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septemb*E*r-Challenge: Extrem laut & unglaublich nah

Titel: Extrem laut & unglaublich nah (engl.: „Extremely Loud & Incredibly Close“)
Genre: Drama / Romanverfilmung
Regie: Stephen Daldry
Musik: Alexandre Desplat
Produzenten: Scott Rudin
Dauer: ca. 124 Minuten
Erscheinungsjahr: 2011
Altersfreigabe: FSK 12

„Inszeniert nach dem gleichnamigen Bestseller von Jonathan Safran Foer erzählt ‚Extrem Laut und Unglaublich Nah’ die berührende Geschichte des außergewöhnlichen Oskar Schell. Der elfjährige Junge findet eines Tages einen geheimnisvollen Schlüssel seines Vaters, der bei den Anschlägen des 11. Septembers umgekommen ist und begibt sich daraufhin auf eine nicht alltägliche Suche durch die fünf Stadtbezirke von New York. Bei seinen ungewöhnlichen Streifzügen begegnet er den unterschiedlichsten Menschen, die alle sehr persönliche Überlebensstrategien entwickelt haben. Seine Suche endet schließlich dort, wo sie begonnen hat, doch die vielen liebevollen Begegnungen geben Oskar Halt und Trost, um das Geschehene zu verarbeiten und seine Angst vor der lauten und teilweise auch gefährlichen Welt zu überwinden.“
(Rückentext der DVD)

Nun habe ich es getan. Ich habe mir einen der emotionalsten und traurigsten Filme angeschaut, den ich je gesehen habe. „Extrem laut & unglaublich nah“ berührt mich sowohl von der Handlung, als auch von den gezeigten Emotionen.

Aber von vorne: Terror ist, wie ich bereits in meinem „B“-Beitrag in meiner S-E-P-T-E-M-B-E-R-Challenge erwähnt habe, so ziemlich das Schlimmste, was es gibt und niemand sollte Opfer solcher Taten sein. Jeder weiß wohl heute noch, was er am 11. September 2001 gemacht hat. Auch ich.
An diesem Tag verlor auch der sehr introvertierte und skurrile Oskar Schell seinen Vater, der im World Trade Center gewesen ist, als die Türme eingestürzt sind.

Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, denn in Anbetracht der Tatsache, dass es sich um ein Einzelschicksal handelt, in dem ein Junge seinen Vater liebt und vermisst, aber es auch gleichzeitig nur eines von so vielen Schicksalen ist, macht es umso schwieriger, diese Geschichte zu greifen, ja sogar zu begreifen. Thomas Horn spielt den skurrilen Oskar Schell, der intelligent, ängstlich, aber auch gleichzeitig mutig ist. Diesen Mut braucht er auch, nachdem sein Vater von ihm ging. Im Laufe der Zeit breitet sich diese unglaublich schöne, aber zutiefst tragische Geschichte vor dem Zuschauer aus und weiß vor allem mit seinen leisen Tönen zu überzeugen.

„Extrem laut & unlaublich nah“ ist nichts weniger als ein Drama, das dem Publikum in vielerlei Hinsicht eine Gänsehaut über den Rücken treibt, Tränen in die Augen schießt und die Münder weit offen stehen lässt, denn das Maß an Authentizität und Gefühl, das wir hier zu sehen bekommen, ist herzerwärmend und zerreißend zugleich.
Herauszufinden, zu welchem Schloss der geheimnisvolle Schlüssel gehört, ist scheinbar die letzte große Prüfung, die Oskar von seinem Vater gestellt bekommt und er ist der Einzige, der weiß, wie man dieses Rätsel lösen kann.

Ich war zutiefst berührt und ergriffen und mochte jede Minute, ja sogar jede Sekunde, die ich mit Oskar verbringen durfte. Alleine schon deswegen, weil ich wissen will, wie er des Rätsels Lösung immer näher kommt. Für mich stellte sich daher nicht die Frage, ob ich diesen Film spannend fand. Viel mehr wollte ich mehr. Mehr Zeit, mehr Abenteuer, mehr Emotionen, die mich an die Grenze des Ertragbaren treiben. Das Schicksal des kleinen Oskar treibt nämlich auch den Zuschauer mehr denn je an seine Grenzen.

