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Solo: A Star Wars Story

Titel: Solo: A Star Wars Story
Genre: Science-Fiction
Regie: Ron Howard
Musik: John Powell (in Teilen auch John Williams)
Produzenten: Kathleen Kennedy / Allison Sheamur / Simon Emanuel
Dauer: ca. 130 Minuten
Erscheinungsjahr: 2018
Altersfreigabe: FSK 12

„Kommt an Bord des Millennium Falken und erlebt ein galaktisches Abenteuer mit ‚Solo: A Star Wars Story’! Während eines gewagten Unterfangens in den Tiefen der kriminellen Unterwelt freundet sich Han Solo mit seinem zukünftigen Kopiloten Chewbacca an und tritt auf den berüchtigten Glücksspieler Lando Calrissian.“
(Rückentext der DVD)

Heute geht es um ein richtig großes Franchise: Star Wars. Genauer gesagt geht es um „Solo: A Star Wars Story“. Keine Star-Wars-Rezension ohne eine kritische Stimme über die Ausschlachtung einer Reihe, die für viele das Leben ist.
Aber schafft es „Solo: A Star Wars Story“ sich in das Leben so vieler zu integrieren?
Ich sage: Nein!

Die Geschichte spielt über mehrere Jahre zwischen „Star Wars – Episode III: Die Rache der Sith“ und dem Spin-Off „Rouge One: A Star Wars Story“. Der Rückentext gibt grob wieder, was im Streifen passiert, jedoch muss ich dazu sagen, dass die Handlung sich insgesamt in einer Art Schlauch bewegt. Auf mich wirkte die komplette Story nicht nur vorhersehbar, sondern streckenweise auch vollkommen uninspiriert. Was jedoch halbwegs gelungen ist, war die Einführung der handelnden Figuren, so absurd sie auch sein mögen. Interessant war es zu wissen, wie Han Solo nicht nur zu seinem Namen, sondern auch zum Millennium Falken gekommen ist. Mehr hat der Film unterm Strich aber nicht zu bieten.

Was die Spannung betrifft, ist noch sehr viel Luft nach oben. Zwar gibt es schon die eine oder andere Szene, in der es spannend bzw. spannungsfördernd zugeht, jedoch fehlt es in letzter Konsequenz an der richtigen Balance zwischen Handlung, Spannungselementen und dem richtigen Einsatz der Action.

Für Emotionen oder die Authentizität gilt: Mit „Solo: A Star Wars Story“ ist nicht der Weisheit letzter Schluss zu sehen. Viel mehr noch wirken sehr viele Figuren unnatürlich, unauthentisch, gestelzt und irgendwie unecht. Mir fehlte insbesondere der Bezug bzw. der Zugang zu den Figuren. Sie waren mir nicht nah genug und auf eine gewisse Weise waren sie mir auch egal.

Die Musik und das übrige Setting sind passend und star-wars-typisch hochwertig. Auch sonst ist der Look gelungen und schafft es, beim Anblick des Millennium Falken Gänsehaut hervorzurufen. Ob dieses Gefühl jedoch aufgrund der Nostalgie hervorgerufen wird, vermag ich an dieser Stelle nicht zu 100 % zu beantworten.

Schlussendlich muss ich aber sagen, dass der Film an sich nicht so schlecht ist, wie ich ihn hier jetzt darstelle. Allerdings ist „Solo: A Star Wars Story“ kein Meisterwerk und für Star-Wars-Fans bei weitem nicht so befriedigend, wie für andere Zuschauer, die einfach Lust auf einen Science-Fiction-Film haben.

Meine Meinung:
„Solo: A Star Wars Story“ ist ganz okay, erwartet habe ich allerdings mehr. Wenn beim Zuschauer der Punkt erreicht wird, an dem er feststellt, dass die Erwartungen und die Realität zu weit auseinander liegen, hat der Film nahezu alles verloren.

Natürlich muss sich Disney die Frage gefallen lassen, ob dieses Spin-Off notgetan hat. Erzählt dieser Film eine Geschichte, die die Fans sehen wollten? Wenn man mich fragt, lautet die Antwort auch auf diese Frage „Nein.“.

Die einzelnen Komponenten wirken zwar allesamt schlüssig, aber so richtig begeistern kann der Film nur sehr wenig.

