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Misfits (Staffel 5)

misfits-staffel-5_coverTitel: Misfits (Season 5)
Idee: Howard Overman
Genre: Dramedy / Fantasy
Titellied: The Rapture – Echoes
Dauer: 8 Folgen à ca. 45 Minuten
Erscheinungsjahr: Großbritannien: 2013 / Deutschland: 2014
Altersfreigabe: FSK 18

„Ein Jahr ist es nun bereits her, seit unsere Lieblings-Antihelden in den berühmt-berüchtigten Sturm geraten sind, der sie zu dem transformierte, was sie nun sind: Superheros der dunkleren Art. In der fünften und letzten Staffel bemerkt u.a. der gut aussehende Barkeeper Alex, dass er eine interessante neue Superpower erworben hat, die er nun unbedingt ausprobieren will. Doch dann kommt vieles anders als geplant, und ehe er sich versieht, schließt er sich auch schon der Gang in orange an. Währenddessen entdeckt Rudy seine Gefühle für Jess…“
(Rückentext der BluRay)

Seit der vierten Staffel ist einige Zeit vergangen und es wurde Zeit, dass ich mich mit der nun letzten Staffel von „Misfits“ auseinandersetze.

Die Figuren wurden ordentlich durchgemischt. Es ist wirklich niemand mehr aus Staffel 1 dabei und damit ist Rudy der „dienstälteste“ unserer Gang. Alle Figuren, die in der finalen Season dabei sind, wurden bereits in der vierten Staffel eingeführt und man kennt sie nun, was das Anschauen erheblich erleichtert.

Wo ich mich nach Staffel 4 noch gefragt habe, ob Jess und Finn ein adäquater Ersatz für all die anderen Figuren sein können, die uns in Staffel 3 verlassen haben, muss ich nun dazu sagen, dass ich Simon und Alisha und auch inzwischen Curtis nicht eine Sekunde vermisst habe. Stattdessen hat man die ganze Zeit gebannt auf den aberwitzigen und etwas gestörten Rudy geachtet, den sehr nerdigen Finn, die eifersüchtige und leicht reizbare Jess und natürlich die anderen beiden: Alex und Abbey. Es hat alles wunderbar gepasst. Die Personenkonstellation, die Charaktere, die Eigenschaften und alles drum herum. Der Zuschauer ist stets gespannt und man hat sich gefragt, wie es weitergehen wird.

Ganz allgemein kann man der Serie ein fehlendes Ziel attestieren. Es ist nun mal auch ein Punkt, den ich in fast jeder Besprechung erwähnt habe: Die Folgen sind in sich abgeschlossen, aber es gibt keinen klaren roten Faden. Auch in der fünften Staffel kann man das zum Teil so übernehmen. Als klares Ziel lässt sich wohl nur eines formulieren: Klar kommen und keine Aufmerksamkeit erregen.
Für eine Serie mit fünf Staffeln ist das aber irgendwie zu wenig.

Nachdem ich bereits etwas zu der Spannung gesagt habe, die im Vergleich zur Vorgängerstaffel wesentlich besser gewesen ist, komme ich direkt auf die Figuren und die Darsteller zu sprechen.
Alex, Finn und Jess stehen ja nach wie vor als „die Neuen“ im Cast. Man brauchte schon seine Zeit, um mit ihnen klar zu kommen, das anfängliche Fremdkörper-Gefühl ist nun aber vollständig weg. Die Figuren waren irgendwie auf ihre ganz spezielle Art verschroben und einzigartig mit Charme und Witz. Sie haben Zeit benötigt, um sich zu „entfalten“ und sind nun dort angekommen, wo sie von Anfang an hätten sein müssen. Die drei Neuen fügen sich also gut ein und man nimmt sie ernst.
Abbey ist tatsächlich die einzige Figur, die irgendwie nur so da ist und bei der sich mir als Zuschauer kein tieferer Sinn ergibt. Rudy entpuppt sich als klarer Anführer und Witzbold.
Alle Figuren haben ihre Schwächen, die aber nur wenig ins Gewicht fallen. Es ist wirklich meckern auf hohem Niveau, denn ganz allgemein gesprochen, haben die Darsteller ihre Sache wirklich gut gemacht.