Die musikalische Untermalung war nahezu minimalistisch, dabei aber so sehr auf den Punkt, dass die Szenen perfekt untermalt wurden. Die Hintergrundmusik war nie störend oder unangebracht, viel mehr sorgte sie immer dafür, dass der Fokus bei der Geschichte ist.

Meine Meinung:
„Extrem laut & unglaublich nah“ beeindruckt.
Neben Tom Hanks und Sandra Bullock sehen wir auch Max von Sydow, der für seine Leistung eine Oscar®-Nominierung eingeheimst hat (im Übrigen zu Recht).

Das letzte „E“ in der S-E-P-E-M-B-E-R-Challenge ist ein besonderer, empfehlenswerter und tragischer Film, der seine Wirkung auch nicht nach dem zweiten, dritten oder vierten Mal Sehen verfehlt.
Ein Must-See und ein Highlight.

Meine Wertung:
Spannung: 7,5 von 10
Story: 9,0 von 10
Länge: 7,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 10 von 10
Authentizität: 9,0 von 10
Musik: 8,0 von 10
GESAMT: 8,4

Hier geht es zu meinen anderen Beiträgen:
*S*eptember-Challenge: Source Code
s*E*ptember-Challenge: Eyes Wide Shut
se*P*tember-Challenge: Percy Jackson – Diebe im Olymp
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sept*E*mber-Challenge: Edward mit den Scherenhänden
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septemb*E*r-Challenge: Extrem laut & unglaublich nah
septembe*R*-Challenge: Regression

Beiträge anderer Teilnehmer:
Shalima – Escape Plan
Hotaru – Ernest & Célestine
Ma-Go – Es
Stepnwolf – Eyes Wide Shut

*S*eptember-Challenge: Source Code

Titel: Source Code
Genre: Thriller / Action
Regie: Duncan Jones
Musik: Chris P. Bacon
Produzenten: Mark Gordon / Jordan Wynn / Philippe Rousselet
Dauer: ca. 89 Minuten
Erscheinungsjahr: 2011
Altersfreigabe: FSK 16

„Eine Eilmeldung im Fernsehen: Kurz vor Chicago explodiert ein Personenzug – es gab keine Überlebenden. Wenig später erwacht Colter Stevens (Jake Gyllenhaal) in genau diesem Zug – im Körper eines anderen Mannes und an der Seite der jungen Christina (Michelle Monagham). Nach und nach begreift der Kampfpilot: Er ist im ‚Source Code’. Dank dieser Technologie kann Stevens den Körper eines anderen Menschen übernehmen – für acht Minuten vor dessen Tod. Sein Auftrag: Finde die Bombe und schalte den Bombenleger aus. Wieder und wieder durchlebt Stevens die Katastrophe und setzt das Puzzle mit Christinas Hilfe zusammen. Die Zeit drängt, denn ein weiterer, viel größerer Anschlag droht.“
(Rückentext der DVD)

„Source Code“ ist der erste Film meiner „S-E-P-T-E-M-B-E-R-Challenge“. Und daher möchte ich nicht nach Schema-F eine Kritik dazu schreiben, sondern versuche es etwas anders aufzuziehen.

Mit diesem Streifen wurde mir Jake Gyllenhaal bekannt und seitdem habe ich ihn auf dem Schirm mit dem Hinweis, dass der Film gut sein könnte, denn mir hat er in der Rolle des Colter Stevens sehr gut gefallen. Bisher gab es auch kaum Filme, in denen ich seine Leistung schlecht empfand. Einen ebenso bleibenden Eindruck hat er z.B. auch mit „Southpaw“ hinterlassen.

