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Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2

Titel: Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2 (engl. „Pirates of the Caribbean: Dead Man´s Chest“)
Genre: Abenteuer / Fantasy
Regie: Gore Verbinski
Musik: Hans Zimmer
Produzenten: Jerry Bruckheimer
Dauer: ca. 145 Minuten
Erscheinungsjahr: 2006
Altersfreigabe: FSK 12

„Davy Jones, der mysteriöse Captain des ‚Flying Dutchman’ hat noch eine Rechnung mit Jack Sparrow offen – doch der hat zunächst ganz andere Probleme: Ein Kannibalenstamm möchte ihn am liebsten auffressen! Auch Will Turner und seine stürmische Verlobte Elizabeth sind hinter Jack her – und alle machen sich auf die abenteuerliche Suche nach der geheimnisumwitterten ‚Truhe des Todes’. Die wilde Jagd führt sie kreuz und quer durch die Karibik – furiose Säbelgefechte und Voodoozauber inbegriffen!“
(Rückentext der DVD)

Ich habe mir vor ganz langer Zeit von meinem Schwager die „Fluch der Karibik“-Reihe ausgeliehen. Vor circa einem Jahr habe ich mir den ersten Teil angeschaut, nun kam Teil 2 dran. Ich bin dann also hoffentlich in drei Jahren fertig. Die ersten drei Filme habe ich bereits alle schon einmal gesehen und wollte sie nun noch einmal schauen.

Die Handlung ist chronologisch und ohne großartige Kniffe erzählt. Wie auch im ersten Teil dreht sich alles um Captain Jack Sparrow, Will Turner und Elizabeth, die wieder in irgendeiner Form ein Abenteuer erleben. Ich muss vorwegnehmen, dass dieser Film bei weitem nicht so viel richtig macht wie sein Vorgänger.
Die ersten 40-50 Minuten sind verzichtbar. Das liegt aber auch daran, dass die Handlung in dieser Zeit einfach nichtssagend ist. Man kann sehr gut irgendetwas Nützliches im Haushalt erledigen, ohne dass man Angst haben muss, etwas zu verpassen.
Um es auf den Punkt zu bringen: 90 statt 145 Minuten Laufzeit wären auch absolut ausreichend gewesen.
Die Story handelt im Wesentlichen davon, dass Jack Sparrow die „Truhe des Todes“ sucht und zwischenzeitlich bei einem karibischen Kannibalenstamm auf dem Thron landet. Wie er dahin gekommen ist und warum ausgerechnet dieser Stamm ihn so anhimmelt, bleibt im Grund offen und wird nicht geklärt. Auch Will Turner und Elizabeth werden in die Handlung eingeflochten, sodass Jack und die anderen zwei aus den unterschiedlichsten Motiven gemeinsame Sache machen können.

Die Figuren sind im Vergleich zum Vorgänger auch weniger facettenreich, weniger flexibel in der Spielweise und daher auch bei weitem nicht so glaubwürdig. Das ärgert mich wirklich sehr, vor allem hatte ich den Streifen besser in Erinnerung.

Spannungstechnisch verhält es sich ähnlich, wie mit der Handlung. In der ersten Stunde kommt nicht so richtig etwas zusammen und ab dann wird man auch nicht so richtig überzeugt. Zu wenig wird dafür getan, dass sich der Streifen entfalten kann. Der Zuschauer wird nicht so gut abgeholte, wie es noch im Vorgänger der Fall gewesen ist. Zumindest reichen gute Effekte und choreografierte Abenteuerszenen nicht aus.
Auch sonst geht von der Handlung oder der Erzählweise keine Spannung aus.

Die Figuren sind, wie bereits erwähnt, viel zu statisch, als dass sie irgendetwas Positives beitragen könnten. Sie sind auch nicht glaubwürdig. Am Beispiel von Johnny Depp lässt sich sagen, dass seine „typische“ Jack-Sparrow-Art hier erstmalig anfängt zu nerven. Eine Mischung aus Overacting und Parodie auf einen Piraten. Auch die anderen Charaktere machen im Wesentlichen nichts besser und der Einzige, der überzeugt, ist weitestgehend computeranimiert.

