern:
Morgan Freeman, Michael Caine und Liam Neeson. Mit Gary Oldman und Katie Holmes sind zwei weitere bekannte Darsteller mit im Cast.
Vor allem die ersten drei geben der Handlung eine ganz andere Dynamik. Morgan Freeman löst immer eine Art Neugier aus, Michael Caine stellt seine Figur mit viel Loyalität und Erhabenheit dar und Liam Neeson überzeugt durch sein facettenreiches Schauspiel auf Charakterebene. Alle drei sind grandiose Charakterdarsteller, die ihres zum Film beitragen.

Schwachstellen sind leider Gary Oldman und Katie Holmes. Keiner der beiden schafft es zu überzeugen. Platt und eindimensional nimmt das Publikum ihre Darstellung wahr. Katie Holmes schafft es offensichtlich nur einen Gesichtsausdruck hinzubekommen und in Gary Oldmans Gesicht regt sich mit seinem Bart nichts mehr. In anderen Filmen („Harry Potter“) hat er mir wesentlich besser gefallen.
Eine weitere Person reiht sich hier ein. Cillian Murphy spielt einen Bösewicht, der nicht in das Konzept des Filmes passt. Die komplette Story brilliert durch ihre Nähe zur Realität und dann schmeißt er die ganze Realität über den Haufen und agiert vollkommen comichaft. Als Feind passt die Darstellung prinzipiell sehr gut, allerdings stört das künstlich Aufgedrehte, das psychisch Verrückte, dieses komplette andere Wesen, das man eigentlich nicht an diesem Feind sehen möchte.

„Batman Begins“ war nicht actionüberladen, wie man es aus anderen Comicverfilmungen kennt. Er nahm sich auch Zeit, um die Charaktere darzustellen. Der Mix passte sehr gut. Dadurch, dass die Spannung weitestgehend hoch war und auch in nicht ganz so aufregenden Szenen kein „Leerlauf“ entstand, hatte man eh das Gefühl, dass irgendwie immer etwas passiert.

Die Emotionen sind ein großes Thema in diesem Streifen. Furcht, Mut, Angst, Trauer, Zuneigung – man kann sie gar nicht alle aufzählen. Es sind die Emotionen, die sich durch den kompletten Film ziehen und ein Motiv darstellen. Sie alle sind Grund dafür, dass Bruce Wayne Batman wird, Grund, um ein Doppelleben zu führen. Hier liegt die größte Last auf den Schultern von Christian Bale. Die anderen Figuren tragen eher weniger zum emotionalen Gefüge bei. Eine Ausnahme ist allerdings der Butler Alfred. Er empfindet sehr viel für die Familie Wayne und ist daher gefühlstechnisch wesentlich mehr involviert. Im Film ist sein emotionales Befinden allerdings nicht sehr stark beleuchtet.

Die Musik wurde von Hans Zimmer komponiert. Großartig. Klassische Stücke, die sich gekonnt in den Film eingliedern, ihn unterstützen, untermalen und einen hohen Wiedererkennungswert haben. Sie hat sich nie in den Vordergrund gedrängt. Dem Film hätte allerdings die eine oder andere Szene, die ausschließlich von der Musik getragen wird, sicherlich gut gestanden. Stattdessen ist man die Sicherheitstour gefahren, was auch vollkommen legitim ist.

IMG_5782Meine Meinung:
Mit „Batman Begins“ fing die „The Dark Knight“-Trilogie an, ein starker erster Teil.
Besonders gut gefiel mir, dass man hier auf dem Boden geblieben ist. Man hat Batman nicht als einen übermächtigen Helden dargestellt, sondern als einen emotional gezeichneten Mann, der viele Probleme hat. Er hat einen elementaren Teil des Gedankenguts seines Vaters verinnerlicht und versucht nun, gegen das Böse in SEINER Stadt zu kämpfen.

Dadurch, dass die Charaktere nicht überzeichnet sind, bietet der Film außerdem einen Zugang für alle, die nicht auf Comicverfilmungen stehen. „Batman Begins“ ist alles andere als eine typische Verfilmung eines Helden. Es ist schon beinahe grotesk, einen der größten Helden der Comicgeschichte in ein so düsteres Umfeld zu integrieren. Unterhaltsam, spannend und absolut empfehlenswert.

Meine Wertung:
Spannung: 9,0 von 10
Action: 8,5 von 10
Story: 9,0 von 10
Länge: 8,5 von 10
Gefühl/Emotionen: 8,5 von 10
Authentizität: 9,0 von 10
Musik: 9,0 von 10
GESAMT: 8,8

Reihenfolge:
1. Batman Begins
2. The Dark Knight
3. The Dark Knight Rises