Die Emotionen werden mehr, viel mehr. Das Spektrum wird breiter und ist insgesamt auch tiefer. Besonders bei Alex, Abbey und Finn nimmt der Zuschauer nicht alles ab, was er sieht. Bei Jess und Rudy sieht das anders aus, besonders auch aufgrund von Rudy 2.
An dieser Stelle muss man Joseph Gilgun einmal loben, da er als einziger eine Doppelrolle hat und sowohl Rudy, als auch Rudy 2 mit so vielen Facetten und Glaubwürdigkeit spielt, dass man es fast nicht glauben kann, wenn man es nicht selbst gesehen hat.

Die musikalische Unterstützung ist nahezu gleich geblieben. Der Atmosphäre entsprechend wurden melodische Stücke verwendet. In den Szenen hat es auch gepasst.

misfits-staffel-5_dvdMeine Meinung:
Die letzte Staffel hat mir besonders viel Spaß gebracht. Ich war wirklich begeistert und rückblickend muss ich sagen, dass die gesamte Serie wirklich sehenswert ist.

Ich mochte fast alle Figuren und ich habe die Darsteller wirklich sehr zu schätzen gewusst. Auch über „Misfits“ hinaus freue ich mich, wenn ich Joseph Gilgun in „Preacher“ sehe oder Ruth Negga (aus einer der früheren Staffeln) bei „Warcraft – The Beginning“ bestaunen kann.

Ich mag die Serie einfach. Sie hat gutes Unterhaltungspotential und weiß die Zeit, die sie dauert, sehr kurzweilig wirken zu lassen. Ich bereue keine einzige Sekunde.

Meine Wertung:
Story: 7,5 von 10
Länge: 6,0 von 10
Authentizität: 8,0 von 10
Emotionen: 8,0 von 10
Schnitt: 7,5 von 10
Musik: 7,5 von 10
GESAMT: 7,4

Reihenfolge:
1. Misfits (Staffel 1)
2. Misfits (Staffel 2)
3. Misfits (Staffel 3)
4. Misfits (Staffel 4)
5. Misfits (Staffel 5)

Misfits (Staffel 4)

Misfits_Staffel4_CoverTitel: Misfits (Season 4)
Idee: Howard Overman
Genre: Dramedy / Fantasy
Titellied: The Rapture – Echoes
Dauer: 8 Folgen à ca. 45 Minuten
Erscheinungsjahr: Großbritannien: 2012 / Deutschland: 2013
Altersfreigabe: FSK 18

„Die neuen Misfits-Mitglieder Finn (Nathan McMullen) und Jess (Karla Crome) legen zum ersten Mal ihre orangefarbenen Overalls an und warten auf ihren Bewährungshelfer. Doch sogleich kommt alles anders: Nachdem ein Mann mit einem Aktenkoffer in das Gemeindezentrum gestürmt ist und sie alle mit einer neuen übernatürlichen Fähigkeit infiziert hat, überstürzen sich die Ereignisse. Schnell wird den beiden Newbies klar, dass es sich bei dieser Art Sozialstunden um mehr handelt, als um bloße Müllentsorgung und Graffiti-Entfernung…“
(Rückentext der BluRay)

Auch die vierte Staffel hat mich während der Zeit, als die Europameisterschaft im TV lief, nebenbei beschäftigt. Die Pause zwischen zwei Spielen war eben nur so lang, dass es teilweise für eine Folge „Misfits“, nicht aber für einen ganzen Film gereicht hat.

Ein Blick auf das Cover verrät uns, dass einige Protagonisten nicht mehr dabei sind und andere sind hinzugekommen. Nachdem für Nathan Rudy in die Serie kam, mussten wir uns auch von allen anderen bis auf Curtis verabschieden.

Die meisten Charaktere haben wir drei Staffeln lang begleitet und es ist ein komisches Gefühl, jetzt andere an dieser Stelle zu sehen. Mit Finn und Jess sind zwei neue dabei und diese sind viel zu stark an die anderen Protagonisten aus vorangegangenen Staffeln angelehnt. Die Skepsis in der letzten Staffel, die ich gegenüber Rudy hatte, war unbegründet, aber werden Jess und Finn genau so einschlagen wie es Rudy getan hat?