Musik und Setting sind die einzigen beiden Kategorien, in denen dieser Film überzeugen konnte. Die Musik ist von Hans Zimmer wunderbar komponiert und arrangiert. Ein Negativpunkt gibt es allerdings: Sie will, unberechtigterweise, in den Vordergrund und gefühlt immer mehr beweisen, als sie tatsächlich geben kann. Das Setting und die Kulissen sind einfach überzeugend. Das Design der Piratenschiffe, Kostüme und Kamerafahrten haben einfach super gepasst und fangen das Thema perfekt ein. Das Abenteuerfeeling, das ich noch im ersten Teil hatte und bewunderte, fehlte mir aber fast gänzlich. Der Film glich einem Actionspektakel, das mit tollen Kampfszenen daherkam, aber für mich nicht einmal ansatzweise mit dem ersten Teil zu vergleichbar ist. „Priates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2“ hat daher einen faden Beigeschmack und schafft es nicht zu überzeugen.

Meine Meinung:
So traurig und hart es klingt, aber „Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2“ war reinste Zeitverschwendung. Mich haben die Figuren nicht überzeugt, die Handlung nicht abgeholt und es wurde auch keine Spannung aufgebaut. Technisch war er nett anzusehen und auch die Effekte haben Spaß gebracht, aber selbst das schlechteste Popcorn-Kino kann mich mehr und besser unterhalten als dieser Streifen.

Es gibt also gehörigen Punktabzug. Da kann man nur hoffen, dass der dritte Teil besser wird. Zumindest habe ich ihn aufregend in Erinnerung. Hoffentlich täusche ich mich da nicht.

Meine Wertung:
Abenteuer: 5,0 von 10
Spannung: 3,0 von 10
Länge: 3,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 4,0 von 10
Authentizität: 4,0 von 10
Musik: 9,0 von 10
Setting: 9,0 von 10
GESAMT: 5,3

Reihenfolge:
1. Fluch der Karibik
2. Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2
3. Pirates of the Caribbean – Am Ende der Welt
4. Pirates of the Caribbean – Fremde Gezeiten

Lucifer (Staffel 1)

Titel: Lucifer (Season 1)
Idee Serie: Tom Kapinos
Genre: Fantasy / Krimi / Drama
Musik: Marco Beltrami / Dennis Smith
Dauer: 13 Folgen à ca. 42 Minuten
Erscheinungsjahr: USA: 2016 / Deutschland: 2016
Altersfreigabe: FSK 12

„Als Herrscher der Hölle langweilt sich der unglückliche Lucifer Morningstar – deshalb zieht er um in die Stadt der Engel, was ihm teuflisch Spaß bringt. Als ein schöner Popstar vor seinen Augen ermordet wird, kommt erstmals seit 10 Millionen Jahren ein Gefühl in Lucifer auf. Regt sich da sein natürlicher Trieb, die Bösen zu bestrafen? Oder etwas anderes – zum Beispiel Mitgefühl? Chloe Decker vom LAPD-Morddezernat übernimmt die Ermittlungen, und als Lucifer ihr beim Lösen des Falls hilft, schwankt ihre Reaktion zwischen Ekel und Faszination. Lucifer ist hingerissen von Chloes angeborener Güte und fragt sich, ob auch für ihn noch Hoffnung bestünde – vielleicht sogar eine Chance auf Erlösung? Jedenfalls werden die Bösen ständig auf Trab gehalten, während die Serie uns dazu verführt, per Binge Watching gleich alle 13 düster-sexy und respektlos-frechen Episoden dieser höllisch beschwingten, diabolischen Staffel hintereinander anzuschauen.“
(Rückentext der DVD)

Leider fiel mir das Bloggen in letzter Zeit schwer, dennoch möchte ich euch meine offenen Rezensionen nicht schuldig bleiben. Den Start macht „Lucifer“.

