Titel: Die Feuerzangenbowle
Genre: Komödie / Romanverfilmung
Regie: Helmut Weiss
Musik: Werner Bochmann
Produzenten: Heinz Rühmann
Dauer: ca. 92 Minuten
Erscheinungsjahr: 1944
Altersfreigabe: FSK 12
„Dr. Johannes Pfeiffer, ein junger erfolgreicher Schriftsteller, muss bei einer feuchtfröhlichen Herrenrunde erkennen, dass er während seines Privatunterrichts einiges verpasst hat: All die köstlichen Pennälerstreiche seiner Freunde hat er nie erlebt. Also entschließt er sich, das Versäumte nachzuholen.
Als Gymnasiast verkleidet, drückt er noch einmal die Schulbank. Seine haarsträubenden Streiche bringen die Lehrer auf die Palme und Pfeiffer (mit drei f) eine aufregende Liebesaffäre.“
(Rückentext der DVD)

„Die Feuerzangenbowle“ von 1944 basiert auf dem gleichnamigen Roman von Heinrich Spoerl
Es ist kurz vor Weihnachten und man kann schon sagen, dass die Weihnachtszeit begonnen hat. Ich erinnere mich, wie mein Vater und ich mal gewollt, mal zufällig im öffentlich rechtlichen Fernsehen genau diesen Film viele Jahre in Folge gesehen haben. Inzwischen ist viel passiert und ebenjener Film, der mich an gemeinsame Zeiten erinnert, ist nun auf DVD in meinem Besitz. Ich habe ihn mir heute angeschaut, obwohl ich ihn schon gefühlt 10 bis 15 Mal gesehen habe.
Die Geschichte ist linear erzählt und lebt von der Hauptfigur Dr. Johannes Pfeiffer. Der Zuschauer erlebt alles das, was Pfeiffer (mit drei f) erlebt und steht ihm bei seinen Streichen, wie seine Kameraden, zur Seite. „Die Feuerzangenbowle“ konfrontiert auch den Zuschauer mit seiner eigenen Schulzeit und so habe ich mich immer wieder an Begebenheiten meiner Schulzeit erinnert, als ich nicht unbedingt dem Lehrer, sondern viel mehr meinen Mitschülern, freundschaftliche Streiche gespielt habe.

Regie hat Helmut Weiss geführt
Daher muss ich sagen, dass in diesen 92 Minuten sowohl die Handlung, als auch die Schauspieler gut harmoniert haben. Von der Originalität her hat es gepasst.
Die Gefühle spielen in diesem Streifen eine untergeordnete Rolle. Eine kleine Liebesaffäre in einem Nebenstrang der Geschichte wird zwar gesponnen, aber sie ist nettes Beiwerk und keineswegs für die Unterhaltung ausschlaggebend.
Vielmehr versprüht dieser Film Freude, Lust am Leben und am Jungsein und zum Schluss führt er einem vor Augen, dass wir alle vermutlich nur in der Schulzeit wirklich unbekümmert waren und auch nur dort unsere Gelegenheit war, es zu sein.
Das Setting hat sehr gut gepasst. Die meiste Zeit spielt „Die Feuerzangenbowle“ in einer Schule, denn ebenjener Schauplatz ist Dreh- und Angelpunkt, wenn man Dinge aus der Schulzeit nachholen möchte. In diesem Fall muss ich auch sagen, dass das Kamerabild nicht viel hergab, denn der Streifen ist komplett in schwarz/weiß und daher kann ich nicht viel Beurteilendes zu den Kostümen und Masken sagen, außer, dass sie funktioniert haben.
Die Länge ist hier mit 92 Minuten absolut passabel. Der Film ist dabei nie sonderlich ausschweifend oder zu knapp gehalten. Stattdessen gibt es kurzweilige Unterhaltung, die auch zum Lachen ist.
Zum Ende meiner Rezension füge ich ein Zitat aus dem Film an. In der Schlussszene schaut Heinz Rühmann in die Kamera und sagt:
„Wahr an der ganzen Sache ist nur der Anfang. Die Feuerzangenbowle. Wahr sind nur die Erinnerungen, die wir mit uns tragen, die Träume, die wir spinnen und die Sehnsüchte, die uns treiben, damit wollen wir uns beschreiben.“
Meine Meinung:
Ein Klassiker aus dem Jahre 1944. Damals hieß das ganze noch „ein heiterer Film“ heute nennt man es Komödie. Tatsächlich sind damalige Filme mit denen von heute nicht zu vergleichen.
Die Heinz Rühmanns und die Heinz Erhardts von damals wurden durch die Ben Stillers und Adam Sandlers ausgetauscht. Immer mehr Spezialeffekte zeigen mit dem Zeigefinger auf die Pointen und der Zuschauer muss einfach nur lachen. Der Witz ist flach geworden und auf die breite Masse ausgelegt.
Vielleicht ist „Die Feuerzangenbowle“ nicht zeitgemäß oder aufregender als neue Filme, aber über weite Strecken ist sie unterhaltsamer und witziger als die meisten Komödien, die heutzutage in den Traumfabriken auf der ganzen Welt erstellt werden.
Ich mag diesen Film und ich werde ihn mir gerne ein weiteres Mal anschauen. Und wenn meine Herzdame dazu bereit ist, freue ich mich darauf, ihr diesen Steifen zu zeigen und vielleicht auch das ein oder andere Glas Feuerzangenbowle zu trinken.
Bis dahin bekommt er folgende Bewertung:
Meine Wertung:
Story: 7,5 von 10
Humor: 8,0 von 10
Länge: 8,0 von 10
Authentizität: 7,5 von 10
Gefühle/Emotionen: 5,0 von 10
Setting: 8,5 von 10
GESAMT: 7,4 von 10