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John Wick: Kapitel 3 – Parabellum

Titel: John Wick: Kapitel 3 – Parabellum
Genre: Action
Regie: Chad Stahelski
Musik: Tyler Bates / Joel J. Richard
Produzenten: Basil Iwanyk / Erica Lee
Dauer: ca. 132 Minuten
Erscheinungsjahr: 2019
Altersfreigabe: FSK 18

„Zeit ist ein kostbares Gut. Das ist auch John Wick, dem Auftragskiller par excellence, bewusst. Nachdem er ein Mitglied der Hohen Kammer – einer geheimnisvollen Assassinen-Gilde – tötete, wurde Wick zum ‚Excommunicado’ erklärt und mit einem Kopfgeld von 14 Millionen Dollar belegt. Immerhin eine Stunde Galgenfrist hat ihm Winston vom Continental Hotel eigenmächtig gewährt. Die skrupellosesten Auftragsmörder der Welt verfolgen nun jeden Schritt des Ausgestoßenen und wetzen ihre Klingen. Doch John Wick hat noch ein paar Asse im Ärmel sowie einen entscheidenden Vorteil auf seiner Seite: Regeln sind für ihn Vergangenheit.“
(Rückentext der BluRay)

Wie gut sind eigentlich dritte Teile?
Der dritte Teil der „Der Herr der Ringe“-Filme war meiner Meinung nach richtig gut. Der dritte Teil von „Der Hobbit“ war auch gut. „Star Wars: Episode III – Die Rache der Sith“ wird zwar von mir ähnlich bewertet, wie der dritte Hobbit-Film, allerdings ist dieser in der Rückbetrachtung doch deutlich besser.
Was kann aber „John Wick: Kapitel 3 – Parabellum“? Wie ich dieses Actionspektakel empfunden habe, erfahrt ihr hier.

Fakt ist, dass die Geschichte in einem Actionfilm eher eine untergeordnete Rolle spielt. So auch in diesem Teil. Alles, was es zur Geschichte zu sagen gibt, fasst der Rückentext sehr gut zusammen, denn mehr gibt es wirklich nicht dazu zu sagen.
Nachdem wir John Wick ja schon in Teil 1 bei seiner Rückkehr und in Teil 2 beim Einlösen einer Schuld zusehen, können wir ihn im dritten Teil dabei beobachten, wie er gejagt wird – also etwas ganz anderes als in den Vorgängern.

Das Besondere an „John Wick: Kapitel 3“ ist aber nicht die Story, sondern vielmehr die Action, die stets durchchoreographiert ist und in John-Wick-Manier zu bestechen weiß. Selten habe ich einen Film gesehen, der in der ersten halben Stunde so wenig Dialoge hat, wie John Wick 3, zumindest könnte man die Dialogszenen in dieser Zeit an einer Hand abzählen. Neben „klassischen“ choreographierten Szenen kommt es aber auch zum Einsatz von Hunden oder Pferden, die auf ihre ganz eigene Art und Weise Gegner ausschalten. Es ist schön zu sehen, dass Actionelemente so vielfältig eingesetzt werden und es wirkt alles sehr wertig und überhaupt nicht fehl am Platz.

Das Setting ist passend. Insgesamt ist der Streifen eher düster gehalten. Es wird viel mit Licht, Schatten, Spiegelbildern und anderen visuellen Effekten gespielt. Kulissen und Kostüme sind sehr überzeugend und stilvoll und bestechen ebenfalls durch die gewohnte John-Wick-Manier. Ganz im Sinne seiner Vorgänger trägt John Wick wieder einen Anzug, das Hotel Continental ist, neben ganz vielen anderen Orten, wieder ein sehr glaubwürdiger Schauplatz. Man fühlt sich direkt wieder „heimisch“, da man die klassischen Orte aus den beiden Vorgängern kennt. Neu hingegen sind das Continental Casablanca und ein geheimnisvoller Ort in der Wüste. Mir gefällt allerdings am besten, dass die Actionszenen musikalisch wunderbar untermalt sind. Nicht selten werden Klänge aus „Die vier Jahreszeiten“ angestimmt und liefern dabei einen besonderen Unterhaltungswert.