Meine Wertung:
Spannung: 6,0 von 10
Story: 6,0 von 10
Länge: 7,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 6,0 von 10
Authentizität: 6,0 von 10
Setting: 9,0 von 10
Musik: 9,0 von 10
GESAMT: 7,1

Iron Man 3

Titel: Iron Man 3
Genre: Action / Science-Fiction / Comicverfilmung
Regie: Shane Black
Musik: Brian Tyler
Produzenten: Kevin Feige
Dauer: ca. 125 Minuten
Erscheinungsjahr: 2013
Altersfreigabe: FSK 12

„Er ist exzentrisch, genial, scharfzüngig – doch nicht unbesiegbar. Das muss Tony Stark alias Iron Man erkennen, als er sich einem Gegner gegenübersieht, der keine Grenzen kennt. Nachdem dieser ihm all das, was Stark am Herzen liegt, genommen hat, begibt sich der geschlagene Held auf die leidvolle Suche, den zu finden, der dafür verantwortlich ist – eine Reise, die seinen Mut und seine Standhaftigkeit auf eine harte Probe stellen wird. Mit dem Rücken zur Wand stehend kann sich Stark nur noch auf seine eigenen Instrumente, seinen Scharfsinn und seine Instinkte verlassen, um jene zu schützten, die ihm am wichtigsten sind. Während er sich langsam wieder zu alter Form zurückkämpft, findet Stark die Antwort auf die Frage, die ihn insgeheim schon lange verfolgt: Macht der Mann den Anzug oder macht der Anzug den Mann?“
(Rückentext der DVD)

Sowohl in den Fortsetzungsmonat als auch zu meiner Challenge um das Marvel Cinemativ Universe passt „Iron Man 3“. Und damit habe ich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.
Hier bekommt ihr meine Kritik zu diesem Streifen.

Nachdem die ersten beiden Filme von Jon Favreau inszeniert wurden, haben wir mit Shane Black den gleichen Regisseur, der auch „The Nice Guys“ gedreht hat. Rückblickend betrachtet erkennt man seine klare Handschrift.

Das Storytelling und die Charakterinszenierung wurden im Gegensatz zu den beiden Vorgängern runderneuert. Die Handlung wird in einer großen Rückblende erzählt und dabei immer wieder mit Erklärungen von Tony Stark aus dem Off kommentiert. Das ist insgesamt das erste Mal, dass wir so etwas im MCU erleben und ist an dieser Stelle eine wahre Bereicherung. Für die folgenden Filme wünsche ich mir aber dieses Mittel nicht, da es auch zur Handlung und Charakterentwicklung passen muss. In diesem Fall passt der Off-Kommentar sehr gut und bereitet wahre Freude.

Auch sonst bewegen wir uns nach wie vor in einem sehr chronologischen Rahmen, allerdings auch mit einem großen Zeitsprung, der aber keine Verwirrung oder Unklarheit stiftet. Es geht insgesamt sehr abwechslungsreich zu und handlungstechnisch erleben wir an dieser Stelle viel mehr, als es noch bei „Iron Man“ oder „Iron Man 2“ der Fall gewesen ist.
Auch wird Bezug auf die Ereignisse in New York und den Einsatz der „Avengers“ genommen und diese werden erläutert. Die Erzählweise bietet sowohl genügend Platz für neue Charaktere, als auch die Möglichkeit, die alten und bekannten Figuren sich entwickeln zu lassen. Am Beispiel von Tony Stark erleben wir zwar keinen komplett neuen Charakter, aber eine Figur, die sich logisch und auch folgerichtig weiterentwickelt hat. Auch mit der Einführung der neuen Antagonisten macht man hier einiges richtig, aber ebenso genau so viel falsch. Wieder hat man jemanden, der von der Kernkompetenz her ähnlich gestrickt ist wie Iron Man, der nur nicht begünstigt wurde oder so viel Glück hatte wie Tony Stark. Aldrich Killian ist, ähnlich wie Tony, ein Wissenschaftler, der Stark Industries eine Beteiligung am neuesten Projekt anbietet. Diese wird allerdings aufgrund von Bedenken, dass das hergestellte Mittel auch als Waffe einsetzbar ist, ausgeschlagen. Mit dem Mandarin bekommt der Zuschauer zusätzlich eine unberechenbare Figur geliefert, die die Welt mit Terroranschlägen in Angst versetzt.
Hier zeigt das MCU seine Variabilität und stellt sich auch gleich schön breit auf, denn mit Iron Man und Iron Patriot (in „Iron Man 2“ noch War Machine genannt) gibt es im Prinzip nicht nur einen, sondern gleich zwei „Anzug“-Träger.

