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J wie „Jarhead“

IMG_6328Titel: Jarhead – Willkommen im Dreck (engl. „Jarhead“)
Genre: Kriegsfilm
Regie: Sam Mendes
Musik: Thomas Newman
Produzenten: Lucy Fisher / Sam Mendes / Douglas Wick
Dauer: ca. 117 Minuten
Erscheinungsjahr: 2005
Altersfreigabe: FSK 12

„Nach seiner ernüchternden militärischen Grundausbildung dient Sergeant Swoff (Jake Gyllenhaal) als Scharfschütze in den Wüsten des Mittleren Ostens – ohne jeden Schutz vor unverträglicher Hitze und irakischen Soldaten. Swoff und die anderen Marines befinden sich in einer brutalen Lage: Aufs Töten gedrillt kämpfen sie in einem Krieg, den sie nicht verstehen – für eine Sache, die sie kaum begreifen.“
(Rückentext der DVD)

Und wieder steht ein älterer Titel auf der Liste. Mit „Jarhead – Willkommen im Dreck“ habe ich mir wieder einen Kriegsfilm angesehen, den ich vor einigen Jahren das letzte Mal sah. Ich wusste natürlich, worauf ich mich einlasse und haben mit „J“ einen Grund gefunden ihn mir anzuschauen.

„Jarhead“ dreht sich um Sergeant Swoff und seine militärische Karriere. Sein Leben beim Militär, seine Grundausbildung, seine Ausbildung zum Scharfschützen und seinen langen Einsatz in den Wüsten des vorderen Orients. Darüber hinaus kommentiert Sergeant Swoff immer wieder sich und seine Situation aus dem Off.
Durch das Kriegsszenario bekommt der Film einen Hintergrund, der ziemlich weitreichend sein kann. Man hätte genau so gut das Leben eines Einwohners beschreiben können und wie er unter dem Einfluss des Krieges lebt und kämpft. Stattdessen sehen wir einen jungen Soldaten, der zum Töten ausgebildet wurde und der nun zu der Zeit des 2. Golfkrieges in der Wüste Saudi-Arabiens stationiert ist.

Nur durch dieses Szenario bekommt der Film eine sehr ungewisse Grundstimmung, die immer etwas offen lässt. In einem Krieg kann es von jetzt auf gleich immer losgehen und man muss als Soldat ausrücken, um etwas zu kontrollieren, entschärfen oder einen anderen Auftrag zu erfüllen. Insbesondere durch diese trügerische Grundstimmung ist der Film schon sehr spannend und fesselnd.

Gefühlsmäßig kann der Film da natürlich auch mithalten. Im Leben eines Soldaten, der sich im Ausland befindet, kommt allerhand zusammen: Todesangst, Eifersucht, Trauer und Hass sind beispielsweise nur die negativen Gefühle. Dass so eine Situation auch etwas kleines Positives haben kann, mag man sich als Zuschauer gar nicht vorstellen: Sicherheit durch das Corps, eine gewisse Verbundenheit zu seinen Kameraden, Respekt, Zugehörigkeit und Freundschaft sind in „Jarhead“ klar zu erkennen.

Authentisch waren dabei für mich so ziemlich alle Charaktere. Vom harten Ausbilder bis zum hochnäsigem Major waren auch – insbesondere vor dem Hintergrund des Golfkrieges – alle sehr stimmig und originell. Der Film lebt letzten Endes von Jake Gyllenhaal und seiner Verbindung zu seinem engsten Kameraden und Freund Fowler (gespielt von Evan Jones). Die Psyche leidet bei einem Soldaten im Einsatz. Es geht sogar soweit, dass man von etwas besessen ist. Auch dieser Aspekt der Authentizität ist, meiner Ansicht nach, gegeben.

Die Filmmusik ist nicht außergewöhnlich. Sie ist eher untermalender Natur, es gibt jedoch eine Ausnahme und zwar der „Walkürenritt“ von Wagner, der als musikalische Untermalung der vorkommenden Szene von „Apocalypse Now“ diente.

Meine Meinung:
„Jarhead“ hat den Untertitel „Willkommen im Dreck“ und dort ist man auch eine ganze Weile. Man bekommt einen gnadelosen (Anti-)Kriegsfilm zu sehen, der unter anderem auch zeigt, wie man sich das Leben der Soldaten untereinander vorstellt: von irgendwelchen Heldenriten über das Peinigen bis hin zu großen Männerfreundschaften. Nicht nur die Psyche des Soldaten leidet bei dem Film, sondern auch die des Publikums.