Emotionen wird man allerdings im dritten Teil wieder vergeblich suchen. Im Gegensatz dazu sind alle Figuren authentisch. Am Ende ist es dem Zuschauer nicht wichtig, wie tiefgreifend die Gefühle sind oder wie glaubhaft die Darsteller in ihren Rollen sind. „John Wick“ schaut man sich eigentlich nur aufgrund der Action an und die gibt es reichlich.

Meine Meinung:
Schlussendlich bleibt mir nicht viel zu sagen außer, dass sich „John Wick: Kapitel 3 – Parabellum“ in die Reihe der guten und sehenswerten dritten Teile einreiht.
Fans gepflegter Action kommen auf ihre Kosten und solche, die es noch nicht sind, werden es hoffentlich danach sein. Dieser Teil hat mich persönlich so sehr begeistert, dass mir der Streifen auch noch lange nach der Sichtung im Kopf geblieben ist.

Besonders gut gefallen haben mir die Atmosphäre und die musikalische Untermalung – die zusammen mit den Actionszenen eine sehr epische Konstellation ergeben haben.
„John Wick: Kapitel 3 – Parabellum“ ist ein starker Film mit einem starken Cast. Ich spreche hiermit eine Empfehlung aus.

Meine Wertung:
Spannung: 9,5 von 10
Action: 10 von 10
Story: 6,0 von 10
Länge: 8,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 5,0 von 10
Authentizität: 8,5 von 10
Musik: 9,0 von 10
Setting: 9,5 von 10
GESAMT: 8,2

Reihenfolge:
1. John Wick
2. John Wick: Kapitel 2
3. John Wick: Kapitel 3 – Parabellum

John Wick: Kapitel 2

Titel: John Wick: Kapitel 2 (engl. „John Wick: Chapter 2“)
Genre: Action
Regie: Chad Stahelski
Musik: Tyler Bates / Joel J. Richards
Produzenten: Basil Iwanyk / Erica Lee
Dauer: ca. 123 Minuten
Erscheinungsjahr: 2017
Altersfreigabe: FSK 18

„John Wick ist ein weiteres Mal dazu gezwungen, aus dem Ruhestand zurückzukehren: Sein ehemaliger Kollege Santino D’Antonio will die Kontrolle über eine mysteriöse, international expandierende Organisation von Auftragskillern erlangen. Ein alter Blutschwur verpflichtet John, ihm dabei zu helfen. Er reist nach Rom, wo er gegen einige der tödlichsten Killer der Welt antreten muss.“
(Rückentext der BluRay)

Im Gegensatz zu seinem Vorgänger habe ich „John Wick: Kapitel 2“ nicht im Kino gesehen. Als einer meiner engsten Freunde zu Besuch war und wir uns auch schon „Marvel’s The Avengers“ angeschaut haben, lief direkt danach genau dieser Film. Es war also ein Tag, wie er mir am meisten gefällt.

In „John Wick: Kapitel 2“ dreht sich alles um John, der seinen unterbrochenen Ruhestand nun wieder vollziehen möchte. Noch bevor er die Gelegenheit hatte, sich vernünftig zurückzuziehen, klingelte es auch schon wieder an seiner Haustür und ein alter Weggefährte steht nun da und erwartet eine weitere Unterbrechung. Aufgrund eines Blutschwurs und der Regeln, an die sich Auftragskiller im besten Fall halten, schiebt John ein weiteres Mal seine unbeschwerte Zeit auf und erledigt einen Job.

Wie bereits Teil eins ist auch dieser Film von der Handlung her nicht sehr gehaltvoll. Teil zwei schafft es über die Spannung und über all das, was in seinem Vorgänger geschehen ist, den Zuschauer abzuholen (vorausgesetzt das Publikum kennt Teil eins). Es ist grundsätzlich einfach schön anzusehen, wie die Geschichte weitererzählt wird. Viele Fortsetzungen kämpfen damit, wesentlich schwächer als der erste Film zu sein. Dieses Problem hat „John Wick: Kapitel 2“ nicht. Die Story bewegt sich auf einem ähnlich niedrigen Niveau, aber man bekommt in schönerer und besser Qualität geboten, was diesen Film ausmacht: nämlich Action.

