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(500) Days of Summer

Titel: (500) Days of Summer
Genre: Romantik
Regie: Marc Webb
Musik: Mychael Danna / Rob Simonsen
Produzenten: Mason Novick / Jessica Tuchinsky / Mark Waters / Steven J. Wolfe
Dauer: ca. 91 Minuten
Erscheinungsjahr: 2009
Altersfreigabe: FSK 0

„Dies ist die Geschichte von einem Jungen und einem Mädchen. Aber keine Liebesgeschichte. So sieht es jedenfalls die bezaubernde Summer (Zooey Deschanel), in die sich der Grußkartenschreiber Tom (Joseph Gordon-Levitt) unsterblich verliebt hat. Doch ist es so, wie sie sagt oder ist da doch mehr? Für ihn ist Summer ein magisches Mysterium, das ihn in einen Rausch zwischen Euphorie und Melancholie stürzt. Doch es wird 500 Tage dauern, bis Summer weiß, ob Tom der Richtige für sie ist…“
(Rückentext der DVD)

Heute dreht es sich um den Independent-Liebesfilm „(500) Days of Summer“ mit Zooey Deschanel und Joseph Gordon-Levitt in den Hauptrollen. Und auch wenn es noch nicht so lange her ist, dass ich den Film gesehen habe, so muss ich gestehen, dass er kaum Spuren hinterlassen hat. Es fühlt sich fast so an, als ob ich ihn nicht gesehen hätte.
Aber ich erinnere mich noch sehr gut daran, wie Tom das erste Mal Summer sah und direkt hin und weg gewesen ist.
Oder er ihr seinen Lieblingsort gezeigt hat. Oder sie ihn später ganz bewusst dort aufsucht, weil sie ihn nicht finden konnte und es so logisch war, dass er sich dort befindet.

Aber sind das die einzigen Bilder, die ich von diesem Film im Kopf behalten habe? Nein. Da sind noch ein paar mehr, doch wieso ich so empfinde, wie oben beschrieben, erfahrt ihr hier.

Zunächst die Handlung: Tom verliebt sich in Summer, Summer ist sich aber unsicher. 500 Tage baucht sie, um zu wissen, ob er der Richtige ist. Bis hier hin ist alles klar und recht unspektakulär. Aber viel mehr kommt da auch nicht. Es gibt keine überraschenden Wendungen, keine Nebenbuhler (zumindest nicht so wirklich) und vorhersehbar ist die Geschichte obendrein auch noch. Das Einzige, was irgendeinen Mehrwert hat, ist die Erzählweise. Der Film nimmt den Zuschauer nämlich mit auf eine Reise und springt immer zwischen Tag 1 und Tag 500 hin und her. Mal befinden wir uns an Tag 290 oder irgendwo in den 400ern und dann plötzlich wieder ganz woanders. Und so breitet sich die Geschichte aus und präsentiert sich langsam.
Das entscheidende Wort ist allerdings wirklich „langsam“. Die Handlung plätschert so dahin und die rund 90 Minuten Laufzeit fühlen sich an wie ein Besuch beim Zahnarzt.

Ich gehe sogar einen Schritt weiter und sage, dass der Streifen so gut wie nichts Spannendes hatte. Es ist allerhöchstens interessant zu sehen, wie sich das Leben von und die Beziehung zwischen Tom und Summer entwickelt. Aber mehr auch nicht.
Das zieht sich sogar in meine liebste Kategorie, die Musik. Wenn man sich die Tracklist anschaut, dann sehe ich da schon ein paar tolle Lieder, jedes für sich genommen. Im Film selbst haben die Lieder leider kaum bis keine Atmosphäre erzeugt.
Und das ist auch der größte Knackpunkt. Das, was fehlte, war die Atmosphäre. Irgendetwas, das mich anfixt oder abstößt, aber in jedem Fall etwas, das mich in seinen Bann gezogen hätte.

