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Avengers: Age of Ultron

Titel: Avengers: Age of Ultron
Genre: Comicverfilmung / Action / Science-Fiction
Regie: Joss Whedon
Musik: Brian Tyler / Danny Elfman
Produzenten: Kevin Feige
Dauer: ca. 135 Minuten
Erscheinungsjahr: 2015
Altersfreigabe: FSK 12

„Als Iron Man Tony Stark (Robert Downey Jr.) ein stillgelegtes Friedensprogramm reaktiviert, gerät die Situation plötzlich außer Kontrolle und die Avengers müssen sich erneut verbünden, um die Erde vor ihrer Zerstörung durch den scheinbar übermächtigen Ultron zu bewahren.“
(Rückentext der DVD)

Dieses Mal geht es weiter mit dem Marvel Cinematic Universe. Heute: „Avengers: Age of Ultron“

Inzwischen sollte jeder wissen, dass ich dem MCU sehr skeptisch gegenüberstehe. Es ist ja nicht so, dass ich von der stringenten Erzählweise des Gesamtkunstwerks „MCU“ nicht begeistert wäre und dass ich mir nicht eine solche Geduld und einen solchen Aufbau von Warner und seinem DCEU wünschen würde, aber was nicht ist, soll wohl nicht sein.

Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht, wo ich anfangen soll, denn im Prinzip habe ich nichts so richtig auszusetzen. „Avengers: Age of Ultron“ macht nicht alles richtig, aber macht auch nicht sehr viel falsch. Aber ich versuche, ihn doch etwas genauer zu betrachten, damit ich dazu am Ende etwas sagen kann.
Wenn ich mir bisher das MCU anschaue, dann muss ich schon sagen, dass die Anzahl der mittelmäßigen Filme viel zu hoch ist. „Der unglaubliche Hulk“, die Iron-Man-Trilogie, Captain America, Thor und „Guardians of the Galaxy“ sind im Prinzip die Vorgeschichten vom zweiten Aufeinandertreffen der Superhelden aus dem Hause Marvel, jedoch erinnere ich mich rückwirkend nur an einen oder maximal zwei Filme, die mich wirklich gut unterhalten haben. Insofern ist „Avengers: Age of Ultron“ eine kleine Überraschung gewesen, da ich wieder nur Mittelmäßiges erwartet habe.

Die Handlung ist zwar denkbar einfach und auch nur auf fehlendes kommunikatives Handeln der Protagonisten gestützt, allen voran von Iron Man Tony Stark, jedoch lässt sich da jetzt nichts mehr dran ändern. Unterm Strich bleibt handlungstechnisch jedoch ein bitterer Nachgeschmack übrig.
Narrativ erhalten wir den Einheitsbrei, den man bereits kennt. Es gibt fast keine Überraschungen und die Handlung ist weitestgehend vorhersehbar. Was „Age of Ultron“ von all den anderen MCU-Filmen unterscheidet, ist dabei so einfach wie logisch: der Bösewicht.