Immer noch gibt es kein klares Ziel, das hinter der Handlung von „Misfits“ steht. Zwar sind die Folgen alle in sich abgeschlossen, aber einen roten Faden, der sich im Hintergrund durch die Geschichte zieht, gibt es nicht.

Ganz allgemein gesagt, plätschert diese Staffel ganz gut vor sich hin. Sie ist ereignisreich und unterhaltsam. Sie ist überaus interessant. Da der Zuschauer sich nun schon eine ganze Weile mit der Serie befasst, bleibt er dabei. Die Spannung im klassischen Sinne ist aber irgendwie weniger geworden. Vergleichsweise fand ich die ersten drei Staffeln spannender, die haben mich mehr gefesselt. Staffel vier hat aber auch seine Reize, ist aber eben „nur“ interessant.

Die Erzählweise hat sich, trotz des veränderten Casts, nicht geändert. Auch gibt es, außer in der ersten Folge, wenig Kniffe, die das Immergleiche, Standardisierte und Eingespielte Prozedere durchbrechen und mal was Neues zeigen.

Die Figuren sind lasch. Bis auf zwei gibt es keinen, der durch seine Eigenschaften, Macken, Gepflogenheiten oder seines Aussehens besticht. Keiner, der da mal aus der Reihe tanzt.
Vor allem die darstellerische Leistung von den Neuen ist nicht zufriedenstellend. Sie sind zu glatt, zu konventionell, sie fühlen sich beim Angucken wie ein Fremdkörper an. Darstellerisch haben Finn (Nathan McMullen), Jess (Karla Crome) und Alex (Matt Stokoe) keinen Mehrwert mitgebracht.
Curtis (Nathan Stewart-Jarrett) ist in seiner Leistung gut, zumindest besser im Vergleich zu all den neuen Figuren.
Die Leistung von Rudy (Joseph Gilgun) hingegen ist überaus überzeugend, facettenreich und so komplett anders, als das, was man eigentlich erwartet. Er stellt seine Figur immer auf einem schmalen Grat zwischen Genie und Wahnsinn dar und das bekommt er mehr als gut hin.
Obwohl Rudy so genial gespielt ist, ist Staffel vier in der Leistung und Authentizität wesentlich schwächer als noch die Vorgängerstaffeln.

An der Häufigkeit der Emotionen und dem Spektrum hat sich nahezu nichts geändert, allerdings gibt es schon die ein oder andere Folge, bei der man als Zuschauer nicht ganz die emotionalen Beweggründe hinter einer Tat versteht. Häufiger hat das Publikum die emotionale Logik auch nicht verstehen können, weil es schlicht keine gab.

Musikalisch hat sich rein gar nichts verändert, bis auf eine Szene, in der die Streichmusik besonders gefühlvoll und intensiv daherkommt und für Gänsehaut gesorgt hat.

Es schleichen sich die ersten Nachlässigkeiten ein, die für Punktabzug sorgen.
Auch wenn die Kulissen und Masken wieder einmal passend ausgewählt wurden, gibt es schon Dinge, die stören.

Misfits_Staffel4_DVDMeine Meinung:
„Misfits“ hat mir mit der dritten Staffel soviel Potential versprochen und vergeigt es mit der vierten Staffel.
Ich mag Rudy und Curtis, aber den Rest finde ich nicht so doll. Die Grundstory ist nach wie vor gewöhnungsbedürftig und anders, aber es macht Spaß sich das anzuschauen. Zu sehen, wie sich diese Serie in vier Staffeln verändert hat, hat allerdings keinen Spaß gebracht.
Mich nervt es, dass sich nach und nach die Darsteller der ersten Stunde verzogen haben und mich nervte es auch, dass sie zwischenzeitlich ganz andere Kräfte bekommen haben.
Wenn jetzt noch Aliens dazu kommen, dann schmeiß ich die Serie in die Ecke.

Thematik passte aber dennoch, die einzelnen Episoden haben Sinn ergeben und wurden gut erzählt. In nun vier Staffeln ist man sich da eben treu geblieben.