Der Rückentext sagt im zweiten Satz bereits, dass es keine Liebesgeschichte sei, zumindest, wenn es nach Summer geht. Aber das ist doch das Dilemma des Lebens. Nur weil eine Person sich verliebt, heißt es nicht, dass die andere Person sich auch verlieben muss. Und so sieht man immer wieder Emotionen, die ich nur schwer nachvollziehen kann. Vor allem sind es im Grunde auch überzogene Reaktionen oder Ausbrüche der Emotionalität. Aber das liegt vielleicht auch daran, dass ich persönlich nicht gerade ein Romantik-Meister bin.

Und wenn ich die einzelnen Figuren für sich betrachte, dann stelle ich zusätzlich fest, dass mich die unterschiedlichen Charaktere auch nicht abholen konnten. Sie blieben für mich blass und verschlossen und dadurch konnte ich nicht mit ihnen warm werden. Sie fühlten sich stark drüber an.

Was mir aber gut gefallen hat, war das Setting. Die erzeugten Bilder waren in der Regel durchweg gut inszeniert. Große Kamerafahrten findet man aber in diesem Film nicht. Die einzelnen Lieder finde ich alle gut komponiert, aber nicht gut eingesetzt, vor allem, weil sie ihre Wirkung verfehlt haben.

Meine Meinung:
„(500) Days of Summer“ war letzten Endes für mich ernüchternd und langweilig. Ich hatte auch keinen Spaß daran, die Entwicklung zu beobachten, weil mir die Figuren egal gewesen sind.

Von mir gibt es daher auch keine Empfehlung. Greift lieber zu einem anderen Film, ich hätte es auch gerne getan, aber das weiß man ja vorher nicht.

Meine Wertung:
Story: 5,0 von 10
Spannung: 2,0 von 10
Länge: 4,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 3,0 von 10
Authentizität: 4,0 von 10
Musik: 5,0 von 10
GESAMT: 3,8

The Dark Knight Rises

Titel: The Dark Knight Rises
Genre: Comicverfilmung / Action
Regie: Christopher Nolan
Musik: Hans Zimmer
Produzenten: Christopher Nolan / Emma Thomas / Charles Roven
Dauer: ca. 164 Minuten
Erscheinungsjahr: 2012
Altersfreigabe: FSK 12

Im dritten und letzten Film der „The Dark Knight“-Trilogie bekommt Batman/Bruce Wayne einen neuen, härteren und erbarmungsloseren Gegner. Bane versetzt Gotham City in Angst und Schrecken und verlangt nichts weniger, als das Aufbegehren der Bevölkerung, sich ihre Stadt zurückzuholen. Ein Spiel, bei dem es keine Gewinner geben soll. Wird sich der Dunkle Ritter durchsetzen können oder kommt er beim Versuch, die Stadt zu retten, unter die Räder?

Der August war leider bisher nicht so erfolgreich, wie ich es mir gewünscht habe. Einen Film habe ich mir fest vorgenommen anzuschauen und das war „The Dark Knight Rises“. Mein liebster aller Superhelden hat bei mir einen ganz besonderen Platz und so kam ich nicht drum herum, auch diesen Film in seiner Schönheit zu zelebrieren, einfach, weil ich alle Batman-Filme zelebriere, die ich in irgendeiner Weise toll finde. Da mir die BluRay vorliegt, gibt es keinen Rückentext.

Die Handlung dreht sich natürlich wieder um Bruce Wayne. Einige Jahre nach „The Dark Knight“ und dem Tod von Harvey Dent ist Batman ein gesuchter Verbrecher. Die Kriminalitätsrate ist stetig gesunken und Commissioner Jim Gordon ist ein „Kriegsheld in Friedenszeiten“ und deswegen auch immer bedeutungsloser für die Polizei in Gotham. Während John Daggett Bane engagiert, um eine Übernahme von Wayne Enterprises in die Wege zu leiten, gibt Bruce die Leitung der Firma an Miranda Tate ab, wodurch Daggett keine Kontrolle über Wayne Enterprises bekommt.
Bane beginnt die Stadt zu terrorisieren, Anarchie bricht aus und durch Gotham fährt ein Atomsprengkopf, der nicht mehr entschärft werden kann.