Wenn ich mir die Handlung anschaue, dann stelle ich zunächst fest, dass es eine sehr phantasievolle ist, denn der Teufel kommt auf die Erde, weil er in der Hölle einfach nur Langeweile verspürt. Auf der Erde triff Lucifer Morningstar (ein richtig cooler Name für den Teufel) auf die Polizistin Chloe und von nun an nimmt die Handlung ihren Lauf. Der Rückentext beschreibt das Geschehen schon sehr gut.
Um es aber für euch noch einmal einzuordnen: „Lucifer“ ist für mich eine Fantasy-Krimi-Serie mit einer Prise schwarzem Humor, die viele Genres bedient. Es gibt Episoden, die besonders dramatisch oder humorvoll sind. Was mir aber bei all den „Fällen“, die Lucifer mit Chloe zusammen bearbeitet, fehlt, ist der rote Faden oder das Ziel, wo uns die Serie hinbringen will.

Auch was die Spannung betrifft, gibt es mal bessere Folgen und mal schlechtere, da ist die Serie sehr wechselhaft, aber sie ist nie so richtig langweilig. Vom Gefühl her, würde ich sagen, dass da die letzten 15-20% fehlten, die „Lucifer“ von einer guten zu einer sehr guten Serie unterscheiden – zumindest auf der Handlungsebene.

Die großen Stärken dieser Serie sind ganz klar die Emotionen, die Authentizität und die Musik.
Im Handlungsverlauf erleben wir so ziemlich jede Emotion. Von Überheblichkeit und Übermut über Frohsinn und Angst bis hin zur Verzweiflung und auch ein Stück Hoffnungslosigkeit. Somit bekommen wir da schon ein breites Spektrum geboten. Ich mache diese Emotionen nicht nur, aber vor allem an der titelgebenden Figur Lucifer fest.
Auch was die Glaubwürdigkeit der Emotionen und grundsätzlich die Originalität der Figuren betrifft, haben wir mit „Lucifer“ eine der stärksten Serien, die ich je gesehen habe. Tom Ellis verkörpert den Teufel höchstpersönlich auf eine so unglaublich unterhaltsame Art und Weise, wie ich es wirklich nur sehr selten zu Gesicht bekommen habe. Vielleicht liegt es auch einfach am Format und an der sehr extrovertierten Figur, die sich ausgerechnet in Los Angeles niederlässt. Es spielt irgendwie alles eine Rolle und zeigt ein Stück weit auch die Absurdität der Serie auf, die den Zuschauer einfach nur zum Lachen bringt.
In diesem kleinen und durchaus überschaubaren Cast ist es natürlich ein Leichtes für Tom Ellis hervorzustechen, aber auch wenn man an ihm vorbeischaut und sich die anderen Darsteller genau anschaut, bekommt man ein durchweg stimmiges Bild. Lesley-Ann Brandt, Kevin Alejandro, Rachel Harris und D. B. Woodside machen ebenfalls alles richtig mit ihren Figuren. Die bereits erwähnte Chloe Decker vom LAPD (gespielt von Lauren German) passt ebenso sehr ins Bild. Hier gibt es wirklich nichts zu meckern. Selbst bei den Nebenrollen, die nur in einer Folge zu sehen sind, stimmt einfach alles. Insbesondere Episode 9 mit dem Titel „Lucifer und der Pater“ hat es mir angetan, wo ebenjener Umstand sehr gut deutlich gemacht wird.

Komme ich zur Musik. Sie ist durchweg passend und überzeugend arrangiert. Es gibt immer wieder Wechsel zwischen unterstützender Musik und welche, die sich in den Vordergrund drängt. Überwiegend sind die Songs Pop-Rock-Stücke bzw. Melodien, die das Geschehen unterstützen, aber dann kommen diese Momente, in denen der Druck steigt und ich als Zuschauer einfach nur gespannt auf den Fernseher gestarrt habe, wenn am Piano unterschiedlichste Songs vom Teufel selbst förmlich neu interpretiert werden. In 99% der Fälle hört es sich nicht nur gut an, sondern ist obendrein auch noch extrem unterhaltsam. Teilweise wird die Musik aktiv als dramatisches Element benutzt und sorgt somit noch für ein wenig Spannung.

