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Aquaman

Titel: Aquaman
Genre: Action / Science-Fiction / Comicverfilmung
Regie: James Wan
Musik: Rupert Gregson-Williams
Produzenten: Peter Safrag / Rob Cowan
Dauer: ca. 143 Minuten
Erscheinungsjahr: 2018
Altersfreigabe: FSK 12

„Der DC-Film ‚Aquaman’ enthüllt die Vorgeschichte des halb menschlichen Atlanters Arthur Curry und führt ihn auf die Reise seines Lebens – um zu entdecken, ob er seines Schicksals würdig ist… ein König zu sein.“
(Rückentext der BluRay)

Ich bin wieder in meinem Lieblingsuniversum. Obwohl, eigentlich mag ich die „Batman“-Soloabenteuer immer noch am liebsten, kann mich aber mit dem DCEU sehr gut anfreunden.

Ich sage es ja immer wieder: Ein Superheldenfilm steht und fällt mit dem Schurken. Da es heute um „Aquaman“ geht und er mehr oder weniger im gesamten DCEU eher als Antiheld eingeführt wurde, stelle ich mir die Frage, ob dieser Film über seinen Protagonisten fällt und er zu seinem größten Schurken wird?

Als ich die ersten Trailer gesehen habe, ist mir aufgefallen, dass vor allem CGI auf der technischen Seite und One-Liner auf der darstellerischen Seite zu sehen sind. Ich kann euch an dieser Stelle beruhigen, der Streifen hat mehr drauf als das, aber leider nicht viel mehr.
Darstellerisch ist mit Jason Momoa ein Schauspieler in der Hauptrolle, der für die nächsten Jahre – vielleicht sogar Jahrzehnte – das Bild von „Aquaman“ prägen wird. Ähnlich wie beim „Joker“ (wenn er in einem comichaften Setting eingebettet ist) muss sich alles mit Heath Ledger vergleichen lassen und dieser Vergleich kommt nicht von ungefähr.
So ist Momoa ein Glücksgriff für diese Figur und der breite Rücken, auf dem das DCEU aufgebaut sein kann, gleichzeitig ein Nachteil für alle Nachfolgenden „Aquaman“-Darsteller.

Der gesamte Cast scheint sehr talentiert zu sein. Namhafte Vertreter der Schauspielergilde inbegriffen: Willem Dafoe, Amber Heard, Nicole Kidman und Dolph Lundgren. Aber wir wissen ja alle, dass eine Besetzung noch so namhaft sein kann, wenn sämtliche Schauspieler nicht ihr Bestes abrufen, kann es schnell nach hinten losgehen.
Die bereits angesprochenen One-Liner gibt es ebenso sehr, wie längere Dialoge, eine Reise durch das Meer, durch eine Wüste und durch einige Städte, die den gesamten Streifen zeitweise wie einen Abenteuerfilm daherkommen lassen. Eine durchaus positive Überraschung, die „Aquaman“ für das Publikum übrig hat. Der gutbezahlte Cast kann aber nicht über die vorhersehbare und flache Geschichte hinwegtäuschen.
Der Schurke in diesem Film heißt „Black Manta“, ein Pirat, der sich im Wasser wohlfühlt. Also, ich weiß ja nicht, aber ist den Drehbuchautoren klar, dass „Aquaman“ ein Held aus dem Wasser ist? Er stammt aus Atlantis, Wasser ist quasi sein Element. Um einen Vergleich aus der Tierwelt heranzuziehen: Black Manta ist ein Hering und er kämpft gegen einen Hai. Ja, am Anfang gab es so etwas, wie das Überraschungsmoment, aber am Ende reicht einmal tief einatmen und pusten.

Klarer Fall, wer sich eine Comicverfilmung anschaut, sollte seine Erwartungen am Inhalt stark herunterschrauben. Tatsächlich erhält der Zuschauer immer noch solides, actionreiches und durchaus unterhaltsames Kino. Ich habe bewusst das Wort „spannend“ weggelassen, denn spannend wurde es nur wenig. Ja, es gab interessante Stellen, aber spannend? Nein!

Mit Blick auf die Emotionen und Authentizität erhält man ein ambivalentes Bild. Auf der einen Seite sind die Figuren in ihrem Setting glaubhaft, auf der anderen Seite wirken sie in ihrer emotionalen Range eher im unteren Drittel. Es geht sogar soweit, dass die schwachen, emotionalen Regungen das Bild eher stören.