Was mich an diesem Streifen reizt, ist die Spannung, die aufgebaut wird. Durch die Technologie gelingt es Stevens, sich für die letzten acht Minuten in einen fremden Körper zu transferieren. Der Rückentext suggeriert an der entsprechenden Stelle einen actionlastigen Streifen, aber dem ist bei weitem nicht so. „Source Code“ ist eher ein Thriller mit einigen Actionelementen und einem sehr philosophischen Ansatz, der sich viel und oft um die „Was würdest du tun?“-Frage dreht, wie:
„Wenn du nur noch die nächsten 30 Sekunden leben würdest, was würdest du tun?“.
Gefühlt hat man die Handlung von diesem Film schon irgendwo mal gesehen, aber praktisch fällt mir kein Titel ein, der auch nur im Ansatz mit dieser Raffinesse eine solche wendungsreiche Geschichte erzählt.

Mir gefiel es auch sehr, dass der Film mit einem wissenschaftlichen Ansatz daherkommt, aber die Macher ihn nicht zu sehr nach Theorie aussehen ließen. Viel mehr spielte die Praxis eine Rolle, im Detail dreht es sich auch um eine Parallelwelt und die Einflussnahme von außen durch die Source-Code-Technologie.

So etwas packt mich immer recht schnell und die Zeit vergeht beim Schauen wie im Flug. Doch spätestens, wenn meine Herzfrequenz steigt, merke ich, dass der Film sehr vieles richtig macht. Ich war ergriffen von der Handlung, den emotionalen Motiven und einer sich anbahnenden Lovestory. An dieser Stelle muss ich allerdings sagen, dass der Film am stärksten in den Überraschungen ist. Ich konnte mich dem Bann von „Source Code“ nicht entziehen, auch schon damals nicht, als ich diesen Film das erste Mal sah. Für mich war das einer der ersten Filme, die ich für meine DVD-Sammlung angeschafft habe und ebenso eine meiner ersten Berührungen mit einem Thriller, der vor lauter Spannung meine Nerven bis zum Zerreißen anspannte.

„Source Code“ war für mich auch einer der ersten Filme, bei dem ich merkte, wie wichtig eigentlich Musik in einem Film ist. Besonders dann, wenn sie einfach nur einen Zweck erfüllen sollte. In diesem Fall sollte sie nicht unterhalten, sondern unterstützen, untermalen und Szenen hervorheben, indem der Zuschauer etwas sehr Auffälliges oder Wiederkehrendes hört. Heute ist mir das auch wieder aufgefallen, als kurz vor Schluss ein Musikstück einfach mal doppelt so laut wiedergegeben wurde, als noch zum Anfang des Streifens. Es hat sich aber so sehr eingebrannt, dass der Zuschauer weiß: „Okay, das hier ist jetzt eine wichtige Szene.“.

Meine Meinung:
Diese „Filmkritik“ ist etwas anders geworden, als die übrigen Beiträge, die ich sonst verfasse.
Für S-E-P-T-E-M-B-E-R möchte ich mich auch ein bisschen mehr einbringen und nicht nur über die rein technischen Dinge berichten. Die Handlung war sehr stark und die Darsteller haben sehr gut in den Streifen gepasst. Das ist alles wichtig, aber ebenso wichtig ist, wie sehr mich dieser Film unterhalten hat. Ich konnte, wie gesagt, nicht weggucken und ich war einfach gepackt von der Handlung, den Emotionen und der Spannung.

Gerne darf man auch über Symbolik, Meta-Ebenen und Charaktere sprechen, aber an dieser Stelle belasse ich es mit „Source Code“ und muss zu guter Letzt auch eine Empfehlung aussprechen.
Für alle, die gerne eine Benotung haben möchten, findet sich diese natürlich im Anschluss.
Aber schaut euch doch am besten den Streifen mal an, denn für seine kurze Laufzeit bekommt man eine riesige Portion Unterhaltung geboten.