Meine Meinung:
Ich mochte die Figuren sehr gerne und durch den passenden Einsatz der Musik hat „Lucifer“ sehr vieles richtig gemacht. Diese Serie wird mich also noch lange begleiten und sei es bloß dadurch, dass ich mir einige Szenen auf YouTube noch mal anschaue.

Besonders in der Handlung und auch in der Tiefe der Handlung hätte es für mein Gefühl gerne etwas mehr sein dürfen und so richtig nervenkitzelige Spannung hat die Serie eigentlich auch nicht zu bieten. Alles in allem ist „Lucifer“ auf jeden Fall eine Sichtung wert und die zweite Staffel wird sich definitiv auch besorgt.

Meine Wertung:
Story: 7,0 von 10
Spannung: 7,5 von 10
Länge: 6,5 von 10
Authentizität: 10 von 10
Emotionen: 10 von 10
Setting: 8,0 von 10
Musik: 10 von 10
GESAMT: 8,4

Fluch der Karibik

Titel: Fluch der Karibik (engl. „Pirates of the Caribbean: The Curse of the Black Pearl“)
Genre: Abenteuer / Fantasy
Regie: Gore Verbinski
Musik: Klaus Badelt
Produzenten: Jerry Bruckheimer
Dauer: ca. 137 Minuten
Erscheinungsjahr: 2003
Altersfreigabe: FSK 12

„Das paradiesische Leben des charmanten Piraten Jack Sparrow (Johnny Depp) erhält einen jähen Dämpfer, als der finstere Captain Barbossa (Geoffrey Rush) sein stolzes Schiff, die ‚Black Pearl’, in seine Gewalt bringt und mit ihr die Hafenstadt Port Royal überfällt, wo er die bildhübsche Gouverneurstochter Elizabeth Swann (Keira Knightley) entführt. Das kann der abenteuerlustigen Waffenschmied Will Turner (Orlando Bloom – ‚Der Herr der Ringe’), Elizabeth’ Vertrauter seit Kindertagen, nicht auf sich beruhen lassen. Gemeinsam mit dem Haudegen Sparrow macht er sich auf die Jagd nach der mörderischen Piratenbande um Barbossa – und seiner verlorenen Liebe. Noch ahnen die beiden Draufgänger nichts von einem mysteriösen Fluch, der auf Barbossa und seiner blutrünstigen Mannschaft lastet: Bei Mondschein verwandeln sie sich in lebendige Skelette, dazu verdammt, auf ewig als Untote durch die Nacht zu ziehen. Nur ein außergewöhnliches Geheimnis kann den Fluch brechen…“
(Rückentext der DVD)

„Fluch der Karibik“ ist einer der erfolgreichsten Filmreihen der Welt und startet seinen ganz persönlichen Siegeszug im Jahr 2003. Da ich nicht direkt im Besitz der Filmreihe bin, habe ich mir kurzerhand die Filme von meinem Schwager ausgeliehen. Heute habe ich mir Teil 1 angeschaut.

Die Handlung dreht sich, wie der Rückentext beschrieben hat, um den Piraten Jack Sparrow, den Waffenschmied Will Turner, die schöne Elizabeth Swann und die Suche nach der „Black Pearl“, einem legendären Piratenschiff.

Die Handlung beginnt früh, sehr früh. Elizabeth und Will sind noch Kinder und begegnen sich auf hoher See. Da der Zuschauer aber nicht gelangweilt werden soll, wird klassischer Weise ein Zeitsprung gemacht, der uns abrupt weit in die Zukunft schleudert. Die beiden sind erwachsen und gestandene Persönlichkeiten. Von nun an wird die Geschichte chronologisch und auf eine sehr abenteuerliche sowie spannende Art erzählt.
Und Spannung ist auch der Punkt. Der Streifen scheint die ganze Zeit nicht still zu stehen. Irgendwas passiert immer und das macht auch den Reiz aus. Wenn man glaubt, etwas vorhersehen zu können, dann macht der Film was anderes und verblüfft entweder mit der Geschichte, mit einer Charaktereigenschaft einer Figur oder eben mit den Spezialeffekten.