Der Rückentext verrät es schon, aber Ultron ist eigentlich ein missglücktes Projekt von Tony Stark, das nun anfängt, die Menschheit zu bedrohen. In gewohnter Superhelden-Manier schreiten die Avengers ein, um eine Katastrophe zu verhindern. Meines Erachtens gibt es da drei ganz konkrete Punkte, die „Age of Ultron“ von den anderen Filmen abhebt:
1. Ultron:
Eine künstliche Intelligenz, geschaffen von Iron Man. Das Projekt wendet sich gegen seinen Entwickler und beschreitet damit komplett neue Wege im MCU.
2. Die Handlung:
Ja, richtig gelesen. Ich spreche von der Handlung. Weiter oben sage ich zwar, dass man den gewohnten Einheitsbrei bekommt, aber das muss ja nicht immer schlecht sein. Viel mehr erfährt man in „Age of Ultron“ zum ersten Mal etwas über Hawkeye und Black Widow. Dabei fühlt sich der komplette Film nicht so an, als wäre er tatsächlich ein Avengers-Abenteuer, sondern als wäre er ein Einzelfilm der beiden Helden. Jeremy Renner und Scarlett Johansson zeigen, was so alles in ihren Figuren steckt und schlagen dabei erstaunlich ruhige Töne an, die dem Ganzen einen Drall geben und so das MCU – für den Moment – auf eine neue Stufen heben. Die Handlung bekommt aber nicht nur durch die beiden Avengers-Mitglieder mehr Tiefe, sondern vor allem auch durch Ultron. Wären wir in einem DCEU-Film, wären die Wörter: „Kniet nieder Götter.“, mit an Sicherheit angrenzender Wahrscheinlichkeit gefallen. So aber wurden philosophische Fragen aufgeworfen, bei denen man sich selbst auch fragt, wer über Recht und Unrecht entscheidet. Vor allem: Sind Superhelden nicht auch eine Bedrohung für die Menschheit? Unter gewissen Vorzeichen und Voraussetzungen muss man diese Frage bejahen.
3. Das Feeling:
Aus der Welt des Fußballs kennen wir den Spruch „Ich hatte vom Feeling her ein gutes Gefühl“ (Andreas Möller). Was hat es mit den Avengers zu tun?
Das lässt sich nicht ganz einfach, aber doch hoffentlich eindeutig erklären.
Im Jahr 2000 kam Bryan Singers „X-Men“ in die Kinos. Er zeigte damit erstmalig, wie unglaublich vielseitig eine Comicverfilmung sein kann. „Avengers: Age of Ultron“ ist zumindest auf den Spuren von „X-Men“, auch wenn er nie an die Qualität oder den Unterhaltungswert herankommt.

Die Figuren passen zum Geschehen. Ein bisschen weniger Iron Man und dafür ein bisschen mehr Hawkeye und ich werde noch ein richtiger Fan. Glaubwürdigkeit und Tiefe sind weitestgehend vorhanden, auch wenn die Geschichte narrativ und inhaltlich einfach strukturiert und vorhersehbar ist.

Die Länge beträgt ca. 135 Minuten, die sich erstaunlich kurz anfühlen, in denen sich Charakterszenen und Actionsequenzen den Film gerecht teilen. Visuell wurde in vielen Szenen mit CGI nachgeholfen, wodurch die Actionszenen teilweise noch aufgeblähter wirken.
Spannung resultiert vor allem aus dem guten Mix und der Abwechslung, aber auch aus besonders aufregenden Szenen, in denen es nicht nur zur Sache geht, sondern die den Film auch inhaltlich voranbringen. Aufgrund seiner starken Vorhersehbarkeit stellt sich nie ein richtiges Gefesseltsein ein. Grundsätzlich beinhaltet „Avengers: Age of Ultron“ verhältnismäßig wenig Actionsequenzen, welche allerdings meist gut und spektakulär inszeniert wurden.

Die Emotionen habe ich teilweise auch schon weiter oben beschrieben. Hawkeye und Black Widow bekommen eine tiefere Beleuchtung, die auch – oder vor allem – auf der emotionalen Ebene sehr gut funktioniert. Nicht zu vergessen Ultron, der, obwohl er eine künstliche Intelligenz ist, scheinbar auch über Selbstreflektion verfügt. Die anderen Figuren bleiben jedoch typisch im MCU-Schema.

Meine Meinung:
Nach bereits so vielen Filmen, die zum MCU gehören, fange ich langsam an, zu ermüden. Es werden einfach immer mehr Filme in immer kürzeren Abständen herausgebracht. Es fällt mir schwer, den Überblick zu behalten. Inzwischen sitze ich schon mit dem Handy in der Hand und recherchiere nebenbei, wo ich mich im Handlungsstrang befinde.

Mit Überraschungen und hochtrabender Spannung kann allerdings „Age of Ultron“ nicht punkten. Schlussendlich ist er allerdings einer der besseren MCU-Filme, auch wenn man seine Schwächen nicht von der Hand weisen kann.