Und da sind wir auch schon beim Thema. Über einen längeren Zeitraum bekommt das Publikum eine sehr hohe Zahl an Actionsequenzen zu sehen, die allesamt qualitativ auf einem hohen Niveau sind. Sinnlose Explosionen gibt es nicht, stattdessen wird geballert, was das Zeug hält. Die Trefferquote des Protagonisten ist dabei extrem hoch und die Gegner verhalten sich so wie die KI bei Call of Duty auf der Stufe leicht: Man sieht und hört ihre Schüsse, aber getroffen wird sehr selten.
Auch wenn einige Ausrüstungsgegenstände realistisch betrachtet völliger Quatsch sind, ist die Einführung und die Erklärung ebenjener Sachen plausibel in die Handlung eingebaut. John Wick wird von starken Gegnern auch getroffen und das nicht zu knapp, aber die Auswirkung ist dabei sehr gering.
Das durchchoreographierte Actionspektakel lässt dabei nichts aus. Actionfans kommen aufgrund einer Vielzahl unterschiedlichster Gegner, Gegnermengen, Stunts und Schießereien, Schlägereien und Messerstechereien voll und ganz auf ihre Kosten.

Rückblickend betrachtet, war die Basis in „John Wick“ eine emotionale Komponente. „Kapitel 2“ blendet diesen Punkt nahezu vollständig aus. Das ist schade, denn besonders vor dem Hintergrund der Lebenssituation und der Beweggründe des Ruhestandes wird dem Zuschauer ein schöner und trauriger Kontrast zur tatsächlichen Handlung geboten.

Spannungstechnisch schöpft dieser Streifen alles aus der Action. Das gelingt ihm gut, denn gewürzt wird das Ganze mit einem Antagonisten, der regelrecht zum Kotzen ist. Von der ersten Minute an ist er unsympathisch. Eine Art Langeweile beim Zuschauer wird nicht hervorgerufen, obwohl es Schießereien noch und nöcher gibt und der ganze Streifen voll mit Action ist. Ein grundsätzliches Interesse bleibt die ganze Zeit vorhanden.

In den wenigen Charakterszenen wissen Keanu Reeves, Ian McShane und Riccardo Scamarcio durchaus zu überzeugen. Der stets reservierte Auftragskiller ist eine Rolle, die wie auf den Leib von Keanu Reeves geschneidert wurde. Ian McShane mimt den Chef des Continental in New York, der auch immer wieder als „Regelhüter“ auftritt. Eine Figur, die durchaus Strahlkraft hat. Riccardo Scamarcio stellt sich mir in diesem Film zum ersten Mal vor. Sein leicht verrücktes und überhebliches Auftreten passt aber sehr gut zu seiner Figur. Er schafft es, dass ich den Antagonisten von der ersten Sekunde an richtig doof finde und damit hat er doch auch schon sein Soll erfüllt, oder?
Ich bin gespannt, ob man von ihm zukünftig noch mehr sehen darf.
Eine kleine Überraschung ist Laurence Fishburne. Auch wenn er nur sehr wenig Screentime hat, bietet sich dem Zuschauer hier ein vertrautes Bild, wenn er mit Keanu Reeves in Interaktion tritt. Auch seine darstellerische Leistung ist im Rahmen seiner Figur gut. Im gesamten Cast gibt es einfach niemanden, der mit besonderer Leistung hervorgehoben werden kann.

Die Musik ist nie überpräsent und ausschließlich unterstützender Natur. Sie untermalt gekonnt die Szenen und ist dabei nie störend. Im Gegensatz zum ersten Teil, hat sie hier nun aber doch einige Überraschungsmomente, da sie mitunter eben sehr schön oder kontrastreich zu dem ist, was sich als Bild dem Publikum gerade bietet.

Mit einer Laufzeit von ca. zwei Stunden ist „John Wick: Kapitel 2“ auch um einiges länger als sein Vorgänger. An sich ist dieser Film auch komplett auserzählt, aber eben noch nicht die komplette Handlung. Ich freue mich an dieser Stelle jetzt schon auf einen dritten Teil.