„Iron Man 3“ hat sich auch in Bezug auf die Spannung geändert. Die Änderung besteht nicht nur darin, Tony Stark menschlicher und verletzlicher werden zu lassen, sondern auch in einem ausgewogeneren Mix aus Action- und Charakterszenen. Das ist gut gelungen, denn der Zuschauer erlebt dadurch einen philosophischen Ansatz über Recht und Unrecht, bekommt aber auch einen wesentlich selbstkritischeren Tony vor die Nase gesetzt.
In Bezug auf die Action lässt sich sagen, dass in der Mehrheit aller aufregenden Szenen ein gutes Maß behalten wurde, d.h. aufregende Szenen sind nicht zu dominant oder zu unglaubwürdig gewesen. Wie gesagt, in der Mehrheit. Zu stark unrealistische Actionszenen mit ausschweifenden Kämpfen und unglaubwürdigem Verlauf gibt es allerdings leider auch.
Ansonsten sind Explosionssequenzen und ähnliches technisch gut gemacht und bieten an dieser Stelle astreines Popcorn-Kino für Zuhause.

Die Emotionen bekommen mehr Platz in diesem Streifen und das gefällt zumindest mir sehr gut. Auch aufgrund der Tatsache, dass Tony posttraumatische Stresssymptome aus der Zeit in New York aufweist, wird hier dem Zuschauer ein emotional breiteres Bild geboten. Die offene Gefühlslage macht auch vor den Antagonisten kein Halt und lässt daher Aktionen und entsprechende Reaktionen auf einem emotionalen Sockel ruhen.

Das Setting hat einiges anzubieten. Sowohl Kostüme als auch Schauplätze sind vielfältig und stilecht. Die unterschiedlichsten Anzüge von Iron Man sind unglaublich kreativ und bieten besonders für Cineasten ein besonderes Vergnügen.
Die Schauplätze sind abwechslungsreich. Vom Stark Tower, dem Anwesen von Tony und seinem Keller, Hobbyraum und Tiefgarage in einem, bis hin zu Außenaufnahmen im Hafen oder im Flugzeug bekommt man viele Kulissen geboten. Mal sind diese zweckdienlich, mal aufwendig in Szene gesetzt. Die meiste Zeit ist die visuelle Arbeit abgestimmt und bietet ein wertiges Bild.

Die musikalische Untermalung hat sich ebenso verändert. Im dritten Teil ist sie poppiger, aktiver und dient nicht nur der Unterstützung. Vielmehr ist sie ein Stilmittel, das sich seinen Weg in den Vordergrund immer wieder gezielt sucht. Das Setting macht den Filmspaß maßgeblich aus.

Meine Meinung:
Mit „Iron Man 3“ habe ich nicht nur eine Fortsetzung geschaut, sondern auch gleich meine MCU-Challenge vorangetrieben. Abschließend muss ich sagen, dass dieser Teil der wohl beste Film aus der Iron-Man-Reihe ist, das liegt vermutlich daran, dass man mit Shane Black neue Ideen ins MCU geholt und mehr gewagt hat.

Ich hatte meine Freude mit diesem Film, nicht nur weil er kurzweiligen Filmspaß geboten hat, sondern man auch wunderbare Charakterentwicklung zeigt und so nicht im MCU stagniert.
Logische Schlussfolgerung ist, dass in allen Bereichen Punkte gut gemacht werden konnten.

Meine Wertung:
Spannung: 7,5 von 10
Action: 7,5 von 10
Story: 7,0 von 10
Länge: 8,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 7,5 von 10
Authentizität: 8,0 von 10
Musik: 8,0 von 10
Setting: 8,0 von 10
GESAMT: 7,7

Reihenfolge:
1. Iron Man
2. Iron Man 2
3. Iron Man 3

Marvel Cinematic Universe:
1. Iron Man
2. Der unglaubliche Hulk
3. Iron Man 2
4. Thor
5. Captain America – The First Avenger
6. Marvel’s The Avengers
7. Iron Man 3
8. Thor – The Dark Kingdom
9. The Return of the First Avenger
10. Guardians of the Galaxy
11. Avengers: Age of Ultron
12. Ant-Man
13. The First Avenger: Civil War

Iron Man 2

iron-man-2_coverTitel: Iron Man 2
Genre: Action / Science-Fiction / Comicverfilmung
Regie: Jon Favreau
Musik: John Debney
Produzenten: Avi Arad / Kevin Feige
Dauer: ca. 120 Minuten
Erscheinungsjahr: 2010
Altersfreigabe: FSK 12

„Die ganze Welt weiß, dass Milliardär Tony Stark als Superheld IRON MAN für Recht und Ordnung sorgt. Doch Politik und Presse erhöhen den Druck, seine Technologie der Regierung zugänglich zu machen. Zudem ruft seine Erfindung neue Schurken auf den Plan: Mit dem Waffenindustriellen Justin Hammer und dem peitschenschwingenden Whiplash warten gefährliche Gegner auf ihn. Gemeinsam mit Assistentin Pepper Potts und Freund Rhodey stürzt er sich erneut in den Kampf gegen das Böse.“
(Rückentext der DVD)

„Iron Man 2“ ist der nächste Film im Marvel Cinematic Universe. Nach „Der unglaubliche Hulk“ ist es der dritte Film in der chronologischen Reihenfolge.