Das Gute an „Fluch der Karibik“ ist, dass der Streifen die ganze Zeit über eine wunderbare Balance hält zwischen Abenteuerelementen, situationskomischen – fast schon pointierten – Momenten und sehr aufregenden und actionreichen Szenen. Das Schlechte an der ganzen Sache ist, dass der Film aufgrund der Tatsache, dass er weder Fisch noch Fleisch sein möchte, in jede Richtung ausschlägt, aber nicht genug, um ein typischer Genrefilm zu sein.

Obwohl „Fluch der Karibik“ eine Laufzeit deutlich über zwei Stunden hat, fühlt er sich erstaunlich kurzweilig an. Und da ist es vermutlich von Vorteil, dass er für jeden was dabei hat.

Der Streifen kommt aber nicht nur mit einer gut erzählten Handlung daher, sondern auch mit echt guten Figuren. Allen voran die drei Protagonisten Captain Jack Sparrow (Johnny Depp), Will Turner (Orlando Bloom) und Elizabeth Swann (Keira Knightley), aber auch die beiden Hauptantagonisten Captain Hector Barbossa (Geoffrey Rush) und Commodore James Norrington (Jack Davenport).

Angefangen bei Jack Sparrow: Gefühlt ist das die erfolgreichste Rolle der letzten Jahre von Johnny Depp. Wo er in anderen Filmen eher halbherzig daherkommt, blüht er richtig in dieser sehr speziellen Rolle auf. Depp spielt so frei und wunderbar auf und gibt seiner Figur so unglaublich viele und unterschiedliche Facetten, dass diese Leistung in so einem Film seines Gleichen sucht.
Orlando Bloom und Keira Knightley spielen in Kombination mit Johnny Depp wirklich gut, aber viel besser immer noch zusammen, wenn sie unter sich bleiben. Das kommt nicht oft vor, aber an dieser Beziehung sieht der Zuschauer, wie sehr sich die Charaktere annähern und sich aufeinander einlassen. Das Besondere daran ist, dass nicht nur der Schauspieler Qualitäten aufweisen muss, sondern auch die zu spielende Figur. Sie muss entsprechend Screentime bekommen und breit angelegt sein, um unterschiedliche Facetten zeigen zu können. Aber auch die antagonistischen Figuren erfüllen erstaunlicherweise all diese Bedingungen, um mehrere Gesichter zeigen zu können.

Um es auf den Punkt zu bringen: Alle Figuren schaffen es auf ihre Art zu überzeugen. Johnny Depp spielt befreiend und glaubwürdig auf. Orlando Bloom und Keira Knightley harmonieren wunderbar zusammen. Geoffrey Rush inszeniert seine Figur hinterhältig, aber auch berechnend und strahlt dabei die ganze Zeit eine Gefahr aus, sodass jeder weiß: Hey, dieser Typ ist gefährlich.
Jack Davonport – bekannt aus der Serie „Coupling – Wer mit wem?“ – zeigt mit seiner Rolle ebenfalls mehr als nur ein Gesicht. Der Cast ist durch die Bank überzeugend und glaubhaft.

Die musikalische Untermalung ist mehr als gut. In nahezu jeder Szene, in der Musik eingesetzt wird, löst sie Gänsehaut aus und treibt obendrein die Spannung hoch. Der Score hat einen enormen Wiedererkennungswert und kann im gleichen Atemzug mit der Melodie von der „Star Wars“-Saga oder den „Harry Potter“-Filmen genannt werden. Eben ein Merkmal, das unverwechselbar mit dieser Filmreihe verbunden ist.

Mit der Veröffentlichung 2003 haben die Zuschauer einen Film zu sehen bekommen, der lange in Erinnerung bleiben soll und das nicht zuletzt wegen der Effekte. Damals waren sie auf einem enorm hohen Niveau, sodass man meinen sollte, die Filmindustrie würde diese Art der Effekte in auftretender Regelmäßigkeit in ihren Streifen einsetzen. Tatsächlich gibt es viele neue Filme, die wunderbare Effekte einsetzen, aber für mich fühlen sie sich alle sehr künstlich an, wohingegen „Fluch der Karibik“ es nicht wie etwas Gemachtes aussehen lässt. Der Filmspaß lässt in diesem Fall nicht nach, wohingegen andere Streifen mich mit besonders aufwändigen Techniken eher ermüden als fesseln. Hier muss der Daumen ganz klar nach oben gehen.