Ich mag weiterhin, worum es geht und ich bin auch noch von der Grundthematik überzeugt, aber mal schauen, was Staffel fünf – und damit die letzte Staffel – so zu bieten hat.

Meine Wertung:
Story: 7,0 von 10
Länge: 6,0 von 10
Authentizität: 7,0 von 10
Emotionen: 7,0 von 10
Schnitt: 7,5 von 10
Musik: 7,5 von 10
GESAMT: 7,0

Reihenfolge:
1. Misfits (Staffel 1)
2. Misfits (Staffel 2)
3. Misfits (Staffel 3)
4. Misfits (Staffel 4)
5. Misfits (Staffel 5)

Misfits (Staffel 3)

Misfits_Staffel3_CoverTitel: Misfits (Season 3)
Idee: Howard Overman
Genre: Dramedy / Fantasy
Titellied: The Rapture – Echoes
Dauer: 8 Folgen à ca. 45 Minuten
Erscheinungsjahr: Großbritannien: 2011 / Deutschland: 2013
Altersfreigabe: FSK 18

„In der dritten Staffel der britischen SciFi-Dramedy-Serie stößt ein weiteres Mitglied zum Team hinzu: Rudy beginnt seinen Sozialdienst und merkt bald, welche Gefahren seine Superkräfte mit sich bringen. Vor allem aber plagt ihn die Frage, wie er seine neue Superkraft geheim halten soll. Der Rest der Gruppe versucht ebenfalls noch, sich an ein neues Leben mit Superpower zu gewöhnen und die Kräfte einigerma0en sinnvoll einzusetzen. Noch ahnen sie nicht, dass ihnen die allergrößten Herausforderungen erst noch bevorstehen. So bekommen es die Outlaws dieses Mal u.a. mit Nazis und Zombies zu tun…“
(Rückentext der BluRay)

Die Fußball-Europameisterschaft habe ich nicht nur damit verbracht, Fußball zu gucken und sonst nichts zu machen. Ganz im Gegenteil, in der Zeit standen einige Serien auf dem Plan, so auch die dritte Staffel von „Misfits“.

Nachdem mir die Figuren aus den ersten beiden Staffeln so vertraut wurden und ich alle bis ins kleinste Detail sehr gerne mochte, fing diese Staffel ohne Nathan an. Ohne den polarisierenden, abgedrehten und verrückten Nathan. Stattdessen ist eine neue Figur dabei, Rudy. Wird er ein zweiter Nathan, ganz einfallslos oder prägt er auf seine eigene Weise diese Serie? Ich war skeptisch. Vor allem deswegen, weil meine fünf Antihelden auseinander gerissen werden und ein anderer, fremder, dafür in die Runde geworfen wird.

Staffel drei beginnt eigentlich mit einer Folge, die nur Online verfügbar war. Der Titel lautet „Vegas Baby!“. Im BluRay-Umfang war sie allerdings in den Extras enthalten, sodass der Kauf dieser Staffel einen Mehrwert mit sich bringt. Auch eine weitere Folge ist in den Extras enthalten, in der Rudy als neuer Charakter eingeführt wird. Das waren die letzten beiden Auftritte von Nathan. In den regulären Folgen der Staffel 3 ist er sonst nicht zu sehen.

Am Ende der zweiten Staffel erfahren wir, dass unsere Helden nicht mehr die gleichen Kräfte haben, wie in der kompletten ersten und die meiste Zeit der zweiten Staffel. In der dritten Runde sind also alle Figuren etwas verändert dabei.
Die Handlungen der einzelnen Folgen sind abgeschlossen, episodenübergreifend gibt es nur sehr lose einen roten Faden. Auffallend ist, dass es kein richtiges Ziel gibt, das die fünf Protagonisten verfolgen. Sie leben in den Tag hinein, haben immer eine andere Herausforderung und der Fokus liegt meistens auch auf einem anderen Charakter.
Dass sich, nach wie vor, alles um die straffälligen Jugendlichen dreht, muss an dieser Stelle eigentlich nicht gesagt werden.