Die Handlung wird im Rückentext sehr gut zusammengefasst und beschreibt im Wesentlichen das, worum es auch tatsächlich im Film geht.
Erzählerisch werden Ereignisse aus dem Vorgänger – „Iron Man“ – aufgegriffen und noch einmal etwas anders gezeigt. Ansonsten bleibt die Art und Weise der Erzählung recht unaufgeregt. Diesen Mangel macht der Streifen durch Tempo und eine hohe Ereignisdichte wieder wett.

Im Wesentlichen wurden die beiden Antagonisten als einzig nennenswerte Figuren neu in die Handlung eingeführt und an diesem Punkt macht es Sinn, gleich zwei neue Charaktere involviert zu haben. Zum einen haben wir Ivan Vanko (Mickey Rourke), der der Sohn eines sowjetischen Wissenschaftlers ist und dessen Vater einst mit Howard Stark zusammen gearbeitet hat und zum anderen haben wir Justin Hammer (Sam Rockwell), ein Waffenhersteller, der sich im Konkurrenzkampf mit Tony Stark befindet.
Beide Figuren bedienen ein gewisses Spektrum. Mickey Rourke passt perfekt in die Rolle des Ivan Vanko/Whiplash. Seine körperliche Präsenz und sein Aussehen verleihen dieser Figur ein authentisches Gesicht. Lediglich das Bild eines Physikers, der unter widrigen Bedingungen gearbeitet hat und deswegen Iron Man nicht nur in Physis, sondern auch in Wissen ebenbürtig ist, wirkt eher unglaubwürdig und aufgesetzt. Viel überzeugender ist da die Figur des Justin Hammer. Seine Beweggründe sind niedere bzw. nur wirtschaftlicher Natur, will er nicht nur mit Tony Stark auf der gleichen Stufe stehen, sondern ihn auch übertrumpfen. Diese Kombination aus zwei sich ergänzenden Antagonisten bietet zusätzliches Spannungspotential und ist bis hier hin ein Alleinstellungsmerkmal von „Iron Man 2“.

Emotionen werden nicht sehr groß geschrieben bei „Iron Man 2“. Wo man im ersten Teil noch einiges zwischen den Zeilen finden konnte, lässt Teil 2 sehr stark nach. Rache und Vergeltung sind, wie auch schon im Vorgänger, offensichtlichere Gefühle. Ein Funke Zuneigung und Freundschaft findet man zwar auch, das reicht aber nicht für eine breite Palette gezeigter Emotionen.
Insgesamt bleiben die Figuren doch sehr oberflächlich.

Die Originalität ist auch bei unzureichenden Emotionen absolut gegeben. Robert Downey Jr. verkörpert Iron Man wie gewohnt selbstverliebt und überheblich. Das macht diese Figur aus. Bis kurz vor Schluss schwappte da zwar auch immer noch eine Portion Demut rüber, dies ist aber dann beim Showdown komplett ad acta gelegt. Mickey Rourke ist nur zur Hälfte glaubwürdig. Den kämpfenden Bösewichten nimmt man ihm mehr ab, als den Wissenschaftler. Sam Rockwells Figur ist hingegen eine Lightversion von Tony Stark, nur ohne den Anzug. Da schlagen beide Figuren in die gleiche Kerbe, aber nur einer hinterlässt Spuren.

Das Setting ist ähnlich wie im ersten Teil. Tony Starks Werkstatt, Büros und heruntergekommene Labore in einer unwirklichen Gegend dominieren die Orte. Besondere Orte wie Monte Carlo muss man an dieser Stelle hervorheben, auch wenn sie vermutlich vor Greenscreen gedreht wurden.
Von den Kulissen muss man nicht allzu viel erwarten und in diesem Fall erfüllen sie ihren Zweck.

Die musikalische Untermalung ist unauffällig. Es gibt keine eingängige Melodie oder ein wiederkehrendes Merkmal, das man in Zukunft mit Iron Man in Verbindung setzen kann.
Grundsätzlich war die Musik aber zweckdienlich und nicht störend.