Meine Wertung:
Spannung: 7,0 von 10
Action: 8,5 von 10
Story: 7,0 von 10
Länge: 8,5 von 10
Gefühl/Emotionen: 7,0 von 10
Authentizität: 8,0 von 10
Musik: 6,5 von 10
Setting: 7,5 von 10
GESAMT: 7,5

Reihenfolge:
1. Marvel’s The Avengers
2. Avengers: Age of Ultron

Marvel Cinematic Universe:
1. Iron Man
2. Der unglaubliche Hulk
3. Iron Man 2
4. Thor
5. Captain America: The First Avenger
6. Marvel’s The Avengers
7. Iron Man 3
8. Thor – The Dark Kingdom
9. The Return of the First Avenger
10. Guardians of the Galaxy
11. Avengers: Age of Ultron
12. Ant-Man
13. The First Avenger: Civil War

Thor – The Dark Kingdom

Titel: Thor – The Dark Kingdom (engl.: „Thor – The Dark World“)
Genre: Comicverfilmung / Action / Science-Fiction
Regie: Alan Taylor
Musik: Brian Tylor
Produzenten: Kevin Feige
Dauer: ca. 108 Minuten
Erscheinungsjahr: 2013
Altersfreigabe: FSK 12

„Ein rachsüchtiger alter Feind droht das gesamte Universum erneut in ewige Finsternis zu versetzen. Konfrontiert mit einem schattenhaften Gegner, dem selbst Odin (Anthony Hopkins) und Asgard kaum Widerstand leisten können, muss Thor (Chris Hemsworth) an seine äußersten Grenzen gehen, um die kosmische Ordnung wiederherzustellen. Wiedervereint mit Jane Foster (Natalie Portman) und gezwungen eine Gemeinschaft mit seinem heimtückischen Bruder Loki (Tom Hiddelston) zu bilden, begibt sich Thor auf eine lebensgefährliche Mission, um Erde und Universum vor dem Untergang zu bewahren.“
(Rückentext der DVD)

Nach langer Zeit habe ich es mal wieder geschafft, einen Film zu schauen, der in das „Marvel Cinematic Universe“ gehört. Mein persönliches Objekt der Begierde war dieses Mal „Thor – The Dark Kingdom“. An erster Stelle ist mir aufgefallen, dass der englische Titel ein anderer ist als der deutsche. Wieso, weshalb, warum? – Ich habe keine Ahnung. Es ist mir wirklich schleierhaft, denn meiner Meinung nach haben sich die Macher bei dem Titelzusatz „The Dark World“ schon irgendetwas gedacht. Ihr habt es also schon mitbekommen, ich stecke voll in Phase 2!

Nachdem unsere titelgebende Figur in seinem ersten Teil „Thor“ bereits eingeführt wurde, erleben wir nun sein zweites Abenteuer. Seine Gegner sind dieses Mal allerdings die Dunkelelfen, die die Konvergenz mit Hilfe des Äthers dafür nutzen wollen, um alle Welten in Dunkelheit zu stürzen.
(Der Äther im MCU ist einer der sechs „Infinity-Steine“ und der einzige, der nicht wirklich ein Stein, sondern eine sich stets veränderbare Flüssigkeit ist.)

Der Zuschauer erlebt die komplette Zeit über eine sehr chronologische Geschichte, die meistens durch den übermäßigen Gebrauch von Actionsequenzen aufzufallen weiß. In der Erzählstruktur von „Thor – The Dark Kingdom“ findet das Publikum kaum bis keine Überraschungen. Alles verläuft genau so, wie der aufmerksame Beobachter bereits nach wenigen Minuten vorhersagen kann. Dass das wirklich schade ist, muss ich fast nicht erwähnen, denn welcher Zuseher lässt sich nicht gerne von der Handlung eines Filmes überraschen?
Was mich persönlich auch stört, ist, dass die Brücke zum ersten Teil oder zu den Avengers fast nicht geschlagen wird. Am Ende von Teil 1 wird die Regenbogenbrücke und der Bifröst zerstört, über die Aufbauarbeiten oder die Zeit zwischen Zerstörung und Wiederherstellung erfährt der Zuschauer so gut wie nichts. In einem halbherzigen Nebensatz wird erwähnt, dass sich Thor nun wieder überall verdient macht, nachdem der Bifröst wieder Instand gesetzt wurde.