Erzählerisch bewegt sich „The Dark Knight Rises“ auf einem ähnlichem Niveau wie sein Vorgänger. Schon mit der ersten Minute wird ein sehr ernster und zugleich bedrückender Ton angeschlagen.
Auffallend ist der Einsatz der Musik, aber dazu später mehr.
Die Art und Weise, wie die Figuren eingeführt und dargestellt werden, ist extrem unterhaltsam und erzeugt Spannung und Interesse. Bestes Beispiel ist die Vorstellung von Bane in den ersten zehn Minuten. Ähnlich verhält es sich mit Catwoman/Selina Kyle oder John Blake. Alle drei werden mit einer Szene oder einer Situation eingeführt, die charakteristisch für diese Figur ist.
Zwischenzeitlich meldet sich auch Bruce Wayne mit seinem Butler Alfred und Commissioner Jim Gordon zurück, allerdings ohne besonderes Augenmerk oder hervorgehobene Brisanz.

In allen Belangen ist „The Dark Knight Rises“ wirklich sehr gut, allerdings muss er sich mit „Batman Begins“ und „The Dark Knight“ messen. Insgesamt wird dabei die Luft für ihn sehr dünn. Besser, spannender und atmosphärischer als das zweite Abenteuer dieser Reihe bekommt man eine Geschichte fast gar nicht inszeniert und daher sind das wirklich riesengroße Fußstapfen, in die dieser Film treten muss.
Spannungstechnisch bewegen wir uns nach wie vor am Limit. Durch die stilvolle Einführung der Figuren, die atmosphärische Dichte, die sogar die Luft im Wohnzimmer vor dem Fernseher zum Zittern brachte, eine brisante und gefährliche Handlung und knackige Actionsequenzen bleibt dem Zuschauer nichts anderes übrig, als sich dem Ganzen hinzugeben und zuzusehen, was mit ihm geschieht.
Was leider fehlte, war der Kick des Ungewissen, mit dem im Vorgänger, insbesondere durch den Joker, die Massen gebannt und elektrisiert wurden. Mit dem, was „The Dark Knight Rises“ abliefert, bekommt der Zuschauer aber auch wesentlich mehr geboten, als bei anderen Mainstream-Action-Comicverfilmungen à la „Iron Man“.

Die Emotionen hätten fast nicht vielfältiger sein können. Verzweiflung, Von Wut und Hass bis hin zu Mut, Liebe und Hoffnung und alles, was dazwischen liegt, wird gezeigt. Mal mehr, mal weniger, aber meistens intensiv und sehr eindringlich und unverkennbar.
Auch die Glaubwürdigkeit der Figuren ist wieder einmal erschreckend gut. Mit Catwoman, John Blake, Bane und Miranda Tate bekommt der Zuschauer gleich vier neue Figuren geboten, die sich leistungsmäßig alle auf einem sehr hohen Niveau befinden.
Einzig Gary Oldman als Commissioner Jim Gordon muss wieder aus der Reihe tanzen. Ein Zwiespalt, in dem sich der Commissioner befindet, wird zwar teilweise thematisiert und angesprochen, jedoch spiegelt sich diese Belastung weder mimisch noch in der Körpersprache wider.
Besonders hervorheben muss ich an dieser Stelle allerdings Tom Hardy. Mit seiner Darbietung beweist er einmal mehr, dass er nicht einfach nur ein Darsteller ist, der Mal den Muskelprotz raushängen lässt, sondern auch mit einer Maske Emotionen zeigen kann. Besonders bemerkenswert empfinde ich, dass er einfach nur die obere Gesichtshälfte benötigt, um ein maximales an Glaubwürdigkeit und Emotionen zu zeigen. In der ersten Hälfte des Films zeigt er hier einen erbarmungslosen Charakter, der nur vor Gefahr strotzt. In der zweiten Hälfte bekommen wir auch einen Einblick in seine Vergangenheit und dadurch noch einmal eine Facette mehr, die seine Leistung auf ein höheres Level bringt.