Das Setting ist ungewöhnlich aber typisch für einen Abenteuerfilm. Wir sind in einer scheinbar sehr großen Welt mit überwiegend kleinen Schauplätzen. Wir sind in einer kleinen Küstenstadt, sehen Gassen, die sehr originell aussehen, aber auch Schiffe über und unter Deck, Höhlen und Inseln, die mit viel Liebe zum Detail erstellt wurden. Das Setting passt sehr gut zum Film und unterstreicht ganz klar das Genre Abenteuer.

Meine Meinung:
„Fluch der Karibik“ ist der Beginn einer wundervollen Filmreihe. Ich hatte mit diesem ersten Teil jede Menge Spaß. Die Handlung ist eine klassische Piratengeschichte, die in ihrer Art solide und aufregend erzählt wurde.
Am Ende ist es aber nicht die Story, die das Publikum erstaunen lässt, sondern alles andere. „Fluch der Karibik“ ist ein Paradebeispiel dafür, wie vielseitige gute Unterhaltung sein kann. Er bedient mal mehr, mal weniger überzeugend mehrere Genres und bleibt die meiste Zeit ein Film für Familien, wo der Vater Action und Humor, die Mutter eine kleine Romanze und das Kind Spannung und Abenteuer bekommt. Der Mix macht es und daher ist dieser Streifen ein Highlight in so vielen Dingen und auch auf meinem Blog.

Meine Wertung:
Abenteuer: 9,5 von 10
Spannung: 8,5 von 10
Länge: 9,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 8,0 von 10
Authentizität: 10 von 10
Musik: 10 von 10
Setting: 8,0 von 10
GESAMT: 9,0

Reihenfolge:
1. Fluch der Karibik
2. Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2
3. Pirates of the Caribbean – Am Ende der Welt
4. Pirates of the Caribbean – Fremde Gezeiten

Gegen jede Regel

IMG_6425Titel: Gegen jede Regel (engl. „Remember the Titans“)
Genre: Sportfilm
Regie: Boaz Yakin
Musik: Trevor Rabin
Produzenten: Jerry Bruckheimer
Dauer: ca. 109 Minuten
Erscheinungsjahr: 2000
Altersfreigabe: FSK 6

„Herman Boone (Denzel Washington) hat sich seinen neuen Job als Coach der Footballmannschaft ‚Titanen‘ leichter vorgestellt. Die Jungs spielen zwar in einer Mannschaft, aber sie sind kein Team. Doch um zu gewinnen, müssen sie lernen, dass sie nur gemeinsam siegen können. Allerdings vergiften Rivalität und Streitigkeiten die Stimmung in der Mannschaft. Mit hartem Training, Disziplin und einer großen Portion Einfühlungsvermögen gelingt es Boone jedoch die ‚Titanen‘ zusammenzuschweißen. Trotz unterschiedlicher Hautfarbe und Herkunft zeichnet sich das Team schließlich nicht nur durch Siege aus, sondern vor allem durch Mannschaftsgeist, Solidarität und Freundschaft. Eigenschaften, die notwendig werden, als Boone den Intrigen einiger Sportfunktionäre zum Opfer zu fallen droht.“
(Rückentext der DVD)

„Gegen jede Regel“, ein weiterer Disney-Film, auf den ich mich immer freue, wenn ich ihn sehen kann. Dabei macht es für mich keinen Unterschied, ob er im TV oder bei einem DVD-Abend läuft. Ich habe ihn viele, viele Male angeschaut und werde ihn wohl noch genauso oft gucken.

