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Krieg der Götter

IMG_6660Titel: Krieg der Götter (engl. „Immortals“)
Genre: Fantasy / Action
Regie: Tarsem Singh
Musik: Trevor Morris
Produzenten: Ryan Kavanaugh / Gianni Nunnari / Mark Canton
Dauer: ca. 110 Minuten
Erscheinungsjahr: 2011
Altersfreigabe: FSK 16

„Auf der Suche nach dem sagenumwobenen Epeiros-Bogen, führt der umbarmherzige König Hyperion (Mickey Rourke) seine mächtige Armee auf einen mörderischen Feldzug quer durch Griechenland. Nur mit den überirdischen Fähigkeiten dieser Waffe kann Hyperion die einst von den Göttern verbannten Titanen befreien und die gesamte Menschheit unterjochen.

Nachdem ein altes Gesetzt besagt, dass sich die Götter nicht in das Schicksal der Menschen einmischen dürfen, wählt Gottvater Zeus (Luke Evans) den sterblichen Krieger Theseus (Henry Cavill) aus, um gegen Hyperion in die Schlacht zu ziehen und Menschen und Götter vor ihren Untergang zu bewahren. Es beginnt eine fulminante Schlacht zwischen Gut und Böse, zwischen Sterblich und Unsterblich…“
(Rückentext der BluRay)

Als ich vor einiger Zeit bei dem DVD-Dealer meines Vertrauens diverse BluRays im Sale gesehen habe, wanderte unter anderem dieser Film in mein Einkaufskörbchen. Nun, einige Monate später, habe ich mir „Krieg der Götter“ angesehen. Die Vorfreude auf einen Fantasy-Actionfilm ist bei mir immer groß, vor allem wenn auf dem Cover „von den Machern von 300“ drauf steht, wo doch jeder weiß, dass ich ein großer Fan von Hochglanz-Splatter-Kampfszenen bin.
Voller Neugier und Spannung lege ich also die BluRay ein und drücke auf die Play-Taste.

Die Geschichte ist lose in der griechischen Mythologie angesiedelt und glorifiziert dementsprechend die alten griechischen Götter und Helden. Dass das alte Griechenland als Schauplatz für einen blutrünstigen Krieg und erbarmungslose Schlachten herhalten kann und muss, zeigte dem Weltpublikum bereits der Film „300“. Die Story erzählt den Weg von Theseus, der zunächst von einem alten und gebrechlichen Mann „ausgebildet“ wurde, nachdem er in Gefangenschaft geriet und ausbrach, um das hellenische Heer im Krieg gegen Hyperion anzuführen.
Die Erzählweise ist eigentlich recht unspektakulär, durch die Darstellung der Handlung wird sie jedoch stark aufgewertet.

Spannung wird auf vielen Ebenen erzeugt. Auf der einen Seite ist die Geschichte: Die Zeit in der Gefangenschaft und der Ausbruch sorgen dafür, dass das Publikum wissen möchte, wie es mit Theseus und seinen Gefährten weitergeht. Auf der anderen Seite sind diese unglaublichen Schlachten, die Massen an Soldaten und die Schauplätze, die unterschiedlicher nicht sein könnten. In dem Fall wird das Interesse durch die Actionsequenzen hervorgerufen.
Ein weiteres Mittel sind hier die Zeitlupeneffekte, wie man sie bereits aus Filmen wie „Matrix“ oder „300“ kennt. Diese beiden Filme sind sehr gute Beispiele, wie man diese Technologie verwendet und da versucht sich „Krieg der Götter“ einzureihen. Durch den inflationären Gebrauch dieser Kameratechnik wirkt das Ganze jedoch eher so, als würde man die Zeitlupe benutzen, weil man die Möglichkeit dazu hat. Nicht immer ist der Einsatz sinnvoll und erst recht nicht spannungsfördernd. Sinnvoll ist die Zeitlupe, wenn man sieht, wie zunächst einem kritischen Angriff ausgewichen wird und im Anschluss darauf der Gegner einen Speer in die Lunge bekommt. Sinnlos ist sie, wenn man sieht, wie jemand nach einer Waffe greift, der Gebrauch dieser dann aber in Normalgeschwindigkeit gezeigt wird. Leider gab es zu viele Szenen, in denen man diese Zeitlupe falsch eingesetzt hat. Daumen nach unten.