An der Erzählweise hat sich nichts geändert. Alle Episoden sind irgendwie gleich strukturiert, immer wieder gibt es diese entspannenden Szenen, in denen man das Geschehene Revue passieren lassen kann. In diesen Momenten kommt einer der fünf meistens auf die Idee, seine Kräfte einzusetzen, um eine Gefahr abzuwenden. Dann wird sich noch einmal vorbereitet und der Plan in die Tat umgesetzt.
Dieses Mittel wurde auch schon in den ersten beiden Staffeln eingesetzt, allerdings wurde es dort nicht so sehr zelebriert, wie in Staffel 3. Das macht die Handlung ein Stückweit vorhersehbar, andererseits steckt die Würze in diesen Momenten in den Dialogen, die mit einer bemerkenswerten Gelassenheit daherkommen.

Die Figuren waren wieder einmal toll dargestellt. Es gab genügend Zeit und Platz für jeden Charakter, sich in seiner Tiefe und Breite darzustellen. Auch wenn ich Rudys „Psych!“ nach der ersten Folge nicht mehr hören konnte, so hat er sich dennoch mit seiner Art, seinem Auftreten und seinem Facettenreichtum am meisten in den Cast hineingespielt.
Die übrigen Figuren sind auch nach wie vor klasse. Die Ausdrucksweise ist gewohnt derb und in dieser Staffel werden nicht nur Nazis zerlegt, sondern auch Zombies.
In der letzten Folge spritzt und fließt besonders viel Blut und auch die Maskenbilder werden da alle Hände voll zu tun gehabt haben.

In den Punkten Emotionen und Atmosphäre sieht es ähnlich wie in der zweiten Staffel aus. Eher düstere Atmosphäre, die immer wieder mit hellen Farben und Kontrasten durchbrochen wird, im Wechsel mit Grautönen und Plattenbausiedlungen. Und auch die Gefühle sind vielfältig. Dabei wird nicht jede Emotion in jeder Episode gezeigt, sondern die Vielfalt auf die Dauer der kompletten Staffel ausgebreitet.

Die Musik war unauffällig und unterstützend. Inzwischen hat man sich an die etwas anderen Töne in dieser Serie gewöhnt und so rückt Technomusik nicht mehr ganz so doll ins Bewusstsein des Zuschauers. Ansonsten ist sie unverändert zu den beiden Vorgängerstaffeln.

Low-Budget ist die Serie mit Sicherheit immer noch, auch wenn sich die Schnitte, Kostüme und Kulissen deutlich verbessert haben. Die Verbesserung schlägt sich auf den Spaß nieder. Es hat unglaublich viel Spaß bereitet, sich diese Staffel anzuschauen, auch wenn man am Ende wieder etwas wehmütig wird und durch die ein oder andere Wendung überrascht wird.

Misfits_Staffel3_DVDMeine Meinung:
Mit Staffel 3 beginnt eine neue Ära.
Ich habe festgestellt, dass diese Staffel einfach hochwertiger ist.

Einen echten Mehrwert gibt es auch bei dem Kauf der BluRay durch die beiden Zusatzepisoden.
Die Figuren sind nach wie vor sehr originell. Mit Rudy ist ein Charakter dazu gekommen, dem ich Anfangs skeptisch gegenüber stand, inzwischen aber überzeugt bin.

Die Thematik, die Charaktere, die Eigenschaften und das, worum es geht, sind einfach sehr unterhaltsam und spannend dargestellt.

Ist „Misfits“ weiterhin ein Geheimtipp? Solange diese Serie nicht zur besten Sendezeit auf einem der bekannteren TV-Sender läuft, ja.

Meine Wertung:
Story: 8,0 von 10
Länge: 6,0 von 10
Authentizität: 8,0 von 10
Emotionen: 8,0 von 10
Schnitt: 7,5 von 10
Musik: 7,5 von 10
GESAMT: 7,5

Reihenfolge:
1. Misfits (Staffel 1)
2. Misfits (Staffel 2)
3. Misfits (Staffel 3)
4. Misfits (Staffel 4)
5. Misfits (Staffel 5)

Misfits (Staffel 1)

IMG_5957Titel: Misfits (Season 1)
Idee: Howard Overman
Genre: Dramedy / Fantasy
Titellied: The Rapture – Echoes
Dauer: 6 Folgen à ca. 45 Minuten
Erscheinungsjahr: Großbritannien: 2009 / Deutschland: 2012
Altersfreigabe: FSK 18