Nicht nur durch sein vielfältiges Setting ist „John Wick: Kapitel 2“ ein Augenschmaus, sondern auch durch seine ruhige und gezielte Kameraführung. Im Gegensatz zu vielen anderen Filmen bleibt dieser Streifen in den aufregenden Szenen in der Kamera ruhig. Es gibt einfach keine verwackelten Bilder und stattdessen bekommt der Zuschauer einfach die komplette Ladung, ohne Übertreibung oder zusätzlicher Hilfsmittel ab. Die Bilder sprechen dabei absolut für sich.
Auch die Kostüme sind stilecht. Die Anzüge passen sehr gut in das Bild eines seriösen Profi-/Auftragskiller. Die Kulissen bzw. Schauplätze sind immer sehr gut in Szene gesetzt, auch wenn man nicht sehr viel von der Umgebung mitbekommt. Ein unterirdisches Kanalsystem, ein U-Bahn-Waggon oder das Continental-Hotel wirken sehr wertig, aber auch zweckdienlich.

Meine Meinung:
Oh, was habe ich mich gefreut, endlich in den Genuss dieses Streifens gekommen zu sein.
Chad Stahelski überzeugt mit dem Nachfolger „John Wick: Kapitel 2“ auf ganzer Linie und ich bin umso froher, dass es aller Wahrscheinlichkeit nach einen weiteren Teil geben wird.

John Wick ist pure Action und das beweist er auch in diesem Film. Es ist ein Leichtes für den Zuschauer, über inhaltliche Schwächen hinwegzusehen.
Auch die Gerüchteküche lässt mich in Bezug auf das Thema „John Wick“ nicht kalt, denn allem Anschein nach ist eine Prequel-Serie mit dem bisherigen Arbeitstitel „The Continental“ geplant, die sich um das berühmte Hotel und dessen Strukturen und Gäste drehen soll. Ein mögliches Auftreten von John Wick ist dabei nicht ausgeschlossen.*

Auch „Kapitel 2“ weiß mit seinen Elementen zu unterhalten und ist auf jeden Fall ein Must-Have für alle Actionfans.

Meine Wertung:
Spannung: 8,0 von 10
Story: 7,0 von 10
Action: 10 von 10
Länge: 8,5 von 10
Gefühl/Emotionen: 6,0 von 10
Authentizität: 9,0 von 10
Musik: 7,5 von 10
Setting: 8,0 von 10
GESAMT: 8,0

Reihenfolge:
1. John Wick
2. John Wick: Kapitel 2
3. John Wick: Kapitel 3 – Parabellum

Vernetzt – Johnny Mnemonic

Titel: Vernetzt – Johnny Mnemonic (engl. „Johnny Mnemonic“)
Genre: Science-Fiction / Action
Regie: Robert Longo
Musik: Brad Fiedel
Produzent: Don Carmody
Dauer: ca. 93 Minuten
Erscheinungsjahr: 1995
Altersfreigabe: FSK 18

„Das Jahr 2021: Datennetze umspannen die Kontinente, anarchistische Untergrund-Hacker bekämpfen unerbittlich High-Tech-Megakonzerne, die ihre Macht brutal durchsetzen wollen. Zwischen den Fronten arbeitet der Kurier Johnny (Keanu Reeves), er schmuggelt mittels Gehirnimplantat Daten. Doch dieses Mal übersteigt der Auftrag seine Speicherkapazität: binnen 48 Stunden muss er die Infos wieder loswerden, sonst explodiert sein Gehirn! Cyberspace-Guerillas und die Yakuza-Killerbrigaden jagen ihn gnadenlos durch die Ghettos, sie wollen an die Daten, sie wollen Johnny – um jeden Preis, auch wenn es seinen Kopf kostet!“
(Rückentext der DVD)

Ich habe den Science-Fiction-Action-Film „Vernetzt – Johnny Mnemonic“ mit Keanu Reeves aus dem Jahr 1995 geschaut. Einer meiner besten Freunde hat mir diesen Film empfohlen und einer Empfehlung gehe ich immer sehr gerne nach, also habe ich mir kurzerhand die DVD dazu besorgt und angeschaut.