Actionsequenzen dominieren nicht nur den Sound, sondern auch das Bild. Charakterszenen werden immer wieder unterbrochen und so entsteht leider kein homogener Wechsel aus den unterschiedlichen Sequenzen, sondern eher eine Dominanz von Explosionen und Aufregung.
Ohne Zweifel bekommt der Zuschauer sehr viele und gute Explosionen geboten, aber es ist einfach zu viel.

iron-man-2_dvdMeine Meinung:
Weiter ging es mit dem „Marvel Cinematic Universe“. Ich wurde sehr gut von „Iron Man 2“ unterhalten und freue mich in erster Linie auch über die noch folgenden Filme. Zu diesem Teil kann ich sagen, dass man solides Popcorn-Kino bekommt, das auch auf dem Fernseher sehr gut funktioniert.

In der jüngeren Vergangenheit habe ich Fortsetzungen gesehen, die bei weitem nicht an den guten Leistungen der Vorgänger anknüpfen konnten. Bei „Iron Man 2“ blieb man insgesamt einem Erfolgsrezept treu. Die Unterhaltung hat gepasst und das Wichtigste ist, dass man den Zuschauer mehr mit S.H.I.E.L.D. vertraut macht und auch da anfängt, schon mal etwas anzustoßen, das dann in späteren Filmen wieder aufgegriffen wird.
Dennoch schneidet Teil zwei schlechter als Teil eins ab.

Meine Wertung:
Spannung: 7,0 von 10
Action: 7,0 von 10
Story: 6,0 von 10
Länge: 7,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 5,0 von 10
Authentizität: 7,5 von 10
Musik: 5,0 von 10
Setting: 7,0 von 10
GESAMT: 6,4

Reihenfolge:
1. Iron Man
2. Iron Man 2
3. Iron Man 3

Marvel Cinematic Universe:
1. Iron Man
2. Der unglaubliche Hulk
3. Iron Man 2
4. Thor
5. Captain America: The First Avenger
6. Marvel’s The Avengers
7. Iron Man 3
8. Thor – The Dark Kingdom
9. The Return of the First Avenger
10. Guardians of the Galaxy
11. Avengers: Age of Ultron
12. Ant-Man
13. The First Avenger: Civil War

Iron Man

iron-man_coverTitel: Iron Man
Genre: Action / Science-Fiction / Comicverfilmung
Regie: Jon Favreau
Musik: Ramin Djawadi
Produzenten: Avi Arad / Kevin Feige
Dauer: ca. 121 Minuten
Erscheinungsjahr: 2008
Altersfreigabe: FSK 12

„Tony Stark (Robert Downey Jr.) ist Milliardär, genialer Erfinder und Chef von Stark Industries, einem führenden waffenproduzierenden Unternehmen. Als Terroristen ihn in Afghanistan gefangen nehmen, wird er gezwungen, eine vernichtende Waffe zu entwickeln. Stark baut sich stattdessen eine High-Tech-Rüstung, die ihm eine enorm gesteigerte Kraft gibt und mit der ihm die Flucht gelingt.“
(Rückentext der DVD)

Ich fange nun mit meiner nächsten – ganz persönlichen – Challenge an: Ich schaue mir nach und nach alle Filme des berühmten „Marvel Cinematic Universe“ an. In meinem Freunden- und Bekanntenkreis weiß jeder, dass ich kein Fan von den verfilmten Marvel-Comics bin, bis auf ein oder zwei Ausnahmen. Ich bin der typische „DC“-Fan. Mein liebster Superheld ist und war immer Batman. Der Stachel sitzt tief, dass Marvel ein so gut funktionierendes Universum mit vielen Figuren aufgebaut hat, das auch noch halbwegs stimmig ist. Auf der anderen Seite bedauere ich es sehr, dass der Versuch von Warner Bros. mit einem ähnlich funktionierenden Universum – rund um den dunklen Rächer und den Mann aus Stahl – bisher eher gefloppt ist. Neidlos muss ich die Leistungen und Errungenschaften, die mit den Produktionen der Marvel-Comics erzielt wurden bzw. werden anerkennen. Für mich Grund genug, jetzt Mal alle Filme in richtiger Reihenfolge anzuschauen. Als Fan von Comics und Comicverfilmungen sind natürlich alle bisher auf DVD oder BluRay erschienenen MCU-Filme in meinem Besitz.

Viele kennen ihn. Wissen seinen Charakter zu analysieren. Milliardär, Genie und charismatischer und von sich selbst überzeugter Frauenheld. Die Rede ist von Tony Stark, oder wie alle anderen ihn kennen: „Iron Man“.
Dieser Streifen zeigt, wie aus Tony Stark Iron Man wurde und was er in Afghanistan erlebt hat, aber damit nicht genug. Als Sohn von Howard Stark (den wir in einigen anderen Filmen wie „Captain America: The First Avenger“ oder der Serie „Marvel’s Agent Carter“ kennenlernen durften) wird er standesgemäß immer mit seinem Vater verglichen und auch das Unternehmen „Stark Industries“ soll weiterhin auf Kurs gehalten werden. Nicht nur, dass die Umstände seiner Entführung nicht geklärt sind, man arbeitet auch in seiner Firma hinter seinem Rücken gegen ihn.