Im Gegensatz zu seinem Vorgänger bleibt „Thor – The Dark Kingdom“ hinter seinen Möglichkeiten, weil es eben nicht reicht, eine Story mit Actionelementen aufzubauschen.
Dem Streifen fehlt sehr viel Inhalt und das ist so ziemlich mein größtes Problem. Die Dunkelelfen werden erst als übermächtig dargestellt, um am Ende doch recht einfach besiegt zu werden und das obwohl sie den Äther in ihrem Besitz hatten.

Die Figuren sind fast ohne Ausnahme sehr eindimensional. Es geht emotionstechnisch weder in die Breite, noch in die Tiefe. Auch lassen die Darsteller ein gewisses Facettenreichtum vermissen. Mit der Glaubwürdigkeit oder der Echtheit der Figuren ist es damit auch schon fast gegessen. Sie bedienen ihr Klischee und liefern gerade einmal so viel ab, um da hinzukommen.
Eine kleine Ausnahme gibt es allerdings. Tom Hiddelston schafft es, seine Figur Loki etwas vom stereotypischen Hau-Drauf-Cast, wie Chris Hemsworth, Idris Elba oder Zachery Levi, zu entfernen und bemüht sich um darstellerische Vielfalt. Seine Erwähnung an dieser Stelle ist damit also folgerichtig.

Die Actionsequenzen sehen allesamt gut aus und passen auch zur Handlung, doch nehmen sehr viel Zeit in Anspruch, in der man einfach nur irgendetwas explodieren sieht. Seinen Höhepunkt sollte der Streifen eigentlich auch kurz vor dem Ende haben. Es gab allerdings einiges, was nicht nur besser eingeführt wurde, sondern auch besser ausgesehen hat.
Dennoch, die Qualität der Sequenzen ist höher als noch im ersten Teil. Aber wie so oft, die Hauptarbeit leistet die Kamera, die durch ein unruhiges Bild Aufregung suggeriert.

Spannungstechnisch spielt der Film allerdings in einer sehr viel schlechteren Liga. Da kommt „Thor – The Dark Kingdom“ ganz dem Anspruch nach, einfach nur flach zu unterhalten. Klassisches Popcorn-Kino.

Mit einer Länge von 108 Minuten ist der Streifen dann auch schon mehr als auserzählt. Wenn man sich beeilt hätte, wären auch locker nur 80 bis 90 Minuten drin gewesen. Der Platz, den die Figuren hatten, sich zu entwickeln, wurde fast gar nicht genutzt und deshalb gab es 80 Prozent der Zeit einfach nur Action.

Setting und Musik haben auch soweit gepasst. Was mich immer wieder faszinierte, war Asgard. Eine sehr detailreiche Darstellung einer anderen Welt, die vor allem durch pompöse Gebäude und sehr viel Glanz bestach. Die Kulissen auf der Erde sind London nachempfunden. Man sieht es allerdings sehr deutlich, dass das alles Studioaufnahmen sind.
Musikalisch gibt es ausschließlich unterstützende Stücke, die die Spannung künstlich nach oben treiben sollen. Ein Teilerfolg, weil manche Lieder sehr gut gepasst haben und ihre Aufgabe mit Bravour gemeistert haben.

Meine Meinung:
„Thor – The Dark Kingdom“ (in meinen Augen ist der deutsche Titel Quatsch!) hat mich jetzt nicht vom Hocker gerissen. Als Lückenfüller zwischen Iron Man 3 und dem zweiten Teil von Captain America (noch so ein Film, bei dem der deutsche Titel nicht unbedingt alles besser macht!) kann man ihn sich anschauen.
Was mich jedoch ärgert: Seinen schwachen Vorgänger hat er noch einmal unterboten!
Einmal anschauen reicht also völlig.