Die Actionsequenzen wurden oft, wie ich es bereits erwähnt habe, mit der Zeitlupe versehen. Aber nicht nur das ist ein Merkmal dieses Streifens, auch riesig große Heere, abstruse Gegner und blutrünstige Angriffe sind wesentlicher Teil der Action. So ist es nicht selten zu sehen, dass ein Gegner ein Minotaurus-Kostüm trägt oder eine einfache Maske, um das entstellte Gesicht zu verbergen. Außerdem ist der Film, besonders in den Actionszenen, explizit und grausam und sollte daher wirklich nicht angeschaut werden, wenn man nicht das empfohlene Alter erreicht hat. Von mir hätte „Krieg der Götter“ auch gerne ein FSK 18 haben können.

Die Musik war ausschließlich unterstützender Natur, was natürlich den Vorteil hat, dass sie sich nicht in den Vordergrund drängt und somit auch nicht vom Film ablenkt. Andererseits verblassen die Erinnerungen sofort, nachdem man den Film gesehen hat. Die Filmmusik war somit so unauffällig, dass ich mich danach gefragt habe, ob es überhaupt welche gab.

In „Krieg der Götter“ wird ein großes Spektrum der Emotionen gezeigt: Von Freude bis Trauer ist alles dabei. Ebenso ist Rache ein vorherrschendes Gefühl in diesem Streifen und Grund für die meisten, wenn nicht sogar alle, Konflikte.

Die meisten Figuren waren alle nicht sehr originell. Insbesondere König Hyperion, der einzig und alleine deswegen eine riesengroße Streitmacht anführt, weil seine Gebete nicht erhört wurden, scheint mir von der Idee her schon ziemlich aus der Luft gegriffen. Aber wo, wenn nicht in einem Film, kann man solche aus der Luft gegriffenen Ideen umsetzen?
Zu allen anderen Figuren kann man sagen, dass da keiner besonders hervorsticht. Henry Cavill hat vermutlich nur die Rolle des Theseus bekommen, weil er ein jugendliches und athletisches Äußeres hat und nicht, weil er ein besonders guter Schauspieler war und auch Mickey Rourke passt mit seinem verbrauchten Aussehen wunderbar in die Geschichte. Insgesamt war der gesamte Cast mehr Schall und Rauch als Glanz und Gloria.

Meine Meinung:
Krieg der Götter hatte viel Potential, aber es gibt einfach zu viele Dinge, die den Film wertvolle Punkte gekostet haben. Zu häufig und zu sinnlos war der Gebrauch der Zeitlupe, den ich eigentlich total toll finde. Zu mittelmäßig und blass wurden die Charaktere dargestellt. Zu unscheinbar war die Filmmusik.
Gegenüber stehen groß inszenierte Actionsequenzen, originelle Darstellung in Form von Kostümen und Masken und die Emotionen, die eine große Palette bedienen. Insgesamt kann man aber sagen, dass kein Zuschauer ins Kino rennt mit dem Grund, dass die Emotionen so vielfältig wären.

Was mir besonders gut gefallen hat, waren die stark reduzierten Farben, die den Film so wirken lassen, als ob er einen Grauschleier hätte. Dabei wurde nur ein guter Kamerafilter verwendet und auch die Laufzeit war passend, denn mit nicht einmal 2 Stunden Länge ist der Film auch relativ schnell beendet.

Unterm Strich kann ich „Krieg der Götter“ weder empfehlen noch davon abraten, es liegt am Ende an den persönlichen Vorlieben. Ich bin da auch sehr zwiegespalten.

Meine Wertung:
Spannung: 7,5 von 10
Action: 8,0 von 10
Story: 6,5 von 10
Länge: 7,5 von 10
Gefühl/Emotionen: 7,5 von 10
Authentizität: 6,0 von 10
Musik: 5,0 von 10
GESAMT: 6,9

The Loft – Fünf Männer. Fünf Schlüssel. Ein Mord.

IMG_8215Titel: The Loft – Fünf Männer. Fünf Schlüssel. Ein Mord (engl. „The Loft“)
Genre: Thriller
Regie: Erik van Looy
Musik: John Frizzell
Produzenten: Hilde De Laere / Matt De Ross / Steve Golin / Paul Green / Adam Shulman
Dauer: ca. 99 Minuten
Erscheinungsjahr: 2014
Altersfreigabe: FSK 16

„Fünf verheiratete Männer teilen sich ein luxuriöses Loft, um dort heimlich ihre Geliebten zu treffen. Alles läuft reibungslos, bis sie eines Morgens im Loft die bestialisch zugerichtete Leiche einer jungen Frau vorfinden. Jeder der fünf Freunde behaupten, nicht zu wissen, wer die Frau ist und wie sie in das Loft gelangen konnte. Doch es gibt nur fünf Schlüssel, von denen jeder der Fünf einen besitzt. Und niemand außer ihnen kannte den geheimen Treffpunkt.“
(Rückentext der DVD)

Wieder mal ein etwas aktuellerer Film, auf den ich nur gestoßen bin, weil ich sehr gerne die Trailershow meiner DVDs ansehe.