„Fünf jugendliche Straftäter werden während eines schweren Gewitters von einem Blitz getroffen und entwickeln daraufhin übermenschliche Kräfte. Leider wissen sie damit nur nicht viel anzufangen, denn eines steht der bunten Truppe gewiss nicht im Sinn: Superhelden zu sein und für das Gute einzustehen. Durch die gemeinnützige Arbeit und das harte Leben am unteren Ende der Gesellschaft fühlen sie sich schließlich schon gestraft genug…“
(Rückentext der DVD)

Mit „Misfits“ habe ich eine Serie geschaut, die ich schon damals On-Demand gesehen und mir daraufhin die DVD gekauft habe. Heute, vier Jahre später, habe ich sie mit meiner Herzdame zusammen gesehen, weil ich durchaus sehenswerte Erinnerungen mit dieser Staffel verbunden habe.

Die Handlung dreht sich, wie der Rückentext bereits verrät, um fünf straffällige Jugendliche, die bei einem Gewitter von einem Blitz getroffen werden. Dabei erhalten sie übernatürliche Kräfte, die jeder auf unterschiedliche Art erkundet und nutzt.

Erzählt wird die Geschichte auf besondere Art und Weise. Dadurch, dass es keine klassische Hauptfigur gibt, werden Geschehnisse von außen betrachtet, ohne dass der Zuschauer eine Stimme aus dem Off hat, die zusammenfassend alles erklärt. Das Gute an diese Art der Erzählung ist, dass sich der Zuschauer vom allem eine eigene Meinung bilden kann und natürlich auch die Handlung selbst interpretieren kann. Das Publikum erfährt nicht mehr als das, was gezeigt, gesagt oder getan wird. Ausnahmen, die ich hier nicht näher erläutern will, weil ich sonst zu viel verrate, gibt es natürlich auch. Die Kräfte, die jeder der fünf Hauptcharaktere bekommt, sind unterschiedlicher Natur. Von „unsichtbar sein“ bis „Zeit zurückdrehen“ ist zwar nicht alles, aber Vieles dabei.
Ein Nachteil ist, dass der Zuschauer extrem aufpassen muss, da die Geschehnisse leicht zu überschlagen drohen. Dabei kann es sein, dass man etwas Elementares verpasst.
Auch ist kein richtiges Ziel vorhanden. Wo soll die Geschichte hingehen? Begleiten wir die Protagonisten solange, bis sie aus dem Sozialdienst entlassen werden oder bis sie keine Kräfte mehr haben? Werden sie, außer vom Gesetzt, noch von jemanden anderes verfolgt? Wollen sie bloß ihr eigenes Leben auf die Reihe kriegen oder beobachten wir sie bloß, weil sie straffällig geworden sind und Superkräfte haben?

Es gibt viele Dinge, die für „Misfits“ sprechen. Angefangen bei den Figuren. Sie sind alle komplett anders, haben aber ein gemeinsames Schicksal: Sie sind alle straffällig geworden. Sie haben unterschiedliche Vorgeschichten, Ambitionen, Meinungen und von Grund auf verschiedene charakterliche Eigenschaften. Eine weitere Gemeinsamkeit scheinen sie aber doch noch zu haben, die besonders gut zur Geltung kommt: Sie sind allesamt nicht gutbetucht und scheinen ohnehin aus sozialen Brennpunkten zu stammen. Sie sind aber dennoch alle unterschiedliche Wege gegangen.

Die verwendete Sprache ist immer direkt und derb. Die Darstellung ist auch noch sehr explizit. Sex, Drogen und Mord werden in einem extremen Rahmen gezeigt.

Die 6 Folgen der ersten Staffel bauen grundsätzlich aufeinander auf, haben allerdings eine in sich geschlossene Story. Es sind kleine Begebenheiten, die in der Gesamtstory erzählt werden und quasi als Nebenstrang anzusehen sind.

Die Besetzung der einzelnen Figuren ist obendrein sehr passend und originell. Allesamt sind Nachwuchsschauspieler mit wenig Erfahrung, die durch diese Serie einem breiterem Publikum bekannt wurden. Die Figuren sind, bis auf die Tatsache, dass sie Superkräfte bekommen, aus dem Leben, mit eigenen Problemen, Nöten und Sorgen.