Nachdem der Film mit einer Rückblende startet und diese nach wenigen Minuten wieder auflöst, ist er fortan chronologisch und linear erzählt. Besondere Kniffe gibt es aber leider keine. Von Anfang an sind die Rollen klar verteilt. Protagonist, aber auch Antagonist sind von der ersten Minute in ihren Rollen und funktionieren auch so ganz gut.

Wo will der Film spannungstechnisch mit uns hin? Die Story hat grundsätzlich viel Potential, aber am Ende bleibt es eine Geschichte die ohne Kniffe und Überraschungen erzählt ist. Sie ist sogar nahezu komplett vorhersehbar. Nervenzerreißende Spannung kommt da eigentlich nicht auf. Action und Explosionen sind an dieser Stelle Mittel Nummer 1 um überhaupt irgendetwas wie Spannung zu erzeugen. Der ganze Film macht aber auf mich keinen spannenden Eindruck als eher einen aufgeregten. Ist es aber genau das, was der Zuschauer haben will? Mir reichen Action und Explosionen nicht aus. Jeder Film der „X-Men“-Trilogie ist spannender als „Iron Man“.

Da wären wir auch schon beim Thema Action:
Am Anfang des „MCU“ wird viel auf Action und Spezialeffekte gesetzt und das wurde auch sehr gut umgesetzt. Durch die Bank wird hier ein Feuerwerk abgebrannt, das höchstens von Michael Bay übertroffen werden kann. In diesem Fall ist aber die ruhige Kameraführung hervorzuheben. Kein sinnloses Gewackel, um alles noch mal viel aufgeregter darzustellen.

Die Musik hat hier auch ein wenig reingespielt. Sie macht Stimmung und untermalt dementsprechend die meisten Szenen. Sie ist zwar immer im Hintergrund, aber gibt auch den Takt bei Zuschauern vor. Ein Gefühl von „jetzt geht’s ab“ schwappt dabei immer rüber.

„Iron Man“ hat damit angefangen: Der Humor macht Halt in den Comicverfilmungen. Pointiert, hin und wieder zweideutig und situationskomisch, dazu das aufgeblasene Ego von Tony Stark und eine etwas schusselige KI und schon hast du die Lacher auf deiner Seite. Durchaus unterhaltsam und amüsant. All das hat mir schon das ein oder andere Mal ein Grinsen ins Gesicht gebracht.

Wenn man sich die Gefühle anschaut, dann könnte man meinen, dass Vergeltung oder Rache das einzige Gefühl ist, was hier gezeigt wird, aber schaut man sich die eine oder andere Szene genauer an, fällt einem auf, dass es mehr gibt. Stolz, Zuneigung und Freundschaft sind vorherrschende Motive für die Handlungen. Aber war das alles auch glaubwürdig?
Definitiv.

Der Antagonist ist durchtrieben und missgünstig, seine größte Schwäche ist, dass er nicht kreativ genug ist. Nicht böse genug, um seine Ziele bis zum Schluss auf die denkbar perfideste Art zu erreichen. Damit bleibt er am Ende leider doch blass gegenüber Tony Stark. Der Unterschied ist immer der gleiche: Entweder man will oder man will nicht. Tony Stark wollte und erschuf Iron Man.
Iron Man ist die Verkörperung des Wollens, der durch den Mut von Tony zu allem im Stande ist.

Die übrigen Figuren haben funktioniert. Einige Nebencharaktere haben ansatzweise mehr Screentime bekommen, wodurch wir einen tieferen Blick in die Figuren bekommen haben. Beispielsweise ist da Pepper, gespielt von Gwyneth Paltrow: Sie ist schlau und loyal und definitiv steckt da etwas in ihr, das Tony schützenswert findet.
Und Lt. Col. James Rhodes, gespielt von Terrence Howard, sitzt mehr als einmal zwischen Baum und Borke. Auf der einen Seite ist er Staatsdiener und auf der anderen Seite ein Freund von Tony. Ich bin an dieser Stelle schon gespannt, wie es ausgerechnet mit diesen beiden Figuren weitergeht.
Auch Jeff Bridges als Obadiah Stane hat zwar funktioniert, aber seine Rolle des Antagonisten hat einige Nachteile mit sich gebracht.
Heute kann ich mir keinen anderen Darsteller für „Iron Man“ vorstellen als Robert Downey Jr. Er haucht dieser Figur so viel Leben ein. Ein facettenreicher Charakter mit unterschiedlichen Motiven und Beweggründen. Auch seine Entwicklung wird im „MCU“ spannend zu beobachten sein.