In den Actionsequenzen bekommt das Publikum, wie nicht anders zu erwarten, ein sehr wertiges Bild geboten. Die Kameraarbeit war besonders in diesem Zusammenhang vielfältig. Mal bekommen wir eine sehr ruhige Kameraführung und haben die Möglichkeit, die Szenen auf uns wirken zu lassen und mal sind wir mitten drin und haben das Gefühl, dass die Bilder direkt aus der Ego-Perspektive auf dem Bildschirm landen. Auch bei diesen Szenen wird immer schön draufgehalten, sodass wir ein unverfälschtes Bild der Dinge bekommen. Mir persönlich hat das sehr gut gefallen, auch wenn das Spiel mit Licht und Schatten oder mit Helligkeit und Dunkelheit nicht mehr so im Vordergrund steht, wie beispielsweise noch bei „The Dark Knight“.

Ein weiterer wichtiger und nahezu herausragender Punkt ist die musikalische Untermalung. Auf der einen Seite haben wir Hans Zimmer, der wirklich ein Meister seines Fachs ist und vermutlich am besten weiß, wie man einen sehr guten Film perfekt untermalt. Nichts weniger ist hier passiert. Und auf der anderen Seite haben wir den krassen Gegenteil, nämlich dass Musik und Ton auch einfach weggelassen werden. Wir bekommen dann so ein Gefühl, als ob wir in einer schalldichten Kammer sitzen würden und nicht einmal die berühmte Stecknadel fallen hören. Es ist eine sehr beklemmende Stille, die allerdings durch Effekte oder eine natürliche Geräuschkulisse, wie z.B. Flugzeuglärm oder einem singenden Kind, durchbrochen wird.

„The Dark Knight Rises“ ist ein würdiges Ende dieser Trilogie, aber leider nicht der beste von diesen drei außergewöhnlichen Filmen. Christopher Nolan hat mit dieser Inszenierung einer Sage einen Maßstab gesetzt, der sehr lange nicht erreicht werden wird und kein Batman-Darsteller ist bisher besser gewesen als Christian Bale.
Am Ende bleibt ein spannender, aufregender und beklemmender Film, der nicht einfaches Actionkino bietet, sondern mit einer überaus düsteren und gewalttätigen Atmosphäre aufwartet.

Für jeden Batman-Fan ein Muss, für Filmliebhaber, ambitionierte Kenner oder Fachleute nicht weniger als Pflichtprogramm.

Meine Meinung:
Der Fortsetzungsmonat findet mit „The Dark Knight Rises“ sein Ende. Ich hatte viel Spaß, auch wenn ich aus unterschiedlichsten Gründen nicht so viel in diese Challenge investieren konnte, wie erhofft.

Für mich ist dieser Film, wie bereits erwähnt, nicht der stärkste der Trilogie, aber eben auch nicht der schwächste. Wenn ich eine Reihenfolge nennen müsste, dann würde sie vermutlich „Batman Begins“, „The Dark Knight Rises“ und dann „The Dark Knight“ lauten, dann wäre eine stetige Steigerung vorhanden. Alles nur Konjunktive. Die „The Dark Knight“-Trilogie ist für lange Zeit ein sehr düsteres und beeindruckendes Abenteuer, das unfassbar gut inszeniert wurde.

Wenn man in die Vergangenheit schaut und herausragende Reihen nennen müsste, dann behaupte ich mit Fug und Recht, dass neben „Der Herr der Ringe“, „Der Hobbit“ oder „Star Wars“ auch die „The Dark Knight“-Trilogie genannt werden muss.

Zum Abschluss gibt es zwar kein Hightlight-Siegel, aber dennoch eine klare Empfehlung.
Danke, Christopher Nolan, für ein Stückchen beeindruckender und nachhaltiger Filmkunst.

Meine Wertung:
Spannung: 9,5 von 10
Action: 8,0 von 10
Story: 9,0 von 10
Länge: 8,5 von 10
Gefühl/Emotionen: 8,5 von 10
Authentizität: 8,5 von 10
Musik: 10 von 10
GESAMT: 8,9

Reihenfolge:
1. Batman Begins
2. The Dark Knight
3. The Dark Knight Rises