Der Film beginnt im Jahre 1981 und wird von der Sheryl Yoast erzählt. Sie wandert in ihrer Erzählung zurück in das denkwürdige Jahr, das in die Geschichte eingehen wird. Virginia 1971, sie war neun Jahre alt und in den USA herrschen Krawalle und Rassenhass und ein dunkelhäutiger Trainer übernimmt ein Collage-Footballteam in einem Bundesstaat, in dem die Mehrheit Weiße sind und viele Vorurteile gegenüber Dunkelhäutigen existent sind. Dieser Film zeigt beispielhaft, dass es im Sport egal ist, wie du aussiehst oder woran du glaubst. So ist die Erzählweise des Films die ganze Zeit die eines Beobachters, man kann nur anhand von Gestik, Mimik und dem gesprochenen Wort erfahren, wie sich die Charaktere fühlen. Mit viel Fingerspitzengefühl werden auch moralische Grundwerte vermittelt.

Die Handlung ist nie verwirrend und auch sonst wird sie linear erzählt.
Spannung wird in einem Sportfilm immer durch die sportlichen Handlungen erzeugt, sei es bei einem wichtigen Spiel oder bei einer sehr harten Trainingseinheit. Der Zuschauer spürt förmlichen, wie sich aus einer Mannschaft ein Team bildet. Auch die sozialen Unruhen und die Abneigung der Öffentlichkeit auf die die „Titanen“ treffen, werden sehr spannend inszeniert.

Die Thematik birgt sehr großes Potential in den Punkten Gefühle/Emotionen und Authentizität. „Gegen jede Regel“ schafft es, dieses Potential weitestgehend auszuschöpfen und am besten wird dieses verdeutlicht, indem man sieht, wie aus ehemaligen „Feinden“ mit vielen Vorurteilen, Freunde mit Vertrauen, Freude und einer gewissen Solidarität werden.

Aus anfänglichem Hass wird mehr und mehr Verständnis füreinander, dabei ist die Teambildung ein elementarer Bestandteil der Verständigung. Dieses Gemeinschaftsgefühl ist so stark, dass es sogar der Zuschauer mitbekommt. Jeder einzelne Charakter ist so unfassbar authentisch, dass wirklich jeder sich auf irgendeine Art und Weise mit irgendeiner Figur identifizieren kann.

Die Musik des Filmes ist, wie von vielen Disney-Filmen, großartig. Emotionsgeladen inszeniert und über jeden Zweifel erhaben ist dabei die Auswahl der Songs. Alle Lieder haben ausnahmslos Ohrwurmqualität und damit einen riesigen Mitsing-Faktor. Die Musik belässt es nicht nur bei der Untermalung der Stimmung, sondern wird gekonnt für den Stimmungs- und Spannungsaufbau genutzt. Auch die Verständigung zwischen Schwarz und Weiß wird durch die Musik herbeigeführt, so kommt es schon mal vor, dass ein weißer Spieler eine Soulnummer schmettert und ein schwarzes Teammitglied Foxtrott tanzt.

Meine Meinung:
Ich habe das Gefühl, dass Disney-Filme immer etwas Einzigartiges und mit einem besonderen „Auftrag“ ausgestattet sind. Ich habe mich so sehr unterhalten gefühlt und die Figuren total lieb gewonnen. Bei jedem Mal anschauen habe ich mich riesig auf so ziemlich jeden Charakter gefreut.

Nicht nur, dass dieser Film auf einer wahren Begebenheit beruht, er erzählt auch noch, zumindest teilweise, die Geschichte von Gerry Bertier, einem mehrfachen Goldmedaillen-Gewinner der Paralympics.
Insgesamt ist der Film eine Augenweide. Von vorne bis hinten ist für mich alles stimmig. Die Musik, die Charaktere und die Atmosphäre sind grandios in Szene gesetzt.

Die Länge des Filmes ist mit 109 Minuten definitiv nicht zu lang, es kommt keine Langeweile auf und die Tiefe kommt auch nicht zu kurz.
In „Gegen jede Regel“ ist für alle was dabei, insbesondere Kinder können viel für sich mitnehmen. Nicht nur, dass der Film Toleranz lehrt, er zeigt auch sehr anschaulich, wie sich ein Leben in einem Team aufbaut und entwickeln kann.

„Gegen jede Regel“ ist absolut empfehlenswert.

Meine Wertung:
Spannung: 8,0 von 10
Story: 8,5 von 10
Länge: 8,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 8,0 von 10
Authentizität: 8,0 von 10
Musik: 9,0 von 10
GESAMT: 8,3