Das Setting passt sehr gut. In der ersten Hälfte des Filmes befinden wir uns in einer afghanischen Höhle. Alles ist schmutzig und etwas heruntergekommen. Ohne befestigte Wege, eher improvisiert. In der zweiten Hälfte sind wir gleich an mehreren Schauplätzen. Da ist zum einen die Werkstatt von Tony Stark, die zur Hälfte auch eine Garage ist und dann befinden wir uns abwechselnd in einem Kraftwerk, Militärbasis, der Firma „Stark Industries“ und im Inneren des Anzuges. Alle Schauplätze sind sehr originell ausgesucht und erfüllen ihren Zweck.

iron-man_dvdMeine Meinung:
Der erste Film des „Marvel Cinematic Universe“ war zugleich der letzte Film, den ich im Jahr 2016 gesehen habe. Er hat mir wieder einmal Spaß gebracht. Ich bin kein Marvel-Fan, aber mit „Iron Man“ wurde hier ein sehr solider Grundstein für alle nachfolgenden Filme gelegt.

Auch sonst kann ich grundsätzlich nicht meckern. Klar, der Film hat Stärken und auch Schwächen, aber der Gesamteindruck stimmt, außerdem hat mir dieser Streifen kurzweilig Unterhaltung geboten.
Abzüge gibt es für die schwache Erzählweise, die vorhersehbare Story und die mangelnde Spannung.

Meine Wertung:
Spannung: 6,0 von 10
Action: 8,0 von 10
Humor: 7,0 von 10
Story: 5,5 von 10
Länge: 8,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 8,0 von 10
Authentizität: 8,0 von 10
Musik: 6,0 von 10
Setting: 8,0 von 10
GESAMT: 7,2

Reihenfolge:
1. Iron Man
2. Iron Man 2
3. Iron Man 3

Marvel Cinematic Universe:
1. Iron Man
2. Der unglaubliche Hulk
3. Iron Man 2
4. Thor
5. Captain America: The First Avenger
6. Marvel’s The Avengers
7. Iron Man 3
8. Thor – The Dark Kingdom
9. The Return of the First Avenger
10. Guardians of the Galaxy
11. Avengers: Age of Ultron
12. Ant-Man
13. The First Avenger: Civil War

The Wolf of Wall Street

IMG_2732Titel: The Wolf of Wall Street
Genre: Drama/Komödie
Regie: Martin Scorsese
Musik:
Produzenten: Riza Aziz / Leonardo DiCaprio / Joey McFarland / Emma Tillinger Koskoff / Martin Scorsese
Dauer: ca. 172 Minuten
Erscheinungsjahr: 2013
Altersfreigabe: FSK 16

„Dies ist die wahre Geschichte von Jordan Belfort (Leonardo DiCaprio) und seinem Traum – dem großen Geld an der Wall Street. Als Broker jongliert er mit Millionen, feiert zügellos seine Erfolge und kultiviert schon mit Anfang 20 einen radikal luxuriösen Lebensstil. Geld. Macht. Drogen. Frauen. Und davon will er mehr, immer mehr. Niemand scheint seinen Höhenflug aufhalten zu können, denn für Belfort und sein Wolfsrudel ist es niemals genug.“
(Rückentext der DVD)

Jordan Belfort macht aus Scheiße Gold.

Die Story ist lang, sehr lang und ausschweifend und im Großen und Ganzen eine Aneinanderreihung von vielen vulgären Ausdrücken und zur Schaustellung von Reichtum. Darüber hinaus wird fahrlässig mit Drogen, Alkohol und Sex umgegangen. Es geht nur um das schnelle Geld, höher, immer höher und immer weiter soll es für Jordan Belfort und sein Wolfsrudel gehen. Erfolg ist das, was zählt und Martin Scorsese hält mit seinen Kameras drauf und zeigt, wie die Broker in den 80ern und 90ern gedacht, gehandelt und gelebt haben.
Keine Spur von Moral, Selbstzweifel oder etwas, das man als (schlechtes) Gewissen bezeichnen könnte. Solche Geschichten schreibt nicht die Traumfabrik, sondern das wahre Leben.