Ich habe einen spannenden und fesselnden Film gesehen, der mich die ganze Zeit über unterhalten hat. So hart die Story auch sein mag, so authentisch kam sie mir vor. Insbesondere auf den Ebenen der Emotionen entertainte mich der Streifen auf hohem Niveau. Auch wenn man keine expliziten Kampfmanöver oder Gefechte sieht, so ist die Vorstellung im Kopf immer da.

Authentisch waren meiner Meinung nach auch alle Charaktere. Ich hatte nicht das Gefühl, dass da punktuell „zuviel“ gegeben wurde. Auch wenn ich die Action nicht explizit in der Rezension anspreche, so war ein kleiner Actionanteil dennoch vorhanden.

Als Fazit kann ich nur sagen, dass sich dieser Film lohnt. Er behandelt das Soldatenleben im Auslandseinsatz und stellt – wie nur selten gesehen – dar was so ein Einsatz mit dem Menschen in Uniform macht und unter welchen körperlichen wie psychischen Belastungen man dort steht.

Absolut empfehlenswert.

Meine Wertung:
Spannung: 8,0 von 10
Story: 8,0 von 10
Länge: 8,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 8,5 von 10
Authentizität: 8,5 von 10
Musik: 7,0 von 10
Action: 7,0 von 10
GESAMT: 7,9

D wie „Django Unchained“

IMG_5009Titel: Django Unchained
Genre: Western
Regie: Quentin Tarantino
Musik:
Produzenten: Reginald Hudlin / Stacey Sher / Pilar Savone
Dauer: ca. 165 Minuten
Erscheinungsjahr: 2012
Altersfreigabe: FSK 16

„Angesiedelt in den Südstaaten, erzählt ‚Django Unchained‘ die Geschichte von Django (Jamie Foxx), einem Sklaven, der sich mit dem Kopfgeldjäger Dr. King Schultz (Christoph Waltz) zusammenschließt, um im Gegenzug für seine Freiheit, die gesuchtesten Verbrecher des Südens zur Strecke zu bringen. Er wird zum erfolgreichen Jäger, doch sein größtes Ziel ist es, seine Frau (Kerry Washington) zu finden und zu befreien, die er vor langer Zeit durch Sklavenhandel verloren hat. Als ihre Suche die beiden schließlich zu Calvin Candie (Leonardo DiCaprio), dem berüchtigten und brutalen Besitzer der ‚Candyland‘-Plantage führt, wecken sie das Misstrauen von Stephen (Samuel L. Jackson), Candies treuem Haussklaven. Unter strenger Beobachtung drohen Candie und seine verräterische Bande, ihnen auf die Schliche zu kommen.“
(Rückentext der BluRay)

Die Story von „Django Unchained“ ist nicht in wenigen Worten zusammen zu fassen. Mit vielen Wendungen, witzigen Anekdoten, tiefgründigen Charakteren und wilden Schießereien bietet dieser Film weitaus mehr als die meisten – wenn nicht sogar alle – anderen Filmen.
Komplexität ohne verwirrend zu sein durch eine lineare Erzählweise ist nur eine Stärke des Streifens, Kontinuität und stetiges Vorantreiben der Geschichte ist eine andere. Django und Dr. King Schultz sind Motor des Films, viele „Kleinigkeiten“ unterstützen diese grandiose Story.

Spannung wird den ganzen Film über erzeugt ohne dabei „zu viel“ zu sein. Es ist eigentlich mehr ein beständiges Aufbauen und ein kontrolliertes Entspannen der Situation. Sehr angenehm, da das Publikum nicht bis zum Zerreißen auf die Folter gespannt wird. Darüber hinaus bleibt „Django Unchained“ über jede Szene hinweg interessant und fesselnd. Langweilig hingegen wurde es nie.

165 Minuten sind für diesen Film eine absolut angemessene Laufzeit, gefühlsmäßig war der Film aber keine 2 ½ Stunden lang. Eine weitere Stärke dieses Films.

Wut, Angst, Hass und Neugier sind nur einige der Emotionen, die „Django“ für uns übrig hat. Ohne sie zu erwähnen oder sie zu sehr in den Vordergrund zu stellen, wirken sie nicht zurückgenommen oder künstlich. Die emotionalen Motive der Handlungen sind hingegen klar.