Meine Wertung:
Spannung: 8,0 von 10
Story: 8,0 von 10
Länge: 9,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 7,5 von 10
Authentizität: 8,5 von 10
Musik: 7,5 von 10
GESAMT: 8,1

Hier geht es zu meinen anderen Beiträgen:
*S*eptember-Challenge: Source Code
s*E*ptember-Challenge: Eyes Wide Shut
se*P*tember-Challenge: Percy Jackson – Diebe im Olymp
sep*T*ember-Challenge: Toni Erdmann
sept*E*mber-Challenge: Edward mit den Scherenhänden
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Beiträge anderer Teilnehmer:
Hotaru – Still
Ma-Go – Slumdog Millionär
Shalima – Sofies Welt
Ainu89 – Sing Street
Morgen Luft – Seom
Stepnwolf – Spotlight

[Gastrezension] Die Tribute von Panem – Mockingjay 2

IMG_3998Titel: Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 2 (engl. „The Hunger Games: Mockingjay – Part 2“)
Genre: Science-Fiction
Regie: Francis Lawrence
Musik: James Newton Howard
Produzenten: Nina Jacobson / Jon Kilik
Dauer: ca. 137 Minuten
Erscheinungsjahr: 2015
Altersfreigabe: FSK 12

„Nachdem sie zum Gesicht der Rebellion ernannt wurde, bricht Katniss Everdeen zusammen mit Gale, Peeta, Finnick und einer Einsatztruppe aus Distrikt 13 ins Kapitol auf, um Panem von Präsident Snows Schreckensherrschaft zu befreien. Die heimtückischen Fallen, die überall auf sie lauern, und die moralischen Entscheidungen vor die Katniss gestellt wird, übertreffen bei weitem die Gefahren, denen sie in der Arena der letzten beiden Hungerspiele ausgesetzt war. Sie realisiert, dass es nicht mehr nur ums bloße Überleben geht, sondern dass die Zukunft ihres ganzen Landes auf dem Spiel steht.“
(Rückentext der DVD)

Hier ist es nun, das große Finale um die Tribute-von-Panem-Reihe.
Nachdem ich an den ersten zwei Teilen viel Spaß hatte, hatte ich ein wenig Angst vor den Verfilmungen des letzten Buches, das für mich ganz klar der schwächste war.

Das "Mockingjay-Menü" im Kino.

Das „Mockingjay-Menü“ im Kino.

Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 1“ konnte mich nicht wirklich begeistern. Einzig allein die Liebe zu der Reihe an sich ließ mich den Film gern sehen.
Ich hoffte auf einen würdigen Abschluss im zweiten Teil, den ich mir damals natürlich sofort im Kino ansah.

Nachdem Katniss der Spotttölpel wurde und die Macht der Rebellen in den Propos immer wieder zur Schau stellte, gibt es mehr und mehr Aufstände im ganzen Land, das Kapitol wird geschwächt.
Den Rebellen gelingt es, Peeta, Annie und Johanna aus der Gefangenschaft von Präsident Snow zu befreien und ins Distrikt 13 zu bringen. Katniss freut sich, Peeta endlich wieder in die Arme schließen zu können. Dann wird sie von ihm angegriffen.
So endete Teil 1.

Im letzten Teil der Reihe begleitet man nun Peetas kleine Genesungsschritte, bis Katniss die Präsidentin aus Distrikt 13 bittet, ins Kapitol reisen zu dürfen. Sie will Rache für das, was Peeta angetan wurde.

Diese Reise ist nun Dreh- und Angelpunkt des ganzen Films.
Der Weg ins Kapitol ist natürlich gefährlich und beschwerlich. Man muss Verluste hinnehmen und Anstrengungen bewältigen.
Auch wenn der Weg weit ist, gibt er tatsächlich nur relativ wenig Inhalt her. Trotzdem kommt der Film auf über zwei Stunden. Ein paar Längen sind also vorprogrammiert.