Das Setting ist passend. Das übergeordnete Thema „unter Wasser“ wird toll aufgegriffen und findet sehr oft Einzug. Die Kulissen sind sehr vielfältig, allerdings gibt es kaum eine Einstellung, in der die CGI nicht zum Einsatz kommt. In der Mitte des Bildes bekommt man dabei ein scharfes Bild, jedoch verschlechtert es sich zum Rand hin. Auch hier geht es soweit, dass der Anblick teilweise störend ist. Darüber hinaus bekommt man Hintergrundmusik, die das Geschehen zwar untermalt, aber in der Bedeutungslosigkeit mündet.

Meine Meinung:
„Aquaman“ ist ein Teil des DCEU und in diesem Rahmen bewegt er sich sehr gut. Zwar reicht er von der darstellerischen Leistung, der Geschichte, der Spannung und der Glaubwürdigkeit nicht an „Wonder Woman“ heran, aber er bewegt sich dennoch deutlich über dem Rest des DCEUs.

Schlussendlich muss ich aber sagen, dass es „Aquaman“ schafft zu unterhalten, allerdings ist das Niveau nicht sonderlich hoch. Als Comicverfilmung kann ich diesen Streifen bedenkenlos weiterempfehlen, als Action-Science-Fiction-Film kann ich es nicht tun. Es gibt einfach zu viele andere Filme, die deutlich stärker sind als „Aquaman“.

Meine Wertung:
Spannung: 4,0 von 10
Action: 7,0 von 10
Story: 5,0 von 10
Länge: 6,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 4,0 von 10
Authentizität: 7,0 von 10
Musik: 5,0 von 10
Setting: 6,5 von 10
GESAMT: 5,6

„Justice League“-Reihe:
1. Man of Steel
2. Batman v Superman – Dawn of Justice
3. Suicide Squad
4. Wonder Woman
5. Justice League
6. Aquaman

Justice League

Titel: Justice League
Genre: Comicverfilmung
Regie: Zack Snyder / Joss Whedon
Musik: Danny Elfman
Produzenten: Charles Roven / Deborah Snyder / Jon Berg / Geoff Johns
Dauer: ca. 120 Minuten
Erscheinungsjahr: 2017
Altersfreigabe: FSK 12

„Bruce Wayne hat seinen Glauben an die Menschheit wiedergefunden – Supermans selbstlose Aktion hat ihn inspiriert. Jetzt bittet er seine neue Mitstreiterin Diana Prince um Hilfe, denn es gilt, einem noch gewaltigeren Feind entgegenzutreten: Gemeinsam stellen Batman und Wonder Woman umgehend ein Team von Metamenschen zusammen, um sich gegen die neue Bedrohung zu verteidigen. Doch obwohl auf diese Weise eine beispiellose Heldenliga zusammenkommt – Batman, Wonder Woman, Aquaman, Cyborg und The Flash –, könnte es möglicherweise bereits zu spät sein, unsere Erde vor diesem katastrophalen Angriff zu retten.“
(Rückentext der BluRay)

Gleichwohl ich ein großer Fan von Comicverfilmungen – insbesondere Batman – bin, war ich schon ein wenig ernüchtert von dem, was mir „Justice League“ geboten hat.

Doch was war ausschlaggebend? Zunächst einmal kommt der Spruch „Viele Köche verderben den Brei“ nicht von ungefähr. Auch wenn es gute Beispiele dafür gibt, dass zwei Regisseure einen Film wunderbar inszenieren können, hat es hier nicht funktioniert.
Zack Snyder und Joss Whedon sind zwei Meister ihrer Zunft, die beide sehr oft bewiesen haben, dass sie etwas auf dem Kasten haben. „Justice League“ ist kein Film, der als Aushängeschild beider Regisseure dienen kann. Ich sehe ein großes Problem darin, dass kein „originaler“ Directors Cut ins Kino gekommen ist. Wir als Zuschauer wissen nicht, ob Joss Whedon den Film im Sinne von Zack Snyder weitergeführt und inszeniert hat, die Vermutung liegt aber nahe, dass das nicht der Fall gewesen ist. Anders als zum Beispiel „Batman v Super“ oder „Man of Steel“, hat „Justice League“ eine Laufzeit von knapp zwei Stunden. Die anderen beiden Filme liegen mit zweieinhalb und drei Stunden deutlich drüber. Auch sonst wirkt „Justice League“ nicht zu Ende gedacht. Das größte Manko liegt allerdings nicht zwingend im Film selbst, sondern im Aufbau.

