Titel: Da Vinci’s Demons (Season 3)
Idee: David S. Goyer
Genre: Historienserie / Abenteuer / Drama
Titellied: Bear McCreary
Dauer: 10 Folgen à ca. 56 Minuten
Erscheinungsjahr: USA: 2015 / Deutschland: 2015
Altersfreigabe: FSK 16
„Leonardo da Vincis Welt bricht zusammen, als sich seine Versuche, Otranto von der osmanischen Invasion zu schützen, als erfolglos erweisen. Die Osmanen verwenden auf dem Schlachtfeld seine eigenen Waffen gegen ihn – die Entwürfe wurden ihm dabei von jemandem gestohlen, dem er eigentlich vertraute. Dieser Verrat wird Leonardo noch länger verfolgen…!
Inzwischen stellen sich Nico und Vanessa gegen die Elite von Florenz, während Riario in Rom Papst Sixtus und die neue Verbündete aus Venedig überzeugt, dass ein Kreuzzug die Rettung für Italien sein wird. Leonardo ist ein weiteres Mal der Einzige, der mit seinen genialen Ideen dieses übergroße Abenteuer zu einem guten Ausgang führen könnte…“
(Rückentext der DVD)
Die dritte Staffel von „Da Vinci’s Demons“ liegt ja nun doch schon eine ganze Weile bei mir herum und das obwohl die zweite Staffel – gefühlt – in Rekordzeit beendet wurde. Ich war nach den Seasons 1 und 2 auf einem Hoch und das wollte ich mir irgendwie nicht kaputt machen lassen, denn wie wahrscheinlich ist es, dass gleich drei aufeinanderfolgende Staffeln mich so sehr überzeugen? Ich nahm eine Pause und wollte das Hoch genießen.
Wie sehr mir die dritte und letzte Staffel dieser Serie gefallen hat, erfahrt ihr nun in meiner Kritik.
Die Handlung knüpft direkt an der Vorgängerstaffel an. Alles dreht sich natürlich weiterhin um Leonardo. Das Buch der Blätter scheint verloren zu sein und nun geht es darum, die Ereignisse aus Otranto zu verarbeiten. Die Osmanen nutzen seine Erfindungen, doch wie soll Leonardo sein eigenes Genie überwinden können?
Der größte Teil der Handlung ist Fiktion, das mindert den Spaß beim Gucken aber keineswegs. Die Erzählstruktur hat sich gegenüber der zweiten Staffel wenig geändert. Es gibt noch weniger Visionen, aber die, die es gibt, sind clever und wertvoll eingesetzt. Der Zuschauer bekommt die komplette Geschichte chronologisch gezeigt, wird aber hin und wieder durch fehlende Informationen verwirrt und das, obwohl man nicht nur die Ereignisse rund um Leonardo, sondern eben auch die aus Florenz, Otranto und allen anderen Orten, an denen sich etwas Wichtiges abspielt, mitbekommt.
Nicht selten stellt man sich in dieser Staffel die Frage: „Wie ist das jetzt passiert?“.
Seit Beginn der Serie, werden viele Intrigen gesponnen, Morde begannen und Leute betrogen. Doch in dieser Staffel erreicht das ein ungeahntes Ausmaß. Die Anzahl der gestellten Rätsel nimmt zwar ab, aber insgesamt bleibt es auch aufgrund der unterschiedlichen Handlungsstränge, die auch bis zum Schluss leider nicht zusammen geführt werden, spannend.
Die emotionale Dichte nahm seit der zweiten Staffel zu und auch in dieser wird das hohe Niveau erreicht, das ich mir gewünscht habe. Dass dem so ist, ist ebenso erfreulich, wie auch überraschend, denn die Handlung an sich beinhaltet immer mehr politische Elemente, die bekanntlich wenig mit Emotionen zu tun haben. „Da Vinci’s Demons“ schafft an dieser Stelle den Spagat, emotionale und rationale Ziele glaubwürdig zu verpacken und aussehen zu lassen.
Mit 10 Episoden à ca. 56 Minuten hat die dritte Staffel die gleiche Länge wie sein Vorgänger. Ich bleibe dabei: Zehn Folgen sind zu wenig für eine Serie und das wird immer etwas sein, womit ich mich nicht abfinden möchte.
Die Schauplätze sind allesamt sehr vielfältig und detailliert gestaltet, ob es nun Florenz, das besetzte Otranto oder irgendein anderer Ort ist. Das Bild ist immer stimmig und passt zu den Geschehnissen. Die Abwechslung der Schauplätze ist obendrein ein Spannungsgarant, da jeder Schnitt auch gleich eine Art Cliffhanger ist und man eigentlich schnellstmöglich zurückkommen will.
An den Namen der Darsteller hat sich so ziemlich seit der ersten Staffel nichts geändert und die Leistung der Schauspieler ist stetig nach oben gegangen. Tom Riley ist am Ende Leonardo Da Vinci und das mit einer Überzeugung und Originalität, die man selten in einer Serie sieht.
Auch die übrigen Akteure schaffen es, ihren Figuren entsprechend Tiefe und Breite zu verleihen, sodass auch eine Art Facettenreichtum entsteht. Durch die Bank gibt es an der schauspielerischen Leistung absolut nichts zu meckern und wenn doch, dann ist es auf sehr, sehr hohem Niveau.
Die musikalische Unterstützung bleibt minimalistisch, nichtssagend und eintönig. Wo sich von der ersten zur zweiten Staffel nichts verschlechtert oder verbessert hat, ist Staffel drei noch mal schlechter als seine beiden Vorgänger. Die Art bleibt zwar gleich, sie ist aber merklich weniger geworden.
Meine Meinung:
Was bleibt also unterm Strich? Ohne viel zu verraten, muss ich sagen, dass sich die dritte Staffel von „Da Vinci’s Demons“ ebenso lohnt wie die ersten beiden. Inhaltlich wird alles etwas mehr, eine politische Komponente mischt sich rein, ohne dass es an anderer Stelle weniger wird. Dennoch wirkt die Serie dadurch nicht überladen.
Kritikpunkte sind die sich häufenden Logikfehler und Szenen, in denen die „Kommunikation zum Zuschauer“ fehlschlägt, wodurch sich letzten Endes auch Verwirrung niederschlägt.
Seit der ersten Staffel ist diese Serie sehr abenteuerreich, dramatisch und spannend und das sind die Pluspunkte. „Da Vinci’s Demons“ schafft es, lange auf einem hohem Niveau zu unterhalten, ist es nicht das, was man sich von einer guten Serie wünscht?
Ohne jeden Zweifel kann ich hier eine klare Empfehlung aussprechen und allen viel Spaß beim Gucken der finalen Staffel wünschen.
Meine Wertung:
Story: 9,0 von 10
Spannung: 9,0 von 10
Länge: 6,5 von 10
Authentizität: 9,0 von 10
Emotionen: 9,0 von 10
Setting: 8,5 von 10
Musik: 4,0 von 10
GESAMT: 7,9
Reihenfolge:
1. Da Vinci’s Demons (Staffel 1)
2. Da Vinci’s Demons (Staffel 2)
3. Da Vinci’s Demons (Staffel 3)