Gewalt und Action sind auch in diesem Teil ein zentrales Element. Das trägt bedeutend zur düsteren und dramatischen Atmosphäre bei. Es werden Leute erschossen, bei Explosionen in die Luft gesprengt oder zerfleischt. Die Szenen werden aber nie explizit.

Gefühlstechnisch gibt es keine große Veränderung zu den Vorgängern. Die Hauptfiguren finde ich immer noch authentisch und überzeugend, obwohl Jennifer Lawrence das ein oder andere Mal sicher ein wenig „drüber“ ist. Die Nebenfiguren verbesserten sich jedoch auch im letzten Teil nicht. Egal ob Mutter Everdeen, Präsidentin Coin oder die Friedenswächter. Alle wirkten aufgesetzt, ihre Emotionen platt hingespielt.

Eine Besonderheit bei der Besetzung ist Philip Seymour Hoffman. Er verstarb leider bevor die Reihe abgedreht war. Deswegen war er vor allem in der zweiten Hälfte des Films kaum noch vertreten. In manchen Szenen wurden bereits gedrehte Bilder von ihm eingefügt, in anderen wurde seine Rolle durch eine andere Figur ersetzt. Damit verlor der Film eine authentische und sympathische Figur.
Der Film ist ihm gewidmet.

Musikalisch konnte mich der Letzte Teil nun aber als einziger so richtig überzeugen.
Immer noch gab es ausschließlich instrumentale Stücke, doch die passten dieses Mal sehr gut zu den jeweiligen Szenen, Emotionen und Stimmungen.
Vor allem der Bezug zu dem Lied „The Hangig tree/ Der Henkersbaum“, das Katniss in Mockingjay 1 sang, war sehr schön und gut gemacht.

IMG_4025Meine Meinung:
Ich mag die Panem-Reihe sehr, obwohl ich viele Schwierigkeiten mit ihr hatte.
Ins erste Buch kam ich schlecht rein und beim dritten musste ich mich durchquälen.
Ich glaube, richtig begeistert war ich dann aber erst, als es die Filme gab. Für mich persönlich sind das sehr gute Umsetzungen der literarischen Vorlage.
Das ist natürlich Fluch und Segen, denn durch die Nähe zum Buch gefielen mir auch die beiden Mockingjay-Teile nicht so richtig gut.
Eine Freundin fragte mich, ob ich mir mit ihr ein zweites Mal diesen Abschluss im Kino angucken würde. Ich habe abgesagt. Ein zweites Mal innerhalb so kurzer Zeit hätte ich einfach nicht ertragen. Mir war der Film oft zu langgezogen und langweilig.
Die Stärken liegen für mich klar in den Hauptfiguren und der Atmosphäre.
Die Story allein hätte mich wohl eher enttäuscht.

Meine Wertung:
Spannung: 6,0 von 10
Action: 8,0 von 10
Story: 5,0 von 10
Länge: 6,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 7,5 von 10
Authentizität: 8,5 von 10
Musik: 7,5 von 10
GESAMT: 6,9

Reihenfolge:
1. Die Tribute von Panem – The Hunger Games
2. Die Tribute von Panem – Catching Fire
3. Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 1
4. Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 2

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Autor: buecherherz

[Gastrezension] Die Tribute von Panem – Mockingjay 1

IMG_2094Titel: Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 1 (engl. „The Hunger Games: Mockingjay – Part 1“)
Genre: Science-Fiction
Regie: Francis Lawrence
Musik: James Newton Howard
Produzenten: Nina Jacobson / Jon Kilik
Dauer: ca. 118 Minuten
Erscheinungsjahr: 2014
Altersfreigabe: FSK 12

„Katniss Everdeen konnte von den Rebellen aus der Arena gerettet und in dem zerstört geglaubten Distrikt 13 in Sicherheit gebracht werden. Für die unterdrückte Gesellschaft wird sie zur heroischen Symbolfigur des Aufstands gegen das Kapitol. Als der Krieg ausbricht, der das Schicksal Panems für immer bestimmen wird, muss Katniss sich entscheiden: Kann sie den Rebellen rund um Präsidentin Coin trauen? Und was kann sie tun, um Peeta aus den Fängen des Kapitols zu retten und Panem in eine bessere Zukunft zu führen?“
(Rückentext der DVD)