Die Story von „The Loft“ ist relativ einfach gehalten, aber raffiniert erzählt. Das Publikum befindet sich öfter in Rückblenden, welche die vorherigen Umstände erklären und dadurch aufzeigt, wie und woher sich die 5 Freunde kennen. Ganz klassisch verhalten sich die 5 wie in einem Rudel: Es gibt einen Anführer und die anderen Folgen. Die ganzen Rückblenden wechseln sich mit der Gegenwart ab, in der die 5 sich mit der aktuellen Problematik befassen, nämlich der toten Frau in deren Loft. Dabei kann das Publikum wunderbar miträtseln wer die Frau ist. Wer sie umgebracht hat. Und wie sie in das Loft gekommen ist. Dabei bleibt sich der Film die ganze Zeit treu und behält stur diese Erzählweise bei.

„The Loft“ versucht durch stimmungsvolle Kamerafahrten – wie wir sie aus Videospielen wie etwa „Heavy Rain“ kennen – und durch gekonntes Einsetzen der Filmmusik Spannung zu erzeugen. Die Erzählweise ist bei dem Unterfangen durchaus hilfreich, da sie mit zunehmender Dauer nicht nur Beziehungen klärt, sondern auch neue Rätsel offenlegt. Durch die sehr einfache Geschichte wird allerdings das Interesse des Zuschauers nicht unbedingt gefördert.

Die Emotionen sind weitestgehend zurückgenommen. Wie in vielen Filmen gibt es aber die eine oder andere Ausnahme. Die Charaktere wirken – ähnlich wie das Loft an sich – steril und emotional berechnend. Die Ausnahmen hingegen handeln komplett überzogen, impulsiv und nicht verhältnismäßig. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und sage, dass sich die Figuren bis ins künstliche Bewegen ohne dabei künstlerisch wertvoll zu sein.

Ein Loft als Schauplatz und gleichzeitig geheime Bastion von 5 Freunden ist durchaus eine sehr originelle Idee. Die Darsteller haben sich hingegen leider nicht gänzlich in dieses Szenario eingefügt. Darüber hinaus hat sich die Clique total klischeehaft verhalten. Zuweilen waren die Figuren zu einfallslos, eindimensional und überhaupt nicht glaubwürdig.
Die Filmmusik hat sich da schon wesentlich besser in das Gesamtwerkt eingefügt. Mit ausschließlich unterstützender Musik wurde teilweise ein guter Spannungsbogen erzeugt. Des Weiteren hat sie dem Film nie die Show gestohlen, ganz im Gegenteil, sie fokussierte sogar Szenen und hat sie musikalisch untermalt.
Hingegen war die Musik für dieses Genre eher eine Standardauswahl, womit sich der Film nicht von anderen Streifen des gleichen Genres abheben kann.

Meine Meinung:
„The Loft“ war meiner Meinung nach ein sehr eindimensionaler Film, der einzig und alleine durch seine Erzählweise versucht zu punkten. Die Story war flach, aber gut verpackt, was dazu führte, dass Wendungen für mich undurchsichtig und unvorhersehbar waren.

Ein emotionsloser Thriller mit halbherzigen Darstellerleistungen ist für mich kein Grund am Ball zu bleiben. Im Nachhinein hat der Film im Trailer sein Pulver fast komplett verschossen, was ich durchaus mit Bedauern betrachte, da ich mich wirklich sehr auf diesen Film gefreut habe und mir der Trailer mehr versprochen hat. Mehr Thrill. Mehr Spannung. Mehr Energie.

Die musikalische Vertonung war hingegen einwandfrei, auch wenn die bloße Musik an sich nichts Herausragendes ist.

Meine Wertung:
Spannung: 5,5 von 10
Story: 6,0 von 10
Länge: 7,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 5,0 von 10
Authentizität: 5,0 von 10
Musik: 7,0 von 10
GESAMT: 5,9