Meine Wertung:
Spannung: 4,5 von 10
Action: 8,0 von 10
Story: 4,0 von 10
Länge: 6,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 4,0 von 10
Authentizität: 5,5 von 10
Musik: 7,0 von 10
Setting: 6,5 von 10
GESAMT: 5,7

Reihenfolge:
1. Thor
2. Thor – The Dark Kingdom
3. Thor – Tag der Entscheidung

Marvel Cinematic Universe:
1. Iron Man
2. Der unglaubliche Hulk
3. Iron Man 2
4. Thor
5. Captain America: The First Avenger
6. Marvel’s The Avengers
7. Iron Man 3
8. Thor – The Dark Kingdom
9. The Return of the First Avenger
10. Guardians of the Galaxy
11. Avengers: Age of Ultron
12. Ant-Man
13. The First Avenger: Civil War

Der Dunkle Turm

Titel: Der Dunkle Turm (engl. „The Dark Tower“)
Genre: Action / Abenteuer / Fantasy / Romanverfilmung
Regie: Nikolaj Arcel
Musik: Tom „Junkie XL“ Holkenborg
Produzenten: Akiva Goldsman / Brian Grazer / Ron Howard / Stephen King
Dauer: ca. 91 Minuten
Erscheinungsjahr: 2017
Altersfreigabe: FSK 12

„Der Film basiert auf dem Bestseller des erfolgreichen Autors Stephen King. Revolvermann Roland Deschain (Idris Elba) ist der letzte seiner Art und gefangen in einem ewigen Kampf mit Walter O´Dim, auch bekannt als der Mann in Schwarz (Matthew McConaughey). Roland ist fest entschlossen, ihn daran zu hindern, den Dunklen Turm zu Fall zu bringen, der das ganze Universum zusammenhält. Das Schicksal aller Welten steht auf dem Spiel, als das Gute und das Böse in einer ultimativen Schlacht aufeinanderprallen. Denn Roland ist der Einzige, der den Dunklen Turm vor dem Mann in Schwarz verteidigen kann.“
(Rückentext der DVD)

Das Jahr neigt sich dem Ende und ich konnte mir noch auf den letzten Tagen einen aktuellen Film anschauen. Dieses Mal war es „Der Dunkle Turm“.

Nun, ich bin jetzt nicht der Fachmann für Stephen King und ich habe auch noch keines seiner Bücher gelesen, aber ich interessiere mich für Filme. „Der Dunkle Turm“ ist einer dieser Streifen, die mich bereits mit dem ersten Trailer total angefixt haben. McConaughey und Elba versprechen für mich einen guten Film, da ich beide Darsteller wirklich sehr gerne mag. Wie ich nun diesen Film finde, könnt ihr hier lesen.

Im Vorfeld habe ich damals viele Kritiken gelesen. Ich hatte zunächst Interesse, diesen Streifen im Kino zu sehen, aber aufgrund der gemischten Bewertungen war ich mir letzten Endes nicht sicher, ob sich ein Besuch lohnt oder nicht.
Ich habe bereits damals vermehrt gelesen, dass „echte King-Fans“ eher enttäuscht sein werden und nur „Nicht-Kenner“ gute Unterhaltung erleben.

Damit ich mein Empfinden besser erklären kann, muss ich mein Urteil vorgreifen, denn für mich ist dieser Steifen von der ersten bis zur letzten Minute fragwürdig und eher ein Fehlkauf.
Das lässt sich wie folgt begründen:
Die Erzählweise ist von Anfang an unaufgeregt und stets bemüht, mit einigen Kniffen etwas Spannung zu erzeugen. Immerhin wird an dieser Stelle der Versuch unternommen, den Zuschauer an den Fernseher zu fesseln. Was ich allerdings noch viel schlimmer finde, ist die Handlung. Nur eine kurze und bruchstückhafte Einführung der unterschiedlichen Charaktere und Zusammenhänge ist nicht ausreichend. Viel mehr noch finde ich die Figuren zum Teil stark nichtssagend. Die Tiefe der Einzelnen lässt sich in der Regel nur dann gänzlich aufzeigen, wenn sie vernünftig eingeführt werden. In „Der Dunkle Turm“ war es nicht der Fall. Ich hatte auch nicht das Gefühl, dass die Handlung stringent ist.