Die Geschichte punktet mit einer, für damalige Verhältnisse, zukunftsträchtigen und mit Erfindungsreichtum gesegneten Handlung. Zwar hat die Erzählweise aufgrund ihrer linearen Art und der fehlenden Kniffe Schwächen, die werden aber durch eine düstere und gelungene Atmosphäre wieder wett gemacht.

Was die Spannung betrifft, schwimmt „Vernetzt“ auch nicht auf der obersten Welle mit, allerdings übt er einen gewissen Reiz auf seine Zuschauer aus. Die Story ist grundsätzlich interessant und zeigt für 1995 auf erstaunliche Weise auf, wie 2021 aussehen könnte. Heute sehen die Effekte übertrieben künstlich und schlecht gemacht aus, aber damals, 1995, war dieser Streifen überaus innovativ und schön anzusehen. Die Kombination aus Handlung, Spezialeffekten und dem Alter des Films ist der Grund, dass der Zuschauer am Ball bleibt.

Die Emotionen sind nicht sehr stark ausgeprägt und das ist auch gerade der Punkt an diesem Streifen. In einer überwiegend technologisierten Welt haben Emotionen leider keinen Platz mehr. Es ist also der denkbar logischste Schritt, den dieser Film geht. Und unter diesem Gesichtspunktist „Vernetzt“ glaubhaft. Eine anbahnende Liebesgeschichte, die in eine Nebenhandlung reingewurstelt wird, ist dagegen leider nicht glaubhaft, aber dennoch vorhanden.
Die darstellerische Leistung lässt weitestgehend zu wünschen übrig. Das liegt vor allem daran, dass die Charaktere durch die Bank sehr flach angesiedelt und ihre Beweggründe niedere sind. Bis auf Johnny hängt halt niemandes Leben an der ganzen Handlung. In den meisten aller Szenen ist auch zu viel Pathos vorhanden, was sich nicht positiv auf die Glaubwürdigkeit der Charaktere ausübt. Auch wenn der Streifen mit Keanu Reeves, Dolph Lundgren und Ice-T besetzt ist, hilft es nicht, die schlechte Leistung von Diane Meyer, Henry Rollins oder Udo Kier auszubügeln. Insgesamt haben aber eigentlich alle Figuren unterdurchschnittlich abgeschnitte.

In den ca. 93 Minuten ist die komplette Geschichte auserzählt. Hin und wieder stockte die Handlung und dabei kamen dann Längen auf. Langeweile kommt aber so gut wie nie auf, auch wenn durch die Filmoptik die Geduld des Zuschauers auf die Probe gestellt wird, denn allzu lange kann man sich diese Effekte nicht ansehen.

Die Action ist vielfältig, denn es kommen nicht nur reale Explosionen, Schießereien oder Nahkämpfe mit Laser-Peitschen zum Einsatz, sondern auch Action im Bereich „World Wide Web“. So sind zum Beispiel Hackerangriffe auf eine besondere Art und Weise inszeniert.
Wie bereits erwähnt, für 2017 sind die Spezialeffekte nicht ausreichend, für 1995 ist die Umsetzung und die Inszenierung hingegen wegweisend und innovativ.

Musikalisch hat der Streifen nicht sehr viel zu bieten. Seichte und unscheinbare Hintergrundmusik dominieren den Ton. In den Cyber-Szenen schlägt die Musik in eine 8-Bit-Richtung, wodurch in jedem Fall eine gewisse Abwechslung geboten wird.

Meine Meinung:
„Vernetzt – Johnny Mnemonic“ hat definitiv seine Vorzüge. Mit einer interessanten Geschichte und einer wegweisenden Inszenierung beschreitet dieser Streifen auf jeden Fall einen Weg, später viele weitere Filme folgen werden.
Ich finde den Gedanken ganz witzig, dass Keanu Reeves nach dieser Hauptrolle, vier Jahre später, auch die Hauptrolle in „Matrix“ übernommen hat. Inwieweit das irgendwie zusammenhängt, kann ich gar nicht sagen, aber es ist durchaus vorstellbar.

Ich hatte nur bedingt meinen Spaß mit „Johnny Mnemonic“. Die Idee finde ich grandios, auch heute noch. Die Spezialeffekte waren mehr als unterirdisch, aber seine düstere Atmosphäre ist Grund genug dran zu bleiben und sich mal dieses Werk anzuschauen.
Ich spreche – aufgrund seines Alters – eine Empfehlung aus.