Von Episode zu Episode unterscheiden sich die dargestellten Emotionen. Sie werden selten künstlich dargestellt oder kommen falsch beim Publikum an. Je nach Figur und Charakter unterscheidet es sich, in welchem Maße Emotionen zugelassen werden. Spannend daran ist, dass eine eher introvertierte Person nicht gleich mit seinen Gefühlen herausplatzt, wohingegen extrovertierte Figuren sagen, was sie denken und Bedürfnisse unmissverständlich äußern. Grundsätzlich kann man nicht sagen, ob die Serie eher lebensbejahend oder düster von den Emotionen ist. Es fehlt in diesem Punkt ein bisschen die Ausrichtung oder ein Ausblick, woran sich der Zuschauer festhalten kann.

Bei so viel Positivem gibt es natürlich auch einige negative Dinge, die nicht gut ankommen können. Die Serie sieht unglaublich billig aus. Vermutlich ist sie eine „Low-Budget-Produktion“, wo wirklich alles sehr eng bemessen ist. Nicht immer sind die Kulissen gut gewählt. Obendrein kommt der Cut dazu, der nicht astrein ist. Die Sprache und die explizite Darstellung sind nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.

Zwiegespalten kann man die musikalische Untermalung betrachten. Überwiegend ist sie unterstützend und klassisch. Von Episode zu Episode ist aber auch die musikalische Untermalung grundsätzlich unterschiedlich. Da darf man sich nicht wundern, wenn eine Folge in einer Disco spielt und man die ganze Zeit über Technomusik hört. Auf der anderen Seite gibt es aber auch kleine Highlights, wenn gediegene, ruhige, sogar emotionale Musik Szenen untermalt und damit die ganze Situation ohne ein Wort Dialog erklärt.

Die Länge pro Episode war gut. In 45 Minuten kann man schon viel zeigen und sagen, allerdings ist die grundsätzliche Länge der Staffel unbefriedigend. Mit 6 Folgen ist die erste Staffel unverschämt kurz und wenn man sich die nachfolgenden Staffeln anschaut, wird es nicht unbedingt besser.

IMG_5960Meine Meinung:
„Misfits“. Ob die Serie sehenswert ist, kann ich an dieser Stelle nicht beurteilen. Alles, was für diese Serie spricht, kann grundsätzlich auch dagegen sprechen. Es ist aber keine gewöhnliche Serie, die man auf den beliebten Kanälen im TV, am besten noch im Nachmittagsprogramm, zu sehen bekommt.
Die Geschichte um unsere fünf straffälligen Helden ist ungewöhnlich und interessant. Die Darstellung und die Sprache sind hingegen oft zum Abgewöhnen.

Hat mich „Misfits“ unterhalten? – Ein klares Ja.
Kann ich „Misfits“ empfehlen? – Kommt drauf an.

Wenn man auf Dramedy- / Fantasy-Serien steht und man kein Problem mit Low-Budget-Produktionen aus dem Vereinigten Königreich hat, dann kann man sich diese Serie schon mal anschauen.
Hat man allerdings was gegen explizite Darstellungen und derbe Ausdrucksweisen, dann solltet man unter Umständen erst einmal die erste Folge schauen und dann selbst entscheiden, ob man da noch weitermachen möchte.

Grundsätzlich mochte ich „Misfits“ und war gerne bei den unterschiedlichen Charakteren mit ihren Kräften und ihren Problemen. Vielleicht, weil sie mir gezeigt haben, dass meine Probleme, im Gegensatz zu ihren, nur Kinderkram sind.

Meine Wertung:
Story: 7,0 von 10
Länge: 5,5 von 10
Authentizität: 8,0 von 10
Emotionen: 7,0 von 10
Schnitt: 6,0 von 10
Musik: 7,5 von 10
GESAMT: 6,8

Reihenfolge:
1. Misfits (Staffel 1)
2. Misfits (Staffel 2)
3. Misfits (Staffel 3)
4. Misfits (Staffel 4)
5. Misfits (Staffel 5)