„The Wolf of Wall Street“ ist auf seine ganz eigene und erschreckende Art und Weise erstaunlich witzig. Martin Scorsese hat diesen Stoff vermutlich auf die einzige Art und Weise verfilmt, wie man es hätte tun können: satirisch. Das Material, aus dem der Film ist, lässt den kritischen Zuschauer entweder die Hände über den Kopf schlagen oder weinen und aus diesem Grund ist die satirische Herangehensweise vermutlich die einzig richtige. Besonders humorvoll sind die Monologe von Jordan Belfort, gepaart mit den Kommentaren, die immer wieder aus dem Off kommen. Die Genialität der Monologe ist auf einem Level wie die Dialoge aus Quentin Tarantinos Kultfilm „Pulp Fiction“. Die ganze Darbietung schamloser Dekadenz, kombiniert mit der Skrupellosigkeit einer Gruppe von offensichtlich reichen, aber im Inneren zutiefst gescheiterten Persönlichkeiten, die sich alle nur über die Dicke ihres Portemonnaies definieren, lässt diesen Film in einem erstaunlich witzigen und zugleich traurigen Licht stehen.

Die Länge des Streifens ist mit 172 Minuten alles andere als entspannend. Dieser Film ist abendfüllend und um die Eindrücke, Monologe, den Verschleiß an Frauen, Drogen und das sinnlose Verpulvern von Geld zu verarbeiten, braucht der Zuschauer auch einen ganzen Abend und die darauf folgende Nacht.

Mehr Gefühl als das Drücken der Brieftasche und das Zwicken des Anzuges wird in „The Wolf of Wall Street“ kaum vermittelt. Ausnahmen bieten die Nebenstränge und dort ist das vorherrschende Gefühl das der Enttäuschung über Jordan oder eines anderen aus dem Wolfsrudel. Schnell wird man zum eigentlichen Geschehen zurückbeordert und der Zuschauer findet sich wieder in einem dieser Großraumbüros, wo ein „White Collar“ neben dem anderen sitzt.

Dieser Film beruht auf einer wahren Geschichte, schlussfolgernd muss er sehr authentisch sein. Doch wie viel Jordan Belfort steckt in Jedem von uns? Sicher ist, in den wenigsten Fällen wird Reichtum nicht zur Schau gestellt und Jordan tat das, was wohl viele tun würde. Er kaufte sich ein Haus, eine Yacht, Autos, Drogen und Frauen.

Die Musik ist spärlich gesät und dazu kommt, dass es sich bei ihr auch nicht um die klassische Filmmusik handelt, sondern eher um ein paar sehr gut ausgewählte Songs, die im richtigen Moment eingespielt werden. Es sind allesamt bekannte Popsongs, die ihren eigenen Charme haben und bei dem Zuschauer durchaus Ohrwurmqualität haben können. Darüber hinaus verhielten sich die Songs immer zurückhaltend und lockerten den Film im Kopf des Zuschauers auf.

Meine Meinung:
Ich finde „The Wolf of Wall Street“ sehr humorvoll und interessant. Jordan Belfort könnte Sand in der Wüste verkaufen und damit Gewinn machen. Er macht im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Nichts Geld.

Das Gesamtpaket aus Atmosphäre, Monologen, Humor und dem Know-how, wie man Dinge verkauft, macht den Film für mich sehr spannend und fesselnd. Es ist ein Geniestreich von Martin Scorsese, einen Schauspieler wie Leonardo DiCaprio in die Hauptrolle zu stecken, der mich in so vielen Filmen überzeugen konnte.
Die Filmmusik, so rar sie auch war, ist meiner Meinung nach sehr passend. Aufgrund der Tatsache, dass die Musik eher zurückhaltend ist, störte sie mich in keiner Weise.

Nebenhandlung blieb Nebenhandlung und sie mischt sich nur selten in die eigentliche Story ein, aber die Punkte, wo sie sich kreuzen, sind unterhaltsam und entertainten mich sehr.

Unterm Strich ist „The Wolf of Wall Street“ zwar eine Mischung aus Biographie, Komödie, Drama und Krimi, aber viele Genreelemente werden selten oder gar nicht bedient. Das macht den Film eher zu einer Komödie mit wahrem Hintergrund. Dieser Film hat viele Facetten und so erschreckend die Skrupellosigkeit und das Fehlen von jeglichen moralischen Grundsätzen sind, so satirisch stellt Martin Scorsese es dar. Leonardo DiCaprio ist wohl der größte Name auf einer Liste mit vielen guten Stars, die alle in dem Film mitwirken.

Witziger Fact: Der echte Jordan Belfort hat in dem Film, der einen Teil seines Lebens widerspiegelt, einen Cameo-Auftritt.

Dieser Film ist bereits jetzt ein Kultfilm.

Meine Wertung:
Humor: 9,0 von 10
Spannung: 8,0 von 10
Story: 9,5 von 10
Länge: 7,5 von 10
Gefühl/Emotionen: 7,0 von 10
Authentizität: 8,0 von 10
Musik: 7,0 von 10
GESAMT: 8,0