Meine Wertung:
Spannung: 5,5 von 10
Story: 8,0 von 10
Länge: 5,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 7,5 von 10
Authentizität: 5,0 von 10
Action: 7,5 von 10
Musik: 6,5 von 10
GESAMT: 6,4

John Wick

John Wick_CoverTitel: John Wick
Genre: Action
Regie: Chad Stahelski / David Leitch
Musik: Tyler Bates / Joel J. Richards
Produzenten: Basil Iwanyk / David Leitch / Eva Longoria / Michael Witherill
Dauer: ca. 101 Minuten
Erscheinungsjahr: 2014
Altersfreigabe: FSK 16

„John Wick, berühmt-berüchtigt als bester Hitman der Branche, ist nach seinem letzten Auftrag endgültig aus dem Geschäft ausgestiegen. Als er von Mitgliedern seines ehemaligen Gangster-Syndikates brutal überfallen wird, ahnen diese nicht, mit wem sie sich angelegt haben. Getrieben vom eiskalten Wunsch nach Rache, taucht John abermals in die Unterwelt New Yorks ab, um ein für alle Mal mit seiner Vergangenheit abzuschließen.“
(Rückentext der BluRay)

„John Wick“ ist wieder einer dieser Filme, die ich im Kino gesehen habe. Auf einer großen Leinwand hat er sich sehr gut anschauen lassen, aber wie gut funktioniert er auf dem Fernseher? Mit Erscheinen der BluRay hatte mir meine Herzdame eine Überraschung machen wollen. Ist es ihr gelungen?

Bei „John Wick“ dreht es sich um den ehemaligen Auftragskiller John Wick, der überfallen und ausgeraubt wird, der das aber nicht auf sich sitzen lässt und nach Rache sinnt.

Die Story ist nicht sehr gehaltvoll, aber spannend und zum Teil emotional erzählt und das macht diesen Film so sehenswert.
Der ganze Film wird eigentlich in einer großen Rückblende erzählt, doch über die Dauer des Filmes verliert man ganz leicht diesen Gedanken, da innerhalb dieser Rückblende die Erzählweise linear ist. Eine Stimme aus dem Off gibt es nicht, sodass der Umstand der Rückblende dem Zuschauer nicht präsent bleibt.

Es gibt viele Motive in Filmen, die immer für besonders viel Spannung sorgen. Rache ist einer dieser Antriebe und kann auf vielfältigste Art und Weise inszeniert werden. Spannungstechnisch muss ich sagen, dass der Streifen wenige Überraschungen parat hat und die Geschichte weitestgehend vorhersehbar ist und bleibt. Allerdings heißt es nicht, dass „John Wick“ ein langweiliger Film ist, ganz im Gegenteil. Die Actionsequenzen sind einfach sehr gut inszeniert und gemacht. Technisch auf einem sehr hohen Niveau. Die ganze Zeit sieht man Dinge, die unglaublich cool aussehen, sei es ein Kampf in der Mitte des Filmes oder eine Spritztour mit dem ´69er Mustang gleich zu Beginn.
Auch wenn das alles nicht im klassischen Sinne spannend ist, so ist es doch immer sehr schön anzusehen und überaus interessant.

Ausnahmen bestätigen die Regel, so auch bei den Emotionen, die allesamt sehr lose bzw. schwach sind. Die Ausnahme ist der Motivator und, zumindest indirekt, Grund, weshalb John auf Rache aus ist. Aber auch sonst findet man viele Gefühle, die eher schwach bis mittelmäßig ausgeprägt sind. In der Kombination ist es aber auch okay, da an dem Filmspaß wenig gerüttelt wird. „John Wick“ hätte es allerdings definitiv nicht geschadet, wenn man sich in dem Punkt der Emotionen mehr „Mühe“ gegeben hätte.
Neben Keanu Reeves ist Willem Dafoe ein bekannter Schauspieler. Der Rest wird nicht sonderlich geläufig sein. Als (ehemaliger) Wrestler ist Kevin Nash wohl noch der bekannteste unter all den Nebendarstellern. Mikael Nyqvist ist allerdings durch seine Mitwirkung in diversen Fernsehfilmen und Krimireihen aus Schweden ein Begriff. Tatsächlich heißt es nicht, dass die Leistung schwach oder schlechter wäre. Die ganzen Darsteller sind überwiegend Antagonisten und man nimmt es ihnen ab. Die Figuren sind glaubhaft und bewegen sich in diesem Film auf einem durchaus überzeugenden Niveau.