Spannung kam, wie bereits beschrieben, nicht so recht auf. Es gibt allerdings einige Sequenzen, die durch ein abenteuerliches Actionfeeling ein wenig Interesse erzeugen, zumindest auf einer sehr flachen und nicht sonderlich anspruchsvollen Ebene. Unterm Strich ist es aber merklich zu wenig.

Auch die Laufzeit von ca. 91 Minuten ist nicht richtig ausreichend. Damit alles gut funktioniert und die Figuren ihre Wirkung entfalten können, müssen bei dieser Art der Erzählung locker weitere 20 Minuten Filmmaterial her. Aber unter diesen Umständen ist nicht nur die Handlung dünn, sondern sind es auch die Figuren.

Die emotionale Palette und die Glaubwürdigkeit sind unter den Umständen auch nicht gegeben. Bis auf Jake Chambers (gespielt von Tom Taylor) gibt es keine Figur, die hier besonders positiv auffällt. Ich hatte da wohl zu hohe Erwartungen und ließ mich durch die Strahlkraft der berühmten Darsteller blenden. Dass ich dann auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt wurde, wundert mich dann doch eher wenig.

Die Musik ist spannungsfördernd und punktuell gut eingesetzt. Sie trägt allerdings nicht die Szenen und ist auch kein Element, welches sich tiefer in den Kopf brennt.

Meine Meinung:
Wie ich es bereits sagte, hatte ich wohl zu viele Erwartungen an diesen Film. Mir fehlte es an allen Ecken und Enden. Vermutlich ist es genau so, wie die vorherigen Kritiken sagen: King-Kenner werden enttäuscht sein. Auch jemand, der King nicht kennt, wird enttäuscht sein, denn um alles gänzlich zu verstehen, muss man wohl die Bücher gelesen haben.

Auch wenn ich nicht verwirrt werde, erschließt sich mir die Handlung einfach nicht. Es sieht so aus, als ob mir fundamentales Vorwissen fehlt. Außerdem sieht man erstaunlich selten den titelgebenden dunklen Turm.

Was bleibt mir noch übrig: Ja, ich war schon ein wenig enttäuscht, dachte ich doch, dass „Der Dunkle Turm“ ein guter Film wird, weil er so hochkarätige Schauspieler wie Idris Elba und Matthew McConaughey unter sich vereint. Was ich aber zu sehen bekomme, ist Potential, das nicht ausgeschöpft wird und nicht nur dünne Figuren, sondern auch eine sehr flache und nichtssagende Handlung.
Da kann man nur hoffen, dass die anderen Bände der Romanvorlage noch verfilmt werden, wodurch alles mehr oder weniger aufgeklärt wird und auch mehr Einblicke geliefert werden. Bis hierhin gibt es aber Abzüge.

Meine Wertung:
Story: 4,0 von 10
Spannung: 5,5 von 10
Länge: 5,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 5,0 von 10
Authentizität: 4,0 von 10
Musik: 7,0 von 10
GESAMT: 5,1

Thor

Titel: Thor
Genre: Comicverfilmung / Action / Science-Fiction
Regie: Kenneth Branagh
Musik: Patrick Doyle
Produzenten: Kevin Feige
Dauer: ca. 110 Minuten
Erscheinungsjahr: 2011
Altersfreigabe: FSK 12

„Die Welt hat viele Helden… aber nur einer von ihnen ist ein Gott. Als der arrogante Krieger Thor (Chris Hemsworth, ‚Star Trek’) von seiner Heimatwelt Asgard auf die Erde verbannt wird, muss er darum kämpfen, seine verlorenen Kräfte wiederzugewinnen. Verfolgt von einer Invasionsmacht, die ihn vernichten soll, muss sich der gefallene Gott des Donners der Schlacht stellen und lernen, was es bedeutet, ein wahrer Held zu sein. Natalie Portman (‚Black Swan’) und Anthony Hopkins (‚Beowolf’) brillieren in diesem Blockbuster-Abenteuer, das von Kritikern ‚ein gigantisches Superhelden-Actionfeuerwerk’ (Big Picture) genannt wird.“
(Rückentext der DVD)

Mit „Thor“ geht meine persönliche „MCU“-Challenge in die nächste Runde. Nachdem ich zuletzt „Iron Man 2“ geschaut hatte und seitdem ja auch schon etwas Zeit vergangen ist, wollte ich unbedingt an dieser Stelle weitermachen.