Das Finale der „Tribute von Panem“ beginnt.
Natürlich habe ich auch hierzu das Buch gelesen – „Die Tribute von Panem – Flammender Zorn„.
Nachdem ich in den ersten Teil damals schwer reinkam und den zweiten dann verschlungen habe, hatte ich mit dem dritten Buch – das sich ja auf zwei Filme aufteilt – unglaubliche Probleme.
Gerade die erste Hälfte fand ich elendig zäh und das ist ja nun ausgerechnet die Vorlage zu „Mockingjay Teil 1“.

Dank der tollen Besetzung und der Liebe zu den anderen Teilen, gefällt mir der Film zum Glück wesentlich besser als das Buch, so viel sei vorweg schon einmal gesagt.

Und trotzdem muss der Film nun einmal das zeigen, was das Buch vorgegeben hat.
Katniss wurde von den Rebellen aus der Arena, die sie am Ende von Teil 2 zum Einsturz brachte, befreit und kann sich nun in Distrikt 13 erholen. Dabei galt jenes äußerste Distrikt bisher als vollkommen zerstört und unbewohnt.
Nun avanciert sie zum Gesicht der Rebellion. Sie wird zum Spotttölpel, provoziert das Kapitol. Und das auch noch ohne Peeta an ihrer Seite, denn der wird von Präsident Snow gefangen gehalten.

Die Story klingt nicht nach viel und ist es streng genommen auch nicht. Dennoch werden zwei Stunden gefüllt.
Es ist nicht so, dass die Story künstlich aufgeblasen wurde, damit man einen langen Film abliefern kann, aber es hätte sicher auch nicht geschadet, wenn er gestrafft worden wäre.
So blieb für mich die Spannung in weiten Teilen auf der Strecke. Gerade am Anfang wird sich viel im Kreis gedreht. Erst im letzten Drittel wird an Fahrt aufgenommen.

Im Buch hatte ich bis zum Ende Schwierigkeiten mit den Figuren. Ich mochte nicht mal Katniss so wirklich und auch beim Rest war mir niemand ans Herz gewachsen.
Bei der filmischen Darstellung sieht das zum Glück ganz anders aus. Für mich persönlich macht das auch den meisten Reiz an diesem Teil aus, bei dem die Story mich nicht in ihren Bann ziehen konnte.
Ich finde die Hauptdarsteller unglaublich sympathisch und finde auch ihre schauspielerische Leistung vollkommen überzeugend. Mit einigen neuen und auch alten Nebenfiguren habe ich aber Probleme. Sie wirken unecht und ihre Gefühle immer aufgesetzt.

Die Gefühle der Hauptpersonen konnten mich dafür die ganze Zeit fesseln und nicht selten war ich kurz davor, mit Katniss anzufangen zu weinen.
Ich war vollkommen bei ihr, als sie mit Grauen an die letzten Hungerspiele dachte und verzweifelt zusehen musste, wozu das Kapitol fähig ist.IMG_2095

Musikalisch reißt mich das Ganze aber immer noch nicht vom Hocker.
Weiterhin gibt es durchweg instrumentale Begleitung, die die Stimmung nur in Teilen transportieren kann.
Schon in Teil 1 sang Katniss für ihre Schwester Prim und das Tribut Rue ein Lied, doch in diesem Teil steigert sich ihr Gesang zu einer vollkommen ausführlichen Komposition, die in einem Chor gipfelt.
Diese Szene war schon im Kino das Highlight des ganzen Films für mich und auch nun auf DVD bekam ich eine Gänsehaut an dieser Stelle.
Das Lied konnte mich tatsächlich so begeistern, dass ich es mir damals direkt auf iTunes kaufte.