Vom Hauptdarsteller (Jamie Foxx) bis hin zur noch so kleinen Nebenrolle (Tom Savini) sind alle Charaktere in ihrer Darstellung und Authentizität über jeden Zweifel erhaben. Eine absolut glanzvolle Leistung eines jeden Schauspielers. An dieser Stelle muss die Leistung von Christoph Waltz besonders hervorgehoben werden, der für seine Darstellung des Dr. King Schultz sogar einen Academy Award erhalten hat.

Die Musik von „Django Unchained“ ist ebenso unterhaltsam wie der Film an sich und überzeugt auch auf ähnlich hohem Niveau. Dominiert wird der Soundtrack von echter, bläserlastiger Westernmusik. Ein klassisches und einige modernere Stücke sind aber ebenso in der Filmmusik vorhanden. Oft schienen die Songs sich in den Vordergrund zu stellen und vom Steifen abzulenken. In diesen Momenten war das nicht allzu schlimm, da man tatsächlich oft nichts anderes gesehen hat, als Dr. King Schultz und Django nebeneinander her reitend. Außerdem hat der Soundtrack auch eine gewisse Ohrwurmqualität, alleine das Anfangslied „Django (Main Theme)“ blieb den ganzen Film über im Kopf.

Obwohl das Genre des Films eher dem Western zuzuschreiben ist, beinhaltet der Streifen auch eine gewisse Action und leider auch Kunstblut in Mengen. Es wurde mit jedem Pistolenschuss dick aufgetragen, teilweise zu dick. Nichtsdestotrotz bleibt der Film interessant und spannend.

Meine Meinung:
Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll. Die Story ist unterhaltsam, fesselnd und spannend. Die Laufzeit vergeht im Flug und die Schauspieler sind unglaublich überzeugend, sowohl in ihrer Breite als auch in ihrer Tiefe. Die Musik ist eine Marke für sich und obendrein amgenehm und abwechslungsreich mit Ohrwurmqualität. Mehr kann man sich von einem Film nicht wünschen. Eine Glatte 10 wird der Film aber leider nicht, er kommt aber ziemlich nah ran.

Um diese Rezension zu schreiben habe ich „Django Unchained“ zum ersten Mal gesehen und stelle fest, dass es längst überfällig war, sich dieses Kunstwerk anzusehen. Bereits jetzt ist er ziemlich nah am Kultstatus dran, das liegt nicht minder an der Tatsache, dass Quentin Tarantino der Regisseur des Streifens ist.

Wie in jeden seiner Filme hat Tarantino auch in „Django“ eine Rolle inne.

Meine Wertung:
Spannung: 8,5 von 10
Story: 10 von 10
Länge: 9,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 9,0 von 10
Authentizität: 9,5 von 10
Musik: 9,5 von 10
Action: 7,5 von 10
GESAMT: 9,0

A Million Ways to Die in the West

IMG_1284Titel: A Million Ways to Die in the West
Genre: Komödie
Regie: Seth MacFarlane
Musik: Joel McNeely
Produzenten: Jason Clark / Seth MacFarlane / Scott Stuber
Dauer: ca. 111 Minuten
Erscheinungsjahr: 2014
Altersfreigabe: FSK 12

„Schafzüchter Albert (Seth MacFarlane) ist nicht geschaffen für das harte Leben im Wilden Westen: Er ist ein Feigling mit losem Mundwerk und geht Schießereien lieber aus dem Weg. Deshalb hat ihn auch seine Freundin (Amanda Seyfried) verlassen. Doch alles ändert sich, als die bildschöne Anna (Charlize Theron) auftaucht. Albert verliebt sich Hals über Kopf in diese Traumfrau, für die er endlich seinen Mut entdeckt. Und den braucht er auch! Denn Annas eifersüchtiger Ehemann (Liam Neeson) kommt mit rauchendem Colt in die Stadt geritten. Für den unausweichlichen Showdown muss Albert allerdings erst noch schießen lernen…“
(Rückentext der DVD)

Er hat es wieder getan! Seth MacFarlane haut nach „Ted“ mit „A Million Ways to Die in the West“ eine weitere derbe Komödie voller Stars, und vor allem voller Wortwitz, raus.