Die Geschichte von „Thor“ ist zum einen eine Comicverfilmung, aber auch die Verfilmung einer Figur aus der nordischen Mythologie. Und so ist die Handlung nicht die einer klassischen Comicfigur. Als Frostriesen aus Jotunheim es schaffen, in den Palast Odins einzudringen und in letzter Sekunde aufgehalten werden konnten, eine magische Waffe zu stehlen, will der aufbrausende Thor, wie einst Odin, nach Jotunheim einmarschieren, um Macht zu demonstrieren. Odin versagt es ihm und so nimmt das Unheil seinen Lauf, infolgedessen Thor seine Kräfte verliert und von seinem Vater auf die Erde verbannt wird.

Erzählerisch kommt der Film ohne besondere Kniffe aus. Grundsätzlich bleibt er dabei auch chronologisch und springt nicht sonderlich in der Zeit hin und her. Ausgenommen ist der Anfang, wo es eine kurze Rückblende aus dem Krieg zwischen Odins Arsen und den Frostriesen gibt.
Ansonsten bleibt der Streifen in seinen Möglichkeiten und nutzt entsprechend die Gelegenheiten, durch Actionsequenzen die Spannung aufrecht zu halten.

Und da sind wir auch schon bei dem Punkt: Action gibt es jede Menge. Was „Thor“ an Handlung fehlt, versucht er mit Action wieder wett zu machen. So kommt es nämlich, dass der Zuschauer aus einer Actionsequenz in die nächste fällt, immer mal wieder unterbrochen durch Charakterszenen, in denen wir Natalie Portman oder Tom Hiddleston zu Gesicht bekommen. Chris Hemsworths Szenen werden durch Action dominiert. Kampfeinlagen (insbesondere die, die nicht auf der Erde spielen) sehen dabei wertiger aus, als die übrige Action wie Explosionen. Die Hauptarbeit leistet an dieser Stelle aber immer noch die Kamera.
Spannung wird aber sonst weniger erzeugt, weder durch die Handlung, noch durch aufregende Szenen. Im Vergleich dazu machen es andere Solo-Filme im MCU wesentlich besser, wie z.B. „Der unglaubliche Hulk“.

Die Länge ist mit ca. 110 Minuten durchaus passend. Es kommen kaum Längen auf, es ist aber auch nicht so, dass die Zeit wie im Flug vergeht. Es wurde eine gute Laufzeit getroffen, in der die Handlung auserzählt wurde und die Figuren mehr als genug Platz und Zeit hatten, sich darzustellen. Der Rest war, wie bereits erwähnt, sinnlose Action.

Die Emotionen blieben weitestgehend hinterm Berg. Obwohl dieser Streifen die Figur Thor in das Marvel-Cinematic-Universe einführen soll, schafft er es nicht, große Emotionen preiszugeben. Chris Hemsworth beweist mit seiner Leistung als Thor, dass er offensichtlich nur gut aussehen kann und wenig bis keine Emotionen in seine Rollen bringt. Außer ein hohes Maß an Selbstüberschätzung zeigt er nämlich nichts.
Besser fügen sich da Natalie Portman und Tom Hiddleston ein. Sie spielen von Anfang an facettenreich und glaubhaft ihre Rollen. Da wünscht man sich glatt, dass die zwei mehr Screentime bekommen hätten.
Anthony Hopkins, Kat Dennings und Stellan Skarsgård stehen den beiden erstgenannten in fast nichts nach. Sie sind ebenso glaubhaft und authentisch in der Darstellung der Emotionen und ihres Charakters insgesamt.
Authentisch ist Chris Hemsworth nur dann, wenn seine Figur nichts anderes ist als ein stark limitierter und eindimensionaler Gott.