Gut rübergebracht wurde jedoch die Stimmung. Sie war durchgängig düster und auch im Kapitol bekam man all die kunterbunten Menschen nicht mehr wirklich zu sehen.
Grau, Weiß und Schwarz sind die vorherrschenden Farben und so würde der Zuschauer selbst ohne Ton und Handlung verstehen, dass der Filminhalt weit entfernt von Spaß ist.
Passend dazu wurde die Brutalität auch noch einmal ganz schön nach oben geschraubt.
Schon in den ersten Teilen, wurde mit Morden nicht gespart, aber nun gibt es in ganz Panem reihenweise Massenerschießungen.
In keinem Panem-Teil ging es bisher so sehr um Leben und Tod, wie in diesem.

IMG_2099Meine Meinung:
Auch wenn es nicht so klingt: Ich mag den Film wirklich und ich habe ihn gern gesehen, auch wenn ich ihn teilweise etwas sehr gezogen finde.
Das liegt aber weder an der packenden Story, noch an der wahnsinnigen Spannung. Es liegt einzig und allein an meiner persönlichen Liebe zu den Panem-Filmen und meiner unglaublichen hohen Sympathie für die Hauptdarsteller.
Wenn ich wirklich objektive Maßstäbe ansetze, wie ich es in der Rezension versucht habe, schließt „Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 1“ leider gar nicht mal so gut ab.

Ich hoffe deswegen, dass Teil 2 einen würdigen Abschluss darstellt.

Meine Wertung:
Spannung: 7,0 von 10
Action: 7,5 von 10
Story: 6,0 von 10
Länge: 6,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 8,0 von 10
Authentizität: 8,5 von 10
Musik: 6,5 von 10
GESAMT: 7,1

Reihenfolge:
1. Die Tribute von Panem – The Hunger Games
2. Die Tribute von Panem – Catching Fire
3. Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 1
3. Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 2

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Autor: buecherherz

[Gastrezension] Die Tribute von Panem – Catching Fire

IMG_4023Titel: Die Tribute von Panem – Catching Fire (engl. „The Hunger Games: Catching Fire“)
Genre: Science-Fiction / Romanverfilmung
Regie: Francis Lawrence
Musik: James Newton Howard
Produzenten: Nina Jacobson / Jon Kilik
Dauer: ca. 141 Minuten
Erscheinungsjahr: 2013
Altersfreigabe: FSK 12

„Katniss und Peeta haben die Hungerspiele überlebt und dem mächtigen Kapitol die Stirn geboten. Ihr Beispiel ermutigt die unterdrückte Bevölkerung in den Distrikten zur Rebellion gegen das Regime. Doch dann ändert Präsident Snow kurzerhand die Spielregeln und lässt alle bisherigen Gewinner bei den anstehenden 75. Hungerspielen noch einmal gegeneinander antreten. Auch Katniss und Peeta müssen zurück in die Arena und sich erneut dem Kampf ums Überleben stellen. Doch langsam wird ihnen klar, dass sie in Wirklichkeit Teil eines viel größeren Plans sind…“
(Rückentext der DVD)

Es ist schon fast vier Jahre her, seit ich den zweiten Teil der Tribute-von-Panem-Reihe von Suzanne Collins gelesen habe. Auch wenn ich es zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, sollte „Die Tribute von Panem – Gefährliche Liebe“ mein liebster Teil bleiben.
Da ich alle Filme der Reihe mittlerweile auch schon mehr als einmal gesehen habe, kann ich sagen: Auch bei den Filmen ist der zweite Teil mein liebster.