Die schwarzhumorige Komödie aus der Feder vom Macher von „Ted“, Seth MacFarlane, ist sehr unverblümt und, um es auf den Punkt zu bringen, auch sehr witzig. Der Humor besticht durch tolle Monologe des Charakters Albert. Außerdem ist der Film tatsächlich ein Western der im Jahre 1882 spielt und er geht sehr ironisch mit der damaligen Zeit um. An der einen oder anderen Stelle wird man auch, unerwarteter Weise, den einen oder anderen Hollywood-Star finden, wie z.B. Christopher Lloyd, Ryan Reynolds und Jamie Foxx. Wie der Titel schon sagt, gibt es eine Millionen Wege im Wilden Westen zu sterben, einige dieser Wege werden spektakulär und aberwitzig dargestellt.
Durch die sprunghafte Schnitttechnik werden die Pointen deutlich unterstützt.

Der Film war auf seine Weise fesselnd, aber nicht so richtig spannend. Man wusste vorher, wie der Handlungsstrang ablaufen wird, das nahm dem Ganzen ein wenig die Spannung, , aber es war durchaus interessant und witzig anzusehen.

Die Story ist flach. Sie ist nicht tiefgründig und regt auch nicht zu besonders starken Emotionen oder zum Nachdenken an. Mit seinen 111 Minuten macht der Film vieles richtig, aber leider nicht alles. Das Ende kommt eher unvermittelt und etwas früh. „A Million Ways to Die in the West“ entertaint aber auf ganzer Linie und was will man einer Komödie mehr abverlangen als gute Pointen und einige laute Lacher?

Die schauspielerische Leistung war von Grund auf gut und durch die Überzeichnung einiger Charaktere wirkt das Ganze in seiner komödiantischen Art auch schlüssig. Die Personen wirken in ihrem Umfeld sehr authentisch. Auch wenn man tiefere Beweggründe für das Handeln und die Entscheidungen einzelner Personen kennenlernt, bleiben, bis auf einige Lachanfälle, große Emotionen aus. In seiner Zeichnung muss man den Film nicht ernst nehmen. Er ist und bleibt eine Komödie voller schwarzem Humor. Dieser lebt von Überzeichnung, Übertreibung und extremen Bildern.

Die Musik dieser guten Komödie war sehr zurückgenommen und stark reduziert. Dem Ambiente entsprechend wurden hier Western-Klänge eingebaut und untermalten mehr oder minder den Film. Ausnahme war ein komödiantisches Western-Lied, das sich thematisch mit dem Inhalt des Filmes auseinander gesetzt hat.

Der Film zeichnet sich durch gute Kameraarbeit aus. Der Zuschauer kommt in den Genuss von einigen Detailaufnahmen, westerntypischen Kulissen und dementsprechenden Totalen, wie Sonnenuntergängen, Schießübungen und Vieh.

Meine Meinung:
Seth MacFarlane hat mich echt zum Lachen gebracht. Mit „A Million Ways to Die in the West“ schafft er pure Unterhaltung, tolle Kameraarbeit, teilweise Pointe auf Pointe und einem super Cast. Die Darstellung, die für mich zwar angemessen ist, sollte aber im FSK-Bereich nach oben korrigiert werden. Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren sollten den Film eher nicht sehen. Nicht selten spritze das Blut und waren die Worte sehr explizit.

Aber davon ab, hat der Film genretypisch agiert, wenig Story und witzige Darbietung. Insbesondere die Monologe von dem Charakter Albert (Seth MacFarlane) haben mich begeistert. Die diversen Cameo-Auftritte haben dem Ganzen die Krone aufgesetzt und machen den Film zwar nicht zu einem Unikat, aber dafür auf jeden Fall sehr sehenswert. Auch die ironische Umgangweise mit der Zeit ist hervorzuheben und bietet den einen oder anderen Lacher, garantiert. Durch die reduzierte Musik wird der Fokus auf den Humor und die Pointen gelegt. Ausnahme ist ein Lied, das sich nahtlos in die Story einfügt.

„A Million Ways to Die in the West“ ist eine solide Komödie und ich habe jetzt schon das Gefühl, dass mir die Witze, auch nach dem dritten Gucken, nicht alt erscheinen werden.

Meine Wertung:
Humor: 8,0 von 10
Spannung: 4,0 von 10
Story: 4,5 von 10
Länge: 6,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 5,0 von 10
Authentizität: 7,0 von 10
Musik: 5,0 von 10
Kameraführung: 8,0 von 10
GESAMT: 5,9