Die musikalische Untermalung ist nie besonders auffällig, aber auch nie unpassend. Patrick Doyle hat hier einen atmosphärischen Score geschaffen, der sich dem Streifen absolut unterordnet. Zwei Ausnahmen gibt es, in denen richtige Songs ausgewählt wurden, davon ist einer in den Credits. Schade, denn gesungene Lieder aus dem Rock/Pop-Genre hätten dem Streifen mit Sicherheit sehr gut getan.

Das Setting ist auf der einen Seite zweckdienlich und auf der anderen Seite kreativ bzw. fantasievoll.
Die Kulissen, die auf der Erde sind, sollten nichts anderes, als der Hintergrund sein, wo Thor ankommt. Mit einem Landstrich und einer kleinen Stadt bzw. einem Dorf in New-Mexico trumpft man visuell nicht auf. Das Bild ist geprägt durch Wüste und alles sieht so aus, als läge überall ein Staubschleier drauf. Alles, was in Asgard oder Jotunheim spielt, ist sehr unwirklich, sehr kreativ mit einem erhellenden bzw. einem sehr dunklen Charakter. Insbesondere durch Außenaufnahmen des Palastes von Odin wird man regelrecht in eine ganz andere Dimension gezogen. Da hat man am Computer sehr gute Arbeit geleistet.
Die Kostüme sind alle so, wie man sich Thor, Odin oder Loki vorstellt. Da hat man sich gut den Klischees bedient und eins zu eins umgesetzt.
Das Outfit von normalen Menschen ist so, wie man es kennt. Jeans, Jacke, Mütze, Schuhe. Austauschbar, ohne besonders in den Vordergrund gehoben zu werden und absolut zweckdienlich.
Zu guter Letzt Thors Hammer. Er passt perfekt zum Outfit. In einigen Nahaufnahmen kann sich jeder Zuschauer ein genaues Bild vom Aussehen machen und wird dabei feststellen, dass viel Wert auf die Details am Griff, den Kanten oder den Seitenflächen gelegt wurde. Ein rundum gut designtes Werkzeug, das dem ersten Auftritt eines Gottes im MCU würdig ist.

Meine Meinung:
An „Thor“ solltet man nicht mit allzu großen Erwartungen herangehen. Das kann ich wie folgt begründen:
Der Streifen ist sehr actionlastig. Charakterszenen gibt es nur sehr wenige und diese sind nicht durch die titelgebende Figur geprägt. Von der Story wird man auch nicht so gut abgeholt, wie von anderen MCU Vorgängern, sodass schnell die eigenen Erwartungen enttäuscht werden können. Bestes Beispiel ist „Der unglaubliche Hulk“, der mit Spannung auf mehreren Ebenen und einer tiefgreifenden Geschichtet brilliert.

Grundsätzlich bekommt man mit „Thor“ Popcornkino. Ich musste mich nicht anstrengen, der Geschichte zu folgen, kurzweilige Unterhaltung bekommt man allemal. Für eingefleischte MCU-Fans ist „Thor“ eine gute Einführung der gleichnamigen Figur.
Und ja, ich bin zwar kein großer Marvel-Fan, aber ein mittelmäßiger Solo-Film für eine Figur, bevor es zu einer großen Zusammenkunft kommt, ist immer noch besser als keiner.

Meine Wertung:
Spannung: 5,0 von 10
Action: 6,5 von 10
Story: 4,0 von 10
Länge: 8,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 4,0 von 10
Authentizität: 5,5 von 10
Musik: 7,0 von 10
Setting: 7,5 von 10
GESAMT: 5,9

Reihenfolge:
1. Thor
2. Thor – The Dark Kingdom
3. Thor – Tag der Entscheidung

Marvel Cinematic Universe:
1. Iron Man
2. Der unglaubliche Hulk
3. Iron Man 2
4. Thor
5. Captain America: The First Avenger
6. Marvel’s The Avengers
7. Iron Man 3
8. Thor – The Dark Kingdom
9. The Return of the First Avenger
10. Guardians of the Galaxy
11. Avengers: Age of Ultron
12. Ant-Man
13. The First Avenger: Civil War