Die Story ist zweigeteilt. In der ersten Hälfte des Filmes machen Katniss und Peeta die „Tour der Sieger“. Sie bereisen alle Distrikte und halten Lobreden auf die gefallenen Tribute des jeweiligen Distrikts. Immer klarer werden die Rebellionen der Einwohner gegen das Kapitol, immer deutlicher wird die Hoffnung, dass Katniss mit ihrem Affront gegen den Spielmacher und den Präsidenten etwas verändern kann.
In der zweiten Hälfte befindet man sich in einer neuen Arena. Bei diesem „Jubel-Jubiläum“ müssen die Gewinner der vergangenen Hungerspiele gegeneinander antreten. Wieder bekommen die Zuschauer viel Mord und Totschlag zu sehen.
Obwohl der Teil in der Arena ganz klar der spannendere und actionreichere ist, ist auch die Tour interessant mit anzusehen.

So schafft es der Film auch insgesamt, dass die 141 Minuten zwar lang erscheinen, aber definitiv nicht zu lang. Nie tritt der Film auf der Stelle, jede Szene bringt die Story weiter.

So unsympathisch mir Katniss im Buch war, so gern sehe ich Jennifer Lawrence als das Mädchen, das in Flammen steht. Auch die anderen Charaktere werden durchweg authentisch dargestellt. Selbst den übertrieben agierenden Caesar Flickerman, gespielt von Stanley Tucci, sehe ich gern und nehme ihm alles ab. Wie schon im ersten Film „Die Tribute von Panem – The Hunger Games“ waren alle wieder für die Zeit des Films für mich die dargestellten Figuren. Ich vergesse die Schauspieler dahinter komplett.

Die Gefühlspalette ist wieder unglaublich vielfältig, unterscheidet sich aber nicht sehr von der im ersten Film. Liebe, Angst, Verzweiflung, Mut, Zerrissenheit und ähnliche Dinge sind vorherrschend. Es sind also vorrangig Gefühle, die einen gedämpften Schleier tragen. Keine strahlende Freude oder sonniger Spaß. Alles ist gedrückt, doch nur so passt es in den Film und die Atmosphäre.
Jedes einzelne dieser dargestellten Gefühle konnte mich berühren und total in die Geschichte gleiten lassen. Wieder – wie schon in Teil 1 – war ich mehr als nur den Tränen nahe. Egal ob auf der Tour, bei der erneuten Ernte, beim Training oder in der Arena. Stets und ständig musste ich heulen. Mir gefällt die Geschichte um Panem einfach zu gut, um nicht mit ganzem Herzen dabei zu sein.

Musikalisch war ich vom ersten Teil sehr enttäuscht, hier nicht mehr. Auch wenn es wieder rein instrumentale Stücke waren, unterstreichen sie die Szenen viel besser. Die Stimmungen wurden von der Musik getragen, vermittelt und sogar verstärkt.
Zusätzlich gibt es verschiedene Stücke bzw. Themen, die immer wieder auftauchen und so Verknüpfungen herstellen.

IMG_4024Meine Meinung:
Wie schon bei „The Hunger Games“ lautet die Devise wieder: „Wie objektiv kann man einen Film bewerten, den man schon sechs oder sieben Mal gesehen hat, weil man ihn so gern mag?“. Aber vielleicht ist auch genau das der Punkt: Ich mag den Film so gern und das aus verschiedenen Gründen und diese habe ich versucht darzulegen.
Jedes Mal kann der Film mich aufs Neue mitreißen und berühren. Jedes Mal nehme ich den Schauspielern das Dargestellte zu 100 Prozent ab, beobachte gespannt die „Tour der Sieger“ und fiebere mit den Tributen in der Arena mit.
Und auch dass man Arena-Kämpfe schon im ersten Teil gesehen hat, mindert das Vergnügen kein Stück.
„Catching Fire“ wird einfach immer mein Lieblingsteil der Reihe bleiben.

Meine Wertung:
Spannung: 8,5 von 10
Action: 7,0 von 10
Story: 8,5 von 10
Länge: 8,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 9,0 von 10
Authentizität: 9,5 von 10
Musik: 7,0 von 10
GESAMT: 8,2

Reihenfolge:
1. Die Tribute von Panem – The Hunger Games
2. Die Tribute von Panem – Catching Fire
3. Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 1
3. Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 2

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Autor: buecherherz