Das DCEU hat sich das MCU als strukturelles Vorbild genommen. Als man merkte, dass der stringente Aufbau – der im MCU immerhin viele Jahre und mindestens genauso viele Filme gedauert hat – nicht in der Form zu realisieren ist, drückten die Macher auf die Tube. Alles nur, weil die Hälse im Hause Warner nicht schnell genug gefüllt werden können.

Das Endprodukt, was der Zuschauer im Kino, auf DVD und auf BluRay erhalten hat, ist, gelinde gesagt, sehr, sehr dünn. Der Streifen ist ein CGI-Feuerwerk, das an vielen Stellen sehr schlecht und unecht aussieht. Angefangen bei der Retusche von Henry Cavills Bart (sein Schnauzbart musste in einigen Szenen retuschiert werden, weil er ihn sich aufgrund eines anderen Filmprojektes nicht abrasieren durfte), über die unbefriedigenden Effekte in den Unterwasserszenen bis hin zu den teils am Rand stark verpixelten Aufnahmen im Showdown.
Die Postproduktion, unter Leitung von Joss Whedon, dauerte knapp zwei Monate und verschlang obendrein 25 Mio. USD. Beides ist außergewöhnlich. Im Vergleich dazu gibt es Oscar®-Gewinner, die mit einem Gesamtbudget von etwas mehr als 1,5 Mio. USD ausgekommen sind (z. B. „Moonlight“).

Aber auch sonst bekommt der Zuschauer eine kleine Mogelpackung geboten. Stereotype Figuren, vorhersehbare Story und ein Soundtrack, der nicht im Ansatz so gut ist, wie in den Trailern. Um mal beim Thema zu bleiben: Die Trailer sind das Beste am ganzen Film. Ein deutlich düsteres Ergebnis mit einer höheren FSK-Stufe, tiefere Einblicke in die Figuren anstelle eines Filmes aus dem alles Gute herausgeschnitten wurde, hätte mir deutlich besser gefallen. „Justice League“ ist ein Film, in dem eine Gruppe zusammengeführt wird, aber eine echte Gruppendynamik kommt nicht auf. Ich habe es den Schauspielern nicht abgenommen, was sie da gesagt oder getan haben. An dieser Stelle muss ich auch in Bezug auf die Dialoge und den Schnitt eine klare Unzufriedenheit äußern. Die Dialoge wirken teilweise sehr gestelzt. Hin und wieder wird ein One-Liner ausgepackt, der dann das Ziel verfehlt und die Situation nicht deutlich auflockert, sondern eher zum Kopfschütteln animiert. Der Schnitt hat gezeigt, dass er schneiden kann. Sequenzen wirken dadurch zusammenhangslos und verwirren, statt aufzuklären.

Ich würde nicht sagen, dass ich enttäuscht gewesen bin, denn um enttäuscht zu sein, muss man etwas erwartet haben. Habe ich aber nicht.

Meine Meinung:
Danke, aber nein danke. „Justice League“ ist auf einer Skala aller überschätzten Filme der neue Tiefpunkt. Viele Köche verderben eben doch den Brei. Ein Gutes hat es aber, der Streifen dauert nur zwei Stunden und die sind in der Regel nach 120 Minuten vorbei. Schlimmer wäre es, wenn dieser Film länger gedauert hätte.

Ja, Batman ist nach dem Film weiterhin mein liebster Superheld, umso mehr hoffe ich darauf, dass es bald mal wieder ein Abenteuer mit ihm gibt, das mich zufriedenstellen kann.

Meine Wertung:
Spannung: 4,0 von 10
Action: 6,0 von 10
Story: 3,0 von 10
Länge: 3,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 4,0 von 10
Authentizität: 5,0 von 10
Musik: 5,0 von 10
GESAMT: 4,3

„Justice League“-Reihe:
1. Man of Steel
2. Batman v Superman – Dawn of Justice
3. Suicide Squad
4. Wonder Woman
5. Justice League
6. Aquaman