Die Musik ist unterstützend und hat wenige Überraschungen parat. In aufregenden Momenten hilft sie dabei mit, dass es spannend wird oder bleibt. In Actionsequenzen funktioniert die Musik auch in eine andere Richtung. Sie ist nie überpräsent oder stiehlt dem Film die Show, stattdessen bewegt sie sich auf einem soliden Niveau.

Die Laufzeit beträgt ca. 101 Minuten und damit lässt sich „John Wick“ zumindest zeittechnisch gut anschauen. Inhaltlich reicht diese Zeit aus, allen wichtigen Figuren genügend Platz zu geben, um sich zu entfalten. Unnötige Längen gab es keine.

John Wick_DVDMeine Meinung:
„John Wick“ hat mir nicht nur auf der großen Leinwand gefallen, sondern auch auf dem etwas kleineren Fernseher. Die Überraschung meiner Herzdame ist also geglückt. Auch wenn ich diese BluRay schon seit einem guten Jahr hier liegen habe, kam ich erst jetzt dazu, sie anzuschauen.

Als Actionfilm ist „John Wick“ sehr unterhaltsam und kurzweilig. Keanu Reeves spielt eine wirklich gute Rolle und auch hierzu gab es schon Ankündigungen dahingehend, dass es eine Fortsetzung mit ihm in der Hauptrolle geben wird. Ich bin gespannt.

Punktabzug gab es dennoch, da zwar vieles gut, aber nichts perfekt war. Actionfilmfans bekommen allerdings was für ihr Geld.

Meine Wertung:
Spannung: 8,0 von 10
Story: 7,0 von 10
Action: 8,5 von 10
Länge: 8,5 von 10
Gefühl/Emotionen: 6,5 von 10
Authentizität: 9,0 von 10
Musik: 7,0 von 10
GESAMT: 7,8

Reihenfolge:
1. John Wick
2. John Wick: Kapitel 2
3. John Wick: Kapitel 3 – Parabellum

C wie „Constantine“

IMG_4880Titel: Constantine
Genre: Mystery-Action-Thriller / Comicverfilmung
Regie: Francis Lawrence
Musik: Klaus Badelt / Brian Tyler
Produzenten: Lorenzo di Bonaventura / Akiva Goldsman
Dauer: ca. 116 Minuten
Erscheinungsjahr: 2005
Altersfreigabe: FSK 16

„John Constantine kann Dämonen erkennen, die sich auf der Erde einnisten, und er fackelt nicht lange – er schickt sie zurück in die Hölle!
Als ‚Constantine’ kämpft Keanu Reeves (‚Matrix’) einmal mehr als paranormal begabter Weltenretter gegen Gegner aus einer anderen Dimension. Der verblüffende Mystery-Action-Thriller basiert auf der DC Comics/Vertigo Reihe Hellblazer und spielt in der Stadt der Engel, in der die Grenzen zur Welt der Geister durchlässig werden und die Hölle loszubrechen droht. Weihwasser. Ein Flammenwerfer mit Drachenatem. Ein zum Schrotgewehr umgebautes Kruzifix. Mit diesen Waffen und der Unterstützung einer unerschrockenen Polizistin (Rachel Weisz) zieht John Constantine als Geister-Krieger in eine apokalyptische Schlacht. Ihr habt Glück: Er kämpft auf eurer Seite.“
(Rückentext der DVD)

„Constantine“ ist die erste Verfilmung des Comics „Hellblazer“ von DC Comics/Vertigo. Die Story dieses Filmes dreht sich um den selbstzerstörerischen Antihelden John Constantine, der aus der Hölle entsprungene Dämonen sehen und die Menschen vor diesen Geschöpfen beschützen kann.

Die Geschichte ist linear erzählt und nicht verwirrend, auch wenn etwas drum herum vorhanden und wichtig für das Ende des Filmes ist, ist es keineswegs kompliziert den Streifen zu verfolgen.
Spannung wird die ganze Zeit über erzeugt und sogar in eher nüchternen Szenen, in denen irgendwas recherchiert oder sich vorbereitet wird, wirkt alles sehr spannungsfördernd. Auch in den Momenten, in denen es actionreich zugeht, ist alles noch viel aufregender als ohnehin schon.

Die Action von „Constantine“ ist mit tollen visuellen Effekten gespickt, seien es Szenen direkt aus der Hölle oder eine Horde fliegender Dämonen, die sich im Sturzflug auf die Erde befindet. An dieser Stelle sei gesagt, dass die Maskenbildner gute Arbeit geleistet haben, denn die Masken, Kostüme und restlichen Requisiten sind sehr detailreich und einwandfrei in den ganzen Film eingebaut.

In dem Punkt der Gefühle wirkt alles sehr stark zurückgenommen, ist es aber nicht. Der Hauptprotagonist wirkt anfänglich kalt, arrogant und unnahbar. Diese Darstellung verlangt viel von einem guten Schauspieler ab, da es schnell übertrieben aussieht, nicht in dem Fall von „Constantine“. Rachel Weisz hat in ihrer Doppelrolle ebenfalls eine große Bandbreite zu spielen. Während der eine Charakter ängstlich und neugierig zugleich dargestellt werden musste, war es ihre Aufgabe, den zweiten Charakter mit einer verzweifelten Hoffnungslosigkeit auszustatten.
Ob die Charaktere gemäß der Originalvorlage authentisch sind, mag ich hier nicht zu beurteilen, sie kamen jedenfalls sehr echt für das Publikum des Streifens rüber. Insbesondere John Constantine ist kein Charakter, in den man sich als Normalsterblicher hineinversetzen kann. Seine Geschichte und Lebensweise und die Tatsache, dass er gegen Dämonen kämpft, macht es schwer Empathie zu empfinden.

Die Filmmusik war allerhöchstens unterstützend, alles andere wäre vermutlich auch definitiv zu viel gewesen. Anders als bei „Guardians of the Galaxy“ ist die Musik in „Constantine“ kein wichtigeres Element. Den unterstützenden Faktor übt sie mit Bravour aus. In den richtigen Momenten wird Hintergrundmusik eingespielt, die zusätzlich den Fokus voll und ganz auf die Handlung lenkt.

„Constantine“ mit Keanu Reeves in der Hauptrolle schafft es, weitestgehend in seinen 116 Minuten gut zu unterhalten und auch zu überzeugen, unter dem Gesichtspunkt ist die Laufzeit absolut angemessen.

Meine Meinung:
Mich hat der Film sehr gut unterhalten und in den letzten 10 Jahren habe ich ihn vermutlich 15 bis 20 Mal gesehen und ich finde ihn keineswegs langweilig. Ich verfolge die Story – ähnlich wie beim ersten Mal – mit großer Neugier und Spannung.

„Constantine“ ist einer dieser Filme, die ich mir ansehe, wenn es sonntags regnet und ich am Nachmittag einen Film sehen möchte.

Von A bis Z gefällt mir so ziemlich alles an dem Film: Keanu Reeves in der Hauptrolle, seine leicht selbstzerstörerische Art und die Tatsache, dass er sich bei strömenden Regen stilecht mit seinem goldenen Zippo eine Zigarette anzündet – all das macht diesen Film zu einem wahren Goldstück.

Eine DVD-Sammlung ist ohne diesen Film nicht komplett und er gehört deswegen, meiner Meinung nach, in jedes gut sortierte Regal. Selbst wenn man diesen Film nicht besitzt, sondern sich nur aus der Videothek ausleiht, passt er gut in einen DVD-Abend und bietet dort jede Menge Entertainment.

Meine Wertung:
Spannung: 9,0 von 10
Action: 8,5 von 10
Story: 9,0 von 10
Länge: 9,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 8,0 von 10
Authentizität: 8,0 von 10
Musik: 8,0 von 10
GESAMT: 8,5